Zum Inhalt der Seite

Ein tödlicher Fall

Heiji x Kazuha und die Männer in Schwarz
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Conans Frage

Die Sonne ging unter und Conan saß immer noch in seinem Zimmer und dachte über die letzten Ereignisse nach. Er hatte das Abendessen ausfallen lassen, weil er Ran jetzt nicht sehen wollte. Er konnte ihre verheulten Augen nicht mehr sehen und er wollte nicht Gefahr laufen, ihr eine Frage über Kazuha zu stellen. Die Frage, die ihn langsam quälte. Aber irgendwie wollte er es auch nicht wissen. Was wäre wohl, wenn Heiji wüsste, warum Kazuha hier in Tokio war? Vielleicht würde es sie nur belasten, besonders ihn. Wer wusste, an was Heiji jetzt dachte? Aber eines war Conan klar: Heiji war fest entschlossen Kazuha zu retten und wenn er selbst dafür sterben würde! Conan konnte ihn verstehen. Er würde wahrscheinlich das Gleiche tun, wenn Ran in Gefahr wäre. Aber das Schlimmste an der Situation war diese nagende Ungewissheit, dieses bedrohliche Gefühl, dass Kazuha nicht mehr am Leben war. Conan wollte Heiji so gerne helfen und zwar mehr, als nur den Zeugen zu spielen. Aber er würde auf Heiji hören und sich nicht einmischen, er hatte es versprochen. Er vertraute Heiji und glaubte dieses Mal fest daran, dass sein Plan funktionierte. Conan legte sich auf sein Bett und schloss die Augen. Er könnte sich nicht ewig in seinem Zimmer verstecken. Noch heute Abend würde er Ran nach Kazuha fragen, ganz sicher! Doch er würde diesen Moment solange wie möglich hinauszögern. Denn jetzt war er noch nicht bereit dazu.
 

Heiji stellte sein leeres Wasserglas in die Spüle und ging zurück in den Keller.

"Hey Heiji, wir sind endlich fertig!", verkündete der Professor freudig, als er Heiji eintreten sah.

"Wirklich, das is ja großartig!", Heiji betrachtete das Fläschchen mit der hellblauen Flüssigkeit. Also er musste zugeben, dass er Conan nicht darum beneidete, das Zeug trinken zu müssen.

"Jetzt können wir nur hoffen, dass es auch wirkt.", meldete sich Ai.

"Ach klar, das wirkt bestimmt.", sagte Heiji zuversichtlich, "Du bist doch ein Experte!".

"Ich lass euch beide jetzt mal hier allein und bereite das Abendessen vor, es ist schließlich schon spät und ihr habt sicher Hunger.", kam es vom Professor, der sich auch direkt in Richtung Küche begab.

"Sag mal Heiji, warum tust du das alles eigentlich?", kam es plötzlich von Ai.

"Das is doch wohl klar, ich kann doch Kazuha nich bei diesen Typen lassen.", antwortete er verdutzt.

"Das meinte ich nicht. Warum nimmst du das alles für IHN auf dich?", Ai blickte ihm dirket ins Gesicht. Sie wollte endlich verstehen, warum dieser Junge so viel auf's Spiel setzte.

"Er is mein bester Freund und Freunde lässt man nich einfach im Stich.", entgegnete er mit einem Lächeln.

"Ist er ein so guter Freund für dich? Du könntest bereits tot sein und wegen ihm ist deine Freundin vielleicht sogar schon nicht mehr in dieser Welt! Es wäre ein leichtes für dich auf ihre Forderung einzugehen und uns auszuliefern.", meinte Ai trocken.

Heiji wurde ernst. Er konnte nicht glauben, was er da hörte. Wie konnte man nur so denken?

"Biste vielleicht scharf drauf zu sterben oder was? Außerdem is Conan doch auch dein Freund! Und überhaupt, es is doch nich seine Schuld, dass Kazuha...", Heiji hielt inne. Er wollte es nicht mehr aussprechen. Es tat einfach zu weh! "Jedenfalls kann ich euch doch nich so einfach ans Messer liefern. Sowas tut man halt für seine Freunde. Was haste denn gedacht? Würdeste es nich auch so machen?".

"Ich weiß nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, mein Leben für jemand anderen zu opfern. Mir würde es auch nichts ausmachen, wenn du mich ihnen ausliefern würdest. Sie finden mich schließlich sowieso irgendwann. Dein Plan wird daran nichts ändern. Glaubst du wirklich, du könntest die ganze Organisation stürzen?".

"Sag mal, wie biste denn drauf? Haste dir auch gleich ein Deprimittel gespritzt oder wie? Was verstehst du denn unter Freundschaft?", wollte Heiji jetzt wissen. Er verstand überhaupt nichts mehr. Sowas hatte er noch nie erlebt. Conan erzählte zwar, dass sie manchmal komisch drauf ist, aber das ist doch nicht mehr normal.

"Keine Ahnung, ich habe keine Freunde.", antwortete sie.

"Was für'n Unsinn redeste da eigentlich? Natürlich haste Freunde. Conan und die anderen aus eurer Klasse! Ihr seid doch ein Team, auch wenn die Knirpse euch nich das Wasser reichen können. Außerdem stirbt hier niemand von euch, dafür werde ich schon sorgen. Du solltest den Menschen in deiner Umgebung wirklich mal etwas näher kommen. Ich glaub, du hast einfach nur Angst nochmal verletzt zu werden und schottest dich vollkommen ab. Na, hab ich Recht?", bohrte Heiji weiter.

Ai antwortete nicht. Was ging ihn das denn an, was sie erlebt hatte! Also schaltete sie den PC ab und ging ohne ein weiteres Wort nach oben.

"Hey, du solltest mal drüber nachdenken!", rief Heiji ihr noch hinterher und so blieb er allein zurück.
 

Was dachte er sich nur dabei? Als ob er eine Ahnung von alles hätte! Ai konnte ihn nicht verstehen und zog es vor, sich in ihrem Zimmer hinter ihren Büchern zu verstecken. Das Ganze ging ihr langsam auf die Nerven. Sie hatte bereits mit dem Leben abgeschlossen, na und? Sie war nur realistisch, Freunde könnten sie jetzt auch nicht mehr vor den schwarzen Männern retten. Sie musste nun aber doch wieder an ihre Schwester denken. Schließlich würde sie irgendwann genauso enden, es war nur eine Frage der Zeit. Für ihre Schwester hatte sie etwas empfunden, eine ganze Menge sogar. Der Gedanke an sie schmerzte. Sie wollte diesen Schmerz nie wieder spüren, nie wieder!
 

Heiji hatte sich auf die Kellertreppe gesetzt und dachte wieder nach. Er wollte es nicht, aber er konnte es nicht verhindern. Etwas in ihm rief ununterbrochen nach Kazuha. Er konnte diese Stimme nicht abstellen, aber irgendwie war sie auch tröstend. Sie sagte ihm, dass sie noch am Leben war. Er hoffte es inständig. Morgen würde es sich zeigen. Ob er dieses Mal Recht behalten würde? Aber das war eigentlich egal. Hauptsache er würde Kazuha ein letztes Mal sehen. Sein Leben war ihm auf einmal so egal, er wollte Kazuha einfach nur noch einmal sehen und ihr etwas sagen. Etwas, dass er vorher nie hätte sagen wollen oder können. Irgendwie glaubte er selbst schon nicht mehr daran, dass er den morgigen Tag überleben würde. Diese Typen waren nicht zu unterschätzen und wenn sie mitkriegen würden, dass Conan und Ai nicht im Zug wären, würden sie ihn bestimmt sofort bei der nächsten Gelegenheit umlegen. Doch Heiji hoffte, dass es nicht zu früh sein würde. Kazuha musste es wissen, diese Worte, die in seinem Innersten keimten. Er war nicht anspruchsvoll, er wollte sie einfach nur ein letztes Mal sehen. Warum sie in Tokio war, spielte jetzt keine Rolle mehr, er brauchte es nicht zu wissen, auch wenn ein Teil von ihm immer noch nach einer Antwort suchte. Der Streit mit ihr war auch schon vergessen, denn das alles bedeutete jetzt nichts mehr.

Heiji stand auf und ging wieder nach oben. Er musste sich irgendwie ablenken, auch wenn er dafür beim Kochen helfen würde!
 

Kogoro war mal wieder voll betrunken am Scheibtisch eingeschlafen und Ran deckte ihn gerade zu, als Conan ins Büro trat.

"Du, Ran?!", begann er zögerlich.

"Was gibt's denn Conan?", fragte sie lächelnd. "Ich dachte, du wärst schon längst im Bett. Jetzt wird es aber Zeit!", ermahnte sie ihn dann sofort.

Conan brauchte seine ganze Überwindung, um diese Frage über seine Lippen zu bringen. Er zögerte noch einen Moment, doch dann ergriff er all seinen Mut.

"Sag mal, warum war Kazuha eigentlich hier?", er hatte es getan, doch sofort sah er das Bild seiner Angst vor sich. Ran wurde wieder tieftraurig und ihre Augen wurden feucht. Sie setzte sich auf das Sofa neben ihr und sagte eine Weile lang gar nichts.

"Weißt du, sie hat Heiji gesucht.", brachte sie schließlich hervor. "Sie glaubt, dass er hier eine Freundin hätte, weil er öfter verdächtige Anrufe bekommt.".

Conan wollte nicht glauben, was Ran da sagte. Verdächtige Anrufe? Das waren zweifellos seine!! Kazuha glaubte, dass er Heijis Freundin wäre. Darauf wäre er im Leben nicht gekommen. Sie war ihm nur deshalb gefolgt und Heiji wusste natürlich von nichts. Das konnte doch nicht wahr sein!

"Sie wollte heute Morgen unbedingt alleine nach ihm suchen. Ich wollte nach der Schule mit ihr zusammen losgehen, aber sie wollte nicht solange warten.", dabei musste Ran unweigerlich anfangen zu weinen.

Conan erkannte, dass sie sich die Schuld für Kazuhas Unfall gab, so wie sie es immer tat. Es war noch schlimmer, als Conan es erwartet hatte. Seinetwegen weinte Ran nun wieder und viel schlimmer war es, was Kazuha betraf. Wie konnte es nur zu so einem Missverständnis kommen? Conan sah ja ein, dass Heiji ihr nichts von den Männern in Schwarz erzählte, aber das hätte doch auch anders rüberkommen können! Was hatte er ihr bloß erzählt? Er würde ihr doch niemals vorgaukeln, dass er hier eine Freundin hätte! Dafür war ihm Kazuha viel zu wichtig. Ihm war bestimmt klar, wie eifersüchtig sie sein würde!! Das ergab alles keinen Sinn. Conan hätte gerne noch weitere Fragen gestellt, aber er hatte Ran schon genug gequält. Er wollte gerade wieder hoch in sein Zimmer, als sie versuchte, etwas zu sagen.

"Auch der Professor konnte uns nicht weiterhelfen. Wir haben gestern schon den ganzen Tag gesucht, aber wir konnten ihn einfach nicht finden. Ich wünschte, ich wüsste wo er wär. Er weiß bestimmt noch nichts davon.", seufzte sie.

Conan blieb abrupt stehen. Sie waren sogar beim Professor? Davon wusste Conan gar nichts. Hatten sie Heiji dort nicht gefunden? Hatte der Professor es verheimlicht? Aber warum? In seinem Kopf drehte sich alles. Er verstand bald gar nichts mehr. Wie konnten sich die Ereignisse nur so überschlagen? Er verspürte auf einmal den Drang, Ran alles zu erzählen, aber jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt, nicht so kurz bevor er wieder Shinichi sein würde.

Richtig, Morgen würde er wieder er selbst sein. Er vergaß es ständig, weil er sich unter diesen Umständen nicht wirklich darüber freuen konnte. Und wenn Ran nur wüsste! Er wusste, wer Kazuha entführt hatte, er wusste, wo Heiji steckte, er wusste alles, aber er konnte ihr nichts sagen. Er fühlte sich wie gefesselt, jemand hatte ihm seine Stimme gestohlen. Er konnte nur noch Leid und Verzweiflung sehen. Conan konnte Ran weinen hören, doch er rührte sich nicht. Er konnte sich nicht mehr bewegen, er lauschte nur ihren Geräuschen. Er konnte ihr nicht sagen, wo Heiji steckte, nicht mit dem Gedanken an Morgen. Wenn Heiji nun auch verschwinden würde und Ran wüsste, dass er doch beim Professor war, würde sie sich wahrscheinlich noch mehr Schuldgefühle einreden. Das konnte er auf keinen Fall zulassen. Conan würde wie immer schweigen. Langsam drohte es ihn zu ersticken, aber er würde durchhalten, wenigstens bis Morgen. Morgen wäre alles vorbei, egal wie, aber es wäre endlich vorbei!
 

<Tell me what you want>

<Tell me Baby why you cry tonight>

<Beside you everytime>

<Beside you everywhere>

(Song: 'Beside You' by BoA)



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  SayuriKon
2006-01-01T14:34:59+00:00 01.01.2006 15:34
das war ein super kapitel!!!!
bitte mach schnell weiter!


Zurück