Kassengeflüster #28
Aufgrund der Inventur meiner Filiale war an diesem Abend meine Bezirksleitung anwesend.
Allgemeine Stimmung gut, die Mehrheit hat sich an Lemon- und Kokos- Cake Pops überfressen.
Kunde legt einige Teile Wäsche und Strümpfe (Gesamtwert ca. 22€) an die Kasse und reicht meiner Mitarbeiterin einen 500€-Schein hin.
Anna: "Tut mir leid, aber diesen Schein kann ich nicht annehmen."
Kunde: "Hä? Jetzt, wie, den können sie nicht annehmen?"
Anna: "Leider darf ich das nicht."
Kunde: "Ah so? Na dann erklären sie mir jetzt aber mal ganz genau, wieso das nicht gehen soll."
Anna: "Ich darf so einen Schein leider nicht annehmen. Ich bin mir auch gar nicht sicher, ob ich ihnen den aus der Kasse wechseln könnte."
Kunde: "Ja, was soll den der Scheiß?"
Frau W.(BZL): "Die Mitarbeiterin befolgt nur ihre Vorschriften. Wir nehmen leider keine Scheine über 100€ an."
Kunde: "Ja und was macht ihr dann, wenn einer eine Rechnung von 300€ hat? Wie soll der dann bitte zahlen?"
Frau W.: "Dieser Umstand ist von der Zentrale so vorgeschrieben. Ich fürchte, da werden sie sich dort beschweren müssen. Deswegen haben wir ja auch an jeder Kasse ein Schild, auf dem das steht" Sie weist auf das Infoschild hin. "Oder sie fragen im Gasthaus eine Tür weiter, ob die Ihnen den Schein wechseln können."
Kunde: "Nein Danke! Danke nein, Wiedersehen!" Kunde marschiert aus der Tür.
Ich: "Ich räum das dann mal wieder weg..." Ich nehme die nicht gekauften Sachen von der Theke.
Frau W. "Ja, machen sie mal, Frau S. Der kommt nicht wieder."
Ich: "Wir hätten ihm einen Cake Pop anbieten sollen."
"Armer" Kunde. ;-)
Ich mag die Weblogreihe.
Cheers,
Reik
― André Malraux
Also so, wie die, die dazu kam, das gemacht hat... grobe Erklärung, dass man über 100€ nichts annimmt und gut ist, das kommt viel netter rüber
Ich kenne 200,- als übliche Grenze, solange man nicht in Tante Emma-Läden einfällt. Vielleicht greift hier ein regionaler Unterschied?
Allerdings nehmen viele größere Ladenketten, Boutiquen und Restaurants bzw. Hotels 500,- problemlos.
― André Malraux
Das darf man aber nichts zwingen den es gibt viele betriebliche Entscheidungen die den Kunden nichts angehen und das steht auch im Vertrag, den man mit einritt in den Job unterzeichnet, hält man sich nicht dran darf der betrieb entsprechende Maßnahmen ergreifen.
Ich verstehe persönlich nicht warum man erklären sollte warum man es nicht darf, es ist von dem Vorsitzenden festgelegt wurden und somit hat das der Kunde zu akzeptieren.
Man muss ja auch nicht haargenau erklären, wieso was wie festgelegt wurde
Ich finde nur diese Formulierungen da eben sehr seltsam, wie gesagt, dieses absichtlich vage
Der Punkt ist aber wenn der Vertrag aussagt "wir nehmen keine 500€" an muss das keine Begründung haben bzw dastehen , dann weiß auch der Mitarbeiter nicht warum er weiß nur "aha ich darf keine Annehmen". Dann kann er das auch nur dem Leuten sagen, denn eine Begründung muss ein Laden nicht nennen das ist sein recht.
Aber was wäre jetzt so der Umstand daran, zB zu sagen "wir nehmen keine Scheine über 100€" an, so, wie es diese andere Person da dann gemacht hat?
Das wird jawohl nicht zu viel Information sein und es klingt einfach besser als "ich nehme diesen Schein/so einen Schein nicht an"
da ist eher die frage aus welchen Kontext es kommt und so weit ich mich erinnre hatte die Weblogschreiberin schon ab und an geschrieben das sie es versucht inhaltlich entsprecht wieder zu geben, vielleicht hat sie es gar nicht so gesagt wie sie es geschrieben hat.
Aber wie oben steht
> "Tut mir leid, aber diesen Schein kann ich nicht annehmen."
Daher verstehe ich nicht was du meist, die Aushänge sind ja auch wie beschreiben vorhanden das man den Leute nicht alles 3 mal was bereist da steht vorträgt ist denke ich normal das ist auch nicht die Pflicht der Person hinter der Kasse, belesen was gestattet ist und was nicht müssen die Kunden selber.
Ich denke das die Entsprechende Leiterin das auch nur gesagt hat, weil sie vielleicht mit bekommen hat das der betreffende Kunde die Aushänge nicht mit bekommen hat.
> > "Tut mir leid, aber diesen Schein kann ich nicht annehmen."
>
> Daher verstehe ich nicht was du meist, die Aushänge sind ja auch wie beschreiben vorhanden das man den Leute nicht alles 3 mal was bereist da steht vorträgt ist denke ich normal das ist auch nicht die Pflicht der Person hinter der Kasse, belesen was gestattet ist und was nicht müssen die Kunden selber.
Nehmen wir mal an, der Kunde war in Eile oder gestresst oder whatever. Er hat jedenfalls das Schild überlesen und das mit Sicherheit nicht mit Absicht. Er geht also zur Kasse und will bezahlen. Und sein Geld wird mit der Begründung "Ist halt ne Anordnung" nicht angenommen. Der Kunde weiß jetzt alledings nicht, WAS für ne Anordnung da er das Schild nicht gelesen hat. Er weiß nur, das etwas nicht stimmt mit seinem Geld, ohne zu wissen was genau nicht stimmt und er weiß somit auch nicht, wie er sonst bezahlen soll weil er das Problem ja nicht kennt.
Nicht, dass ich das Verhalten des beschriebenen Kunden gutheiße. Ist auch nicht an den Ersteller gerichtet, weil dieser, wie du schon gesagt hast, die Situation vll nicht genau wiedergeben konnte und die Situation aus nächster Nähe vermutlich anders ausgesehen hätte.
Aber wenn ich in einem Laden gehe und an einer Kasse stehe, dann gucke ich nicht jedes Schild an weils davon gefühlte 20 pro Kasse gibt. Und dort wo ich hingehe ist es ebenfalls nicht gängig, größere Scheine abzulehnen (Ist mir bis jetzt nur ein einziges Mal in nem sehr kleinen Laden passiert). Wenn man mir also einfach sagt mein Geld könne nicht angenommen werden und ich frage warum und bekomme als Antwort nur "Ich befolge nur Anweisungen" würde ich mich auch verarscht fühlen (was natürlich keinen unhöflichen Ton rechtfertigt gegenüber dem Kassierer). Sofort auf das besagte Schild gedeutet oder eben gesagt:" Wir nehmen keine Scheine über 100 Euro an", und die Sache wäre geregelt.
"Wenn einmal keinmal ist, dann ist zweimal einmal zu viel!"
Anti-Charlie. Get over it.
Irgendwann kam aber ´ne Gesetzesänderung zur Geldwäsche, die uns Verkäufern vorgelegt wurde. Danach konnte ich das Gesetz zitieren. Wenn man da sagt "blabla durch das Geldwäschegesetz blabla es ist zum Schutz der gesamten Bevölkerung", dann sind die Kunden auf einmal nicht mehr so pissig :D
Ich glaube es kommt auch gut, wenn man einfach "Gesetz" sagt und die Schuld damit vom Arbeitgeber ablenkt. Für viele Kunden sieht es ja nach grundloser Willkür aus, wenn hohe Scheine nicht angenommen werden.
Java Ashtray Art * Facebook
Bei uns gilt auch die Regel, dass wir nichts über 100€ annehmen. Aber man kommt auch selten über Beträge von 20€ (Sandwichkette eben).
Dass man bei Beträgen unter 50€ nicht mit nem 500€-Schein bezahlt, sollte aber auch logisch sein. In vielen kleineren Geschäften ist nicht soviel Geld in der Kasse, dass man da problemlos raus geben kann bzw. man hätte danach kein Wechselgeld mehr.
Und woher soll der der/ die Kassieren wissen? und wenn sich die Kunden selber nicht informieren ist es ihre eigen schuld Unwissenheit schützt nicht egal bei was. Es ist die Aufgabe der Kunden sich zu informieren wie die Geld bzw Allgemeinen Geschäftbedinnungen ausschauen dafür gib es die Aushänge mehr könne die Arbeiter dort nicht tun, der Kunde muss auch etwas tun ob es ihm passt oder nicht.
Ich sehe das anders. Die Aushänge sind nett, aber es gibt genug Gründe sie nicht zu lesen (z.B. Zeitdruck, Sicht versperrt, keine Sehhilfe dabei, nicht der Sprache oder des Lesens mächtig etc.) und keinem Verkäufer bricht ein Zacken aus der Krone den Satz "Unsere Filiale nimmt Geldscheine über 100/200,- nicht an, weil wir kein Wechselgeld/Scangerät besitzen." auszusprechen. Ein normaler Mensch reagiert neutral bis positiv. Er wird nicht auf die Idee kommen zu meckern, im Bekanntenkreis schlechte Publicity breitzutreten oder das Geschäft zu meiden. Das sind alles Folgen, die sich negativ auf den Umsatz und die Laune des Verkäufers auswirken können.
Oder anders gesagt: Kundenservice, der den eigenen Lohn sichert (und hoffentlich patzigen Kunden den Wind aus den Segeln nimmt)
Ich hätte bei einem "ihr Schein nicht" zuerst den Gedanken mit Falschgeld hausieren zu gehen. Erst Recht, wenn der nicht vor meinen Augen geprüft wird.
Cheers,
Reik
― André Malraux
Ich arbeite bei Subway, nur mal so vorweg.
In der Frühschicht beginnen wir die Tageskasse mit 200€. Mein erster Gast möchte einen Kaffee. 0,89€ kostet der nur und gibt mir einen 200€-Schein.
Ich: "Tut mir leid, aber den kann ich nicht annehmen. Haben Sie es nicht zufällig kleiner?"
Er: "Wie, Sie können den nicht annehmen? Den MÜSSEN Sie annehmen! Außerdem hat die Sparkasse (!) den so raus gegeben"
Ich: "Es tut mir leid. Aber nein, muss ich nicht. Außerdem kann man bei der Sparkasse auch die Scheine auswählen, die man haben möchte (bin selber auch bei der Sparkasse xD) Sie sind zudem mein erster Gast und ich kann Ihnen schlecht meine komplette Tageskasse aushändigen... Zur Not, wir haben nebenan noch die Volksbank. Dort können Sie den Schein gerne umtauschen gehen. Oder wenn es Ihnen lieber ist, kann ich den Kaffee auch per EC abkassieren"
Er: "Ich zahle doch keine Gebühren nur für einen scheiß Kaffee -.- (Ich habe von umtauschen geredet und nicht, dass er neues Geld holen soll xD)
Ich: Ähm... Dann also lieber mit EC bezahlen? ^^° "
Er: "Was für ein Drecksladen.... *rumflucht* ... Sie können mich mal!" *geht ohne seinen Kaffee*
Managerin: *kommt gerade die Treppe herunter und hat das Rumgefluche etc. gehört* "Gut. Sie haben übrigens auch Hausverbot wegen Beleidigung und versuchten betrügens!" *ihm hinter her ruft*
Der Mann drehte sich nochmals um und hat noch irgendwas geantwortet. Aber da die Tür zu war, habe ich keine Ahnung, was er wollte.....
Ich sage es immer so:
Wer nicht bereit ist, Geld Kleiner mit sich zu tragen, der ist meistens (!) ein Betrüger <.<
Und ich denke mir mal, dass war euer Kunde ebenfalls. Vor allem, da er auf mich so schleimerisch falsch wirkt.
Spaßigerweise hatten wir vor Kurzem eine Warnung im Bezirk rumgehen, dass ein Betrüger unterwegs wäre... der einen Stoß voller 10€-Scheine bei sich trägt und die in größere Scheine wechseln möchte.
Der Kerl hatte dreimal Erfolg, bis wir den Kapo's endlich einprügeln konnten, dass "Kein Geld wechseln" auch wirklich "Kein Geld wechseln" bedeutet.
Fool me twice, shame on me
Leider machen meine Kollegen das nicht. Sicher... Ab 20,00€ Scheine können wir überprüfen, ob die Scheine echt sind. Aber bei 5,00€ und 10,00€ Scheinen funktioniert das Teil leider nicht D: