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Time after Time

A Smallville-Story
von

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Wenn alle Dämme brechen...

Nun war es zu spät noch etwas zu leugnen oder zu vertuschen zu versuchen. Lana ging in die Hocke und schloss ihre Tochter in die Arme: „Laura Schatz“. Sie nahm das Kind auf den Arm und stand wieder auf.
 

Den Kents entglitten jegliche Gesichtszüge und starrten ungläubig auf Lana und das Mädchen.

„Es tut mir leid, Miss Lang. Ich kann leider nicht weiter warten“, entschuldigte sich Mrs. Mitchell erneut.

„Keine Sorge Mrs. Mitchell, das versteh ich doch“, ging Lana zu ihr und reichte ihr die Hand. „Alles Gute für ihre Mutter. Fahren Sie schnell zu ihr“.

„Vielen Dank. Auf Wiedersehen Miss Lang, Mrs. und Mr. Kent“, nickte die Pächterin, drückte Lana noch die Puppe ihrer Tochter in die Hand, und eilte zurück zum Wagen.

„Auf Wiedersehen Mrs. Mitchell. Es ist bestimmt nicht so schlimm“, versuchte Clarks Mutter etwas beruhigend zu wirken und verabschiedete sie.
 

Die Gruppe sah dem Auto noch nach, bis es vom Hof verschwunden war. Jonathan warf Martha einen fragenden Blick über Lana hinweg, zu. Diese zuckte nur kurz mit den Schultern, jedoch wurde ihr somit einiges klarer. Und nun verstand sie auch, warum Lana so verschlossen und in sich gekehrt war. Sie war Mutter geworden – allein. Hatte niemanden und dazu hatte sie noch alle Kontakte abgebrochen. Wie schwer muss sie es gehabt haben.

Lana wollte den Kents gar nicht ins Gesicht blicken, weil sie nicht wusste, wie sie das erklären sollte. So strich sie Laura eine wilde Strähne aus dem Gesicht und versuchte sich ganz auf sie zu konzentrieren.

Stumm stand die junge Mutter mit ihrem Kind auf den Arm auf und ging zurück ins Haus, um ihre Tasche und den Schlüssel zu holen. Jonathan und Martha waren zu perplex um zu reagieren. Fragende Blicke wurden ausgetauscht.

Plötzlich kam Lana wieder zwischen den Beiden heraus. „Laura, verabschiede Dich bitte von Mr. und Mrs. Kent“.
 

Laura lächelte die beiden Farmersleute an: „Auf Wiedersehen“, und winkte ihnen von Lanas Arm aus zu. „Danke für alles Mr. und Mrs. Kent, aber ich muss jetzt gehen“, antwortete sie und wollte ohne Umschweife zum Wagen.
 

Martha blickte ihren Mann an und rannte dann die Treppe hinunter. „Lana – warte!“ rief sie und hielt sie junge Frau am Arm zurück. Sie blieb stehen und wagte nicht, Clarks Mutter anzusehen. „Lana, ich bitte Dich – bleib hier. Komm wieder mit rein, wir können über alles reden“, sprach sie sanft mit ihr.
 

Lana wurde unsicher und blickte kurz auf ihre Tochter und dann wieder zurück. „Komm Liebes, ich bitte Dich“. Marhta spürte sie Unsicherheit und die Unruhe der jungen Frau und legte ihr die Hand in den Rücken. Sanft brachte sie sie zum Umdrehen. „Laura will sicher ein Stück Kuchen und einen leckeren Kakao?“, lächelte Martha das Kind an.

„Jaaaa!“ rief das Mädchen sofort und riss freudig die Augen auf. Lana blickte in Lauras kleines Gesicht, dass sie bittend ansah. Die Angst jedoch in ihr wuchs und schnürte ihr die Kehle zu. Sie hatte Angst, vor dem was folgen würde, wenn sie erstmal die Schwelle übertreten hatte. Lana hatte Angst alles erklären und erzählen zu müssen.

Dann blickte sie wieder auf ihr Kind. Immer noch sahen sie diese großen Augen fragend an. Lana seufzte leise. Sie konnte ihr nichts abschlagen und so lies sie sich von Mrs. Kent mit sanfter Gewalt zurück ins Haus bringen, wobei bei jedem Schritt ihre Angst größer wurde und sie sich am Liebsten in Luft aufgelöst hätte.
 

Drinnen angekommen, versorgte Mrs. Kent die kleine Süße erst einmal mit dem versprochenen Kuchen und dem Kakao.

Lana schaute ihrer Tochter dabei zu, wie sie sich über den Kuchen hermachte und in kürzester Zeit den Teller fast leer hatte.
 

Mrs. Kent blieb so die Zeit, das Kind ein wenig genauer zu betrachten. Sie war süß mit den Zöpfen und den Augen ihrer Mutter. Doch sie sah noch etwas ganz anderes… Zwar hatten die Augen die Form von Lanas und auch diesen enormen Ausdruck, doch war die Farbe völlig anders. Martha wusste sofort, woher sie diese Farbe kannte. Diese, in Bernstein eingerahmten Pupillen, diese fast Türkis wirkende Iris an sich, mit dem kleinen, dunklen Rand. Ja, sie kannte diese Augen. Schließlich schaute sie seit Jahren jeden Morgen in diese Augen, die Augen Clarks.
 

Und desto mehr sie das Gesicht des Kindes musterte, desto mehr fielen ihr andere Ähnlichkeiten auf: Laura besaß den Mund von Clark. Der Schwung ihrer Oberlippe war nicht so ausgeprägt, wie er es bei Lana war. Und die Unterlippe war ein wenige größer, als die Obere. Genau, wie es bei Clark der Fall war.
 

Shelby hatte die kleine Laura gleich ins Herz geschlossen und sich zu ihren Füßen nieder gelassen. Immer wieder blickte Laura zu dem Hund und wurde auf ihrem Stuhl immer unruhiger.

Zumindest den Kuchen hatte sie gegessen, doch vom Kakao war noch etwas übrig.

Trotzdem blickte die Kleine wieder und wieder zu ihrer Mutter und hatte diesen ganz besonderen, fragenden Blick in den Augen.
 

Lana konnte nicht länger widerstehen und lächelte.

„Wenn die Kents nichts dagegen haben, darfst Du gerne draußen mit Shelby spielen. Nur sei vorsichtig“, sagte die verunsicherte Lana, der es lieber gewesen wäre, wenn Laura als Puffer geblieben wäre. Aber das wäre gegenüber dem Kind sehr unfair gewesen. Mr. Kent lächelte beiden nickend zu.
 

„Danke Mummy!“, freute sich das Kind. „Bleib bitte auf dem Hof, okay?“, bat die junge Mutter. Laura sprang fröhlich von ihrem Stuhl und schon sauste sie mit dem Rüden nach draußen auf den Hof. Jonathan hatte sich inzwischen auch neben seine Frau gesetzt und war gespannt, was Lana nun dazu sagen würde. Die drei Erwachsenen blickten der Kleinen noch nach, bis sie draußen war.
 

„Sie ist wirklich bezaubernd“, fing Martha das Gespräch an. Lana wurde zurück in die Gegenwart gerissen und zuckte kurz zusammen und lächelte schüchtern: „Danke Mrs. Kent“, bevor sie den Kopf wieder senkte. Mr. und Mrs. Kent tauschten einige Blicke aus. Wie sollten sie nur vorgehen? Wie sollten sie Lana zum Sprechen bewegen?

„Sie sieht dir wirklich sehr ähnlich“, versuchte Mrs. Kent das Gespräch mehr in die Richtung zu leiten, wo es hin sollte. Lana wusste, dass sie nicht länger nicht darauf reagieren konnte, was die Kents über ihre Tochter sagten. So hob sie den Kopf und sah aus halb geschlossenen Augen zu den beiden Farmleuten.

„Es ist bestimmt nicht einfach ein Kind alleine groß zu ziehen“, sprach Mrs. Kent plötzlich und Lana blickte sie entgeistert an. Woher sollte sie denn wissen, ob sie allein war oder nicht? Vielleicht hatte sie ja einen Partner?

Lana schluckte merklich und blickte wieder unter sich. Wie wahr diese Worte doch waren. Jonathan warf seiner Frau einen auffordernden Blick zu. Es war hart und nicht leicht, aber vermutlich würden sie nur auf diese Art, irgendwann die Mauern einreisen können, die Lana um sich aufgebaut hatte.
 

„So ganz alleine, ohne Familienrückhalt oder Freunde, die einem unter die Arme greifen können. Alleine Geld verdienen müssen und nicht wissen, ob man nächste Woche, noch genug zum Leben hat. Alleine Job und ein kleines Kind zu haben, dass ist mehr als nur schwer. Lana spielte nervös mit ihren Fingern und knetete sie. Wie wahr doch die Worte aus dem Mund von Mrs. Kent waren. Sie las Lanas Geschichte scheinbar, wie ein offenes Buch – es war fast erschreckend. Tränen füllten sich in ihren Augen und sie wagte nicht ihren Kopf zu heben. Jedes Wort brannte sich tiefer und tiefer in die junge Mutter. Fast wollte sie schon innerlich flehen, dass sie aufhört – aber nicht mal das vermochte sie mehr.

„Lana“, fing Mrs. Kent erneut an, „Du weißt doch – Du hättest jederzeit zu mir und Jonathan kommen können. Unsere Tür steht Dir immer offen, “ sprach sie in sanften Ton weiter auf die verstörte Brünette ein. „Du weißt, wie gern ich Dich seit all den Jahren habe – Du bist wie die Tochter, die ich nie hatte, für mich.“

Lana schluckte erneut und die Tränen drohten bald über ihre Wangen zu kullern. Angestrengt versuchte Lana ihre Emotionen in den Griff zubekommen. Ihr Magen fing an zu rebellieren und ihr wurde flau. Ein Schauer folgte dem Nächsten und sie fühlte sich immer unwohler.

Aber Mrs. Kent gab nicht nach – auch wenn es ihr selbst fast das Herz zerriss, so auf die junge Frau einzureden und sie sichtlich zu quälen.
 

„Du brauchst weder Dich, noch Dein Kind zu verstecken Lana – schon gar nicht vor uns“, fuhr Mrs. Kent fort und versuchte irgendwie einen Blickkontakt mit ihr herzustellen, was ihr aber misslang. Sie wusste, dass sie nun andere Geschütze auffahren musste, um Lana aus der Reserve zu locken. Und dafür musste sie ihren letzten Trumpf ausspielen.

„Du glaubst doch nicht, dass wir die Mutter unseres Enkelkindes nicht unterstützen würden, wo wir nur können?“, brachte sie es schließlich auf den Punkt und wartete ruhig auf eine Reaktion. Und die Reaktion kam.

Lana hob erschrocken den Kopf und starrte nur fassungslos und mit offenem Mund auf die Farmersfrau. Was hatte sie da eben gesagt? Ihre Gedanken rasten in alle Richtungen und sie fragte sich, ob aus dieser Situation noch einen Ausweg gab. Schwer schluckte sie und versuchte sich in den Griff zu bekommen.
 

Auch von Jonathan erntete Martha einen mehr als geschockten und zugleich fragenden Blick, denn wie um Himmelswillen kam seine Frau auf den Gedanken, dass Laura, das Mädchen, welches auf dem Hof spielte, ihre Enkelin sein könnte? Seine Brauen waren steil nach oben gerichtet und er blickte in schneller Folge von seiner Gattin zu Lana und wieder zurück. Was hatte er denn hier schon wieder nicht mitbekommen? Hatten Clark und Martha etwas vor ihm verheimlicht? Oder war es einfach nur die enorme emotionale Kraft, die seiner Frau diese Intuition gab? Er versuchte sich das Gesicht der Kleinen wieder in das Gedächtnis zu rufen. War da eine Ähnlichkeit, die ihm nicht sofort aufgefallen war?

Beschwichtigend legte Martha ihre Hand auf Jonathans Oberschenkel und signalisierte ihm damit ruhig zu bleiben, sie hatte Lana fast soweit. Danach würde sie auch ihm aufklären, dass Laura, ganz ohne Zweifel, die Tochter ihres Sprösslings war. Er sah nur immer verwirrt zwischen seiner Gattin und Lana hin und her. Die Beiden blickten sich immer noch ununterbrochen an. Jonatahn schwieg jedoch – auch wenn nun in seinem Kopf alles zu rotieren begann.
 

Lanas ausdruckstarke Augen sahen Clarks Mutter irritiert an. Dicke Tränen schimmerten in ihnen und es würde nicht mehr lange dauern bis die Dämme brechen würden. Ihr Hals war zugeschnürt und sie hatte das Gefühl, gleich an der Last und dem allen zu ersticken.
 

Beherzt griff Mrs. Kent nach Lanas Hand: „Liebes, Du bist nicht mehr allein – es ist vorbei. Das hab ich Dir versprochen“, lächelte sie die junge Mutter aufmunternd an. Lanas Augen wurden immer größer und blickten auf die Hand, die die ihre festhielt und ihr den Trost spendete, den sie so ersehnt hatte. Dennoch zog sie die Hand zurück und versuchte Distanz in die Sache zu bringen. Noch hatte sie nicht zugegeben, dass Clark der Vater war.

Doch Martha wusste, wie sie Lana an die Wand stellen konnte. Langsam stand sie auf und ging zum Küchenregal, wo ein Kinderbild von Clark stand, nahm es und ging damit zurück zu Lana.

Diese verstand nicht ganz, was Mrs. Kent vorhatte, bis sie ihr plötzlich das Bild unter die Nase hielt.

„Das ist Clark mit 5 Jahren – und nun sieh Dir Deine Laura an. Die Ähnlichkeiten sind unübersehbar Lana!“, sprach sie nun direkt und eindringlich.

In zittrigen Fingern hielt Lana das Kinderbild ihres Exfreundes. Schon damals, hatte er diese warmen Augen. Die Erinnerungen kamen in ihr hoch. Es wurde Lana alles zuviel, sie wollte nur noch flüchten, nur noch hier weg. Sie fühlte sich wie ein wildes Tier in die Enge getrieben und die Schlinge zog sich unaufhaltsam zu.

Urplötzlich sprang sie auf, der Stuhl flog durch die Bewegung nach hinten und landete krachend auf dem Holzfußboden. Vor Schreck glitt Lana nun auch noch das Kinderbild aus den Fingern und landete ebenfalls unsanft auf der Erde, wobei das Glas zerbrach. Die Tränen flossen nun unaufhörlich über ihre Wangen und sie hielt es keinen Moment länger mehr hier aus. Auf schnellsten Weg wollte sie zur Tür und rannte los.

„Lana!“ rief Mr. Kent und wollte ihr hinterher, um sie aufzuhalten. In diesem Zustand durften sie auf keinen Fall zulassen, dass sie den Hof verließ.
 

Lana drehte sich auf dem Absatz herum und stürmte los. Sie wurde so von Weinkrämpfen geschüttelte, dass sie nicht mehr sah, wo sie hinlief oder was sie tat. Ihre Beine gehorchten nicht mehr so schnell den Befehlen ihre Kopfes und so kam es, wie es kommen musste: kurz bevor sie die Tür erreicht hatte, trat sie mit dem einen Fuß zu sehr in die Schrittbahn des anderen und kam ins Straucheln. Sie war so am Weinen, dass sie den Sturz nicht mehr verhindern konnte und sich auf dem Boden wieder fand. Erst wollte sie sofort wieder auf die Beine und weiter, aber sie konnte einfach nicht mehr. Es war zuviel. Sie krümmte sich am Boden liegend, zog die Beine an den Köper und weinte und weinte.

Erschrocken liefen die Kents zu ihr – das hatte auch Martha nicht gewollt und machte sich innerlich Vorwürfe zu weit gegangen zu sein.

Alles was sich in Lana angestaut hatte, fand nun seinen Weg nach draußen. Sie ballte immer wieder die Fäuste so sehr, dass ihre Fingerknöchel weiß hervor traten. Dann schlug sie mit den Fäusten auf den Boden.

„Shhhhh Lana, shhhhh – Du tust Dir selbst weh“, sprach Mrs. Kent sanft und berührte die Verzweifelte sanft. Erschrocken zuckte sie zusammen. In ihrem Heulkrampf hatte sie nicht bemerkt, dass die Kents nun bei ihr am Boden knieten.

„Hast Du Dir was getan?“, wollte Jonathan wissen und tastete kurz an ihren Knöcheln, aber er fand nichts, vermutlich nur ein paar blaue Flecken.

„Lana, komm, bleib erstmal bei uns und beruhige Dich. Danach sehen wir weiter“, streichelte Martha ihr sanft über den Rücken. Lana selbst antwortete nicht. Sie bekam, dass was gerade so um sie passierte nur schemenhaft und wie durch einen Schleier wahr.

„Wir bringen sie zum Sofa“, beschloss Mr. Kent, der Lana nicht weiter auf dem Boden liegen lassen wollte. Beherzt griff er unter den zitternden Körper und hob sie auf seine Arme. Martha eilte ins Wohnzimmer und legte die Kissen beiseite, damit ihr Mann Lana dort hinlegen konnte. Sanft bettete Jonathan das Häufchen Elend auf eins der Kissen und griff mit der anderen Hand nach einer Kuscheldecke. Während Martha versuchte beruhigend auf sie einzureden, zog der Farmer Lana noch die Schuhe aus, ehe er mit der Decke dafür sorgte, dass sie an den Füßen nicht frieren würde.
 

„Mummy?!“, ertönte plötzlich ein ängstliches Stimmchen in der Tür. Laura hatte den Lärm gehört und war wieder ins Haus gelaufen und verstand nun nicht, was gerade mit ihrer Mutter geschah.

„Kümmere Du Dich um das Kind, ich bleib bei Lana“, sagte Jonathan und schob seine Frau in Richtung Tür.

Martha ging zu Laura und nahm sie erstmal auf den Arm, bevor sie sie zur Küche trug. „Deine Mama ist nur schrecklich müde Laura, ihr hatte doch so eine lange Reise hinter Euch“, sprach die Farmerin mit dem Kleinkind.

„Jaaa, das war ganz lang und langweilig“, antwortete Laura.

„Und weißt Du, Deine Mummy musste ja die ganze Zeit aufpassen und sich auf das Auto konzentrieren und ist sie einfach nur total kaputt und muss sich mal richtig ausschlafen“, versuchte sie dem Kind eine Erklärung zu geben, die es verstehen konnte.

„Und deshalb werden wir die Mummy jetzt auch erstmal in Ruhe schlafen lassen, damit sie nachher wieder fit ist und mit Dir spielen kann“, strich sie Laura über den Schopf. Neugierig lauschte diese was sie ihr zu sagen hatte.

„Bist Du auch müde?“, fragte sie das Kind.

„Neeeiiin, ich bin nie müde!“, stellte Laura gleich mal fest.

„Achso ist das?“, grinste Martha das Kind an. Gerade in dieser Situation erinnerte sie das Kind total an ihren Clark. Wie oft hatten sie diese Diskussion selbst gehabt.

„Na, wenn das so ist, kannst du mir ja nachher beim Kuchen backen helfen, was hältst Du davon? Und wenn Du willst kannst Du meinem Mann noch helfen die Kühe zu füttern“, versuchte sie das Kind auf andere Gedanken zu bringen, als an den Anblick gerade vom Nervenzusammenbruch der Mutter.

„Die ganz Großen da?“, fragte Laura mit großen Augen.

„Ja, die Großen, aber wir haben auch ein paar kleine Rinder, Kälbchen. Die sind noch ganz klein“, erklärte sie weiter und hatte das Kind nun endgültig in ihr Herz geschlossen. Sie ging richtig in ihrer Omarolle auf, auch wenn das ganze mehr als nur plötzlich gekommen war.

„Ja, die will ich sehen!“ rief sie euphorisch und wollte am Liebsten gleich los.

„Gleich Laura, gleich nimmt er Dich mit“.
 

Mr. Kent hatte Lana noch beruhigend zugeredet so gut er konnte und langsam begann auch das Zittern nach zu lassen und die Tränen versiegten. Lana konnte einfach nicht mehr weinen, sie hatte keine Tränen mehr. Die anstrengende Reise und die psychisches Belastung forderten ihren Tribut und so hatte sich die junge Mutter in den Schlaf geweint. Noch ab und na schüttelte sie ein kleines Schluchzen, als sie hinwegdämmerte. Mr. Kent zog nochmals die Decke zu recht und verlies dann das Wohnzimmer leise.

„Sie schläft jetzt“, sprach er leise als er zu den beiden in die Küche kam und warf einen Blick auf Laura. Nun versuchte er intensiv Ähnlichkeiten festzustellen. Am Liebsten hätte er seine Frau nun gefragt, aber vor dem Kind selbst, erschien ihm das falsch.

„Laura, tust Du mir einen Gefallen“, fragte der Farmer und das Mädchen war sofort ganz Ohr. „Geh doch mal bitte Shelby suchen, der hat sein Fresschen noch nicht bekommen“, bat er das Kind.

„Ja, mach ich – ich find den Wuschel“, sprach sie ganz überzeugt, als Martha sie auf die Erde los. Und schon sauste das Kind los nach draußen.
 

Das Ehepaar Kent nutzte die kurze Möglichkeit und Martha klärte ihren Mann auf, was sie gesehen hatte, und in dem Moment, als sie es ihm sagte, wurde es auch ihm bewusst. Wie konnte ihm das nur nicht auffallen? Nun sah er es auch ganz deutlich vor sich.

„Lana hat wirklich viel durchgemacht“, seufzte der Farmer und seine Frau nickte.

„Ich möchte nicht mit ihr tauschen wollen“, sprach Martha und drückte sich an ihren Gatten. Dieser legte einen Arm um seine Frau und küsste ihre Stirn.

„Aber das ist nun auch Vergangenheit, sie wird es nicht mehr so schwer haben. Wir sind nun für sie und das Kind da, nicht wahr, Granny?“ neckte er sie grinsend.

„Ja, das werden wir Opi“, konterte sie frech. „Eigentlich hab ich ja gedacht, Du hast da so Deine Probleme damit“, antwortete Martha, „vor allem was ein gewisses Thema angeht“.

„Naja, ganz überwunden hab ich den Schock noch nicht – andere haben dazu 9 Monate Zeit“, antwortete Jonathan ehrlich, „und das „gewisse Thema“ was Du ansprichst, kann ich ihm ja schlecht verbieten, wenn es zum Leben dazu gehört und er sich normal entwickeln soll, aber ich ihm dies dann verbiete“.

Martha formte ein stimmloses „ohhh“ mit ihren Lippen.

„Solche Worte aus Deinen Mund?“, legte die Farmerin ihren Kopf leicht schief und lächelte ihn an. „Tja, ich kann mich auch auf meine alten Tage noch ändern“, grinste er. Als Antwort erhielt er einen liebevollen Kuss von seiner Frau.

„Liebling, sollten wir nicht Clark Bescheid geben?“, fragte sie plötzlich, denn sie konnte nicht verhindern, dass sie die Sache wieder beschäftigte.

„Ja, ich denke es wäre unfair ihm nichts zu sagen“, nickte der Vater. „Ich war nur unsicher, wie Lana darauf reagieren würde, vor allem nach dem Nervenzusammenbruch“, fragte sie besorgt.

„Ich weiß es auch nicht Schatz, aber wir sollten Clark nicht verzweifelt durch alle Staaten rennen lassen – wir werden mit ihm reden und ihm schonend, sagen, dass sie hier ist.“

„Ja, und ihm das Vaterglück verkünden“, fügte Martha hinzu und rätselte bereits jetzt, wie sie ihm das sagen sollten.
 

„Wir sollten in jedem Fa….“ Wollte der Farmer gerade antworten als Shelby herein rannte.

„Ich hab ihn!“, rief Laura fröhlich und kam hinter her gelaufen.

„Wunderbar“, lobte er das Kind und ging in die Hocke.

„Willst Du ihm sein Futter geben?“, fragte er weiter.

„Ohjaaaaaaa!“, rief Laura und klatschte vergnügt in die kleinen Hände. „Na dann komm mal mit mir“.
 

Martha sah den beiden lächelnd zu, wie sie zusammen den Hund versorgten. Was ein Kinderlachen doch so alles veränderte. Gleich war mehr Leben und Freunde eingezogen und sie wollte alles dafür tun, dass es Laura und Lana nicht mehr so schwer hatten. Nun hatten sie eine Familie.

Danach griff sie zum Telefon und rief ihren Sohn an. Clark rannte gerade in die nächste Kleinstadt, die auf seiner Strecke entlang des Mississippi lag, als sein Handy klingelte.

„Oh Mum, es ist zum Verrücktwerden. Ich hatte sie fast und nun gibt es nicht mal mehr einen Hauch von einer Spur“, kam es sofort verzweifelt über seine Lippen. Am Liebsten hätte er geschrieen, geheult und getobt. Warum musste man ihm immer das Liebste entreißen?

„Clark“, wollte seine Mutter beginnen.

„…. ich versteh das nicht, wo kann sie denn nur sein…., “ sprach er ungeachtet weiter

„Clark!“ sagte seine Mutter etwas lauter, um sich Gehör zu verschaffen.

„….. wo soll ich denn noch weiter suchen…?“ sprudelte es weiter aus ihm.

„“CLARK! HÖR MIR DOCH MAL ZU!“ wurde seine Mutter energisch und Clark blickte verdutzt auf sein Handy: „Warum schreist Du denn so Mum?“

Kopfschüttelnd stand Mrs. Kent am anderen Ende der Leitung.

„Komm nach Hause Junge“, bat sie ihn direkt.

„Aber Mum, ich kann doch nicht einfach aufgeben, sie war so nah“, sprach er weiter seine Verzweiflung aus.

„Clark, ich sag Dir, komm einfach nach Hause – bitte. Es gibt Neuigkeiten“, sie hoffte ihn somit zur Vernunft zubringen. Am Telefon wollte sie ihm jedoch nicht sagen, dass Lana auf der Farm war. „Bitte Clark“, sagte sie mit Nachdruck.

Clark seufzte. „Ich komme heim Mum, ich brauch wirklich eine Pause – aber ich gebe nicht auf!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  EmiLy_RoHan
2006-10-19T17:45:30+00:00 19.10.2006 19:45
hallöle!
Das Kappi war SO geil!! Ich hoffe du machst bald weiter!!!!
endlich ist es raus, Laura ist Clark Tochter und auch Mr. und
Mrs. Kent wissen es
wie Clark das wohl auffassen wird, ich hoffe gut--..--
aber bestimmt^^, du bist ja nicht fies und lässt ihn das
Kind verstoßen, oder Ôo? nein^^, bestiimt nicht

also dann!! man liest sich mal wieder!

XXX Julia
Von:  little_Baku-chan
2006-10-18T18:29:57+00:00 18.10.2006 20:29
Hi^^
Und endlich nach einer Ewigkeit bin ich zu dem kommi gekommen! - War nun noch das erste, was ich in meiner Ferienzeit vernüftiges getan habe... *drop*

Wie schon vohrer von FirestarS gesagt, ist dein Einfallsreichtum klasse. Es ist eine der Geschichte, wo ich zwar immer wieder vor mich hinmurmele (Mein Gott, worum gehst du nicht nach hause? - jetzt hat er sie schon wieder knapp verpasst! - Sag ihnen, dass sie Großeltern sind!), aber das kommt imemr vom Mitfierbern. Ich lese jedes mal hibbelig und merke, wie die Spannung nur noch weiter wächst! XD

Dein Schreibstil ist noch genauso spannend und interessant wie vorher. Oftmals kommt es leider vor, dass ich zwar auf interessante Anfänge stoße, das Niveau der Geschichte dann jedoch sinkt Was verheißungsvoll begann nimmt immer mehr vorhersehbare Züge an. -> Ich bin auf jeden Fall froh, dass dem hier nicht so ist! Man weiss nicht, was als nächstes kommt und das steigert noch zusätzlich das Interesse.

Die Szenen -wenn sie den vorkommen, die ich mir jedoch momentan ausmale- und auf die ich warte, währen wie Clark sich mit dem Gedanken abfinden muss Vater zu sein, wie Laura ihre Kräfe "vorführt" und wie Lex vielleicht zur rede gestellt wird. XD°
Die kennst es ja, dass man, wenn man nicht weiterlesen/gucken kann sich dann manchmal selbst die Story weiterspinnt. Das war auch so bei vorherigen anderen Geschichten gewesen und bei dir war ich in den kapiteln noch nie enttäuscht gewesen! XD°
Zwar lag ich so manches Mal falsch, wie es weiterging, aber... *wegwerfende Handbewegung macht*

Sag mir bitte auf jeden Fall, wie es weitergeht! - ich verpasse sonst meistens, wenn neue Kapietel reuaskommen ^^°
*knuddel*
Baku

PS: Jetzt ists schon wieder so lang geworden... *drop*
Nimm es bitte einfach als eine Art Entschädigung, da ich nicht immer nach jedem Kapitel zu einem Kommentar zeit finde...
Von: abgemeldet
2006-10-17T19:49:02+00:00 17.10.2006 21:49
Ich liiiiiiiiiiiiiiiiiebe die Story wirklich von Kappi zu Kappi mehr.^^

Dein Einfallsreichtum ist ungebrochen und ich bewundere deinen Stil und deine Schreibweise.

Schnell weiter, mein SV-Engel

*knutschkuss*
Von:  foxgirl
2006-10-17T18:59:15+00:00 17.10.2006 20:59
Hi,
bin echt gespannt, wie es weitergeht und was Clark zu den Vaterfreudensagt.
bis denne
foxgirl


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