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Ein tödlicher Fall

Heiji x Kazuha und die Männer in Schwarz
von

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Vertrauen

Es war schon fast Mitternacht. Der Professor und Ai schliefen schon lange, aber Heiji saß noch unten im Wohnzimmer und guckte Fernsehen. Er konnte nicht schlafen, aber wirklich auf den Bildschirm gucken, konnte er auch nicht. Der Fernseher lief eigentlich nur, damit es im Haus nicht so leise war. Heiji fühlte sich unwohl in dieser Stille, aber besser fühlte er sich durch die Geräusche der Dokumentation, die im TV lief, auch nicht. Normalerweise hätte ihn das Programm interessiert, aber momentan erschien es ihm so nutzlos.

Er fragte sich, ob er Kazuha Morgen wirklich zu Gesicht bekommen würde. Seine Sorgen wuchsen von Minute zu Minute und er fühlte sich immer unwohler. Was sollte er nur tun? Doch jetzt war es für einen Rückzieher zu spät. Außerdem würde er seinen Plan sowieso nicht mehr ändern, er würde niemals auf die Forderung der Männer in Schwarz eingehen und ihnen Conan und Ai ausliefern. Er würde einen anderen Weg finden und gehen.

Nun musste er wieder an das Gespräch mit Ai denken. Warum hatte sie so wenig für das Leben übrig? War es ihr egal, was mit ihr passierte und war es ihr vielleicht sogar egal, was mit anderen passierte? Heiji wollte nicht glauben, dass es so einen Menschen gab. Irgendwas musste in ihrem Leben passiert sein, dass sie niemandem mehr vertrauen konnte.

Heiji dachte darüber nach, wie sehr er jemandem vertrauen konnte. Shinichi brachte er vollstes Vertrauen entgegen, er wusste, dass er ihn niemals hängen lassen würde. Die momentane Situation war der beste Beweis dafür. Und was war mit Kazuha? Er vertraute ihr sogar noch mehr. Mehr als irgendjemand sonst! Sie würde ihn niemals hintergehen oder ihn belügen. Aber wie sah es anders herum aus? Heiji bekam auf einmal ein sehr schlechtes Gewissen. Er belog sie ständig und versetzte oft. Wie dachte sie wohl darüber? Vielleicht war das letzte Mal einfach einmal zu viel gewesen und sie war deshalb so sauer auf ihn? Er erzählte ihr nie von seinen Telefonaten mit Conan und musste sich immer neue Ausreden einfallen lassen. Ob sie ihm wirklich vertraute? Wollte sie überhaupt von ihm gerettet werden? Vielleicht hasste sie ihn schon. Man könnte es ihr schließlich nicht verübeln, so wie er sie behandelte. Bei diesem Gedanken wurde Heiji schlecht. Er streifte mit der Hand durch seine Haare und versuchte sich wieder zu beruhigen. Im Moment konnte es ihm doch egal sein, was sie von ihm hielt. Es ging nur darum, dass er sie wieder bekam! Eigentlich könnte es ihm doch überhaupt egal sein, was sie von ihm dachte! Aber das war es nicht. Heiji könnte es nicht ertragen, wenn Kazuha ihn hassen und nicht mehr mit ihm reden würde. Aber warum? Nie wieder Gemecker und Gezeter, keiner, der einem ständig nachlief und auf ihn 'aufpassen' wollte. Doch jetzt, so ohne sie, vermisste er sogar ihr Rumgenerve. Er wollte sie wieder haben und sie in den Arm nehmen, nur um zu wissen, dass es dann kein Traum war.
 

Dann wurden seine Gedanken unterbrochen, weil jemand die Treppe herunterkam. Plötzlich stand Ai im Wohnzimmer und schaute ihn traurig an.

"An was denkst du gerade?", fragte sie ihn.

Heiji war überrascht. Warum war sie auf einmal hier? Aber sicher konnte sie bei dem Gedanken an Morgen auch nicht schlafen.

"An Morgen.", antwortete Heiji knapp.

"Um wen machst du dir mehr Sorgen, um Conan oder deine Freundin?".

Heiji verstand nicht, worauf sie hinaus wollte. Warum interessierte sie das auf einmal?

"Um beide.", entgegnete er.

Ai kam auf ihn zu und setzte sich neben ihn auf's Sofa.

"Hast du Angst vor Morgen?", fragte sie weiter mit dem Blick auf den Boden gerichtet.

"Natürlich. Aber wird schon schief gehn. Es muss einfach klappen.", sagte Heiji mit den Augen auf den Fernseher gerichtet.

"Warum hast du Angst vor Morgen? Wenn du stirbst, kann es dir doch egal sein. Und was wäre, wenn deine Freundin stirbt? Ist sie dir wirklich so wichtig?".

Heiji musste schlucken. Er wollte gar nicht darüber nachdenken. Er schloss die Augen und lehnte sich zurück. Er dachte einen Moment lang nach und öffnete dann wieder seine Augen.

"Sie is mir das Wichtigste auf der Welt! Wenn ihr was passiert, würd ich mir das nie verzeihen. Und ich kann erst sterben, wenn ich etwas Wichtiges erledigt hab.", Heiji lächelte leicht die Decke an. Er wusste noch nicht genau, was er ihr sagen musste, aber Morgen würde er es herausfinden!

"Haste so jemanden etwa nich?", fragte Heiji sie auf einmal.

Ai hob leicht den Kopf, starrte aber immer noch ins Leere.

"Nein, nicht mehr.", entgegnete sie.

Heiji war wieder überrascht. Er hatte keine oder auf jeden Fall eine andere Antwort erwartet. Er war nun voll aufmerksam und glaubte in Ai doch freundschaftliche Gefühle zu entdecken.

"Meine Schwester bedeutete mir alles.", fuhr sie langsam fort. "Und die Organisation hat sie getötet, weil sie aussteigen wollte.", lächelte sie traurig.

Nun wurde Heiji Einiges klar. Deshalb hatte sie solche Angst vor ihnen bzw. glaubte, dass sie wie ihre Schwester bestimmt von ihnen getötet würde.

"Conan konnte sie nicht beschützen.", und genau wie damals fing sie an zu weinen. "Kann ich ihm wirklich vertrauen? Ist er mein Freund? Kann er mich beschützen?".

Heiji wusste nicht, was er dazu sagen sollte. Er wusste nicht, dass Conan ihre Geschichte kannte. Er hatte ihm auch nie davon erzählt.

"Natürlich kannste ihm vertrauen. Glaubste, er würd dich einfach sterben lassen? Deine Schwester konnte er vielleicht nich retten, aber das muss doch nich heißen, dass er dich nich beschützen kann!", sagte er schließlich.

"Dann ist er also mein Freund?".

"Sicher. Genau wie der Rest eurer Grundschulbande.", grinste Heiji sie an.

"Ich habe schon meine Schwester verloren. Ich will nicht auch noch einen Freund verlieren!", nun blickte sie Heiji mit ihren verweinten Augen an, "Kann ich dir auch vertrauen? Wirst du ihn beschützen?".

Heiji war im ersten Moment perplex. Dann lächelte er sie an.

"Natürlich kannste das! Ich werd das Kind schon schaukeln. Schließlich is Shinichi auch mein Freund und ich würd nie zulassen, dass einem Freund was passiert. Das gilt übrigens auch für dich!".

Ai starrte ihn verwundert an. Warum lächelte er? Und warum wollte er, dass sie seine Freundin würde? Aber eigentlich war es ihr egal, denn irgendwie machte sie dieser Gedanke glücklich. Sie blickte wieder zu Boden, doch dieses Mal lächelte sie und das nicht aus Trauer. Sie rieb sich die Tränen aus den Augen und stand vom Sofa auf.

"Dann bin ich ja beruhigt. Gute Nacht.", sagte sie wieder in ihrem normalen Tonfall und ging auf ihr Zimmer zurück.

Heiji blieb wieder allein zurück, doch das Gespräch hatte ihm gut getan. Es hatte ihn abgelenkt und ihm neuen Mut gegeben. Schließlich schaltete er den Fernseher aus und ging ebenfalls in sein Zimmer. Morgen würde es schon klappen!
 

Sonnenstrahlen drangen durch ein offenes Fenster und frische Luft durchströmte den Raum. Doch das Atmen fiel dadurch auch nicht leichter. Sie hatte immer noch Schmerzen überall im Körper und fühlte sich schwach.

Kazuha öffnete schließlich vollständig ihre Augen und blickte aus dem Fenster. Wo war sie nur? Und wie lange war sie schon hier? Sie konnte sich kaum bewegen und es war niemand zu sehen. Sie war ganz alleine in dem diesem erhellten Raum. Hatte sie vielleicht nur geträumt, dass sie Heiji gefunden hatte? Nein, sie wusste, dass sie ihn auf der anderen Straßenseite gesehen hatte. Doch warum hatte sie ihn nicht erreicht? Wo war er jetzt?

Ihr Kopf tat furchtbar weh, doch ihr Bauch tat ihr noch mehr weh. Sie bemerkte auf einmal einen Verband um ihre Hüfte. War sie etwa verletzt?

Langsam kam die Erinnerung zurück. Sie sah Heiji mit zwei in schwarz gekleideten Männern und Conan mit einem anderen Mädchen auf einem alten Fabrikgelände stehen. Sie war schon auf die Straße gelaufen, als plötzlich ein Schuss ertönte. Sie spürte einen stechenden Schmerz und dann wurde ihr schwarz vor Augen. Sie war diejenige, die angeschossen wurde und nicht Heiji. Aber warum? Und wer hatte auf sie geschossen? Warum war Heiji nicht hier, er musste es doch gesehen haben? Oder waren es diese schwarzen Männer und sie hatten jetzt sie und Heiji? Nein, sonst wäre Heiji jetzt bestimmt auch hier. Aber war er jetzt auf der Suche nach ihr? Hatte er überhaupt einen Grund dazu? Kazuha dachte wieder daran, warum sie ihn überhaupt gesucht hatte. Bestimmt saß er jetzt bei seiner Freundin und könnte sie gar nicht suchen. Sie würde ihn anflehen sich nicht in so große Gefahr zu begeben. Aber warum auch nicht, Kazuha würde es genauso machen. Aber auf sie würde Heiji nicht hören. Doch wie war das bei dieser Tussi? Würde sie ihn halten können?

Kazuha verzweifelte. Wie konnte sie nur in so eine Lage geraten? Sie war allein, ganz allein. Heiji würde nicht kommen, um sie zu retten. Sie starrte weiter nach draußen und verfluchte die Sonnenstrahlen, die gehässig auf sie herab zu sehen schienen. Tränen liefen ihre Wangen hinunter. Sie hatte Heiji verloren und er war wahrscheinlich in den Armen einer anderen. Und wahrscheinlich würde Kazuha keine Chance mehr bekommen, Heiji noch etwas sehr wichtiges zu sagen. Sie wusste nun, was es war, aber sie quälte die Vorstellung daran, dass er es jemand anderem gesagt hatte. Vielleicht war es ja auch besser so. Vielleicht sollte sie es ihm einfach nicht sagen. Nie wollte sie es tun. Sie wollte es so gerne von ihm hören, doch jetzt war es wohl zu spät. Das war die Strafe für ihr Zögern. Warum hatte sie es ihm denn nicht schon längst gesagt? Sie wusste es doch schon so lange, aber irgendwie war es nie präsent. Sie konnte sich ihre Gefühle nicht eingestehen. Doch nun bereute sie ihr Handeln. Aber womöglich ging es Heiji viel besser ohne sie, so musste er seiner Freundin nichts vormachen und konnte Kazuha einfach vergessen.

Sie wollte doch nur, dass er glücklich wurde. Auch wenn es nicht mit ihr war. Doch das würde er jetzt nie mehr erfahren und Kazuha wurde fast von dem Gedanken zerfressen, dass Heiji sie vergessen könnte. Sie bereute ihre Sturheit und das sie ihn in dem Lokal so angeschrieen hatte. Sollte das das Letzte sein, was sie zu ihm sagte? Sie musste einfach noch eine Chance erhalten, ihm die Worte ihres Herzens zu sagen, nur eine Einzige. Ein kurzer Moment würde schon reichen. Kazuha wollte ihn nicht unglücklich machen, doch er musste es wissen, sonst könnte sie nie wieder glücklich werden! Aber vielleicht war das alles längst egal.
 

<That's why it's been so hard to see you go>

<I need you in my life>

<I coudn't say the things I wanted to say>

<Though I didn't really try to tell you...>
 

(Song: 'Forever' by Liberty X)



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  SayuriKon
2006-01-15T09:36:06+00:00 15.01.2006 10:36
nur klasse!^^
bitte mach schnell weiter!
*knuddl*
Mariah
Von:  foxgirl
2006-01-11T14:16:09+00:00 11.01.2006 15:16
Super Kapi.
Hoffe es geht bald weiter.
Bis dann.
Foxgirl


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