Als wir dann um 13:00Uhr Mittag gegessen hatten erklärte meine Tante:
„In einer Viertelstunde kommen meine Schüler um Reitstunden zu nehmen! Ihr könnt ja mal vorbeischauen wen ihr wollt!“ Damit stand sie auf und ging aus dem Raum. Ich sah Felix fragend an , der zuckte die Schultern und meinte: „Wen du willst kann ich dir auch reiten beibringen...“ dabei lächelte er so charmant das ich merkte wie mir das Blut in den Kopf stieg. Nein! Bloß nicht rot werden. Schnell schüttelte ich den Kopf und schlug vor (um das Thema zu wechseln) gleich bei den Reitstunden zuzugucken.
Draußen angekommen setzten wir uns auf einen Holzzaun und ein paar Minuten später kamen auch schon die ersten Mädchen. Ein schlacksiges, großes Mädchen mit kurzen wuscheligen Haaren das ziemlich ernst drein Blickte und nicht sehr freundlich aussah . Neben ihr stolzierte ein , viel kleineres Mädchen. Sie hatte lange, hellblonde , schön glänzende Haare und ein etwas überhebliches Lächeln in ihrem zierlichem Gesicht. Sie sah einfach perfekt aus. Naja , Misses Perfect kam dann auch schnurstracks auf uns zu und sagte mit einer zuckersüßen Stimme zu Felix: „Hi Felixschätzchen, wie geht’s?“
Dabei sah sie ihm mit ihren blauen Katzenaugen sehr auffällig an.
„Mir geht’s gut Lola...“ lächelte Felix zurück. Ich konnte es nicht glauben! Jetzt steigt der Kerl auch noch auf diesen widerlichen Flirt ein! Plötzlich fiel ihr Blick auf mich. Und sie fragte mit niederwertender Stimme:
„Wer ist das denn?“ Felix legte locker den Arm um mich und meinte:
„Das ist mein liebes Cousinchen !“ In dem Moment wurden ich und Lola rot. Ich weil mich der Kerl verrückt machte und sie einfach nur aus Wut und Eifersucht. Doch schnell fing sie sich wieder und strich sich eine Haarsträne aus dem Gesicht. Nun waren noch 3 weitere Mädchen gekommen. Und Lolas Freundin rief: „Los komm schon der Unterricht fängt an!“ „Jaja komme gleich Sarah!“ sie wandte sich wieder zu Felix : „Naja wie dem auch sei! Heute Abend ist ja meine Geburtstagsfeier... um 18:00Uhr. Sei pünktlich!“ Dann drehte sie sich modelartig um und ging zu ihrem Pferd. Sie hatte das schneeweiße Pferd (Loise). Viel zu schade für diese Zicke! Fand ich... Das arme Pferd. „Sag mal wer ist die?“ fragte ich und fixierte Felix mit einem interresierten Blick. „Das ist Lola Rose. Sie ist mit Sarah in meiner Klasse.“ Erzählte er. „Wie alt wird sie denn?“
„Sie ist Vorgestern 16 geworden...“ antwortete Felix. „Achso...“ Ich überlegte . Moment wen sie schon 16 war und in seiner klasse dann.... „Bist du auch 16?“ „Nein 17...ich komme nach den Sommerferien in die 11...Ich mache Abitur. Genau wie Lola.“ Ich nickte und sah nachdenklich zu den Anderen. Er war also schon 17...
Sarah ritt auf Raine (dem dunkelbraunen Pferd). „Das ist Miki...“ sagte Felix und zeigte auf ein Mädchen mit langen dunkelblonden Haaren, dass auf Fuchs (dem rotem) ritt.
„Und das ist Ricki sie ist die Zwillingsschwester von Micki...“ Er wies auf ein fast genauso aussehendes Mädchen. Sie ritt auf dem hellbraunen. Ich stockte. „Sie heißt Ricki? Das Pferd heißt doch auch Ricki!“ Felix nickte und grinste. „Wir haben ihr extra das Pferd zugeteilt weil sie die gleichen Namen haben!“ lachte er. Das letzte Mädchen hieß Cim und war mollig.Sie ritt auf Schlecki.
Eine Stunde später stiegen alle Mädchen erschöpft aus den Satteln und kümmerten sich um ihre Pferde. Felix half mit.
„Hey Felix komm doch mal bitte her ich kann den Sattel nicht alleine tragen...“ keuchte Lola gespielt erschöpft. So ein Luder! Felix war einfach zu gutmütig ! Und als ob das nich schon reichte setzte sie noch einen drauf und tat so als ob sie über etwas stolperte, um dann in seine Arme zu fallen. Ich wollte mich gerade mit geballten Fäusten auf sie stürzen da bemerkte ich das sich Ricki auf die eine Seite von mir und Micki auf die andere Seite des Zaunes gesetzt hatten. „Wer bist du?“ fragte eine der beiden. Ich war mir nicht sicher ob es jetzt Micki oder Ricki war. „Ähm ich bin Mina und du?“ fragte ich verunsichert.
„Ricarda aber alle nennen mich Ricki!“ Und bevor ich was entgegnen konnte meinte die andere: „Und ich bin Myriam (nicht mit i! wer den namen seiner bf schreiben kann ich schon im Vorteil -.-)aber du kannst mich Micki nennen...“ Sie strahlten mich an. So viel Aufmerksamkeit war mir nun doch zuviel. „Bist du etwa Felixs Freundin ???“ fragte Micki und machte große Augen. „Quatsch!!!“ fuhr ich sie an. „Bloß die Cousine!“
„Achso...“
„Kommst du auch heute Abend zur Geburtstagsfete von Lola?“ fragte Ricki. Ich schüttelte den Kopf. Warum sollte ich ?
Dann verabschiedeten sich die beiden und gingen. Kurz danach watschelte auch Cim davon. Nun waren nur noch Sarah und Lola auf der Koppel und quatschten ausgiebig mit Felix. Also ehrlich! Weil mir nichts besseres einfiel ging ich zu ihnen. Lola und Sarah sahen mich wie ein ekliges Insekt an als ich mich dazu gesellte. Ich sah unschuldig zurück. Und dann arbeitete mein Mundwerk plötzlich wie von selber: „Du Felix? Du wolltest mir doch noch zeigen wie man einem Pferd den Sattel aufsetzt...“
Er sah mich irritiert an. Doch dann stieg er darauf ein und meinte zutiefst getroffen: „Stimmt ja! Tut mir leid Mädels ...“ Lola fixierte mich mit einem zornigem Blick. Dann fauchte sie: „Komm Sarah wir gehen!“ Und stapfte davon. Mein Cosain sah mich dankbar an : „Endlich bin ich die los!“ Dann nahm er mich bei der Hand und drückte mir einen Sattel in die Arme. „Was?!“
„Du wolltest doch wissen wie man nem Pferd den Sattel aufsetzt.“ Rechtfertigte er sein Handel und band Loise an einer Stange fest. „A-aber...“ Was sollte man dazu sagen?
Mir viel nichts ein deshalb ließ ich es über mir ergehen. Und irgendwie machte es soger ein wenig Spaß. Pferde sind eigentlich wirklich süß!
Dann zeigte er mir noch wie man ne Trense anlegt und als wir fertig waren schlug er vor: „So und nun? Willst du nicht auch mal reiten?“
Ich schüttelte entsetzt den Kopf: „Niemals! Ich steige nie da hoch!“
Das war wohl deutlich genug... Und Felix versuchte mich auch nicht mehr zu überreden.
Danach ging ich wieder in mein Zimmer um mich auszuruhen und mein Buch weiter zu lesen. Ich war gerade an einer total spannenden Stelle. (Nemlich da wo er, ihr seine liebe gestand!) Da platzte mein Vetter in mein Zimmer und rief: „Los aufstehen wir müssen los!“
