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Paris mit EF - Education First EF, Erfahrungen, Paris, Sprachreiße

Autor:  AimaiLeafy

                     

Beladen mit vielen wunderschönen Erfahrungen, allerlei Bereicherungen, arm und traurig die Stadt wieder verlassen zu haben, bin ich wieder zurück in Deutschland; zwei Wochen Paris liegen hinter mir. Mittlerweile war dies mein fünftes Mal in Paris, aber noch nie war ich so lange am Stück in der Stadt meiner Träume – und dieses Mal war ich auch nicht als Tourist in Paris, sondern als Student, genauer gesagt als Sprachstudent bei der internationalen Sprachschule EF – Education First.

Da sich im Internet eigentlich fast nur negative Erfahrungsberichte finden lassen möchte ich mit diesem Eintrag nun dagegen arbeiten; die, die negatives erlebt haben, schreien bekanntlich am lautesten und hiermit möchte ich „gegen an schreien“.

Denn ich habe definitiv keine schlechten Erfahrungen mit EF gemacht. Aber lasst uns in Details gehen.

 

Allgemeine Informationen:

EF ist eine internationale Sprachschule mit Hauptsitz in Schweden, deren Ziel es ist Sprachen zu vermitteln und die internationale Zusammenarbeit zu stärken, indem sie sich gezielt an junge Menschen aus aller Herren Länder richtet und diese an einen Tisch vereint um den wissbegierigen jungen Leuten die Sprache ihrer Wahl beizubringen. EF hat in jedem europäischen Land eine Schule (die deutsche EF-Schule ist zum Beispiel in München), aber auch in Amerika und Japan, China… und so weiter. Das das Ganze natürlich nicht umsonst ist, wollen wir natürlich nicht außer Acht lassen, denn der Spaß ist nicht nur „nicht billig“, sondern eigentlich ein Luxus. Zwei Wochen Paris haben um die 1300 Euro gekostet; ein Jahr mit EF kostet mehr als 33.000 Euro. Das Wohnen in einer Gastfamilie ist im Preis enthalten; wünscht man aber Privatsphäre muss man extra bezahlen; das war bei mir der Fall, weshalb ich 300 Euro extra bezahlt habe, um in einem Hotelzimmer unter zu kommen, was ein humaner Preis ist, wenn man die Hotelpreise in Paris bedenkt… Was man allerdings auch bedenken muss: Flug ist nicht mit inbegriffen, für den muss man selbst sorgen.

 

Vor der Abreiße:

Da es nur eine Schule in jedem Land gibt und EF keine Büros außerhalb der Schule besitzt, steht man per Telefon und Email in Kontakt mit der Schule. Das war für mich kein Problem, aber ich kenne Leute, die gerne direkt gegenüber von jemanden sitzen um mit ihm zu reden. In meinem Fall kann ich nur von Dänemark sprechen, da ich von Dänemark aus die Reise organisiert habe, aber die dänische Schule hat auch Treffen in den großen Städten Dänemarks organisiert, wo die Mitarbeiter von EF Vorträge gehalten haben, wobei ich auch auf die Schule aufmerksam geworden bin. Im April habe ich mich dann für die Schule entschieden und nach dem ersten Anruf ging es dann auch schnell: am gleichen Tag wurde eine Kaution bezahlt, der Platz in der Schule war sicher und es ging los. Man bekommt sofort eine Person zugeteilt, die einem während der gesamten Reiße zur Verfügung steht und egal wann man anruft, man bekommt immer dieselbe Person am Hörer, was ich persönlich sehr gut finde, denn es fallen bei so einem Unternehmen natürlich viele Fragen und Bedenken an, die mein Berater immer gerne beantwortet hat; man wird sogar noch kurz vor der Reise angerufen, nur um einen eine „Gute Reise“ zu wünschen. Natürlich – Geldmacherei, aber wisst ihr was? Bei mir zieht es. Ich mag es mich wohlbehalten zu fühlen, ich mag das Gefühl, dass man an mich denkt.

Die volle Summe muss übrigens zwei Monate vor der Abreise bezahlt werden und die Flugdaten müssen auf ihrer Homepage eingetragen werden; nicht, damit man vom Flughafen abgeholt werden kann (kann man aber, wenn man will – kostet 60 Euro extra), sondern damit man im Hotel in Empfang genommen wird.

 

Vor Beginn des Unterrichts:

Das Hotel in dem ich gewohnt habe, war eines, was nicht zur Schule an sich gehörte; es war ein „normales“ in dem sie ihre Studenten unterbringen. Der Rezeptionist war aber auf meine Ankunft vorbereitet und erklärte mir wo die Schule sei und dass später ein Mitarbeiter der Schule kommen würde um mich zu begrüßen. Dieser Mitarbeiter, Skander sein Name, wohnt ebenfalls im Hotel, für Notfälle und um die Schüler am ersten Tag zur Schule zu begleiten. Für mich war das nicht nötig da ich schon wusste wo die Schule sich befand, ich bin aber dennoch mitgegangen, wo ich dann auch gleich mit meinen Mitschülern in Kontakt kam. Am Vorabend kommt Skander auch tatsächlich ins Zimmer um die letzten Details abzusprechen, ob zu fragen ob man gut angekommen ist usw. Alles in einem guten und einfach zu verstehendem Französisch – aber zum Thema Sprache komme ich später.

Der erste Tag läuft ein wenig anders ab, als die anderen: sobald man in der Schule angekommen ist, heißt es erst mal nervöses Warten, denn – man wird getestet. Es gibt verschiedene Niveaus in jeder Schule und je nachdem wie gut dein Französisch ist, entscheidet sich in welche Klasse man kommt. Der Test besteht aus verschiedenen Bereichen; schriftlich, mündlich und verstehen, sowohl lesen als auch hören. Wirklich entscheidend ist aber das Sprechen. Aber der „Test“ an sich ist einfach – man hat ein kurzes Gespräch mit einem Lehrer, der dann festlegt in welche Klasse man kommt. Ich für meinen Teil bin in A1 gekommen; Anfänger. Ein wenig eingeschnappt war ich am ersten Tag schon, aber das war dann doch die richtige Entscheidung; ich kann Französisch zwar gut lesen und auch schon gut verstehen, aber das Einsetzen der Sprache ist schon problematisch.

Um elf hatte ich dann auch schon frei und konnte tun und lassen was ich wollte – yay! Man kann allerdings auch, wenn man ein sozialer Typ ist (Tipp; bin ich nicht), mit den anderen Neuzugängen eine Bootsfahrt über sie Seine machen. Habe ich nicht gemacht, weil ich die besagte Bootsfahrt auch schon mal mit meiner Mutter gemacht habe. „Ich konnte tun und lassen was ich wollte“ ist allerdings nicht ganz richtig, denn ich musste schon um 15 Uhr zurückkehren um meinen Stundenplan und meine Bücher in Empfang zu nehmen. Dazu gibt es dann noch eine App, wo man ebenfalls seinen Stundenplan und spontane Änderungen sehen kann… was täte man nur ohne ein Smartphone.  

 

Der eigentliche Unterricht:

Am zweiten Tag beginnt also der eigentliche Unterricht; in meinem Fall um 12 Uhr. In der Klasse sitzen nun um die 10 Schüler unterschiedlichen Alters; im Allgemeinen muss man allerdings sagen, dass die Schüler jünger sind, so um die 18 Jahre; es gibt allerdings auch ältere, so hatte ich eine aus Kolumbien in meiner Klasse, die +40 war. An sich war meine Klasse auch ein bunter Haufen von Nationalitäten; deutsch, dänisch (ich zählte als Dänin), italienisch, brasilianisch, japanisch, russisch, kanadisch… jeden Montag kommen und gehen die Leute, das bedeutet auch, dass die Klassen sich eigentlich jeden Montag verändern, aber sie überschreiten nie die Größe von 10, was ein sehr intensives und konzentriertes Lernen ermöglicht. Genau wie in jeder anderen Schule hat man auch bei EF verschiedene Fächer. Ich für meinen Teil hatte einmal das Hauptfach „Français general“, „Grammatik“, „Mündliche Kommunikation“ und „Fonetik“. Wenn man länger bleibt kann man aber auch noch Wahlfächer dazu wählen, die von französischer Politik, über französischer Geschichte bis hin zur französischen Küche einiges decken was die französische Kultur zu bieten hat. Dazu gibt es für die, die länger als zwei Wochen bleiben auch jede dritte Woche einen Test; mehr für einen selbst, denn an diesem wird der Fortschritt gemessen, den man sich online genau ansehen kann; sehr interessant!  

Der Großteil des Stundenplanes ist mit „Français general“ gefüllt, wo ich einen so genialen Lehrer hatte… *schwärm* der Unterricht ist in allen Fächern auf Kommunikation aus; Wortspiele, Theater, Gruppenarbeit, Vorträge, Quizze… aber auch das gemeinsame Analysieren von Bildmaterial, wie Bilder und Videos steht auf den Programm. Auch ein wenig Grammatik. Hauptsache; Französisch.    

 

Die Sprache

So – hier kommt die Eigenart von EF. EF hat sich nämlich auf intuitives Lernen spezialisiert und das bedeutet; keine Übersetzung. Du musst verstehen was gesagt wird ohne es in deine eigene Sprache zu übersetzen – und das klappt eigentlich überraschend gut! Die Lehrer beherrschen ihr Handwerk, sprechen langsam und deutlich, mit großem Einsatz der Körpersprache, einige benutzen auch Bilder. Auch wir, die gerade erst angefangen sind, dürfen nur Französisch sprechen, ganz egal wie krüppelig es wird. Eigentlich soll auch in der ganzen Schule nur Französisch gesprochen werden… aber das ist natürlich unrealistisch. Die Schüler unter sich sprechen englisch, sobald das erste Bon Jour und Ca va? gefallen ist; nur in den oberen Klassen habe ich gehört, dass wirklich unter den Schülern französisch gesprochen wird. Da man im Unterricht aber wirklich nur Französisch sprechen darf, sollte man, selbst wenn man in die Anfängerklasse kommt, schon ein wenig Vorkenntnis haben – zuhören und verstehen geht zwar sehr gut, aber wenn man eine Frage hat und die nicht auf Englisch stellen darf… hat man schon ein Problem. Hier kommt es aber auch auf den Lehrer drauf an. In „Français general“ war der Lehrer sehr colant und hat sich auch zu Englisch erbarmen lassen, wenn man einen Satz so gar nicht auf Französisch sagen konnte, oder einem ein Wort fehlte… aber natürlich nur mit der passenden französischen Übersetzung, die dann sofort an die Tafel geschrieben wurde. Andere Lehrer waren allerdings knallhart; meine Lehrerin in Grammatik hat sofort dazwischen gehauen, wenn sie auch nur das kleinste Wort Englisch gehört hat. Das ist zwar sehr hart, aber das hat das Lernen auch wirklich beschleunigt – aber auch nur, wenn man Einsatz zeigt. Denn ein solches Lernen erfordert Konzentration; schweift man mal ab oder guckt aus dem Fenster verliert man den Faden – das machte sechs Stunden Unterricht, ohne große Pause, sehr anstrengend und fordernd. Aber Stephan, mein Lehrer in „Français general“, brachte es gut fertig, den Unterricht spannend und lustig zu gestalten, weshalb die sechs Stunden sich nicht so lange angefühlt haben… stelle ich mir aber vor, ich hätte sechs Stunden mit der Grammatik-Lehrerin zusammen gehabt; oh Graus.

 

Aktivitäten

EF unternimmt sehr viele Aktivitäten mit seinen Schülern; jeden Tag kann man sich für drei Dinge anmelden und am Wochenende gibt es sogar lange Ausflüge, wie eine Bustour nach London oder Belgien. Natürlich nur mit den nötigen Kleingeld… aber die Preise waren eigentlich human würde ich beurteilen. Ins Disneyland kommt man sogar um einiges billiger, wenn man mit EF hingeht, als alleine (70 Euro alleine, 50 mit Gruppe). Mittags gab es oft Picknick in einem der vielen Parks von Paris, Nachmittags Museum, Abends Kino oder Bar oder Theater – es war eigentlich für jedem was dabei. Dennoch habe ich an nichts teilgenommen, denn das war etwas, was ich schlecht organisiert fand; die Aktivitäten fanden nämlich während der Unterrichtszeit statt. Man hätte mit anderen Worten auf Unterricht verzichten müssen und das… mache ich natürlich nicht xD anderen war es egal, aber für mich nicht, auch wenn man bei den Ausflügen natürlich auch was lernt; ist natürlich auch alles auf Französisch. Aber dennoch! Nichts für mich.  

 

 

Fazit:

 

Positiv:

+ Intuitives Lernen

+ Spannender und unterhaltsamer Unterricht

+ Kompetente Lehrer

+ Hilfsbereitschaft vor und während der Reise

+ Moderne Schule mit moderner, hübscher Einrichtung

+ Kleine Klassen

+ Das Zusammenkommen so vieler verschiedener Nationalitäten

+ Gutstrukturierter und abwechslungsreicher Unterricht

+ Trotz „Intensiv-Kurs“ immer noch genug Freizeit um die Stadt zu Entdecken

 

Negativ:

- Zu wenig und zu kurze Pausen

- Aktivitäten liegen über den Stundenplan

- Der erste Tag verläuft ziemlich chaotisch

- Die Arbeit am Computer war nicht so modern wie man es hätte erwarten können

 

 

Alles in Allem bin ich sehr, sehr zufrieden mit EF, was mich sehr überrascht hat, denn ich habe so viel negatives im Vorfeld gehört… auch von anderen Schülern habe ich gehört, dass sie überrascht waren, wie toll die Schule und ihre Lehrer waren, weil auch sie negatives gehört haben. Ich habe viel gelernt; zwar hätte ich mir mehr erhofft, aber dafür hätte ich länger bleiben müssen… ich habe aber dennoch das Gefühl „durchgebrochen“ zu sein; meine Hemmungen die Sprache zu benutzen sind verschwunden und ich habe mich auch außerhalb des Klassenzimmers gut mit Franzosen unterhalten und wurde oft gelobt >w< ich bin noch nicht schnell genug, aber das wird schon noch. Da „Anfänger“ und „ich habe noch nie ein französisches Wort gesehen“-Leute in eine Klasse gesteckt werden… geht der Unterricht allerdings teilweiße ein wenig langsam; ich hätte mir zwei Anfänger-Klassen gewünscht, aber gut, ich sehe ein, dass es auch eine Logistikfrage ist. Darüber hinaus kann ich mir auch gut vorstellen, dass der Unterricht stagniert, wenn eine Klasse mehr Schüler wie eine gewisse, verdammte, Kanadierin besitzt, die nach drei Wochen Unterricht immer noch nicht ihren Namen auf Französisch sagen kann und immer noch alles auf Englisch labbert und das solange bis der Lehrer ihr vorsagt, was sie nachzureden hat… aaaah, ich habe sie so verflucht! Sie hat sich einfach quer und auf taub gestellt und damit den Unterricht blockiert. Ich hasse solche Leute. Darüberhinaus hat sie die Reiße von ihren Eltern geschenkt bekommen – undankbares Gör!

Der Preis ist natürlich auch noch so eine Sache – aber mal im Ernst… wenn man sich so die Preise in Paris anguckt und es vergleicht, ist das noch relativ human. Meine Mutter musste für zwei Personen in einem drei-Sterne-Hotel und inklusive Flug 800 Euro für drei Übernachtungen bezahlen. Wenn man das so vergleicht, geht es eigentlich noch. Man muss natürlich noch bedenken, dass, wenn man in ein Hotel wohnt, natürlich das Essen nicht inklusive ist und man auch keine Küche besitzt – das bedeutet; draußen Essen. Und das ist eine harte, teure, Sache in Paris. Es gibt allerdings auch, wie ich gehört habe, andere Hotels die mit EF zusammenarbeiten, die eine Küche besitzen (was mich wundert). Aber gut… ich habe 100 Euro für zwei Wochen gebraucht, also, für das Essen. Man muss dazu aber sagen, dass ich mich nur von Tomaten und Baguettes ernährt habe… ehe.    

Alles in allem würde ich sagen, dass EF die beste Art ist um Französisch zu lernen. Man bekommt viel für sein Geld und der Unterricht ist sehr gut. Man sollte aber in einem Monat investierten um richtige, große Schritte Vorwärts zu machen; ich bereue, dass ich es nicht gemacht habe…

 

Paris

Es ist kein Geheimnis: ich liebe Paris nicht nur, ich vergöttere die Stadt. Sie ist mein Paradies auf Erden. Ich liebe einfach alles in dieser Stadt. Ja, es gibt viel Armut. Ja, die Straßen sind oftmals dreckig. Ja, es gibt dort viel Kriminalität – aber wer sich an diesen Dingen aufhält und die Schönheit von Paris nicht sehen kann… der tut mir Leid. Die Stadt bietet so viel Schönheit, so viel Vielseitigkeit, dass ich absolut nicht nachvollziehen kann, dass man sich an den negativen Aspekten festbeißen kann, wie man den Zauber von Paris wiederstehen kann – wie geht das?! Ich weiß es nicht, ich will es auch gar nicht wissen, denn ich bin ihr mit Haut und Haar verfallen. Zwei Wochen war ich nun dort und habe die Stadt erforscht und ausgesaugt; ich war an jedem „bekannten“ Ort und mehr, und dennoch habe ich nicht das Gefühl „genug“ zu haben – so viele geheime Gassen, Straßen, Kirchen und Orte warten noch darauf gefunden und erforscht zu werden! Von Paris könnte ich nie genug bekommen. Ich war jeden Tag draußen, vor und nach dem Unterricht, von sieben Uhr morgens, bis abends um 20 Uhr, später, als meine Mutter und meine Schwester da waren auch länger. Wer mehr von Paris an sich sehen will, der kann dies auf meinem Tumblr tun ♥ Der himige Weg nach Paris ♥ .

 

Hier möchte ich allerdings noch ein, zwei Sachen „aufklären“:

 

„Franzosen sprechen kein Englisch!“

Wow, dann muss ich wohl taub gewesen sein? Das ist eine Lüge; die Franzosen in Paris sprechen fabelhaft Englisch, besser als so mancher Deutscher. Fünf Mal war ich jetzt in Paris und erst bei dieser Reiße kann ich Französisch und ich hatte nie, nie Probleme mit Englisch. Ich kann mich nicht darüber äußern, wie es außerhalb von Paris aussieht, denn ich kenne nur Paris, aber dort sprechen sie Englisch; warum sollten sie auch nicht? Die Stadt ist bevölkert von Touristen, wie könnten sie kein Englisch sprechen…? Die meisten Speisekarten gibt es in mehreren Sprachen, die Übersetzungen sind zwar manchmal etwas holprig, aber nachfragen ist kein Problem. Es stimmt, Franzosen sprechen nicht gerne Englisch und ich habe so manches Mal ein erfreutes Lächeln gesehen, wenn ich mehr auf Französisch gesagt habe als „Bon Jour“. Mit einigen, wie bereits erwähnt, habe ich auch Gespräche geführt und da war es auch ein munteres hin und her springen von Französisch ins Englische und wieder zurück. Ich habe nie, niemals, erlebt, dass sich jemand direkt geweigert hat, Englisch zu sprechen. In den „Touristen-Topzielen“ kann man sogar damit rechnen, dass sie Deutsch sprechen – auf Montmartre war dies der Fall (und sogar sehr gut!) und auch im Carrousel du Louvre. Es gibt auch oft deutsche Speisekarten; man muss nur danach fragen und wer nicht auf sich aufmerksam macht, der hat selbst schuld, wenn er eine französische Speisekarte bekommt.

Es ist eigentlich genau wie bei uns: die „jüngere Generation“ kann auf jeden Fall Englisch, bei der älteren wird es dann ein wenig problematisch. Aber mit einem Lächeln und ein wenig Körpersprache kommt man immer weit – meine Mutter kann nämlich absolut gar kein Englisch und sie hat immer ihr Essen bestellt bekommen…

Also: es ist absolut kein Muss Französisch zu können um eine wunderbare Zeit in Paris zu verbringen.

 

„Franzosen sind unhöflich und eingebildet!“

Pssst - Die Franzosen sind cool, sie haben guten Grund sich was einzubilden Öwö

Dass sie eingebildet sind, sagen sie auch selbst (meinte eine Lehrerin), aber ich habe es nicht direkt erlebt? Dazu kann ich nichts sagen, mir gaben sie nicht den Eindruck? Aber zu dem unhöflich möchte ich einiges sagen. Denn das habe ich nie erlebt; sondern eher das Gegenteil. Viel Rücksichtname und Hilfsbereitschaft habe ich in Paris erlebt; mir wurde ein Schirm gereicht, wenn es geregnet hat, saß ich irgendwo Abseits und habe gezeichnet, wurde Interesse gezeigt, als mein Koffer extremes Übergewicht hatte am Flughafen haben die Mitarbeiter von Air France mich beruhigt und mich getröstet (ich war kurz vorm Nervenzusammenbruch, es war schrecklich >___<), stößt man mal gegen jemanden in der Metro kommt sofort eine Entschuldigung… also ich habe wirklich keine Unhöflichkeit erlebt. Mein persönliches „Highlight“ in diesem Fall war der Moment, als ich nicht in den Lesesaal der Nationalbibliothek hinein durfte, weil der nur für Studenten sei – ich war so traurig und so niedergeschlagen, dass mich ein älterer Herr ansprach um zu fragen, ob alles in Ordnung sei. Hier versuchte ich es zuerst auf Französisch, da ich aber so aufgelöst war, dass das nicht mehr klappte, versuchte er es auf Englisch (so viel dazu sie wollen kein Englisch sprechen, neeee), obwohl sein Englisch nicht so gut war, nur um mich zu trösten. Das war so lieb ;;

 

Fazit:

Verbreitet und glaubt keinen Vorurteilen, die nicht wahr sind. Das einzige Vorurteil das wahr ist, ist das dauernde Herumtragen und Essen von Baguettes. D’accord? D’accord.     

 

 

                    

 

 

 

 

 

 

 

 



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