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Festhalten

if all wishes could come true
von

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Part 2 - Trouble

~ Part 2~ Trouble ~
 

Am nächsten Morgen:
 

Schon lange bevor der Ninja aufgewacht war, war er erst einmal zu dem einzigen See in der Nähe gegangen, in dem sie auch gelandet waren und hatte sich gewaschen. Heute war der Himmel wieder klar und die Sonne schien sich regelrecht lächerlich über Szenerie auf dem Schlachtfeld, nicht weit von hier aber außerhalb seines Blickes, zu machen.
 

Nachdenklich setzte er sich nach ans Ufer und ließ etwas seine Hand durch das aufgewärmte Wasser gleiten. Auch Fische gab es hier, sie würden sicher lecker schmecken. Durch seine Magie hatten Tiere grundsätzlich keine Angst vor ihm (was er manchmal gnadenlos ausnutzte, wenn er Hunger hatte aber immer mit einem sehr schlechten Gewissen) und so war er froh, dass der Fisch, der friedlich in der unmittelbaren Nähe seiner Beine herumschwamm, nicht seine Gedanken lesen konnte.
 

Gestern hatte er noch lange vor sich hingeredet, einfach nur um die Sprache nicht zu verlernen und seinen schlafenden Reisegefährten betrachtet. Er hatte ihm alles erzählt, was ihm durch den Kopf ging, unwichtige und wichtige Dinge. Dinge über Ashura, irgendwelche Erinnerungen aus seiner Kindheit und auch ausgedachte Geschichten und Lügen. Er verstand ihn eh nicht.
 

Irgendwann war er dann so müde davon geworden, dass er fast augenblicklich weggenickt war.

Und es war verrückt, heute fühlte er sich wirklich besser. Einfach nur weil er geredet hatte, auch wenn ihm Niemand wirklich zugehört hatte.
 

Von der Sonne geblendet, öffnete Kurogane seine Augen und brauchte einige Sekunden um sich an das Licht zu gewöhnen, welches ihm für die ersten Sekunden noch Schmerzen zufügte.

Sein Kopf dröhnte, irgendwie schlauchte ihn das alles ganz schön und er bekam einen Schock, als er den leeren Futon neben sich sah.

Wo war dieser verdammte Magier hin?

Ruckartig stand er auf um nach ihm zu suchen, vielleicht war er schon zum Frühstück gegangen oder hielt sich irgendwo in dem Lager auf.

Doch er war nirgendwo zu finden.

Kurogane grummelte leise vor sich hin, während er weiter auf der Suche nach diesem Idioten war.

War er aus dem Lager verschwunden? Wie konnte er so leichtsinnig sein? Er verstand hier kein Wort von dem, was die Menschen sagten und selber konnte er auch nicht mit ihnen kommunizieren.

Er fragte einige der Krieger und einer konnte ihm wenigstens die Richtung nennen, in die der Magier gegangen war. Es war die Richtung, aus der sie gekommen waren, vielleicht war er zu diesem See zurück?
 

Irgendwie könnte das gut zu ihm passen, dachte der Ninja, während er auf dem Weg dorthin war.

Irgendein Gefühl sagte ihm, dass sich der Blonde dort befand und er sollte recht behalten, als er den See erreichte und den Blonden dort am Ufer sitzen sah.

"Verdammt noch mal! Was machst du da? Bist du noch ganz dicht?" schrie er den Magier von hinten an, während er ihm weiter entgegen kam, für einen Moment vergaß er vollkommen, dass der andere ihn nicht verstehen konnte, oder er wollte es einfach nur vergessen.
 

Fye war so damit beschäftigt gewesen den Fischen zuzusehen, so dass er Kurogane gar nicht hatte kommen hören und fuhr mehr als heftig zusammen, als er ihn plötzlich anbrüllte. Mit klopfenden Herzen und einem verlegenen Gesichtsausdruck drehte er sich um und winkte ihm zu. Sagte aber nichts. Er war so fertig von gestern, vermutlich war er eh heiser. Deshalb beschränkte er sich einfach darauf den Ninja fragend anzusehen.
 

Kurogane seufzte als er den erst erschrockenen Blick sah, der dann verlegen wurde.

Er wollte den Magier nicht erschrecken, aber er war so wütend gewesen, er hatte sich solche...Sorgen gemacht?

Langsam schritt der Ninja weiter auf den Blonden zu und setzte sich neben ihn ans Ufer.

"Mach das nie wieder.." auch wenn der andere die Sprache nicht versteht, so würde er jedenfalls die Tonlage verstehen, so hoffte er jedenfalls.

Irgendwie irritierte ihn Fyes verlegener Blick, er und verlegen? Sonst steckte er doch auch alles mit einem Lächeln und einem blöden Spruch ab, irgendwie war er anders, seitdem sie hier ankamen.

Sie beide waren verloren hier, der Magier jedoch besonders, wenn er nicht reden konnte, seine Fröhlichkeit nicht aufrecht erhalten konnte, so war es bestimmt nicht immer einfach für ihn, seine Maske aufrecht zu erhalten.

Der Ninja war sich sicher, dass erst der Anfang war und seine Maske vielleicht noch weiter bröckelt, wenn sie sich länger hier aufhalten würden, dann könnte er endlich den Fye sehen, den er sehen wollte.

Kurogane dachte sich in diesem Moment noch, dass sie die Einzigen waren, die sich in dieser Welt hatten und somit versuchen sollten zusammen zu halten, Alleingänge wären nur schädlich im Moment.

Hatte der Ninja etwa auf dieser Reise vergessen, als Einzelkämpfer zu leben? Hatte er sich so an die anderen gewöhnt?

Kurogane schloss kurz die Augen, um sich etwas von dem klaren Wasser ins Gesicht zu spritzen.
 


 

Fye beobachtete jeder Kuroganes Bewegungen, als er sich neben ihn ans Ufer setzte und fühlte sich einen Moment wirklich durchschaut, als er ihn so musterte. Dann sagte er irgendetwas zu ihm, was er zwar nicht verstand aber es hörte sich nicht wütend an. Nein, eher im Gegenteil.

Sanft und fast... vorwurfsvoll besorgt? Leicht lächelte er darüber. Das war typisch Kurogane, erst fuhr er aus der Haut und dann tat es ihm Leid aber zeigen konnte er es nicht wirklich.
 

Fasziniert beobachtete er, wie das Wasser von Kuroganes Gesicht tropfte, als dieser das Gesicht befeuchtete. Irgendwie wirkte der Andere angespannt: Besser er fragte jetzt nicht.
 

Die Fische waren natürlich geflüchtet, als Kurogane dazu gekommen war aber als das Wasser wieder ruhig wurde, kamen sie wieder hervor und hielten sich in der Nähe auf. Langsam hatte er wieder Hunger.. ob er einen fangen sollte?
 

Der Ninja beobachtete, wie sich Fische an dem Ufer sammelten, irgendwie seltsam, sonst kamen sie doch nicht so nah ans Ufer heran.

Ob es an dem Magier lag?
 

Dieser See schien so still zu sein und um ihn herum alles so friedlich, dass man sich dieses Schlachtfeld gar nicht vorstellen konnte, was sich nur einige Meter hinter ihnen befand.

Von hinten schrie eine Stimme zu ihnen und Kurogane vernahm irgendwas mit "Frühstück". Er wollte schon aufstehen und Fye hinter sich herziehen, als er sich an das erbärmliche Bild von Fyes Kampf mit den Essstäbchen erinnerte "Wir kommen zum Training!" rief er dem Krieger zurück und als er das Nicken vernahm, war er sich sicher, dass er verstanden hatte, was Kurogane sagen wollte und dieser nahm sich einen der Stöcke, die überall um das Ufer lagen, schritt schnell einige Meter ins Wasser und spießte einen der Fische auf.

Manche Sachen verlernt man nie, dachte er sich, als er sich mal wieder stolz über sich selber umdrehte um dem Magier seinen Fang zu präsentieren.

Hier würde er sich nicht mit Stäbchen rumquälen müssen oder der Gefahr lauern, zum Gespött der Anderen zu werden.
 

Fye schaute ganz schon überrascht drein, als der Fisch, der die ganze Zeit fröhlich um seine Füße geschwommen war und ihm die Einsamkeit versüßt hatte, auf einmal rücklings auf einen Stock gespießt vor seiner Nase schwebte. Eigentlich schade.

Und vor allem verstand er nicht warum. Gab es im Lager nichts zu essen mehr?

Dann aber verstand er und lächelte, diesmal wirklich ehrlich, während er aufsprang und schnell ein paar Stöcke für ein Feuerchen zusammensuchte.
 

In Null Komma nix war das Feuer an und dem Fisch wurde vorfreudig beim Brutzeln zugesehen.
 

Es dauerte eine ganze Weile, bis die Fische fertig waren und die ganze Zeit, auf die Fische zu warten, bestand darin, ihnen dabei zuzugucken, wie sie langsam gar wurden.

Irgendwie fehlte ganz schön etwas, wenn der Magier seine nervige Klappe hielt.

Außerdem war diese Atmosphäre so seltsam, sie saßen mitten zwischen einer Idylle und einem Schlachtfeld.

Wieso hatte der Magier sich an so einen Ort zurück gezogen?

Vielleicht, weil das der einzige Ort war, den er hier kannte und den er mit jemanden verbinden konnte? Diese Gedanken gingen ihm durch den Kopf, während er einen der Fische aus dem Feuer zog.
 

Die Stille war auch dem Magier etwas unheimlich aber er wollte den Ninja nicht unnötig mit seinem Geplapper nerven, wenn dieser schon hier war und mit ihm frühstückte.
 

Den ersehnten Fisch endlich vor der Nase, beugte er sich runter und zog erst mal genüsslich den Geruch ein, griff dann in die Tasche seinen Yukatas [1] und beförderte die Essstäbchen zu Tage, die Kurogane am Abend zuvor mitgebracht und im Zimmer herumliegen hat lassen.
 

Sich einen Moment konzentrierend, schaffte er es tatsächlich sie (fast) richtig in die Hand zu nehmen und, schon sehr viel sicherer, etwas von dem Fischfleisch zum Mund zu führen. Hatte es sich also doch gelohnt nebenbei zu üben, während er mit dem schlafenden Ninja geredet hatte!
 

Doch bevor er das Fleisch zum Mund führtem fiel ihm etwas ein und grinsend ließ Hand wieder sinken und strahlte den Ninja fröhlich an.
 

"Itadakimasu~" [2]
 

Er hatte nur durch Zufall und auf der suche nach einem Gesprächsthema Kurogane gefragt was dies und das auf seiner Sprache hieß. Unter anderem auch "guten Appetit" und er war froh sich wenigstens das gemerkt zu haben
 

Überrascht darüber, dass Fye die Stäbchen bei sich hatte, beobachtete er, wie der Magier versuchte, den Fisch mit ihnen zu essen und war noch überraschter darüber, dass es ihm tatsächlich gelang.

Als ihm die vertraute Stimme wieder in die Ohren drang, fühlte er sich für einen Moment wieder klarer im Kopf, jedoch das, was er hörte, überraschte ihn noch mehr, wie die Tatsache, dass er mit Stäbchen essen konnte und er lächelte dem Magier leicht zu, nickte kurz und sprach ebenfalls ein "Itadakimasu" aus.
 

Wieder seine Gedanken auf die Stäbchen fixierend fragte er "Wann hast du..." brach aber wieder ab, nachdem ihm wieder einfiel, dass der Andere ihn nicht verstehen und somit nicht antworten würde.
 

Wieder diese unerträgliche Stille.
 

Also erzählte der Ninja einfach etwas vor sich hin, obwohl es eigentlich untypisch für ihn war, aber es wurde alles so dumpf in seinem Kopf, wenn sie einfach nur so schweigend da saßen und vielleicht, würde er ja ein wenig von Fyes vertrauter Stimmte rauslocken können.

"Vorhin, als ich dich gesucht habe, da habe ich den König oder den Anführer, ich weiß es auch nicht so genau, immerhin versteh ich die Sprache selbst nicht so wirklich. Naja, auf jeden Fall traf ich diesen verdammten, komischen Kerl, Ashura oder so, heißt er glaub ich und er sagte..." der Gesichtsausdruck den der Magier gerade von sich gab, lies ihn abbrechen.
 

Überrascht hatte Fye zugehört, als Kurogane diesen ungewohnten Redeschwall von sich gab und obwohl er nichts verstand, fühlte es sich auf einmal besser an und deswegen lauschte er aufmerksam jeder Silbe. Als jedoch genau dieser Name viel, wurde er blass und verschluckte sich beinahe an seinem Fisch.
 

Kurogane war etwas irritiert über den Gesichtsausdruck und der Tatsache, dass der Magier blass wurde. Hatte er etwas Falsches gesagt oder sah der Magier nun Gespenster? Zweiteres erschien dem Ninja logischer, denn Fye konnte doch eh nicht verstehen, was er sagte und wenn, was würde ihn an dem, was er sagte schon so schocken können?

Er ging seine Wörter noch einmal im Kopf durch und auf einmal fiel ihm auf, dass er einen Namen erwähnte, den er schon mal gehört hatte, den Namen "Ashura"

Als sie in Shurano waren, hatte er den gleichen Gesichtsausdruck gehabt, als dieser Name fiel.
 

"Was ist los mit dir, wieso erschreckt es dich so?" Fragte ihn der Ninja daraufhin, er wusste, dass er keine Antwort bekommen würde, ob Fye die Sprache verstehen würde oder nicht, er würde ihm auf die Frage nicht antworten, er hatte es schon ein paar Mal versucht.
 

Schell fing er sich wieder und lächelte Kurogane beruhigend zu und wedelte mit den Händen, als dieser nachfragte.

Sich den letzten Rest des Fisches in den Mund schiebend, seufzte er auf, ließ sich zurück ins Gras fallen und schloss die Augen.
 

Wieder diese ungewohnte Stille.
 

Es war verrückt, wie schwer es war sich dem Anderen irgendwie verständlich zu machen. Er hatte keine Ahnung wo sie hier wahren aber es sah nach einem Lager aus und wenn er an die Szenerie hinter ihm dachte, war es auch sehr wahrscheinlich, dass es neue Kämpfe geben würde. Allerdings schienen so auch aufgenommen worden zu sein und nicht unbedingt als Feinde betrachtet zu werden. Kurogane schien die Sprache wenigstens etwas zu verstehen, also waren sie nicht aufgeschmissen. Darüber konnten sie sich doch wirklich mal freuen!
 

Seufzend betrachtete der Ninja, wie sich Fye in das Gras warf und die Augen schloss.

Konnte er nicht wenigstens irgendetwas sagen? Das war ja zum verrückt werden.
 

Die Stille, in der die Beiden sich befanden, wurde von einem der Krieger unterbrochen.

Kurogane verstand, was er ihnen zurief und grummelte zu dem Magier "Training" doch als keine Reaktion von dem Anderen ausging, blieb ihm nichts anderes übrig, als ihn wieder hoch zu ziehen und hinter sich her zu schleppen.

Kurogane war zwar müde und geschafft, jedoch freute er sich auf das Training, endlich könnte er wieder ein Schwert in den Händen halten und sich mit anderen starken Kriegern messen, seine Kräfte verbessern und selbst ein noch besserer Krieger werden, wenn die Leute in diesem Lager den stark waren, so hoffte er.

Er betrat den Platz, auf dem trainiert werden sollte und einer der Krieger drückte ihm ein Schwert in die Hand und Kurogane setzte sein typisches Grinsen auf.

Er freute sich einfach nur noch wahnsinnig darauf, diesen ganzen Idioten zeigen zu können, wie stark er war und dass sie keine Chance gegen ihn hatten.

Der Magier, die Fragen über diesen Ashura und die Tatsache, dass sie sich nicht verstanden waren völlig vergessen.
 

Fye ließ sich einfach mitziehen und fand es eher lustig, als störend. Als er mitten auf dem Trainingsplatz abgestellt wurde, setzte er sich einfach in die Nähe und beobachtete, wie der Ninja ganz versunken in sein Training regelrecht aufging.
 

Er mochte es Kurogane beim Kämpfen zu beobachten. Sonst wirkte er immer so schlecht gelaunt und ewig grummelig, zwar auf eine liebenswerte Art und Weise, aber hin und wieder war selbst ihm das Geschnauze zu viel (obwohl er es ja meistens absichtlich provozierte) und den Anderen jetzt mit einem gefährlich, amüsierten Grinsen zwischen seinen Gegner hindurchgleiten zu sehen, völlig versunken und von nichts in der Welt jetzt noch abzulenken-
 

Allerdings fragte er sich, ob sie auch kämpfen mussten, wenn sie schon trainierten. Irritiert sah er sich um. Offensichtlich musste er nicht mitmachen.

Okay, das war ihm ganz recht, er würde mit einem Schwert eh wahrscheinlich vorn über kippen, statt seine Gegner irgendwie zu beeindrucken.
 

Völlig in das Training versunken, bekam Kurogane in diesem Moment recht wenig von der Außenwelt mit. Seine Gegner beziehungsweise seine Kriegsgenossen waren wirklich stark und so konnte er ohne Rücksicht auf sie sein Schwert schwingen.

Diese Krieger schafften es sogar, ihm hier und da ein paar Verletzungen zuzufügen, das störte ihn jedoch weniger, wenn er richtig in Fahrt war.

Außerdem war er schlimmeres gewöhnt.

Sein Blick glitt in die Richtung des Magiers, während er dem Krieger, mit dem er in diesem Moment kämpfte auswich. Er hatte den Blonden in seinem Rausch völlig vergessen und irgendwie beruhigte es ihn, dass dieser nicht mittrainieren musste.
 

Das Training war hart.
 

Der Ninja ging davon aus, dass Fye nicht wirklich so schwach war, wie er tat und doch beruhigte ihn diese Tatsache wirklich, warum wusste er nicht.

Er wurde wieder aus seinen Gedanken gerissen, als sein Gegenüber wieder zum Angriff schritt und so ging das Training weiter, bis zum Sonnenaufgang, ohne Pause.

Es musste ein ziemlich wichtiger Krieg sein, der hier geführt wurde.
 

Nachdem das Training zu Ende war, verließen die Krieger den Platz, versammelten sich wahrscheinlich im Speisesaal. Kurogane jedoch blieb noch kurz auf dem Platz stehen, seine Schmerzen durch die Verletzungen, die nicht wirklich schlimm waren, ignorierend.

Das hatte gut getan, diesen Moment wollte er noch kurz auskosten, bevor er auch zum Essen ging. Sein Blick glitt wieder in die Richtung, in der er vorhin den Magier ausgemacht hatte.
 

Wie gesagt, sein Blick ging in die Richtung, in der er den Magier "vorhin" ausgemacht hatte.

Dieser war nämlich nicht mehr dort und so sah der Ninja sich schnell um, doch er konnte den Blonden nirgendwo entdecken.
 

Dieser Idiot war also schon wieder abgehauen, ohne Kurogane Bescheid zu geben, was hatte er in dieser fremden Welt schon groß zu klären oder erledigen, dass er sich andauernd vom Acker machte?

Er hätte besser auf den Ninja warten können, immerhin waren sie zusammen in diese Welt gekommen und verdammt noch mal, er sollte ihm dankbar sein, dass er wenigstens die Sprache verstand und sie wegen ihm Essen und einen Platz zum Schlafen hatten.

Dies sollte doch schon Grund genug für ihn sein, wenigstens in seiner Nähe zu bleiben.

Aber was sollte er sich jetzt weiter Gedanken um diesen Idioten machen, sollte er doch tun, was er für richtig hielt und wenn er hier ins Verderben rennen würde, war das nicht seine Sache, er hatte sich schon zu viele Gedanken gemacht.

Er würde jetzt erst mal etwas essen gehen und sich zu den anderen setzen, diese waren sowieso gesprächiger und hatten viel mehr Potential für eine Unterhaltung mit ihm.

Wütend stapfte er in Richtung Speisesaal
 

Bevor Kurogane aber auch nur den immer leerer werdenden Trainingsplatz verlassen kann, tauchte eine Aura urplötzlich hinter ihm auf und im nächsten Moment sprang ein breit grinsender und gut gelaunter Blondschopf neben ihn. "Nya~ Kuro-tan! Das war so cooo~l", flötete er mit typischer Singsang-Stimme, sodass der Schwarzhaarige eigentlich auch so merken müsste, worum es ging. Er hätte ja auch mit den Händen geklatscht, wie er es sonst immer tat aber in Arm trug er ein Stoffbündel in der Größe eines Kissens.
 

"Warum grummelt Kuro-wanwan denn wieder so? Regt dich was auf ?", sein Grinsen wurde nur noch breiter, als er sah, wie angenervt der Andere in anblitze. Sobald sie wieder die selbe Sprache sprachen, sollte er ihm sagen, dass das Falten gab. "Die Krieger in diesem Lager scheinen wirklich stark zu sein! Wer wohl ihr Anführer ist? Hast du ihn schon gesehen, Kuro-sama?" Und so weiter eben. Nicht dass er jetzt wirklich darauf achten müsste, was er sagte.
 

In der Früh war er noch erschöpft gewesen vom vielen Reden. Dem vielen ernsten Reden wohl gemerkt, denn viel reden konnte er eigentlich immer ohne Probleme. Doch nachdem er fast einem ganzen Tag nutzlos auf einer Wiese rumgesessen war, hatte er einmal zu viel Energie und zweitens ein immenses Redebedürfnis. Also textete er den anderen voll, während er mit leicht hüpfenden Schritten neben ihm herging.
 

Der Ninja zuckte zusammen, als er auf einmal diese Stimme vernahm, erkannte jedoch schnell, wem sie gehörte und blickte den Kleineren an.

Wo kam er denn jetzt auf einmal so plötzlich her, gerade eben noch, war er nirgendwo zu sehen.

Fragend zogen sich seine Augenbrauen zusammen.

" Was ist das?" fragte er, nachdem er das schwarze Ding in Fyes Armen erkannte, verdrehte dann jedoch die Augen über sich selber, als er den fragenden Blick auf dem Gesicht des Magiers erblickte...also zeigte er auf das schwarze Etwas, welches dieser in den Händen hielt aber er würde eh nicht verstehen, was es war, wenn Fye es ihm erklärte, also ging er langsam weiter in Richtung Speisesaal, wissend, dass der Blonde ihm folgen würde, er schien wohl wieder in "Nerv-Laune" zu sein
 

Als sie im Lager ankamen verstummte er und folgte Kurogane einfach, konnte sich aber dennoch einen leicht wippenden Schritt nicht verkneifen. Er brauchte die Sprache nicht zu verstehen, um mitzubekommen, dass über sie geredet wurde und er wollte Kuro-rin nicht mehr Probleme bereiten als sonst schon ... seit wann machte er sich eigentlich darüber Gedanken? Vielleicht weil sie normalerweise nie lange an einem Ort waren und eh meistens unter sich. Hier war es anders, er konnte Mokona nirgendwo spüren und irgendetwas sagte ihm, dass sie dieses "Problem" nicht so schnell in den Griff bekommen würden, deswegen war es wichtig, dass sie – bzw. Kurogane, er hatte schon sehr schnell eingesehen, dass manche Barrieren, wie z.B. Sprachbarrieren, dann doch zu hoch für ihn waren- Kontakte knüpften.
 

Leicht lächelnd sah er auf das Bündel in seinen Armen. Den ganzen Mittag hatte er den Ninja beobachtet aber als seine Gedanken immer wieder abschweiften, hatte er beschlossen ein wenig die Gegend auszukundschaften, man konnte schließlich nie wissen wozu das gut sein konnte und außerdem hatte er noch eine kleine "Erledigung" zu machen.
 

Auch wenn er es nicht zugeben wollte und auch wenn er WUSSTE, dass diese Welt unmöglich Ceres sein konnte, ging ihm nicht aus dem Kopf, was der Ninja am See gesagt hatte.. oder hatte er sich verhört? Aber er hatte definitiv Ashura gesagt. Aber vielleicht hieß das in dieser Sprache etwas ganz anderes?
 

Heftig schüttelte er den Kopf und damit auch die Gedanken erst mal bei Seite. Er machte sich noch selbst verrückt.
 

Als sie das Lager betraten, bemerkte der Ninja, dass diese Krieger wieder anfingen über ihn zu reden beziehungsweise, redeten sie eher über den Magier.

Kurogane machte sich den Weg ins Lager über einige Gedanken, obwohl er sich keine Gedanken mehr machen wollte, traten sie trotzdem in seinem Kopf auf.
 

Als er die Sprache des Magiers noch verstehen konnte, war dieser meist nur nervig und flaxte rum, doch seitdem er kein Wort mehr von dem verstand, was er sagte und nachdem er seitdem immer mal wieder hier und da Zeitspannen hatte, in der er nichts sagte, wusste der Ninja selber nicht mehr, ob es nun nervig war oder ob er es vermisste.

Er vermisste die Stimme des anderen, wenn dieser nichts sagte, irgendetwas Vertrautes fehlte jedoch sobald er seinen Mund aufmachte und man nur seltsame Silben von ihm erhaschen konnte, in dieser Tonlage, die der Ninja schon so oft verfluchte, ging es ihm wieder auf die Nerven. Vielleicht ging ihm auch einfach nur die Tatsache auf die Nerven, dass der Magier nie ernst sein konnte und irgendwelche Spielchen trieb, verschwand und dann einfach wieder auftauchte, was sollte Kurogane denn auch davon halten?

Außerdem fiel es ihm verdammt schwer, zuzugeben, dass er sich Sorgen machte und wenn er einmal wütend war, dann war er wütend.

'Ach verdammt, ich sollte mir echt keine Gedanken mehr darüber machten' dachte er, während er die Menschen beobachtete, die ihre Schritte auf den Weg in den Speisesaal verfolgten.

Ihm fehlte etwas Vertrautes? So ein Schwachsinn, er brauchte so etwas doch gar nicht.
 

Er würde diese Welt jetzt einfach genießen, solange, bis sie die Kinder und den weißen Hasen gefunden hatten, damit er schnell wieder in seine Welt zurück konnte und dieser Wirr-Warr endlich ein Ende hatte.

Immerhin waren Fye und die anderen nur seine Reisegefährten und er brauchte den Magier nicht wirklich um überleben zu können, er machte ihm nur unnötige Probleme.

Nachdem sie den Speisesaal endlich erreicht hatten, setzte sich Kurogane hin und begann zu essen, er hatte es sich heute wirklich verdient.

Während er aß, betrachtete er noch einmal dieses schwarze etwas, was der Magier mit sich rum schleppte und fragte sich wirklich, was es war.. nein, er machte sich keine Gedanken mehr über ihn, egal was es war, es interessierte ihn nicht die Bohne.
 

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An der Seite ihres Zimmers gab es eine seltsame Papierwand und Fye hatte schnell herausgefunden, wie man sie aufschieben konnte. Und auch wenn die Sicht nicht wirklich berauschend war, sondern nur den Blick auf einen einsamen Abschnitt der Lichtung und den nahen Waldrand freigab, war die Abendluft klar und der Sternenhimmel überwältigend.
 

Also lehnte er sich gegen den relativ stabil erscheinenden Rahmen der Schiebetür und sah hinaus, wieder seinen eigenen Gedanken nachgehend. Seit er den Namen dieser Person gehört hatte, war alles durcheinander. Und es war kalt, eiskalt. Obwohl der laue Abendwind angenehm durch sein Haar und die weiten Ärmel des Yukatas wehte. Es war ein heißer Tag gewesen und die Nächte dadurch nicht kühl. Er beschloss, die Tür für diese Nacht offen zu lassen, Kurogane würde eh noch etwas länger brauchen, bis er kam und bis dahin war er sicher schon eingeschlafen. Doch schon fielen ihm ohne sein Zutun die Augen zu und leise gähnte er, bevor er sie wieder aufzwängte. Hoffentlich kam Kuro-pii bald.. sonst hätte er ganz umsonst durch sein Verschwinden den Unmut des Kriegers auf sich gezogen.
 

Kurogane war nur einen Moment abgelenkt gewesen und schon war der Magier wieder verschwunden.

Dieser Idiot machte ihn wirklich wahnsinnig, er würde ihm jetzt nicht hinter her rennen, selbst wenn er in dieser Welt kein Wort verstand und somit ein leichtes Opfer sein könnte, vielleicht sogar diesem anderen Lager in die Hände fiel.

Und so hatte er noch interessiert den Unterhaltungen dieser Truppe zugehört und mittlerweile hatte er verstanden, dass "Ashura" nicht ihr Anführer war sondern ihr Feind

Ihr Anführer hieß "Yasha" und dieser würde morgen das Training persönlich leiten.
 

Irgendwann wurde der Ninja wirklich müde und er ging noch schnell zu einem Ort, an dem die Krieger ihre Wunden verarzten lassen konnten, die sie sich im Krieg oder Training zuzogen und von dorthin weiter auf ihr Zimmer.
 

Als er das Zimmer erreichte und betrat, überflog ihn eine beißende Kälte, verdammt, wieso war es in diesem Zimmer so kalt?

Die Antwort auf diese Frage sollte der Ninja bekommen, als er den Magier erblickte, der verantwortlich für diese Kälte war und der sich dieser auch noch freiwillig aussetzte.

Der Magier hatte anscheinend nicht mitbekommen, dass Kurogane wieder im Zimmer war und so betrachtete er kurz, wie die blonden Haare des Anderen im Wind wehten und einen Kontrast zu dem extrem dunkelblauen Nachthimmel ergab, in dem Sterne leuchteten.

Der Ninja schluckte kurz, dieses Bild faszinierte ihn auf eine Art und Weise...solange, bis er endlich begriff, was der Andere da tat.
 

"Was zur Hölle treibst du da schon wieder? Es ist verdammt kalt, komm rein und mach diese dämliche Tür zu" Er hoffte, dass der Magier verstand was er meinte, reinkommen würde und die Tür schloss.
 

Kuroganes Stimme holte ihn langsam aus seinen Gedanken zurück und er schauderte. Wann war es so empfindlich kalt geworden? Müde fuhr er sich über die Augen und gähnte, stand dann etwas wankend auf und schloss die Tür.
 

Den Ninja verschlafen musternd, tapste er auf ihn zu. "Na endlich.. "
 

Sanft packte er den Anderen am Yukata und zog ihn zu Kuroganes, wo er ihn kurzerhand draufbugsierte und nach dem schwarzen Bündel griff, das immer noch auf seinem eigenen Futon lag.
 

Er war mittlerweile so müde, dass er selbst am liebsten auf sein Futon gefallen wäre und eingeschlafen, denn das Dösen am Fenster hatte seine Müdigkeit nur noch verstärkt aber er hatte etwas beschlossen und das würde er jetzt auch machen. Wofür sonst hatte er die ganze Zeit auf den Dunkelhaarigen gewartet?
 

Also öffnete er etwas ungeschickt aber im Endeffekt erfolgreich Kuroganes Gürtel, zog entschlossen den Stoff über seine Schulter und blinkte dann extrem verwirrt den Verband an.
 

Er hätte alles erwartet, jedoch nicht das.

Und plötzlich schien ihm wirklich jedes nervige Wort und jede idiotische Handlung des Blonden lieber gewesen zu sein, als DAS hier!

Er sah, wie der Blonde ihn ansah, anscheinend war er eingeschlafen gewesen, und dann auf zukam.

Kurogane wollte gerade wieder meckern, dass er die Tür, beim Reinkommen offen gelassen hatte, vergaß das jedoch schnell wieder, als er bemerkte, dass der Magier ihn an seinem Ärmel packte und ihn auf sein Futon zerrte.
 

Was sollte das denn jetzt werden? Schlafwandelte er oder war er jetzt vollkommen bekloppt geworden?
 

Sein Herz setzte aus, als er bemerkte, wie eine Hand an seinem Gürtel fummelte und dieser sich letztendlich öffnete, er hätte den Kleineren jetzt schon hundert mal von sich schmeißen können, jedoch war der Ninja wie gelähmt.

Und jetzt zog er ihn auch noch aus?

"Sag mal, hast du sie noch alle? W- Was soll das?", er schenkte seinem Gegenüber einen extrem verwirrten Blick.

Und so fühlte er sich gerade auch...
 

Etwas wacher blickte er zu dem Mann auf, als dieser offensichtlich irritiert ansprach.

Er brauchte einen Moment, um zu realisieren, WAS den Anderen nur so verstörte, denn so ... unsicher? .. hatte er den Ninja noch nie gesehen.

Doch dann ging es ihm auf.
 

Ups. Das konnte man auch sehr leicht missverstehen. Selber fast rot werdend und auf einmal hellwach, nahm er die Hände weg, als hätte er sich verbrannt und sah den Ninja jetzt selbst verwirt ohne Ende an. Und zu allem Übel konnte er sich ausgerechnet JETZT nicht unter Kontrolle halten und wurde rot.
 

Er wurde aus dem Magier nicht schlau, erst berührte er ihn und dann lies er ihn abrupt wieder los, wie damals mit dieser Umarmung.

Nicht, dass es Kurogane gefallen hätte, aber er würde wenigstens gerne die Gründe für diese Handlungen wissen.
 

Argh, viel lieber würde er jetzt wissen, wieso ihn das alles so irritierte.

Er sah den Magier weiter an und registrierte, dass dieser leicht rot wurde, anscheinend, war es ihm peinlich.

War es ihm peinlich, weil er begriff, dass dieses wirklich zu weit ging und der Ninja das nicht mit machen würde?

War er denn wirklich so abgedroschen, dass er dachte, Kurogane würde wirklich mit ihm schlafen, nur weil er sich einsam fühlt oder sonst etwas?

Etwas enttäuscht darüber, schob Kurogane den Magier von sich, zog sich sein Yukata wieder über die Schultern und stand langsam auf, er würde diese Nacht nicht mit diesem Magier in einem Zimmer verbringen, so viel war sicher.

Sein Herz beruhigte sich allmählich wieder und er betrachtete noch kurz aus dem Stehen heraus den Magier, der noch unten saß...
 

Der Blick den ihn Kurogane zuwarf schmerzte.. er sah ihn öfter missfallend oder böse an aber nie so abfällig.. schwer schluckte er und griff nach der Hand des anderen, als dieser aufstehen wollte. Aus irgendeinem Grund schlug sein Herz bis zum Hals, er wollte nicht alleine sein, nicht ausgerechnet jetzt, wo ihn dauernd diese Gedanken verfolgten und er konnte gerade noch verhindern, dass sein Körper jetzt auch noch verrückt spielte und seine Hand anfing zu zittern. Er hasste es, wenn er sich so wenig unter Kontrolle hatte aber irgendetwas in diesem Land brachte ihn einfach nur durcheinander und all das, was er sonst tat, um sich von so etwas abzulenken, war ihm durch ihre Verständigungsproblem verwehrt.
 

Also tat er das Einzige, was er tun konnte, um das Missverständnis zu beheben und deutete auf das schwarze Bündel neben sich und ohne die Hand des Anderen los zu lassen, rollte er es auf. In diesem befand sich nämlich Stoff, anderes Verbandzeug und schmerzstillende Kräuter, die er für den Krieger gesammelt hatte, denn auch wenn Kurogane Schmerzen nie zugab und es nur kleine Wunden waren, sie sollten verarztet werden. Er hätte aber wirklich darauf kommen können, dass er sie im Lager behandeln ließ.
 

Nachdem Kurogane bemerkte, wie Fye nach seiner Hand griff, wurde er wütend, wirklich wütend.
 

Er konnte sich nicht daran erinnern, wann in ihm jemals so eine Wut in ihm aufgekommen war.

Der Magier dachte doch nicht ERNSTHAFT, dass er ihn irgendwie rumkriegen könnte, ihn irgendwie dazu bringen könnte, dies jetzt mit ihm zu tun.

Er bemerkte zwar den Gesichtsausdruck auf seinem Gesicht, der ihm etwas verzweifelt rüber kam jedoch konnte er sich dies in diesem Moment nicht anders erklären, als ein Flehen o.ä, mit dem der Blonde weiter versuchte ihn rumzukriegen.

Und so registrierte er gar nicht, wie der Blonde das schwarze Bündel öffnete und erst recht nicht ihren Inhalt, seine Gedanken schweiften gerade um andere Dinge und sein Blick galt Fyes Gesicht.
 

"FASS MICH NICHT AN!" er schlug die Hand des Anderen von sich.
 

Er wusste, dass der Andere ihn nicht verstehen konnte.

"Komm mir so schnell nicht wieder unter die Augen, für wen hältst du dich?"
 

Kurogane stand nun endgültig auf und wollte den Raum verlassen "Benutze von mir aus wen du willst, so viele du willst, wie deinen verdammten Ashura, vielleicht kennst du es nicht anders, erwarte von mir jedoch kein Mitleid!"
 

Ashura, wieso fiel ihm das nicht gleich auf? Er hatte diesen Namen nicht nur im Zusammenhang mit der vorherigen Welt gehört, sondern er hörte den Magier auch ab und zu im Schlaf von ihm sprechen.

"Du gottverdammter Magier." Wütend riss er die Schiebetür zu.
 

"Kuro-tan.. ?". Warum war der Andere jetzt so wütend? Klar, die Situation war mehr als zweideutig aber gleich so aus der Haut zu fahren?

Doch schnell hatte der Magier realisiert, dass Kurogane seine "Erklärung" nicht wirklich wahr genommen hatte und hielt seine Hand fester. Wenn er jetzt ging, gab es keine Möglichkeit zu erklären, dass es nicht wahr wonach es aussah!
 

Doch als er diesen absolut wütenden, enttäuschten Blick sah erinnerte

er sich an etwas, was er sich selbst mal geschworen hatte und...
 

...ließ los. Ein schiefes Lächeln, fast ein wenig bitter, fast ein wenig amüsiert und eine Spur Verachtung lag in ihm. Doch nicht auf Kurogane, er hatte den Anderen nie verachtet, eher im Gegenteil.. trotz dem vielen Blutes, das an seinen Händen klebte, war Kurogane eine sehr.. aufrichtige und ... fast "reine" Person in seinen Augen..

Nein, die Verachtung galt ihm selbst.
 

Weil er es wirklich darauf angelegt hatte, seine eigenen Prinzipien eine nach der Andere zu brechen. Aber das konnte er, durfte er, nicht zulassen, auch wenn Kurogane ihn dafür verachtete. Aber tat er das nicht schon?
 

Nach seinen Worten vor der CLOVER Bar, ja, aber er hatte nie den Eindruck, dass der Andere es wirklich tat. Doch jetzt erübrigte sich diese Frage eh. Denn in seinem Blick lag nicht anderes als Verachtung und Wut und wenn er es bisher nicht getan hatte, dann verachtete er ihn sicher jetzt.
 

Und so kam es, dass der blonde Magier in einer geschickten und unauffälligen Bewegung seine "Erklärung" wieder unter Schwarzem Stoff verbarg, denn der Andere stürme gerade aus dem Raum und bekam es sicher nicht mit.

Heftig zuckte er zusammen, als die Schiebetür mit einem lauten Knall zugeschoben wurde, stand dann aber auf und versteckte das schwarze Bündel gut unter ihren alten, zusammengelegten Klamotten.
 

Es konnte ihm egal sein, was Kurogane dachte.

Doch es war ihm nicht egal.

Aber dieses Missverständnis war auch ein Geschenk, so musste er sich nicht mehr ganz allein auf seine Selbstbeherrschung verlassen.

Denn nachdem würde ihn Kurogane sicher nicht mehr nahe kommen lassen und auch wenn sie wieder eine Sprache sprachen, würde er sicher aufhören nachzufragen. So hoffe er jedenfalls.

Er musste von dem Anderen fern bleiben und da war es doch nur gut, dass er ihm jetzt auch körperlich nicht mehr nahe kommen würde. Denn er würde ihn sicher wegstoßen, wenn er wieder an ihm klebte und eh denken, er wollte ihn nur rumbekommen. Nein, dieses Missverständnis war gut, ihr Verhältnis war eh viel zu vertraut gewesen.
 

Sollte Kurogane ihn verachten, so blieb er wenigstens fern von ihm.
 

Dennoch ließ er sich erschöpft auf das Futon fallen und versuchte mit sanften Druck auf seine Brust sein schmerzhaft schlagendes Herz zu beruhigen.
 

Tief vergrab er sein Gesicht im Stoff.

Es tat weh..
 

Und im Raum war es noch ein wenig kälter geworden, ohne den regelmäßigen Atem neben ihm..
 


 

Ziellos stapfte der Ninja umher, es war verdammt kalt draußen, jedoch war er es gewöhnt irgendwo an einem Baum oder ähnlichem lehnend zu schlafen, aber er würde heute Nacht bestimmt kein Auge zu machen und deshalb wanderte er einfach durch die Gegend und versuchte, seine Gedanken zu ordnen.
 

Wieso hatte er so überreagiert?

Klar, er war wütend, niemand konnte sich mit der Tatsache anfreunden, einfach nur eine Lösung für jemand anderen sein, aber wieso tat ihm diese Tatsache in Bezug auf den Magier weh, irritierte und enttäuschte ihn zu gleich?
 

Kurogane fragte sich, wie er reagiert hätte, wenn der Magier so etwas mit ihm versucht hätte als sie sich noch verständigen konnten.
 

Sicherlich hätte der Blonde ihn mit dummen Sprüchen überhäuft und nachdem er dann gescheitert wäre, hätte er einen weiteren dummen Spruch abgelassen und die Situation wäre nicht so außer Kontrolle geraten, sie beide hätten einen Weg finden können, damit umzugehen.
 

Es war alles zum verrückt werden, er machte dem Magier Vorwürfe, war sich jedoch selber ganz und gar nicht über seine eigenen Gedanken und Gefühle im Klaren.
 

Wenn der Magier schon zu solchen Mitteln griff, würde es einen Grund haben, wieso verdammt noch mal, dachte er nie nach, bevor er handelte?

Im Endeffekt dachte er sich, dass es vielleicht besser gewesen wäre mit ihm über seine Probleme zu reden, ihm klar zu machen, dass es andere Mittel und Wege gibt und herauszufinden, wie der Blonde allgemein über zwischenmenschliche Beziehungen und dem Leben dachte.

Er hätte zeigen können, dass es ihn wütend gemacht hatte, jedoch hätte er nicht so überreagieren müssen und vielleicht versuchen sollen, mit ihm zu reden, ihm klar zu machen, dass es SO nicht geht.
 

Der Ninja lächelte ironisch, klar, er hätte mir ihm reden sollen, dies war im Moment doch sowieso unmöglich, wieso dachte er jetzt an so was?
 

Wie sollten sie jetzt miteinander umgehen? Das Beste wäre, sie würden sich im Moment nicht mehr unter die Augen treten, sich nicht mehr nahe kommen, sich nicht mehr wie „Freunde“ verhalten.
 

Er musste jetzt alles daran legen, dass der Magier nicht mehr auf den Gedanken kommen würde, dass sie sich irgendwie nahe standen, oder auch nicht...doch so oder so, sollte er dem Ninja am Besten jetzt nicht zu nahe kommen.
 

Er war durchgehend eine tickende Zeitbombe, warum war er eigentlich immer so wütend?

Wieso brachte er allen seine arrogante und grimmige Art entgegen?

Was ist bloß aus ihm geworden?

War es wirklich Wut, die er durchgehend in sich trug oder war es etwas anderes?
 

Vielleicht war er kein Stück besser als der Magier, den er für seine Schauspielerei und sein ewiges Grinsen verachtete.
 

Wirklich erledigt über die Ereignisse der letzten Tage und vor allem dem heutigen Abend, lehnte sich Kurogane an einen der Bäume, die um ihn herum standen, ließ sich mit einem Seufzen nach unten gleiten und lehnte den Kopf an.
 

‚Es ist zum verrückt werden`, dachte er noch, bevor er trotz allem, in einen tiefen Schlaf fiel.
 

~~ part 2 ende~~~
 


 

[1] Yukata (wikipedia) Yukatas (jap. 浴衣; wörtlich: Badekleidung) sind traditionell japanische Kleidungsstücke aus Baumwolle, vom Schnitt den Kimonos sehr ähnlich. Sie dienen vor allem als unkomplizierte, leichtere und alltäglichere Variante der Kimonos, indem sie einfacher zu binden und weniger teuer sind. Yukatas werden nach dem Baden in japanischen Hotels oder zu Sommerfesten, wie Feuerwerkfestivals, angezogen. Häufig wird der Yukata auch als Schlafanzug benutzt.
 

[2] Itadakimasu – Guten Appetit



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2009-02-15T18:29:39+00:00 15.02.2009 19:29
Ohwe. Da haben die beiden jetzt aber ein großes Problem, das es zu lösen gibt. Ich bin schon gespannt, ob es ihnen gelingt und hoffe, dass jetzt nicht für IMMER auseinandergehen werden.^^

Das Kapitel hat mir gut gefallen. Man kann sich so richtig in beide Seiten hineinfühlen. Ich bin schon gespannt, was weiter passieren wird.
Von: abgemeldet
2008-04-04T16:02:00+00:00 04.04.2008 18:02
OMG O.O ich saß wortwörtlich 'scheiße' schreien vor diesem kapi XD OMFG oder:" fye du dudududuuudud baka du U.U omg omg omg x 10000"
ja ungefähr so saß ich also vor dem combi bis mein vater reinkam undmich fragte ob alles ok sei XD (zeitliche dauer: ca.30minuten XD)
Von: abgemeldet
2006-08-06T14:37:45+00:00 06.08.2006 16:37
boahhh, die Geschichte ist echt mal wieder supi!!! Schreib schnell weiter, ja?
Von: abgemeldet
2006-08-02T10:46:38+00:00 02.08.2006 12:46
ich liebe dich <3 *herumfluff*
wirklcih, solche stories lese ich am liebsten, bloß leider findet man nicht viele in den witen des internets in denen fay keine maid in distres ist @_@

"Und im Raum war es noch ein wenig kälter geworden, ohne den regelmäßigen Atem neben ihm.. "
ich bekam ein ganz beklemmendes (aber gutes!) gefühl beim lesen dieses satzes ._. <3
[ist beklemmend überhaupt ein wort?-_-" *drop*]

jedenfalls bin ich gespannt wie es weitergeht ^.^

cya, Tscha


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