... und stolz darauf! oder "kindische Dummheit"
Autor: Hauskater
Irgendwann in einer längeren Diskussion wird einmal ein Punkt erreicht, an dem es nicht mehr weiter geht. Alle Argumente, gegenargumente, Beispiele und Meinungen wiederholen sich nur noch. Das sollte bereits Jedem aufgefallen sein, der einige Zeit im Forum verbracht hat.
In einigen Fällen sind Beide (oder alle drei, vier, X) Seiten dann in etwa gleich stark, ein Patt entsteht. Oftmals aber gibt es eine Mehrheit und eine Minderheit. In einigen dieser Fälle wiederum beruft sich die Mehrheit auf die Vernunft, hat die besseren Argumente oder ähnliches, die Diskussion ist also entschieden. Da aber Mexxler (und viele andere Kiddies) ungerne aufgeben, werden sie dann trotzig. Sie bestehen auf ihrer Meinung, auch wenn sie an sich wissen, wie dumm das ist. Okay, ihr gutes Recht, irgendwann lernen sie es auch noch.
Die Krone setzt dem Ganzen aber dann immer folgender Spruch auf:
"Ja, ich bin [Idiotie des Tages hier einsetzen] und stolz darauf!"
Mir stellt sich dann immer die Frage: Was hat das bitte mit stolz zu tun? Ich habe mit Stolz sowieso so meine Probleme. Für mich bedeutet stolz entweder das überbetonen einer Leistung, egal ob einer eigenen oder einer Fremden, (das Ergebnis sollte für sich sprechen), oder aber auf etwas beharren wider Vernunft und besseres Wissen.
Aber selbst wenn man das mal außer acht lässt: Was hat der diskutierte Sachverhalt mit stolz zu tun?
Dieser Spruch komtm nciht immer am Ende einer Diskussion, mahchmal auch vorher, aber er kommt. Passendes Beispiel auf Mexx sind die dauernden Yaoi Diskussionen. Hier hört man dann enwteder: "Ich liebe Yaoi und bin stolz darauf!" oder aber "Ich hasse Yaoi und bin stolz darauf!"
Wow, was für eine Leistung, dass man sich eine Meinung gebildet hat! Toll! Ich warte ja noch darauf, dass die ersten nun ankommen mit Sprüchen wie "Ich nutze Zahnpasta und bin stolz darauf!" WTF? Kann mir da mal einer einen Sinn hinter erklären?
Ganz abstrus wird die Sache aber dann, wenn es um Etwas geht, was absolut unvernünftig ist oder sogar schädlich. Beispiele dafür sind dann: "Ich bin Otaku und stolz darauf!!!" oder "Ich bin fanatischer WoW SPieler und stolz darauf!!!!"
Wie kann man stolz darauf sein, dass man kein Real Life hat und all seine Zeit und oft auch seine Gesundheit für etwas opfert, was einem nichts bringt, außer das Kopfschütteln der "normalen" Leute?
Für mich ist dieser Satz ein Paradebeispiel für mein letztes Thema, das kindisch sein.
Denn das macht für mich genauso viel Sinn wie dein beschriebenes ,,und ich bin stolz drauf!". Inwiefern ist es etwas Nennenswertes, Besonderes zu seinen Ansichten und Aussagen zu stehen? Das ist für mich eine grundlegende Fähigkeit, um überhaupt mit seiner Umwelt interagieren zu können, und nichts, was irgendeiner Erwähnung bedarf. Zumal sich mir da auch nicht erschließt, was man sich davon erhofft, Beifall, Bauchpinselei? Ein ,,Oh, du bist so eine starke Persönlichkeit, du stehst für das gerade, was du von dir gibst, von dir könnte ich mir eine Scheibe abschneiden"?
Ich verneine gar nicht, dass es genug Beispiele dafür gibt, dass sich der Schuh dafür nicht angezogen wird, was einmal getan oder gesagt wurde. Aber ein ,,und ich steh' dazu!" ist für mich so null und nichtig wie der berühmte Sack Reis in China.
Kurzum: Wie recht du doch hast...
~Zeichnerische Ergüsse~
*klick mich, ich bin käuflich*
Was hat man geleistet, um darauf stolz sein zu können, oder aber, warum ist die gewählte sexuelle Ausrichtung "besser" in dem Sinne, dass man auf sie stolz im Vergleich zu anders orientierten sein kann?
Gerade hier finde ich übrigens auffallend, dass 9 von 10 Usern auf eine Ausrichtung stolz sind, die "nicht der Fortpflanzung dient" (erst wollte ich "unnatürlich" schreiben, aber auf das Rumgezicke der dummen Kiddies kann ich verzichten) - den Heterosexuellen scheint dafür irgendwas zu fehlen...
And I do it all for free
Your tears are all the pay I'll ever need
und schon ergibts Sinn
Kann es zumindestens nachvollziehen, nicht jeder ist so selbstbewusst über alles drüber zu stehen.
Manch einer hat vielleicht auch ein dauernd nörgelndes intolerantes Umfeld.
(Auch wenn es sicherlich Leute gibt die sich sozusagen nicht für das verteidigen müssen, was sie sind/mögen)
Letztenendes ist es eine Art sich zu verteidigen direkt bevor man befürchtet angegriffen zu werden. (Vielleicht aber manchmal auch nur um sich selbst zu definieren um sich von anderen abzugrenzen)
>
> und schon ergibts Sinn
Macht die Sache aber auch nicht wirklich besser, zeigt in dem Fall ja, dass die kommunikativen Fähigkeiten nicht wirklich ausgeprägt sind. Zumal "Stolz sein" und "sich nicht schämen" ganz andere Abstufungen sind.
> Kann es zumindestens nachvollziehen, nicht jeder ist so selbstbewusst über alles drüber zu stehen.
Soll ein entsprechender Satz aber nicht an sich Selbsbewußtsein zeigen?
> (Auch wenn es sicherlich Leute gibt die sich sozusagen nicht für das verteidigen müssen, was sie sind/mögen)
Verteidigen muss sich sowieso nur, wer meint sich verteidigen zu müssen. Wer gar nicht den Sinn sieht sich verteidigen zu müssen, der bietet auch keine Angriffsfläche.
> Letztenendes ist es eine Art sich zu verteidigen direkt bevor man befürchtet angegriffen zu werden. (Vielleicht aber manchmal auch nur um sich selbst zu definieren um sich von anderen abzugrenzen)
Nur kommt der Satz meistens ja erst nach den Angriffen. Und sich definieren über einen der oben genannten Sätze halte ich für ziemlich schwach und bedauernswert. Schließlich würde das ja heißen, dass genau dieser Sachverhalt einen zu dem macht, was man ist.
"Wie die Herrschaft des Terrors zeigte, sind Wahnsinnige viel glücklicher und erheblich zufriedener, wenn sie für eine Weile frei herumrennen dürfen." ~Clanbuch Malkavianer
Katzen, Scherben & Co.
Kann gut sein dass das für manche keine Gegensätze sind.
>Soll ein entsprechender Satz aber nicht an sich Selbsbewußtsein zeigen?
Natürlich. Das ist der Sinn der Sache. Man baut ein künstliches Selbstbewusstsein auf, was aber keines ist, sondern nur als Mauer gegen Angriffe dient.
Wer "wirklich" selbstbewusst ist lässt sich ja auch nicht so leicht triezen.
>Verteidigen muss sich sowieso nur, wer meint sich verteidigen zu müssen. Wer gar nicht den Sinn sieht sich verteidigen zu müssen, der bietet auch keine Angriffsfläche.
Das mag ja stimmen. Es gibt Leute, die haben verstanden, dass nicht alles so ist, wie sie glauben das es ist. Dass man sich durch die eigenen Gedanken bzw das eigene Handeln selbst in die Sackgasse stellt bzw zum Opfer macht (was man eigentlich am meisten verhindern will).
Gibt ja auch Leute die glauben, wenn sie in Diskussionen mit Beleidigungen oder Schreien anfangen, dass sie die Diskussion "gewinnen" und der Stärkere sind. Andere wissen, dass es in Diskussionen eigentlich nichts zu gewinnen (im Sinne eines Wettkampfes) gibt, und dass Beleidigen und Rumblöken eher ein Ausdruck von Schwäche ist.
Keine Ahnung, ich sehe es einfach als typisch menschliches Verhalten, was man irgendwie überall sehen kann und was mit dem Alter so langsam aber sicher verschwindet (wenn auch nicht bei jedem :D). Nicht jeder kann sich "optimal" verhalten, wobei da auch wieder die Frage wäre, was optimales Verhalten wäre.
>Nur kommt der Satz meistens ja erst nach den Angriffen. Und sich definieren über einen der oben genannten Sätze halte ich für ziemlich schwach und bedauernswert. Schließlich würde das ja heißen, dass genau dieser Sachverhalt einen zu dem macht, was man ist.
Das kann man ja auch so empfinden, entspricht ja vermutlich auch häufig den Tatsachen. :)
Nur denk ich mir, dass jeder nur das ist, was er gelernt hat (oder eben das, was er nicht gelernt hat). Also einfach mal hoffen dass die Leute es schaffen über sowas irgendwann einfach drüberzustehen :)
> Kann gut sein dass das für manche keine Gegensätze sind.
Na, da müsste man aber eine ziemlich krude Vorstellung von Stolz haben. O.o
Es ist zwar logisch, dass man sich für das, auf was man stolz ist, nicht schämt, aber dennoch bedarf "sich nicht dafür schämen" nicht automatisch "stolz drauf sein", jedenfalls nicht bei mir.
And I do it all for free
Your tears are all the pay I'll ever need
Das natürlich nicht. Diese Gefühle haben ja nicht immer nur zwei Seiten.
Wenn etwas nicht schwarz ist, heißt das ja nicht dass es dann weiß sein muss.
"Ich bin WoW-Zocker und stolz darauf" hab ich mit 15 auch manchmal gesagt...aber hauptsächlich, da damals noch sehr wenige Mädels WoW gezockt haben^^
*~~>>~>~>> UPDATE :)) <<~<~<<~~*