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Die etwas andere Legende

von

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Osterspecial

Osterspecial
 

Kurz vor einer neuen „Wetten,dass..?“- Ausgabe in einer Halle in Berlin

Hinter der Bühne standen Michelle und Thomas, ungeduldig auf den Beginn der bald stattfindenden Sendung wartend. Die eine mit verschränkten Armen vor der schmalen Brust, der andere den Blick immerzu auf seine Armbanduhr, die am linken Handgelenk prangte, gerichtet.

„Warum müssen wir ausgerechnet heute eine Sendung haben?“, seufzte die Schweizerin etwas genervt.

Ihr Kollege blickte von seiner Uhr auf und seiner Assistentin geradewegs in die Augen. „Wir können uns die Termine halt nicht aussuchen und ich bin froh, dass die Sendung nach dem ganzen Stress mit den Dämonen überhaupt noch läuft, auch wenn morgen Ostern ist und ich gerne unser Hauptquartier auf Vordermann gebracht hätte. Ich weiß, dass dies unsere Freunde in Angriff nehmen werden und ich vertraue ihnen ja auch voll und ganz, aber ich wäre bei den Vorbereitungen halt gerne dabei gewesen, da ja auch morgen meine Verwandtschaft eintrifft.“

Daraufhin grinste die Blondine. „Du meinst wohl eher deine Verwandtschaft, die aus mehreren Generationen besteht.“

Der Entertainer nickte. „Aber was mache ich mir überhaupt Sorgen? Wenn wir später zurückkommen wird alles in bester Ordnung sein.“

Michelle zog kurz die Stirn in Falten. „Ich hoffe du hast recht.“ In diesem Moment zählte nun auch schon der sechzigsekündige Countdown nach unten, welcher die beiden Kollegen aus ihrer wartenden Position zwang.

„Na endlich“, murmelte Thomas zwischen zusammengepressten Lippen hervor und betrat dann jedoch mit einem strahlenden Lächeln die Bühne, um sein Publikum zu begrüßen.
 

Zur selben Zeit im Hauptquartier Grunewald, Berlin

So ruhig und friedlich wie es bei Michelle und Thomas gerade vonstattenging war es im Hauptquartier wahrlich nicht und dies hatte ein vor Wut tobender Hase mit grauen schmutzigen Fell, gelben Augen zu verantworten. Gekleidet war er in einem zerschlissenen dunkelblauen Mantel.

Er schien total durchgedreht, verrückt und warf laut kichernd mit Teetassen um sich, wo auch immer er die alle herhatte, denn das teure Porzellan, welches Thomas mühsam extra für den morgigen Besuch der Verwandtschaft erworben hatte, war längst aufgebraucht.

Elyas, Lena und Anke haten den braunen Esstisch, der eigentlich für das Essen morgen herhalten sollte wie ein schützender Schild vor sich hochkant aufgestellt, um nicht von den Tassen getroffen zu werden.

„Wenn Michelle und Thomas zurückkommen bringen die uns um!“, rief Anke gegen den lauten Lärm an.

„Schön, dass du das auch so siehst“, pflichtete Lena ihr bei und hielt sich die Ohren zu.

Elyas schnaubte wütend und trommelte ungeduldig mit den Fingern gegen das Tischbein. „Nero, Weiss? Habt ihr schon einen Weg gefunden wie ihr diesen nervenden Quälgeist wieder zurückschicken könnt?“ Denn dieser gehörte ganz sicher nicht in diese Welt.
 

Nero schüttelte bedauernd den Kopf, hob seinen Zauberstab und murmelte dabei leise einige unmissverständliche Worte mit deren Hilfe er ein Schutzschild um Lena, Anke und Elyas errichtete, was auch ihn und seinen Bruder schütze sowie den Verantwortlichen der ganzen Sache.

Gefesselt und geknebelt saß Bohlen auf einen Stuhl mit Augen voller Zorn.

Weiss stand angesäuert neben ihn und blätterte hektisch in einem dicken Buch, um den richtigen Zauberspruch zu finden mit dem er diesen nervigen Hasen zurück in seine Welt schicken konnte.

Denn der Poptitan hatte sich einfach eines von Weiss Büchern geschnappt und munter etwas daraus vorgelesen, was zur Folge hate, dass da nun im Hauptquartier jemand randalierte.

„Hihi, mit Thackery Earwicket ist nicht zu spaßen! Tarrant hat hoffentlich nicht meinen Nicht-Geburtstag vergessen! Der verrückte Hutmacher ist wie wir alle ja verrückt, also wäre es ihm durchaus zuzutrauen, dass er meinen Nicht-Geburtstag vergessen hat!“, kicherte der Hase, der die ganze Zeit schon munter Selbstgespräche mit sich führte und schmiss nun auch schon mit Töpfen und Tellern um sich.

Elyas lugte kurz hinter dem Tisch hervor, zog seinen Kopf aber gleich auch schon wieder ein. „Dieser verdammte Freak, wer zur Hölle ist Tarrant?“

„Ich glaube, das ist dieser verrückte Hutmacher, von dem der Hase gesprochen hat“, meldete sich Nero nun auch zu Wort.
 

Dem Hasen schien es nicht einmal im Geringsten zu stören, dass seine Wurfgerätschaften alle an Neros Schutzschild abprallten, denn der Hase schmiss einfach weiter.

Weiss grinste plötzlich und schlug schnell eine Seite auf. „Ich habe endlich die Welt gefunden aus der Bohlen diesen Plagegeist geholt hat.“

Nero lächelte seinen Bruder an. „Dann wird es an der Zeit ihn endlich zurückzuschicken.“

Weiss nickte und warf Bohlen noch einen drohenden Blick zu, ehe er sich das Buch fest in den Händen auf den Weg zu dem Hasen machte, wobei Nero genau an der Stelle wo Weiss zu dem Hasen gehen wollte, das Schutzschild kurz aufgelöst hate, damit der Weltenforscher zu dem Hasen gelangen konnte.

Lena kauerte sich hinter dem Tisch in eine Ecke und packte Anke feste am Arm, welche daraufhin laut aufschrie.
 

Thackery grinste und begann Weiss mit Töpfen zu bombardieren, die der Hexer mit einigen Zaubern aufhalten konnte, bevor diese ihn wohlmöglich noch getroffen hätten. „Du bekommst mich nicht!“, kicherte der Hase und flüchtete vor dem Hexer. Weiterhin werfen konnte er natürlich auch.

Dabei zerstörte er die kunstvoll erstellte Girlande, die an der Decke angebracht war, sowie einige Luftballons, die das Aussehen von Ostereiern besaßen.

Nero wollte seinen Bruder ja gerne unterstützen, doch er musste das Schutzschild aufrechterhalten, um seine Freunde, die immer noch hinter dem Tisch saßen zu schützen.

Thackery war jedoch plötzlich unachtsam und stolperte über seine eigenen Füße. Diese Gelegenheit nutzte Weiss natürlich und packte den Plagegeist am Kragen. „Endlich habe ich dich!“

Der Hexer murmelte einige Worte und ein Portal öffnete sich vor den beiden. „Guten Flug und lass dich hier nie wieder blicken.“

„Na gut, na gut. ihr habt gewonnen, aber ich bin doch nur so ausgetickt, weil ich mich so gefreut hatte als Osterhase tätig zu sein und mein Freund Tarrant der Hutmacher hat mich hierhergeschickt.“

Weiss hielt abrupt in seiner Bewegung inne. „Moment mal. Dann war Bohlen ja gar nicht für dein Auftreten verantwortlich, sondern dein komischer Freund.“
 

Thackery nickte grinsend und befreite sich aus Weiss nun lockeren Griff als vorher. Dieser schloss das Portal. „Hmpf, dann ist es schlauer, um auf deinen Freund zu warten, bevor der hier auch noch unnötigerweise auftaucht und dich dann umsonst hier gesucht hat, wenn ich dich schon vor dessen Auftreten wieder in deine Welt zurückgeschickt habe.“

Weiss klappte sein Buch zu und verstaute es wieder sicher in seiner Tasche.

Bohlen kochte vor Wut auf seinen Stuhl, an dem er gefesselt war, da Weiss ihn nun zu Unrecht dort festhielt, wie sich nun herausgestellt hatte. Nero löste das Schutzschild auf, da der Hase aufgehört hatte, um sich zu werfen und nun freudig wie ein kleines Kind auf und ab hüpfte.

Weiss trat zu Bohlen und ließ die Fesseln und den Knebel im Mund des Musikproduzenten verschwinden. Dieter warf Weiss einen gepfefferten Blick zu.

Dann stand er auf und ging mit erhobenen Zeigefinger drohend auf Thackery zu.

„Warum hat dich dieser Tarrant hierhergeschickt?“, verlangte Dieter von dem Hasen zu erfahren.

Elyas, der den Tisch zusammen mit Nero wieder in seine ursprüngliche Position gebracht hatte, schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn.

„Thackery ist in Tarants Auftrag wohl im Namen des Osterhasens unterwegs. Aber wo sind eigentlich die Ostereier?“, fragte der Schauspieler.

Der Hase grinste. „Das ist so eine Sache. Mallymkun wollte sich darum kümmern. Aber ich weiß nicht wo sie abgeblieben ist.“
 

„Das ist jetzt nicht dein Ernst?“, tobte Bohlen und ballte sichtlich genervt seine Hände zu Fäusten.

Anke schrie plötzlich auf. „Aua!“

Verwirrte Augenpaare richteten sich auf die Frau. „Und was ist mit dir jetzt?“, fragte Bohlen.

„Irgendwas hat mich gepiekt, am Fuß. Das tut weh“, antwortete die Angesprochene.

Nero seufzte schwer. „Ich schaue mir das mal an. Lass mal sehen.“ Doch Nero kam nicht dazu, da plötzlich eine Maus auf den Tisch gesprungen kam.

Eine kleine weiße Maus in einem roten Mantel, bewaffnet mit einer kleinen Nadel, die zum Schneidern verwendet wurde, als provisorisches Mäuseschwert.

„Du dummes Gör, musst du gleich so einen Aufstand machen? Ich wollte mich nur nicht länger verdeckt halten und endlich in Aktion treten“, schimpfte die Maus mit Anke, welche nur entschuldigend mit den Schultern zuckte und um Verzeihung bat.

Thackery strahlte über das ganze Gesicht. „Mallymkun! Schön, dass du dich endlich zeigst! Wo hast du denn die Ostereier? Denn du wolltest dich ja darum kümmern.“

Die Maus stützte sich auf ihrer Nadel ab. „Du hast mal wieder nicht richtig zugehört. Tarrant kümmert sich darum und er sollte gleich hier sein. Deine Aufgabe ist es dann die Eier zu verstecken.“

Weiss hatte sich wohl in dem Hasen getäuscht. Er war so verrückt, dass es auch schon wieder putzig war.

„Sie sind wohl auch gemeinsam mit Thackery hierhergekommen?“, hakte Lena freundlich nach, woraufhin die Maus nickte.

„Dann warten wir jetzt nur noch auf Tarrant“, sagte Weiss. Stille verstrich und ein Portal öffnete sich woraus ein elegant gekleideter Mann mit einem Hut heraustrat.

Seine grünen Augen sowie seine lockigen orangenroten Haare fielen neben dem Hut einem sofort ins Auge. Er verbeugte sich. „Tarrant Hightopp, stets zu Ihren Diensten.“

Mallymkun winkte beherzt. „Schön, dass du auch da bist. Wo sind die Ostereier? Denn die Zeit drängt, bald ist Mitternacht“
 

„Da hat Ihre Freundin nicht ganz Unrecht“, stimmte Nero zu und deutete auf die Uhr an der Wand. Mitternacht rückte immer näher.

„Mallymkun, du fängst ja schon an wie McTwisp, das weiße Kaninchen“, tadelte Tarrant und zog seinen Hut aus, welchen er sich vor die Brust hielt.

„Bedauerlicherweise fielen die Eier dem von allem gefürchteten Jabberwocky zum Opfer“, beichtete der Hutmacher. Thackery und Mallymkun zuckten erschrocken zusammen.

„Entschuldigen Sie, aber wen meinen Sie?“, fragte Nero.

„Der Jabberwocky ist ein Drache, der nur von einer Person enthauptet werden kann. Diese Person ist als einzige dazu in der Lage das Vorpal-Schwert zu nutzen“, erklärte der Hutmacher.

„Diese Person haben wir noch nicht gefunden“, seufzte die Maus.

„Ihr Name lautet Alice Kingsleigh“, ergänzte der Hase.

„Der Name sagt mir nichts. Tut mir leid“, musste Elyas zerknirscht zugeben, auch die anderen mussten verneinen.

„Super, aber wie kommen wir nun an die Eier und wie viele sind das überhaupt?“, fragte Dieter genervt.

Der Hutmacher sah zu Boden. „Zu viele, um sie alle zu zählen.“

Von draußen hörte die Gruppe plötzlich einen lauten Schrei, der sehr nach einem Drachen klang. „Oh nein! Der Jabberwocky ist hier“, rief der Hutmacher aus.

Nero und Weiss zückten ihre Zauberstäbe. „Wir helfen euch den Drachen zu besänftigen und werden uns die Eier zurückholen!“

Elyas überlegte kurz. „Teilen wir uns auf. Ihr kümmert euch um den Drachen und wir räumen hier schnell auf, bevor Thomas und Michelle zurückkommen.“
 

Alle waren damit einverstanden und so stürmten die beiden Hexer mit dem Hutmacher, der Haselmaus und dem Hasen nach draußen, um den Jabberwocky zu konfrontieren.

Draußen angekommen fanden die Helden tatsächlich einen großen Drachen vor, der über die Bäume flog und schließlich vor dem Hauptquartier landete.

Nero und Weiss richteten ihre Zauberstäbe auf das Wesen, bis sich dieses plötzlich vor Schmerzen wand und zu straucheln begann.

Mit einem lauten Geräusch war sich der Drache zur Seite und jaulte. Er schien Schmerzen zu haben.

„Worauf warten wir?“, fragte Thackery ungeduldig und boxte mit seinen Fäusten in die Luft.

„Bist du denn blind? Euer Feind hat Schmerzen, vermutlich kommt dieser von den Eiern“, mutmaßte Nero.

„Vielleicht hätte ich hinzufügen sollen, dass der Jabberwocky die Eier noch am Ausbrüten ist“, grinste der Hutmacher und Weiss fielen beinahe die Augen aus dem Kopf.

„Das ist nicht dein Ernst und so etwas nennt ihr euren Feind?“, knurrte Weiss.

Nero kniete sich zu dem Drachen und sprach beruhigend auf ihn ein. Weiss tat es seinen Bruder gleich und nach einer Weile fanden sich auf den Waldboden unzählige bunte Eier.

„Ich frage jetzt lieber nicht wie der Drache die ausbrüten konnte“, fand Nero.

Tarrant grinste. „Mit ein bisschen Tee geht alles und ich hatte niemanden anderen gefunden der mir die Eier beschaffen konnte. Aber wir müssen sie noch verteilen.“

„Das ist deine Aufgabe Hase“, meinte Weiss und drückte den Hasen einen braunen Sack in Hand, den er zuvor herbeigezaubert hatte. Damit sammelte der Hase flink die Eier ein.

„Ach ja! Der Jabberwocky wird erst noch böse, wenn die rote Königin ihn findet“, ergänzte die Maus plötzlich, als wäre es ihr gerade erst wieder eingefallen.

„Dann solltet ihr schnell los nachdem Thackery die Eier verteilt hat.“

Der Jabberwocky brüllte und richtete sich auf. Er war wieder einsatzbereit und schlug mit seinen Flügeln.

Tarrant ließ sich das nicht zweimal sagen. „Los, steigen wir auf und verteilen mit der Hilfe des Jabberwockys die Eier und dann ab nach Hause.“

Damit waren seine beiden Freunde einverstanden und zu dritt bestiegen sie den Drachen.

Weiss und Nero winkten der Truppe etwas verhalten hinterher.

„Ein merkwürdiger Haufen, findest du nicht?“, fragte Nero.

Weiss nickte. „Oh ja. Aber ich glaube, es wird nicht mehr lange dauern, bis die rote Königin den Jabberwocky findet. Lass uns wieder zu den anderen gehen.“
 

Nero folgte seinen Bruder nach drinnen, wo die anderen schon ungeduldig auf sie gewartete haten. Das Hauptquartier sah wieder richtig ordentlich aus, keine Spuren der Verwüstung waren mehr erkennbar.

Nero und Weiss berichteten ihren Freunden, was sich zugetragen hatte, ehe sie Schritte auf den Gang vernahmen.

Michelle und Thomas waren zurückgekehrt und sahen müder aus denn je.

„Ich glaube, ich habe gerade einen fliegenden Drachen gesehen“, lautete Thomas verhaltende müde Begrüßung. Michelle gähnte hinter vorgehaltener Hand.

Die Auserwählten und die Hexer blickten sich stumm an und jeder von ihnen wusste, wie sie nun am besten vorgehen würden.

„Ihr zwei seht müde aus, da hat sich die Sendung wohl gelohnt. Ich würde sagen ab ins Bett. Und du hast einen Drachen gesehen? Wahrscheinlich bist du einfach nur übermüdet und hast dir alles bloß eingebildet“, erklärte Weiss.

Thomas nickte nur. Er würde gleich im Stehen einschlafen und so begaben sich Michelle und er ins Bett.

„Frohe Ostern, Thomas, aber ich denke, dass du das was vorhin passiert ist, nicht unbedingt wissen musst, sonst machst du dir nur Sorgen“, murmelte Weiss.

Das morgige Osterfest würde sicherlich ein voller Erfolg werden, da waren sich die Anwesenden sicher.



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