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B - Memoiren eines Informanten I

von

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PROLOG: Paradise

Paradise
 

Anno 1523/8

Die erste Hälfte der Grand Line...
 

Hoch oben über dem Himmel reiste just in diesem Moment eine blonde Frau innerhalb einer hüttenähnlichen Rikscha durch die Wolkenwände hindurch, in Richtung ihres bevorstehenden Abenteuers. Ihr Transportmittel war für die Reise gut ausgestattet, schien die kleine Behausung doch wind- und wetterfest zu sein. Sie konnte sich also ganz in Ruhe nun auch mental auf das Kommende vorbereiten. Dabei kam sie nicht ganz drum herum sich zu fragen, wie lange sie sich nun schon diesen Tag herbeigesehnt hatte? Ehrlich gesagt, wusste sie es nicht mehr genau. Aber den Wunsch, endlich alles herauszufinden, hatte sie schon immer gehegt. Nun sollte dieser Tag wohl gekommen sein, an dem sie Vergeltung üben konnte! Laut ihren erhaltenen Informationen sollte sich ihre Zielperson mittlerweile auf der Insel San Farudo aufhalten, die sich in Paradise oder genauer gesagt, im letzten Drittel der ersten Hälfte der Grand Line befand. Um hierher zu gelangen hatte sie die Dienste des mittlerweile berühmten Transportunternehmens, eines Mannes namens Kovac Maco in Anspruch genommen. In ihrer Jugend war sie schon mehrmals auf diesen Herren gestoßen und wusste somit, dass auf ihn Verlass war. Sie wiederum war ihres Zeichens, trotz ihrer jungen Jahre, ein fähiger Informant unter dem Pseudonym „B“. Für normal nahm sie von anderen Aufträge an, um je nach dem Gefragten Antworten zu beschaffen, doch dieses Mal betraf es sie selbst. Es war nicht so, dass sie den Geheimnissen der Welt nicht selbst auf den Zahn fühlen wollte, spürte sie in sich drinnen doch stets diesen unbändigen Wissensdurst. B wollte jetzt aber nicht mehr länger nur den Spuren ihrer Vergangenheit folgen, sondern endlich damit abschließen können. Für sie galt es nun sich um andere Dinge zu kümmern, also durfte sie sich nicht mehr allzu sehr von ihren früheren Geistern ablenken lassen. B fand, dass sie es Junior schuldig war und hatte seinetwegen deshalb nun genug, weiterhin bloß aus der Ferne ihre Zielperson zu verfolgen. Für einen kurzen Augenblick zogen sich ihre Augenbrauen bedrückt zusammen. Ein tiefer Atemzug mit geschlossenen Augenlidern später, verdrängte aber diese Empfindung, als B dann auch wieder ihre emotionslose, kühle Maske aufsetzte. Gefühlsregungen dieser Art kamen eigentlich selten vor, jedoch in letzter Zeit immer häufiger, was wohl an den Hormonen liegen musste, dachte sie sich. Nun wie auch immer, wieder gefasst griff B in den Kragen ihres Outfits, welches heute aus einem locker legeren kurzärmeligen Jeanseinteiler bestand und zog das eine Andenken hervor, welches sie einst im North Blue gefunden hatte. Es war ein altes, schon an den Ecken verbranntes Foto, wo jemand mit einer Fellmütze darauf abgebildet war. Diese eine gepunktete Mütze war über die Zeit hinweg ihr einzig wahrer Anhaltspunkt gewesen, dem sie stets gefolgt war. Heute würde der Tag sein, wo sie dem Träger dieser Mütze gegenüberstand! Der Gedanke daran erweckte in ihr augenblicklich die unterschiedlichsten Fragen. Wie etwa der Mann so war? Den Gerüchten zufolge sollte ihre Zielperson ja ein ziemlich grausamer Mensch sein, trug er ja auch deswegen seinen gefürchteten Beinamen. B war aber nicht eine dieser gutgläubigen Personen und fand, dass man solchem Hörensagen lieber selbst noch einmal nachging. Ihrer Meinung nach war es eine Sache etwas zu glauben, aber eine ganz andere durch eigene Erfahrung herauszufinden, ob Besagtes nun auf der Wahrheit beruhte oder nicht! Gutgläubig und unwissend zu sein, war für sie mitunter das Schlimmste. Dieser Gedanke drohte B nun erneut wieder an Vergangenes denken zu lassen, doch bevor dies geschah, meldete sich ihr Chauffeur mit einem sachten Klopfen am Frontfenster. Ein weiteres Mal alles tief in ihr drinnen hinter einer gedanklichen meterdicken Tür verschließend, hob sie ihre linke Hand, um den Vorhang vor dem kleinen Fenster vor ihr beiseitezuschieben. Neugierig den Grund für sein Stören herauszufinden, blickte B nun direkt in die blaugrauen Augen des Mannes auf der anderen Seite der Glasscheibe. Der dunkelhaarige Irokesenträger schenkte ihr ein verschmitztes Lächeln und deutete ihr an, dass sie das Schiebefenster am mittleren Griff doch bitte hochschieben sollte. B tat dies, wodurch ihr auch gleich schon der plötzliche Wind durch die langen blonden Haare zauste. Nun wusste sie, warum der Mann stets seine schwarze Fliegerbrille bei sich trug. „Guten Morgen Funbee~“, begrüßte der andere sie wie immer und zog sich ob der Kälte den Kragen seiner schwarzen in Leder gehaltenen Fliegerjacke hoch, während er mit seinem doch muskulösen Oberschenkel den Haltegriff der Rikscha bei sich hielt, wie sie mit einem gleitenden Blick nach unten bemerkte. Die kurze Überlegung, wobei sie sich fragte, ob wirklich sein ganzer Körper so gezielt, jedoch nicht übertrieben durchtrainiert war, schob B lieber schnell beiseite und hob wieder ihren Blick. Der Mann zog eine Augenbraue nach oben. „Bekomme ich nicht einmal ein „Guten Morgen“ zurück? Ah, das trifft mich jetzt aber wirklich…“, machte er theatralisch angehaucht und legte sich eine Hand auf die Brust. B räusperte sich kurz, wobei sie ihre Distanziertheit aufrechterhielt. „Sind wir schon da, Mr. Kovac?“, fragte sie in aller Höflichkeit. Ihr Gegenüber nickte schlicht und deutete dann nach unten. „Jup, das hier ist deine Endstation~“, sagte er, als sehe er dabei keinerlei Probleme. B aber runzelte die Stirn, ergriff ihren Rucksack und erhob sich mit kritischem Blick. „Wir befinden uns immer noch meterweit über dem Boden, Mr. Kovac, ein Umstand, der uns doch recht ungewöhnlich erscheinen sollte, oder nicht?“, bemerkte B, wobei sie die kleine Kabinentür seitlich öffnete, und die paar kleinen Stufen hinabstieg, um auf der letzten noch stehen zu bleiben. „Ach, die Höhe schaffst du doch locker, Süße~“, erwiderte Mr. Kovac mit den Armen zur Seite geworfen. Im nächsten Moment griff der Mann aber in Richtung Rikschafront, wo sich ein kleines Schränkchen befand, während er weitersprach. „Außerdem sagtest du nur, ich solle dich zur Insel San Farudo bringen. Von Landen war dabei keine Rede gewesen~“ Während der Dunkelhaarige im Schränkchen nach etwas suchte, musste B bei seinen Worten doch etwas den Kopf neigen. Jedoch hatte er recht, sie hatte nie explizit verlangt, dass er sie am Boden absetzen sollte! Sie nahm es also hin, musste sie doch froh sein überhaupt hier zu sein und sollte sich lieber damit beschäftigen nun herauszufinden, ob ihre Zielperson noch zu Gegen war, aber auch, wenn ja, wo sie den Mann nun finden konnte! In Gedanken schon woanders richtete B ihren Blick wieder nach vorne und nach unten, um den geeignetsten Landeplatz zu finden. Plötzlich aber riss der Mann sie nochmals aus ihren Überlegungen. „Hier Funbee~ Vergiss dein Fizzy Bubbele nicht“, sagte er und zwinkerte ihr zu, dabei eine Hand mit einer Flasche zu ihr ausstreckend, „geht aufs Haus!“ Neugierig, aber skeptisch beäugend, griff B nach dem Getränk mit der gelben Flüssigkeit und besah sich erstmal das Etikett. Etwas, was sie noch nie probiert hatte, dachte sie sich. „Dein neues Serviceangebot, ja?“, murmelte sie beiher und steckte es gleich ein. Der Mann lachte bloß, wusste er doch über ihren Drang gleich immer alles Neue auszuprobieren bescheid, und machte sich dann aber wieder zum Aufbruch bereit, wie sie im Augenwinkel sah. Mit einer Kopfbewegung zur Seite überprüfte er noch, ob die Tür von vorhin auch geschlossen war, und schob dann von außen noch das kleine Fenster wieder nach unten. Anschließend brachte er sich in Position, indem er wieder mit beiden Händen den Griff der ziehbaren Rikscha umfasste. „Ich muss dann wieder. Ein neuer Auftrag kam vorhin mit Hedwig rein~“, sagte er, was B nun wiederum aufhorchen ließ. Kurz blickte sie noch einmal in Richtung Mann, wusste sie doch, wen er nun wohl in Kürze abholen würde. Ihr anderer Kontakt verließ wohl wieder die Insel, jetzt wo sie angekommen war… Kurz darauf sprang B dann aber ohne weitere Worte zu verlieren ab, um mit festem Griff an den Riemen ihres Gepäcks und konzentriertem Blick wieder nach unten gerichtet, wenig später in einer Wolkendecke unter der Rikscha vollends zu verschwinden. Jene wiederum schien wie durch Zauberhand in der Luft zu schweben, doch beim genaueren Hinsehen, konnte man einen goldenen Schweif erkennen. Jener teilte sich nach hinten hin zu je einer Seite auf. Der Mann wiederum, der sich Kovac Maco nannte, klopfte einmal mit seinem rechten Schuh in der Luft auf und murmelte dabei für Außenstehende seltsam klingende Worte. „Der Vogel von Hermes ist mein Nam, verzehr meine Flügel und halte mich zahm~!!“ Kurz darauf erschienen kleine hellgelbliche Flügel an seinen schwarzen Boots, die an den Zehen offen waren, wobei im nächsten Augenblick das Transportunternehmen „Die Schwinge~“ dann auch schon von dannen sauste, um wenig später eine weitere sehr eigensinnige Dame abzuholen…



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