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B - Memoiren eines Informanten I

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ISLE: San Farudo

San Farudo

Am Abend desselben Tages fanden sich ebenso die Heartpiraten auf der Insel San Farudo ein, da sie aus gewissen Gründen immer noch auf der ersten Hälfte der Grand Line in Paradise verweilten. San Farudo lag in der Nähe von Water Seven und galt als die Insel, wo man einem wahrlich extraordinären Karneval beiwohnen konnte. Da die Crew sich ein wenig Auszeit gewünscht hatte, war ihr Kapitän gewillt gewesen ihnen diesen Wunsch zu erfüllen. Nach dem Besuch des Karnevalsumzugs fanden sich nun zu später Stunde nach und nach die Mitglieder der Heartpiraten in einem leicht besuchten Gasthaus ein…  
 

Während seine Crew irgendwelche Piratenlieder trällerte und durch lautes Gelächter eher abgelenkt war, galt Trafalgar Laws Aufmerksamkeit dem Geschehen nahe der Bar. Die Frau, die er augenblicklich beim Betreten des Wirtshauses entdeckt hatte, wurde just in diesem Moment von einem molligen Kerl angesprochen. Neugierig wie er sein konnte, konzentrierte er sich nun darauf alle anderen Bargespräche auszublenden, um dem einen Gespräch so gut es ging aus der Ferne beizuwohnen. Insgeheim dachte er sich ja schon seinen Teil, fand Law doch, dass der Kerl bei solch einer Dame doch sicherlich keine Chance haben würde. Grinsend, da es nun wohl sehr unterhaltsam werden würde, nahm er genüsslich einen Schluck seines Sake, welcher vor ihm an einem kleinem Tisch stand. Während seine Augen die Situation an der Bar weiterhin im Blick hielten, rief Law sich indes noch einmal das Aussehen der Frau in Erinnerung. Sie galt in seinen Augen wirklich gleich einem wahren, hellhäutigen Prachtstück eines weiblichen Exemplar Mensch. Schon allein ihre hüftlangen und leicht gelockten Haare waren ein Hingucker für ihn. Vorhin war es zwar etwas zu dunkel gewesen, doch Law vermutete dennoch, dass die Haarfarbe der Frau holunderfarben gewesen war. Des Weiteren hatte er aus seiner Perspektive heraus, nur ihr Profil gesehen, aber dennoch war ihr Gesicht gut erkennbar gewesen, hatte die Dame am Haaransatz beginnend doch sehr kurze Stirnfransen. Ihr Antlitz glich dem einer Porzellanpuppe, wie Law fand, vor allem wegen ihrer schmal geschwungenen Augen unter kurz ausgeprägten Augenbrauen. Er fand ihre angedeutete Stupsnase niedlich, aber erst ihre Augenfarbe hatte ihn irgendwie in den Bann gezogen. Die Frau konnte eine bernsteinfarbenen Iris ihr Eigen nennen, was ihn wiederum augenblicklich an die Wärme und Güte seines verstorbenen Wohltäters erinnert hatte. Dann, wobei er sich immer noch nicht ganz sicher war, aber trotzdem darauf wetten konnte, war ihm gewesen, als hätte er an ihrer Unterlippe auf der rechten Seite eine Naht gesehen. Unüblich wie er fand, dennoch aber machte es die Frau für ihn nicht weniger attraktiv, eher mehr weckte sie in ihm nur das Bedürfnis mehr über sie herauszufinden! Der Gedanke an ihren makellosen, wohlgeformten, mit ziemlicher Sicherheit bei die 1.80m großen Körper machte sich unweigerlich in seiner Hose bemerkbar. Es schien wohl, dass der bereits getrunkene Alkohol langsam seinen Geist etwas zugänglicher für die ein oder andere Sache machte. Um sich doch aber wieder etwas abzukühlen, schüttelte Law den Kopf und nahm einen weiteren Schluck seines Getränkes. Anschließend lehnte er sich etwas vor, um sich sein Glas wieder aufzufüllen und dann die fast schon leere Flasche zurück auf die Tischoberfläche zu stellen. Sich wieder locker machend, versank Law ein weiteres Mal wieder in die Kissen der Couch im hinteren Bereich der Bar, um in Ruhe seine Beobachtungen fortzuführen. Genau in diesem Moment schien die Weißblonde gerade dabei zu sein ihrem Gegenüber eine Antwort zu geben.
 

Wie so oft blieb B ruhig, während sie ihr Mahl am Ende doch frühzeitig beendete. Innerlich aber war sie genervt über das Verhalten ihres nun wohl aufgezwungenen Gesprächspartners. Es schien sich bei dem Herrn erneut um jemanden zu handeln, der leider nicht wusste, wie der Hase lief. Gefrustet überlegte sie, während sie mit der Zunge die letzten Essensreste zwischen den Zähnen hinter geschlossenen Lippen wegmachte. Dann aber seufzte sie bloß, wobei sie sich wirklich wunderte, warum es solche Leute nur immer wieder geben musste?! Indes aber sprach auch der Mann neben ihr sie erneut wieder an. „Also, Mädel, ich bin mir sicher, dass wir uns verstehen! Du hast eine hervorragende Arbeit geleistet und dafür spreche ich dir wirklich meinen Dank aus, doch das Geld hier… Denke ich dann doch zu behalten, hehehe~“, gluckste ihr Gegenüber am Ende seiner Aussage auf, wobei er sich auf den Geldbeutel klopfte, denn er sich seitlich am Gürtel befestigt hatte. Wohl bedacht legte B daraufhin ihr Besteck, aus Messer und Gabel bestehend, ab. „Es ist in meinen Augen wahrlich unverzeihlich jemandes Mahlzeit zu unterbrechen, während der andere isst, nur um sich mit dem Betroffenen dreist unterhalten zu können!“, murmelte sie, während sie sich mit der Serviette auch noch in Ruhe den Mund säuberte. Der dickliche Mann reagierte darauf und hob eine Augenbraue, während er sich weiterhin locker gegen die Bartresen lehnte. „Mmh, wie war das? Hast du was gesagt, Mädel?“, fragte er, doch dann wanderte sein Blick langsam, aber auffällig ihren Körper entlang nach unten. „Ah, sei doch nicht traurig, Kleines~ Ich bin mir sicher, so ein süßes Mädel wie du, wird sicher genug andere Möglichkeiten finden, um Geld zu verdienen.“ Nun griente der Kerl sie lasziv an, wobei er auch seine Lippen befeuchtete und am Ende ihr wieder ins Gesicht blickte. „Vielleicht, finden wir ja eine Übereinkunft, eh?“, bemerkte er mit gedämpfter Stimme und streckte dann seine fette und warum auch immer, dreckige Hand nach ihr aus. Ihr Blick folgte langsam der Hand, welche sich anschließend anmaßend auf ihre rechte Schulter legte. Im Augenwinkel erkannte sie auch, dass der Mann ihr sogar noch anzüglich zuzwinkerte. Auf solche Avancen hatte B jetzt so überhaupt keine Lust! Es war nicht so, dass sie nicht schnell einmal bereit dazu war, sich mit einem Mann sexuellen Dingen hinzugeben, jedoch musste ihr Gegenüber schon etwas mehr Klasse haben, wie sie fand. Und seine Anmache wurde auch nicht besser, nun da er ihre Anziehsachen nun beschmutzte, die sie vorhin extra für den Karneval ausgeliehen hatte!
 

Indes schien Law zu glauben nun herausgefunden zu haben, zu welcher besonderen Sorte von Frau die Weißblondine gehörte. Die letzten Minuten über hatte er dem schlecht zusammenpassenden Pärchen weiterhin zugesehen, während er immer mal wieder an seinem Drink genippt hatte. Dabei waren die ein oder anderen Wortfetzen gefallen, wobei er vor allem das Gerede über Arbeit und Geld aufgefasst hatte. Law nahm also an, dass die Dame wohl zu diesen käuflichen Frauen gehörte, die die für solche Spelunken üblich waren.  Gelegentlich ging auch er auf solche Verbindung zwischen Mann und Frau ein, da er ebenso gewisse Bedürfnisse hatte, die es galt bei Gelegenheit zu stillen. Jeder der auf den Weiten der Meere mit lauter Männern unterwegs war, würde weibliche Gesellschaft hin und wieder benötigen. Auch waren solche Dienstleistungen weitaus weniger kompliziert, als irgendwo eine feste Bindung einzugehen, fand Law! Was Ernstes kostete Zeit, aber stellte auch ein zu großes Risiko da, sodass er am Ende seinen über die Jahre hinweg geformten Plan vermutlich gar nicht mehr in der Lage sein würde zu verwirklichen. Hinzu kam auch noch, dass er von Liebe nicht gerade viel hielt, sollte er denn überhaupt dazu in der Lage sein jemanden ernsthaft zu lieben! Über diese Part war sich Law nicht ganz so sicher, aber er machte sich anschließend auch nicht mehr Gedanken darüber. Das Gelächter seiner Leute und die anderen Geräusche weiterhin ausblendend, verzog er unweigerlich aufgrund seine Überlegungen das Gesicht, aber auch weil ihm aufgefallen war, wie der ekelhafte Kerl an der Bar nun angefangen hatte, seine Hand über den Rücken der hübschen Dame wandern zu lassen. Der Anblick widerte ihn an, da der Mann der Frau immer näher zu kommen schien, ihr aber auch sichtliche Schweinereien ins Ohr flüsterte. Unbewusst wanderte nun auch Laws Blick über den ansehnlichen Körper der Weißblonden, wobei er kurz darauf seufzen musste. Er fand, dass es wirklich eine Schande war. Solch ein Kaliber hätte wahrlich etwas Besseres verdient! Sie täte gut sich lieber von ihm und seinem Können verführen zu lassen! Der Gedanken brachte ein amüsiertes Grinsen auf seine Züge, wobei indes sein Augenmerk eine Zeit lang auf ihrem Po liegen blieb. Dann aber kippte sich Law den ganzen Rest der Flüssigkeit in seinem Glas die Kehle mit der Überlegung hinunter, dass es echt ein Jammer war… Geld schien für einige Frauen wohl genug Überredungskunst zu sein.
 

„Mh und wir sind uns jetzt dabei wirklich sicher?“, bemerkte B und legte ihren Kopf leicht schief, nachdem sie auf ihrem Hocker nun zu ihrem Gesprächspartner herumrutschte. Für den Mann wohl etwas zu anzüglich spreizte sie dabei ihre Beine etwas, verlor aber auch absichtlich ihre rechte Sandalette. Ihr Tun überraschte den Dicken zuerst, doch schien er sich gleich wieder zu fangen und womöglich zu denken zu wissen, jedoch falsche Signale erhalten zu haben. „Du? He, ob ich mir sicher bin?“, kicherte er und hob eine Augenbraue, um kurz darauf aber seine Blick etwas zu senken. „Meine Güte, du gehst ja ran~ Was für ein süßes, nein, eher versautes Ding, du doch bist, eh?!“ Anschließend legte er ihr eine Hand auf den Oberschenkel und ließ sie für ihn wohl erregend darüber gleiten, um dann auch einen Schritt näher an sie heranzutun. „Ich nehme an, dass du sicher weißt, wie man sich um solch einen prallen Sack kümmert, nicht?“ Mit seinen zweideutigen Worten war bestimmt nicht sein Geldsäckchen gemeint, dachte sie sich. B wusste aber genau, wovon er sprach, doch wie auch immer, sie war nicht an ihm interessiert! Eigentlich gab sie sich nur mit ihm ab, weil er hier war, um Geschäftliches mit ihr zu erledigen. Immerhin schuldete er ihr noch Geld, doch wie es schien, würde sie jenes wohl nicht erhalten. „Also sind wir uns sicher damit, sind wir uns doch, oder?“, wiederholte sie ein letztes Mal ihre Aussage und hob den Blick an. „Sicher, ja. Lass uns irgendwo anders etwas Spaß haben“, grummelte der Dicke erregt und nickte. Damit expandierte auch sein Grinsen, aber auch seine Hand wagte es sich auf ihre linke Wange zu legen. Na gut, der Mann schien sich seiner Sache sicher zu sein und B hatte jetzt höflicherweise zweimal nachgefragt, also mussten ihm die Folgen nun bewusst sein. Keine Sekunde länger zögernd, nickte sie leicht, wobei ihr Gegenüber die Kopfbewegungen wohl als ihr Einverständnis auf eine gemeinsame Nacht auffasste. Für sie ein widerliches Bild, doch langsam begannen sich seine Lippen zu spitzen und ihrem Mund immer näher zu kommen. Bevor er aber sein Ziel erreichte, ertönte im nächsten Moment stattdessen ein dumpfes Klatschgeräusch, dessen Ursprung von ihr ausging.
 

Es passierte für Mohammed wie in Zeitlupe. Gerade noch hatte er mitverfolgt, wie sich seine kussbereiten, aufgebauschten Lippen der Frau näherten, um ihr einen Kuss aufzudrücken, da spürte er plötzlich einen dumpfen Aufprall im Gesicht und hielt augenblicklich in seiner Position inne. Langsam mit vom aufkommenden Schmerz verzogenem Gesicht erkannte er, dass die weißblonde Frau ihn einfach hart vor den Kopf gestoßen hatte und das wohl wortwörtlich. Mohammed war geschockt darüber und konnte zuerst gar nicht reagieren. Er starrte seinem Gegenüber bloß in das gelassene, emotionslose Gesicht, wobei sein Blick wenig später hoch zu ihrer Stirn wanderte. Er bemerkte, dass dort nun etwas Blut vorzufinden war, aber es schien nicht der rote Lebenssaft der Frau zu sein, nein, es war sein Blut! Sekunden später realisierte Mohammed endlich, dass es seine Nase war, die schmerzte. Somit verzog er nur noch mehr sein Gesicht zur Grimasse, die mit der Zeit aber säuerlicher wurde. Wie konnte das Weib es bloß wagen, ihn hier einfach zu attackieren! Die Kleine konnte doch froh sein, dass er sich mit ihr hatte abgeben wollen, schimpfte er in Gedanken. Dabei dachte er aber auch an seinen Käpt’n, dem es ja zu verdanken war, dass er sich hatte mit der Schnepfe treffen müssen. Sichtlich verärgert hielt Mohammed sich nun die blutige Nase, um zu retten, was noch zu retten war, wobei er aber seinen Unmut mit einem Knurren kundtun musste. „Argh, du verdammte Schlampe…“ Die Frau legte auf seinen Kommentar hin aber nur ihren Kopf etwas schräg und stellte ihm eine für ihn im Moment wohl eindeutig überflüssige Frage zurück. „Tut es weh?“ Ob es wehtat? Piepte es denn bei der Frau im Obergeschoss?! Natürlich tat eine gebrochene Nase weh, wobei er doch überrascht war, dass es der Weißblonden überhaupt möglich war, so etwas zu vollbringen. Darüber doch etwas zurückgenommen, stolperte Mohammed nun zurück, um etwas Distanz zwischen sich und dieser Vamp zu bringen. Dabei bemerkte er aber leider nicht, wo die Frau ihren Fuß schon bereits hatte! Gekonnt stellte das Luder ihm ein Bein und so verlor er unweigerlich seine Balance. Um sich aber doch noch irgendwie aufzufangen, streckte Mohammed seine rechte Hand nach der Ladentheke aus. Momente später weiteten sich dann seine Augen, als unerwartet ein elektrischer Schock durch die Handinnenfläche seiner Hand schoss. Gleichzeitig gab er aber auch einen erstickenden Schrei von sich, wobei er daraufhin fast der Ohnmacht nahe war.
 

Law verschluckte sich just in diesem Augenblick an seinem Getränk, wodurch einer seiner Kameraden ihm hilfsbereit gleich auf den Rücken schlug. Er indes aber überlegte, ob er wirklich richtig gesehen hatte und die Frau dem anderen Mann nun wirklich eine Kopfnuss verpasst hatte?! Es musste so sein, wie er dann bemerkte, als er trotz des Hustenanfalls, der ihn überfiel, dennoch in der Lage war die weiterführende Situation zu erfassen. Während Law sich wieder versuchte zu sammeln, schien die Weißblondine wohl nicht einmal mit der Wimper gezuckt zu haben, wirkte ihr Gesichtsausdruck doch nach wie vor emotionslos, wie eh und je. „Sag, hat dir keiner erklärt, dass man nicht nach einer scharfen Schneide greifen sollte? Das kann doch ganz schnell schiefgehen, weißt du?“, sagte die Frau gelassen, während sie zu ihrer linken Seite blickte. Wie Law bemerkte, hatte sie sich das Messer von vorhin geschnappt und es mit dem scharfen, spitzen Ende nach oben gehalten und somit hatte sich der dickliche Typ die Hand daran aufgespießt, als er sich festhalten wollte. Zur selben Zeit war sein Körper gegen einen Hocker gekracht und seine Nägel bohrten sich nun in den Stoff, um nicht vollends den Halt zu verlieren. Ja, es sah schmerzhaft aus, wie sich Law dachte. Die Schneide musste wohl einige Nerven geschrammt haben oder sogar Schlimmeres. Law wäre überrascht, wenn der Mann die Hand später überhaupt noch bewegen könnte. Anschließend wanderte sein nun kritischer Blick wieder zur weiblichen Partie in diesem Geschehen hin. Die Augen der Frau schienen festgefroren auf das Blut vor ihr gerichtet zu sein, welches stetig aus der Wunde in der Hand des Mannes drang. Plötzlich aber richtete sie unerwartet ihre Aufmerksamkeit auf ihn, wie Law bemerkte. Als sich ihre Augenpaare trafen, verzog sich dann ihr Gesicht zu einer seltsamen Grimasse.
 

B hatte natürlich den neugierigen Piraten bemerkt, ebenso seine verstohlenen Blicke in ihre Richtung. Selbst bei seinem Eintreffen hatte sie augenblicklich sein gutes Aussehen wahrgenommen: Ein gut gebauter, junger Mann, um die 1.91m groß mit schwarzen, kurzen Haaren unter einer weißen, braun gepunkteten Fellmütze. Wohlgemerkt die EINE gepunktete Fellmütze, die sie ihre Jugend lang schon verfolgt hatte… Des Weiteren trug der Mann, wie sie vorhin schon gesehen hatte, einen gelben Hoodie mit schwarzen Ärmeln und eine Jeans, die ebenfalls gepunktet war. Sein Nodashi hatte der Mann vorhin über die rechte Schulter getragen und hatte seine Umgebung mit einem spitzbübischen Grinsen beobachtet… Der Gedanke an seinen adonisähnlichen Körper brachte B nun augenblicklich dazu sich über ihre Lippen zu lecken, ebenso konnte sie unerwartet ein für sie doch liebliches Ziehen zwischen ihren Beinen fühlen. Es ließ sie überlegen, ob sie sich doch so zwischendurch eine kleine Auszeit nehmen sollte, bevor sie wieder ihrer Arbeit nachging… Sie sollte nicht, jedoch konnte B einfach nicht anders, als sich diese Frage unweigerlich zu stellen, während ihr Blick über den schwarzhaarigen Mann glitt, der sie immer noch aufmerksam zu beobachten schien. Er gehörte wohl zur neugierigen Sorte, dachte sie sich. Interessant fand sie auch seine Reaktion auf ihre Tat, hatte jene sie doch sehr amüsiert. Jetzt aber wirkte der Mann so, als wäre er auf der Hut vor ihr, dabei musste er das doch gar nicht, hatte sich ihr Problem doch gelöst… Naja, was ihn betraf, sollte er sich vielleicht ja doch nicht zu wohl in seiner Haut fühlen! Ihre Gedanken unterstützend verzog sie ihre Mundwinkel.
 

Was sollte das jetzt, dachte sich Law fragend. Wozu machte die Frau so ein verzerrtes Gesicht? Er konnte sich das nur fragen, während sein Hustenanfall langsam wieder abebbte. Wenig später hatte er aber zum Glück seine Fassung wieder zurückerlangt, doch gleichzeitig schien es auch ruhiger im Gastraum zu werden. Law selbst konnte es weiterhin immer noch nicht fassen, während die Weißblondine wieder ihr neutrales, emotionsloses Gesicht aufsetzte. Anschließend drehte sie ihren Kopf nun von ihm weg und Law bemerkte auch, dass der Dicke angefangen hatte seine Hand wegzuziehen. „Du Schlampe… Argh, fuck, lass los!“, forderte der Mann und zog mit aller Gewalt die Hand zurück, wobei auch die Frau just in diesem Moment einfach losließ. Ein Stoßgeräusch folgte und ließ Laws Augen sich weiten. Mit Überraschung stellte er fest, dass sich das Messer in die Kehle des röchelnden Mannes gebissen hatte. Kurze Zeit später tat der Mann dann seinen letzten Atemzug und brach zusammen, während sein Gesicht von Qualen und Horror gezeichnet war. Law musste sich augenblicklich fragen, was die Frau ihm Sekunden zuvor wohl noch zugeflüstert hatte, um so heftig und ängstlich zu reagieren? Indes zog sich die Frau ihre Kapuze über, aber was danach geschah, bekam Law nicht mehr mit, da er von seiner Crew abgelenkt wurde. Momente später aber, während er seinen vom Alkohol lallenden Leuten immer noch bestätigte, dass es ihm nun wieder gut ging, stand plötzlich die fremde weißblonde Frau vor ihm, schien sie in der Zwischenzeit wohl zu ihm herübergekommen zu sein. Law knitterte deshalb seine Stirn und lehnte sich gegen die Sofalehne zurück, um seine Augen musternd über die Dame gleiten zu lassen. Er bemerkte, dass sie auch noch zwei Sakeflaschen mitgebracht hatte und bedachte sie daraufhin nachdenklich. Unterdessen schwand zunehmend die Besucherzahl des Gastraumes.
 

Mit lauten Schluckgeräuschen leerte B nun fast eine der beiden Sakeflaschen, während sie dann aber auch ihren schuhlosen Fuß direkt zwischen die Beine des Mannes legte, um ihn somit direkt auf seinen Schritt zu positionieren. Der dunkelhaarige Mützenträger hatte ihr Tun akribisch beobachtet, bevor ihn dann aber ihre Aktion eiskalt erwischt hatte. Unverzüglich versteifte er sich. Eine Reaktion, die ihr wiederum sehr gefiel. Ihr Verhalten hatte ihnen allen aber auch eine atemlose Stille beschert, die sich sofort über jeden im Raum legte. Nur das ein oder andere trockene Hustgeräusch seitens der Crew des Piratenkapitäns vor ihr war noch zu vernehmen. Die Piraten schienen wahrlich sprachlos zu sein und warteten schluckend auf den weiteren Verlauf der Situation. „Es freut mich deine Bekanntschaft zu machen!“, begrüßte B ungezwungen den Mann vor ihr und senkte dabei etwas ihr Haupt ab, wohlbemerkt in respektvoller Geste. Dann sah sie aber wieder hoch, um dem Heartpiratenkapitän eine Frage stellen zu können. „Sag, möchten wir etwas Spaß haben?“ Unterlegend zu ihren Worten, streckte sie ihm anschließend die zweite Sakeflasche entgegen. Sie brachte den Mann wiederum nur dazu eine Augenbraue anzuheben. „Dein Ernst? Du baggerst nun mich an, kurz nachdem du einen deiner Verehrer gekillt hast?“, entkam es ihm kühl, wobei die Restlichen aus seiner Crew erst jetzt den toten Körper im Hintergrund nahe der Theke bemerkten. Sofort schienen einige eine Gänsehaut zu bekommen. B auf der anderen Seite zuckte bloß mit ihren Schultern und schloss ein Auge. „Tja, wahrlich ein kleiner Unglücksfall. Der Herr wollte nicht bezahlen, verstehst du?“, erwiderte sie, woraufhin der Dunkelhaarige vor ihr zu grinsen begann und für einen Augenblick seine Augen über ihren gesamten Körper schweifen ließ. Was konnte sie denn dafür, dass es nun so gekommen war, immerhin hatte sie den voluminösen Herrn vorhin doch extra noch daraufhin gewiesen. Der Gute hatte also gewusst, was kommen würde. Ihrer Meinung nach traf sie keine Schuld an dem tödlichen Vorfall, nahe der Ausschanktheke.
 

Law hatte bezüglich ihrer Größe wohl recht gehabt und natürlich auch in Bezug ihres Körpers! Das Faszinierende allerdings waren ihre Augen. HETEROCHROMIE, wie ihm sein Doktorauge verriet. Nur einer ihrer Iriden war bernsteinfarben, der andere sah jedoch wie ein Rubin aus, was die Frau damit nur noch interessanter für ihn machte. Law bemerkte unterdessen aber auch, dass sie so etwas wie ein Karnevalskostüm trug, genauso wie einige seiner Leute. Jedoch bestand ihr Outfit aus weitaus weniger Stoff… Im Hintergrund war der Barkeeper gerade dabei sich der Leiche zu entledigen, wobei Law aber in Ruhe mit seiner Begutachtung weitermachte. Ihr Oberteil war so etwas wie ein schwarzer Hoodie mit katzenähnlichen Ohren an dessen Kapuze und schien gerade mal ihre Oberweite zu bedecken. Passend dazu trug die Frau auch noch geschnürte Sandalen und um das Kostüm zu vollenden fingerlose tatzenähnliche Handschuhe. Auf Höhe ihres Nabels war ein Korsett eng um ihre Taille geschnürt, welches hinten einen buschigen Schwanz besaß. Unten herum trug die Dame schwarze Shorts… Kurzum sah sich Law wirklich einer sehr attraktiven Frau gegenüber, deren Gesellschaft er sicherlich genießen würde, sollte er sich am Ende dazu hinreißen lassen. Ihr sexy Katzenkostüm ließ sie niedlich wirken, aber wie Law gerade gesehen hatte, war die Frau mehr eine Wildkatze. Würde er nun auf ihr Angebot eingehen, konnte der Abend bestimmt nicht langweilig werden. Der Gedanke daran ließ Law verschmitzt schmunzeln, wobei er sich schelmisch dann doch die Frage stellte, ob ihr Puschel echt war oder nur zur Deko…
 

B bemerkte indes im Augenwinkel, dass der Eigentümer der Bar, mit dem sie vorhin noch kurz ein paar Worte gesprochen hatte, tat worum sie ihn gebeten hatte. Es war nicht so abwegig, konnte er doch auch das Geld des wohlgenährten Mannes behalten, sie hatte ihre Bezahlung für ihre geleisteten Dienste dem Sack schon entnommen. Eine Münze tat den Trick, wusste das doch jeder, der mit ihr zu tun hatte! Wie auch immer, das restliche Geld sollte aber für den Schaden und die Unannehmlichkeiten kompensieren, da B immerhin wusste was sich gehörte! Sie überlegte sich nun aber auch, dass der Besitzer wirklich gut trainiert sein musste, da er doch mit nur einem Wurf sich die Leiche über die Schulter hieb. Interessant, vielleicht sollte sie da noch etwas nachhaken, dachte sie sich, doch schüttelte kurz darauf den Kopf, um sich wieder auf das Geschehen vor ihr zu konzentrieren. Kurz inspizierte B dann die Crew des Piraten, deren Antwort immer noch auf sich warten ließ: Einige der Männer trugen Karnevalskostüme, also nahm sie an, dass auch sie kurz zuvor auf der Parade gewesen waren. Einer war sogar als PINGUIN verkleidet. Naja, mehr oder weniger, denn sie fand sein Kostüm nicht gerade gut überlegt, hatte der Mann sich doch nur eine Mütze aufgesetzt mit der Aufschrift PENGUIN… Ihren Blick bemerkend blinzelte der Schwarzhaarige sie nun abwartend an, wobei B es ihm gleichtat. Er sagte nichts, so auch sie, wodurch ein kleines Blinzelduell zwischen ihnen entstand. Am Ende schien wohl sie zu gewinnen, da der Pinguinmann sich am Ende sichtlich unwohl zu fühlen schien. Ulkiges Kerlchen, dachte sich B. Im nächsten Moment aber wurde sie aus ihrer Gedankenwelt herausgerissen, da der Mann, anstatt eindeutig zu antworten, ihr eine zweideutige Frage stellte. „Dein Puschel, dient der nur zur Zierde oder lässt sich damit auch Spaß haben?!“, grinste er neckisch hoch zu ihr, wobei ihr Blick nun direkt in die grauen Augen des Piratenkapitäns fiel. „Hm, das mein Lieber werden wir wohl herausfinden müssen, nicht?“



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