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Frustrierender Tagebucheintrag

Autor:  roterKater

Und was genau soll man jetzt mit solchen Tagen anfangen?

Hmm... Kurzfassung:

Seit Monaten mal wieder - Uni sei Dank - von Wecker wecken gelassen... und ich hasse Wecker, damit ist immer gleich der Tag im Arsch.

Bei vier Grad im Sprühregen 25 Minuten zum Japan-Studien-Institut gelatscht wegen Sprechstunden-Termin. Kannst ja laufen, ist ja nicht so weit. Nur leider zu dünn angezogen.

Krieg in der Sprechstunde meine letzte Anrechung für den Studienfachwechsel zugesichert, nur soll ich nachher nochmal wiederkommen und den Papierkram abholen.

Be vier Grad im Sprühregen 20 Minuten zum Filmwissenschaftsinstitut gelatscht und mri ein totlangweiliges Massenkultur-Seminar gegeben.

Be vier Grad im Sprühregen 20 Minuten zurück zu den Japanologen den Zettel abholen. Eine angenehme Euphorie macht sich breit, dass ich den verfickten Bürokratie-Zettel-Staffellauf endlich soweit durch hab, dass ich alles zusammen hab.

Bei vier Grad im Sprühregen endlich wieder noch Hause und ins Bett fallen.

Mich zwei Stunden später erneut vom Wecker aus dem Bett kicken lassen, weil ich noch los muss ins Theater (übrigens bei vier Grad und Sprühregen, aber wenigstens etwas dicker angezogen).

Auf dem Weg krieg ich einen Anruf von meinen Eltern, dass meine Oma gestorben ist. Oder besser gesagt, dass sie endlich tot ist. Denn sterben tut sie schon die letzten 12 Jahre. Also man kann nicht sagen, dass es sich nicht abgezeichnet hätte. Das macht die Sache natürlich nicht wirklich tröstender. Aber ich weiß in dem Moment noch nicht, was ich denken soll.

Aber Theater. Das ist gut. Das bringt auf andere Gedanken, und ein paar Freunde von der Uni sind ja auch da. Ich war seit Jahren nicht mehr im Theater, aber im Einführungskurs ins japanische Theater wurde uns nahegelegt, doch mal da hin zu gehen.

"Niwagekidan penino - Frustrierendes Bilderbuch für Erwachsene". Modernes japanisches Off-Theater. Modelleisenbahnen, ejakulierende Baumstämme und ein nackter Zwerg, der eine Puppe vergewaltigt. Insgesamt ein gutes Stück, soweit ich das als Theater-Legastheniker beurteilen kann. Irgendwo zwischen angenehm verstörend und unangenehm verstörend. Ein krönender Abschluss für diesen Tag. Dachte ich zumindest.

Und dann steig ich in die U-Bahn und mir gegenüber sitzt ein zahn- und obdachloser Irrer, der sinnlos vor sich hinbrabbelt (zumindest war kein Sinn zu verstehen, oder überhaupt nur irgendein Wort, wegen der fehlenden Zähne), während er mit teuer aussehenden Buntstiften in einem Mangaband einer Bishoujo die Haare pink malt.

Und jetzt sag mir doch mal einer: was genau soll man jetzt mit solchen Tagen anfangen?

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Datum: 15.10.2009 22:44
Nach Hause gehen, Kerzen und Heizung anmachen. Tee kochen, Decken holen, Buch, oder Video besorgen, und es sich so richtig gut gehen lassen.

Hei, sorry wegen deine Oma. Ich hoffe, es geht dir bald besser.
My name is BIRD and I haven´t gotta clue!
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Dat is wat wo man Budder bei der Fische tut.
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Datum: 16.10.2009 01:10
Einen Weblog Eintag schreiben um anderen aufzuzeigen, dass es immer noch schlimmer kommen kann als man denkt O__o

Übrigens, mein Beileid V__V
Den Splitter im Auge des anderen sehen, aber nicht den Balken im eigenen.


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