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Ai no Scenario

von

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Shinichi wusste, dass es ein Fehler war, aber es gab keinen Weg zurück mehr. Zu sehen, wie Kaito unter ihm lag, die Wangen tiefrot, die Lippen nur einen Spalt breit geöffnet, sein Atem stoßweise und die leisen, wohlwollenden Geräusche die er von sich gab – er konnte nicht aufhören.

Er glitt behutsam mit den Fingerspitzen über die Schläfe und die Wange des Jungen und entlockte ihm so ein weiteres, wohliges Seufzen. Er beobachtete, wie die fiebrigen, ozeanblauen Augen sich schlossen und Kaito den Kopf leicht zur Seite neigte, in der Hoffnung mehr von Shinichi’s Berührung zu erhaschen.

Shinichi konnte sich dem Wunsch des Jungen nicht widersetzen und glitt mit seinen Fingern zärtlich über die weiche Haut zu seiner Schläfe, nur um sie letztlich behutsam in der braunen Mähne zu vergraben.

„Und das ist wirklich okay für dich?“, wisperte er, als er sich näher beugte, gegen die Lippen des Magiers. Kaito schlang seine Arme um Shinichi’s Nacken, zog ihn noch näher, sodass der eiskalte Körper des Vampirs auf den heißen Körper des Jungen traf. Es fühlte sich an als würde jemand Stromschläge durch seinen Körper jagen, an jeder Stelle, wo die beiden sich berührten.

Kaito nickte leicht und öffnete seine Augen wieder um den Vampir, der über ihn gebeugt war anzusehen.

„Ich weiß, wie ungern du die Kontrolle abgibst, Meitantei“, hauchte er als Antwort und ein Lächeln begann sich auf seinen Lippen zu formen, „Es ist okay. Weil du es bist. Weil du… mein Meister bist.“

Shinichi wusste, dass diese Worte ihn abschrecken sollten, dass sie ihn stoppen sollten. Kaito hatte ihn zuvor nie als Meister bezeichnet, hatte nie auch nur irgendwie angedeutet, dass er sich Shinichi unterwerfen würde, hatte nie zugelassen, dass der Detektiv ihn dominierte. Dass er jetzt dalag, völlig wehrlos, unter ihm und dieselben Worte verwendete, die auch Akihito und Bram verwendet hatten, dass er ihn als Meister ansah sollte Shinichi wachrütteln. Aus Kaito sprach das Band, ihr Fluch, der sie aneinander kettete, doch Shinichi spürte, dass es ihn diesmal nicht aufhielt, dass er diesmal nicht den Rückzug antreten würde, dass er diesmal nicht der Vernünftige sein würde.

Sie würden das Band lösen, so schnell wie möglich, das hatten sie einander versprochen. Doch bevor es soweit war wollte sich Shinichi nur ein einziges Mal diesen Gefühlen voll und ganz hingeben.

„Nur dieses eine Mal“, raunte Shinichi gegen Kaito’s Lippen ehe er diese erneut in einen innigen und leidenschaftlichen Kuss einfing und dem Jungen unter sich mit seinen Berührungen ein weiteres, tiefes Stöhnen entlockte.

 

Die Sonne ging langsam unter aber weder der Schülerdetektiv des Ostens noch der Magier des Mondscheins störten sich daran. Shinichi hielt Kaito in seinem Arm, seine Hand ruhte auf dem Rücken des Jungen. Er zeichnete gedankenverloren, zusammenhanglose Muster mit seinen Fingerspitzen auf der weichen Haut, was Kaito immer wieder mal ein leises Aufseufzen entlockte. Kaito’s Hand ruhte auf seiner Brust. Nicht an der Stelle, an der sein Herz schlagen würde, wenn er noch ein Mensch wäre, sondern an der Stelle, an der die Silberkugel in seinen Körper eingetreten war. Sie schwiegen beide, aber nicht aus Angst oder Wut, sondern schlichtweg, weil es nichts zu sagen gab.

Shinichi ließ Revue passieren was geschehen war, nachdem er Kaito von der Straße in eine abgelegene Seitengasse gezerrt hatte. Sie waren sich in den Armen gelegen, eng umschlungen, und Shinichi hatte Kaito geküsst. Er wollte ihn beruhigen, wollte ihm zeigen das alles in Ordnung war aber Shinichi’s Kuss hatte es nur schlimmer gemacht, hatte Kaito’s Körper zum Beben gebracht, hatte den Jungen dazu getrieben sich krampfhaft an den Vampir zu klammern.

Shinichi hatte beschlossen ihn mit nach Hause zu nehmen. Er konnte ihn in so einem fragilen Zustand nicht alleine durch die Stadt laufen lassen. Natürlich wusste er, dass Kaito’s Pokerface perfekt sitzen würde, dass niemand merken würde was in dem Jungen vorging, aber Shinichi wusste es. Er wusste, wie sehr sich der Junge quälte, wie sehr er unter dieser Maske aus Fröhlichkeit und Energie litt und er wollte etwas dagegen tun, wollte Kaito’s Leiden lidern.

Von da an war alles überraschend schnell gegangen. Shinichi hatte den Magier an seinen Stammplatz in seiner Küche verfrachtet, was dem Jungen immerhin ein leichtes Lächeln entlockt hatte, und war dabei gewesen ihm einen Tee vorzubereiten während sie über ihre Situation und das Band sprachen.

Sie waren sich beide einig, dass es zu gefährlich war. Kaito gab zu, dass er, wenn er keine Wahl gehabt hätte, Akihito erschossen hätte. Der weißhaarige Vampir war für ihn bei weitem nicht so wichtig wie Shinichi es war.

Und auch Shinichi gab offen zu, dass er seinen Clan verraten hätte, wenn das die einzige Möglichkeit gewesen wäre um Kaito zu retten.

Der Gedanke daran war so gruselig, dass es Shinichi schauderte. Die Stimmung war gedrückt gewesen und er hatte versucht sie irgendwie zu lockern. Er wusste noch genau was er gesagt hatte, konnte sich an den amüsierten Tonfall seiner Stimme erinnern als er die Worte sprach.

Ich werde es vermissen dir so nahe zu sein. Du bist ein überraschend guter Küsser.

Shinichi hatte eigentlich nur einen Witz machen wollen, hatte nur die Stimmung etwas auflockern wollen. Er hatte nicht erwartet, dass Kaito ihn ernst nahm und war umso überraschter, als er dessen Antwort hörte.

Dann lass es uns doch einfach ein letztes Mal tun.

Von da an war alles ganz schnell gegangen. Noch bevor er realisiert hatte, was der Magier da erwiderte hatte, hatte dieser schon seine Arme um den Vampir geschlungen und ihn geküsst. Shinichi wehrte sich nicht. Er war es leid, der Vernünftige zu sein, war es leid Kaito von sich zu schieben, war es leid alles, was ihm guttat und ihn glücklich machte zu verlieren, also hatte er seine Arme um den Magier geschlungen und den Kuss erwidert.

Sie waren daraufhin in Shinichi’s Schlafzimmer gelandet. Sein Bett, um genauer zu sein. Sie schworen sich, dass es eine einmalige Sache war und, dass sie nichts bereuen würden, auch nicht nachdem das Band getrennt worden war. Sie wollten ihre freundschaftliche Beziehung beibehalten, auch wenn der Hunger aufeinander endlich verschwunden war.

Shinichi hätte niemals erwartet, dass sein erstes Mal mit einem Mann sein würde. Noch weniger hätte er erwartet, dass Kaitou KID derjenige sein würde, mit dem er im Bett landete. Und am allerwenigsten hatte er erwartet, dass KID sich ihm vollends hingab, dass er Shinichi die Führung überließ und sich ergab.

Weil du… mein Meister bist. hatte er gesagt.

Shinichi verzog leicht das Gesicht. Er drehte seinen Kopf ein Stück und betrachtete den Jungen, der immer noch nahe an ihn gedrängt lag, die Hand regungslos auf der Brust. Es sah beinahe so aus als wäre Kaito eingeschlafen, aber Shinichi war sich sicher, dass das nicht der Fall war.

Vermutlich war er einfach nur tief in Gedanken versunken, so wie Shinichi auch.

Behutsam wanderte der Detektiv mit der Hand, die eben noch Muster auf der nackten Haut des Jungen gezeichnet hatte nach oben und berührte vorsichtig die weichen Haare an seinem Nacken. Shinichi spürte, wie Kaito erschauderte und den Kopf etwas hob um den Vampir anzusehen. Dieser nutzte die Gelegenheit und beugte sich etwas vor um einen flüchtigen Kuss von Kaito’s Lippen zu Stehlen.

Der Magier lachte auf: „Ich dachte, dass das Stehlen meine Aufgabe ist?“

„Keine Sorge, ich mache dir deinen Rang als Magier des Mondscheins schon nicht streitig“, erwiderte Shinichi mit einem frechen Grinsen auf den Lippen. Kaito erwiderte das Grinsen ehe er sich zur Seite drehte, sein Gesicht nun auf Shinichi’s Höhe, sodass sie sich in die Augen sehen konnten. Shinichi bedauerte den Verlust des Körperkontaktes, doch er würde Kaito nicht zwingen von ihm gehalten zu werden, wenn er das nicht wollte.

„Morgen nach dem Unterricht gehen wir zu Akihito, ja?“

Shinichi nickte leicht: „War doch so abgemacht, oder?“ Der Magier lächelte: „Stimmt schon. Ich hatte nur Angst du hättest es dir vielleicht überlegt.“

„Ich denke nicht, dass sich das Band so schnell festigt. Immerhin waren wir bis auf heute sehr vorsichtig“, erwiderte Shinichi und richtete seinen Blick auf die Decke über sich. Er verschränkte die Arme hinter dem Kopf und seufzte tief auf. „Trotzdem ist es gut, wenn wir das morgen erledigen. Ich möchte nicht, dass sowas wie mit Bram noch einmal passiert.“

„Ich auch nicht“, erwiderte Kaito und rollte sich ebenfalls auf den Rücken um an die Decke zu starren. Kurze Zeit herrschte wieder Stille zwischen den beiden, ehe der Magier erneut das Wort ergriff: „Aber eines würde ich schon gerne wissen…“

Shinichi drehte den Kopf zur Seite und sah Kaito an. Dieser tat es dem Detektiv gleich ehe er seine Frage stellte: „Wieso ist das mit dir und Ran nichts geworden? Ich meine, ich hab mich immer wieder mal für dich ausgegeben, als du noch Conan warst, ich weiß welche Gefühle das Mädchen für dich hegt. Und welche Gefühle du für sie hegst. Warum seid ihr kein Paar, wenn du doch jetzt endlich wieder Shinichi bist? Und komm mir nicht mit der Vampir-Geschichte, ich weiß, dass das erst viel später passiert ist.“

Shinichi schmunzelte leicht über Kaito’s Worte, aber er sah keinen Grund mehr dafür die Wahrheit vor ihm zu verbergen. Sie hatten so viel miteinander geteilt, da würde ein Geheimnis mehr oder weniger kaum ins Gewicht fallen.

„Ich wollte sie nicht in Gefahr bringen“, lautete die Antwort. „Solange Gin und Wodka und diese ganze Organisation rund um die Männer in Schwarz nicht ausgehoben ist kann ich es nicht riskieren, dass sie über meine Gefühle für Ran Bescheid wissen. Für diese Männer soll Ran wie eine Freundin wirken, nicht mehr und nicht weniger als Sonoko. Um ehrlich zu sein hatte ich geplant, wenn die Organisation endlich vernichtet ist, sie zu fragen ob sie mir nicht doch eine Chance gibt, nachdem ich ihr das Herz gebrochen habe. Ich wollte ihr alles erzählen aber… das ist jetzt hinfällig.“

„Meinst du, weil du ein Vampir bist?“

Shinichi nickte leicht. „Ich werde Japan verlassen und nach England gehen, offiziell zum Studieren, inoffiziell um unterzutauchen. Wenn ich ein neues Leben als Vampir aufbauen will muss ich erst sämtliche Bande zu den Menschen trennen. Auch wenn… wenn das sehr schmerzhaft wird.“

„Weißt du, Kudo, ich hab gesehen wie sie dich ansieht. Wie sie mich ansieht, wenn ich du bin“, begann Kaito langsam, zögerlich. „Meinst du nicht, sie würde es verstehen? Meinst du nicht, sie würde ein Schicksal an deiner Seite wählen anstatt hier in Beika ohne dich zu sein? Die Unsterblichkeit mit dir erleben?“

Shinichi drehte sich etwas zur Seite um Kaito besser ansehen zu können und der Magier tat es ihm gleich. Er versuchte im Gesicht des Detektivs zu lesen, was dieser fühlte, was er dachte, was seine Worte in ihm ausgelöst haben könnten, doch Shinichi’s Pokerface war perfekt. Kaito konnte es nicht lesen, also wartete er einfach auf die Antwort.

„Natürlich würde sie das“, er klang so selbstverständlich, dass es Kaito ein kleinwenig erschreckte, „Wenn ich Ran die Unsterblichkeit anbieten würde, eine Unsterblichkeit mit mir, würde sie ohne zu zögern darauf eingehen. Sie würde nicht wollen, dass ich die Ewigkeit alleine verbringe, also würde sie sich mir anschließen und zum Vampir werden. Aber das möchte ich nicht.“

Shinichi seufzte tief: „Ran möchte Kinder. Sie möchte eine Familie und ein Haus mit Garten. Wer weiß, vielleicht möchte sie ja sogar mein Haus mit Garten und meine Kinder, aber das ist unmöglich. Vampire können keine Kinder zeugen. Wir können nur verwandeln. Ich möchte Ran’s Traum nicht zerstören, nur weil ich Angst vor einer Ewigkeit in Einsamkeit habe. Das wäre egoistisch.“

Kaito senkte den Blick etwas, betrübt darüber, dass Shinichi so empfand. Er hatte nie darüber nachgedacht was es bedeuten würde, eine Ewigkeit als Vampir, ein unsterbliches Leben. Sehen zu müssen wie alle geliebten Menschen sterben, wie die Kinder erwachsen werden und selbst Kinder bekamen, wie alles sich veränderte während man selbst unverändert bleibt. So lange hatte Shinichi nach einem Weg zurück gesucht, zurück zu seiner wahren Identität, zurück in seinen wahren Körper, und jetzt, wo er ihn endlich wiederhatte war er dazu verdammt die Ewigkeit in ihm zu verbringen.

Die kühle Hand des Vampirs an seiner Wange, die sich den Weg in seine Haare suchte und dabei zärtlich über seine warme Haut glitt riss Kaito aus seinen Gedanken. Er hob den Kopf wieder etwas an und fand sich Aug in Aug mit Shinichi, welcher sich näher gebeugt hatte, ein schelmisches Grinsen auf den Lippen.

„Was soll das überhaupt?“, fragte er, der Tonfall neckend, „Du nennst mich immer noch Kudo? Ich dachte wir wären längst bei den Vornamen angekommen, Kaito.“

Doch bevor der Magier etwas erwiderten konnte hatte ihn der Vampir mit einem innigen Kuss auch schon zum Schweigen gebracht.

 

Kaito fühlte sich weitaus besser als die Tage zuvor. Sämtliche Wunden von vergangenen Vampirangriffen und anderen Zwischenfällen waren längst zur Gänze verheilt und auch sein Blutmangel war, dank der Transfusion von Miyoko und der Behandlung im Krankenhaus stabilisiert. Nicht mal sein Band mit Shinichi zerrte an ihm, so wie es das normalerweise tat und Kaito hatte den Verdacht, dass es daran lag was am Tag zuvor passiert war.

Er stoppte das Scrollen auf seinem Telefon und starrte das Bild neben dem Zeitungsartikel an ohne es wirklich wahrzunehmen. Gedanklich war er woanders, im Schlafzimmer des Oberschülerdetektivs, eng umschlungen und stöhnend. Kaito schüttelte schnell den Kopf um die Gedanken daran zu vertreiben. Er legte das Telefon zur Seite und lehnte sich zurück, spürte jedoch sofort ein Stechen im unteren Rücken. Schnell lehnte er sich wieder nach vorne und legte den Kopf auf der Tischplatte ab.

Shinichi hatte sich entschuldigt. Mehr als einmal. Aber Kaito brauchte keine Entschuldigung. Er wusste, dass die Schmerzen unvermeidbar gewesen waren und der Detektiv war, dafür, dass es auch sein erstes Mal gewesen war, unglaublich vorsichtig gewesen. Er würde das bisschen Schmerzen schon überstehen und nach dem Besuch bei Shinichi’s Clan am Nachmittag würde das in Zukunft wohl auch kein Thema mehr sein.

„Du bist so ein Idiot, Bakaito“, begrüßte Aoko ihn und ließ sich neben ihn auf ihren Sitzplatz fallen. Fragend hob der Magier eine Augenbraue an: „Was willst du damit sagen, Ahoko?!“

Seine Kindheitsfreundin drehte sich zu ihm und strafte ihn mit einem bösen Blick: „Was fällt dir ein beim Blutspenden falsche Angaben zu machen?! Die Regelung nur alle acht Wochen spenden zu gehen ist doch nicht zum Spaß aufgestellt worden, sondern zum Schutz der Spender!“

Kaito errötete leicht, wandte den Blick jedoch ab. Natürlich hatte er Aoko und dem Rest seiner Freunde nicht erzählen können, was wirklich passiert war. Nachdem er Aoko informiert hatte, dass er im Krankenhaus war, war sie ihn sofort besuchen gekommen und er hatte eine gute, glaubwürdige Ausrede gebraucht. Dass er an Blutverlust litt, weil er beim Blutspenden falsche Angaben gemacht hatte war nicht seine Idee gewesen, sondern Miyoko’s. Aber die Idee war harmlos und realistisch genug, dass er sie übernommen hatte und nun dafür sorgte, dass diese, offizielle, Geschichte ihre Runden drehte.

Auch, wenn er dafür selbst als ziemlich dämlich dastand. Das würde er wohl einstecken müssen.

„Ich dachte, mit einer nicht so häufigen Blutgruppe wie meiner ist es besser, wenn ich öfter spenden gehe“, erwiderte Kaito in einem schwachen Versuch sich zu rechtfertigen, aber Aoko’s Blick sprach Bände dafür, dass sein Versuch vergebens war. Der Magier seufzte tief auf als jemand zu seiner Rettung kam, von dem er es am wenigsten erwartet hätte. Hakuba trat näher an Aoko’s Tisch heran und schenkte den beiden ein Lächeln: „Na, na, Aoko-san. Auch, wenn es dumm und zu einem gewissen Grad illegal war, so muss man Kaito doch zugutehalten, dass er es mit dem Gedanken an ein größeres Wohl getan hat. Er wollte nur helfen.“

„Ich bin überrascht sowas gerade von dir zu hören“, erwiderte Kaito und zog eine Augenbraue hoch. „Ich dachte Das Gesetz ist das Gesetz, egal worum es geht?“

„Nun, ich kann natürlich nicht gutheißen, dass du die Gesetze zum Schutz deiner Gesundheit und der Gesundheit der Bürger gebrochen hast, aber es ist niemand zu Schaden gekommen außer dir selbst, also kann ich das verkraften“, erwiderte der Brite schulterzuckend. Kaito fühlte sich provoziert. Er wollte schon eine dumme Andeutung machen was Kaitou KID anging, eine Andeutung, dass die Raubzüge dann ja wohl auch okay wären, wenn sie einem größeren Wohl dienen würden, wenn sie niemandem außer den überreichen Besitzern schaden würden, aber er hielt sich zurück. Es war endlich etwas ruhiger um ihn geworden, mit Bram aus der Welt und keinen anderen Vampirjägern, die es auf ihn oder Shinichi oder Shinichi’s Clan abgesehen hatten, er musste nicht auch noch selbst dafür sorgen, dass er sich gleich wieder neuen Ärger einhandelte.

Stattdessen atmete Kaito tief aus und widmete sich wieder dem Zeitungsartikel auf seinem Telefon: „Wie du meinst, Hakuba.“

Er konnte sich vorstellen, dass der Brite etwas überrascht war, dass Kaito sich nicht provozieren ließ, aber das war dem Magier egal. Er wollte seinen neuverdienten Frieden nicht schon wieder riskieren. Außerdem war es an der Zeit sein nächstes Ziel auszuwählen. Aus irgendeinem Grund war er überzeugt davon, dass Pandora ganz nahe war, näher, als der Stein je zuvor gewesen war.

Wenn er nur wüsste wie der Stein rund um Pandora aussah würde das die Suche natürlich um einiges erleichtern.

„Hey, Kaito“, Aoko’s Stimme riss ihn aus seinen Gedanken und er sah seine beste Freundin fragend an. „Sicher, dass mit dir alles in Ordnung ist? Du bist so ruhig.“

„Natürlich ist mit mir- was soll das denn?!“

Aoko hatte ihre Hand auf seine Stirn gelegt und testete, ob der Magier Fieber hatte, doch der junge Mann schüttelte die Hand seiner Freundin an und begann zu schimpfen, was Aoko ein erleichtertes Lachen entlockte.

Der Unterricht selbst war wie Urlaub für Kaito. Er störte nicht oft, nur ein, zweimal, als er merkte, dass die Stimmung in den Keller rasselte, weil die Lehrer mit der angehenden Prüfungszeit viel mehr Druck auf die Schüler ausübten. Auch die Entscheidungen, wie sie im Leben weitermachen wollten, welche Universitäten sie besuchen wollten, wurden ihnen immer stärker aufgedrängt.

Kaito hatte seine Wunsch-Institutionen bereits abgegeben, so wie auch der Rest seiner Freunde, aber plötzlich schien das alles so weit weg zu sein. Lernen, studieren, es erschien ihm alles so fern.

Er fragte sich, was Shinichi wohl sagen würde, wenn er mit ihm nach England gehen würde. Kaito war in alles eingeweiht, er wusste über die Vampire und dem Leben jener, die verwandelt wurden Bescheid. Shinichi litt darunter, dass er den Kontakt zu seinen Freunden und seiner Familie abbrechen musste, vielleicht würde es ihm einfacher fallen, wenn wenigstens ein Freund mit ihm kam.

Und er war Shinichi’s bevorzugtes Opfer. Natürlich wusste Kaito, dass er so nicht denken durfte, dass es das Band war, welches die Sehnsucht anfachte, dass Shinichi von ihm trank. Aber dennoch, er würde dem Vampir den Wunsch nicht verwehren, wenn er ihn fragte. Shinichi hatte bereits mehrmals bewiesen, dass er Kaito niemals absichtlich verletzen würde, dass er sich im Griff hatte und rechtzeitig stoppen würde.

Das einzige Problem, wenn er sich dazu entscheiden würde in England zu studieren wäre wohl Hakuba. Kaito wusste, dass der Halbbrite ebenfalls mit dem Gedanken spielte zurück in seine zweite Heimat zu reisen um sich dort im Bereich Kriminaltechnologie und Spurenanalyse weiterzubilden. Hakuba wäre vermutlich nicht klar, dass Shinichi sich ebenfalls in England aufhalten würde, aber er würde es definitiv merken, wenn der Magier plante dorthin zu gehen.

Und noch auffälliger würde es werden, wenn auch Kaitou KID beginnen würde Überfälle in London zu begehen.

Pandora war einer der Hauptgründe, warum Kaito Japan nicht verlassen wollte. Es war ein offenes Geheimnis, dass Kaitou KID Japaner war und das er auch in Japan lebte, doch wenn Kaito und KID zeitgleich in England auftauchen würden, dann würde das Hakuba’s Aufmerksamkeit mehr als nur ein bisschen auf sich ziehen. Es gäbe dann keine Möglichkeit mehr sich rauszureden und dem Briten zu entkommen, er würde sich damit nur eine Menge an Problemen einhandeln. Und diese Probleme würden vermutlich, früher oder später, auch auf Shinichi zurückfallen, der ja eigentlich nach England ging um unterzutauchen.

Kaito wusste, dass es das Beste sein würde, wenn er in Japan zurückblieb und Shinichi das tun lies, was er vorhatte – nämlich sämtliche Kontakte zur Menschenwelt abbrechen. Aber allein der Gedanke daran nie wieder von ihm zu hören, nicht zu wissen was er tat, wie es ihm ging, allein die bloße Vorstellung dessen machte Kaito fast verrückt.

Der Magier atmete tief durch. Er musste aufhören sich über solche Dinge den Kopf zu zerbrechen. Er wusste, dass es besser werden würde, wenn dieser dämliche Fluch aufgehoben war. Dann würde er auch endlich wieder normal und rational denken können.

Also versuchte er sämtliche Gedanken an Shinichi und Vampire und seine Zukunft beiseite zu schieben und sich stattdessen auf den Unterricht zu konzentrieren, zumindest solange, bis die Mittagspause ihn erlöste.

 

Aoko hatte natürlich, wie sollte es auch anders sein, ein Bento für Kaito vorbereitet und es ihm mit in die Schule gebracht. Er hatte ihr zwar bereits mehrmals gesagt, dass sie das nicht tun müsse, aber insgeheim war der Magier froh darüber, dass er nicht jeden Tag mit den Menschenmengen am Schulshop um die besten Sandwiches kämpfen musstes. So lecker manche von denen auch waren, gegen ein selbstgemachtes Bento kamen sie dann doch nicht an. Auch wenn Aoko noch ein bisschen Übung brauchte, zum Beispiel wenn es um Hamburger ging.

Aoko und er hatten ihre Tische zusammengeschoben und Akako und Hakuba eingeladen sich zu ihnen zu setzen, sodass sie gemeinsam zu Mittag essen konnten. Und, zu Kaito’s großer Überraschung hatten sowohl die Hexe als auch der Detektiv zugestimmt. Also saßen sie zu viert beisammen und genossen ihre Mittagspause.

Kaito warf einen kurzen Blick aus dem Fenster und fragte sich, was Shinichi wohl gerade tat. Vermutlich hatte er auch gerade Mittagspause und saß mit seinen Freunden, Ran und Sonoko zusammen. Vermutlich hatte Ran wieder ein Bento für ihn gemacht, welches Shinichi qualvoll hinunterwürgte. Er behauptete es zu tun um kein Aufsehen zu erregen, aber Kaito hegte den leisen Verdacht, dass der Detektiv die Gefühle seiner Kindheitsfreundin nicht verletzen wollte, so wie auch Kaito stets versuchte Aoko’s Gefühle nicht zu verletzen.

Er schloss die Augen zur Hälfte und fragte sich, ob Shinichi sich wohl danach sehnte den widerlichen Geschmack nach Verdorbenen mit dem Geschmack seines Blutes wegwaschen zu können. Er fragte sich, ob Shinichi gerne seine Zähne tief in Kaito’s Hals schlagen und von ihm trinken wollen würde.

Ein Schauer lief ihm über den Rücken und er schob den Gedanken schnell wieder zur Seite, wandte sich stattdessen seinen Freunden zu. Er hörte gerade noch das Ende von Hakuba’s Satz: „-Methodik im Spurenlesen und Tatortsicherung unterscheidet sich stark von unserer. Deshalb ist ein Studium außerhalb von Japan eine große Bereicherung für mein Wissen zur Kriminalistik.“

„Wahnsinn, Hakuba-kun“, Aoko wirkte sichtlich erstaunt, „Dass du wirklich nach England studieren gehst find ich großartig! Ich dachte zwar, du würdest wegen Kaitou KID in Japan bleiben, aber es wäre schade, wenn du dir wegen so einem Möchtegerngauner deine ganze Zukunft verbaust.“

Kaito murrte leise „Was heißt hier Möchtegern?“, doch Aoko ignorierte ihn geflissentlich und wandte sich stattdessen Akako zu, ein fröhliches Lächeln auf den Lippen: „Und du, Akako-chan? Was wäre deine erste Wahl an Universitäten?“

Die Hexe war wohl auf diese Frage nicht vorbereitet gewesen, denn ihre Augen weiteten sich vor Überraschung und sie errötete leicht. Schnell wandte sie den Blick von ihren nun neugierigen Freunden ab und begann mit den Stäbchen, die sie in der Hand hielt, rumzuspielen.

„Das“, begann sie zögerlich, „das ist mir peinlich…“

„Das muss es nicht sein“, bestärkte Aoko die Hexe, „Komm schon, wir reden doch alle drüber! Was hast du vor?“

„Ich…“, Akako zögerte immer noch, aber sie wusste, dass Aoko recht hatte. Niemand würde sie verurteilen. „Ich habe als erste Wahl die Tohto Universität angegeben. Ich möchte dort gerne Medizin studieren.“

„Medizin?“, wiederholte Kaito überrascht. Er hatte dem Mädchen vieles zugetraut, aber er wäre niemals davon ausgegangen, dass sie Medizin studieren wollte. Sofort fand Akako ihre Fassung wieder und straffte ihre Schultern ehe sie den Magier mit einem süffisanten Lächeln bedachte. „Ja, Medizin“, ihre Stimme triefte nur so vor Arroganz und Kaito wusste, dass sämtliches Beschämen über ihre Zukunftspläne komplett verschwunden war. „Meine Familie hat sich immer schon um das Wohl anderer gesorgt und auch in früheren Zeiten oft mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Willst du etwa sagen, dass ein Studium der Medizin nicht zu mir passt?“

Kaito ließ die Stäbchen auf den Tisch fallen und hob abwehrend die Hände: „So war das nicht gemeint! Ich war nur überrascht, ich meine… Medizin ist nicht gerade ein einfaches Studium. Ich dachte immer, du machst etwas, ich weiß nicht… politisches? Oder vielleicht in einem großen Unternehmen als Chefin?“

Akako lachte auf, anscheinend zufrieden mit Kaito’s Alternativvorschlägen was ihre Jobs anging.

„Das ist sehr schmeichelnd, Kuroba-kun, danke.“

„Was hast du eigentlich für deine Zukunft geplant?“, wandte sich Hakuba an den Magier, welcher inzwischen seine Stäbchen wieder in die Hand genommen hatte und Anstalten machte weiter zu essen. Überrascht hob er den Blick und sah Hakuba an. Nicht nur der Detektiv schien neugierig zu sein, auch Aoko und Akako hatten sich ihm zugewandt.

Die Blicke seiner Freunde machten ihn unruhig. Zögerlich blickte Kaito auf sein Bento und begann mit den Stäbchen darin zu stochern. Dann aß er einen Bissen, doch die erwartungsvollen Blicke seiner Freunde verschwanden nicht.

Der Magier seufzte schwer auf: „Ich hab keine Ahnung.“

„Wie, du hast keine Ahnung?“, fragte Aoko überrascht, „Aber wir müssen doch schon unsere Wunschuniversitäten angeben.“

„Ja, schon… ich hab als erste Wahl die Tohto Universität und als zweite Wahl die Beika Universität angegeben“, murmelte der Magier und stocherte weiter in seinem Reis, „Aber ich weiß nicht ob ich wirklich auf die Unis will.“

„Die Tohto Universität ist keine schlechte Wahl für jemanden, der nicht weiß, was er mit seiner Zukunft anfangen will“, warf Hakuba ein, „Sie hat viele verschiedene Zweige und eine reiche Auswahl an Ausbildungen. Du solltest dir aber trotzdem nicht zu lange Zeit lassen, immerhin beginnen die Probe-Examen bald und bis dahin solltest du dir überlegt haben welchen Beruf du einschlagen willst.“

„Ich weiß gar nicht ob ich das Examen überhaupt brauche“, erwiderte Kaito und sah Hakuba direkt an. Der Detektiv hob überrascht eine Augenbraue an: „Was meinst du?“

Kaito stieß einen tiefen Seufzer aus: „Meine Mum hat angeboten mich mit nach Las Vegas zu nehmen. Es gibt dort einige großartige Schule für Magier. Ich könnte das Erbe meines Vaters antreten und genauso wie er mit 20 Jahren am Grand Prix der Magier teilnehmen…“

„Dann würdest du Tokyo verlassen“, stellte Hakuba trocken fest. Kaito nickte leicht. Er wusste, worauf der Detektiv anspielte, auch wenn er nicht darauf einging. Wenn Kaito Tokyo verließ, dann würde auch Kaitou KID das Land verlassen. Und dann wäre es offensichtlich, dass Kaito hinter KID’s Maske steckte.

Kaito wusste, dass es keine Option für ihn war in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. Oder mit Shinichi nach London zu gehen. Sobald Kaito Kuroba wo anders als in Tokyo lebte, sobald Kaitou KID den Ort seiner Überfälle änderte würde es Hakuba wissen. Und ein Studium in London würde ihn nicht davon abhalten quer über den Planeten zu reisen nur um zu beweisen, dass er recht gehabt hatte.

„Las Vegas ist so weit weg“, wisperte Aoko und zog so die Aufmerksamkeit der beiden Jungs auf sich. Sofort spürte Kaito die Schuld, die wie ein Pfeil sein Herz durchbohrte. Er wusste, dass er Aoko traurig machen würde, wenn er das Land verließ. Sie waren Kindheitsfreunde, immer schon gewesen. Für eine Zeit lang hatte Kaito sogar mit dem Gedanken gespielt das Mädchen um ein Date zu bitten, sie zu fragen seine Freundin zu werden. Aber dann kam die Sache mit KID dazwischen.

Er hatte bereits zu viel gelogen, sie zu oft betrogen, er verdiente dieses hübsche und gütige Mädchen nicht. Sie würde einen anderen Mann finden, einen, der ihrer würdig war.

Sein Blick wanderte zu Hakuba, dessen Aufmerksamkeit auf Aoko lag. Er berührte zart ihre Schulter und flüsterte ihr ein paar tröstliche Worte zu. Kaito hörte nicht was genau er sagte, aber es zauberte Aoko ein Lächeln auf die Lippen.

Kaito schluckte schwer und wandte den Blick ab. Er kümmerte sich wieder um sein Bento und aß weiter, die Stimmung am Tisch gedrückt. Der Magier wusste, dass er mitunter Schuld an dem Stimmungsumschwung hatte und er fühlte sich schlecht deswegen. Überhaupt, Kaito war kein Fan davon, wenn jemand schlechte Laue hatte. Entschlossen dem ganzen entgegenzuwirken indem er irgendeine dumme Bemerkung machte hob er den Kopf.

Gerade rechtzeitig um zu sehen, wie Aoko mit ihrem Ellbogen den Becher von Hakuba umstieß, sodass ein Schwall von Schwarztee sich über dem Briten ergoss.

Erschrocken sprang Hakuba auf und wich vom Tisch zurück, fluchend über das heiße Getränk auf seinem weißen Hemd. Aoko tat es ihm gleich, entschuldigte sich auch sofort und schnappte das Taschentuch von ihrem Tisch um die Flecken am Hemd des Briten trocken zu tupfen.

„Soweit ich weiß fressen sich Schwarzteeflecken gerne in helles Gewebe“, kommentierte Akako besserwisserisch von der Seite, „Am besten lassen sich die Flecken entfernen, wenn man sie schnell mit heißem Wasser auswäscht.“

Hakuba verzog leicht das Gesicht und entschuldige sich bei seinen Freunden ehe er sich abwandte und das Klassenzimmer verließ. Aoko, die ja Schuld an der ganzen Misere hatte, eilte Hakuba nach, bestrebt darin ihm dabei zu helfen die Flecken zu entfernen. Als die beiden den Raum verlassen hatten wandte Kaito sich mit einer erhobenen Augenbraue Akako zu.

„Was sollte das?“

„Ich weiß nicht was du meinst“, erwiderte die Hexe und aß genüsslich ihr Bento weiter. Der Magier runzelte die Stirn und lehnte sich etwas näher zu dem hübschen Mädchen, welches ihm Gegenüber saß: „Hör mal, ich hab genau gesehen was passiert ist. Aoko’s Arm hat die Tasse kaum berührt, geschweige denn hatte sie genug Kraft das Ding umzuwerfen. Du hattest doch deine Finger da im Spiel, oder?“

„Und selbst wenn?“, erwiderte die Hexe und sah Kaito mit einem herablassenden Blick an, „Wer von uns beiden hat denn ausgesehen wie ein Hund nach sieben Tagen Regenwetter? Ich wollte die Stimmung etwas auflockern.“

„Ahja?“, Kaito traute dem Frieden nicht, „Und du bist dir sicher, dass du nicht mit mir über Dinge reden wolltest, die sonst niemanden etwas angehen? So wie… ein ominöses Band, dass mich angeblich an jemanden bindet?“

„Tatsächlich, jetzt wo du es ansprichst, da gibt es doch wirklich etwas das ich dich diesbezüglich fragen wollte.“

Kaito war nicht überrascht. Akako tat selten etwas ohne einen Eigennutz daraus zu ziehen. Und noch seltener setzte sie ihre Magie öffentlich ein um Dinge zu beeinflussen, die in der Schule geschahen. Normalerweise beschränkte sich ihre Magie auf Zweikämpfe mit Kaitou KID außerhalb der heiligen Hallen des Lernens.

„Wie hast du es gemacht?“

Kaito war verwirrt und das schien ihm auch ins Gesicht geschrieben zu stehen, denn Akako fuhr gleich fort: „Das Band. Wie hast du es gemacht?“

„Wie hab ich was gemacht?“, fragte Kaito, immer noch verwirrt. „Meinst du, wie wir es geformt haben? Ich hab keine Ahnung, ich dachte das wäre dir inzwischen klar.“

„Das meine ich nicht“, winkte das Mädchen schnell mit einer Hand ab. „Ich weiß wie so ein Band geformt wird. Was mich mehr interessiert ist, wie es gelöst wird. Es ist nie schlecht, wenn eine Hexe weiß, wie so ein uralter Zauber aufgehoben wird.“

„Ich hab keine Ahnung wie er aufgehoben wird“, erwiderte Kaito abwehrend und verzog leicht das Gesicht, „Aber sobald wir es erledigt haben lasse ich es dich wissen.“

Nun war es an der Hexe verwirrt zu sein: „Wenn ihr es erledigt habt? Was meinst du damit?“

„Wir gehen heute nach der Schule zu jemanden der sich damit auskennt und dann wird dieser ganze alte Hokuspokus endlich ein Ende finden“, seufzte der Magier auf und nahm einen weiteren Bissen von seinem Bento. Akako runzelte die Stirn, sie schien noch verwirrter zu sein als zuvor.

War es denn wirklich so schwer zu verstehen was Kaito sagte? Er wollte Akako nicht verraten wer und was Akihito war. Je weniger die Frau wusste, desto besser war es für sie.

„Ich glaube ich verstehe nicht, Kuroba-kun“, setzte Akako schließlich an. „Wieso wollt ihr heute nach der Schule das Band lösen? Ich meine, das geht doch gar nicht.“

„Und wieso genau sollte das nicht gehen?“, fragte Kaito verwirrt. Akako blinzelte. Dann legte sie den Kopf leicht zur Seite und antwortete mit trockener und sachlicher Stimme, die keinen Zweifel an dem Wahrheitsgehalt ihrer Worte zuließen: „Das Band ist längst gelöst. Ich spüre keine Magie mehr von dir ausgehen, Kuroba-kun. Du bist frei.“



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Von:  Kazuki_Honjou
2020-09-29T15:44:06+00:00 29.09.2020 17:44
Oh ja, Kaito und Shinichi zusammen für die Ewigkeit.. <3 *hach* Das wäre schön, auch wenn es einige Probleme mit sich bringen würde...

Und was meint Akako wohl mit dem letzten Satz? o.O Kaito ist frei...?



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