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Wer suchet der findet

Autor:  Toki-chan
„Wer Freunde sucht, ist sie zu finden wert. Wer keinen hat, hat keinen noch begehrt.“
Ein Spruch, der mich schon mein Leben lang zu verfolgen scheint. Er kommt mir einfach immer wieder unter und jedes Mal denke ich darüber nach und bilde mir eine neue Meinung. Eine ganze Weile lang war ich davon überzeugt, dass dieser Spruch zu den dümmsten gehört, die ich je gelesen habe. Ich musste immer daran denken, dass es oft Situationen gibt, in denen man einfach nicht akzeptiert wird, weil man anders aussieht oder sich für andere Dinge interessiert als „die Masse“. Aber wenn ich heute darüber nachdenke muss ich sagen, dass der Spruch vielleicht nur ein bisschen falsch formuliert ist. „Wer NIE einen hat, hat keinen noch begehrt“, wäre vielleicht treffender.
Es gibt nun mal leider Zeiten, in denen man alleine dasteht, in denen man vor den Kopf gestoßen wird und feststellen muss, dass man sich in einem Menschen, an dem einem sehr viel gelegen hat, getäuscht hat. Das passiert und es ist jedes Mal auf’s Neue scheußlich und manchmal sehr schwer zu verdauen. Aber im Endeffekt liegt es dann doch an einem selbst, ob man sich in eine Ecke zurückzieht und die grausame Welt verflucht oder ob man sein Herz zusammensammelt, vorsorglich einen Streifen Klebeband darum wickelt und sich auf die Suche nach jemandem macht, der Superkleber in der Tasche hat. Es hat nie einer behauptet, dass es einfach ist, gute Freunde zu finden. Aber es ist selten einfach, sich seine Träume zu verwirklichen, oder?
Klar, unsere Gesellschaft mag öfter mal ziemlich festgefahrene Ansichten haben und alles was nicht ganz in den vorgefertigten Rahmen passt etwas argwöhnisch oder verächtlich betrachten. Aber es hindert einen auch nichts daran, freundlich zu seinen Mitmenschen zu sein, auch wenn sie komplett anders sind als man selbst. Es hat schließlich niemand einen Stempel auf der Stirn, der ihn einer bestimmten Gruppe zuordnet, die strikt von den anderen Gruppen getrennt leben muss.
Was ich inzwischen gelernt habe: Man kann mit allen Menschen auskommen, die fähig sind, einem anderen Menschen zuzuhören. Wenn man andere Ansichten hat, dann diskutiert man eben darüber oder man spart das Thema aus den Unterhaltungen aus. Es muss ja auch nicht jeder sofort zum besten Freund werden mit dem man alles teilt. Und irgendwo gibt es immer jemanden, dem es so geht wie einem selbst oder der gewisse Dinge einfach nachvollziehen kann. Das vertrackte an der Sache ist eben, dass man Freunde eben SUCHEN muss. Wie vieles im Leben fallen sie nicht vom Himmel und es gibt auch nur wenige die in dunkle Ecken kriechen um diejenigen aufzusammeln, die dort sitzen und sich selbst leid tun. Insofern ist das beste Rezept immer noch: Nicht aufgeben. Auch wenn es schwer ist, auch wenn man manchmal verletzt wird, der Weg lohnt sich. Das weiß man spätestens wenn man dann gute Freunde gefunden hat…

Wiedermal etwas das ich loswerden musste. Ein winzig kleines Schrittchen der endlosen Kampagne gegen Selbstmitleid *g* …


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