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KillerLeere im Unikum Erfurt, Killerpilze, Konzert

Autor:  Naoko
Wie tat es mir doch leid. Wie habe ich mit ihnen gelitten.

Ich stells mir für die Killerpilze nicht wirklich erfüllend vor.

Mit etwa vierzig bis maximal fünfzig Zuschauern spielten die Killerpilze heute am 31.03.2010 im UniKum in Erfurt. Wenn es überhaupt so viele waren, eher weniger.
Zu Beginn meinte Jo, Fabi soll doch mal Stagediving machen.
... Es hätte schmerzhaft geendet.

Von der Grabesstimmung bei der Vorband ganz zu schweigen war es bei Beginn der Killerpilze auch nicht besser.
Ständig mühten sich die Jungs das doch recht junge Publikum zum Mitmachen zu bewegen, was schwer war, da etwa 30 Prozent nur still mit der Kamera dastanden um ja eine gute Aufnahme zu machen.

Man sollte permanente Filmaktionen auf Konzerten wirklich verbieten.

Aber auch die meisten ohne Kamera standen einfach nur da.
Ich denke es lag daran, dass es für die meisten die erste Konzerterfahrung war und sie nicht wussten, was sie machen sollen. Sie hatten ja auch keine Leute um sie herum, die sie mitreißen hätten können.
Beinahe wäre die Betreuerin in mir herausgekommen und ich hätte die Kinder angesprungen sie an den Schultern gepackt und sie im Takt bewegt, aber das wäre bei den umstehenden Eltern wohl weniger gut angekommen.

Mit meinen 20 Jahren habe ich das Durchschnittsalter, von den Eltern abgesehen, wohl doch ziemlich angehoben. Ich kam mir teilweise doch recht fehl am Platz vor. Doch ich hab mir gesagt, einfach mal Spaß haben und hab gefeiert wie bei den Ärzten (mit weniger Textsicherkeit).

Ab etwa der zweiten Hälfte kam endlich mal etwas Stimmung auf. Es wurde getanzt und mitgesungen. Immernoch nicht Konzertreif, dennoch etwas besser.
Man hatte Spaß.

Es war ein cooles Konzert. Die Jungs waren spitze.
Das Publikum nur nicht.

Sie wollen keine Teenieband mehr sein und ich finde, sie sind auch keine mehr.
Dennoch sind sie noch als eine verschrien und daran wird sich wohl erstmal nichts ändern.

Ich würde die Band wirklich gerne mal mit einem richtigen Konzertpublikum sehen. Das würde abgehen.
Ich bin überzeugt davon, dass viele, die auch auf die Sporties oder Madsen zum Beispiel stehen, dass die bei den Killerpilzen genauso abgehen würden. Sie müssten nur mal über ihren Horizont hinausblicken.

Am Ende hab ich Jo im vorbeigehen noch gesagt, dass ich das Konzert ziemlich cool fand. Er hat zurückgegrinst und gesagt, er hofft wir sehen uns beim nächsten Mal wieder.
Wenn das Publikum ältersmäßig gemischter ist, dann bestimmt. Da hab ich weiß Gott nichts gegen. Oder wenn es wenigstens voller ist.

Ich stell es mir so verdammt deprimierend vor, nur Kinder bis Teenies als Publikum zu haben. (Ich mein, was können 12jährige mit nem Antinazisong anfangen?) Die Musik ist klasse, der Auftritt spitze und abwechslungsreich. Sie haben Spaß daran und verdammt was drauf. Das merkt man, doch ohne das eigentliche Zielpublikum ist es zu schade. Sind sie zu schade.

Ich hoffe, die bleiben noch länger im Musikbusiness und machen noch viele Alben mit ihrem eigenen neu gegründeten Label und bekommen auch ENDLICH mal den Respekt und die vollen Hallen mit Publikum jeglichen Alters, wie sie es verdient haben.
Von Universal loszukommen ist ja schon mal ein erheblicher Schritt zur Musikalischen Unabhängigkeit und um den Titel "Teenieband" loszuwerden.


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