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Post #12 – PSAM: Die Kameramodi erklärt! Cosplayfotografie, Cosplayfotos, Einstellungen, Fotografie, Fotos, Kameras, Knowhow, Tutorial

Autor:  Desodorien


Heute geht’s um die Einstellungen und wie ihr schnell und einfach weg vom Auto Modus kommt! Es geht also heute eher um Bridge, DLSM und DSLR Kameras. Kompakte haben meist nur Auto Modi zur Verfügung.

„Ey du hast doch Ahnung! Was hat meine Cam eigentlich mit Wespen zu tuen?“ fragte mich der Eigentümer einer nigelnagelneuen Nikon D610 vor kurzem. Er hielt die Kamera falschrum und anstatt „PSAM“ las er „WASP“ auf dem (wie er sagt) – „Drehdingsbums“ ab.  Meine Halsschlagader pulsierte stark während ich ihm ruhig und bestimmt erklärt habe das die Kamera speziell darauf ausgelegt ist Insekten zu Fotografieren. Er will nun zum MediaMarkt zurückgehen und die Kamera umtauschen, denn er will ja schöne Frauen knipsen und keine „Viecher“ (ebenfalls wie er sagt). Ich hoffe das der Verkäufer etwas Berufsehre zeigt und dem Mann eine *ehem* spritzwassergeschütze Kompaktkamera verkauft^^.

Trotzdem Grund genug für mich mal die wichtigsten Modi eurer Cams durchzugehen!

(An die alle die keinen Roten Wimpel am Handgriff haben: Wenn die Modi bei euch anders heißen schreibt’s doch in die Comments! Die Funktion die dahinter steckt müsste aber überall gleich sein ;)

P – wie Profi!

Wenn ihr von AUTO auf P gewechselt seit ist dass schon mal ein Schritt in die richtige Richtung! Hier kann die Kamera Details wie den ISO Wert nicht verstellen oder den Blitz unkontrolliert auslösen. Ich verwende den P Modus wenn’s schnell gehen muss, für Familien oder Urlaubsfotos. Ansonsten meide ich diese Automatik.

S – wie Spitzenfotograf!

Das S im S Modus steht für Shutter also Verschluss. Hier legt ihr nämlich fest wie lange euer Bild belichtet werden soll. Bietet sich an wenn ihr eine Bewegung einfrieren wollt oder auch wenn ihr eine Bewegungsunschärfe erzeugen wollt um dem Bild Dynamik zu geben. Ihr setzt die Zeit fest und die Kamera kümmert sich um die passende Blende. Ich meide diesen Modus auch, da die Blende schon ein Instrument ist welches das Bild komplett verändern kann.

A – wie Amateur! 

Diesen Modus empfehle ich euch, wenn ihr euch der Technik noch nicht ganz sicher seit und nicht auf Anhieb alle Knöpfe findet. A steht nicht für Amateur sondern für Apeture, zu deutsch: Blende. Über die Blende steuert ihr den Lichteinfall in das Objektiv und eure Schärfentiefe im Bild.

Ach ja so nebenbei: ES HEIßT SCHÄRFENTIEFE UND NICHT TIEFENSCHÄRFE!

*ehem* Tschuldigung es gibt kleine Dinge die mich mehr aufregen als sie sollten^^.

Wenn ihr tagsüber draußen seit, habt ihr meistens genug Licht um die Blende einzustellen wie ihr lustig seit (natürlich nicht übertreiben!). Die Kamera sucht sich dann die dazu passende Belichtungszeit. Desto größer der Wert den ihr einstellt, desto geschlossener ist die Blende und desto höher ist eure Schärfentiefe. Desto offener eure Blende ist, desto geringer ist eure Schärfentiefe.

Exkurs: „Stops“ 

Wenn ein Fotograf von „Stops“ spricht, meint er die Blendenschritte. Es hat auch etwas gedauert bis ich den Begriff endlich verstanden habe^^. Während sich das Licht um die Kamera herum nicht verändert, wird das in der Kamera verwertbare Licht mit „Stops“ bezeichnet. Ein Stop, ist eine Stufe um die wir die Blende höher oder tiefer setzten. Erhöhen wir nun zum Beispiel die Belichtungszeit oder den ISO, bringt uns das einige „Stops“ mehr an verwertbaren Licht. Wir könnten also theoretisch die Blende um genau diese Stops erhöhen. Also in kurz: 1 Stop = 1 Blendenschritt

Exkurs Ende

So meine Empfehlung ist es, die Blende mindestens einen Stop höher zu setzten als der niedrigste Blendenwert hergibt. An diesem Punkt haben die meisten Objektive (Außer jetzt die 1.4 o.ä.) die beste Schärfe. (In Low-Light natürlich nehmen was die Offenblende hergibt ;)

Für den Beginner oder wenn es schnell gehen soll, das ideale Programm!

M – wie Meister!

Inzwischen fotografiere ich nur noch im M Modus. Die Automatiken werfen in der Regel immer ein anderes belichtetes Bild raus deren Ergebnisse mich nur selten überzeugen. Ich kontrolliere vorm Fotografieren erst ob mein ISO einen angemessenen Level hat. Draußen ist das z.B. grundsätzlich 200 (der niedrigste Wert meiner Kamera), komme was wolle. Dann überleg ich mir wie viel Schärfentiefe ich haben möchte. Spielt der Hintergrund eine Rolle nehme ich eine geschlossene Blende. Wenn nicht, setz ich einen oder zwei Stops höher als Offenblendig. Die Belichtungszeit tariere ich nun mit einem Blick durch den Sucher aus. Dort ist ein kleiner Balken der von – nach + geht. Wobei –  für unterbelichtet und + für überbelichtet steht. Die Zeit setze ich so, dass der Balken ein klein wenig Richtung Unterbelichtung geht. Warum? Weil ich dank RAW dunkle Bereiche einfach aufhellen kann, bei Überbelichtung einer Stelle „fressen“ sich aber meist die Strukturen aus dem Bild. Das ist unreparabel. Setzt die Zeit auch so, dass ihr sie ohne verwackeln halten könnt. Länger als 1/60 braucht schon Übung!

Soo, Settings gemacht, Auslösen, Checken, Nachbessern bis es passt und schon, seit ihr Manuell!  Ihr seht, im Prinzip sind es nur 2 Einstellungen die ihr drauf haben müsst um Manuell zu knipsen. Probiert es mal aus, ich freu mich wenn ihr eure Erfahrungen oder Fragen in die Comments haut!

Bis Bald, euer Desodorien!


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Datum: 20.03.2014 21:49
Hi, danke für dein Feedback!

Die Überschriften sind als Scherz zu verstehen^^.

Ich möchte ja den Lesern vermitteln nicht zu friemeln und "hoffen" das es gut wird, sondern gezielt eine Wunscheinstellung vorzunehmen und dann die restlichen Einstellungen mithilfe der Lichtwaage im Sucher auszubalancieren. Ich bin persönlich viel zu oft von der Automatik enttäuscht worden und daher verlasse ich den M Modus nur noch für Ulaubs/Erinnerungsfotos. Und das ist auch meine Empfehlung an alle da draußen.

Und ja, die Schärfentiefe wird ein extra Beitrag sobald ich die Zeit dazu finde ;)

Gruß Deso
Datum: 03.10.2014 12:32
Ich bin durch eine bekannte auf deinen Blog gestoßen. Hier und dort hatte ich beim puren LEsen meine Probleme. Aber an der Kamera ausprobiert und TADAAA. Jeder, der sich etwas mit dem Ganzen in der Praxis auseinandersetzt und extra ein Bild mit viel und eines mit wenig Schärfentiefe ausbastelt (geht mit einem vorigen und diesem Eintrag super!) hat das auch schnell raus.
Dank dir weiss ich endlich was mit einer bestimmten Anzeige (Belichtungsanzeige von wegen Unter-/Überbelichtung). Das hat mir einiges erleichtert :D
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Datum: 06.10.2014 17:45
Vielen Dank, freut mich zu hören ;)


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