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The Splintered Truth II

von

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Vorbereitungen VI --- Tödliche Geheimnisse

[Daniel]
 

Vor einigen Monaten:
 

Daniel und sein Lehrmeister betraten eine der gigantische Hallen, die in der Heimatstadt von Mr. Zickzack stand. Er hatte dort aus vielen Quadratmetern eine großes Industriegebiet in die Höhe gezogen.

Die besuchte Halle, war eine der vielen Hallen, die zu dem Bereich der Produktion zählte. Insgesamt besaß er 42 Gebäude hier, die alle nach dem Alphabet sortiert waren. Das komplette Gebiet gehörte der Firma von Mr. Zickzack und er war natürlich der oberste Inhaber. Nur fünf Personen standen direkt unter ihm.

Von Außen sah fast jedes der Gebäude schon mächtig genug aus, aber von Innen war wohl jedes Konstrukt eine komplett andere Welt. Es musste wohl eine Menge Geld geflossen sein.

Vor allem diese Halle war besonders, den hier standen die ganz großen Maschinen, die eventuell eine Vielzahl von den teuersten und besten Produkten produzierten oder ganze Modellreihen am Stück bauten. Manchmal standen auch Prototypen da, die erzählten, wie professionell die Firma eigentlich war. Vor allem der riesige Kampfroboter, der fast schon Sciencefiction war.

Vereinzelt lief ein Arbeiter hin und her, aber es waren weniger, als Daniel zunächst gedacht hatte.

Vermutlich brauchte es nicht viele Leute, sondern nur die begabtesten Mitarbeiter.


 

Die beiden liefen eine Weile in die Halle hinein, bis Mr. Zickzack plötzlich stehen blieb und um sich herum zeigte, dabei fragte er den blonden Jungen etwas:

„Weißt du, was das Wichtigste im Geschäft ist? Also du weißt ja, ich rede hier vom Handelsgeschäft. Es kann der Verkauf auf dem Flohmarkt sein und ich weiß von was ich rede, ich habe schließlich damals dort angefangen oder das Geschäft mit den ganz großen Haien. Allgemein gesehen also.“, fing Mr. Zickzack an zu erklären. Der etwas kräftige Mann war eigentlich sehr kantig gebaut, wenn er nicht seinen Anzug trug. Man merkte ihm schon an, dass der Mann in die Jahre gekommen war, aber man würde ihm abkaufen, dass seine Schläge wehtun und immerhin hatte er ja gezeigt, was noch in ihm steckt.

„Durchhaltevermögen?“, antwortete Daniel, der ihm hinterherlief.

Zurzeit befand er sich noch in der Anfangsphase seiner Ausbildung, sowie Mr. Zickzack sie nannte. Den Hauptsitz hatte Daniel schon gesehen und er hatte schon ein Haufen Leute kennen gelernt, aber momentan liefen sie durch die großen Werkshallen. In der jetzigen Halle wurde das Hauptprodukt hergestellt, die den Händler so reich gemacht hatte, Waffen. Mit allen guten und schlechten Facetten.

„Fast!“, antwortete der etwas kräftige Mann erfreut. Ein zuversichtliches Grinsen schlich sich auf sein Gesicht, während er sein rechten Zeigefinger senkrecht in die Luft hob:

„Neugier und Innovation, vielleicht dazu ein wenig Penetranz und natürlich Durchhaltevermögen, aber die Pfeiler sind Neugier und Innovation.“, er drehte sich zu Daniel um und der Händler streckte seine beiden Hände zur Seite, um auf die Größe seiner Halle hinzuweisen:

„Ich habe viel gewagt und auch viel verloren, aber meine Neugier und mein Reichtum an Ideen haben bewirkt, dass jeder Verlust oder auch jede Sackgasse, sowie das tiefste Loch, noch genutzt werden konnten, um nach ganz oben zu steigen.“, sein rechter Zeigefinger wanderte wieder nach oben.

Daniel schaute ebenfalls zur Alublechdecke. Ein paar Lichter hingen hinunter.

„Und mit dieser Kenntnis kann man sein Wissen und seine Erfahrungen stetig steigern und das macht ein wahrer Händler aus. Natürlich zählen auch die anderen typischen Werte rein. Verständnis, Mathematik, Wissen um die Preise und natürlich Feilschen, aber das macht einen nicht allein erfolgreich.“, Mr. Zickzack sah wieder zu Daniel, der ebenfalls wieder nach vorn schaute:

„Merke dir das!“, erwähnte der Händler und Daniel antwortete mit einem leichten Nicken.

Der Junge war interessiert, denn bisher hatte er viel gesehen, was davon zeugte, dass Mr. Zickzack die Wahrheit sprach. Auch mit den Leuten, mit denen sich der Junge bisher unterhalten hatten, gaben zu, dass der leicht maskuline Mann, nicht nur ein großer Redner war, sondern auch ein talentierter Geschäftsmann, der ganz oben mitmischte und eigentlich nie versagte, auch wenn er dies in seinen Reden gerne als Argument verwendete. Er wusste auf was es ankam.

Ob Waffenhändler hin oder her, Daniel war der Meinung, dass man nie zuerst nach dem äußeren Schein bewerten sollte. Bisher hatte sich Mr. Zickzack als ehrenwerte Person herausgestellt und der Junge glaubte auch nicht, dass sie das so schnell ändern würde.

„Also was willst du hier nun lernen?“, war die nächste Frage des Händlers und Daniel staunte den Mann überrascht an. Mit so einer Frage hatte der Junge zunächst nicht gerechnet, aber es war eine berechtigte Frage, also fing Daniel an zu überlegen, denn was wollte er hier lernen? Und wie ernst meinte Mr. Zickzack diese Frage? Vermutlich sehr ernst, denn viele Späße machte der Händler gerade nicht.

„Erfahrung und endlich auch mal selbst eine Produkt zu kreieren, auf das man Stolz sein kann. Wie dieser riesige Kampfroboter da drüben. Etwas Großes schaffen und es mit eigenen Händen gefertigt zu haben. Ich möchte einmal sagen können, dass ich etwas Großartiges geschaffen habe. Eine komplexe Maschine, die keiner entschlüsseln kann oder etwas ähnliches.“, erklärte Daniel zögerlich nach mehreren Überlegungen.

Als Mr. Zickzack nicht antwortete, fügte Daniel noch hinzu:

„Aber zunächst möchte ich herausfinden, was ist kann und wo meine Grenzen liegen. Was mein Limit ist.“, er sah auf seine Hände, dann um sich und zum Schluss wieder zu seinem Lehrmeister. Dieser schien darüber nachzudenken:

„Eine gute Einstellung. Ja..........“, er überlegte weiter, bis der Mann hinzufügte:

„..............., ja,...... da hast du Recht, denn man sollte immer seine eigenen Grenzen wissen.“, der Händler sah zu Daniel und der Lehrmeister nickte zustimmend:

„Du hast ein gutes Ziel, ein gutes Portion Interesse, aber du bist nicht allzu überheblich.“, er schwieg wieder ein paar Sekunden:

„Und genau das macht dich zu einem guten Schüler. Finde erst einmal heraus, was deine Grenzen sind. Finde heraus, wo deine Feinheiten liegen. Finde heraus, was du am Besten kannst und dann zeige zur Ziellinie, die du unbedingt erreichen willst und dann kannst du es mit viel Entschlossenheit und einem starken Willen schaffen.“, erklärte Mr. Zickzack und Daniel nickte zustimmend, dieses Mal energischer.

Der Händler drehte sich wieder um und er ging den Gang weiter, der mitten durch die Halle führte. An der Seite standen jeweils viele Maschinen, die zurzeit tüchtig arbeiteten.

„Ach ich vergaß!“, begann der Händler plötzlich, während er stoppte, dabei drehte er sich nicht um, stattdessen hob er wieder seinen rechten Zeigefinger:

„Vergiss deine Motivation nicht. Ich meine damit die Gilde, in der du Mitglied bist. Sie sollte in deinem Streben einen Platz haben, einen wichtigen Platz, den nach meiner Meinung ist es wichtig, dass man eine Zusammenkunft hat. Ein Team, ein Rivale oder auch jemand, den man mag. Man will ja jemand stolz.......... oder neidisch machen. Für mich ist das immer eine gute Motivation.“

Daniel konnte von der Seite ein leichtes Schmunzeln von Mr. Zickzack ausmachen:

„Denn merke dir! Neben Fleiß und Wissen, sind auch Freunde und ein guter Vorrat an Vitamin B das Wichtigste!“, daraufhin wandte sich der Mann wieder dem Gang zu und er lief weiter.

Daniel dachte kurz darüber nach, aber er folgte seinem Lehrmeister schnell, sodass sich der Junge nicht zu weit entfernte. Mr. Zickzack hatte einen schnellen Gang.

Aber warum sprach der Mann plötzlich von Vitaminen?
 

In der Gegenwart:
 

Es hatte viel Trubel gegeben, um die Sache mit dem Sturz.

Die Feier war damit gelaufen und niemand hatte mehr Lust darauf.

Linda war zwar schnell zu sich gekommen, da sie sich glücklicherweise nur den rechten Arm verstaucht hatte und der Sturz wohl schlimmer ausgesehen hatte, als er es schließlich war.

Das Erstaunlichste daran war jedoch die Tatsache, dass Linda betrunken war. Dr. Drogan stellte sehr schnell fest, dass sie Schwierigkeiten hatte zu laufen und der Atem war Beweis genug.

Kirylla, die oberhalb der Treppen stand, war sehr panisch geworden, denn die Blicke, trafen sie zuerst, aber Uwe, der wohl alles gesehen hatte, erklärte schnell, dass sie keine Schuld traf.

Linda warf schon fast unten, als sie gestürzt war. Es waren nur wenige Stufen gewesen. Das letzte Drittel sozusagen.

Während man sich um Linda kümmerte, wurde der Rest weggeschickt und damit gingen Daniel und die anderen schlafen.

Zu allen schlechten Neuigkeiten kam am nächsten Morgen ein Briefumschlag von der Turniergesellschaft, er war sogar per Expresssendung geschickt worden, wohl an alle teilnehmenden Gilden.

In diesem Briefumschlag war ein weißer Brief, auf diesem stand, dass die Anmeldung vor Ort nun ein Tag früher stattfinden würde. Man entschuldige sich für diese Unannehmlichkeiten. Also mussten alle Gruppen noch rechtzeitiger einchecken. Im Endeffekt bedeutete dies, dass die Ranger Guild Gruppe schon heute Nacht losfahren mussten, was für die meisten ein wenig mehr Stress bedeutete, aber es war kein Untergang.

Trotz des ganzen zusätzlichen Ärger war dieser Tag damit noch nicht ganz für alle Mitglieder verplant. So waren zum Beispiel Daniel, Julius und Max in der Situation, dass sie eigentlich nichts zu tun hatten.

Während Linda in ihrem Zimmer den Rausch ausschlief, aus welchen Gründen sie auch immer so viel getrunken hatte, und Engl, Noju, Dr. Drogan und Rossya die Organisation übernahmen, kam ein weiterer Auftrag ins Hauptquartier und in zwar in Person eine hektischen Mannes.


 

Der Jäger Briard McKye betrat mit eiligen Schritten die Halle.

Dick eingepackt in seinem grünen Mantel, einem mächtigen rotbraunen Bart und dem grünen Hut auf dem Kopf, stellte sich dieser vor Daniel auf, der mit den anderen beiden an einem der übrigen Tische noch saß und eigentlich frühstücken wollte.

Briard war einfach fast zwei Meter groß und zwei Meter breit.

„Hey du!“, begann Briard lautstark und der blonde junge Mann drehte sich um.

Daniel schien weder genervt noch irgendwie wütend sein. Mit seinem gelangweilten Blick schaute er den großen Mann an.

„Ich habe schon vor ein paar Tagen mit eurer Gildenmeisterin telefoniert. Sie hat mir gesagt, dass ich vorbeikommen soll, wenn es wieder passiert ist und da bin ich!“, erklärte er in hektischen Worten. Man verstand den Mann fast gar nicht.

„Was ist passiert? Ich weiß nicht, was Linda gesagt hat. Wir sind erst seit gestern hier.“, erklärte Daniel.

Der Jäger kratzte sich ungeduldig am Kopf.

„Also...........“, er begann mit den Händen herum zu fuchteln:

„............im Wald werden immer mehr Tierreste gefunden. Ich züchte die Tiere hier nicht, damit sie irgendein Wilderer wieder abschlachtet. Wir haben schon versucht ihn zu finden oder es sind mehrere, aber dieser oder was auch immer, scheint sich gut zu verstecken. Er befindet sich angeblich nicht auf dem Gebiet der Villa, das wurde uns mitgeteilt, also muss dieser Dreckskerl irgendwo nördlicher sein. Wir dachten, dass ihr vielleicht mehr Erfolg habt. Ihr habt immerhin schon viel geleistet in dieser Stadt und ihr habt die Zeit dazu, was ich nicht habe!“, erklärte Briard genervt.

Daniel sah sich zu seinen Freunden um und er sah dann wieder zu dem Jäger.

Mit einem Schulterzucken meinte der blonde junge Mann:

„Ich kann gerne nachfragen. Ich denke nicht, dass es ein Problem darstellen sollte sich darum zu kümmern.“, erklärte er.


 

„Ach Herr McKye, sie sind schon hier?“, rief Rossya mit hektischer Stimme von oberhalb der Empore hinab. Sie eilte daraufhin die Treppen hinab.

Nach der Begrüßung erklärte der Jäger seine Probleme. Die weißhaarige Dame warf daraufhin den drei, hinter ihr, ein Blick zu:

„Würdet ihr das bitte übernehmen? Ihr wisst ja schon um was es geht hoffentlich?“, fragte Rossya gestresst.

Daniel nickte. Die weißhaarige Dame wirkte erleichtert.

Julius aß währenddessen gemütlich weiter und Max beobachtete wie immer die Situation.

Sie wandte sich wieder Briard zu:

„Also Herr McKye, ich würde dann alles weitere den drei Gildenkollegen überlassen.“, erklärte die weißhaarige Dame, die anschließend wieder die Treppen nach oben stieg. Sie lief dann in Richtung der weiteren Treppen, die weiter hinaufführten. Wahrscheinlich eilte sie zur Linda.

Der Jäger ging ein Schritt auf die drei jungen Männer zu:

„Nun gut, dann denke ich, dass alles gesagt ist. Meldet euch bitte bei mir, wenn ihr fertig seid. Ich gebe euch hier noch ein paar Berichte, die wir gemacht haben, vielleicht hilft euch dass? Der Kommissar hat wie immer alles fleißig notiert.“, Briard gab Daniel ein etwas dickeren Schnellhefter, daraufhin drehte er sich um und der Jäger ging in Richtung Ausgang.

„Ob wir das zeitlich noch schaffen? Ich meine, wir fahren doch heute Nacht, nicht? Immerhin ist schon nach Mittag.“, fragte Max.

„Das wird schon nicht lange dauern. Ich nehme aber sicherheitshalber noch eine Karte mit, ein Stift und ein Rucksack, damit wir wenigstens die Bereiche abstecken können, die wir schon untersucht haben.“, meinte Daniel.

„Dann wird es heute wohl nicht allzu langweilig.“, antwortete Julius trocken.

Eine halbe Stunde später machten sich die drei in Richtung Wald auf.


 

Es hatte sich nicht viel geändert, zumindest wirkte die Umgebung noch vertraut.

Um so länger Daniel darüber nachdachte, um so mehr wurde es ihm bewusst, wie lange das doch her war. Ganze vier Jahre und doch fühlte es sich so an, als wäre es erst letzten Monat gewesen. Die Sache mit Mr. S. Eine Erinnerung, die wohl nicht verblassen würde.

Die Wege kannte er noch, aber sie wollten ja nicht zur Villa. Sie mussten zu einem Gebiet, welcher sich östlich vom verlassenden Hauptquartier befand.

Dieses Gebäude stand weiterhin gespenstig und friedlich, aber leer, mitten im Wald. Also auch kein Unterschied zu früher.

Daniel könnte aber schwören, dass es nicht den Anschein machte, dass es zu hundert Prozent verlassen war. Der steinerne Weg zur Eingangstür war frei von Unkraut und Gras und auch der Garten wirkte so, als hätte man herumliegende Äste und Blätter weg gesammelt.

Daniel schenkte dem ganzen aber keine weitere Beachtung, weil nach den Berichten zu urteilen, die der junge Mann immer wieder grob überflog, es keine Hinweise gab, dass sich jemand in diesem Gebäude versteckte. Man hatte schon darin gesucht.

Als Hinweis auf der letzten Seite war notiert, dass es danach zu dunkel wurde und man deswegen die Suche abbrach. Man sollte die Ranger Guild im Anschluss beauftragen, denn die nötigen Mittel würden anderweitig fehlen. Man hatte schlichtweg einfach keine Zeit für so etwas.

„Oder der Bürgermeister interessiert sich für so ein Vorfall nicht wirklich. Ich würde denken, dass es wahrscheinlich nur dem Tourismus bzw. den Gerüchten geschuldet ist, dass man sich damit überhaupt beschäftigt.“, überlegte der blonde junge Mann.

„Hey ähm........, ich glaube da war was.“, meinte Max, als er erschrocken zur Eingangstüre des verlassenden Hauptquartiers starrte.

„Also sind sie doch da drin?“, murmelte Daniel.

„ Dann schnappen wir den oder die!“, gab Julius bekannt und er sprang über den kleinen Holzzaun, der den Garten vom Wald abtrennen sollte. Er war zum Teil sichtlich wieder aufgestellt worden.

Julius ließ nicht locker. Er stürmte förmlich auf die Eingangstüre zu, als hätte der junge Mann ebenfalls etwas gesehen.

Überzeugt griff er nach der Eingangstüre und er stieß sie auf.

Man hörte ein kurzen Aufschrei und jemand flog nach hinten.

„HEY WARTET!“, hörte man eine männliche Stimme im Anschluss rufen.

Inzwischen waren auch Daniel und Max zu der Türe gerannt.


 

Als der weißhaarige junge Mann ebenfalls neben die geöffnete Türe trat, meinte er erstaunt:

„Du bist doch dieser Forscher, nicht?“

„Äh........ ja.“, antwortete der Mann zögerlich.

Es war ein grünhaariger dürrer Mann, mit einem weißen Forschermantel, der nun aufstand und nervös die drei anstarrte:

„Und ihr seid?“, fragte er vorsichtig.

„Sind sie nicht ums Leben gekommen?“, fragte Daniel zugleich und der Forscher erstarrte förmlich zu Eis. Der hatte von dem Mord in einer internationalen Zeitschrift gelesen.

Nervös und mit zittriger Stimme meinte er:

„Ja............., aber ihr seid von der Gilde, nicht?“, er zeigte auf die Gildenarmbänder, der drei jungen Männer.

„War der Tod also nur vorgetäuscht?“, fragte Max misstrauisch. Er schien den Mann genau zu beobachten.

„Oh nein.........“, verteidigte sich Will.

„Ich bin.............“, er sah nervös um sich:

„..............ich bin eigentlich ein magisches Wesen..........., wisst ihr..........., wie ein Doppelgänger oder wie ihr das nennt. Es ist eine längere Geschichte, aber ich habe zu Ehren meines Retters seine Form angenommen.“, der Mann zögerte ein wenig:

„Linda weiß davon Bescheid, bitte............., erzählte es keinem weiter.“, verteidigte er sich anschließend. Es machte den Forscher nicht wirklich glaubwürdiger, aber Daniel war auch der Meinung, dass der Mann nicht so aussah, als würde er lügen. Nur von so einem Wesen hatte Daniel noch nie gehört. Natürlich wusste er, was ein Doppelgänger war, aber dass diese Kreaturen wirklich existierten, das erstaunte den blonden jungen Mann schon ein wenig, falls die Geschichte wahr war.

„Er wirkt nicht wie ein Lügner.“, meinte Max misstrauisch.

„Warum sollte er uns überhaupt belügen. Sollte er etwas zu verbergen haben, dann geht das uns mit großer Wahrscheinlichkeit nichts an.“, erklärte Julius und der junge Mann wandte sich ab.

„Da hast du Recht, aber ich habe dafür eine Frage an sie.“, erklärte der weißhaarige junge Mann.

Der Forscher schaute Max weiterhin nervös an.

„Wissen sie über die Wilderei im Wald Bescheid, also wer dafür verantwortlich ist, dass die Tiere abgeschlachtet werden, die vor kurzem erst freigelassen wurden? Helfen sie uns, dann gehen wir einfach wieder.“

Der Forscher wirkte erstaunt, er schien so zu wirken, als würde der Mann etwas wissen:

„Aber ja!“, meinte er und in dem Moment drehte sich Julius wieder leicht zu dem Forscher um.

„Genaugenommen waren es drei junge Männer. Sie waren unterschiedlich groß und sie haben sich immer wieder in einem der verlassenden Bunker verbarrikadiert. Sie haben einige Fallen aufgestellt. Ich konnte leider nicht alle wieder zerstören.“, erklärte der Forscher.

„Wo ist dieser Bunker?“, fragte Max sofort, bevor Daniel antworten konnte.

„Nordwestlich von diesem Hauptquartier. Ich kann es euch auf einer Karte zeigen, wenn ihr eine dabei habt.“, Daniel überreichte in dem Moment dem Forscher eine Karte. Dieser zog ein roten Stift und er malte ein roten Kreis auf die Karte.

In diesem Bereich des Waldes waren die drei jungen Männer von der Gilde noch nie gewesen.

Von Bunkern im Wald hatten sie schon gehört und einer davon hatte eine sehr tragische Geschichte gehabt, deswegen bekam Daniel ein mulmiges Gefühl, als er darüber nachdachte.

„Danke ihnen.“, bedankte sich Max.

„Oh........, ähm............, keine Ursache. Bitte fangt diese Wilderer. Es schmerzt mich sehr, wenn ich die ganzen toten Tiere so sehe.“, erklärte der Forscher und daraufhin nickte Max.

„Wir werden uns darum kümmern.“, erklärte der weißhaarige junge Mann sofort.

„Vielen Dank, es ist uns eine große Hilfe.“, bedankte sich Daniel.

Daraufhin ließen die drei von dem verlassenden Gebäude ab und der Forscher schloss die Türe.

Mit einem leicht skeptischen Gefühl im Magen gingen die drei in Richtung des genannten Ortes.

Daniel hatte zwar nicht das Gefühl gehabt, dass der Forscher gelogen hatte, aber so ganz war ihm das nicht geheuer. Da aber weder Julius noch Max wirklich den Anschein erweckten, als würden sie der Sache groß misstrauen, beschloss Daniel den beiden zu folgen und nicht mehr darüber nachzudenken, zumindest versuchte er es.

„Ich weiß, dass es ein großer Zufall war und es alles viel zu einfach klingt, aber ich denke wirklich nicht, dass dieser Forscher gelogen hat. Auch wenn es verrückt klingt, so bin ich mir sicher, dass er die Wahrheit sagt. Keine Ahnung wieso. Trügt mich etwa meine Intuition?“, erklärte Max.

„Tatsächlich denke ich auch so.“, antwortete Daniel. Julius schwieg dazu. Er brach weiter durch die zugewachsenen Wege.

Schon bald erreichten die drei eine eiserne Tür, die zum Teil mit Moos überwachsen war. Die eiserne Tür stand ein Spalt offen, sodass sich dünne Leute hindurch quetschen konnten. Wahrscheinlich hatten sie nun den gesuchten Bunker gefunden.


 

„Es könnten Fallen vorhanden sein?“, überlegte Max laut.

„Glaube ich nicht.“, meinte Julius, ohne Begründung und er drückte die eiserne Türe, die schon zum Teil Rost an den Scharnieren aufwies, mit Mühe auf, dabei gab die Türe Geräusche von sich, als würde diese gleich aus der Verankerung herausbrechen.

Ein langer dunkler Gang kam zum Vorschein, der leicht modrig wirkte, wahrscheinlich floss das Regenwasser nur schwer ab und es hatte sich irgendwo Schimmel gebildet.

„Geh du rein mit der Waffe, ich kann mit meinem Schwert da drin nicht kämpfen.“, erklärte Julius und er verwies auf Daniel.

„Ach........., lieber nicht. Da drin sollte ich nicht schießen, da könnte ich sowieso nichts sehen.“, meinte Daniel nervös.

Er war zwar ein guter Schütze geworden, weil Mr. Zickzack ein guter und strenger Lehrmeister war, aber der junge Mann war der Ansicht, dass er nie auf lebende Wesen schießen wollte.

„Dann nimm dein Messer. Wir wissen nicht ob sie da drin sind.“, erklärte der Schwertkämpfer.

„So wie es aussieht hat es schon eine Weile nicht mehr ordentlich geregnet und ich sehe deswegen keine Fußspuren. Man könnte nicht sicher sagen, ob sie zurzeit da drin sind. Fußspuren wären hier wirklich hilfreich.“, überlegte Max murmelnd.

„Sollte dann einer hier Draußen warten? Falls sie zurückkommen?“, antwortete Daniel.

„Dann warte ich hier Draußen, denn hier im Wald kann ich mich besser verteidigen.“, erklärte Julius.

Daniel nickte zustimmend:

„Gut.........., dann gehen wir rein und du meldest dich, falls jemand kommt.“, erklärte der blonde junge Mann und so gingen Max und er in den Gang, der leicht bergab führte.

Am Ende des Ganges offenbarte sich eine weitere eiserne Tür, die verschlossen schien, aber als sich der weißhaarige Junge dagegen lehnte, öffnete diese sich leicht.

Da Licht brannte, murmelte Max:

„Sie könnten da drin sein.“, flüsterte er nervös.

Max konnte ebenfalls sein Katana nicht ziehen, weil der Gang dies nicht zuließ, so musste Daniel wohl seine rechte Hand auf seine Schießeisen legen, in der Hoffnung sie nicht zu benutzen.

Die eiserne Tür ging mit einem lauten Quietschen auf und ein großer langer Raum kam zum Vorschein, der zum Teil so aussah, wie ein Arbeitszimmer in einem Keller. Der Raum hatte bestimmt 30 bis 40 Quadratmeter Fläche. Dort stand ein großer Schreibtisch, zwei Regale, zwei Schränke und ein paar Luftmatratzen lagen verstreut auf dem Boden.

Allgemein wirkte der Raum so, als hätte man akribisch etwas gesucht und danach nicht aufgeräumt.

Es war keine weitere Tür sichtbar und es war niemand im Raum, zumindest war zunächst niemand zu sehen.

Max schaute durch den Spalt zwischen Tür und Scharniere, ob sich jemand dahinter versteckte, aber da war auch niemand. So trat der weißhaarige Junge nervös in den Raum.

„Hier ist wirklich niemand.“, meinte er unsicher.

„Vielleicht sind sie gerade unterwegs?“, überlegte Daniel und er suchte nach einen kleinen Spalt in der Nähe der Schränke oder Regale. Vielleicht gab es hier ein versteckten Raum?

Max lief zum Schreibtisch und er schaute sich die herumliegenden Blätter an. Er hob ein paar auf.

Daniel sah sich währenddessen die Luftmatratzen an:

„Drei Personen schlafen hier womöglich?“, stellte Daniel gedanklich fest.

Der junge Mann schaute um sich, ob er nicht doch einen weiteren Durchgang übersehen hatte, aber er fand wirklich nichts. Plötzlich hörte er das Zerknüllen von Blätter oder zumindest etwas ähnliches in der Richtung des weißhaarigen junge Mannes und daraufhin sah er zu Max, der ziemlich nervös auf ein zerknittertes Blatt Papier in seiner Hand starrte.

„Was ist das?“, fragte Daniel, aber er erhielt zunächst keine Antwort. Die Augen des weißhaarige Jungen blieben auf dem Papier fixiert.

„Max? Was ist das?“, fragte er erneut, daraufhin sah der weißhaarige junge Mann nervös auf:

„Ein Mordauftrag.“, erklärte Max beunruhigt.


 

„Bitte was?“, meinte Daniel überrascht. Er dachte, dass sich der junge Mann verhört hatte.

Daniel lief um den Schreibtisch zu Max.

Seine Augen überflogen nun auch das Papier. Es war ein Dokument, welches wohl zu einer zweiten Seite gehörte, die nicht vorhanden war.

Es stand einiges drin, vor allem waren die hinzu geschriebenen Hinweise interessant. Auch die angesprochenen Personen auf der zweiten Seite waren bekannt. Die Namen konnte man erkennen.

Es waren Ewald, Erik und Vladimir, die wohl hier in diesem Versteck hausten.

Das Meiste auf dem Papier war aber in einer Geheimschrift geschrieben. Es waren Kästchen mit Punkten darin. Daniel kannte diesen Code nicht.

„Ich kann das zum Teil lesen.“, kam es von Max und Daniel sah ihn erstaunt an.

„Woher?“, fragte der blonde junge Mann erstaunt.

„Ach.............., ich habe zufällig diese Geheimschrift mal gesehen und dann habe ich mir die Mühe gemacht, diesen Code zu lernen. Diese Schreibweise ist nicht sehr kompliziert, soll ich sie dir erklären?“, fragte der weißhaarige junge Mann, aber Daniel lehnte ab.

„Was steht nun drin, in diesem Dokument?“, fragte er anschließend und Max fing wohl an in Gedanken den Text durchzugehen, daraufhin erklärte er:

„Ihr nächster Auftrag ist ein Mord, weil sie wohl den letzten gut absolviert hatten. Sie sollten nach Festa gehen und dort ein gewissen Zyros Traxxer aufsuchen. Im Anschluss sollten sie nach Dorna gehen und dort eine Miranda besuchen. Sie sollten sich beeilen, das ist fett unterstrichen. Ihre Tickets, die wohl dabei waren, sind nur noch bis heute Nachmittag gültig. Das Schiff fährt wohl gerade eben ab, wenn mich meine Uhr nicht täuscht.“, erklärte der weißhaarige junge Mann und er sah auf seine schwarze Armbanduhr, die er wohl bisher unter dem Hemd an seinem rechten Arm versteckt hatte oder Daniel hatte es bisher nur noch nicht gemerkt?

„Irgendjemand ließ die drei hier kriminelle Aktivitäten ausführen? Wir sollten das Linda unbedingt erzählen, wer weiß, was noch passiert oder passiert ist. Das klingt sehr ernst!“, erklärte Daniel mit Nachdruck.

Nach einer kurzen Verzögerung meinte Max mit unsicherer Stimme:

„Da.......... hast du wohl Recht.“, er wirkte sehr nervös, aber Daniel wusste nicht warum.

Max sah zuerst zu Boden und er meinte dann:

„Gehen wir wieder raus. Vermutlich sind sie schlagartig aufgebrochen und nun fahren sie davon. Der Auftrag ist somit erledigt.“, erklärte er.

Daniel sah sich um.

„Wir sollten noch das erste Blatt suchen, vielleicht ist da der Absender drauf, dann könnte Linda.........“, wollte der blonde junge Mann erklären:

„Mit Sicherheit haben sie es mitgenommen, aber du glaubst doch wohl selber nicht, dass der Boss seinen Namen hinterlässt. In jedem guten Kriminalroman verwendet der böse Anführer doch in der Regel ein Synonym. Die Namen auf dem Papier, die nicht einmal in der Geheimschrift geschrieben wurden, sind wahrscheinlich nicht einmal die echten Namen. Die drei könnten sonst wo sein.“, Max pausierte kurz:

„Ich bekomme hier Kopfschmerzen, also ich gehe wieder nach draußen.“, erklärte der weißhaarige junge Mann.

Er ließ keine Antwort von Daniel zu, Max ging einfach wieder den Gang zurück.

„Keine Ahnung, was mit ihm los ist, aber er hat Recht, hier ist es seltsam und man bekommt Kopfschmerzen.“, stimmte der blonde junge Mann gedanklich zu. Er folgte Max, nachdem er ein letztes Mal durch den Raum sah.

„Sie sind wohl nicht mehr hier? Wir können hier nicht mehr machen, als Linda dieses Dokument zu überreichen.“, überlegte Daniel.

„Zumindest sind sie weg, hoffentlich.“, fügte er gedanklich hinzu.


 

Die beiden verließen den Bunker und draußen wartete Julius, der aber nicht sichtlich interessiert war. Er zuckte nur mit den Schultern, als der junge Mann erfuhr, dass die drei Übeltäter wohl nicht mehr auf der Insel waren, daraufhin trat er als Erstes den Heimweg an. So beschlossen die drei zurück zum Gildenhauptquartier zu gehen.

Auf dem Weg zurück kamen sich noch einmal an dem verlassenden Hauptquartier vorbei.

Daniel dachte über einiges nach, als er an diesem großen Gebäude vorbeilief:

„Diese Insel verbirgt so viele Geheimnisse. Ich frage mich, welche wir noch nicht entdeckt haben.“, ein leichter Wind fegte und Daniel fröstelte es ein wenig:

„Nun ja.........., vielleicht sollten wir auch nicht alles Geheimnisse erfahren.“, Mr. Zickzack hatte ihm eines Tages mal gesagt, dass gewisse Leute auch töten, wenn man versucht zu viel herauszufinden. Daniel sah auf das zerknitterte Dokument in seiner Hand.

Ist dieses Stück Papier ebenfalls eines dieser Geheimnisse? Wäre es wirklich geschickt alles herauszufinden, auch wenn es doch sehr interessant ist dies zu erfahren bzw. was dahintersteckt?

Während Daniel sich immer weiter in seine Gedanken verstrickte, meinte Max plötzlich, als sie das Gildenhauptquartier erreicht hatten:

„Es riecht nach Ärger.“, er zeigte zu den Eingangstüren.

In der Gildenhalle standen Linda, Engl, Noju und Rossya. Linda schien es wohl besser zu gehen, zumindest wirkte sie noch angeschlagen, aber ihr Gesicht war sehr angespannt. Mit großer Wahrscheinlichkeit war sie auf etwas sauer und der Grund dafür stand vor ihr.

Rick und Alina standen da. Rick mit verschränkten Armen und Alina ließ in diesem Moment ihr rechten Fuß auf den Boden stampfen.

Die klügste Plan in Moment war wohl das Abwarten und das Beobachten der Situation. Natürlich war dies eine weitere Weisheit von Mr. Zickzack gewesen, wenn man mal vor einem Streit zwischen zwei wütenden weiblichen Personen stand.



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