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Hoffnungslos?

Kageyama x OC
von

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Kapitel 1

In Ordnung. Neuer Tag, neue Chance. Heißt es nicht so? Saori steht wieder vor dem Getränkeautomaten. Sie hat bereits das Geld eingeworfen und ihr Blick huscht über die Tasten. Hier, Trinkjoghurt. Das hat Kageyama gestern aus dem Getränkeautomaten gelassen. Also holt sie sich auch einen. Schnell drückt sie die Taste und hält kurz darauf das Trinkpäckchen in der Hand. Trinkjoghurt hat sie noch nie probiert, hoffentlich schmeckt es. Sie tritt ein paar Schritte zurück und sieht in die Richtung, aus der Kageyama normalerweise kommt. Verunsichert beißt sie wieder auf ihre Unterlippe. Dass er auftauchen wird, ist mehr als wahrscheinlich, immerhin holt er sich hier jeden Tag etwas. Und als er auftaucht, macht ihr Herz einen Satz. Wie immer ist sein Gesicht mürrisch verzogen, auch wenn sie sich inzwischen sicher ist, dass er eigentlich gar nicht wirklich mürrisch ist, sondern dass das einfach sein normaler Gesichtsausdruck ist. Zumindest schreckt es sie nicht mehr ab. Okay, wo soll sie hinstehen, so dass er auf jeden Fall sehen kann, was sie in ihrer Hand hält? Denn wenn er sieht, dass sie auch einen Trinkjoghurt hat, den auch er trinkt, kommen sie hoffentlich ins Gespräch. Ähm, vielleicht hier? Schnell stellt sie sich in kurzer Entfernung vom Getränkeautomaten auf und fummelt mit zitternden Fingern das Röhrchen hervor. Beim dritten Versuch trifft sie auch endlich das Loch, so aufgeregt ist sie. In der Zeit hat sich Kageyama bereits am Getränkeautomaten sein Trinkpäckchen herausgelassen. Sie hebt ihres hoch und will gerade so etwas sagen wie: Ach, du trinkst auch Trinkjoghurt? Was für ein Zufall. Und gerade als sie ihren Mund aufmachen will, erstarrt sie. Das, was er da in der Hand hält, ist eindeutig Milch. Und während ihr Gehirn krampfhaft danach sucht, was sie nun sagen soll, hat er sich bereits umgedreht und läuft davon, das Röhrchen des Trinkpäckchens bereits im Mund. Saori starrt ihm hinterher, immer noch etwas überfordert. Milch? Warum heute Milch?
 

~🏐~
 

Bereits am nächsten Tag steht Saori erneut bereit. Doch dieses Mal nicht, um Kageyama anzusprechen, außer es würde sich ergeben. Nein, sie will ihn beobachten. Hat er einen Wochenplan, wann er Milch und wann er Trinkjoghurt kauft und trinkt? Oder vielleicht auch noch etwas ganz anderes?

Wieder steht sie in der Nähe des Getränkeautomatens, als er ankommt und sie natürlich wie immer nicht wahrnimmt. Das bringt ihr Herz kurz zum stocken. Macht es überhaupt Sinn, ihm hinterherzulaufen, wenn er sie nicht einmal bemerkt? Kurzerhand ballt sie ihre Hände zu Fäusten. Doch, tut es! Sie mag ihn, so ist es eben. Und sie wird es ihm sagen. Und dann wird er sie auch mögen, so einfach ist es!

Sie fixiert ihren Blick auf ihn, genauer gesagt auf seine Hand, die er gerade auf den Getränkeautomaten legt. Ihre Augen weiten sich, als ihr bewusst wird, was er gerade getan hat. Die Knöpfe für die Milch und den Trinkjoghurt liegen direkt nebeneinander. Und er hat beide gleichzeitig gedrückt. Es quasi dem Zufall überlassen, was er heute trinken wird. Ein Schmunzeln erscheint auf ihren Zügen. Das ist ja gar nicht so doof. Wobei, sie verzieht ihr Gesicht wieder, so kann sie ja gar nicht passend zu ihm das richtige Getränk auswählen, wenn es jedem Tag den Zufall überlassen ist. Wie soll sie es denn dann machen? Als sie ihren Kopf wieder hebt, sieht sie sich fragend um. Wo ist Kageyama denn? Wieder seufzt sie auf. Anscheinend ist er gegangen, während sie sich ihre Gedanken gemacht hat. Und wieder ein Tag, der vergangen ist, ohne dass sie mit ihm gesprochen hat. Verdammt aber auch.
 

~🏐~
 

Saori legt ihre Hand auf den Getränkeautomaten. Einen Finger auf die Milch, den anderen auf den Trinkjoghurt, so wie sie es bei Kageyama gesehen hat. Dann drückt sie zu. Der Automat ruckelt ein wenig, dann spuckt er ein Päckchen aus. Sie beugt sich hinunter und greift in das Ausgabefach. Milch. Doch, die kann sie trinken, denn um ehrlich zu sein, der Trinkjoghurt hat ihr nicht wirklich geschmeckt. Doch wenn es hilft, dass sie ihrem Schwarm endlich näher kommt, dann erträgt sie den Geschmack schon. Sie läuft ein paar Schritte weiter und lehnt sich gegen eine der Säulen, in ihren Händen immer noch das Milchpäckchen und blickt es nachdenklich an. Wann schafft sie es endlich, Kageyama anzusprechen? Wenn sie so weitermacht, dann ist sein letztes Schuljahr vorbei und sie hat es nicht hinbekommen und wird ihm hinterher weinen, da ist sie sich mehr als sicher. Sie muss es einfach endlich schaffen! Sie muss sich nur selbst in den Hintern treten! Wieder versinkt sie in Gedanken, aus denen sie urplötzlich gerissen wird, als eine tiefe Stimme verärgert erklinkt.

“Was verdammt soll das heißen? Empty? Du kannst mich auch mal empty! Scheiß Automat, gib mir sofort meine Milch oder meinen Trinkjoghurt!”

Die Stimme erkennt sie sofort! Saori reißt ihren Kopf hoch und ihre weit aufgerissenen Augen richten sich auf Kageyama, der da … was eigentlich macht? Fragend legt sie ihren Kopf schräg, als sie erkennt, dass er beide Hände am Getränkeautomaten hat, diesen schüttelt und diesen dabei anschreit. Was hat er da gesagt? Empty? Leer? Langsam tritt sie auf ihn zu.

“Entschuldige bitte”, bringt sie leise und mit zitternder Stimme hervor. Schon dreht er sich fragend zu ihr um und kaum dass der Blick aus seinen blauen Augen auf ihre fällt, macht ihr Herz einen Satz. Was macht sie hier eigentlich? Ihre Finger krallen sich um das Milchpäckchen, das sie immer noch in der Hand hält.

“Ja?”, knurrt er sie an. Sofort macht sie einen kleinen Schritt nach hinten. Ist er ihr etwa böse? Aber wegen was? Ihr Blick gleitet zum Getränkeautomaten und sie kann in dem kleinen Display das Wort >empty< blinken sehen. “Du … der Automat ist leer?”, fragt sie leise.

“Äh … er zeigt … empty an”, murmelt Kageyama.

“Das ist englisch und bedeutet leer”, erklärt sie und wird ein wenig ruhiger. Das erklärt zumindest seine schlechte Laune. Ohne seine Milch oder seinen Trinkjoghurt scheint er nicht besonders gut drauf zu sein.

“Aaahhh”, entkommt ihm. Seinen geweiteten Augen kann man ansehen, dass er zu verstehen scheint. Doch nur kurz, denn schon wirkt er wieder düster und sehr, sehr mürrisch. Schlimmer als sonst.

Saori beißt sich auf die Unterlippe. Was soll sie jetzt machen? Wieder ballen sich ihre Finger leicht zusammen und da bemerkt sie erst wieder, dass sie ja noch etwas in der Hand hält. Ihr Herz macht einen Satz, als ihr eine Idee kommt. Sie sieht wieder zu ihm auf.

“Magst … magst du vielleicht meine Milch? Ich habe vermutlich die letzte bekommen. Zumindest habe ich sie direkt vor dir rausgelassen.”

Ihr Herz schlägt unglaublich schnell. Sie hat es ausgesprochen! Seine Augen weiten sich. Mit diesem Angebot scheint er nicht gerechnet zu haben. Seine Augen wandern von ihr zu dem Trinkpäckchen, das sie ihm nun entgegenstreckt. Sein Blick wandert wieder nach oben. Er wirkt sehr überrascht.

“Du willst mir wirklich deine Milch geben? Warum?”

Ihre eigenen Augen weiten sich und sie lässt ihre Hände wieder ein Stück nach unten sinken.

“Weil … weil du sie … glaube lieber trinken magst als ich. Ich kann mir auch einfach einen Tee holen, der schmeckt mir auch.” Ihre Stimme zittert zwar ein wenig, trotzdem, sie hat es noch einmal ausgesprochen.

Doch Kageyama zögert immer noch. Wieder blickt er die Milch unsicher an.

“Ähm”, entkommt ihm.

“Jetzt nimm sie doch endlich.” Wieder hebt Saori die Milch nach oben, versucht ihm telepathisch einzutrichtern, dass er sie einfach nehmen soll.

“Wenn es für dich wirklich in Ordnung ist?”, fragt er, an der Unsicherheit ändert sich nichts. Er kann es wohl einfach nicht glauben, dass sie ihm die Milch angeboten hat.

“Sonst hätte ich es dir nicht vorgeschlagen”, erwidert sie ernst.

Erneut zögert er, ehe er nickt..

“Okay, danke dir. Warte kurz.” Er dreht sich herum und drückt den Knopf am Getränkeautomaten, der sein Geld wieder ausspuckt. Dieses nimmt er und hält es Saori entgegen. Überrascht sieht sie auf. Das Geld? Damit hat sie nicht gerechnet. Schnell schüttelt sie ihren Kopf und hebt ihm die Milch erneut etwas höher entgegen.

“Nein, nein. Nimm sie einfach, ja?”, richtet sie an ihn.

“Aber …” Langsam lässt Kageyama seine Hand mit dem Geld sinken und sein Blick landet wieder auf der Milch. Er blinzelt, dann streckt er seine Hand langsam aus und legt sie um das Trinkpäckchen. Und kaum dass er das macht, reißt Saori ihre eigenen Hände zurück. Ihre Wangen laufen hochrot an, das spürt sie daran, wie sehr diese brennen.

“L-lass es dir schmecken, Kageyama”, bringt sie mit zitternder Stimme hervor, ehe sie doch ihrem Fluchtreflex nachgibt. Sie dreht sich herum und nimmt die Beine in die Hand, um davon zu kommen. Erst nachdem sie eine gute Entfernung zwischen sich und Kageyama gebracht hat, bleibt sie stehen. Sie beugt sich nach vorne, stützt ihre Hände auf ihren Knien ab und schließt die Augen, während sie sich zwingt, ruhig ein- und auszuatmen.

“Hey Saori, was ist denn mit dir los?”

Als die Angesprochene Chiyos Stimme vernimmt, richtet sie sich wieder auf.

“Gott, deine Wangen sind hochrot. Hast du etwa Fieber?” Aiko, die neben Chiyo gestanden hat, kommt zu ihrer Freundin und legt ihr die Hand auf die Stirn. Schnell schüttelt Saori ihren Kopf, wodurch die Hand von ihrer Stirn rutscht.

“Ich … ich habe Kageyama angesprochen”, bringt sie stotternd hervor.

“Was? Wirklich?” Aikos Augen weiten sich, trotzdem wirkt sie begeistert. Und nicht nur sie.

“Wirklich? Was habt ihr gesprochen?” Auch Chiyo kommt näher. “Los, erzähl schon, wir wollen alles wissen!”



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