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Thread: Wieviel darf eine Commission kosten?

Eröffnet am: 07.07.2011 17:57
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Von:   abgemeldet 02.06.2012 15:28
Betreff: Wieviel darf eine Commission kosten? [Antworten]
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Ich bin erst seit kurzer Zeit wieder online und mir ist aufgefallen das ja so ziemlich Jeder Geld für seine Bilder verlangt.
Weiß noch nicht wirklich was ich davon halten soll, bei manchen Künstlern sehe ich ja wie viel Arbeit und Detail in ihren Bildern steckt und da sehe ich es ein das sie für so viel Zeit und Aufwand Geld verlangen aber bei manch anderen erschließt sich mir das nicht ganz...
Ich selbst habe ab und an auf Anfrage was gemacht und nie Geld dafür verlangt. Ich sehe es als Übung für mich und wenn sich Jemand drüber freut ist doch auch schön.



Von:    JD-Ayane 02.06.2012 17:28
Betreff: Wieviel darf eine Commission kosten? [Antworten]
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abgemeldet:
> Ich bin erst seit kurzer Zeit wieder online und mir ist aufgefallen das ja so ziemlich Jeder Geld für seine Bilder verlangt.
> Weiß noch nicht wirklich was ich davon halten soll, bei manchen Künstlern sehe ich ja wie viel Arbeit und Detail in ihren Bildern steckt und da sehe ich es ein das sie für so viel Zeit und Aufwand Geld verlangen aber bei manch anderen erschließt sich mir das nicht ganz...
> Ich selbst habe ab und an auf Anfrage was gemacht und nie Geld dafür verlangt. Ich sehe es als Übung für mich und wenn sich Jemand drüber freut ist doch auch schön.

Verzeih mir, wenn ich diese Ansicht als etwas idealistisch empfinde. Man kann die Dinge so sehen, wenn man sich absolut keine Sorgen um die eigene Existenz machen muss und das Zeichnen einfach als eine Selbstverwirklichung betrachtet.
Es ist völlig legitim, eine Gegenleistung für getane Arbeit und investierte Lebenszeit zu verlangen, vor allem wenn man sich Gedanken um seinen Lebensunterhalt machen muss. Eigentlich ist es egal, wie jemand zeichnet bzw. wie hoch der Arbeitsaufwand ist. Wenn sich ein Publikum findet, welches Geld dafür zu zahlen bereit ist, dann ist es nur verständlich, dass sich ein Künstler auch bezahlen lässt. Von Freude und Lob kann man keine Miete zahlen. ;)
Verkauf von meinen Illustrationen: http://jd-ayane.deviantart.com/store/



Von:    Ellerfru 02.06.2012 17:39
Betreff: Wieviel darf eine Commission kosten? [Antworten]
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abgemeldet:
> Ich bin erst seit kurzer Zeit wieder online und mir ist aufgefallen das ja so ziemlich Jeder Geld für seine Bilder verlangt.
> Weiß noch nicht wirklich was ich davon halten soll, bei manchen Künstlern sehe ich ja wie viel Arbeit und Detail in ihren Bildern steckt und da sehe ich es ein das sie für so viel Zeit und Aufwand Geld verlangen aber bei manch anderen erschließt sich mir das nicht ganz...
> Ich selbst habe ab und an auf Anfrage was gemacht und nie Geld dafür verlangt. Ich sehe es als Übung für mich und wenn sich Jemand drüber freut ist doch auch schön.

Ich glaube, du vermischst da zwei Sachen. ^^
Wenn man jemandem eine Freude machen will und ihm ein Bild schenkt, ist das natürlich als nette Geste völlig legitim. Ich denke auch, das hat fast jeder Zeichner schon mal für Freunde gemacht.
Aber natürlich ist zeichnen (zumal nach thematischer Vorgabe!) auch Arbeit - und die sollte üblicherweise bezahlt werden.
Gerade was gute Zeichner angeht, deren Bilder sehr begehrt sind: die könnten es sich gar nicht erlauben, jeder wildfremden Person gratis ein Bild zu zeichnen. Da gäbe es hunderte bzw. tausende Interessenten! Dabei ginge eine irrsinnige Zeit drauf, und die Zeit bräuchten sie eigentlich, um den Lebensunterhalt zu sichern. Also lassen sie sich bezahlen. Und da es Leute gibt, die die Arbeit wertschätzen und auch bereit sind, Geld dafür auszugeben, sind hinterher beide Seiten glücklich.
Aber auch technisch noch nicht ganz so fortgeschrittene Bilder sind natürlich Arbeit! Und sobald es auch nur einen einzigen Menschen gibt, der Interesse am betreffenden Bild hat, hat es auch einen Wert.



Von:   abgemeldet 02.06.2012 18:57
Betreff: Wieviel darf eine Commission kosten? [Antworten]
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Verzeih mir, wenn ich diese Ansicht als etwas idealistisch empfinde. Man kann die Dinge so sehen, wenn man sich absolut keine Sorgen um die eigene Existenz machen muss und das Zeichnen einfach als eine Selbstverwirklichung betrachtet.
Es ist völlig legitim, eine Gegenleistung für getane Arbeit und investierte Lebenszeit zu verlangen, vor allem wenn man sich Gedanken um seinen Lebensunterhalt machen muss. Eigentlich ist es egal, wie jemand zeichnet bzw. wie hoch der Arbeitsaufwand ist. Wenn sich ein Publikum findet, welches Geld dafür zu zahlen bereit ist, dann ist es nur verständlich, dass sich ein Künstler auch bezahlen lässt. Von Freude und Lob kann man keine Miete zahlen. ;)


Da ich wirklich nur in meiner Freizeit zeichne, meist auch nur am Wochenende, ist das bei mir der Fall.
Du hast auch Recht mit dem was du sagst aber ich finde es ist eben nicht ganz egal wie Jemand zeichnet.

Manchmal lese ich in den Kommentaren der Künstler dass sie mal wieder die Anatomie verhauen haben und definitiv noch an ihrer Colo üben müssen und der Satz endet dann damit das sie ja nun auch Auftragsarbeiten für Geld annehmen.
Teilweise verlangen sie dann so viel wie Jemand der bei weitem mehr Übung hat und dessen Bilder einfach besser aussehen.
Bei sowas muss ich mir an den Kopf packen und mich Fragen ob diese Menschen einfach überheblich sind oder ich zu bescheiden.
Zuletzt geändert: 02.06.2012 18:58:26



Von:    Ellerfru 02.06.2012 19:18
Betreff: Wieviel darf eine Commission kosten? [Antworten]
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abgemeldet:

> Du hast auch Recht mit dem was du sagst aber ich finde es ist eben nicht ganz egal wie Jemand zeichnet.

Für Strichmännchen gibt es sicherlich keinen Markt, das stimmt wohl. Aber sobald die Bilder gut genug sind, dass IRGENDJEMAND sie will... Das regelt dann schon der Grundsatz von Angebot und Nachfrage.
Ich habe übrigens selbst schon Bilder gekauft, in denen ich deutliche Fehler gesehen habe, einfach weil ich die Motividee oder die Ausstrahlung mochte - und in jedem Fall hat der Künstler sich Mühe gegeben, die entlohnt werden muss. Ich muss sagen, da verstehe ich das Problem nicht ganz...

> Manchmal lese ich in den Kommentaren der Künstler dass sie mal wieder die Anatomie verhauen haben und definitiv noch an ihrer Colo üben müssen und der Satz endet dann damit das sie ja nun auch Auftragsarbeiten für Geld annehmen.

Hmmm - die Frage ist dann natürlich, was der betreffende Künstler als "verhauen" ansieht. Und dass jemand noch an sich arbeiten will, bedeutet ja noch lange nicht, dass sein bisheriges Niveau nicht kommerziell verwertbar wäre. Im Gegenteil: auch (bzw. sogar ganz besonders!) Profis arbeiten hart daran, sich immer weiter zu verbessern, und legen an sich selbst entsprechend hohe Maßstäbe an.

> Teilweise verlangen sie dann so viel wie Jemand der bei weitem mehr Übung hat und dessen Bilder einfach besser aussehen.
> Bei sowas muss ich mir an den Kopf packen und mich Fragen ob diese Menschen einfach überheblich sind oder ich zu bescheiden.

Ich kann dazu nur sagen: wenns jemand so toll findet, dass er es kauft, war der Preis offensichtlich vollkommen gerechtfertigt.
Und "besser aussehen" ist doch eine höchst sublektive Angelegenheit, oder nicht? ;)



Von:   abgemeldet 02.06.2012 19:50
Betreff: Wieviel darf eine Commission kosten? [Antworten]
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Ellerfru schrieb:
Ich kann dazu nur sagen: wenns jemand so toll findet, dass er es kauft, war der Preis offensichtlich vollkommen gerechtfertigt.
Und "besser aussehen" ist doch eine höchst sublektive Angelegenheit, oder nicht? ;)

Das mag sein aber zeichnen/malen ist auch ein Handwerk, es gibt nun mal Menschen die dieses Handwerk besser beherrschen als Andere.
Ich würde dem Neffen eines Maler Meisters nicht genauso viel zahlen wie dem Maler selbst, weil er seinem Onkel des Öfteren hilft und meint er wär auch ziemlich gut.

Ob Bilder tatsächlich gekauft werden weiß ich gar nicht, ich beziehe mich nur darauf das ich bei vielen lese das sie Aufträge für diese und jene Summe annehmen.

Ich meine auch das es Früher noch nicht so war, oder?
So vor 3/4 Jahren war ich aktiv auf Animexx und damals ist mir das noch nicht aufgefallen.



Von:    Ellerfru 02.06.2012 20:01
Betreff: Wieviel darf eine Commission kosten? [Antworten]
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abgemeldet:
> Das mag sein aber zeichnen/malen ist auch ein Handwerk, es gibt nun mal Menschen die dieses Handwerk besser beherrschen als Andere.

Das habe ich auch nicht bestritten. *g* Es gibt ohne Zweifel so etwas wie technische Qualität. Aber das ist eben durchaus nicht das einzige Kriterium. Wäre ja auch schade, immerhin geht es um Kunst, und nicht etwa, sagen wir mal, Klempnerarbeit. (Nichts gegen den Beruf, natürlich, aber da ginge es eben AUSSCHLIEßLICH um die technische Ausführung, nicht um subjektive Befindlichkeiten.) Ob jemandem ein Bild so gefällt, dass er es haben möchte, hängt z.B. auch vom Stil des Zeichners ab (man mag den oder eben nicht, unabhängig von der technischen Ausführung - es gibt technisch perfekte Bilder, die ich mir trotzdem nicht hinhängen würde) oder von einer Idee, einem Ausdruck, was auch immer. Die Technik ist halt nicht das einzige, was ein Bild für jemanden "kaufenswert" machen kann.

> Ich würde dem Neffen eines Maler Meisters nicht genauso viel zahlen wie dem Maler selbst, weil er seinem Onkel des Öfteren hilft und meint er wär auch ziemlich gut.

Und das schöne ist: niemand zwingt dich dazu. ^^
Das schließt aber nicht aus, dass es nicht auch Leute gibt, die trotz technischer Mängel die Bilder des Neffen vom Stil her viel toller finden und bereit wären, das entsprechende Geld zu bezahlen.
Ich meine, falls du mal den internationalen Kunstmarkt beobachten solltest: da werden teilweise Bilder verkauft, die technisch... absolut grottig sind. Jep. Irgendwer bezahlt dafür, also ist der Sch*** offensichtlich Geld wert.

> Ob Bilder tatsächlich gekauft werden weiß ich gar nicht, ich beziehe mich nur darauf das ich bei vielen lese das sie Aufträge für diese und jene Summe annehmen.

Ich würde davon ausgehen - ansonsten müssten die Zeichner mit dem Preis runtergehen, oder sich eingestehen, dass ihnen ihre Arbeit mehr wert ist als ihnen jemand zahlt (und sich einen anderen Job suchen). Im Zweifelsfall würden sie ja kein Geld bekommen.

> Ich meine auch das es Früher noch nicht so war, oder?
> So vor 3/4 Jahren war ich aktiv auf Animexx und damals ist mir das noch nicht aufgefallen.

Hm, Auftragsarbeiten wurden eigentlich schon immer angeboten...?



Von:    Khatos 02.06.2012 22:02
Betreff: Wieviel darf eine Commission kosten? [Antworten]
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>Für Strichmännchen gibt es sicherlich keinen Markt, das stimmt wohl.

och, wenn ich mir so manchen sogenannten künstler oder diverse vernissagen und ausstellungen ansehe, würde ich das so gar nicht mal behaupten :D

es gibt wirklich mehr als genug 'künstler' auf der welt, die so viel schmarrn produzieren und trotzdem unmengen geld kassieren. scheisshaufen in verschiedenen größen und farben, blutspritzer, arsch- oder busenabdrucke, einem elefanten eine ölkreide in den rüssel gesteckt, roten klecks in die mitte eines papiers geknallt und es "geburt" genannt, penisfotos oder frau mit gespreizten beinen in nahaufnahme... die liste lässt sich endlos weiter führen.
wieviele leute das zu teils horrenden summen kaufen und wieviel sich diese sogenannten künstler drauf einbilden... ich will gar nicht dran denken.

kunst ist immer was subjektives, aber ich greif mir bei SOWAS auch an den kopf. dagegen zeichnen selbst viele manga-zeichner die "schlecht" zeichnen, gut.
aber ich versteh den einwand, ich hab auch schon einige gesehen wo ich mir gedacht habe "okay, mädchen, du kannst NULL zeichnen und verlangst SO viel?" - aber wie ellerfru schon gesagt hat, auch in noch so schlechten arbeiten steckt mühe und zeit und wenn es einen gibt der es kaufen würde, dem es das wert ist, dann lohnt sich das. als lebensunterhalt nicht, aber solche leute machen das meist eh nur zum hobby.

und fehler, verzogene anatomie und ähnliches ist überhaupt kein mangel was ein bild minderwertig macht. klimt? picasso? egon schiele? ganz egal.
dieser perfektionismus ist ein bisschen so ne paradoxe 'mangaszene-krankheit' kommt mir vor. man motzt immer über inkorrekte anatomie, wenn was ungewöhnlich ist, aber manga selbst sind meist sowieso anatomisch fast alle total unrealistisch. das ist ein punkt, den ich schon lange nicht mehr ernst nehme :)
laugh and the world laughs with you. cry and you cry alone.

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Zuletzt geändert: 02.06.2012 22:04:11



Von:    JD-Ayane 02.06.2012 22:20
Betreff: Wieviel darf eine Commission kosten? [Antworten]
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> Da ich wirklich nur in meiner Freizeit zeichne, meist auch nur am Wochenende, ist das bei mir der Fall.
> Du hast auch Recht mit dem was du sagst aber ich finde es ist eben nicht ganz egal wie Jemand zeichnet.

Die Nachfrage bestimmt das Angebot. Wenn jemand bereit ist, für Strichmännchen Tausende von Euro auszugeben, wird kein Künstler nein sagen. ;) Wenn ich mir so ansehe, was auf dem Kunstmarkt so alles als Kunstwerk verkauft wird, so scheint da eher die Idee zu zählen, als die technische Umsetzung.

> Manchmal lese ich in den Kommentaren der Künstler dass sie mal wieder die Anatomie verhauen haben und definitiv noch an ihrer Colo üben müssen und der Satz endet dann damit das sie ja nun auch Auftragsarbeiten für Geld annehmen.

Dass jemand hart ins Gericht mit sich selbst geht, muss nicht bedeuten, dass seine Sachen wertlos sind. Manche fischen auf diese Weise einfach nach Komplimenten, andere sind einfach nur selbstkritisch. Zugegeben, die Aussage dient nicht der Selbstvermarktung.

> Teilweise verlangen sie dann so viel wie Jemand der bei weitem mehr Übung hat und dessen Bilder einfach besser aussehen.

Definiere viel?

> Bei sowas muss ich mir an den Kopf packen und mich Fragen ob diese Menschen einfach überheblich sind oder ich zu bescheiden.

Es ist alles Ansichtssache. ;)
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Von:   abgemeldet 28.02.2013 00:32
Betreff: Wieviel darf eine Commission kosten? [Antworten]
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Hm, ich habe mich bei so einer Diskusion schon mal ein gemischt
und das bereut. Doch ich bin der Meinung das Arbeit bezahlt
werden sollte. Wenn ich höre das einigen 10€ für ein gutes
Bild zu teuer ist werde ich schon wütend. Doch dazu habt ihr
alle ja schon genug geschrieben.
Vielleicht ist das hier für andere Zeichner ja interessant!
GING
˙·٠•● ●•٠·˙Irrlicht-Verlag / Irrlicht Homepage / Folge uns auf FB˙·٠•● ●•٠·˙
Zuletzt geändert: 28.02.2013 00:32:41



Von:    Faraleth 28.02.2013 01:09
Betreff: Wieviel darf eine Commission kosten? [Antworten]
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Für diese Diskussion gibt es eine, zumindest für einen Teil der Zeichner/Kunden, gute Lösung.
Nach eigenen Erfahrungen und dem Lesen einiger Postings in diesem Thread scheint eines der Hauptprobleme zu sein, dass die Kunden nicht realisieren, wie viel Arbeit in einem Bild steckt. Anstatt also einen Festpreis für ein Bild zu verlangen, könnten Zeichner mit entsprechender technischer Ausstattung ihre Bilder per Livestream und mit direktem Feedback des Kunden zeichnen. Dabei wird zuvor ein Stundenlohn für den Zeichner festgelegt. So bleibt der gesamte Prozess transparent, der Kunde sieht von Anfang an, wie sich sein Auftrag entwickelt und ist dann sicher auch eher bereit, einen angemessenen Preis dafür zu zahlen.
Viele meiner auf Deviantart abonnierten Zeichner greifen auf diese Methode zurück und scheinen damit guten Erfolg zu haben. Zugleich sind die Streams eine tolle Eigenwerbung.
Natürlich hat nicht jeder Zeichner, der Auftragsarbeiten anbietet, die Möglichkeit, so etwas zu nutzen. Für die anderen wäre es aber durchaus eine Überlegung wert.:)
Es reicht nicht keine Meinung zu haben. Man muss auch unfähig sein sie auszudrücken.



Von:    Engelszorn 28.02.2013 06:47
Betreff: Wieviel darf eine Commission kosten? [Antworten]
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Ehrlich gesagt fände ich das nicht ok. Das wäre glatt eine weitere Leistung, die man erbringen muss. Wer es gerne machen will, fein, aber das ist nur für private Auftragszeichnungen in einem gewissen Auftragsaufwand tatsächlich sinnvoll. Und ehrlich, wer bis heute nicht begriffen hat, dass die Arbeit eines Zeichners mehr wert ist als 20 Euro oder 100 KTs (wenn wir nicht grad von irgendwelchen netten gesten bei Wettbewerben sprechen), der ist als Kunde ungeeignet. Ja, auch das gibts :)
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Von:    Pamina 28.02.2013 10:03
Betreff: Wieviel darf eine Commission kosten? [Antworten]
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.. also ohne, dass jetzt so etwas wie Bekanntheitsgrad eines Zeichners mit einspielt oder das fertige/qualitativ unterschiedliche Endprodukt:
Aber wenn ein Zeichner - der nur begrenzte Erfahrung und Übung mitbringt - via livestream 20 Stunden an einem Bild sitzt und daneben ein Zeichner - bereits erfahrener und geübter - sein Bild in 10 Stunden fertigt ... wird derjenige, der schneller ist, dann nicht irgendwo 'bestraft' (ich finde gerade kein anderes Wort, entschuldigt bitte >___<), wenn man nach dem Zeitaufwand entlohnt?
(unter der Prämisse, dass beide in etwa den gleichen Stundenlohn erhalten würden °o°)

Hier hat doch mal jemand so ein tolles Beispiel dafür gebracht, mit Picasso oder so, und seiner Bezahlung für den jahrzehntelangen Entwicklungsaufwand :D' ? Oder war das woanders.. .
Das sollte vielleicht doch auch ein wenig mit einspielen. : D

Also ich finde die Idee (oder eher Vorschlag) nicht unbedingt sooo gut x//x Faraleth.
Eine Freundin von mir muss ein leeres Blatt Papier nur schief anschauen und Zack! ist was tolles drauf (überspitzt dargestellt, aber so ähnlich xD) ..
Ich käme nie auf den Gedanken, ausschließlich ihre Arbeitszeit zu entlohnen. ~ damit würde dann gerade mal der Materialinput gedeckt werden °o° (Die Frage ist dann auch wieder, was an Stundenlohn gerechtfertigt ist..)

[kein besonders hilfreicher Post, ich weiß^^;~]
Zuletzt geändert: 28.02.2013 10:34:53



Von:    Faraleth 28.02.2013 10:50
Betreff: Wieviel darf eine Commission kosten? [Antworten]
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Ein sehr guter Zeichner kann natürlich einen deutlich höheren Stundenlohn ansetzen als ein Anfänger. Zudem wäre es ja theoretisch möglich, zusätzlich eine bestimmte Kostenpauschale für Bilder festzulegen. So würde deine Freundin im genannten Beispiel nicht weniger bekommen als ein langsamer Zeichner.
Die Preise und Konditionen muss natürlich jeder Anbieter individuell an seine Bedürfnisse anpassen. Ich denke nur, dass die Transparenz des Zeichenprozesses Kunden eher überzeugt angemessen für eine Auftragsarbeit zu bezahlen.
Es reicht nicht keine Meinung zu haben. Man muss auch unfähig sein sie auszudrücken.



Von:    Engelszorn 28.02.2013 12:08
Betreff: Wieviel darf eine Commission kosten? [Antworten]
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Faraleth:
> Ein sehr guter Zeichner kann natürlich einen deutlich höheren Stundenlohn ansetzen als ein Anfänger. Zudem wäre es ja theoretisch möglich, zusätzlich eine bestimmte Kostenpauschale für Bilder festzulegen. So würde deine Freundin im genannten Beispiel nicht weniger bekommen als ein langsamer Zeichner.
> Die Preise und Konditionen muss natürlich jeder Anbieter individuell an seine Bedürfnisse anpassen. Ich denke nur, dass die Transparenz des Zeichenprozesses Kunden eher überzeugt angemessen für eine Auftragsarbeit zu bezahlen.

Warum muss ich als Zeichner mir im Prinzip unterstellen lassen, dass ich "etwas hinklatsche" und einen zeitlichen Aufwand berechne, der nicht vorhanden ist? Niemand fragt den Klempner, warum er 3 Stunden braucht um die Wasserrohre in Ordnung zu bringen, niemand will wirklich selber nachvollziehen müssen, wieviel Arbeit es ist, ein technisches Problem zu beheben. Oder willst du dich tatsächlich 6 Stunden neben jemanden setzen und dem bei der Arbeit zugucken? Ich verstehe, dass es ein Problem darstellt, dass man keine Ahnung von einer Sache hat und so eine gewisse Skepsis hat, aber das ist kein Grund Preise drücken zu wollen. Ich fasse mir auch regelmäßig an den Kopf, wenn ich die Reaktionen von Kunden so Revue passieren lasse. "Ach, Sie malen das alles per Hand? Ich dachte, sie ziehen da einfach eine fertige Figur rein!". "Oh, das ist nicht vonen Ihnen gemalt, aber es sieht doch genauso aus wie das andere!"

Ja, in solchen Reaktionen schwingt eine nicht unerhebliche Respektslosigkeit mit. Aber es ist nicht meine Verantwortung mit jemandem zusammen zu arbeiten, der meine Arbeit gar nicht würdigen kann und somit nicht bereit ist, den Preis zu zahlen. Ein Livestream ist keine Garantie dafür, dass derjenige nachvollziehen kann, warum ich mich für diese Skizze entschieden habe und warum gegen die andere. Der Livestream garantiert auch nicht, dass mein Kunde nachvollziehen kann, wie lange ich für das Erlernen von Farbtheorie gebraucht hab und warum ich den und den Pinsel verwende.

Streams sind ein durchaus legitimes Mittel für Werbung und (zumindest für mich, wenn ich mal welche mache) tragen auch so ein wenig zum persönlichen Wohlbefinden bei. Man kommt in Kontakt, chattet nett und hat hinterher ein nettes Bildchen - manchmal trägt die Aufmerksamkeit im Channel auch dazu bei, dass man sich eher in den Hintern tritt und etwas fertig macht ^^;
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Zuletzt geändert: 28.02.2013 12:09:14



Von:    Faraleth 28.02.2013 14:50
Betreff: Wieviel darf eine Commission kosten? [Antworten]
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Engelszorn:
> Warum muss ich als Zeichner mir im Prinzip unterstellen lassen, dass ich "etwas hinklatsche" und einen zeitlichen Aufwand berechne, der nicht vorhanden ist? Niemand fragt den Klempner, warum er 3 Stunden braucht um die Wasserrohre in Ordnung zu bringen, niemand will wirklich selber nachvollziehen müssen, wieviel Arbeit es ist, ein technisches Problem zu beheben. Oder willst du dich tatsächlich 6 Stunden neben jemanden setzen und dem bei der Arbeit zugucken? Ich verstehe, dass es ein Problem darstellt, dass man keine Ahnung von einer Sache hat und so eine gewisse Skepsis hat, aber das ist kein Grund Preise drücken zu wollen.

Das erinnert mich an die Einführung der Waschmaschiene in den USA. Keiner wollte eine kaufen, weil niemand sehen konnte, dass darin die Wäsche tatsächlich auch gewaschen wurde. Erst als Waschmaschienen mit Bullauge extra für Amerika entworfen wurden, glaubten die Leute an den Sinn der Erfindung und kauften sie auch.
Einen Prozess direkt zu sehen, hilft ihn zu verstehen. Beim Zeichnen ist das doch ähnlich. Ich sage nicht, dass jeder Zeichner, der Aufträge annimmt, dazu verpflichtet ist den gesamten Entstehungsprozess offen zu legen. Und ich stimme dir dahingehend zu, dass die Uneinsichtigkeit des Prozesses kein Drücken des Preises rechtfertigt. Das betrifft aber alle Sparten, sei es der Dienstleistungsbereich, das Handwerk oder der Einzelhandel. Diese haben nur den Vorteil, dass sie zum großen Teil für das Leben in diesem Land essentiell sind. Auftragsbilder sind es, zumindest für die meisten Kunden, nicht. Angemessene ("hohe") Preise in dieser Branche sind weniger akzeptiert, weil man die Arbeit dahinter nicht ernst nimmt. Streams könnten hier also durchaus zur Aufklärung beitragen.

>Ich fasse mir auch regelmäßig an den Kopf, wenn ich die Reaktionen von Kunden so Revue passieren lasse. "Ach, Sie malen das alles per Hand? Ich dachte, sie ziehen da einfach eine fertige Figur rein!". "Oh, das ist nicht vonen Ihnen gemalt, aber es sieht doch genauso aus wie das andere!"

Siehe oben. Wer nicht selbst (digital) zeichnet, macht sich oft keine Vorstellung von der Arbeit dahinter. Streams zeigen wie viele Stunden ein Zeichner mit einem Bild verbringt und ermöglichen direktes Feedback. Zudem kann der Kunde, sofern er denn nicht die Möglichkeit hatte während des Streams dabei zu sein, in der Aufzeichnung sehen, dass/ob der Zeichner die Zeit auch effektiv genutzt hat, die er in Rechnung stellt.

> Ja, in solchen Reaktionen schwingt eine nicht unerhebliche Respektslosigkeit mit. Aber es ist nicht meine Verantwortung mit jemandem zusammen zu arbeiten, der meine Arbeit gar nicht würdigen kann und somit nicht bereit ist, den Preis zu zahlen.

Wer den Luxus hat sich seine Kunden auszusuchen, der soll das gerne tun. Mit dieser Einstellung gehen einem aber sicher auch viele potentielle Kunden durch die Lappen. Respekt verdient man sich nicht, indem man diese Leute vor den Kopf stößt. Besser wäre es doch ihnen zu erklären /zu zeigen, was für eine Arbeit man leistet.

>Ein Livestream ist keine Garantie dafür, dass derjenige nachvollziehen kann, warum ich mich für diese Skizze entschieden habe und warum gegen die andere. Der Livestream garantiert auch nicht, dass mein Kunde nachvollziehen kann, wie lange ich für das Erlernen von Farbtheorie gebraucht hab und warum ich den und den Pinsel verwende.

Garantieren kann er es nicht, nein. Aber ein Stream kann die Chancen auf Anerkennung der Arbeit hinter einem Bild deutlich erhöhen. Wenn man mit Erklärungen nicht weiter kommt, warum dann nicht zeigen, wofür der Kunde bezahlt?

> Streams sind ein durchaus legitimes Mittel für Werbung und (zumindest für mich, wenn ich mal welche mache) tragen auch so ein wenig zum persönlichen Wohlbefinden bei. Man kommt in Kontakt, chattet nett und hat hinterher ein nettes Bildchen - manchmal trägt die Aufmerksamkeit im Channel auch dazu bei, dass man sich eher in den Hintern tritt und etwas fertig macht ^^;

Da kann ich nur zustimmen.^^
Es reicht nicht keine Meinung zu haben. Man muss auch unfähig sein sie auszudrücken.



Von:    Engelszorn 28.02.2013 15:38
Betreff: Wieviel darf eine Commission kosten? [Antworten]
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Selbstverständlich gibt es genug Gründe für Livestreams, aber man sollte wirklich nicht sich erhoffen, dass sich die Einstellung der Kunden ändert, in dem man versucht sie aufzuklären. Zeichnungen sind eine Leistung und ich weiss nicht, ob es allein ausreicht, zu zeigen, wie lange man braucht um die Leistung zu vollbringen. Auch sehe ich die Gefahr, dass man falsche Hoffnungen erweckt, nämlich, dass der Kunde sich nicht nur die Zeit erkauft, die du brauchst, um das Bild zu zeichnen, sondern auch deine Zeit für den Livestream. Er bekommt einen Mehrwert, verstehst du, was ich meine? Es kann dann sehr gut sein, dass es dann weniger um das Bild an sich geht, sondern mehr um das Happening dahinter. Als Dienstleister kann dir das egal sein, das ist wahr. Aber was ist, wenn du mal keine Zeit und Lust hast einen Livestream für eine Auftragszeichnung zu machen oder die Technik versagt? Dann fühlen sich deine Kunden vor den Kopf gestoßen, weil du den Livestream sozusagen im Paket angeboten hast, zumindest wenn du es regelmäßig gemacht hast. Selbst wenn es nirgends festgehalten ist, Menschen ticken eben so: "Warum kriegt der andere einen Livestream und ich nicht?". Deswegen stehe ich dem sehr skeptisch gegenüber, wenn man Auftragszeichnungen als Zusatz im Livestream anbietet. Bei privaten Zeichnungen hab ich kein Problem damit, das mache ich selbst und das sollte dann auch als Erklärung für Kunden reichen.
Fanart Admin
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Zuletzt geändert: 28.02.2013 15:40:05



Von:   abgemeldet 28.02.2013 16:28
Betreff: Wieviel darf eine Commission kosten? [Antworten]
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ich finde die Idee mit dem Livestream um ehrlich zu sein vollkommen bescheuert. Sowas kann man machen, wenn man anderen zeigen will, wie man arbeitet, aber ich behaupte mal, dass jeder Zeichner auch so seine kleinen Geheimnisse und Methoden hat, die er nicht jedem Hinz und Hampel vor laufender Kamera vorführen mag, Kunde hin oder her.

Mal abgesehen davon: welcher Zeichner macht für einen Auftrag nur eine Skizze? Da könnte dann ja jeder kommen und sagen, er zahlt nur die Zeit, die für die Skizze gebraucht wurde, die dann auch genommen wurde. Die Zeit, die du für die anderen Entwürfe gebraucht hast, ist trotzdem weg - und unbezahlt!

Ich gehe davon aus, dass jemand der Arbeit kauft, auch weis, was er da kauft. Wenn ich hier oft sowas lese wie "suche Zeichner der mein Buchcover und meine dröflzigtausend Charas, die dann alle in meinem Buch abgedruckt werden, Belohnung 25-250KT" dann würde ich mich sicher nie bei demjenigen melden, denn da ist von vorn herein klar, dass der potentielle Kunde entweder keine Ahnung hat was die Arbeit wert ist oder einfach nur extremst unter Wert Bilder abgreifen will.

Klar gibts auch Dinge, für die es sich lohnt sich mal unter Wert oder gar umsonst herzugeben, da sie den Ruf verbessern und die Bekanntheit massiv erweitern, aber das sind doch eher selten bis gar nicht auftretende Aufträge.

Der Preis kann sich auch nicht immer nur nach der Zeit richten. Wenn sich jemand ein Bild von mir an die Wand im Wohnzimmer hängen will, dann ist das günstiger, als wenn er es irgendwo abdrucken wollen würde. Das eigene Können sollte man auch im Auge behalten, manche Zeichner überschätzen den Wert ihrer Bilder auch, was sich hier auf Mexx immer wieder bei den Kakaokarten wiederspiegelt.
Jemand der Anatomie einfach nicht beherrscht und viele Fehler macht, kann nicht so viel verlangen wie jemand, der nahezu fehlerfrei und mit dem gleichen Materialwert zeichnet.

Die Einschätzung des Könnens empfinde ich dabei am schwierigsten, daher finde ich es auch bedenklich, wenn Leute, die noch keinen gefestigten Stil und zeichnerische Sicherheit haben, Verkäufe starten. Das sind dann die, die sich selbst dann, wenn sie sich massiv verbessert haben, weit unter Wert verkaufen weil sie ja schon immer so wenig eingenommen haben.
Entscheidend ist die gelieferte Qualität, was ein geübter Zeichner in 2h schafft, braucht beim ungeübten vielleicht 4 mal so lange. Wenn ein Kunde nun unbedingt etwas von dem ungeübten Zeichner haben will, dann wird er die 4h bezahlen, wenn er die Qualität in Ordnung findet.
I ♥ DGM
Zuletzt geändert: 28.02.2013 16:47:56



Von:    Faraleth 28.02.2013 17:59
Betreff: Wieviel darf eine Commission kosten? [Antworten]
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Engelszorn:
> Selbstverständlich gibt es genug Gründe für Livestreams, aber man sollte wirklich nicht sich erhoffen, dass sich die Einstellung der Kunden ändert, in dem man versucht sie aufzuklären. Zeichnungen sind eine Leistung und ich weiss nicht, ob es allein ausreicht, zu zeigen, wie lange man braucht um die Leistung zu vollbringen. Auch sehe ich die Gefahr, dass man falsche Hoffnungen erweckt, nämlich, dass der Kunde sich nicht nur die Zeit erkauft, die du brauchst, um das Bild zu zeichnen, sondern auch deine Zeit für den Livestream. Er bekommt einen Mehrwert, verstehst du, was ich meine? Es kann dann sehr gut sein, dass es dann weniger um das Bild an sich geht, sondern mehr um das Happening dahinter. Als Dienstleister kann dir das egal sein, das ist wahr. Aber was ist, wenn du mal keine Zeit und Lust hast einen Livestream für eine Auftragszeichnung zu machen oder die Technik versagt? Dann fühlen sich deine Kunden vor den Kopf gestoßen, weil du den Livestream sozusagen im Paket angeboten hast, zumindest wenn du es regelmäßig gemacht hast. Selbst wenn es nirgends festgehalten ist, Menschen ticken eben so: "Warum kriegt der andere einen Livestream und ich nicht?". Deswegen stehe ich dem sehr skeptisch gegenüber, wenn man Auftragszeichnungen als Zusatz im Livestream anbietet. Bei privaten Zeichnungen hab ich kein Problem damit, das mache ich selbst und das sollte dann auch als Erklärung für Kunden reichen.

Das mit der Technik ist natürlich ein Problem, das man bedenken sollte. Sofern es auftritt, lassen sich bestimmt individuell Lösungen finden. Das aber wohl nur bei Kunden, die als Einzelpersonen ein Bild in Auftrag geben und nicht bei solchen, hinter denen z.B. eine Firma steht.:/

@Fuu:
Es gibt keinen Grund, hier beleidigend zu werden.
Wer Angst hat, dass ihm einer seine Tricks abguckt, der zeigt eben nur die Arbeitsfläche und nicht die Werkzeuge, Pinsel, Ebenenmodi, etc., die er benutzt. Die Gefahr, dass jemand den eigenen Stil nachahmt besteht zudem immer, wenn man Bilder veröffentlicht. So ist das nunmal.

Solange die Skizzen innerhalb des Streams gemacht werden und der Kunde sich mehrere zeichnen lässt, bis er zufrieden ist, bezahlt er diese Zeit ja mit. Andernfalls kann man immernoch die Option einer Kostenpauschale wahrnehmen, die solche Vorarbeiten abdeckt, bevor der Stream beginnt.

Dein Beispiel zeugt davon, dass du nicht wirklich verstanden hast, worauf ich in meinen Postings hinaus wollte. Ein geübter Zeichner kann den Aufwand und damit den Preis für eine Auftragsarbeit zumindest grob abschätzen. Der Kunde kann nun entweder sagen 'Ist ok, ich zahle das' oder eben nicht. Letzteres bietet verschiedene Möglichkeiten. Den Kunden abzulehnen, oder z.B. eine 'Miete' des Künstlers zu vereinbahren. Es wird für eine oder mehrere Stunden bezahlt, der Zeichner hält sich daran und nachdem die Zeit abgelaufen ist, entscheidet der Kunde, ob er mehr bezahlt, um das Bild fertig stellen zu lassen oder ob er sich mit dem unfertigen Werk zufrieden gib. Dafür eignet sich nun der Livestream wieder sehr gut. Zudem ist das ist fair für beide Parteien und hilft dem Kunden zu realisieren, wie viel Arbeit hinter einem Bild steckt.
Ich habe nie davon gesprochen sich unter Wert zu verkaufen oder gar umsonst zu arbeiten. Es war immer die Rede von einer Kostenpauschale oder einem Stundenlohn.

Warum sollte ein Bild von dir günstiger sein als ein Druck?ö__ö
Weshalb siehst du diese Notwendigkeit? Dein Werk ist doch individuell nach Kundenwünschen entstanden, so etwas kann man nicht im Laden kaufen. Wieso muss sich der Preis denn an denen eines Druckes orientieren? Oder habe ich da etwas falsch verstanden?

Wer sein Können nicht einschätzen kann, der sollte sich vielleicht an den Preisen anderer Zeichner orientieren, die in etwa dasselbe Niveau haben. Wobei es auch hilft sich in entsprechenden Foren zu informieren und mit anderen Künstlern auszutauschen.
Es reicht nicht keine Meinung zu haben. Man muss auch unfähig sein sie auszudrücken.
Zuletzt geändert: 28.02.2013 18:29:59



Von:    Engelszorn 28.02.2013 18:23
Betreff: Wieviel darf eine Commission kosten? [Antworten]
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> Das mit der Technik ist natürlich ein Problem, das man bedenken sollte. Sofern es auftritt, lassen sich bestimmt individuell Lösungen finden. Das aber wohl nur bei Kunden, die als Einzelpersonen ein Bild in Auftrag geben und nicht bei solchen, hinter denen z.B. eine Firma steht.:/

Ehrlich gesagt interessieren sich Firmen einen Feuchten dafür wie du das zeichnest. Mit Firmen hat man i.d.R. auch weniger Probleme als mit Privatleuten, diese sind das echte Problem. Sie sind es, die keine Ahnung haben, aber Ansprüche. Ich habe bisher noch keine Firma erlebt, die über die eigentliche Dienstleistung (Illustration) hinaus informiert werden wollte. Privatpersonen sind die, die einen Zeichner nicht vom anderen unterscheiden können und handgezeichnete Kunstwerke kaum besser stellen als ein 10 Euro-Poster aus dem Versandhandel. Grade letzteres fuchst mich.
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Von:    Faraleth 28.02.2013 18:42
Betreff: Wieviel darf eine Commission kosten? [Antworten]
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Engelszorn:
> Ehrlich gesagt interessieren sich Firmen einen Feuchten dafür wie du das zeichnest. Mit Firmen hat man i.d.R. auch weniger Probleme als mit Privatleuten, diese sind das echte Problem. Sie sind es, die keine Ahnung haben, aber Ansprüche. Ich habe bisher noch keine Firma erlebt, die über die eigentliche Dienstleistung (Illustration) hinaus informiert werden wollte. Privatpersonen sind die, die einen Zeichner nicht vom anderen unterscheiden können und handgezeichnete Kunstwerke kaum besser stellen als ein 10 Euro-Poster aus dem Versandhandel. Grade letzteres fuchst mich.

Ich hatte bisher nur Erfahrungen mit Privatkunden, aber die waren in der Regel recht positiv. Zum Glück hat mich die nervige Sorte Kunden bisher verschont.*lach*
Da kann man eigentlich nur immer wieder Aufklärungsarbeit leisten, bis sich das Bewusstsein für faire Preise bei den Leuten durchsetzt.
Es reicht nicht keine Meinung zu haben. Man muss auch unfähig sein sie auszudrücken.



Von:   abgemeldet 28.02.2013 21:09
Betreff: Wieviel darf eine Commission kosten? [Antworten]
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Faraleth:

> @Fuu:
> Es gibt keinen Grund, hier beleidigend zu werden.
> Wer Angst hat, dass ihm einer seine Tricks abguckt, der zeigt eben nur die Arbeitsfläche und nicht die Werkzeuge, Pinsel, Ebenenmodi, etc., die er benutzt. Die Gefahr, dass jemand den eigenen Stil nachahmt besteht zudem immer, wenn man Bilder veröffentlicht. So ist das nunmal.
>
> Solange die Skizzen innerhalb des Streams gemacht werden und der Kunde sich mehrere zeichnen lässt, bis er zufrieden ist, bezahlt er diese Zeit ja mit. Andernfalls kann man immernoch die Option einer Kostenpauschale wahrnehmen, die solche Vorarbeiten abdeckt, bevor der Stream beginnt.
>
> Dein Beispiel zeugt davon, dass du nicht wirklich verstanden hast, worauf ich in meinen Postings hinaus wollte. Ein geübter Zeichner kann den Aufwand und damit den Preis für eine Auftragsarbeit zumindest grob abschätzen. Der Kunde kann nun entweder sagen 'Ist ok, ich zahle das' oder eben nicht. Letzteres bietet verschiedene Möglichkeiten. Den Kunden abzulehnen, oder z.B. eine 'Miete' des Künstlers zu vereinbahren. Es wird für eine oder mehrere Stunden bezahlt, der Zeichner hält sich daran und nachdem die Zeit abgelaufen ist, entscheidet der Kunde, ob er mehr bezahlt, um das Bild fertig stellen zu lassen oder ob er sich mit dem unfertigen Werk zufrieden gib. Dafür eignet sich nun der Livestream wieder sehr gut. Zudem ist das ist fair für beide Parteien und hilft dem Kunden zu realisieren, wie viel Arbeit hinter einem Bild steckt.
> Ich habe nie davon gesprochen sich unter Wert zu verkaufen oder gar umsonst zu arbeiten. Es war immer die Rede von einer Kostenpauschale oder einem Stundenlohn.
>
> Warum sollte ein Bild von dir günstiger sein als ein Druck?ö__ö
> Weshalb siehst du diese Notwendigkeit? Dein Werk ist doch individuell nach Kundenwünschen entstanden, so etwas kann man nicht im Laden kaufen. Wieso muss sich der Preis denn an denen eines Druckes orientieren? Oder habe ich da etwas falsch verstanden?
>
> Wer sein Können nicht einschätzen kann, der sollte sich vielleicht an den Preisen anderer Zeichner orientieren, die in etwa dasselbe Niveau haben. Wobei es auch hilft sich in entsprechenden Foren zu informieren und mit anderen Künstlern auszutauschen.

wo war ich denn beleidigend? Nur, weil ich sage, dass ich eine Idee bescheuert finde? Oo;

Da ich z.B. nicht digital arbeite, hätte ich Schwierigkeiten nur die Arbeitsfläche zu zeigen, weil sich ja alles auf dem Papier abspielt. Kopiergefahr besteht zwar immer sobald man veröffentlicht, aber man macht es den Leuten einfacher, wenn man von der Skizze bis zum Endergebnis alles bis ins kleinste Details zeigt, für die Stilkopie von fertigen Bildern muss man ja zumindest schon ein gewisses Können haben ^^
Mit Erfahrung und nachdenken kann man zwar im Prinzip alles kopieren, aber es gibt auch solche Spezialisten, die bewusst Stile kopieren, die sich grade gut verkaufen und dann in dem Stilsektor die Preise drücken.

Warum der Druck teurer ist, ist ganz einfach: Wer mit meiner Arbeit in den Druck geht, macht i.d.R. damit Geld (abhängig von Projekt und Auflage) und ich muss einen Teil meiner Rechte für die Druckfreigabe abgeben, also lasse ich mir das auch automatisch besser bezahlen als eine einmalige Arbeit, die sich jemand privat nur fürs eigene Vergnügen ins Wohnzimmer hängt und damit kein Geld verdient.
Leute, die ein Bild fürs Wohnzimmer gezeichnet bekommen, haben kein Vervielfältigungsrecht, also ist das günstiger :)
I ♥ DGM



Von:    Faraleth 28.02.2013 21:55
Betreff: Wieviel darf eine Commission kosten? [Antworten]
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abgemeldet:
> wo war ich denn beleidigend? Nur, weil ich sage, dass ich eine Idee bescheuert finde? Oo;

Genau das meinte ich. Kann sein, dass ich hier überreagiere, aber ich empfand diesen Ausdruck als aggressiv.

> Da ich z.B. nicht digital arbeite, hätte ich Schwierigkeiten nur die Arbeitsfläche zu zeigen, weil sich ja alles auf dem Papier abspielt. Kopiergefahr besteht zwar immer sobald man veröffentlicht, aber man macht es den Leuten einfacher, wenn man von der Skizze bis zum Endergebnis alles bis ins kleinste Details zeigt, für die Stilkopie von fertigen Bildern muss man ja zumindest schon ein gewisses Können haben ^^

Eben deshalb ist es ja auch nur für einen Teil der Zeichner eine gute Option. Ich bezog mich hauptsächlich auf den digitalen Sektor. Diejenigen, die traditionell arbeiten, haben da wohl größtenteils Probleme mit. Digital lässt sich leichter verschlüsseln, welche Techniken und Werkzeuge man genau benutzt.

> Mit Erfahrung und nachdenken kann man zwar im Prinzip alles kopieren, aber es gibt auch solche Spezialisten, die bewusst Stile kopieren, die sich grade gut verkaufen und dann in dem Stilsektor die Preise drücken.

Wenn sie es drauf haben solche Stile zu kopieren, sind sie aber ziemlich dumm dafür Dumpingpreise zu verlangen. Immerhin könnten sie genauso viel verdienen wie ihre Vorbilder, wenn man mal drüber nachdenkt.

> Warum der Druck teurer ist, ist ganz einfach: Wer mit meiner Arbeit in den Druck geht, macht i.d.R. damit Geld (abhängig von Projekt und Auflage) und ich muss einen Teil meiner Rechte für die Druckfreigabe abgeben, also lasse ich mir das auch automatisch besser bezahlen als eine einmalige Arbeit, die sich jemand privat nur fürs eigene Vergnügen ins Wohnzimmer hängt und damit kein Geld verdient.
> Leute, die ein Bild fürs Wohnzimmer gezeichnet bekommen, haben kein Vervielfältigungsrecht, also ist das günstiger :)

Da hast du eindeutig mehr Erfahrung als ich.XD
Bisher wurde noch keins meiner Bilder derart vervielfältigt.
Bei deiner Bemerkung bin ich deshalb eher davon ausgegangen, dass du ein von dir gezeichnetes Bild mit der Massenware vergleichst, die man in den Läden für 5 Euro bekommen kann.
Es reicht nicht keine Meinung zu haben. Man muss auch unfähig sein sie auszudrücken.



Von:   abgemeldet 28.02.2013 23:25
Betreff: Wieviel darf eine Commission kosten? [Antworten]
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Faraleth:
> Genau das meinte ich. Kann sein, dass ich hier überreagiere, aber ich empfand diesen Ausdruck als aggressiv.

neee, so aggressiv wars nicht gemeint, ich finde die Idee für traditionell arbeitende Zeichner nur einfach sehr blöd und schwer umsetzbar --> komplett bescheuert ^^

> Wenn sie es drauf haben solche Stile zu kopieren, sind sie aber ziemlich dumm dafür Dumpingpreise zu verlangen. Immerhin könnten sie genauso viel verdienen wie ihre Vorbilder, wenn man mal drüber nachdenkt.

naja da geht es nicht drum so viel mit einem Bild zu verdienen wie das Vorbild, da geht es rein um die Auftragsanzahl. Die bieten es dann billiger an und kriegen mehr Aufträge als der "Stilurheber", meist machen sie denjenigen dann auch noch schlecht wegen angeblich überteuerter Preise. Wenn es ein beliebter Stil ist, werden dann massenweise kleine "Kopf in Mitte von Blatt" Skizzen für 5$ rausgehauen, während der Originalzeichner allein dafür 15-20 verlangt hätte und sich ordentlich Zeit dafür genommen hätte. Manchen Leuten geht es nur um die Optik, denen ist dann egal, welcher Name drauf steht, Hauptsache die haben ihr Ding gezeichnet bekommen und ziehen den billigen Preis der Kopie vor.
Vor einiger Zeit gabs da einen Fall auf Deviantart, als ein bekannter Zeichner von einem 15 Jährigen Franzosen im ganz großen Stil kopiert wurde, der dann ordentlich Kohle damit gemacht hat.
Leider kein Einzelfall und es lässt sich nahezu auf alle künstlerischen Bereiche übertragen...


> Da hast du eindeutig mehr Erfahrung als ich.XD
> Bisher wurde noch keins meiner Bilder derart vervielfältigt.
> Bei deiner Bemerkung bin ich deshalb eher davon ausgegangen, dass du ein von dir gezeichnetes Bild mit der Massenware vergleichst, die man in den Läden für 5 Euro bekommen kann.

naja so viel Erfahrung auch nicht XD ich bin da eher durch Zufall reingerutscht (Bildband von lokalen Künstlern) und habe sehr davon profitiert, dass mir andere Beteiligte am Projekt gesagt haben, wie die Preisgestaltung bei sowas auszusehen hat, da gab es sehr intensiven Austausch, weil man natürlich Interesse daran hat, dass der Marktwert erhalten bleibt.
Vorher habe ich gelegentlich mal was für Freunde oder Bekannte von Freunden gemacht, da sah die Preisgestaltung auch ganz anders aus. Will sagen: gelegentlich hab ich mich für Kaffee und Kuchen oder einen Kinogutschein hergegeben *drop* das würde ich heute nur noch für sehr enge Freunde machen, die müssen nix bezahlen und ich freu mich über ein kleines Dankeschön.
Über manche Sachen ärgere ich mich heute wirklich, da ich den Wert jetzt kenne (z.B. Einladungskarten, die in größerer Auflage gedruckt wurden), für die ich außer "danke" nix bekommen habe, nicht mal eine namentliche Erwähnung, wer sie gemacht hat.

Bisher waren das auch immer Landschaften die mir sehr gut liegen, glaube meine Mangasachen würde keiner kaufen, dafür habe ich zu lange kein Manga bzw zu lange überhaupt keine Menschen mehr gezeichnet, da hab ich mittlerweile wieder Nachholbedarf XD
I ♥ DGM
Zuletzt geändert: 28.02.2013 23:26:01



Von:    JD-Ayane 28.02.2013 23:27
Betreff: Wieviel darf eine Commission kosten? [Antworten]
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Also ich sehe das mit dem Livestream bei Auftragsarbeiten eher kritisch. Zum einen entstehen (die digitalen) Bilder bei mir so gut wie nie in einer einzigen Session, zum anderen fände ich es persönlich eher lästig, während des Entstehungsprozesses Zuschauer zu haben (ich hatte schon mal Onlineworkshops gemacht und würde eine derartige Stresssituation bei einer Auftragsarbeit eher nicht gebrauchen). Und dann noch die Schwierigkeit, überhaupt eine passende Zeit zu finden.... Ich arbeite an Illustrationen meistens nachts - also zu einer Zeit, in der meine Kunden schlafen. Die sind auch sehr beschäftigte Leute und es wäre schwer, einen Zeitpunkt zu finden, an dem nicht nur die beiden Parteien anwesend sein können, sondern an dem auch beide Zeit haben, um das Ding von Anfang bis Ende zu durhzuziehen.

Wer nicht den verlangten Preis bezahlen will, weil er den Aufwand nicht einschätzen kann, kann sich gerne einen anderen Zeichner suchen. Ich zwinge keinen, mich zu beauftragen. Planlose Kunden finde ich persönlich sehr anstrengend und mittlerweile denke ich mir - lieber lasse ich mir den Auftrag entgehen, anstatt dass ich die dreifache Zeit und unendlich viele Nerven auf einen Kunden verschwende, der nicht so richtig weiß, was er will. Wie letztens:

Meine altbewährte Kundin hatte mich an einen Bekannten "vermittelt", ich sollte für ihn eine Illustration machen, die Kommunikation fand aber über die Kundin statt. Derjenige hatte aber nicht so richtig Plan, die Bildidee änderte sich mehrmals und am Ende hatte er wieder und wieder neue Einfälle. Irgendwann habe ich der Kundin gesagt, dass ich keine Änderungen mehr machen werde - entweder nimmt er das Bild so oder ich schmeiß den Auftrag hin. Und tatsächlich hat er das Bild genommen. Seitdem habe ich mit ihr die Vereinbarung, dass wenn sie mich vermittelt, ich nur eine begrenzte Zahl an Änderungen vornehme. (Es ist auch in ihrem Interesse - denn je mehr Zeit ich auf andere Commissions verwende, desto weniger Zeit habe ich für ihre Sachen.)

Wenn ich mir vorstelle, ich würde so einen Kunden direkt an der Backe haben und mit ihm einen Livestream durchführen... OMG! Dann ist es doch vorprogrammiert, dass er während des Zeichenvorganges noch X mal seine Meinung ändert! Neeee... Wenn ich wirklich Promotion für meine Bilder möchte, dann mach ich doch lieber ein Video, stelle es auf Youtube ud verlinke es auf meinen Blog. Wie Engelszorn sagte, so ein Livestream ist eher eine Sonderleistung und angesichts der technischen Pannen (hatte ich bei einem der Workshops) würde ich sie lieber nicht anbieten. Es ist sicher ein interessantes Gimmick, aber nur unter bestimmten Voraussetzungen wirklich gut einsetzbar. Bei Aufträgen für Privatpersonen sind sie imho eher nicht ungeeignet.
Verkauf von meinen Illustrationen: http://jd-ayane.deviantart.com/store/



Von:    Faraleth 01.03.2013 13:19
Betreff: Wieviel darf eine Commission kosten? [Antworten]
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abgemeldet:
> naja da geht es nicht drum so viel mit einem Bild zu verdienen wie das Vorbild, da geht es rein um die Auftragsanzahl. Die bieten es dann billiger an und kriegen mehr Aufträge als der "Stilurheber", meist machen sie denjenigen dann auch noch schlecht wegen angeblich überteuerter Preise. Wenn es ein beliebter Stil ist, werden dann massenweise kleine "Kopf in Mitte von Blatt" Skizzen für 5$ rausgehauen, während der Originalzeichner allein dafür 15-20 verlangt hätte und sich ordentlich Zeit dafür genommen hätte. Manchen Leuten geht es nur um die Optik, denen ist dann egal, welcher Name drauf steht, Hauptsache die haben ihr Ding gezeichnet bekommen und ziehen den billigen Preis der Kopie vor.
> Vor einiger Zeit gabs da einen Fall auf Deviantart, als ein bekannter Zeichner von einem 15 Jährigen Franzosen im ganz großen Stil kopiert wurde, der dann ordentlich Kohle damit gemacht hat.
> Leider kein Einzelfall und es lässt sich nahezu auf alle künstlerischen Bereiche übertragen...

Ist schon traurig, sowas.ó__o
Nachmacher gibt es in allen Branchen, aber wenn es eine Einzelperson betrifft, die mit ihren Werken den Lebensunterhalt finanziert, dann ist das hart. Da hilft nur, den eigenen Stil kontinuierlich weiterzuentwickeln um den Nachahmern einen Schrit voraus zu sein.

> naja so viel Erfahrung auch nicht XD ich bin da eher durch Zufall reingerutscht (Bildband von lokalen Künstlern) und habe sehr davon profitiert, dass mir andere Beteiligte am Projekt gesagt haben, wie die Preisgestaltung bei sowas auszusehen hat, da gab es sehr intensiven Austausch, weil man natürlich Interesse daran hat, dass der Marktwert erhalten bleibt.

Als Hobbyzeichner hat man selten Zugang zu solchen Informationen... persönlich habe ich mit mehreren ausgebildeten Grafikern gesprochen, die mir beim Kalkulieren meiner Preise geholfen haben. Wer das allein machen muss, der schätzt sich oft zu gut oder zu schlecht ein.

> Vorher habe ich gelegentlich mal was für Freunde oder Bekannte von Freunden gemacht, da sah die Preisgestaltung auch ganz anders aus. Will sagen: gelegentlich hab ich mich für Kaffee und Kuchen oder einen Kinogutschein hergegeben *drop* das würde ich heute nur noch für sehr enge Freunde machen, die müssen nix bezahlen und ich freu mich über ein kleines Dankeschön.
> Über manche Sachen ärgere ich mich heute wirklich, da ich den Wert jetzt kenne (z.B. Einladungskarten, die in größerer Auflage gedruckt wurden), für die ich außer "danke" nix bekommen habe, nicht mal eine namentliche Erwähnung, wer sie gemacht hat.

Das war bei meinen ersten Aufträgen ganz ähnlich.:D
Ich glaube man braucht eben erstmal ein gewisses Selbstbewusstsein, dass andere eben die eigenen Werke wirklich mögen und dafür auch einen Geldwert ansetzen würden. Mangelndes Selbstbewusstsein ist wohl ein Hauptgrund, warum viele Auftragszeichner zumindest zu Beginn Preise verlangen, die deutlich unter ihrem Niveau liegen.

@JD-Ayane:
Wer sagt denn, dass das Bild in einer Session fertig werden muss? Gerade bei aufwändigen Arbeiten, die auch mal mehr als 10h in Anspruch nehmen, ist das auch gar nicht möglich. Da wird dann eben nach elemantaren Schritten eine Pause eingelegt und das Feedback vom Kunden abgewartet, sofern der sich den Stream nicht ansehen kann/ansehen will.
Ein Stream ist natürlich keine Allround-Lösung. Aber er hilft aufzuklären und wenn man vorher klare Bedingungen verhandelt, dann hat man auch nicht allzu viele Änderungswünsche an der Backe. Zumindest ist man nicht verpflichtet, auf sie einzugehen.
Es reicht nicht keine Meinung zu haben. Man muss auch unfähig sein sie auszudrücken.



Von:    Engelszorn 01.03.2013 14:17
Betreff: Wieviel darf eine Commission kosten? [Antworten]
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> Ein Stream ist natürlich keine Allround-Lösung. Aber er hilft aufzuklären und wenn man vorher klare Bedingungen verhandelt, dann hat man auch nicht allzu viele Änderungswünsche an der Backe. Zumindest ist man nicht verpflichtet, auf sie einzugehen.

Klare Bedingungen hindern einen Kunden nicht daran, plötzlich Ideen zu entwickeln, erst recht nicht, wenn er dir live zuguckt. Ein Kunde kann sehr schlecht abschätzen, wieviel von einem Bild fertig ist, meistens kommt dann "ach, ich kann mir das noch nicht so recht vorstellen, vielleicht sähe es und so besser aus?". Wieviele Änderungswünsche sind dir denn genug, wenn du einen Kunden hast, der nicht weiss, was er will? Kann dann auch gut sein, dass du 10 Änderungen machst, das Bild ist halbfertig, du wahrscheinlich auch, dann kommt dem Kunden der Gedanke: Ach ne, die Änderung hätte ich gern und du musst alles neumachen, weil der Kunde eben kein Zeichner ist und den Aufwand nicht einschätzen kann. Da helfen auch keine Livestreams. Ein Bild entsteht ja nicht allein durch Zeit, da steckt eine ganze Menge mehr dahinter. Im schlechtesten Falle hattest du viel Aufwand den Livestream für deinen Kunden zu organisieren, zu zeichnen, dessen Fragen zu beantworten, auf Feedback zu warten, wenn er nicht da war, Änderungen einzufügen und musst dann noch Überzeugungsarbeit leisten, warum du diese Änderungen nicht machen willst, weil der Kunde die Quota schon überschritten hat.

Ich mein, wenn du Livestreams für deine Kunden machen willst, dann will ich dir das nicht ausreden, aber an das Allheilmittel glaub ich nicht. Erst recht nicht, wenn zumindest ich entspannter private Livestreams machen oder direkt ein Beispielvideo anbieten kann, das meinen ganz eigenen Zeichenprozess erläutert. Wenn das einem Privatkunden (!) nicht reicht, dann ist der für mich der falsche Kunde. Wenn der Kunde mir mehr Zeit abschröpft, wird der Auftrag für mich zu unwirtschaftlich und damit zu teuer.
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Zuletzt geändert: 01.03.2013 16:49:54



Von:    Faraleth 01.03.2013 17:31
Betreff: Wieviel darf eine Commission kosten? [Antworten]
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Engelszorn:
> Klare Bedingungen hindern einen Kunden nicht daran, plötzlich Ideen zu entwickeln, erst recht nicht, wenn er dir live zuguckt. Ein Kunde kann sehr schlecht abschätzen, wieviel von einem Bild fertig ist, meistens kommt dann "ach, ich kann mir das noch nicht so recht vorstellen, vielleicht sähe es und so besser aus?". Wieviele Änderungswünsche sind dir denn genug, wenn du einen Kunden hast, der nicht weiss, was er will? Kann dann auch gut sein, dass du 10 Änderungen machst, das Bild ist halbfertig, du wahrscheinlich auch, dann kommt dem Kunden der Gedanke: Ach ne, die Änderung hätte ich gern und du musst alles neumachen, weil der Kunde eben kein Zeichner ist und den Aufwand nicht einschätzen kann. Da helfen auch keine Livestreams. Ein Bild entsteht ja nicht allein durch Zeit, da steckt eine ganze Menge mehr dahinter. Im schlechtesten Falle hattest du viel Aufwand den Livestream für deinen Kunden zu organisieren, zu zeichnen, dessen Fragen zu beantworten, auf Feedback zu warten, wenn er nicht da war, Änderungen einzufügen und musst dann noch Überzeugungsarbeit leisten, warum du diese Änderungen nicht machen willst, weil der Kunde die Quota schon überschritten hat.

Es kann dir aber auch beim herkömmlichen Zeichnen, ohne Livestream, passieren, dass du einen Kunden mit dutzenden Änderungswünschen hast. Dann hast du genauso zu erklären oder spontan Dinge abzuändern. Zumal der Kunde dann erst recht nicht sieht, wie viel Arbeit bis dahin investiert wurde und wie lange es dauern würde, etwas zu ändern. Natürlich könnte es sein, dass beim Stream mehr Änderungswünsche als sonst kommen. Allerdings ist das für das frühe Stadium eines Bildes, z.B. während der Skizze(n) vielleicht gar nicht so verkehrt.

> Ich mein, wenn du Livestreams für deine Kunden machen willst, dann will ich dir das nicht ausreden, aber an das Allheilmittel glaub ich nicht.

Ich hatte es auch nicht als Allheilmittel angedacht. Es ist nur, wie ich finde, eine gute Option, die man in Betracht ziehen sollte. Sofern man denn die technischen und organisatorischen Möglichkeiten hat.

> Erst recht nicht, wenn zumindest ich entspannter private Livestreams machen oder direkt ein Beispielvideo anbieten kann, das meinen ganz eigenen Zeichenprozess erläutert. Wenn das einem Privatkunden (!) nicht reicht, dann ist der für mich der falsche Kunde. Wenn der Kunde mir mehr Zeit abschröpft, wird der Auftrag für mich zu unwirtschaftlich und damit zu teuer.

Da hast du Recht. Allerdings wird der Mehraufwand bei Verabredung eines Stundenlohns entsprechend auch bezahlt. Bei einem Pauschalpreis pro Bild ist nachvollziehbar, wenn man so einen Kunden dann lieber ablehnt.
Es reicht nicht keine Meinung zu haben. Man muss auch unfähig sein sie auszudrücken.



Von:    JD-Ayane 01.03.2013 18:16
Betreff: Wieviel darf eine Commission kosten? [Antworten]
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> @JD-Ayane:
> Wer sagt denn, dass das Bild in einer Session fertig werden muss? Gerade bei aufwändigen Arbeiten, die auch mal mehr als 10h in Anspruch nehmen, ist das auch gar nicht möglich. Da wird dann eben nach elemantaren Schritten eine Pause eingelegt und das Feedback vom Kunden abgewartet, sofern der sich den Stream nicht ansehen kann/ansehen will.
> Ein Stream ist natürlich keine Allround-Lösung. Aber er hilft aufzuklären und wenn man vorher klare Bedingungen verhandelt, dann hat man auch nicht allzu viele Änderungswünsche an der Backe. Zumindest ist man nicht verpflichtet, auf sie einzugehen.

Welchen Sinn hätte es denn, einem Kunden Videoausschnitte von WIP zu zeigen? Es gibt Arbeiten, bei denen der Kunde bis zu einem Punkt sich noch aus all den Farbklecksen gar nicht vorstellen, wie es später aussehen wird. Ich hatte mal ein Portrait im Park von mir malen lassen. Meine Freunde haben dabei den Malvorgang beobachtet und hatten die Häfte der Zeit einen Bammel, weil sie eben die Zeichenschritte nicht nachvollziehen und sich nicht vorstellen konnten, wie das Bild am Ende wird. Hätte ich einen solchen Kunden an der Backe und würde ich ihn am Entstehungsprozess beteiligen, dann könnte es sein, dass er mittendrin sagt "es ist nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe, ich such mir lieber jemand anderen". Für mich ist die Hauptsache, dass das Endergebnis zufriedenstellend ist, alles andere ist nebensächlich.

Und wie Engelszorn bereits sagte, klare Bedingungen bringen einen bei manchen Kunden trotzdem nicht weiter. Wie letztens - Portrait mit Hintergrund, dann sollte doch mehr vom Körper zu sehen sein, aber ohne Hintergrund. Und als der Entwurf fertig war, dann hieß es, das Gesicht vom Portrait gefällt, also soll es ungefähr so auf den Körper. Aber der Körper in einer anderen Pose. Und doch mit Hintergrund.

Ich weiß nicht, wie es anderen geht, aber ich lasse mir keinen Stundenlohn auszahlen. Ich vereinbare mit dem Kunden einen Pauschalpreis für ein Bild (entsprechend dem geplanten Aufwand und Materialkosten), bei dem eine bestimmte Anzahl an Entwürfen und Änderungen mittlerweile inbegriffen ist. Meinen Kunden ist es eigentlich Schnuppe, wie lange ich an einem Bild gesessen habe - Hauptsache es ist bis zu den vereinbarten Terminen fertig. Sie hätten auch weder Lust, noch Zeit, sich hinzusetzen und den Entstehungsprozess mitzusehen. Entweder sie sind bereit, den verlangten Preis zu zahlen, oder sie sind es nicht. Es spielt keine Rolle, ob ich an einem Bild dann 4 oder 14 Stunden gesessen habe. Es liegt dann eher in meinem Ermessen ob und wie detailiert ich etwas mache und wie lange ich dran sitze.

Und was heißt denn, man sei nicht verpflichtet, auf Änderungswünsche einzugehen? Wenn man einen Vertrag hat und bezahlt werden möchte, dann muss man auf die Wünsche eingehen.
Verkauf von meinen Illustrationen: http://jd-ayane.deviantart.com/store/



Von:    Engelszorn 01.03.2013 21:45
Betreff: Wieviel darf eine Commission kosten? [Antworten]
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> Ich weiß nicht, wie es anderen geht, aber ich lasse mir keinen Stundenlohn auszahlen.


Oh, aber das wären traumhafte Preise! Ein 30 Stunden-Bild und ich hätte fast einen Monatslohn drin *lach*
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