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Talking to an angel

Glück im Unglück
von

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In jener Nacht...

Als die Sonne durch die Vorhänge auf Koujis Gesicht fielen und er langsam wach wurde, dachte er, alles wäre nur ein Traum gewesen. Jedoch wurde er eines Besseren belehrt, als er merkte, dass noch jemand in seinem Bett lag. Es war Yuki, der Kouji schon seit einer halben Stunde mit Herzklopfen beobachtete. "Morgen, Kouji. Wie hast du geschlafen?" "Viel zu gut dafür, dass mein bester Freund gestern im Operationssaal von uns gegangen ist..." Kouji fing an zu weinen. "Ich... kann... es... immer noch nicht... glauben.", schluchtzte er. Tröstend nahm Yuki ihn in den Arm. "Ich konnte ihn nicht davor bewahren, denn ich hatte den Befehl von oben, nichts zu tun. Ich bin nämlich nicht derjenige, der sagt, wann für wen die Zeit gekommen ist..." Vorsichtig strich Yuki mit seiner Hand über Koujis Wange, um seine Tränen zu trocknen. Langsam näherten sie sich einander, als es plötzlich an der Tür klopfte. Die Tür öffnete sich und Koujis Mutter trat ein. "Kouji? Akira-san hat grade angerufen und gesagt, dass die Beerdigung am nächsten Dienstag stattfinden wird. " "Ich werde sie anrufen und fragen, ob ich ihnen helfen kann. Immerhin bin ich schon ewig mit Yukito befreundet gewesen..." "Das ist lieb von dir, Kouji.", sagte seine Mutter und verschwand. Kouji drehte sich zu Yuki um. Dieser sah betroffen in Koujis tränengefüllte Augen. "Ich gehe mal eben Akira-san anrufen. Sie sollen wissen, dass ich jetzt für sie da bin. Ausserdem bin ich Yukito das schuldig. Wie es wohl seiner Schwester geht?", sagte Kouji und ging hinunter um zu telefonieren.
 

Er wählte die Nummer, die er schon zigmal gewählt hatte, wenn er Hilfe gebraucht hatte. Ein Mädchen meldete sich auf der anderen Seite. Sie schien zu weinen. "*Sniff* Ja, Akira hier?" "Yukiko-chan? Ich bin es, Kouji. Wie geht es dir?" "Oh, hallo, Kouji. Nicht grad prächtig. Ich vermisse Yukito, auch wenn wir uns oft gestritten haben *Sniff* Aber du rufst doch sicherlich nicht an, weil du wissen wolltest, wie es mir geht, oder?" "Ne...nein. Eigentlich wollte ich euch meine Hilfe anbieten. Also wenn ihr mit der Beerdigung überfordert seid, lasst es mich wissen, okay?" "Gut. Ich sag dir Bescheid, wenn du helfen kannst. Also dann. Man sieht sich. Tschüß!" "Tschüß, Yukiko-chan." *Tuuut* Langsam legte Kouji den Hörer auf die Gabel. Dann ging er wieder auf sein Zimmer, wo Yuki schon auf ihn wartete. "Was hat sie gesagt?", wollte er wissen. "Sie melden sich, wenn sie Hilfe brauchen.", antwortete Kouji leise. "Sag mal, Yuki, du hast doch als Engel sicherlich irgendwelche besonderen Fähigkeiten, oder?" "Ja, wieso?" "Und welche?" "Nun ja, ich kann in den Träumen von bestimmten Menschen erscheinen." "Als du in meinem Traum warst..., wolltest du mir da sagen, dass Yukito umkommen wird?" "Ich wollte dich darauf vorbereiten. Ausserdem wollte ich dir bei unserem ersten Treffen unbedingt im Traum erscheinen, da du sonst wahrscheinlich meine Geschichte nicht geglaubt hättest." "Um ganz ehrlich zu sein kann ich es selbst jetzt noch nicht glauben."
 

Die Tage bis zur Beerdigung vergingen schnell und ohne einen Anruf von Yukitos Familie. Dann am Dienstag Morgen machte sich Kouji wie jeden Morgen fertig, mit der Ausnahme, dass er heute nicht in die Schule, sondern zu Yukitos Beerdigung ging. Damit Kouji nicht so allein war, kam Yuki mit ihm mit. Die Todesfeier ging bis acht Uhr abends. Viele der geladenen Gäste weinten um den Verlust des immer gut gelaunten, gutmütigen und hilfsbereiten Yukito Akira. So auch sein bester Freund Kouji. Nach der Feier sprachen alle Gäste noch einmal ihr herzliches Beileid aus, ehe sie sich nach Hause begaben. "Mein herzliches Beileid.", sagte auch Kouji. "Sagen sie mal, Akira-san, haben sie eigentlich schon Anzeige erstattet?" "Ne...nein, natürlich nicht. Immerhin wissen wir ja noch nicht einmal, wer der Fahrer des Wagens war." "Ich weiss es.", gab Kouji zu. Yukitos Eltern sahen ihn erwartungsvoll an. "Es...es war... Takuto Aoe-san..." Nami, Yukitos Freundin, die in Koujis Nähe stand fragte ihn: "Ist das wirklich wahr, Kouji? War es wirklich Takuto?" "Ja, denn ich konnte sein Gesicht sehen." Yuki, den niemand ausser Kouji sehen konnte, stand hinter ihm und legte seinen Arm schützend um ihn. "Wer ist dieser Aoe-san?", fragte Yukitos Vater. "Er ist mein Ex-Freund.", antwortete Nami. "Ich habe ihn für Yukito verlassen. Anscheinend hat er die Trennung immer noch nicht verkraftet." "Aber das ist doch noch lange kein Grund meinen Bruder umzufahren.", schluchzte Yukiko. "Nein, das ist kein Grund. Überhaupt ist es nicht gerechtfertigt einen Menschen zu töten, egal auf welche Weise.", stand Kouji ihr bei. "Nun denn, ich muss dann auch nach hause. Meine Eltern sind schon weg."
 

Langsam gingen Kouji und Yuki nach Hause. Auf dem Weg sprach er zu Yuki. "Ich habe doch Recht, oder? Ich meine es ist niemals gerechtfertigt einen Menschen zu töten, oder?" "Das ist richtig, Kouji." "Aber wieso tun die Leute es dann? Ich verstehe diese Welt einfach nicht. Können nicht alle Leute in Frieden leben?" "Nein. Und das ist auch ganz gut so." Verständnislos sah Kouji den Engel an. "Kouji..., wenn es kein Unrecht gibt, kann auf der Welt nicht das benötigte Gleichgewicht herrschen. Nur durch einen Ausgleich von gut und böse, von Recht und Unrecht kann unsere Erde bestehen bleiben." "Ich glaube ich verstehe, was du meinst. Du willst also sagen, dass alles, wie im Buddhismus auf Yin und Yang beruht, hab ich Recht?" "Du bist ein schlaues Kerlchen. Genau deshalb mag ich dich so." Sie blieben stehen. Yuki nahm Koujis Hände und sah ihm tief in die Augen. Kouji errötete leicht. Sein Herz pochte so laut, dass er glaubte Yuki könne es hören. Vorsichtig näherte Yuki sich Kouji und küsste ihn. Seine Zunge glitt behutsam über Koujis Lippen. Zuerst war Kouji geschockt, doch dann gab er sich einen Ruck und ließ sich auf den Kuss ein. Ein zärtliches Gerangel ihrer Zungen entstand, aus dem sie sich wegen Atemnot trennen mussten. Ein helles Licht umgab Yuki und seine Flügel verschwanden. "Tja, sieht so aus, als wäre ich grad gefeuert worden. Jetzt bin ich wieder ein ganz normaler Sterblicher und alle Leute können mich sehen.", sagte Yuki lächelnd. Kouji umarmte Yuki. "Dann kannst du ja jetzt für immer bei mir bleiben, mein Tenshi.", sagte er und küsste sein Gegenüber. Doch kurz danach löste sich Kouji auch schon wieder von Yuki. "Aber eine Sache gibt es da noch..." "Und die wäre?", wollte Yuki wissen. "Na ja...wie wollen wir das meinen Eltern erklären?" "Lass das mal meine Sorge sein." Yuki küsste Kouji noch einmal leidenschaftlich, bevor sie zu Koujis Eltern gingen, um ihnen alles zu erzählen.



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