Schwanger
Titel: Sacrificed Sacrament - Sacrilegious Nights
Teil: 4/? (weiß noch nicht, nicht mal, ob es lang wird)
Autor: Lady Silverwolf
Fanfiction: Beyblade
Rating: PG-14
Warning: OOC, Shounen-Ai
Kommentar: Ich wollt mich auch mal mit ernsteren Themen befassen und als ich dann diese Idee bekommen habe...
Pairing: Rei x Mao, Yuriy x Kai und noch ein paar mehr
Disclaimer: Die Charaktere gehören nicht mir und ich verdiene kein Geld mit dieser Fanfic.
"..." reden
//...// denken
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Ich glaub, ich habe etwas übertrieben mit dem Kapitel. >.> Aber ich mach das nun mal gern, dann hat das eine bessere Wirkung. ^^'''
Und seid bitte mit diesen Eltern nicht zu böse.
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@ Spellmaster: Okay, dann kein Cliff. Na ja, die Story soll ja auch nicht auf Spannung aufbauen.
Tja, von Garland hab ich nicht wirklich eine Ahnung. In den anderen FFs redet er nie über irgendwelche Traditionen(Wird er hier auch nicht tun, versprochen!) und anders kenn ich ihn gar nicht.
Die beiden waren stockbesoffen. Glaubst du wirklich, die hätten an Verhütung denken können?
Maos Eltern sind sehr konservativ, was du in diesem Kapitel auch noch merken wirst.
@ Sesshi-Chan: Ja, hab ich auch gedacht. Das ist bei diesem Kapitel anders. Na ja, es sind nun mal immer die Hauptpersonen, die leiden müssen, sonst wäre es ja langweilig! *fg*
Kai ist mit der Situation auch überfordert. Was hätte er ihr sonst raten sollen? Im Übrigen hat er seinen Eltern nichts über Sex erzählt(hab ich nicht irgendwann gesagt, der ist noch Jungfrau), aber seinem Großvater über etwas anders. Wirst du noch erfahren.
Ist für mich auch ungewohnt, dass Kai keine größere Rolle hat. Aber ehrlich gesagt, das wird sich noch ändern, wenn ich näher auf ihn und Yuriy eingehe. Mit dem Pairing hat man auch eine tolle Problematik.
Das macht das vor allem für mich interessant, weil ich noch keine Ahnung habe, wie die sich wiedertreffen. *drop* Mao weiß ja nicht einmal mehr Reis Aussehen und sie kann schlecht eine Annonce in die Zeitung setzen, von wegen: //Suche jungen, langhaarigen Chinesen, der vor einem Monat im Gethsemane Sex hatte. Weiß leider aber den Namen nicht.// XDDDD Schon allein die Vorstellung.
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Schwanger
"W...was?" Die Stimme von Mui hatte einen seltsamen, schrillen Klang. Sie blinzelte, einmal, zweimal. Ihr Verstand schien nicht zu begreifen, was ihre Tochter ihr gerade gesagt hatte.
"I...ich...bin..."
"Schwanger!", brüllte der Vater und starrte sie aus weitausgerissenen Augen an. Jetzt schien auch ihre Mutter zu begreifen, was geschehen war.
Der Schlag kam so schnell, dass sie nicht ausweichen konnte. Hart traf Muis Hand sie an der Wange, schleuderte sie herum, so dass sie an den Küchentisch krachte und auf den Boden fiel. Sie spürte, wie warmes Blut über ihr Gesicht lief, fühlte aber keinen Schmerz.
Alles war wie taub, sie fühlte sich wie in Watte gepackt. Alles schien sie erst nach Sekunden zu erreichen. Ihre Mutter...hatte sie geschlagen. Mao rappelte sich auf und wich zurück. Sie zitterte noch stärker als vorher, als sie die Küche betreten hatte.
"Sag, dass das nicht wahr ist!", kreischte Mui laut und trat einen Schritt auf ihre Tochter zu, die immer weiter zurückwich, sich an die Küchenschränke presste. Wang stand hinter seiner zur Furie gewordenen Frau, mit brennenden Augen, die sich direkt in ihre Seele zu bohren schienen.
Mao wagte es nicht, sie anzusehen, blickte überall hin, nur nicht zu ihren Eltern. Sie zerrte fahrig am Saum ihres Pullovers und schüttelte den Kopf, hastig und nachlässig. Das Haar hing ihr wirr ins Gesicht und aus ihrer Nase lief Blut, tropfte auf den hellen Pullover und den gekachelten Boden. Ihre Lippe war aufgeplatzt, sie schmeckte metallisches Blut.
Im Hintergrund lief noch immer der Fernseher, aber niemand saß mehr davor, Chen stand im Türrahmen und betrachtete die Szenerie aus weit aufgerissenen Augen.
"Ich...ich..." Mao wusste keine Worte. Sie wusste nicht, was sie ihren Eltern sagen sollte. Die Worte schienen vor ihr zu fliehen, ließen sich einfach nicht erwischen, waren unerreichbar für sie.
Sie zitterte am ganzen Leib. Sie hatte gewusst, dass es schrecklich werden würde, aber das hier übertraf all ihre Vorstellungen. Ihre Vorstellungen von enttäuschen, aber hilfsbereiten Eltern. Von Eltern, die das Kind annehmen würden. Sie schluchzte trocken.
"Du... damit macht man keine Scherze, Mao!", brüllte ihre Mutter.
"Ich...kein Scherz. Kein Scherz. Kein Scherz.", wiederholte Mao und duckte sich, als sich ihre Mutter direkt vor ihr aufbaute. Muis dunkle Augen schienen sie zu durchbohren, aufzuspießen.
Sie war eine kleine, zarte Frau mit einer Statur beinahe wie ein Kind, mit dichtem, pinken Haar wie ihre Tochter, das stets sorgfältig frisiert an ihrem Hinterkopf befestigt war. Aber in diesem Moment wirkte sie auf Mao wie ein Riese, unerbittlich, grausam und mitleidslos. Und unter keinen Umständen bereit zu akzeptieren, das ihre Tochter nicht so perfekt war, wie sie geglaubt hatte. Wie sie es gewollt hatte.
"Kein Scherz."
"Sei still!"
"Du...wer wagt es, meine Tochter auch nur anzusehen? Wer ist es?", fragte Wang von hinten und seine Stimme klang kalt. So kalt. Mao zitterte und antwortete nicht. "Wer wagt es, he?"
Sie schüttelte den Kopf und sah weg, hierhin und dorthin, über die Küchenschränke, die Spüle, den Herd, wo der Wok immer noch stand und sein Inhalt verkohlte. Sie streifte das besorgte, ängstliche Gesicht ihres Bruders, in dessen Augen etwas stand, was sie nicht lesen konnte. War es Mitleid? War es Anteilnahme? War es Mitgefühl?
Sie bemerkte, wie dreckig der Boden war, dass die Schuhe ihres Vaters dringend mal wieder geputzt werden müssten. Nahm alles schärfer wahr als je zuvor. Wie, wenn es das letzte Mal wäre. Aber sie weigerte sich, in die Gesichter ihrer Eltern zu blicken.
"Sieh mich gefälligst an, wenn ich mit dir rede, Mädchen!" Wie wenn er sie nicht kennen würde. Sie wagte nicht, aufzublicken.
Die Ohrfeige hallte durch die Küche, ließ Chen zusammenzucken und Mao entsetzt in das Gesicht ihrer Mutter blicken, die ihre Hand wieder zurückzog. "Du wirst ihn sofort herholen. Wir werden alles wegen der Hochzeit besprechen."
Hochzeit? Hochzeit!? HOCHZEIT! Mao entgleisten alle Gesichtszüge. Sie blickte in das harte Gesicht ihrer Mutter, den Tränen nahe, zitternd und schüttelte den Kopf. "Ich...kann nicht."
"Du kannst nicht? Was soll das heißen, du kannst nicht?!", donnerte der Vater und machte zwei Schritte. Drehte wieder um, tigerte im Kreis, blickte sie an. "WAS SOLL DAS HEIßEN, MÄDCHEN?" Warum sagte er nicht ihren Namen? Er hatte sie noch nie ,Mädchen' genannt.
"Antworte!" Muis Stimme war laut. Sie war den Tränen nahe. Wie konnte ihr perfektes, vollkommenes, makelloses Mädchen ihr das antun?! "Antworte!"
"Ich...ich...ich kenne ihn doch nicht!" Jetzt war es raus. Der letzte Rest der Wahrheit. Sie hatte gehofft, sie würden es nicht erfahren, nicht auf diese Weise.
Sie hatte gehofft, ihre Eltern würden vielleicht nicht zu enttäuscht von ihr sein.
Sie hatte gehofft, ihre Eltern würden ihr Unterstützung geben.
Sie hatte gehofft, ihre Eltern würden sie nicht hassen.
Sie hatte doch nicht viel gewollt! Nur ein kleines bisschen Entgegenkommen, ein kleines bisschen Hilfe, ein kleines bisschen Liebe.
Und jetzt stand sie hier, zitternd, blutend, beinahe weinend, gegenüber von ihren Eltern, die mit so harten, so kalten Augen auf sie herabblicken, sie zu durchbohren schienen, sie und ihren Bauch, das Kind in ihrem Bauch. Schützend schlang sie die Arme darum, wollte dem Kind in ihr nicht den hasserfüllten Blicken der Eltern aussetzen.
Im Gesicht ihrer Mutter zuckte etwas. Wegen ihrem Satz? Wegen ihrer Geste? "Du. Kennst. Ihn. Nicht?", wiederholte Wang langsam. Als könne er es nicht begreifen. Wahrscheinlich...war es tatsächlich so.
Mao schüttelte den Kopf, sah wieder zu Boden, nach links und nach rechts. "Du bist..."
"Hure!", brüllte Mui und schlug noch einmal zu. "Du elendige Hure! Schlampe! Und so was in meinem Haus!"
Mao fühlte den Schmerz wieder nicht, nur, wie sie wieder zu Boden fiel. Sie schluchzte. Jetzt liefen die Tränen tatsächlich. Ihre Seele, sie schien entzwei gerissen zu werden. Ihr Herz, es schien zu zerspringen, in tausend kleine Stücke.
Die Stimme ihrer Mutter... so hasserfüllt. So bösartig, so gehässig. Wie konnte das Mädchen ihr das nur antun? So eine Schande über sie zu bringen! Mao rappelte sich halb auf, drückte sich in die Ecke zwischen den Schränken, schmeckte bitteres Blut und salzige Tränen auf den Lippen und diesen tosenden Schmerz, der in ihrem Inneren zu wühlen schien. "Ich...ich war betrunken! Ich wusste doch nicht, was ich tat. Ich wollte das doch nicht!"
"Und es ist einfach so passiert, was?" Der Hohn in der Stimme ihrer Mutter tat mehr weh als alle ihre Schläge. Sie trat rasch auf ihre Tochter zu, packte den Kragen des Pullovers, zerrte sie hoch, so dass sie sich in die Augen blicken konnten.
Sie waren fast gleich groß. Mao schüttelt den Kopf, versuchte, den brennenden, höhnenden Augen ihrer Mutter auszuweichen. Es gelang ihr nicht. Die goldenen Augen, die sie mit so viel Vorwurf, so viel Verachtung, so viel Hass anstarrten, waren überall.
Mui schüttelte sie. "Ganz einfach so! Und du konntest nichts tun?! Betrunken! Ha!" Hart schlugen Maos Zähne aufeinander. Sie versuchte, die Hände ihrer Mutter abzuwehren, sie von sich wegzustoßen, aber sie war zu schwach. Alle ihre Kräfte schienen von ihr gewichen zu sein.
Sie weinte und zitterte und bettelte ihre Mutter an, damit aufzuhören, sie los zu lassen, sie doch zu verstehen, ihr zu helfen. Irgendwann ließ Mui sie los und sie taumelte zurück, krachte heftig gegen die Schränke, wäre beinahe ein weiteres Mal gestürzt.
"Mach es weg.", verlangte Wang plötzlich. "Mach es weg und wir werden nie wieder darüber reden."
Entsetzt sah sie ihn an. Sie wich zurück, presste sich an die Schränke. Einer der eisernen Griffe bohrte sich hart in ihre Seite. Sie schüttelte den Kopf. "Nein. Nein. Nein."
Diesmal war es ihr Vater, dessen Hand sie hart an der Wange traf, so dass ihr Kopf gegen den Schrank knallte. "Wag es nicht, mir zu widersprechen. Wir gehen jetzt zum Arzt und machen es weg."
"Nein!" Sie kreischte, sie schrie. Immer wieder und wieder. Sie konnte doch nicht das Kind töten. Ihr Kind. Ihres. Es war ganz allein ihre Entscheidung. Ihr Fehler. Ihr Kind. Ihre Entscheidung. Sie durften sich nicht einmischen. Auch wenn sie ihre Eltern waren. Auch wenn sie enttäuscht waren. Auch wenn sie ihren Stolz verletzt hatte.
Sie schüttelte sich, schlang die Arme fest um den Bauch und kreischte. Ein weiterer Schlag ihres Vaters brachte sie zum Verstummen. Wimmernd sank sie zusammen.
"Mach es weg..." Seine Stimme war kalt. "...oder verlasse dieses Haus auf der Stelle. Ich kann keine Tochter gebrauchen, die nicht gehorcht. Die Schande über unsere Familie bringt."
Sie wimmerte wieder, blickte zu ihm auf, zu ihrer Mutter, die grimmig und unversöhnlich zu ihr herunterstarrte. Blickte zu ihrem Bruder, der nicht wagte, ihr ins Gesicht zu sehen, dem sie aber ansehen konnte, wie sehr es ihn mitnahm. Sie schüttelte den Kopf.
"Sehr schön. Und jetzt lass uns zum Arzt gehen." Er nahm an, sie hatte klein beigegeben. Er nahm an, sie würde abtreiben. Er nahm an, sie würde gehorchen.
Sie schüttelte wieder den Kopf, sprang auf und stürzte an ihnen vorbei. Hastig fuhr sie in die Schuhe. Keine Sekunde später knallte die Tür hinter ihr ins Schloss, laut und entgültig. Keine Rückkehr möglich.
Sie zuckte zusammen und hastete die schmutzigen Treppen des schäbigen Hochhauses hinunter, rannte beinahe die alte Frau um, die unter ihnen lebte, ignorierte das Ehepaar, das in dem Apartment gegenüber von ihnen wohnte, und die Gruppe von Jugendlichen, die gerade durch die Eingangstür kamen.
Sie hörte nicht, was die Jungen hinter ihr herriefen, ignorierte alles um sie herum, die wenigen Passanten, die sie anstarrten, als wäre sie ein Geist, die Autos, die, wann immer sie durch Pfützen fuhren, Wasserfontänen aufwarfen, den Regen, der noch immer unbarmherzig vom Himmel herunterprasselte wie die Tränen der Engel.
Innerhalb von Sekunden war sie bis auf die Haut durchnässt, aber sie bemerkte es nicht einmal. Ihre Nase hatte aufgehört zu bluten, aber aus ihren Augen liefen noch immer die Tränen, vermischten sich mit dem Regen.
Langsam fühlte sie, wie die Erstarrung von ihr abfiel, wie der Schmerz über sie herfiel wie ein wildes Tier. Ihr Kopf pochte, ihre Rippen schmerzten. Ihre Lippe begann anzuschwellen. Sie schluchzte.
Ihr Herz schrie. Ihre Eltern hatten sie verstoßen. Sie einfach so hinausgeworfen. Jetzt, wo sie doch ihre Hilfe, ihre Liebe brauchte. Nur ein kleines bisschen. Jetzt hatte sie nichts mehr. Nur sich. Sich und ihr Kind. Ihr Kind...
Ihr Kind hatte wenigstens eine Mutter, dachte sie bitter. Sie selbst hatte nichts mehr, keine Eltern mehr. Sie war allein. Sie schluchzte. Wo sollte sie jetzt hin? Wer würde sie aufnehmen? Was sollte sie tun? Sie blieb stehen. Ihre Hände wurden klamm, sie zitterte, diesmal jedoch nicht vor Angst, sondern vor Kälte. Sie musste schnell irgendwohin.
Hiromi? Was sollte sie ihr sagen? "Hallo, Hiromi, kann ich ein paar Tage bei dir bleiben? Weißt du, meine Eltern haben mich verstoßen, weil ich schwanger bin von jemanden, mit dem ich im Gethsemane mal kurz getanzt habe."? Haha. Wie witzig. Die Götter hatten eine seltsame Art, sich zu amüsieren.
Sollte sie zu Kai gehen? Kai war dabei gewesen. Kai wusste alles. Kai selbst war das Gleiche wiederfahren, sein Großvater hatte ihn auch auf die Straße gesetzt. Er würde ihr helfen.
Aber er kam selbst kaum über die Runden. Lebte kein besonders üppiges Leben in seiner kleinen Wohnung, die noch schäbiger war als die der Mings. Er würde sie nicht ewig durchfüttern können. Aber... sie konnte zumindest ein paar Tage...? Bis sie selbst einen Job hatte, eine Wohnung, sich versorgen konnte?
Sich und ihr Kind. Verantwortung kam auf sie zu. Viel Verantwortung, nicht nur für sich, die sie auch noch nie hatte tragen müssen, nein, auch für ihr Kind. Verantwortung für zwei.
Ihre Füße machten sich selbstständig, rannten einfach los, durch die Gassen und Straßen. Sie lief lange, sehr lange, denn Kai lebte zwar im gleichen Viertel wie sie, nicht aber nur zwei Straßen weiter.
Endlich hatte sie das Haus erreicht. Sie schlüpfte an einer dicken Frau, die ihr fassungslos hinterher starrte, vorbei in die Eingangshalle. Sie ignorierte den Fahrstuhl, der sowieso nie funktionierte, und rannte die Treppen hinauf. Ihr Atem ging schnell und keuchend, ihr Brustkorb hob und senkte sich rasch wie ein Blasebalg und ihr Herz schlug ihr hart zwischen den Rippen.
Endlich hatte sie Kais Wohnungstür erreicht. "Sei zu Hause. Bitte, bitte." Sie klingelte.
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So, ich hab übertrieben, stimmt's? >.>
Ich wünsche mir ein paar Kommis von euch! Interessiert das hier eigentlich niemanden? (Außer meine treuen Kommischreiberinnen?)
Silberwölfin