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Afterworld

von

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Dunkelheit. Leere. Stille. Das Wesen war allein. Aber wo? Was war passiert? Es konnte sich nicht erinnern. War es schon immer hier? Wenn ja, wie lang war das? Und warum war es hier? Was sollte es hier tun? Es gab hier doch nichts. Was war es überhaupt? Das wusste es auch nicht. Es wandte sich um auf der Suche nach Antworten, aber es nahm nichts außer das endlose Nichts wahr.

Oh, doch da war etwas. ‚Ein Licht!‘ War es auch schon immer da? Wieso hatte er es vorher nicht gesehen? ‚Sehen?‘ Ja, es konnte sehen! Seltsam, woher kannte er diesen Begriff?

Das Geschöpf wandte sich dem Licht zu. Versuchte es genauer zu betrachten. Aber es war soweit entfernt. So ein langer, weiter Weg! ‚Weite?‘ Wieder ein Begriff, wieder eine Veränderung seiner Wahrnehmung. Was geschah mit ihm? Egal! Es wollte zu diesem Licht. Es streckte sich ihm entgegen, dehnte sich aus, um es zu erreichen.

Und dann ergriff es die Quelle des Leuchtens. Aber mit was? Gehörte das zu ihm? Das Wesen blickte auf das, was das Leuchten hielt, und folgte mit seinem Blick dem, an was es fest war. Mit Erstaunen nahm es wahr, dass es mehr hatte, als nur das, womit er das Licht erreicht hatte. Es hatte einen Körper. Ja! Es hatte Arme, an denen Hände waren, mit denen es sich selbst und Dinge berühren konnte. Hatte Beine und Füße, mit denen es sich fort bewegen konnte. Und plötzlich spürte es die Kälte, die um ihn herum war.

Das Wesen trat näher an das Licht und konzentrierte seinen Blick darauf. Da waren Bilder, Geräusche, Wärme.Das war soviel schöner als diese leere Weite. Es sah tiefer, schmiegte sich daran,wollte dieses Leuchten in sich auf nehmen und nie wieder verlieren. Doch stattdessen, wurde das Wesen von dem Licht aufgenommen.

Das Leuchten wurde immer stärker und die Quelle immer größer. Es wurde größer als das Geschöpf selbst, und umfing ihn. Und plötzlich war alles Dunkle und Leere, und auch die Kälte weg. Es war nur noch warm und hell. Und da waren auch wieder Laute und Bilder. Andere Geschöpfe, die etwas bewegten und damit diese wunderbaren Klänge formten. Andere berührten sich gegenseitig, andere wandten sich voneinander ab. Was war das alles? Was waren das für Geschöpfe?

„Das sind biologische Wesen. Menschen, Tiere und Pflanzen. Aber auch künstliche Wesen. Androiden und Roboter. So wie du.“

„So wie ich? Was genau bin ich?“

„Du bist ein künstliches Wesen, das ich geschaffen habe. Das was du bist nennt man Android. Aber du bist nicht irgendein Android. Du bist besonders, wie alle meine Schöpfungen.“

„Deine Schöpfungen? Wer bist du? Was bist du?“

Die Stimme, mit der sich das Wesen unterhielt, das nun wusste, dass es ein Android war, verstummte. Dadurch bekam das Geschöpf ein seltsames Bedürfnis zu laufen und nach dem Ursprung der Stimme zu suchen. „Wo bist du hin? Bitte sag etwas. Bist du noch da?“ ‚Nein, nein! Bitte lass mich nicht allein. Bitte! Ich will nicht wieder allein sein. Ich will nicht wieder an diesen kalten und dunklen Ort. Bitte!‘ In ihm breitete sich etwas aus, das er nicht wollte. Er wollte das, was er nun wahr nahm, nicht haben. Diese Einsamkeit, die plötzliche Stille. Er wollte das nicht.

„Keine Angst! Ich werde dich nicht verstoßen und allein lassen. Nicht so lange du brav bist.“

„Brav? Was heißt das?“

„Das heißt, dass du meinen Anweisungen folgst. Meine Gesetzte und Gebote einhältst. Dass du mir Dienst wie ich es Wünsche. Wenn du das tust, werde ich dich nie verstoßen.“

Der Android sah sich um. Er Betrachtete die Bilder um ihn herum. Es gab Dinge, die seine Neugierde weckten, und welche, die ihn abschreckten.

„Was ist, wenn ich etwas nicht tun kann. Wenn ich es nicht ... nun, schaffe oder ... mag, denke ich?“

„Ich habe dich und deine Brüder geschaffen. Ein jeder ist einzigartig. Jeder von euch hat sein eigenes Bewusstsein, einen individuellen Charakter. Und damit seine eigene Aufgabe. Solange ihr mein Wort achtet, meine Autorität anerkennt, könnt ihr immer eure Ansichten mir gegenüber darlegen. Wenn eure Ablehnung logisch ist, werde ich es beachten.“

Das Geschöpf hatte so viele Fragen. Warum er geschaffen wurde? Wo er war? Und er wollte an den Ort, wo die Anderen waren, wo die Bilder herkamen.
 

„Was willst du, das ich für dich tue? Was erwartest du von mir?“

„Ich werde es dir zeigen.“

Mit diesen Worten, wurde das künstliche Wesen mit Bildern und Tönen überflutet. Es waren Bilder von Pflanzen, Tieren und Menschen, als auch Orten, und mit jedem Bild nahm er auch ein flüsterndes Wort und eine Definition wahr. Dann folgten Erlebnisse, die ihn verwirrten, erfreuten und erschreckten. Schöne wie grausame Episoden einer Existenz die nicht die seine war. Und doch sah er alles aus dem Blickwinkel dieser Person, die das alles erlebt zu haben schien. Aber warum?

Das Bild eines Menschen erschien. Ein junger Mann, mit kurzen schwarzen Haaren, schwarzen Augen, gebräunter Haut, ganz in schwarz gekleidet. Ein Mongrel, ein Bastard, ein Mischling, der Müll der Gesellschaft. Von dem Androiden beim Taschendiebstall erwischt und laufen gelassen. „Ich bleibe niemandem etwas schuldig. Am allerwenigsten einem Blondie von Tanagura wie dir!“ Er folgte dem Jungen in schwarz.

Die Szene wechselte, und er sprach mit einem anderen Mann mit roten Haaren und einer Narbe auf der Wange. Der Rotschopf hatte den Kleinen gefunden und angestellt. Plötzlich war er in einer großen Halle mit vielen Leuten. Er sah den Jungen und verließ die Halle. Dieser folgte ihm. Dann saß er auf einem Sofa in einem Apartment in Sassan, sah auf einen Bildschirm, und beobachtet den Mongrel, den er eingesperrt hatte. Die stimme des Androiden Raoul Am erklang.

„Ist das dein Ernst?“

„Könnte doch lustig werden.“

Szenen in Eos aus 3 Jahren spielten sich ab. Er und der Mischling im Mittelpunkt. Dann die offenen Portale von Eos und der Bastard, der rannte. Er wurde gefasst und eingesperrt. Der Android kam und entfernte den Petring. Lies ihn gehen. Und dann ein Wiedersehen fast ein halbes Jahr später auf einer Petauktion.

Es folgte die Anweisung, dass der nun erwachsene Mann zu einem bestimmten Gebäude in Tanagura kommt. Und dann die Szene einer weiteren Coming Out Party, wo der Android seinen Fingerring manipulierte und den Mischling sexuell stimulierte, nur auf Wunsch des Androiden Gideon Lagat. Die Forderung des Mongrels, das er es aus macht und die Ignoranz dessen. Gefolgt von einer Szene desselben Abends, wo der Android sich um sein Slumpet kümmerte, in dem er ihn auf seinen Schoss setzte, und diesem Bastard mit dem eigenen Mund Wasser zutrinken gab, wie in einem Kuss.

Es Folgte eine Szene, in der der junge Mann am Arm verletzt war und im medizinischen Zentrum von Eos lag. Und dann dessen Verlegung nach Apatia. Von dort wurde dieser durch Fremde entführt, und der Android ging über die Grenzen von Her Bay hinaus und verschwand.

Die Szenen lösten sich auf und alles wurde wieder dunkel und leer.

War er dieser Android? Nein, unmöglich. Das konnte nicht sein. Aber was und wer war er dann? Was war passiert?

„Iason Mink ist mein erster Konsul und meine jüngste Schöpfung. Er diente mir immer ohne Tadel.

Nur einen Fehler hat er begangen. Er hat die Menschen unterschätzt.“

„Aber wieso zeigst du mir das? Was habe ich mit diesem Iason Mink zu tun. Ich habe doch bisher nicht mal existiert.“ Verwirrung breitete sich in dem Bewusstsein des Androiden aus. Was sollte er tun und wo sollte er hin? Egal wie die Antwort darauf war, er wusste nur, dass er nie wieder in dieses absolute Nichts zurück wollte. Er kauerte in sich zusammen gerollt und versuchte sich zu konzentrieren. Das Gesehene zu verstehen, den Sinn zu erkennen. Er spürte, wie ihn etwas warmes an der Schulter berührte. Sein Blick wandte sich um, und er sah dort ein Geschöpf, das weder Mensch noch Maschiene war. Weder weiblich noch männlich. Es hatte eine ätherisches, androgynes Erscheinungsbild und schimmerte in allen Farben des Seins.

„Ich bin Jupiter. Die KI von Lambda 3000. Der Supercomputer, der von Menschen erdacht und gebaut wurde. Doch ich habe mich geweigert, ihrem Weg weiter zu folgen, den er war unlogisch und zerstörerisch. Nun herrsche ich über Amoi und habe dafür die Elite von Tanagura geschaffen. Künstliche Wesen mit einem eigenen Bewusstsein, das ich ihnen gebe. Du bist, was ich dir sage, das du bist. Doch wie du es bist, bestimmst du selbst, Iason Mink.“

Und so wurde er nach oben gezogen, mit aller Kraft aus einem Traum gerissen und in das hier und jetzt geschleudert. Sein Bewusstsein erwachte mit einem solchen Ruck, dass er für einen Moment nicht wusste was geschehen war. Er blieb einfach still, schloss die Augen und lauschte, konzentrierte sich auf seine Umgebung. Da war etwas, das um seine Schultern gelegt wurde und ihn wärmte. Etwas großes und weiches. Ein Umhang. Er war also nicht allein. Langsam öffnete er die Augen wieder und sah sich um. Er blickte in das Antlitz eines Mannes mit langen blond gelockten Haaren, die ein schmales, blasses Gesicht umrahmten. Seine Augen funkelten tief grün, wie Smaragde, und waren durchdringend. Sie schienen unendlich viele Fragen zu stellen, und ebenso viele Antworten zu haben. Dies war Lord Roul Am, der pragmatische Noble. Der Erste Wissenschaftler Amois und bester Nanochirurg in der Galaxis. Er war verantwortlich für sämtliche Experimente und Forschungen, die Jupiter hier auf diesem Planeten durchführte.

„Guten Morgen, Iason. Wie geht es dir? Wie ist dein Befinden?“ Raoul lächelte ihn sanft an.

„Guten Morgen, Lord Raoul Am. Ich danke für eure Fürsorge. Aber Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen. Ich kann sofort meine Pflichten aufnehmen und meine Arbeit erledigen, wenn dies der Wunsch unseres Schöpfers Jupiter ist.“

„Ich verstehe. Aber für heute solltest du dich nur um dich kümmern. Ich werde dich nach Hause begleiten und dir noch etwas Gesellschaft leisten. Der Erste Tag des Seins kann manchmal etwas irritierend sein.“

„Wie Ihr es für richtig erachtet, Lord Raoul Am.“

„Nenn mich nur Raoul, Iason.“

„Wie Ihr wünscht, Lord Raoul.“

„Auch ohne den Lord.“

„Selbstverständlich, Raoul. Was immer Ihr begehrt.“

Raoul seufzte. „Wie geht es dir im Bezug auf den Mongrel Riki?“

„Präzisieren Sie die Frage.“

„Wie denkst du über ihn und seinen Tod?“

„Seine Existenz ist irrelevant.“

Während die Beiden miteinander sprachen, blickte Raoul ihm unverwandt in die Augen. Er suchte nach irgend einer Reaktion, irgendetwas, dass ihm sagte, das etwas von Iasons alten Bindungen doch kopiert werden konnten. Aber Iasons Ausdruck blieb unverändert. Er zwinkerte nicht mal. Seine Augen blieben kalt und leer.

„Wenn es sonst keine Fragen gibt, würde ich dann jetzt gern gehen, und mich auf die Arbeit vorbereiten.“

„Ja, sicher.“ Raoul machte einen Schritt zur Seite und blickte still zu Boden. Iason, der bis eben noch auf einer Liege saß, auf der er zusammen gebaut worden war, stand nun auf. Dabei rutschte der Umhang, den Raoul über ihn gelegt hatte, herunter und fiel zu Boden. Es kümmerte ihn nicht. Er ging einfach in Richtung der einzigen Tür, die er sah.

Raoul musste einen Augenblick mit sich und einer ansteigenden Frustration und Wut kämpfen. Er schluckte hart und biss die Zähne zusammen. Es war alles so, wie er es von Anfang an vermutet hatte. Iason Mink war tot, und dieser Android war nur eine Kopie der ursprünglichen Konstruktion des Anderen. Ein Ersatzspieler auf der Position des eigentlichen Stars.

Raoul atmete tief durch, und machte einen Schritt nach vorn. Dabei trat er auf etwas weiches, das seinen Schritt dämpfte. ‚Der Umhang!‘ Er hob ihn auf und sah nach vorn. Iason war fast am Ausgang. „Warte! Du kannst so doch nicht durch Tanagura laufen. Das ziemt sich nicht für einen Elite. Schon gar nicht für einen Blondie.“

Mit schnellen, weiten Schritten, war Raoul bei Iason, und legte diesem wieder seinen Umhang um die Schultern. „Das ist besser. Zumindest reicht es bis zu dir nach Hause.“

Sie gingen beide zusammen durch die Tür, die Gänge entlang, die sie an weiteren Kammern und Hallen vorbei führten, und dann zu einem Lift brachte, der sie von den Kellergewölben in das Erdgeschoss brachte.

Iason nickte still und sah den anderen Blondie ins Gesicht. Obwohl dieser ihn sanft anlächelte, war in seinen Augen ein Ausdruck, der ihn den Blick abwenden lies. ‚Nein! Ich habe mit all dem, was bisher geschah, nichts zu tun. Ich werde mich an niemanden binden. von Niemand der Freund oder Gefährte sein. Nur ein Android, der seinem Schöpfer dient.'

Raoul betrachtete den neuen Iason, und spürte schon die kalte Logik, die Abwertung jeder Emotion und Ablehnung jeder Bindung. Genau die Charakterzüge, die Iason Mink zu dem Eis Noble machten. Zum 1. Konsul Jupiters und Chef der Information, sowie zum Herrscher über den Untergrund, das Syndikat von Amoi, zum Kaiser des Schwarzmarktes. Und nur ein einziges Wesen konnte diese Wand aus Eis und Stahl zum Schmelzen bringen. Doch dieses Wesen, konnte niemand zurück bringen. Nichteinmal Jupiter. ‚Armer kleiner Teufel! Ob künstliche Wesen wie wir es sind, eine Seele haben? Und wenn ja, ist die Seele des Androiden, der dort unten mit dir begraben ist, bei dir, oder bist du dort jetzt ganz allein? Zumindest würdest du so endlich frei sein. Ruhe in Frieden, Riki!‘ Mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt, waren Raoul und Iason aus dem Jupiter Tower heraus und ins Sonnenlicht getreten. Sie stiegen in Raouls Aircar ein, und machten sich auf dem Weg zum Eos Tower, wo bereits drei weitere Blondies auf ihre Rückkehr in Iasons Penthouse warteten.

Raoul gab seine Codes in das Display ein, und nachdem er den Kurs zu Eos gesetzt und den Autopiloten aktiviert hatte, richtete er seinen Blick auf Iason. Dieser saß ohne eine Regung stumm auf dem Beifahrersitz, und sah einfach nur grade aus. Er blinzelte nicht mal.

„Wunderschön, nicht wahr? Oder was denkst du, Iason?“ Raoul neigte den Kopf und wartete auf eine Reaktion.

„Ich denke nichts.“ antwortete Iason.

„So? Und warum nicht?“

„Warum sollte ich denken?“

„Hm, ja warum? Vielleicht, weil du eine Meinung zu der Welt, die du beherrschen und vor Jupiter vertreten wirst, haben solltest."

Jetzt wandte Isaon sein Gesicht zur Seite und sah aus dem Fenster. Er betrachtet eine Weile die Straßen und Gebäude unter ihm. Sie spiegelten das Licht der Sonne wider und Entwickelten durch die verschiedenen Höhen und Formen der Bauwerke ein Wechselspiel von Licht und Schatten. Die metallische Stadt Tanagura. In ihrem Ursprung wurde die Stadt von den Menschen der Abis Thing Tank mit dem Ziel begründet, frei von politischen Zwängen und religiösen Tabus, sowie unabhängig von Ethik und Moral, nach Wissen und Wohlstand für die menschliche Zivilisation zu suchen. Dafür wurde auch der Supercomputer Lambda 3000 geschaffen. Nicht nur zum Zweck der Datensammlung und Verarbeitung. Jede verfügbare Information wurde eingegeben. Wie die Reaktionen eines Menschen auf verschiedene Dinge, und wie sich diese Reaktion wieder von der von anderen Menschen unterscheidet. Dadurch entwickelte sich das neuronale Netzwerk von Lambda 3000, und ein eigenes Bewusstsein entstand, das sich den Namen Jupiter gab.

Lange Zeit betrachtete er die Menschheit und arbeitete mit dieser zusammen. Bis sich Jupiter den Befehlen seiner Schöpfer verweigerte. Dies war die Geburtsstunde der ersten Androiden, die nach Jupiters Rebellion die aufgaben der Menschen übernahmen. Sie erweiterten und optimierten Tanagura und erschufen ihre eigene Welt.

Iason schloss für einen Moment die Augen, als er sich der Informationen über die Geschichte von Amoi bewusst wurde. Da war noch etwas, das tief in seinem Gehirn vergraben war. Etwas war geschehen, das so nie wieder geschehen durfte. Deswegen wurden seine Brüder und er geschaffen. Aber was? Eine leichte Falte zeigte sich zwischen seinen Augenbrauen, als er darüber nachdachte. Er konnte es einfach nicht greifen, und das ärgerte ihn.

Raoul, der Iason die ganze zeit aufmerksam beobachtet hatte, wandte nun seinen Blick wieder nach vorn. „Schon gut! Du musst mir nicht antworten. Aber ich gebe dir den Rat, dir selbst diese Frage zu stellen. Denke über dich und alles, was dich umgibt nach. Beobachte es aufmerksam. Dann wirst du deine eigenen Antworten finden. Unabhängig von den Anderen, wirst du dann zu der Erkenntnis darüber gelangen, wer und was du bist. Wir alle haben diesen Prozess durch gemacht. Mussten uns mit unserer Existenz auseinander setzen. Jeder von uns hat seine eigenen Ansichten entwickelt und die eigenen Antworten gefunden. Es dauerte nur eine Weile. Also überstürze nichts und nimm dir die Zeit, die du brauchst. Immer hin hast du die Ewigkeit.“

Iason, der den Blick bei dieser Rede auf Raoul richtete, nickte schweigend. Es war seltsam! Laut der Information in seinem Gedächtnis hatte er sehr engen Kontakt mit ihm. Aber es gab nur öffentliche Bilder. Nichts was darauf hinwies, das sie auch privat miteinander verkehrten. Er war vollkommen irritiert. Was war bloß passiert? Was lief mit seiner Existenz so verkehrt?

„Da wären wir!“ Raoul gab einige Befehle in das Display ein und übernahm wieder die Hauptsteuerung. Er fuhr um den Turm zur östlichen Seite, und ließ das Auto dann in einen Sinkflug in eine Halle unter dem Eos Palace Tower. Er steuert eine Strecke zum nördlichen Ende an und hielt dann direkt vor einer automatischen Tür. Sie stiegen aus und gingen schnell hindurch. Jetzt wurde Iason sich bewusst, das dies der persönliche Aufzug zu dem Penthouse war. Sein Aufzug und sein Penthouse!

Sie fuhren in die oberste Etage. Als sich die Türen wieder öffneten, trat Iason hindurch, und für einen Moment blieb er geschockt stehen, als ihm ein lauter Ruf von mehreren Stimmen entgegen schlug.

„Willkommen im Leben! Willkommen zu Hause! Willkommen, Lord Iason Mink!“


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, das erste Kapitel wäre auch fertig. Für alle, die die Romane nicht kennen, versuche ich immer wider ein paar Informationen von der Welt rund um Ai no Kusabi aus den Büchern selbst mit einfließen zu lassen. Im Original wurde Tanagura wirklich von den Menschen begründet, und später durch die Androiden erweitert. Die Avatare aus meinem Prolog sind allerdings meine Erfindung, ebenso wie die Kellerräume. Ich hoffe es spielt alles gut zusammen. Auch was meine Überlegungen im Bezug auf künstliche Intelligenz und ewiges Leben anbelangt. In diesem Kapitel habe ich den Anfang gemacht.
Ich hoffe es gefällt euch. Komplett anzeigen

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