"Manga Talente 2003" gewählt
"Prussian Blue" soll laut der Meldung im Herbst auch als Taschenbuch erscheinen. Dass sie wie gemeldet "Deutschlands erste professionelle Manga-Zeichnerin" sei, ist dennoch auch mit der Einschränkung auf nur weibliche Zeichner nicht ganz korrekt: Auch in der MangaPower von EMA wurde bereits ein Manga einer deutschen Zeichnerin veröffentlicht.
Die ganze Pressemeldung gibt es im Anhang.
Leipziger Buchmesse
(20. bis 23. März 2003)
"Manga-Talente 2003" gewählt
Experten-Lob für deutschen Nachwuchs
Am vergangenen Wochenende trat in Leipzig die Comic-Jury zusammen, um die "Manga Talente 2003" zu küren. Über 2.200 Zeichnerinnen und Zeichner aus neun Ländern beteiligten sich im Vorfeld der Leipziger Buchmesse an diesem Wettbewerb. Damit hat sich die Teilnehmerzahl fast verdoppelt; im Vorjahr hatten sich 1.200 Nachwuchskünstler beworben.
"Mit unserem Zeichenwettbewerb sind wir auf ein riesiges Interesse gestoßen", freut sich Oliver Zille, Projektleiter der Leipziger Buchmesse. Zudem waren die Zeichnungen mehrheitlich von ausgesprochen guter Qualität. "Das Niveau der Arbeiten ist höher als letztes Jahr", so auch Carlsen
Comics-Verlagschef Joachim Kaps bei der Sichtung der Einsendungen. Neben Kaps waren sechs Fachleute in Sachen Manga zur Beurteilung angetreten: Masashi Takahashi von der Botschaft von Japan in Deutschland, Christina Plaka, Deutschlands erste professionelle Manga-Zeichnerin, Matthias Glaser, Chefredakteur der Zeitschrift "Kids Zone", Frank Nette vom Fernsehsender RTL II, Ive Gottschalk vom Anime-Verein Aniversum Dresden e.V. sowie Sigrun Philipp als Vertreterin der Leipziger Buchmesse.
Die Teilnehmer konnten entweder Einzelzeichnungen zum Thema Drachen oder komplette Geschichten von acht bzw. sechzehn Seiten Länge einschicken. Gerade an den Geschichten zeigte sich, wie ernsthaft sich die Teilnehmer - mehrheitlich zwischen 10 und 20 Jahren alt - mit dem Medium Manga beschäftigten.
"Der deutsche Nachwuchs wird immer besser", lobte Christina Plaka die Arbeiten. Sie selbst hatte im letzten Jahr teilgenommen, den Wettbewerb gewonnen und steht nun beim Carlsen-Verlag unter Vertrag. Ihre erste Manga-Geschichte erscheint derzeit im Magazin "Daisuki" und wird im Herbst als Taschenbuch verlegt. Masashi Takahashi, Kulturattaché der Botschaft von Japan, zeigte sich überrascht, "dass unsere Manga-Kultur in Europa schon so populär geworden ist". Er kann sich gut vorstellen, dass deutsche Zeichner auch in Japan erfolgreich sein werden. Die Mangas seien geeignet, deutsche und japanische Jugendliche miteinander ins Gespräch zu bringen, ist Takahashi überzeugt.
Die Gewinnerinnen und Gewinner des Wettbewerbes werden am 22. März auf der Leipziger Buchmesse bekannt gegeben. Soviel sei schon jetzt verraten: Die Mehrzahl der Arbeiten wurde wie schon im letzten Jahr vom weiblichen Manga-Nachwuchs eingeschickt. Die Zeichnerinnen konnten der männlichen Konkurrenz auch diesmal die meisten Preise wegschnappen.