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Festhalten

if all wishes could come true
von

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Part 3 - Distanz

~~~ Part 3
 

~Distanz~~~
 

Sanft wurde der Ninja wieder von der Sonne aufgeweckt und dies bewies ihm, dass es nun Zeit war, aufzustehen und zum Training zu gehen.

Sekunde für Sekunde tauchten die Bilder der letzten Nacht wieder in seinem Kopf auf, er wollte nicht daran denken, doch sie zuckten unaufgefordert ständig vor seinen Augen rum.
 

Er stand auf und begab sich in Richtung Lager, hoffte, nicht auf den Magier zu treffen und war froh, ihm nicht begegnet zu sein, bevor er sich auf den Trainingsplatz begab.

Wie erwartet, war das Training unter Yasha’s Leitung noch härter, doch diesmal würde er niemanden an sich rankommen lassen, niemand würde ihm nahe kommen und ihn verletzen.

Niemand würde ihn je wieder verletzen.

Es brachte nur Schmerzen, unnötige Schmerzen, wenn einem jemand die Klinge ins Fleisch schnitt, wenn man ihm zu nahe kam oder ihn unbemerkt an sich ran schleichen lies.
 

Also schnitt er lieber anderen Leuten seine Klinge ins Fleisch, denn so würden sie Respekt vor ihm haben und sehen, was für ein starker Krieger er war, ein Krieger, an dem niemand vorbei kam.
 

Er hasste sie, sollten sie doch versuchen ihn zu schlagen, er würde sie heute alle fertig machen.
 

Kurogane vergaß seine Welt und seine Probleme, wenn er trainierte und doch bekam er nicht mit, dass sie im Kampf wieder gespiegelt wurden.

Dass er so nach außen brachte, was in ihm vorging.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Fye hatte kein Auge zugemacht und bevor die ersten Sonnenstrahlen durch die wieder offene Schiebetür hereinschienen, war er bereits wieder angezogen und machte sich auf den Weg nach draußen. Und zwar zum Waffenlager.
 

Nachdem er mit Händen, Füßen und Zeichnungen, den anderen klar gemacht hatte, was er wollte, bekam er auch die Waffe seiner Wahl und ging unter den kritischen Blicken der Anderen zum Trainingsplatz für die Bogenschützen. Denn auch wenn er mit einem Schwert eher lächerlich gewirkt hätte, in Ceres konnte fast jeder eine Waffe beherrschen. Nicht nur aus aktuellem Anlass, es gehörte einfach zur Erziehung und Bogenschießen hatte er damals auch gerne als Konzentrationsübung praktiziert.
 

Am Trainingsplatz angekommen, fuhr er nachdenklich über den kräftigen Bogen, betrachtete die Pfeile und lächelte versunken. Wie lange war es her, dass er so was in der Hand gehalten hatte? Wohl sehr lange. Dennoch, manche Dinge verlernte man nie.
 

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Bis jetzt hatte er den Magier noch nicht erblicken können, doch auf einmal fiel sein Blick auf genau diesen. Für einen kurzen Moment stockte er, hielt der andere da wirklich einen Bogen in den Händen?

Was hatte er vor? Wollte dieser Feigling tatsächlich kämpfen?

Der Anblick des Blonden trieb eine noch weitere Kampflust in ihm hoch, er war wütend auf ihn, wütend auf sich selber und wütend auf diese verdammte Welt.
 

Ha, das war es, kurz zeigte er seinem Gegenüber, dass er eine kurze Pause machen würde. Er wollte sehen, wie dämlich sich der andere mit dieser Waffe benehmen würde.
 

Der Trainer musterte auch einen Moment kritisch den Magier. Mit dieser Statur wollte er kämpfen? Doch dann wies er Fye einen Platz zu, mit einer der Zielscheiben in der Entfernung einer mittlerer Schwierigkeitsstufe, wies ihn an, dass er drei Versuche hätte, wenn er die Mitte träfe, könnte er mitkämpfen, sonst das Kämpfen seinem "Freund" überlassen. Als ihn Fye jedoch in einer Mischung aus nichtverstehend und angenervt, einen Blick den Kurogane noch nie an ihm gesehen hatte, ansah, nahm er alle Pfeile bis auf drei aus dem Federköcher und deutete auf die Mitte des Zielscheibe.
 

Leicht amüsiert musste Fye nun doch lächeln, dass er die Mitte treffen musste, war ihm schon klar geworden. Das Lächeln verschwand auch nicht, als Fye den ersten Pfeil anlegte, das Ziel fixierte und sich konzentrierte. Das Holz fühlte sich wieder gewohnt unter seinen Fingern an, als hätte er es nie aus der Hand gelegt und er traf.

Amüsiert über die offensichtliche Verwunderung des Trainers, fischte er geschickt den zweiten

Pfeil von seinem Rücken, hielt sich nicht länger als eine Sekunde mit Innehalten und Zielen auf und der zweite Pfeil landete knapp neben dem ersten Ebenfalls in der Mitte.
 

Fragend sah er den Trainer an und deutete auf den dritten Pfeil und als dieser nickte, legte er ihn an. Einen Moment war er abgelenkt, als er sah, wie Kurogane nicht mehr kämpfte, sondern ihn

beobachtete, doch dann wandten sich eisblaue Augen wieder dem Ziel zu und er schoss.

Er wollte eigentlich nicht gleich übertreiben aber aus irgendeinem Grund wollte er dem Ninja zeigen, dass er ihn nicht mehr beschützen musste. Wenn er dieses Band eh schon trennte, dann auch gleich richtig.

Schwer seufzend und mit einem fast traurigen Blick drehte er sich zu dem Trainer um und grinste breit.
 

Darüber, ob sein 3ter Pfeil die beiden anderen gespalten hatte, musste er sich gar nicht mehr vergewissern.
 

Was der Ninja nun sah, überraschte ihn wirklich.

Der Magier hatte sich nicht vollkommen blamiert, so wie er es erwartet hatte, sondern er hatte alle Pfeile geschickt in die Mitte der Zielscheibe geschossen.

War das Zufall oder kannte er sich mit dieser Art Waffe aus?

Wenn ja, wieso tat er dann immer so dämlich, wenn es ums Kämpfen ging? Er hätte ihnen auf dieser Reise eine Menge Arbeit abnehmen können!

Normalerweise hätte Kurogane vor jemanden, der so geschickt eine Waffe benutzen konnte

Respekt gehabt, jedoch konnte er den nicht für Fye aufbringen.

Rührte nie einen Finger und tat so, als könne er wirklich gar nichts, was das Kämpfen anging.

Er war feige.

So sehr ihn diese Aktion auch irgendwie faszinierte, konnte er nicht beschreiben, was ihm in diesem Moment durch den Kopf ging.

Dieser Magier log sie doch von vorne bis hinten an.
 

Er musterte den Magier noch eine Zeit lang.

Vielleicht wäre das jetzt der richtige Zeitpunkt, einen Keil zwischen sie beide zu treiben, ein für alle mal.
 

"Hey Magier!" rief er ihm zu und als der Angesprochene ihn ansah, blickte er ihn missachtend und kampflustig an und richtete sein Schwert auf ihn, nur, um ihm zu zeigen, dass sie keine "Freunde" mehr waren und dass er von nun an auf sich selber aufpassen musste, sich nicht mehr auf den Anderen verlassen sollte.
 

Ein paar Sekunden, verharrte er in dieser Position, bevor er sich abwendete und sich wieder seinem Training widmete.
 

Fye lächelte den dunkelhaarigen Mann einfach nur in seiner gewohnten fröhlich Art und Weise

an, wirkte einen Moment etwas unverstehend und drehte sich dann wieder zu den anderen um,

um weiter zu trainieren.
 

Doch die Geste hatte er nur zu gut verstanden und obwohl er genau das erreicht hatte, was er wollte, war ihm etwas schlecht.
 

Nachdem das Training vorbei war, gingen diesmal seine Gegner mit Verletzungen vom Platz und trudelten langsam zum Essen in den Speisesaal, der noch leer war, als Kurogane sich eine Flasche Sake stibitzt hatte.

Er konnte nichts essen jedoch würde ihm der Alkohol im Moment bestimmt nicht schlecht

tun. Eigentlich war er nicht der Typ, der seinen Kummer mit Alkohol ertränkte, diese schlechte Angewohnheit hatte er sich von dem Magier abgeguckt, der wirklich zu jeder Situation etwas trinken konnte und dann auch noch nebenbei die Kinder abfüllte.
 

Doch selbst wenn er es trinken würde, er vertrug Alkohol gut, wahrscheinlich würde es ihm sowieso nichts bringen, aber er brauchte in diesem Moment einfach das brennende Gefühl in seiner Kehle, welches beim Trinken entstand.
 

Und so hockte er sich irgendwo draußen und etwas abgelegen vom Lager hin und trank Schluck für Schluck aus der Flasche.
 

Eigentlich könnte es ihm egal sein, was der Magier dachte und dass sie sich auf einmal so feindlich gegenüber standen, naja, eher war er feindlich dem Blonden gegenüber.

Er sollte es nicht bereuen, es war mit Sicherheit das Beste.
 

Und doch konnte er in diesem Moment keinen klaren Gedanken mehr fassen, irgendwie verschwamm alles, war so verwirrend und unlogisch.

Irgendetwas bereitete ihm trotz allem Kummer, am liebsten würde er einen Tag haben, der nur schwarz war, in dem nichts passierte und er sich einfach keine Gedanken machen musste, einfach nur 24 Stunden irgendwo liegen, mit einem schwarzen Loch in seinem Gehirn. Zeit, um Luft zu holen.
 

~~~~~~~~~~~~~~
 

Nach dem Training taten ihm verdammt seine Arme weh, denn auch wenn er scheinbar noch nicht ganz aus der Übung gekommen war, er hatte so lange keinen Bogen in der Hand gehabt und der Trainer hatte ihn wirklich ziemlich hart rangenommen, dass er morgen sicherlich einen Muskelkater haben würde. Seine Arme etwas massierend, sonderte er sich etwas von der Gruppe ab. Er hatte keinen Hunger und außerdem wollte er alleine sein.
 

Er merkte nicht wohin er ging, bis er in der unmittelbarer Nähe des Ninjas war und überrascht stoppte.
 

Leicht lächelte er, sagte aber nichts.
 

Auch dieser Tag war heiß gewesen und sowohl er, als auch Kurogane waren schweißnass und so wie es auf seinen eigenen Wangen kribbelte, war der Sonnenbrand nicht weit und er fragte sich woher der Ninja den Sake hatte und ob er auch jetzt noch, wo die Essenshalle fast gefüllt war, eine Chance hatte unauffällig ebenfalls eine zu stibitzen.
 

All diese unsinnigen Gedanken gingen ihm durch den Kopf, bis Kurogane ihn ansah.
 

Er musste es endlich selbst kapieren, es war jetzt anders. Dennoch.. irgendwie würde er sich jetzt viel lieber neben den anderen setzen, als sich umzudrehen und wegzugehen. Doch statt dessen stand er nur unentschlossen in der Gegend herum. Was war verdammt noch mal mit ihm los?!
 

Sich vollkommen auf seinen Sake und seine Gedanken konzentrierend, bemerkte er erst nicht, dass der Magier nun in der Nähe war. Es lag auf einmal so viel Distanz zwischen ihnen, dass es fast weh tat. Bitte? Es tat weh?

Er hatte diese Distanz doch erst vor wenigen Stunden provoziert.

Kurogane ging davon aus, dass wenn er dem Magier einen seiner bösen Blicke schenkte, er wieder verschwinden würde, jedoch blieb dieser nur wie angewurzelt dort stehen.

Wie war es eigentlich so weit gekommen? Womit fing es an?

Damit, dass sie sich gegenseitig nicht mehr verstanden? Es war doch bis jetzt immer alles in Ordnung gewesen zwischen ihnen Beiden, mehr oder weniger.
 

Der Magier ärgerte ihn, jedoch hätte er nie behaupten können, dass er ihn nicht mochte oder wirklich hasste. Tat er es jetzt, nur weil sie sich nicht verstanden und dadurch in einen Haufen schlimmer und dummer Ereignisse gerutscht waren?
 

Das alles, was passierte, war passiert, weil sie sich nicht verstanden.

Er wollte es doch so, dass sie sich so distanziert waren, aber war es wirklich das Richtige?

War das Problem vielleicht wirklich die Sprache? Sie redeten nie wirklich über ihre Gefühle und ihre Gedanken, jedoch konnte man hier und da Hinweise auf diese finden oder einen kleinen Hilfeschrei feststellen. Bevor der Ninja weiter nachdenken konnte, sagte er das einzige, was der Magier verstehen würde "Fye", es passierte eher unbewusst.
 


 

Er konnte nicht gehen.

Sein Verstand und auch dieses seltsame Gefühl in seiner Brust, sagte ihm, dass es besser wäre, wenn sie so distanziert waren, dass es sowohl den Anderen, als auch für ihn besser wäre. Wie nah wollte er dem Ninja denn noch an sich ranlassen? Bis es wirklich weh tat ? Dieses Gefühl in seiner Brust kannte er nur zu gut. Angst. Angst, dass irgendetwas schlimmes passieren würde, wenn er sich jetzt wirklich zu dem Anderen setzten würde.

Kurogane hatte ständig gefordert, dass er ehrlich war und auch mehr als einmal signalisiert, dass ihm der andere nicht egal war, dass er sogar zuhören würde, wenn er das Bedürfnis hatte über sich zu reden.

Hin und wieder hatte er es wirklich tun wollen, einfach nur weil diese Nähe so unglaublich gut tat und je näher sie sich kamen, um so strenger und grausamer kamen ihm seine eigenen Prinzipen vor. Aber wenn er Kurogane wirklich die Wahrheit sagte, würde der Ninja sicherlich bereuen, dass er überhaupt gefragt hatte.

Doch da war auch noch etwas anderes und das ließ ihn nicht gehen.

Und zwar die Erinnerung, wie es war, in der Nähe des Anderen zu sein, einfach nur wieder irgendeinem Menschen nahe zu sein und auch wie elendig kalt er sich in dieser einen Nacht gefühlt hatte.
 

Vorsichtig warf er noch einen Blick auf den Ninja. War es überhaupt möglich einfach so tun als wäre nichts geschehen ? Kurogane verachtete ihn, würde eh jegliche Forderung nach Nähe, die er stellen würde falsch auffassen.. Wie konnte er dann daran denken, sich einfach zu ihm zu setzten, leicht anzulehnen und sich auszuruhen...?
 

Er sollte gehen.
 

Doch er konnte es erst recht nicht, als der andere ihm das erste Mal seit Beginn ihrer Reise bei seinem Namen nannte und beinahe wäre er zusammen gezuckt.

"Was denn, Kuro-chama?", erwiderte er leicht lächelnd aber die Verwirrung und Verunsicherung musste ihm ins Gesicht geschrieben standen.
 

Kurogane konnte erkennen, wie unsicher der Magier war und wie er gerade mit sich selbst zu kämpfen hatte, ihm selber ging es ja nicht anders.

Aber sollten sie jetzt ewig so weiter machen?

Vorhin hatte er sich noch gedacht, dass es das Beste für sie beide wäre, das Beste für ihn selber wäre. Aber er selbst war unsicher und zweifelte, schien mit der Tatsache nicht wirklich leben zu können und dem anderen schien es nicht anders zu gehen, dem Gesicht nach, welches er jetzt machte.
 

So wütend er auch auf den Magier gewesen wäre, es war der Tatsache wegen, dass er nicht von ihm ausgenutzt werden wollte, er wollte kein Ersatz für Jemanden sein, von dem der andere einfach nicht los kam.

Diese Tatsache erschreckte ihn selber, jedoch gab es keinen wirklichen anderen Grund.
 

Er hatte oft nach Fyes Vergangenheit gefragt, wollte oft wissen, was in ihm vorging und er meinte es verdammt noch mal immer ernst.

Doch jetzt, wo sie sich nicht mehr verständigen konnten, war es noch komplizierter, den Magier zu durchschauen, als es sonst schon war.
 

Als er den Namen "Kuro-chama" im Anschluss an kurzes, unverständliches Gebrabbel raushörte, dachte er noch einmal kurz nach.

Was würde ihn eigentlich mehr stören?

Ein Magier, der ihn immer zu ärgerte, nicht ernst nahm und verhätschelte oder ein Magier, der stumm war, wie ein Fisch und sich von Kurogane distanzieren würde?
 

Er war sich sicher, dass der andere sich selbst unter diesen Umständen anders verhalten würde, würde er noch mit ihm reden können. Und es schien ihm nicht gerade leicht zu fallen, diese ganze Situation, dieses Land, genau wie es Kurogane nicht leicht fiel.
 

Er hatte gelernt, seine Wege alleine zu beschreiten, jedoch hatte er auf dieser Reise auch gelernt, dass es tatsächlich noch mehr auf der Welt gab, andere Menschen, die einem nahe kommen konnten, auch, wenn man der gefürchtetste Ninja aller Zeiten war.

Kurogane hatte sich schon irgendwie an diesen Zustand gewöhnt.
 

Und wenn sie meinten, sie müssten sich ab heute aus dem Weg gehen, sich nicht näher kommen, wie nötig, so war doch nichts dabei, wenn sie sich wenigstens zusammen setzen würden.

Also deutete der Ninja dem Magier mit einer Handbewegung an, sich zu ihm zu setzen und dann,

hielt er ihm die Flasche entgegen.
 

Ein ehrliches Lächeln stahl sich ganz leise und unauffällig auf seine Lippen, als ihn durch Kuroganes Gestik die Entscheidung zwischen Flucht und sich den Dingen stellen, die er eigentlich wollte, abgenommen wurde. So wie eigentlich immer. Wusste der Ninja überhaupt, was er manchmal mit ihm machte?
 

Doch schnell fing er wieder und ließ sich mit einem "Fiuu~" neben den anderen sinken, nahm mit einem Katzengrinsen die Flaschen entgegen und erst mal einen tiefen Schluck.
 

Einen Moment genoss er die Stille und betrachtete die fremden Zeichen auf der Flasche. Wie konnte man nur so etwas kompliziertes als Schrift benutzen? Doch dann wurde ihm die Stille zu viel, es PASSTE einfach nicht zu ihnen.
 

"Wenn du wüsstest, was du manchmal mit mir anstellst, würdest du dir alles zwei mal überlegen, Kuro-sama."
 

Mit einem Seufzen stütze er den Kopf auf eine Hand und gab dem Größeren die Flasche zurück. "Wirklich .... unmöglich."
 

Verwirrt sah der Ninja den Blonden Mann an, diese Sprache war wirklich seltsam, doch irgendwie passte sie zu ihm. Das Einzige, was er verstand war einer seiner verhassten Spitznamen, auf diese er seitdem sie in dieser Welt waren noch nicht einmal eingegangen war, also ignorierte er sich jetzt auch weiter hin, es war das Einzige, was er verstand, von dem, was der Magier von sich gab. Abgesehen von diesem Pfeifen.
 

Er nahm die Flasche wieder entgegen und setzte an, trank einen weiteren Schluck und stellte sie auf dem Boden ab.
 

Auf einmal, war es wieder so vertraut.

Ja, irgendwie war es vertraut, wenn sie so nebeneinander saßen und Sake tranken, es machte es irgendwie wieder vollständig.
 

"Du bist wirklich ein Idiot, ein Lügner und absolut nervig aber du stellst Sachen mit mir an, die ich verdammt noch mal selber nicht verstehe.. dafür könnte ich dich manchmal umbringen." gab er von sich, wissend, dass der Andere ihn nicht verstehen würde und genau deshalb sagte er es ihm, um irgendwie einen kleinen Teil seiner Lasten los zu werden.
 

Dieser Moment ähnelte dem Ende von einem langen und hoffnungslosen Streit, obwohl es einen solchen nie gegeben hatte.
 

Kurogane merkte, wie er wieder Luft bekam, dass ihm das Atmen nicht mehr schwer

fiel. Er wusste nicht, was der andere dachte, ob er ihm böse war oder nicht oder ob er nun alles zerstört hatte, er genoss einfach in diesem Moment die Tatsache, dass der andere jetzt hier neben ihm saß.
 

Auch Fye spürte, dass sich gerade wieder alles zum Alten gewendet hatte. Es war, als wären sie nie in diesem Zimmer gewesen gestern Nacht, als wäre das alles nie passiert, als wären all die wütenden und abwertenden Blicke des Anderen nur irgendwelche komischen Tagträume gewesen. Doch das ungute Gefühl gerade nur zu freudig in die falsche Richtung zu rennen, blieb. Aber was kümmerte ihn das jetzt?
 

Amüsiert lächelte er, als er Kurogane reden hörte. Fing er jetzt auch schon so an wie er?

Wieder griff er nach der Sakeflasche und nahm einen tiefen Schluck und kicherte leise. War er jetzt dran, den anderen in seiner Sprache voll zu reden? Er wusste dass Kurogane gerade irgendetwas für ihn wichtiges gesagt hatte. Man merkte dem Ninja leicht an, ob er etwas nur aus

Verlegenheit, in einem Wutanfall sagte ,um etwas zu verbergen oder wenn er es absolut ehrlich meinte.
 

"Kuro-tan hat heute aber sehr aggressiv gekämpft! Warst du wütend? Ich frage mich wann wir kämpfen müssen.. so fleißig wie die hier trainieren muss irgendein großer Kampf bevorstehen."
 

Also beschloss er auch ehrlich zu sein. Auch wenn es nur ein sehr sinnloses Spiel zwischen ihnen war. Aber es tat gut einfach alles zu sagen, ohne Angst vor den Konsequenzen haben zu müssen.
 

Er hörte dem Magier zu, als dieser wieder etwas von sich gab, doch bis auf seinen Spitznamen verstand er kein Wort und deshalb seufze er leise "Trink nicht so viel, du verträgst das nicht"

Plötzlich fiel ihm wieder etwas ein, was ihm schon seit Tagen durch den Kopf ging, es aber noch keine Gelegenheit gab, darüber zu "sprechen"
 

"Die Bälger, meinst du, sie sind irgendwo gestorben? Vielleicht sehen wir sie nie wieder, dann müsste ich mein ganzes Leben hier mit einem verdammten Magier wie dir verbringen."
 

Da er wusste, dass der Magier dies nicht verstehen konnte, versuchte er im nachhinein mit

Gestiken zu verdeutlichen, was er meinte. Mit seinen Fingern zeigte er die Zahl "drei" und führte dann einen seiner Finger von links nach rechts an seiner Kehle entlang.
 

Konzentriert beobachtete Fye die Pantomime des Ninjas, nahm noch einen Schluck aus der Sakeflasche und sah in dann fragend an. "Meinst du Sakura, Shaolan und Mokona?", er versuchte möglichst deutlich zu sprechen und die leichte Stimmerhebung am Ende der Frage besonders zu betonen, damit der Ninja wenigstens eine Chance hatte, ihn zu verstehen.
 

Der Ninja nickte kurz, nachdem er die ihm bekannten Namen vernahm.

Immerhin waren sie schon seit mehreren Tagen hier und verstanden kein Wort, dies war ein Zeichen dafür, dass sie entweder weit weg waren oder nicht mehr lebten.

Vielleicht hatte der Magier ja eine Antwort auf diese Frage.
 

Nachdenklich starrte er auf die Flasche. Er konnte sich nicht vorstellen, dass die Kinder tot waren aber sehr wohl, dass sie in diesem Land in Gefahren lauerten. Oder vielleicht wollte er sich das auch gar nicht vorstellen.
 

Einen Moment überlegte er, wiederholte dann die Zeichen des Ninjas und überkreuzte dann die

Hände zu einem X und schüttelte den Kopf. "Ich denke nicht."
 

Danach deutete er auf Kurogane und sich und legte die Hand auf an die Stirn und sah sich um, als

würde er etwas suchen. Trotz des ernsten Themas machte ihm das irgendwie Spaß und es war interessant zu entdecken, dass Zeichensprache scheinbar in jeder Welt verstanden wurde. Das hatte er ja auch schon im Waffenlager erfahren.
 

Es beruhigte den Ninja irgendwie, dass der Magier ihm nicht das vermittelte, was er befürchtete, nämlich, dass die Kinder tot waren und erleichtert seufzte er auf , sah den Magier verwirrt an, was er nun mit dem zweiten meinte, verstand er nicht wirklich..
 

Einen Moment überlegte er. Dann griff er nach einem Stock, stellte die Flasche

bei Seite und malte auf den Boden:
 

Ein Strichmännchen mit Rock, eines mit einem ausgemalten Auge und ein rundes Ding, welches Mokona sein konnte und zwar hinter einem Busch versteckt. Daneben malte er 2 Figuren. Eine mit Pfeil und Bogen und die andere mit einem Schwert und grimmig guckend. Von ihren gezeichneten Augen abgehend malte er Striche in alle möglichen Richtungen und an jedes Ende ein Fragezeichen. Darüber schrieb er in seiner Sprache [suchen].
 

Nun ging Kurogane ein Licht auf, der Magier wollte nach den Kindern suchen gehen, sie hatten noch Zeit, bis die Sonne wieder aufging und sie wieder beim Training sein mussten, also nickte er dem Blonden zu und stand auf.

Vielleicht wäre es keine schlechte Idee, je schneller sie die Anderen fanden, um so schneller könnten sie diese Welt verlassen.
 

Er wartete darauf, bis der Magier sich ebenfalls erhob.

Nur wo sollten sie anfangen zu suchen, er wusste, dass Fye manche Dinge "erspüren" konnte, vielleicht würde er eher wissen, wo sich die Kinder aufhalten könnten.

Also versuchte er ihm deutlich zu machen, dass er absolut keine Ahnung hatte, wo er anfangen sollte und sich das erste Mal in dieser Reise auf den Magier verlassen wollte.

Er zeigte erst auf sich und zuckte mit den Schultern dann zeigte er auf den Magier und erwähnte noch einmal seinen Namen "Fye" und zeigte dann in eine Richtung um ihm klar zu machen, dass

dieser vorgehen sollte. Irgendwie kam der Ninja sich dabei etwas dämlich vor, aber es war die einzige Möglichkeit, dem Anderen klar zu machen, was er wollte und sein Name war das Einzige, was er verstand
 

Na toll, er hatte doch selbst keine Ahnung wo er anfangen sollte und dazu spürte er so überhaupt nichts von den Auren der Kinder. Doch vielleicht würde sich das ergeben, wenn sie erst mal losgingen und deshalb verließ er sich auf seine Intuition und ging einfach in irgendeine Richtung los, in die Richtung des Sees und zum Waldrand. Nach einigem Rumirren war die Sonne schon längst untergegangen und langsam verlor er die Orientierung.
 

Er hatte die Nacht nicht geschlafen und das Training war hart gewesen und er musste wirklich aufpassen, nicht im Dunkeln über alle möglichen Wurzeln zu stolpern. Doch plötzlich entdeckte er etwas, was überhaupt nicht in diesen Wald passte. Irritiert hob er es auf und begutachtete es. Es war eine Schnur an die viele bunte Papierschnipsel gebunden waren und die nur als Dekoration aus dem Tempel in Shara kannte. Es war überhaupt nicht schmutzig und sicher 2 Meter lang, jedoch hoffnungslos in einem Busch verfangen, wohin es wahrscheinlich vom Wind getragen war.
 

Eine seltsame Energie ging von ihm aus. Nicht magisch oder irgendwie ungewöhnlich aber unglaublich "unpassend", er konnte es selbst nicht genau beschreiben und konzentriert untersuchte er das Ding weiter, während er es aus dem Gebüsch herausfischte.
 

Mittlerweile war es wirklich dunkel geworden und Kurogane, der eiserne Kämpfer, musste sich Mühe geben, mit dem Magier Schritt zu halten.

Er hatte die Nacht zwar geschlafen, jedoch nicht gut und sich beim Training dermaßen ausgepowert, dass seine Energiereserven aufgebraucht waren und er sie weder mit Nahrung noch Schlaf wieder aufgefüllt hatte.
 

Als der Magier plötzlich stehen blieb und irgendetwas begutachtete, versuchte Kurogane zu erkennen, was er denn da so interessiert betrachtete, jedoch konnte er sich keinen Reim darauf machen, was war an einer bunten Schnurr und an einem Busch schon interessant?
 

"Was ist das?" fragte er, vielleicht würde der Magier begreifen, was er meinte, ohne wieder diese

seltsamen Bewegungen machen zu müssen, außerdem fühlte er sich gerade wirklich nicht besonders wohl.
 

Als er Kuroganes Stimme hinter sich vernahm drehte er sich um und zeigte ihm das Teil. "Kennst du das? Wofür ist das gut?" Er sah wohl genau so fragend drein, wie sein Gegenüber.
 

Aus dem Augenwinkel bemerkte er, dass Kurogane recht schnell atmete und besorgt warf er einen Blick auf seine Schulter, doch natürlich konnte er unter dem Stoff nicht sehen, wie es seinen Wunden ging. In wenigen Stunden würde die Sonne aufgehen und wenn Kurogane so ausgepowert und müde zum Training erschien, würde ihn sicher noch jemand abstechen. "Lass uns zurückgehen".
 

Nach einigen Schritten bemerkte er jedoch, dass er keine Ahnung hatte wo er war, drehte sich mit einem entschuldigenden Blick zu dem Ninja um und zuckte mit den Schultern. Hoffentlich erinnerte der Ninja sich noch an den Weg.
 


 

Nachdem der Ninja den Magier nach diesem bunten Gedöns fragte, bemerkte er, wie es plötzlich anfing, dass sich um ihn herum alles drehte, wie konnte das sein?

Seit wann machten ihm ein paar Wunden, schlechter Schlaf und wenig Nahrung solche Probleme?
 

Ihm ging es auf einmal wirklich schlecht und er versuchte gerade noch, zu verstehen, was der Magier ihm sagen wollte, bevor er das Gleichgewicht verlor und auf die Knie sackte.
 

Er schnappte nach Luft und versuchte sich wieder aufzuraffen, schaffte es jedoch nicht, ihm tat wirklich alles weh, sein Körper gab nach, machte nicht mehr mit.
 

"Verdammt, wir sollten zurück gehen."
 

Noch einmal versuchte er aufzustehen, doch es gelang ihm einfach nicht.
 

"Verdammt..." brachte er noch heraus, bevor ihm schwarz vor Augen wurde

und er nach vorne kippte.
 

~ part 3 Ende~



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2009-02-23T16:17:34+00:00 23.02.2009 17:17
Die beiden Versöhnen sich aber schnell wieder und dann auch noch die Verständigungstacktik..XD

Das Kapitel war klasse und das Ende super spannend. Du hast wirklich Talent. Ich bin gespannt, was noch kommen wird.^^
Von:  CptJH
2006-08-10T19:53:12+00:00 10.08.2006 21:53
wuhuhuhu...
Activity für Fortgeschrittene~
XDDDDDDDDDD
ich musste bei der Vorstellung so dermaßen lachen...neeeeein...wie genial...


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