ich lad das jetzt nur für die Anna hoch, dass das klar is
Wie die Pinguine zur Raumfahrt kamen
oder
Wie die Wünsche in die Sternschnuppen kommen
Am Südpol gibt’s nicht viel. Er ist riesengroß und langweilig. Die Pinguine hingegen sind ganz und gar nicht langweilig. Weil’s am Südpol nicht viel gibt, müssen sie sich eben ausdenken, was es geben könnte. So kam es, dass es zu einer der Lieblingsbeschäftigungen der Pinguine wurde, sich gegenseitig erfundene Wahrheiten zu erzählen. Oft waren diese Geschichten so absurd, dass darüber gelacht, die Geschichten aber sofort wieder vergessen wurden.
Andererseits gibt es auch jene Legenden, die den Pinguinen so gut gefallen haben, dass sie von Generation zu Generation weiter erzählt wurden. Keiner weiß mehr, von wem diese Geschichten stammen, da sie irgendwann angefangen haben zu glauben, dass sie wahr sind.
So ist die Erde zum Beispiel keine Kugel, sondern eine Pyramide mit einer dreieckigen Grundfläche, die Sonne ist das Auge eines Zyklopen und sie erzählen sich auch die Geschichte vom Käsebällchen, die die wahrscheinlich berühmteste Legende ist, die die Pinguine kennen.
Diese Geschichte handelt von einem Tag des Riesenzyklopen, an dem er gerade ein riesiges Käsebällchen, das wir unter dem Namen „Mond“ kennen, essen wollte, welches ihm aber kurz darauf aus der Hand fiel. Seit diesem Tag verfolgt jener Zyklop das Käsebällchen, das er so unbedingt essen wollt, rund um die Erde. Er verfolgt es schon solange die Pinguine zurückdenken können, denn genau in den Moment, in denen der Zyklop sein gelbes Auge schließt und alles dunkel wird taucht das Käsebällchen auf, und sobald er das Auge öffnet ist das Käsebällchen wieder fort.
Ein kleiner, gutmütiger Pinguin hatte so viel Mitleid mit dem armen Zyklopen, dass er sich fest vornahm ihm zu helfen. So überlegte er jahrelang, was er denn für den Zyklopen tun könnte und eines Tages hatte er eine Idee. Er baute sich aus Schnee, Eis und einigen Dingen, die an den Strand gespült wurden eine weiße Rakete. All die anderen Pinguine meinten, er wäre verrückt und dass man sich in die Angelegenheiten des Zyklopen-Gottes nicht einmischen soll, da er einen sonst bestraft, aber der kleine, tapfere Pinguin hörte nicht auf sie. Und das war auch gut so.
Er startete erfolgreich und flog mit seiner Rakete in Richtung des Käsebällchens. Aber als er schon sehr lange geflogen war und über all die Pinguine lachte, die gesagt hatten, dass sein Vorhaben niemals funktionieren würde, kam ihm ein Schwarm von, wie er annahm, Käsestücken, die vom Bällchen abgebrochen waren (in unserem Sprachgebrauch eher bekannt als Meteoriten), entgegen, die ihn aus seiner Flugbahn drängten. Obwohl er alles versuchte, schaffte er es nicht seine Rakete wieder unter Kontrolle zu bringen.
Währenddessen machten sich die Pinguine am Südpol Vorwürfe, dass sie den kleinen Pinguin nicht so leicht hätten fliegen lassen dürfen. So fanden sich die fünf Mutigsten, die ebenfalls Raketen bauten, um sich auf die Suche nach dem kleinen Pinguin zu machen.
Doch keiner dieser tapferen Helden kehrte je zurück und bis zum heutigen Tag wird diese Geschichte schon den kleinsten unter den Pinguinen erzählt und jedes Mal, wenn das Käsebällchen zu sehen ist und auf einmal ein gleißender Lichtstreifen am Nachthimmel auftaucht, blicken die Pinguine hinauf, hoffen, dass es vielleicht einer von den Pinguinen in seiner schneeweißen Rakete ist und wünschen sich, dass sie wohlbehalten nach Hause zurück kommen mögen.
Die Menschen haben irgendwie von diesen Hoffnungen gehört, die Geschichte dahinter vergessen, die Tradition aber trotzdem übernommen und das ist der Grund, warum wir uns von den Sternschnuppen unsere Wünsche erfüllen lassen.