Hat man noch ein Recht auf Gesundheit? - Wofür zahl ich meine Beiträge?
Autor: Aaraty
Ich bin seit über einem Jahr jetzt schwer krank und das Gesundheitssystem könnte mich vor einer Lähmung meiner Beine bewahren. Aber scheinbar bin ich so verdammt unwichtig, scheinbar ist mein Leben so scheißegal, dass sie einer Rehabilitation nicht zustimmen.
Ich hatte vor c.a 1,5 Jahren einen kleinen Unfall mit meinem Rücken. Es war eigentlich relativ simpel aber die Folgen sind schwerwiegend.
Als ich mich morgens für die Schule (Ja da war es mir noch möglich wie meine Mitschüler richtig zu laufen) fertig gemacht habe rutschte ich in meinem Schlafzimmer auf einmal aus. Leider bin ich dadurch auf die spitze Kante meines Bettes gefallen.
Seitdem Tag ist mir das Laufen nicht mehr richtig möglich. Ich bin so unglücklich gefallen, dass es einen Nerv getroffen hat, der zu meinen Beinen führt (den blauen Fleck von dem Sturz sieht man heute noch). Seitdem kann ich nicht mehr richtig laufen.
Jetzt nach knapp 1,5 Jahren haben sich noch dazu meine Gelenke vom feinsten entzündet.
Folge daraus ist, dass ich mittlerweile nur noch 3 Schritte gehen kann, ehe mein Rücken so sehr schmerzt, dass meine Beine gelähmt sind.
Ich kann gar nichts mehr machen. Mich an nichts mehr beteiligen, keine Partys mehr, keine Ausflüge, keine Treffen mit meinem Freunden, keinen Stadtbummel oder einfach mal was Schönes unternehmen, weil ich nicht lange stehen und gar nicht erst gehen kann. Ich kann nicht einmal mehr kochen oder meinen Haushalt ohne die Hilfe meines Freundes führen.
Ich kann nicht wischen, ich kann nicht mehr Staubsaugen, ich kann noch nicht einmal mehr mit meinem Hund in der wunderbaren Natur spazieren gehen.
Aber das aller, allerschlimmste ist, dass ich komplett arbeitsunfähig bin und seit einem knappen Jahr schon keiner einzigen Tätigkeit mehr nachgehen kann.
Ich kann nicht studieren gehen (was immer mein absoluter Lebenstraum war), geschweige denn kann ich eine Ausbildung oder einen Job genießen. Ich bin nur noch zu Hause, Gefangene in meinen eigenen vier Wänden, die eigentlich mal mein zu Hause sein sollten.
Ich bin sozial mittlerweile von allem so abgegrenzt, dass ich in tiefe und schwere Depressionen gefallen bin.
Mit Hilfe meiner Psychiaterin ist es mir möglich mich wenigstens an gewissen Dingen im Leben noch zu erfreuen aber dadurch lösen sich die Probleme auf Dauer leider auch nicht.
Ich habe also vor 8 Monaten eine Rehabilitation beantragt und warte wirklich seit 8 Monaten, nachdem mir kein einziger Arzt helfen konnte/wollte darauf, dass ich wieder laufen kann. Aber was ist? Alles ist nur noch schlimmer geworden.
Mittlerweile habe ich nur noch meine vier Wände um mich rum, während mein Freund und meine Freunde ihr Leben genießen können.
Heute habe ich die Mitteilung bekommen, dass diese Rehabilitation abgelehnt wurde, nach langen 8 Monaten Hoffnung kam jetzt der fette, faustgroße Schlag ins Gesicht. Begründung dafür ist, dass es aus GESUNDHEITLICHER SICHT nicht nötig wäre.
Nun frage ich euch allen ernstes… kann das wirklich sein? Kann das wirklich sein, dass diesem Land mein Leben und meine berufliche Laufbahn (wovon der Staat ja im Nachhinein auch etwas hätte) so scheiß egal ist?
Ich könnte durch diese Rehabilitation wirklich wieder richtig laufen, doch was passiert nun?
In nur wenigen Monaten darf ich dem Rollstuhl nun HALLO sagen.
Vielen, vielen Dank, dass ihr mir meine Fähigkeiten zum Laufen nehmt!!!
P.s wie ich heute noch dazu erfahren habe wird eine Operation für einen SegelohrenNOTFALL aber sehr wohl vom deutschen Gesundheitssystem finanziell übernommen.
Eh ok... Hauptsache die Menschen sind saumäßig schön und haben keine Schöhnheitsmakel... ob sie dabei im Rollstuhl sitzen oder nicht spielt keine Rolle.
Tut mir echt Leid wegen diesem Deprischreiben. Ich weiß, dass es einige Mexxler so gar nicht begrüßen.
Aber mittlerweile bin ich so ratlos, dass ich nicht mehr anders weiter weiß und meinen Frust einfach irgendwo rauslassen muss.
Außerdem muss man ja nicht unbedingt MEINEN Weblog lesen wenn einem User nicht passt was ich schreibe =^^=