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Time after Time

A Smallville-Story
von

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erste Annäherung

„Und Du bist Dir wirklich sicher, dass es Lana war, Liebling?“, fragte Jonathan seine Gattin ungläubig.

„Ich weiß, es hört sich verrückt an, aber sie stand plötzlich in der Tür vom Talon“, berichtete Martha weiter. „Ich dachte, ich hätte es mir eingebildet. Aber als ich dann abschloss, ging ich über den Hinterausgang hinaus. Und da stand diese Person wieder vor mir. Sie hat mich nicht gesehen, sie beobachtete den Eingang des Talon, wo gerade Lois und Chloe wegfuhren. Es kann nur sie gewesen sein Jonathan“.

„Ja, es klingt mehr als einleuchtend. Aber was führt sie auf einmal wieder nach Hause?“, überlegte dieser laut.

„Vielleicht zog es sie einfach nur nach Hause – aber sie versteckt sich weiterhin. Sie ist bei den Mitchells untergekommen.

„Ob, dass nur der Schmerz von Clarks Betrug war, wage ich allerdings zu bezweifeln, es reichte doch, wenn sie ihm aus dem Weg ging“, rätselte der Farmer weiter.

„Das sehe ich genauso“, stimmte Martha ihrem Mann zu. „Ich denke nur, wir sollten Clark erst Bescheid geben, wenn wir wirklich die Bestätigung haben. Wenn ich mich doch irren sollte, würde es ihn zu sehr quälen“.

„Du hast Recht mein Schatz, aber dann sollten wir dies heute klären. Es ist auch nicht fair ihn durch den Kontinent laufen zu lassen“, entgegnete Jonathan.

Das Ehepaar besprach noch weiter, wie sie vorgehen sollten und sie vereinbarten, dass Martha zu Lana in die Pension fahren und sie, direkt und unverblümt, um ein Gespräch auf der Farm bitten sollte. – in aller Ruhe.
 

***
 

Auch Laura und Lana waren bereits wach. Eigentlich hatte Laura Lana geweckt. Sie war einfach immer früh munter und wollte dann beschäftigt werden. Die junge Mutter war gerade dabei, das inzwischen angezogene Kind zu frisieren.

„Laura, sitz doch bitte mal 2 Minuten auf deinem süßen Hintern“, bat Lana verzweifelt, da ihr die Strähnen immer wieder aus der Hand rutschten. „Sonst wird das nie was“.

Laura versuchte sich nämlich immer wieder zu strecken und im Spiegel über dem Waschbecken zu sehen, was ihre Mutter da mit ihr machte.

„Laura bitte, du kannst es gleich sehen.“

Nach zwei erneuten Anläufen, hatte sie es endlich geschafft und Laura hatte die zwei gewünschten geflochtenen Zöpfchen am Hinterkopf.

Während Laura dann wieder ins Zimmer lief, um ihre Puppe Lara zu holen, da diese natürlich auch noch eine Frisur brauchte, konnte Lana sich selbst fertig machen und anziehen, bevor sie zum Frühstück nach unten wollten.

Nach gut zehn Minuten waren nun Beide soweit fertig: „Laura, lass Lara kurz hier. Wir holen sie nach dem Frühstück ab, okay?“

„Aber versprochen?“, entgegnete das Kind.

„Ja, versprochen und nun ab, nicht dass Du keine Cornflakes mehr abbekommst“, grinste Lana.

„Keine Cornflakes?“, riss Laura empört die Augen auf. „Das geht aber nicht!“ stapfte sie vor Lana aus dem Zimmer. Kopfschüttelnd ging ihre Mutter ihr hinterher.
 

***

Auch auf der Kent Farm wurde gefrühstückt. Dabei besprachen Martha und Jonathan, wie sie mit Lana sprechen und umgehen wollten, je nach dem, wie sie auf das Angebot reagieren sollte.

Nach dem Frühstück räumte Mrs. Kent noch schnell auf, ehe sie sich auf den Weg in Richtung Pension machte. Es war ein komisches Gefühl. Wie würde Lana wohl reagieren? Wie sollte sie auf Lana reagieren? Oder hatte sie sich gar geirrt und es handelte sich gar nicht um die lang vermisste Einwohnerin von Smallville?

Je näher sie der Pension kam, desto unruhiger fühlte sie sich. Sie hoffte nur inständig, dass es sich um die Ex-Freundin ihres Sohnes handelt und sie sich helfen lassen würde. Martha hatte Lana schon als Kleinkind ins Herz geschlossen und fühlte für sie, fast wie eine Mutter.
 

Nach dem Essen wollte Lana mir Laura nach draußen. Sie konnte das Kind nicht einsperren. Und warum sie bestrafen, wo sie nichts getan hatte und vor allem auch nicht mal das Verhalten ihrer Mutter verstand?

Da Lana nicht gleich von jedem erkannt werden wollte, wählte sie wieder ihre Sonnenbrille und eine Baseballkappe als Tarnung.

„Komm Laura, wir wollen dann los“, rief sie ihr Kind. „Nimm Dir bitte die Jacke mit“, rief sie ihrem Kind nach oben zu, als sie Richtung Haustür ging und diese öffnete.
 

Gerade da war Mrs. Kent angekommen und stellte den Wagen ab. Sie sah sich etwas um und ging dann die Auffahrt hinauf. Sie war nervös und ihre Hände waren leicht feucht. Da ging die Haustüre auf und eine zierliche, junge Frau trat ins Freie. Martha blieb stehen und atmete tief durch. Nun war es so weit.

Lana suchte gerade in ihrer Handtasche nach dem Wagenschlüssel, die Kappe hatte sie noch in der Hand, als sie plötzlich aus dem Augenwinkel einen Schatten bemerkte. Sie hob den Kopf und erkannte sofort, wer da vor ihr stand.

„Lana?“, fragte Mrs. Kent sanft und ging einen Schritt auf sie zu. Schon jetzt schimmerten ihre Augen feucht.
 

Verstohlen drehte sich Lana wieder um, als gerade ihre Tochter die Treppe herunter geflitzt kam. Schnell ging sie einige Schritte ins Haus. Die junge Mutter konnte ihr Kind gerade noch aufhalten.

„Hey Laura, wo hast du denn Lara gelassen?“, fragte sie ihr Laura.

„Oh, die hab ich ganz vergessen. Ich hol sie“, rief sie fröhlich und tapste wieder die Stufen nach oben. Lanas Herz schlug scher und laut. Sie hatte nur wenig Zeit.

Diese Zeit musste Lana nutzen. Schnell ging sie hinaus: „Hallo Mrs. Kent“, grüßte Lana unsicher die Farmerin. Sie konnte ihr gar nicht wirklich in die Augen schauen.

„Lana, Kind – Du bist es wirklich“, strahlte Martha übers Gesicht und konnte es kaum glauben. Ihr Herz machte vor Freude einen kleinen Sprung.

„Ich bin so froh Dich zu sehen. Geht es Dir gut?“, glücklich nahm sie die junge Frau in den Arm und drückte sie an sich. Eine dicke Träne rannte über ihr Gesicht.

Auch Lana tat es ihr gleich. Clarks Mutter war auch immer etwas Besonderes für sie gewesen, wie eine Art Mutterersatz. Wenn sie nicht weiter wusste und Nell nicht da war, oder es sich um etwas handelte, das man mit Nell lieber nicht besprach, war Clarks Mutter immer für sie da gewesen. Und dafür war sie all die Jahre mehr als dankbar gewesen.

„Ja, mir geht es gut Mrs. Kent. Machen Sie sich bitte keine Sorgen“, antwortete Lana und blickte immer wieder ängstlich zur Tür.

„Lana, ich möchte Dir ein Angebot machen. Es ist so viel Zeit vergangen und wir haben uns alle große Sorgen um Dich gemacht“, begann Martha, wobei die Brünette bei dem Wort „wir“ die Augenbrauen hochzog, da sie sofort an eine bestimmte Person dachte, die sie mit Füßen getreten hatte.

„Bitte Lana, komm heute Nachmittag zu uns auf die Farm. Lass uns einfach in Ruhe reden, wie es Dir geht, was hier in der Zwischenzeit passiert ist usw.“, versuchte Martha es weiter. Ihre Stimme war eindringlich und man hörte heraus, dass es ihr wirklich am Herzen lag.

„Ich weiß ihr Angebot zu schätzen Mrs. Kent, aber ich weiß nicht so recht“, versuchte Lana sich aus der Situation zu winden. Sie hatte das Gefühl, dass sie dort in arge Bedrängnis geraten würde.

„Komm bitte zu uns“, bat diese erneut und wieder sah man einen nassen Schleier in den Augen der älteren Frau.

„Ich glaube nicht, dass dies eine gute Idee ist“, entgegnete Lana etwas kalt und ging einige Schritte zurück. Sie wollte doch nur ihr Kind schützen!

„Lana, mach Dir keine Gedanken. Clark ist für ein paar Tage weggefahren. Rede mit Jonathan und mir alleine – Bitte“, ließ die Farmerin nicht locker.

Da hörte Lana Schritte auf der Holztreppe im Haus. Das war sicher Laura.

„Einverstanden Mrs. Kent. Ich werde zu Ihnen kommen, aber nun entschuldigen Sie mich bitte. Ich muss noch etwas erledigen. Bis dann“, fasste sie sich schnell und kurz und ging zurück ins Haus. Schnell zog sie die Tür hinter sich ins Schloss. Schwer atmend lehnte sie sich gegen die Tür und schloss für einen Moment die Augen. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals.

Verdutzt blickte Laura ihre Mutter an, als das Kind runter kam.

„Warum machst Du denn die Tür zu?“, blickte sie sie von unten her an. „Ich hab auch noch etwas vergessen Schatz. Ich muss mal eben mit Mrs. Mitchell reden.“, erklärte sie ihrem Kind.
 

Diese war gerade dabei die Reservierungen der nächsten Tage durch zu gehen.

„Mrs. Mitchell? Entschuldigen Sie die Störung“, fragte Lana höflich.

„Oh, Miss Lang, was kann ich für Sie tun?“, antwortete diese und reichte Laura ein Bonbon. Auch sie hatte den kleinen Wonneproppen sofort in ihr Herz geschlossen.

„Ich bräuchte nochmals ihre Hilfe als Babysitter“, fing die junge Mutter an.

„Baby?“, kam es von Laura empört, die die Arme in die Hüfte gestemmt.

Die beiden Frauen blickten zum Kind und mussten beide unwillkürlich los lachen.

Nun verstand das Mädchen gar nichts mehr. Wie konnte man denn jetzt auch noch lachen?

Liebevoll streichelte Lana ihrem Kind über den Kopf.

„Mach ich gerne Miss Lang. Wann brauchen Sie mich denn?“, wollte die Pächterin wissen.

„Es ist leider sehr kurzfristig, heute Nachmittag für 2-3 Stunden ca. Ich beeil mich“, sprach sie ihre Bitte aus.

„Wo gehst Du denn hin Mummy?“, zog Laura am Shirt ihrer Mutter.

Lana ging vor ihr in die Hocke.

„Ich muss mit alten Freunden etwas besprechen.“

„Und warum darf ich nicht mit?“, fragte sie enttäuscht und traurig.

„Das nächste Mal nehme ich Dich mit, Schatz, versprochen. Aber diesmal geht es noch nicht“, versuchte die junge Frau ihr Kind zu trösten. Dann hob sie den Kopf zu Mrs. Mitchell: „Ginge das so kurzfristig?“

„Ja, kein Problem, ich muss sowieso noch auf Lieferanten warten“, stimmte die Pächterin zu.

„Wunderbar vielen Dank. Und diesmal nehmen Sie auch bitte das Geld. Mir ist es zuwider, wenn sie Babysitten und nichts dafür nehmen“, erklärte Lana.

Eigentlich wollte die Pensionsführerin widersprechen, aber die junge Mutter ließ nicht locker und so einigten sie sich schließlich doch.

„Ich bring Laura dann später her und sollte etwas sein, ich bin auf der Kent Farm zu finden“, informierte Lana sie.

„Ist recht Miss Lang – einen schönen Tag dann“, verabschiedeten sich die beiden und auch Laura winkte beim Hinausgehen.
 

Lana hatte sich vorgenommen, den Vormittag ganz Laura zu widmen. Sie hatte in den vergangenen Monaten, nicht sehr viel Zeit, neben der Arbeit, mit ihr zu verbringen. Dies wollte sie nun etwas nachholen. Zusammen fuhr Lana mit ihr zu den Plätzen, die sie als Kind so geliebt hatte. Sie spazierte mit ihr am Crater Lake, sie ging mit ihr zu den Smallville Stables, wo sie selbst viele glückliche Stunden verbracht hatte. Zu guter Letzt zeigte sie ihrem Kind noch den Spielplatz, auf dem sie als Kind immer viel gespielt hatte. Dort verbrachten sie die meiste Zeit, denn Laura konnte dort richtig toben und fand schnell Anschluss an ein paar andere Kinder.

Die junge Mutter saß auf einer Parkbank und beobachtete das muntere Treiben. Immer wieder ertappte sie sich dabei, wie ihre Gedanken in die Vergangenheit abdrifteten und sie so vieles mit den Erinnerungen ihrer Kindheit und Jugend verband.
 

***
 

Die Zeit war viel zu schnell vergangen und Lana musste Laura zu Mrs. Mitchell bringen. Laura weinte erst, als ihre Mutter weg fuhr, aber die Pächterin bekam das Kind schnell beruhigt und lenkte sie mit Malsachen geschickt ab.

Lana hatte hinter der geschlossenen Tür gestanden. Es zerriss ihr das Herz, ihre Tochter weinen zu hören, aber was sollte sie tun?

Doch da beruhigte sich das Mädchen und so fiel es der jungen Mutter etwas leichter, sie für ein paar Stunden in der Pension zu lassen.
 

Nach einer kurzen Autofahrt kam sie auch schon auf die Abzweigung zur Kent Farm. Vorm dem großen Holzschild blieb sie nochmals stehen und atmete tief durch. Sie hoffte Mrs. Kent war ehrlich gewesen und Clark war nicht zu Hause. Aber warum sollte sie sie anlügen? Mrs. Kent war immer ehrlich gewesen. Schnell schüttelte sie den Kopf, und somit diese Gedanken beiseite und fuhr die Auffahrt zur Farm weiter. Lana stellte den Wagen ab und ging zur Haustüre, wo sie anklopfte.

Einen Moment später kam Mr. Kent an die Tür und öffnete. Auch er konnte es nicht glauben, dass Lana nun wirklich vor ihm stand: „Lana, hallo. Ich freu mich sehr Dich wieder zu sehen“, begrüßte er sie. Die Rührung war in seiner Stimme zu hören.

„Hallo Mr. Kent. Danke für die Einladung“, bedankte sich Lana höflichst und wurde vom Hausherren hinein gebeten. Ein Kaffeegedeck stand bereits auf dem Tisch, dazu einer von Marthas berühmten Kuchen und das heiße Bohnengetränk, wurde gerade von Clarks Mutter dazugestellt.

„Lana! Schön, dass Du gekommen bist. Setz Dich doch bitte“, begrüßte auch sie die junge Frau. Sie strahlte und freute sich sehr, dass Lana wirklich gekommen war.
 

Lana kam der Aufforderung nach und nahm auch dankend Kaffee und Kuchen an. Hmmm, wie das schmeckte. Es schmeckte direkt nach „zu Hause“. In all den Jahren hatte es ihr nicht so gemundet, wie das hier. Es war einfach anders. Sie fühlte sich geborgen, auch wenn sie noch immer befangen war.

Mit Wohlwollen sah Mrs. Kent, dass es dem Mädchen zu schmecken schien. Sie hatte sofort gesehen, wie blass und ausgemergelt Lana war, und es meldete sich sofort der Mutterinstinkt in ihr. Was musste sie wohl erlitten haben, um so schlecht auszusehen? Welches Leid war ihr wiederfahren?

„Wie geht es Dir Lana?“, fragte sie in ruhigem Ton.

Lana blickte unruhig von ihrem Kuchen hoch. Sie wollte sich nicht in zu viel Smalltalk verwickeln lassen. Das war nicht gut, denn so gab sie viel mehr Preis von sich, als es ihr Recht gewesen wäre. Doch sie wusste auch, dass sie daran nicht vorbeikam: „So weit gut... Danke der Nachfrage", antwortete sie ausweichend und sah fahrig vom Kuchen zur Tasse und wieder zurück.

Sofort war Mrs. Kent klar, dass das nicht der Wahrheit entsprach. Sie warf sich mit ihrem Mann verschwörerische Blicke zu. Auch ihm war klar, dass Lana auswich. Nur wie sollten, sie wirklich erfahren können, wie es ihr geht und was sie gemacht hatte?

„Wir haben uns große Sorgen um Dich gemacht Lana“, sprach der Farmer und lächelte Lana an.

Unruhig rutschte Lana auf ihrem Stuhl hin und her. Sie hatte dies befürchtet, aber was sollte sie nun machen? Sie wollte eigentlich auch nicht lügen.

„Das tut mir sehr leid“, gestand sie ohne jemanden in die Augen zu blicken, jedoch wussten beide Gastgeber sofort, dass dies wirklich ehrlich von ihr gemeint war.

„Lana, das ist kein Vorwurf“, begann Martha und legte ihre Hand auf die der jungen Frau. Aus Marthas Augen sprach die pure Mutterliebe. Ihr war Lana so sehr ans Herz gewachsen. „Wir haben Dich gern, und Du bist uns nie egal gewesen. Wir haben uns alle Sorgen gemacht, so viele Leute haben Dich vermisst, und gesucht. Wir hatten Angst, Dir sei etwas zugestoßen, da nicht mal Lex Dich finden konnte“, sagte sie mit bebender Stimme.

Lana zuckte bei diesem Namen zusammen. Lex – vor ihm, oder seinen Handlanger war sie geflohen. Warum wussten die Kents nicht wo sie war, wenn Lex es aber wusste? Noch gab das Ganze keinen Sinn, darum schwieg sie über diese Tatsache lieber. Leicht biss sie sich auf die Lippe. Doch gleichzeitig konnte Lana nicht leugnen, dass sie ein schlechtes Gewissen bekam, gemischt mit Rührung, dass man sie doch nicht vergessen hatte und man sie scheinbar nicht egal war. Auch für sie war Mrs. Kent und Mr. Kent immer zwei ganz besondere Personen in ihrem Leben gewesen.

Tränen stiegen Lana in die Augen uns sie kämpfte damit, sie nicht fließen zu lassen.

Die Brünette so zu sehen, ging Mrs. Kent ans Herz. Sie erhob sich und ging um den Tisch herum.

Sie kniete sich neben Lana und legte ihre Hand auf ihr Knie. Leicht lächelte sie Lana an.

„Es ist kein Vorwurf Liebes – Du sollst nur wissen, dass wir Dich sehr lieb haben und froh sind, dass Du wieder nach Hause gekommen bist“, lächelte sie das Häufchen Elend an. Da merkte sie, wie Lana gegen die Tränen verlor und sie leise über ihre blassen Wangen kullerten.

Mr. Kent konnte damit nur schwer umgehen und hätte nun nicht gewusst, was er machen sollte. Er war froh, seine Frau in dieser Situation bei ihm zu wissen.

Ohne lange zu warten, zog Mrs. Kent Lana zu sich und nahm sie einfach in den Arm. Sanft drückte sie das Mädchen an sich und strich ihr beruhigend und mütterlich über den Rücken. „Du hast bestimmt viel durchgemacht“, sprach sie verständnisvoll und gab Lana die Geborgenheit, die sie so lange vermisst hatte.

Nun verlor Lana ganz die Fassung und fiel Clarks Mutter schluchzend um den Hals. Ihre Tränen liefen und liefen. Martha ließ sie einfach weinen.

„Ist gut Lana, lass es raus. Wir sind ja da“, sprach sie beruhigend auf sie ein. „Du bist nicht allein.“

Es tat so gut. Endlich konnte Lana loslassen, alles was sich angestaut hatte, alles was sie zurück halten musste, alles was sie machen musste um stark vor ihrer Tochter zu sein, sprudelte nun aus ihr heraus. Sie sog diese Gesten auf wie ein ausgetrockneter Schwamm.

Doch die Kents wollten einfach mehr wissen. Sie konnten sich mit den spärlichen Informationen nicht zufrieden geben. Nicht, nachdem sie so lange weg gewesen war und keiner gewusst hatte, wo.

„Lana… Kind… Wo warst du die ganze Zeit nur?“

Lana senkte den Kopf und überlegte, ob sie ihnen etwas sagen sollte.

„Nicht mehr in Kansas“, gestand sie leise.

Neugierig blickten die beiden auf ihren Gast, wollten sie aber nicht unterbrechen.
 

„Ich… musste hier einfach raus…. Ich konnte einfach nicht mehr…..“ gestand sie leise und wurde immer wieder von einem Schluchzen gebeutelt.

"Aber Lana... egal, was war. Wir hätten Dir doch immer beigestanden.", versuchte es Mr. Kent und trat damit ja auch schon prompt in den nächsten Fettnapf. Ob Lana sich danach öffnen würde?

Lana blickte leicht entsetzt. Sie wusste nicht in wie weit die Kents über das Verhalten ihres Sohnes Bescheid wussten. Natürlich wollte sie ihn auch nicht schlecht machen vor seinen Eltern. Also musste sie nun auch noch drauf achten, was sie sagte und was nicht.

Sie hob den Kopf und sah die beiden mit glasigen Augen an: „Bitte verzeihen Sie Mr. Kent, aber sie sind, da Clark ihr Sohn ist, nicht gerade unvoreingenommen und unparteiisch. Ich konnte nicht zu Ihnen“.

Das war einleuchtend, auch wenn die beiden viel mehr Verständnis für Lana und ihre Reaktion hatten, als sie ahnte. Martha war sich sicher, sie hätte ähnlich reagiert. Jedoch wussten beide, das Clark es nicht bewusst getan hatte und diese Frau vergötterte. Nie hätte er ihr so wehgetan. Es lag nur alles an dieser Hypnose.

„Wir verstehen das Lana“, begann Mrs. Kent. „Wir wissen was er getan hat“, fuhr sie fort und hielt Lanas Händen in ihren. Sie konnte sich nur ansatzweise vorstellen, wie erschütternd es für Lana gewesen sein musste. „Dein Verhalten ist für uns mehr als nur verständlich.“

Mr. Kent erhob ebenfalls das Wort: "Doch versteh uns auch. Wir lieben dich, wie ein eigenes Kind und dann bist du weg.....“

Ein strafender Blick von Martha erfasste ihn. So konnte er nicht mit ihr reden. Sie wollten Lana ermuntern, sich ihnen zu öffnen und sie nicht vollends verschrecken!
 

Die junge Frau senkte den Kopf erneut. Das schlechte Gewissen in ihr keimte erneut. War sie undankbar gewesen? Schließlich hatten die Kents sich um sie gekümmert! Doch dann hätte sie Clark wieder begegnen müssen und sie wusste, dass sie das nicht durch gestanden hätte… „Ich…. ich wollte das wirklich nicht,…… ich wollte niemanden Angst machen…..“, schluchzte sie und war verzweifelt. Sie selbst steckte in einer Zwickmühle. Sie wusste einfach nicht, ob jede ihrer Entscheidungen richtig gewesen war. Doch sie konnte sie auch nicht rückgängig machen. Vor ihrem inneren Auge erschien das Gesicht Lauras… Wieder wurde sie von einem Weinkrampf geschüttelt.

Jonathan stand leise auf und ging zur Kommode. Nach einem Augenblick kehrte er mit einem Päckchen Taschentücher zurück und reichte es seiner Gattin: „Hier.“

Diese griff danach und holte eines heraus und tupfte damit Lanas Tränen fort. „Das ist nun vorbei Lana. Du bist nicht mehr allein. Wir sind für Dich da, hörst Du?“, sagte sie liebevoll. Auch sie war den Tränen nahe. Sie litt mit Lana.

Lana tat die Zuneigung trotz allem sehr gut. Wie lange hatte sie sich einsam gefühlt und nicht gewusst, wie sie den nächsten Tag überleben sollte? Wie sie ihr Kind durchbringen sollte?

Doch nun hörte sie die lieben Worte und fühlte diese innere Zerrissenheit, weil sie ihnen doch nicht die Wahrheit sagen konnte.

Ohne ihr Zutun traten wieder dicke Tränen in ihre Augen.

Doch dieses Mal, weil sie doch so gerne alles sagen würde, sich öffnen würde. Und doch konnte sie es nicht. Niemals.

Unaufhaltsam bahnte sich nun wieder die salzige Flüssigkeit ihren Weg über ihre Wangen und Mrs. Kent versuchte verzweifelt sie zu beruhigen.
 

Plötzlich hörte man einen Wagen auf den Hof fahren und alle Drei wurden darauf aufmerksam, als Shelby aufsprang und bellte. Jonathan erhob sich und ging zum Fenster. „Wer mag das wohl sein?“, fragte er sich halblaut, denn das Auto war ihm unbekannt.

Lana wurde es heiß und kalt. Ihr Instinkt sagte ihr, dass egal was nun kommen würde, für sie und die Situation nicht gut sein würde.

Er ging zur Tür und öffnete für den Neuankömmling. Shelby lief an seiner Seite. An der Tür jedoch hielt Jonathan das Tier am Halsband zurück. Gespannt schaute er, wer da wohl aussteigen würde. Erst als die Person ausstieg, erkannte er Mrs. Mitchell.
 

Mrs. Kent reichte Lana noch ein Taschentuch, damit sie sich die Tränen wegwischen konnte. Beruhigend strich sie ihr immer wieder über den Kopf. Auch sie fragte sich, wer wohl jetzt vorbeikommen würde. Hoffentlich nicht Chloe oder Lois…
 

„Guten Tag Mrs. Mitchell“, begrüßte der Hausherr, den Ankömmling. Verwundert fragte er sich, was die Frau hier nur wollte.

„Guten Tag, Mr. Kent“, sagte diese, ging um das Auto herum, und öffnete die Tür zur Rückbank und beugte sich hinein. Sie machte etwas, was Mr. Kent von der Tür aus nicht erkennen konnte. Kurz danach sprang ein kleines, brünettes Mädchen aus dem Kindersitz und blieb dann mit großen, fragenden Augen mitten auf dem Hof stehen
 

Als Lana den Namen hörte, blieb ihr fast ihr Herz stehen. Verstohlen und schnell wischte sie sich die Tränen weg. Angst stieg in ihr hoch. Warum war die Pächterin gekommen? War Laura etwas passiert? Würde nun alles auffliegen? Was sollte sie tun? Ihr Magen verkrampfte sich und ihr wurde regelrecht übel. Doch sie musste sich zusammenreißen.

Ihre Angst und Sorge um ihr Kind war aber zu groß, und so stand sie schluckend auf und ging mit Mrs. Kent zur Tür.

Mrs. Kent stand leicht versetzt zu ihrem Mann und blickt über seine Schulter, so gut es bei dem Größenunterschied ging.
 

Laura stand mit offenem Mund da, als sie die Koppel der Rinder sah. Sie wusste zwar was Kühe waren, aber eine Echte hatte sie noch nie gesehen. Waren die wirklich immer so groß? Oder waren sie hier einfach größer weil so viel Gras wuchs? Fasziniert blickte sie auf die Tiere und ihre unterschiedlichen Farben und Muster. Plötzlich fing Shelby an zu Bellen, was das Kind im ersten Moment zusammenzucken ließ. Leicht verkrampft stand sie da und fragte sich, was da so großen Lärm machte. Doch die Neugier eines Kindes war groß. Größer als die leichte Angst, die nur aus der Ungewissheit resultierte. Plötzlich packte es das Kind und drehte sich mit aufmerksamem Blick um und blickte Shelby an. Der Hund sah so süß aus, dass sie nicht anders konnte, als auf ihn zuzurennen.

Shelby war ein durch und durch lieber Hund und legte sich gleich vor Laura hin und streckte ihr den Bauch entgegen.

Begeistert streichelte sie das weiche Fell und ging vor Shelby auf die Knie.
 

„Es tut mir leid, dass ich so unangemeldet hier auftauche, aber ich muss dringend zu meiner Mutter und kann leider nicht weiter auf das Kind achten“, erklärte Mrs. Mitchell. Sie war völlig aufgelöst. Sie hatte gerade erfahren, dass ihre Mutter, die bereits in den 80ern war, gestürzt war und im Krankenhaus lag.

Mr. Kent wusste nimmer noch nicht, was sie nun damit zu tun hatten, wollte der Pächterin aber die Erklärungschance geben. Seine Verwirrung wuchs jedoch von Sekunde zu Sekunde.
 

Mrs. Kent und Lana drängten sich ein wenig nach vorne.

Als Laura ihre Mama sah, fingen ihre Augen an zu leuchten. Der Hund war vergessen, die fremde Umgebung war vergessen. Jetzt zählte nur noch Mummy!

„Mummy! Mummy!“ rief sie plötzlich euphorisch und rannte auf die Gruppe zu. Ihre Arme waren schon für die Umarmung ausgebreitet.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  foxgirl
2006-10-01T19:33:02+00:00 01.10.2006 21:33
Hi,
mir hat das Kappi mal wieder super gefallen.
Bin echt gespannt, wie es weitergeht.
Bitte schnell, schnell weiterschreiben.
foxgirl
Von:  EmiLy_RoHan
2006-10-01T07:26:08+00:00 01.10.2006 09:26
schreib schnell SCHNELL weiter!!!
das ist sau cool geworden das Kappi! Gute Idee das Kind
einfach mal so vorbeibringen zu lassen^^.
Da wird Lana wohl einiges vor Mr. und Mrs. Kent erklären
müssen. Tja und dann sind da ja auch noch die Superkräfte
des Kindes.
Ich bin schon gespannt wie sich das alles noch entwickelt.

Also bis zum Nächsten Kappi. Man liest sich.

XXX Julia


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