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"Warum lernen, wenn ich das nachschauen kann?"

Autor:  Karopapier

Ich habe schon vor längerer Zeit ein kleines Döschen mit Natrondeo leer bekommen, das ich sauber machen wollte. Ich habe das Vorhaben schnell aufgegeben. Schrubben, wischen, scheuern ... alles umsonst. Es hat wirklich NICHTS funktioniert. Keine Ahnung, warum mir der Geistesblitz mit dem Natron erst heute kam.

Ich würde jetzt gerne irgend etwas von mir geben, das mich großkotzig als Profi auf dem Gebiet auszeichnet, aber erstens wäre das falsch und zweitens nach 2 Monaten mit einer verdreckten Dose, die ich nicht sauber bekomme weil ich zu blöd bin um für 5 Pfennige nachzudenken (geschweige denn den entsprechenden Centbetrag), ziemlich peinlich. Aber wisst ihr, was mir heute aufgefallen ist?
Na?
....NA?

RICHTIG!
...Natron ist alkalisch. Es reagiert mit Säure zu Kohlenstoffdioxid und Wasser und noch irgendwas, das ich jetzt nicht nachschauen werde, aber mit Natrium zu tun hat. (Lehne ich mich mit dem Tipp "Kochsalz" zu weit aus dem Fenster? Ich schaue nach wenn ich nicht mehr vor lauter Prokrastination auf Wikipedia zu versumpfen drohe.)
Oder anders gesagt: Ich habe jetzt das Döschen in Wasser gelegt und lasse es passend zur Winterzeit gemütlich und warm in dem Schuss Essigreiniger aufweichen. Das Leben könnte ja so leicht sein...

Diese Art von Situationen sind es, in denen ich mich über den inflationären Gebrauch des Einstein-Spruchs ärgere, nichts zu lernen, was man nachschlagen kann. Im Internet wurde mir groß und breit empfohlen, es mit fettlösenden Mitteln zu versuchen, was mir allerdings nur sehr mäßig was gebracht hat. Die Schlieren, die mein eigentliches Problem waren, gingen auch damit nicht viel besser weg. Natürlich gibt es Dinge, die man nicht auswendig wissen muss. Ein Koch muss nicht wissen, welche Aromastoffe die einzelnen Lebensmittel enthalten, um zu wissen, was zueinander passt. Aber (fast) alles, was man irgendwann in seinem Leben lernt, findet früher oder später Anwendung. Und wenn es ist, dass man vor einem noch so banalen Problem steht, sich denkt "da war doch was" und wertvolle Zeit spart, die man ansonsten mit Recherche verbracht hätte.

Und die Moral von der Geschicht'?:
Auch wenn man Chemie in der Oberstufe abgewählt hat und froh war, nie wieder etwas damit zu tun zu haben, irgendwie nimmt man mehr mit als man denkt. Im Idealfall jedenfalls.

Oder auch:
Lernt! Lernt, was euch Spaß macht, lernt Dinge von denen euch jeder sagt, dass sie euch nie etwas bringen werden. Lernt Dinge, die ihr WIRKLICH nie braucht, es sei denn um anzugeben. (Beispielsweise dass Bandwürmer ihre Eier in ihrem Kot aus dem Körper transportieren.) Lernt die ersten 100 Primzahlen, lernt eine fast ausgestorbene Sprache, lernt alle Bahnstationen Deutschlands auswendig. Ihr wisst sowieso nie, was für Anforderungen euer Leben an euch stellen wird.


(Geometrie im Raum, also so Strahlensatz und so Kram, sind übrigens super wenn man einen Schrank schräg in eine Ecke stellen will. Gewusst wie. Nur blöd wenn das die Ecke eines Zimmers in einem alten Haus ist, in dem NICHTS einen rechten Winkel hat... und man sich erst mal stundenlang wundert, dass der blöde Pythagoras irgendwie berühmt geworden ist für Dinge, die nur auf dem Papier funktionieren.)

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Datum: 11.02.2014 10:44
Wozu kennst du eigentlich Leute die Chemie studieren, wenn du die nicht fragst mh? û__û Bei mir kann man auch Sachen nachschlagen! :D (und btw: Kochsalz gäb's nur, wenn du Salzsäure reinkippst und dann wäre es eh gelöst. So isses wohl eher Natriumactetat würd ich mal dreist behaupten, das is aber auch gelöst o:)
Hurt me with the truth
but never comfort me with a lie.

Diet ideas: Eat whatever you want and if someone tries to lecture you about your weight, eat them too.
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Datum: 11.02.2014 11:01
Das hab ich mich unter anderem auch gefragt :DDD Das kam mir aber sogar noch NACH meinem Geistesblitz. "Du hättest auch Safran fragen können..."
...does the name Pavlov ring a bell?


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