Bereits seit Stunden starre ich nun schon auf das Bild vor mir, welches bei unserem letzten gemeinsamen Auftritt entstanden ist... bei unserem letzten gemeinsamen Auftritt, vor deinem Tod.
Vor sich hinsummend schlenderte der rothaarige Gitarrist von Dir en Grey durch die Innenstadt Tokyos. Nachdem Kaoru seiner Band – für alle völlig überraschend – freigeben hatte, hatte er sich endlich mal einen Tag für sich gegönnt.
"Ich liebe dich!"
Immer wieder hallen deine Worte durch meine Gedanken.
Immer wieder sehe ich dein Bild vor mir - deinen letzten Blick.
Ein Jahr ist es nun her, seitdem du mich verlassen hast.
„Du glaubst doch nicht ernsthaft, was du da sagst.“, höre ich mich selbst einmal quer durch den Raum brüllen, schüttelte selbst etwas überfordert den Kopf.
„Doch, tue ich. Und du weißt, dass ich Recht habe, Hideto.
Nun ist dein Tod schon ein Jahr her und noch immer vermisse ich dich mehr als alles andere. Ich weiss gar nicht so genau, wie ich das letzte Jahr ohne dich überstanden haben, wieso ich es nicht geschafft habe, dir zu folgen.
Stumm blicke ich schon seit Stunden auf das noch immer frische Grab, kann mich weder vom Fleck rühren, noch verstehen, warum du mich verlassen hast. Warum gerade jetzt? Vor ein paar Tagen erst habe ich dir meine Liebe gestanden, du hast sie freudestrahlend erwidert und jetzt...
Frustriert seufzend stellte der Gitarrist das Wasser in seiner Dusche ab, unter welcher er schon seit Stunden gestanden hatte, um Herr über seine eigenen Gedanken zu werden.
„Was mache ich hier eigentlich?“, fluchte der nicht mehr ganz so junge Japaner leise vor sich hin, während er sich durch die dicht besiedelte Innenstadt zwängte, gar nicht mehr richtig wusste, an welcher Stelle er sich nun überhaupt befand.
Tief durchatmend stehe ich schon seit Stunden am Fenster meiner kleinen Zwei - Zimmer - Wohnung, werfe immer mal wieder einen Blick auf die Uhr an der Wand.
Ich weiss gar nicht, wie lange ich schon auf dein Bild starre, wie lange ich schon in meiner Wohnung sitze und nichts und niemanden an mich heran lasse.
„Könntest du dir vorstellen, eines Tages so richtig berühmt zu sein? Könntest du dir vorstellen, dann immer noch mit mir befreundet zu sein?“
Noch genau erinnere ich mich an den Moment, als ich dir diese Frage gestellt habe, welche du sofort mit einem „Wir werden auf ew
Kennst du das Gefühl, wenn dich etwas beschäftigt, über dass du mit niemandem reden kannst?
Wenn du all das, was dich beschäftigt, am liebsten laut rausschreien möchtest, aber dennoch weisst, dass es niemanden interessiert?
So geht es mir schon seit Wochen..
Ich weiss gar nicht, wie lange ich nun schon auf dieser Bank im Park sitze, wie lange ich schon darüber nachdenke, wie ich dir am besten helfen kann, wie ich mich nicht mehr ganz so hilflos fühle.
Lächelnd ließ er seinen Blick über sein Gegenüber hinweg schweifen, lächelnd strich er seiner schlafenen Schönheit über Wange hinweg, fuhr hauchzart dessen Wangenknochen nach.
Schweigend stehe ich schon seit Stunden an ein und derselben Stille, blickte auf ein und das selbe Grab, in welchem ich dich vor wenigen Tagen habe begraben müssen.
"Toooru~ ... nun komm schon, sonst ist das Kaufhaus zu, bevor wir es betreten haben.", durchdrang die Stimme eines brünetten Japaners die helle Wohnung im Herzen Tokios, während er im Flur auf und ab lief, auf seinen Freund wartete.
„Bist du dir sicher, dass du das wirklich willst?“, dringt die Stimme eines jungen Japaners durch die Wohnung in mitten von Tokio, während er sein Gegenüber eindringlich mustert.
„Es ist besser so, Tomo.
„Wann kommt Papa denn jetzt endlich?“, erklingt zum wiederholten Male die Stimme des kleinen Blondschopf in der Wohnung, welche zwar in Tokio liegt, aber dennoch nicht mitten in der Innenstadt.
„Bald, mein Schatz.
Noch immer weiss ich nicht genau, warum ausgerechnet du mich so in deinen Bann gezogen hast. An unserer Schule gilst du als der Unnahbare, als der, mit dem sich niemand abgibt und ich ...
Leise seufzend fuhr sich der Schwarzhaarige durch die Haare, las sich einige der Mails durch, die ihn immer mal wieder erreichten, einige der Kommentare unter seinen Blogeinträgen.
Schon seit einigen Wochen weiss ich weder ein noch aus, weiss schon gar nicht mehr, was ich noch tun soll, um dich wenigstens wieder ein Stückchen weit zum Lächeln zu bringen.
Immer wieder streiche ich über dein Bild hinweg, starre fast schon apathisch auf dieses herab und kann nicht glauben, dass du wirklich gegangen bist, dass du mich einfach so im Stich gelassen hast.
Seine Lippen fest aufeinander pressend stand ein junger Japaner auf einem kleine abgelegenen Friedhof, starrte mit Tränen in den Augen auf kleine, mit etlichen Blumenkränzen verzierte Grab und schüttelte leicht den Kopf.