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Harry Potter - Die Felder der Dunkelheit

Teil III: Fallendes Recht
von

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Teil II: Kriegsschwur

Frage:

- Muss Letifer nun wirklich von Voldemort alle Befehle ausführen oder kann er sich auch weigern?
 

Letifer muss alle Befehle ausführen, so lange sie a) den Krieg betreffen und b) nicht das Wohl der Vampire negativ beeinflusst. Das heißt Voldemort kann von Letifer nicht vrlangen das er sich wie ein Sklave verhält oder die Vampire einfach alle in den Tod schicken... aber ansonsten kann er von Letifer durchaus verlangen die Potters zu töten.

Und Letifer würde es tun.
 

Viel Spaß beim Lesen! ^-^
 


 

29.Kriegsschwur
 

Nach dem Vertragsschluss ging alles recht schnell. Voldemort überreichte Irma eine kleine blau-bronzene Kiste, dann kamen noch einige Abschiedsworte und die Gäste verschwanden aus Voldemorts Hauptquartier. Sie shifteten vor die Höhle des Clans Armand.

Es war nur noch wenig Zeit vor Sonnenaufgang und am Rande graute schon der Himmel. Doch noch leuchteten die Sterne über die Landschaft und auf die wartenden, bereits von einem Boten informierten, Vampire.

Meradin und Mirlan traten vor und eilten auf die eintreffenden Vampire zu. Man konnte sehen, wer sie gut kannte, dass sie erleichtert waren, das nichts schlimmes geschehen war.
 

"Willkommen zurück.", begrüßte sie Meradin. "Es scheint alles gut gelaufen zu sein?"
 

"Ja, Lord Voldemort war höflich und es gab keine Zwischenfälle.", antwortete Irma. "Der Vertrag steht. Können wir uns etwas Blut gönnen, während Letifer die Leibwache verabschiedet?"
 

"Sicher."
 

Letifer ließ das Quartett alleine und ging stattdessen zu den wartenden Vampiren, welche ihn aufmerksam beobachteten und auf Befehle warteten. Er stellte sich einige Meter vor sie hin.

Mit einem mal wurde ihm klar, dass Irma 'verabschiedet' gesagt hatte, statt entlassen. Er war nun der Botschafter der Vampire, der sie in den Krieg führen wird und der ihr Anführer war. Letifer war für sie verantwortlich und somit gebührte ihm die Ehre.
 

"Vampire!", begann er. "Der Vertrag wurde mit Erfolg geschlossen und wir ziehen in den Krieg, Seite an Seite mit den Todessern und dem Dunklen Lord. Als Leibwache habt ihr das Konzil hier beschützt und als eine Gruppe habt ihr unsere Macht demonstriert. Als Rasse werden wir den Vertrag erfüllen. Nun jedoch ist es Zeit, dass wir wieder auseinander gehen und neue Kräfte schöpfen.

Ruht euch aus, trainiert, denn die Schlachten werden kommen und die Schwachen werden vernichtet werden! Gebt diese Nachricht auch an eure Clanbrüder und -schwestern weiter, sodass auch sie bereit sind für die Ehre der Vampire zu kämpfen.

Wenn der Ruf für den Krieg kommt, werden wir gehorchen und uns erneut versammeln..."
 

Letifer besah sich die Truppe und lächelte in den Schatten. Es war Zeit... Zeit die Ehre anzunehmen und der Erste zu sein, der Erste von allen. Er unterdrückte seine Aufregung und ignorierte sein Herzklopfen, als er seine Hand hob und sie mit der offene Handfläche zu den Vampiren in Brusthöhe vielleicht zwanzig Zentimeter von sich weg streckte. Feierlich hob er seine Stimme und sprach den Schwur aus, für den jeder in einer anderen Situation getötet worden wäre.

"Für die Ehre der Clans! Für den Ruhm des Konzils! Für das Blut der Vampire!!!"
 

Die Krieger taten es ihm ohne zu zögern nach und hielten ihre Hände ein wenig von sich weggestreckt. Gleichzeitig wiederholten sie die Worte, als die Ersten von vielen:

"FÜR DIE EHRE DER CLANS! FÜR DEN RUHM DES KONZILS! FÜR DAS BLUT DER VAMPIRE!!!"
 

Der Ruf hallte über das Land, über die Schutzschirme hinweg, in die Felder und Wälder der Umgebung. Die Tiere, welche es hörten, sahen verständnislos auf, dachten sich aber nichts dabei und gingen ihren Beschäftigungen nach.

Eine alte Hexe aber, welche seltene Kräuter gesammelt hatte, erreichten die leise Worte und ihre Augen weiteten sich. Ein Schauder lief ihren gebrechlichen Körper hinab und sie nahm den Kräuterkorb, um mit schnellen Schritten zurück zu eilen. Sie fasste ihn fest, bis sie ihr kleines Haus erreichte, welches sie von innen nervös verriegelte. Sie hatte ihn erkannt, den Ruf, welcher in Legenden umher spukte und der Schrecken vergangener Tage bis jetzt gewesen war.

Es war offiziell, die Vampire zogen in den Krieg und der Kriegsschwur erhob sich erneut überdie Schlachtfelder.
 

Kaum waren die Worte verhallt, drehte sich Letifer um und ging zurück. Hinter ihm shifteten die Vampire, ohne Zweifel die Nachricht und den Schwur verbreitend.

Sie würden zu ihrem Clan zurück kehren und dort mit ihren Brüdern den Schwur wiederholen. Diese würden auf die Straßen gehen und mit jedem Vampir, den sie trafen, es erneut vollziehen. Bald würde jeder Vampir die Nachricht erfahren haben und entsprechend handeln.

Die Meistervampire würden ihre Kinder rufen und sich in die Schutzorte zurückziehen, neue Regeln verteilen und beschließen, wer dem Befehl in die Schlacht folgt. Die Vampire selber würden ihre Waffen blank polieren, trainieren und ihren Freunden und Geschwistern 'Lebe wohl' sagen.
 

Letifer sah zum Himmel, welcher heller geworden war und lächelte. War dies ein Omen? Würde nun die Nacht enden und eine neue Ära der Gleichberechtigung anbrechen? Er hoffte es sehr, doch ahnte, dass noch vieles überwunden werden musste.

Er sah zu, während die übrigen Vampire in die Höhle flohen und ihm fragende Blicke zuwarfen, wie die Sonne aufging und den Himmel pink und orange färbte. Er war froh aus den Räumen des Dunklen Lords zu sein, er hatte über allem den Himmel vergessen. Ohne Sonne konnte er leben, aber nicht ohne Wind, Wolken, Mond und Sterne. Ein wenig hatte er sich wie tot im Untergrundlager gefühlt.
 

Als die Sonne ganz aufgegangen war, drehte es sich um und ging in die Höhle hinein. Dort zeigten ihm ein paar Vampire den Weg und gratulierten ihm auch gleich ungewohnt höflich für seinen neuen Posten, als Botschafter des Konzils.

Er stieg eine kaum ausgeleuchtete steinerne Treppe hinauf und erreichte den kleinen Gesprächssaal. Als er eintrat, hießen die vier Vampire ihn auch schon willkommen.
 

"Schön dich zu sehen, Letifer. Wir haben gerade gehört, was alles geschehen ist.", begrüßte ihn Meradin. "Du kannst jetzt also deine Empathie unterdrücken?"
 

"Ja." Letifer schob seine Kapuze zurück und lächelte. "Zwar bin ich noch etwas unsicher, doch das wird sich bessern." Er sah zu den Konzilmitgliedern. "Der Kriegsschwur wurde gesprochen."
 

Die Zwei nickten lobend. Die Zwillinge sahen jedoch ein wenig überrascht aus, bis es in sie einsank, dass ihr jüngstes Kind der Botschafter war. Zu sagen, dass es sie störte, dass ihr Baby in den Krieg ziehen sollte, wäre eine Untertreibung gewesen. Doch auch sie wussten, dass Letifer nun nach menschlichen Standarts erwachsen war und das Konzils sich sicher etwas dabei gedacht hatte.

Trotz ihrer unterschiedlichen Gefühle standen die Zwillinge auf. Ihr Kind war nun der Botschafter und stand über ihnen. So schworen auch sie zu ihm:

"Für die Ehre der Clans! Für den Ruhm des Konzils! Für das Blut der Vampire!"
 

Sie setzten sich wieder. Mit dem Schwur waren sie nun ein Teil des Krieges und hatten sich verpflichtet, jedem Befehl von Letifer zu gehorchen. Die Konzilmitglieder hatten unbewegt zugesehen und kommentierten das Geschehen nicht.
 

"Letifer, du wirst hoffentlich weiter mit deinem Vater und deiner Tante Blutmagie üben." Wulfrim sah ihn streng an und Letifer widerstand den Drang die Augen zu rollen. Alle wollten immer nur das er lernte, lernte und nochmals lernte... "Du musst besser werden, Lord Voldemort ist ein sehr kluger Mann und das du Harry Potter bist, erhöht das Risiko."
 

"Ja... was habt ihr da eigentlich noch in den Vertrag geschrieben?", wagte Letifer zu fragen. Immerhin ging auch ihn das etwas an.
 

"Nur, dass er deine Identität niemandem enthüllen darf, falls er sie heraus findet und er schrieb hinein, dass wir das Horcrux nicht zerstören dürfen."
 

Letifer nickte etwas, dass klang vernünftig. Doch er hatte noch andere Sorgen. "Ich habe gehört, es gibt über John Potter eine Prophezeiung... kann es sein, dass sie mich beeinflusst?"
 

Sie alle sahen zu Irma, welche immerhin die Expertin in solchen Dingen war.

"Ja," antwortete sie. "Allerdings sind Prophezeiungen interessant. Manche gehen in Erfüllung, obwohl man sie nicht kennt. Ich bin dafür, dass du einfach abwartest. Wenn du die Prophezeiung erfährst, ist es gut...wenn nicht, mach weiter wie du denkst. Aber auf eines würde ich dich noch hinweisen. Erinnerst du dich an meine Worte beim Konziltreffen?"
 

Worte? Verwirrt sah Letifer sie an. Er erinnerte sie an nichts, was meinte sie? Doch anscheinend waren die anderen nicht ganz so erkenntnislos, denn Mirlan, seine Tante, sah nachdenklich aus:

"Das mit den Spinnen, oder? Eine blinde Spinne im Netz..."
 

"Fast.", gab Irma zu. "Die Spinnen im Netz beginnen zu tanzen und weben ihre Fallen. Doch von einer Blinden gehen Fäden überall hin und ihr Tanz gehört dem Schicksal und dem Tod.", wiederholte sie die Worte von damals. "Die Netze sind die verschiedenen Organisationen, die sich überschneiden und insgesamt ein einziges großes Netz bilden, welches wird im allgemeinen als Gesellschaft sehen. Die Spinnen sind die Anführer, also Dumbledore, Lord Voldemort, Scrimgeour und vielleicht nun du Letifer und dieser eine, welcher die Dementoren hat."
 

"Aber wir unterstehen dennoch dem Dunklen Lord.", erinnerte sie Letifer.
 

"Ja und nein. Ihr habt eure eigenen Netze und deshalb seit ihr wichtig... es gibt noch sicherlich andere Personen wie euch im Ministerium und wo anders. Und kleine Netzte können sich von großen trennen, vergiss das niemals."
 

Worauf spielte sie an? Letifer dachte angestrengt nach und kam nur zu einem Ergebnis. Dachten sie etwa jetzt, so kurz nach dem Vertragsabschluss, bereits an Verrat?!
 

"Wie auch immer... die Blinde Spinne ist die wichtigste.", fuhr sie fort. "Sie muss Kontakte überall hin haben... ich wäre sehr geneigt zu sagen, dass Letifer diese Spinne ist, aber er hat keine Verbindung zum Ministerium."
 

"Doch.", gab Letifer zu und fühlte sich einwenig unruhig. "Lily arbeitet dort."
 

"Das könnte als Verbindung dienen..." Irma strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Wenn du die Blinde Spinne bist, dass wirst du wichtig sein. Dann werden deine Entscheidungen alles beeinflussen, kleiner Halbvampir." Er sah sie bohrend an, bei dem Namen, aber sie reagierte nicht. "Dem Schicksal und dem Tod... dieser Teil zeugt noch von anderen Prophezeiungen, die sich vielleicht sogar gegenseitig ausschalten. Die Spinnen-Prophezeiung ist nur eine kleine von vielen. Ihr müsst wissen, es gibt verschiedene Stärken oder eher Grade bei Prophezeiungen und diese hier ist eine allgemeine..." Sie schüttelte etwas den Kopf. "Wir müssen abwarten."
 

"Aber wie es auch kommt, Letifer ist mitten drinnen, oder?" Meradin sah nicht froh aus.
 

"Ja.", erwiderte diesmal Wulfrim. "Es tut mir Leid... doch egal wie es gekommen wäre, Letifer wäre verwickelt worden."
 

Konzilmitglieder entschuldigen sich nicht. Das war eine goldene ungeschriebene Regel... oder zumindest war sie das gewesen. Wulfrim musste es sehr stören, was sie taten, wenn er sich soweit herunter ließ. Oder waren die Zwillinge ihm soviel wert? Irma war unbeeindruckt, aber alle drei vom Armand Clan sahen ihn mehr als verblüfft an. Mirlan nickte dann:

"Wenn dies wahr ist, hattet ihr keine Wahl."
 

"Gut gesprochen." Wulfrim lächelte.
 

"Ähm..." Letifer zog die Aufmerksamkeit wieder auf sich, doch er wollte sich nicht aus den Takt bringen lassen. Er wollte dies und der Gedanke daran, war nun schon länger mit ihm gewesen. Vor allem nun da er erneut in den Krieg ziehen sollte, wollte er noch einmal tun, was er wollte. "Ich möchte für ein paar Tage weg."
 

"Weg?", wiederholte Meradin langsam.
 

"Ja, Vater." Letifer war ein wenig nervös, die Blicke der vier waren unleserlich. "Ich möchte noch ein paar Leute besuchen und noch ein paar Dinge erledigen... bevor... nun vorm Krieg."
 

Meradins Blick wurde weicher. "Wie lange wirst du brauchen?"
 

"Nur ein paar Tage. Ich habe den Potters gesagt, dass ich nach circa zwei Wochen zu ihnen zurückkehre ."
 

"Du weißt, dass du unter Umständen die Potters und deren Freude als Feinde auf dem Schlachtfeld triffst?", warnte Mirlan. "Willst du wirklich das Risiko eingehen, jemanden den du magst, verletzen zu müssen?"
 

"Das Risiko ist immer da. Aber... ich möchte einfach sehen, wie sie sind, versteht ihr?" Er sah sie bittend an. "Nicht die Potters an sich, welche mich einfach weggegeben haben, aber Rose und vor allem John. Sie sind meine Geschwister, ich möchte zumindest sagen können, dass sie keine Fremden für mich sind."
 

"Wenn du dir sicher bist..." Meradin schloss die Augen. "Tu was du möchtest, aber gehorche, wenn die Zeit kommt." Er sah auf. "Komm her."
 

Letifer lächelte leicht, als er zu seinem Vater ging und sich zu ihm runter beugte. Er fühlte dessen sichere Umarmung um ihn und dann den Kuss, welcher vor so vielen Jahren in ihm Angst wach gerufen hatte, aber nun Liebe und Sicherheit bedeutete. Vorsichtig trank er einige Schlucke des Blutes und löste sich dann wieder.

"Auf Wiedersehen, Vater... Tante...." Er sah zu den zwei Konzilmitgliedern.
 

"Gute Jagd, Letifer." Freundlich sah ihn Wulfrim an. "Vergiss nicht, rechtzeitig zurück zukommen und deinen Platz einzunehmen.
 

"Mach ich nicht. Gute Jagd." Froh endlich wieder den Druck los zu sein, verließ Letifer den Raum und apparierte vor der Höhle.
 

Zwischen den vier alten Vampiren breitete sich Schweigen aus, als all ihre Gedanken um den jungen Halbvampir kreisten. Gerade eben, als er sie um Erlaubnis gebeten hatte, war ihnen wieder schmerzhaft bewusst geworden, wie jung er war. Ein Kind... ein Kind, dass sie in den Krieg schicken und somit für das größere Bild opferten. Doch nur weil sie gute Gründe hatten, wurde die Sünde nicht leichter.

Denn auch wenn Irma und Wulfrim es nicht gerne zugaben, in den Tagen mit Letifer hatten sie den Jungen in ihr Herz geschlossen und konnten nun mit den Zwillingen fühlen.
 

Dbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbd
 

Wenige Stunden später konnte Letifer in der Schweiz gesehen werden, wie er dort zügig das magische Viertel von Bern durchquerte. Es waren helle Straßen und nun am Vormittag hatten sie eine erfrischene Beschäftigkeit, die ihm seine Sorgen für einige Momente vergessen ließ. Auch wenn er normalerweise nur zu gut mit den eher dunkleren Orten in der magischen Welt vertraut war, so gab er diesesmal den Seitengassen keinen zweiten Blick. Sein Ziel war klar und ragte nun hoch und majestätisch vor seinen Augen auf.
 

Die Hauptbank der Kobolde war wirklich ein imposantes Bauwerk. Während die anderen Banken der Kobolde in allen Hauptstädten der Welt Gebäude waren, so war dieses eher eine Gasse oder Hof, welches von einer Glaskuppel überdacht war. Ein großes goldenes Tor musste durchschritten werden und dann konnte man den Weg entlang gehen. Links und rechts waren die jeweiligen kleinen Filialen zu den anderen Banken überall auf der Welt, wo man in die Währung wechseln, in Wertpapiere anlegen oder einfach die neuesten Entwicklungen der Finanzmärkte erfahren konnte.

Die Wände waren aus weißen Marmor und mit Goldornamenten verziert. Weiß und Gold bestimmten überhaupt die ganze Kulisse, in der Hunderte von Kobolden, Zauberern und anderer Rassen, welche sonst nur selten gesehen wurden, herum liefen.

Letifers Schritte trugen in an den kleinen Filialen vorbei zum Ende des Hofes, wo erneut ein goldenes Tor in erwartete. Hier nun war die Bank der Schweiz, die eigentliche Hauptbank der Welt.

Er trat ein.
 

Es gab mehrere Schalter für die verschiedensten Anliegen, viel mehr als in London. Immerhin wurden hier auch die Probleme mit den anderen Banken selber behandelt und, zumindest meistens, gelöst. Letifer steuerte einen der Normalschalter für den alltäglichen Gebrauch einer Bank an.

Der Kobold sah mit wachem Blick auf und musterte ihn. Vor ihm stand eine verhüllte Gestalt, deren Gesicht dank Magie vollkommen im Schatten lag. Die Kreatur schluckte, eindeutig nervös geworden. In der heutigen Zeit waren verhüllte Gestalten nie gut... er wollte schon den Alarmknopf drücken, als die Gestalt sprach:
 

"Mein Name ist Letifer. Ich möchte meine Verließe inspizieren."
 

Letifer... Der Name ließ irgendetwas in dem Kopf des Kobolds erklingen, doch er wusste nicht was. Er nahm eine Hand vom Knopf, immerhin schien der Mann wirklich auch nur das zu wollen.

"Wie sie wünschen. Schlüssel?"
 

"Kein Schlüssel. Hochsicherheitsverließ 49, 312 und 211."
 

Der Kobold tat sein Bestes nicht überrascht zu sein. Immerhin besaßen die wenigsten Personen EIN Hochsicherheitsverließ, geschweige denn DREI! Die Kobolde gaben diese Verließe nicht für Geld, sondern der Besitzer musste seine Gründe gut und stichhaltig erklären. Rasch blätterte er die Verließe nach.

Verließ 49 war die unterste Ebene und mit so ziemlich allem gesichert, was es gab. Da hinein zukommen war selbst für den Besitzer gefährlich, wenn ein kleiner Fehler ihn töten konnte.

Die anderen zwei Verließe waren beides normale Hochsicherheitsverließe, wobei das Wort "normal" die magischen Sicherungen bei weitem untertrieb.
 

"Ich komme mit euch, mein Herr. Welches Verließ zuerst?"
 

"312.Wie ist dein Name?"
 

Der Kobold konnte nun seine Überraschung nicht verbergen. "Hakoth, mein Herr."
 

Der Kobold führte ihn an den anderen Schaltern vorbei, zu den Eingängen in den Untergrund. Der Kobold pfiff und auf dünnen Gleisen kam ein Karren heran gerollt.

Letifer stieg ohne zu Zögern ein. Hinter ihm konnte er ausmachen wie Hakoth den Schalter betätigte und schon rasten sie den dunklen Gang hinunter zu den Verließen. Die ersten Stockwerke waren die mit den normalen Safes, an denen sie einfach vorbei fuhren. Letifers Robe wehte ihm Fahrtwind und er hielt eine Kapuze rein zur Vorsicht fest, obwohl normalerweise Zauber ein Herunterfallen verhinderten.

Irgendwo in der Ferne meinte er das Feuer von einem der Drachen sehen zu können, konnte es aber nicht mit Sicherheit sagen. Rechts, links, hoch und dann so steil hinunter, dass es Letifer für einen Moment den Magen umdrehte. Warum nur hatte er nochmals Hochsicherheitsverließe so tief unten? Ach ja, wegen der Sicherheit... doch war diese wirklich die Unannehmlichkeiten wert?
 

"Wir sind da.", verkündete Hakoth und der Karren hielt. "Ihr kennt die Prozedur?"
 

"Ja." Letifer stand auf und ging vor die Tür. Zuerst musste er seine Identität sichern, dies wurde mit einigen Tropfen Blut gemacht, welche er auf einen kleinen Stein in der Mitte der Tür schmierte. Der Stein leuchtete kurz auf und Hakoth nickte zufrieden. Der Kobold fuhr mit seinem Finger an der Seite entlang und die Tür verschwand. Letifer trat ein.
 

In jedem seiner verschiedenen Verließe hatte Letifer unterschiedliche Dinge verstaut. Es war fast alles noch so, wie Dominik es angeordnet hatte und er hatte es nicht ändern wollen. Nun aber brauchte er bestimmte Dinge, welche er schon viel zu lange aufgeschoben hatte.

In 312 lagen Bücher, Waffen und Ausrüstung für verschiedene Labors.

211 enthielt Geld, magischen Schmuck und andere hochmagische Gegenstände.

In 49 aber, lag das wichtigste, die Dinge, die extreme Sicherheit brauchten und vor allem von verschiedenen Leuten missbraucht werden konnten.

Das Verließ in dem er gerade war, 312, war das Größte. Die Wände zierten Buchregale und überall lagen verschiedene Kisten. Letifer interessierten diesesmal nicht die Waffen – sie konnten sein eigenes etxtra für ihn angefertigtes Set nicht übertreffen -, sondern nahm sich die Bücher vor.

Er erinnerte sich an einige, welche sich über die seltene Gabe der Empathie bei Menschen beschäftigten und fand, dass diese ihm sicherlich helfen konnten. Wer wusste schon, worin sich seine Empathie von denen von reinen Vampiren unterschied? Einen Versuch war es sicher wert. Auch nahm er noch verschiedene Bücher aus anderen Sparten (hauptsächlich Verwandlung), verkleinerte sie und stopfte sie in einer magisch vergrößerte Tasche in seiner Robe.
 

"Das sind viele Waffen...", bemerkte Hakoth.
 

"Ich bin kein friedliches Wesen.", kam die fast reuevolle Antwort. "Und wir leben auch nicht in friedlichen Zeiten. Ich bin fertig, Hakoth. Gehen wir zu 211."
 

"Gut." Der Kobold, der die Antwort zwar seltsam fand, aber innerlich mit den Schultern zuckte, schloss die Tür. Und schon ging die wilde Fahrt weiter. Diesesmal hätte Letifer schwören können, dass ein Looping dabei war und entsprechend schwankte er etwas, als er ausstieg.
 

"Die können nicht langsamer fahren, was?", fragte er den Kobold leicht gequält.
 

"Nur eine Geschwindigkeit."
 

Warum hatte Letifer nur das Gefühl, dass der Kobold ihn sadistisch angrinste?

Sie erreichten 211 und es erfolgte die gleiche Prozedur, bis Letifer eintreten konnte. In 211 lagen kleine Hügel von Gold (nicht einmal soviel, da dies alles von Letifer selbst erarbeitet wurde), in einem Glasschrank konnte man verschiedene Schmuckarten bewundern und hinten standen noch mehrere Kisten, sowie einige Schränke und zwei Teppiche. Hakoth machte ein seltsames Geräusch und Letifer drehte sich fragend zu ihm um.

Der Kobold hatte einen seltsamen Gesichtsausdruck, irgendwo zwischen verblüfft, ärgerlich und verständnislos.

"Ein Hochsicherheitsverließ, um darin Geld aufzubewahren?!"
 

Letifer blinzelte. Das war das Problem? "Warum nicht? Hier war noch Platz drinnen und so muss ich nicht extra einen anderen Safe mieten."
 

"Aber... das ist ein Hochsicherheitsverließ!"
 

"Ja und mein Geld ist hier ja auch sehr sicher, oder?" Letifer lächelte, schüttelte dann den Kopf. "Nein, Hakoth. Das Verließ ist hauptsächlich für die anderen Dinge. Komm mal mit."
 

"Wa... gut." Kein Kobold würde jemals eine Einladung in ein Hochsicherheitsverließ ablehnen. Sein Kunde führte ihn vor den Glasschrank, welcher mehr als offensichtlich nochmals schwer geschützt war. "Was ist das?", fragte Hakoth fast ehrfüchtig vor den Kostbarkeiten.
 

"Die Sammlung, für die ein Freund von mir alles tat. Sein Lebenswerk.", antwortete Letifer fast ein wenig traurig. "Das hier sind die magischsten Schmuckstücke der Welt, Hakoth. Sei es nun in reiner Magie, dass sie Einzelexemplare sind, oder etwas anderes."
 

Hakoth nickte leicht und ließ seine Augen über die Diademe, Ringe, Medaillions, Ketten, Ohrringe und anderen Dingen schweifen. Ein oder zwei Stücke erkannte er sogar. Sie waren in den Koboldbüchern als sündhaft teuer und extrem magisch gekennzeichnet. Dies alles in einer einzigen Sammlung zu finden, war schlicht unglaublich.

Letifer tippte mit seinem Zauberstab das Glas an und murmelte das Passwort. Das Glas verschwand und fast sofort füllte sich die Luft mit einem magischen Prickeln. Unbeeindruckt fasste Letifer hinein und nahm einen Ring heraus. La Irla... vielleicht konnte er ihn im Krieg gebrauchen.

Er hatte das Gefühl, dass der Ring noch wichtig sein würde... Auf langer Sicht würde das Schmuckstück den Vampiren helfen, da war er sich sicher. Er dachte nicht daran, dass es vielleicht einen Preis zum Zahlen galt. Und selbst wenn... er hatte einen Weg gewählt und im Krieg verlor man immer wichtiges und geliebtes. Kurz betrachtete er den schlicht aussehenden Ring, dann steckte er ihn einfach in die Tasche.

Sekunden später war alles wieder, wie es gewesen war.

Letifer bückte sich, beschwor einen Beutel und nahm sich einige Galleonen.
 

Hakoth hatte sich wieder gefangen und hatte draußen gewartet. "49, Herr?"
 

"Ja." Letifer hielt sich diesesmal besonders gut fest, Schlechtes ahnend.

Er behielt recht. Nicht nur gab es irre Kurven, verrückte Streckengänge, die ohne Magie nie funktioniert hätten und diese wahnwitzige Geschwindigkeit, nein, es gab die Sicherheitsmaßnahmen noch hinzu. Sprich eine Sphinx und zwei Höhlendrachen. Die Sphinx wollte zwar nur das Passwort, welches in einem Rätsel versteckt wurde, die Drachen aber waren einwenig aggressiv...
 

Bewundernd starrte Letifer vor sich, wo in der Ferne ein schwarzer Schatten sich bewegte. Sie hatten angehalten und Hakoth sah in die gleiche Richtung.

"Höhlendrachen... und es ist Brutzeit."
 

"Ich hoffe, dass es einen Weg gibt, ohne einen Kampf vorbei zukommen.", meinte Letifer trocken. "Ich habe gehört, Drachen sind sehr aggressive Eltern."
 

"Stimmt auch." Und der Karren raste los.

Die zwei schwarzen Drachen schrien, während Hokath in voller Fahrt Koboldmagie vollführte. Der ganze Raum schien unter den Rufen der zwei Dracheneltern zu erzittern und dann kamen aus der Dunkelheit heraus eine Feuersäule direkt auf sie zu.

Letifer hob panisch seinen Zauberstab, wissend, dass es zu spät war. Das Feuer kam näher und prallte ab. Ein unsichtbares Schild hatte sich um den Karren gebildet und sie rasten weiter, bis sie die Drachen hinter sich gelassen hatten.
 

"Was. War. Das.?", fragte Letifer gepresst seinen Begleiter.
 

"Koboldmagie."
 

Letifer beschloss nicht weiter nachzufragen und stattdessen die Kobolde auf seine Liste der seltsamen Kreaturen zu setzen. Endlich hielten sie vor Verließ 49 und Letifer konnte sagen, dass Hakoth ein wenig nervös war... nicht das es Letifer besser ging. Dies war ein zweistelliges Hochsicherheitsverließ und dort ging man nur rein, wenn es absolut nötig war.
 

"Ward ihr schon mal dort drinnen?"
 

"Ja, einmal.", gab Letifer zu. "Es ist nicht so schwierig, wie es aussieht..."
 

Der Kobold antwortete nicht, sondern gab stattdessen sein Blut auf den Stein in der Tür. Der Stein leuchtete gelb auf und nun gab Letifer sein eigenes hinzu. Der Stein wurde blau und aus der Tür schossen dünne Stricke, die sich um Letifer wandten.
 

"Passwort.", erklang eine kalte Stimme aus dem Nichts.
 

"Für den Flug der Freiheit.", antwortete Letifer in Erinnerung an Dominiks Grabinschrift. Er wusste, dass Hakoth dank spezieller Zauber das Passwort nicht verstanden hatte und konnte somit immer noch dessen Anspannung sehen. Und noch war es auch nicht vorbei.
 

"Grund des Besuches?"
 

"Inspizierung und möglicherweise Entnehmung einiger Gegenstände."
 

"Patronus bitte gegen die Tür ausführen."
 

Die Stricke ließen ihn los und er hob den Zauberstab: "Expecto Patronum."

Ein Thestral kam heraus und gallopierte geradewegs in die Tür, welche nun grün aufleuchtete. Hakoth trat vor, fuhr mit dem Finger am Rand entlang und die Türe verschwand. 49 war offen.
 

49 war das kleinste aller Verließe und das sicherste. Hier drinnen waren nur eine handvoll Bücher, drei schwer gesicherte Schmuckschatullen, extrem seltene und teilweise verbotene Zaubertrankzutaten, zwei Zwillingsdolche, Pflanzensamen und zwei Eier. Und diese Eier waren es, die Letifer interessierten. Nirgendwo hatte er heraus finden können, was sie enthielten, noch hatte Dominik etwas über sie erzählt gehabt. Sie waren ein einziges Geheimnis.

Sie waren etwa faustgroß, pechschwarz und hatten keine Magie, wehrten aber gleichzeitig auch jegliche Magie zur Untersuchung ab. Zudem fühlt sich die Schale seltsam an, aber in keiner Weise, in der es Letifer hätte beschreiben können. Er nahm die zwei Eier in ihrer Box, schloss sie und steckte sie verkleinert ein.
 

"Ich bin fertig, Hakoth.", rief er den Kobold, welcher sich neugierig umgesehen hatte. "Etwas interessantes entdeckt?"
 

"Wie man es nimmt... die Dinge dort drinnen sind allesamt extrem gefährlich." Hakoth schloss das Verließ. "Und das einzige Buch, das die Bücher dort drinnen an dunkler Magie übertrumpfen könnte, ist das Nekronomikum!"
 

"Ich weiß..."

Letifer seufzte etwas. Manchmal fragte er sich, wo Dominik das alles her hatte, aber er kannte nicht die Antwort und würde sie wahrscheinlich auch nie kriegen. Er wusste nur, dank der Aufzeichnungen, die er beim Erbvorgang gesehen hatte, dass Dominik nicht der erste Besitzer der drei Verließe war und sie ebenfalls geerbt oder geschenkt bekommen hatte.
 

Nach einer weiteren wilden und verrückten Fahrt stolperte Letifer oben wieder in die Empfangshalle. Eine kurze Verabschiedung von Hakoth und er betrat die Bankgasse. Dort fielen ihm dann für sein trainiertes Augen fast sofort die Unterschiede auf.

Vorher waren die Stände gleichmäßig besetzt gewesen, nun drängten sich alle um einen einzigen und diskutierten laut und erregt. Leute liefen rasch hin und her. Wo vorher die Hoffnung auf Gewinne die Schritte beschleunigt hatten, so war es nun Hektik und Besorgnis.

Ein zweiter Blick zeigte, dass der eine Stand der Stand von Großbritannien war und unter der Menge kein einziger Vampir mehr war. Letifer verstand mit einemmal: Der Kriegsschwur der Vampire war hier eingetroffen.

Unwillig mit den Leuten zu verhandeln, drehte er sich um und lief zu der Grenze der Schilde. Er wollte nicht das man sich erinnerte, wer er war und ihn fragte. Sobald es ging, apparierte er.
 

Hakoth hatte sich wieder an seinen Schalter gesetzt und dachte weiter über seinen Kunden nach. Letifer war sein Name gewesen... und er hatte so viele Hochsicherheitsverließe! Hakoth war ein junger Kobold und dies war das erstemal gewesen, dass er in einem Hochsicherheitsverließ mit einer zweistelligen Nummer gewesen war. Stolz und Freude darüber füllten ihn, vor allem da ihm Letifer auch noch diese eine außergewöhnliche Sammlung gezeigt hatte.

Er sah auf, als einer seiner Kollegen an ihm vorbei rannte und fragte ihn, was los sei. Der sah ihn an und rief:
 

"Du weißt es noch nicht?! Die Vampire haben sich mit dem Dunklen Lord in England verbündet und haben den Kriegsschwur gesprochen!"
 

Hakoths Augen wurden weit. Er hatte von den alten Geschichten über den Kriegsschwur gehört und seine nächste Fragen kam automatisch:

"In wessen Namen?"
 

Es gab immer nur einen, der den Kriegsschwur startete und dieser war normalerweise aus dem Konzil oder der extra ernannte Botschafter. Dieser hatte die Macht im Kriegsfall über alle kämpfenden Vampire.
 

"Im Namen des Botschaftes Letifers.", antwortete der Kobold und rannte weiter.
 

Hakoth starrte ihm nach. Letifer... es gab nur EINEN Letifer, wie hatte er das vergessen können?! Und noch vor wenigen Minuten hatte er ihn die Verließe gezeigt, mit ihm geredet... Hakoths Welt war mit einemmal surreal geworden, als er aufsprang und dem Kobold hinter her lief. Er brauchte mehr Informationen, um es glauben zu können.

Kurz zuckte die Szene vor seinen Augen, als er naiv sagte, dass dies viele Waffen seien und Letifer antwortete, er wäre keine friedliche Person. Wie hatte er so blind sein können und nicht erkannt, wer das war?

Während Hakoth durch die Hallen fetzte und seinen Vorgesetzten informieren wollte, nahm er sich vor, den Tag in den Kalender einzutragen und morgen freizunehmen. Immerhin hatte er Letifer getroffen und war einer der wenigen, die seine freundliche Seite gesehen hatten.
 

Dbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbdbd
 

Es war Mittag, Sommer und sehr sehr heiß, als Letifer in Griechenland wieder auftauchte. Er hatte mehrere Zwischenstopps hinter sich und Hunger. So ging er, wie der normale Teenager, der er nicht war, in das nächst beste Restaurant und bestellte sich etwas.

Durch seine Kleidung erregte er in dem Mugglerestaurant etwas Aufmerksamkeit, sodass er gezwungen war, die Kapuze abzunehmen und zu erklären, dass er für ein Schauspiel übte. Auf Englisch, da er kein Griechisch konnte, wie ihm verspätet einfiel.
 

Wie auch immer, satt und zufrieden apparierte er wieder und zwar direkt zu seinem eigentliche Ziel, der Magieuniversität von Athen. Es war ein großes und recht neues Gebäude, gerade mal etwas über Zweihundert Jahre alt. Vor dem Gebäude kam ein großer Platz, dann Gras und Bäume, hinter denen dann das magische Athenerdorf begann.

Er hatte nicht daran gedacht, dass er zu früh war und nun sah er sich einem leeren Hof gegenüber auf dem keine Menschenseele war. Der Nachmittagsunterricht würde noch eine Weile dauern und Letifer überlegte, was er derweil tun sollte.
 

Die Entscheidung wurde im großzügigerweise abgenommen.
 

Ein Fluch raste aus seinen Augenwinkeln heran und er sprang nur dank seins jahrelang geformten Instinktes zur Seite. Der Fluch landete hinter ihm, während er herum wirbelte und sein Schwert zog. Der Angreifer war irgendwo in einer Baumkrone gewesen, aber nun ertönte ein leises 'Plop'. Letifer hielt sich vom Fluchen zurück und sprach rasch einen Zauber, der die Fährte auf nahm. Nur Sekunden später apparierte er ebenfalls.
 

Er erschien auf einem Flachdach und bevor er irgendetwas tun konnte, traf ihn ein Fluch auf der rechten Seite. Sein magisches Schild aus Todesmagie wehrte zwar den größten Teil ab, aber nicht alles. Es war eine Falle gewesen! Die Schmerzen ignorierend, warf er sich wieder zur Seite und zog einen seiner geliebten Dolche.

Blind, wie er es so lange geübte hatte, war er in Richtung des Angreifers, nur ein leises Geräusch bestätigte den Treffer. Vorbei war es aber noch lange nicht, nun hagelten von anderen Richtungen Flüche auf ihn ein. Wie viele waren es nur?

Den tödlichen Zaubern wich er aus und sprach selber eine lange Formel. Fast hätte er gestockt, als ein Schmerzfluch durch seinen Schutz kam, doch er machte eisern weiter.
 

"Entfessle dich und zeige mir den Weg!", rief er den Schlusssatz.
 

Aus seinem Zauberstab entwich ein gelbes Licht, welches sich kugelförmig von ihm ausbreitete. Bevor die angeheuerten Mörder etwas tun konnten, hatte der Zauber sie erreicht und eingehüllt. Letifer konnte hören, wie einer versuchte in einer nutzlosen Panik zu fliehen, wusste aber, dass er es nicht schaffen würde. Und dann verschwand wieder das Licht und alles war wie sonst.

Nun, fast alles. Denn nun konnte Letifer seine Mörder überall finden, bis sie den Zauber entfernen würden. Was lange dauern konnte, da er recht unbekannt war.
 

Die Angreifer erholten sich von dem Schock, doch Letifer griff bereits an. Bevor einer auch nur reagieren konnte, hatte der Halbvampir ihn erreicht und einen weiteren Dolch benutzt. Tot fiel der Körper zu Boden.

Nun packte die Angst die überlebenden Meuchelmörder und sie apparierten hinfort.
 

Letifer blieb stehen und wedelte kurz mit seinem Zauberstab, über dem eine gelbe Fläche mit drei blauen Punkten erschien. Drei. Drei waren geflohen und standen nun zur Jagd frei.

Er sah zu dem ersten Angreifer, welcher von dem Dolch in der Brust getroffen worden war. Er war zwar nicht sofort tot gewesen, aber inzwischen war alles Leben aus ihm gewichen. Letifer rief seine zwei Dolche von den Leichen zurück und säuberte sie rasch.
 

Nochmals holte er Luft und apparierte. Die Angreifer hatten sie das falsche Ziel ausgesucht. Er würde dafür sorgen, dass sie das verstanden. Er bezweifelte, dass sie daraus noch lernen würden.
 

Er erschien hinter dem Ersten und tötete ihn ohne einen zweiten Gedanken. Es war vollkommen undramatisch und dementsprechend verschwand Letifer schnell wieder aus der Gasse.

Der Zweite hatte sich in einem Haus versteckt und Letifer apparierte vor ihm. Erschrocken hob der Mann seinen Zauberstab, nur um zu erstarren und einige gurgelnde Geräusche von sich zugeben. Dann brach er tot zusammen.

Der Dritte aber war eine Herausforderung. Er hatte anscheinend verstanden, dass ein Verfolgungszauber auf ihm lag und floh in eine hochmagische Gegend, wo die Magie das Signal störte. In der bekanntesten Einkaufsstraße von Athen, mitten unter vielen anderen Personen, lief er frei herum. Lange braucht Letifer, um ungfähr die Stelle auszumachen und dann konnte er zwischen gut Fünfzig Personen wählen, die sich auch noch dauernd bewegten.
 

Doch Letifer war nicht dumm und wartete. Der Mann würde nervös werden und etwas auffallendes tun, außer er war perfekt trainiert. Doch darin hatte Letifer Zweifel... Zweifel die mit der Zeit schwanden, als nichts geschah. Der Halbvampir gab dem Mann wirklich Kredit und nahm sich vor, ihn vielleicht am Leben zulassen.

Vielleicht...

Er sah wie eine Frau sich aus der Menge löste und in eines der Gechäfte ging. Das Signal bewegte sich ebenfalls. Konnte es sein, dass einer der Angreifer eine Frau war?! Warum nicht? Letifer sprach auf sich einen Chamäleonzauber und einen Übersetzungszauber für Griechisch, dann folgte er ihr ins Geschäft. Dort verhielt sich die Frau wie eine normale Hexe und Letifer kamen erneut Zweifel, trotz der neuen Stärke des Signals.

Doch dann ging sie in eine der Umkleidekabinen und Letifer warf – nur zur Vorsicht – darüber einen Antiapparationszauber, welcher auch prompt aktiviert wurde.

Keine der Verkäuferinnen bemerkte die dunkle Figur, die in eine der Kabinen eindrang.
 

"Keine Bewegung, wenn du nicht sterben willst.", sprach Letifer drohend zu ihr. Sie hatte den Rücken zu ihm, konnte aber in einem Spiegel ihn sehen.
 

"Was...was ist mit den anderen?" Ihre Augen betrogen sie um die Sorge und Angst, die sie fühlte.
 

"Tot."
 

"Du... du..."
 

"Ich, was?", fragte er nach, ließ ihr aber keine Zeit zum antworten. "Du beantwortest mir ein paar Fragen und du wirst leben. Wenn nicht..." Sie nickte. "Gut. Wer hat euch angeheuert?"
 

"Zwei reiche Männer, aber ich weiß nicht mehr, wirklich!"
 

"Überlass es mir, darüber ein Urteil zufällen.", fuhr Letifer sie an. "Wie sahen sie aus? Akzent?"
 

"...vornehm. Und sie sprachen Russisch."
 

"Euer Ziel?"
 

"Letifer und danach den Jungen."
 

"Ihre Namen?"
 

Sie schüttelte vehement den Kopf. "Das geht gegen unsere Ehre."
 

"Diffindio." Kleine Messer schnitten ihre Haut auf und sie schrie leicht auf. Die Frau krümmte sie zusammen. "Also, Namen?"
 

"Nein..." Sie sah auf und grinste. "Nie!"
 

"Wa...?" Da brach sie aber auch schon ganz zusammen und ihre Atemzüge wurden schwächer, ihre Augen rollten wild. "Gift.", begriff Letifer und verließ die Kabine, wissend, dass er nichts mehr tun konnte.

Die Frau war eine Professionelle gewesen, hatte vielleicht sogar irgendeiner Gilde angehört und die anderen angeführt. Die Informationen, die er bekommen hatte, hatte sie nur gegeben, damit sie eine Möglicheit bekam, an das Gift zukommen. Er hatte sie ihr auch noch wie ein Anfänger gegeben. Er war ärgerlich auf sich selbst und frustriert.
 

Irgendwie hatte sich Letifer seinen Besuch in Athen so nicht vorgestellt und apparierte. Minuten später schrie eine der Verkäuferinnen blutgefrierend auf, als sie die Leiche entdeckte.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Der alte Letifer ist zurück... ^^
 

Das nächste Kapitel trägt den Titel "Wesen der Schatten". Zaschil und Armin kommen vor, ebenso erneut Voldemort...
 

Gruss

silberstreif



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Kommentare zu diesem Kapitel (13)
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Von: abgemeldet
2006-08-19T17:20:20+00:00 19.08.2006 19:20
wann kommt den eigentlich wieder dein nächstes Cap? Ich kanns kaum erwarten, also bitte lass mich nicht so lang warten.

mfg
Von: abgemeldet
2006-08-16T19:44:00+00:00 16.08.2006 21:44
weiter mehr!!!!

und dunkler!!!

mfg
Von: abgemeldet
2006-08-16T13:52:18+00:00 16.08.2006 15:52
Im Namen Letifers wurde also der Kriegsschwur verbreitet. Die Phönixleuts tun mir so richtig leid, jetzt haben die neben Voldie und seinen Todessern auch noch die Vampire am Hals.
Die Hochsicherheitsverliese in Gringotts waren genial, brütenden Drachen, aua.
Und der alte Killer Letifer ist zurück.
Freu mich schon aufs neue Kapitel

lg
ayama
Von:  Sinia
2006-08-15T19:40:30+00:00 15.08.2006 21:40
Geil!

Einfach nur Geil!
Schreib schnell weiter ja, ich will wissen wie es weitergeht und endlich die Reaktion der Potters ham... Knallt Letifer ihnen irgendwann mal vor den Latz wer er ist?
Büüüüüdde^^
Von:  DarkEye
2006-08-15T12:32:04+00:00 15.08.2006 14:32
ich fands nur mehr geil..echt jetzt... ein kriegsschwur und eine neue prophezeiung... weiter so
dark
Von:  Kerstin-S
2006-08-15T12:05:58+00:00 15.08.2006 14:05
hey ;)

das kapi ist wieder mal echt klasse ;)
finds toll dass wieder ein paar "kampfszenen" drin sind... ;)
das mit den kobolden war auch witzig ^^
kommen die potters jetzt noch mal vor?
die müssten ja dann eigentlich gegeneinander kämpfen wenn krieg ist oder? ^^
nj.. freu mich schon aufs neue kapi..
hoffe es kommt bald ;)

ggl kerry
Von:  AlecdeNocturna
2006-08-15T11:27:35+00:00 15.08.2006 13:27
Hey
mal wieder hervorragend, wie immer. Jetzt gehts ja endlich wieder richtig zur Sache. Die Szene in der Bank war ziemlich genial und auch die Verfölgung der Meuchelmörder war klasse. Wer wohl dahinter steckt? Auf jeden Fall bin ich schon gespannt, was in den beiden Eiern drin sein könnte und was das nächste Kapitel so hergibt
LG
Alec
Von:  Mitsuo
2006-08-15T10:59:18+00:00 15.08.2006 12:59
Letifer is back!^^
Ich liebe ihn! Aber was will er in Athen? Fragen über Fragen. XD
Der kleine Kobold war auch süß...
So der Krieg kann beginnen..ich bin ja gespannt.
by
Mitsuo
Von: abgemeldet
2006-08-15T09:36:28+00:00 15.08.2006 11:36
Ein cooles Kapitel, aber doch gemein. Es wird mit Sicherheit nicht lustig für Harry dem dunklen Lord zu Diensten zu sein. Gerade jetzt wo er seinen Bruder wieder gewonnen hat, muss er ihn vielleicht töten. Das ist eine besch*ene Situation. Aber ansonsten gefällt mir deine FF echt verdammt gut und wiedereinmal kann ich das nächste Kapitel kaum erwarten.

mfg Alecsa
Von: abgemeldet
2006-08-15T00:38:04+00:00 15.08.2006 02:38
wow, ein super kapitel^^ ist echt gut geworden. find es nur
doof das harry da jetzt mithinein gezogen wurde. und jetzt
muss er auch noch gegen seine geschwister kämpfen. fies.
mann, ich würde auch gerne so um die welt reisen. *lol muss
schön sein, alles zu sehen. und die verliese erst. muss der
wahnsin sein, was da alles drinne ist!! O.owie viel besitzer
hatten die verliese vor ihm?? soviel wie das ist, und wie
wertvoll das ist, müssen das eine menge besitzer gewesen
sein. der kobold kann eigendlich nur von glück reden, dass
er noch lebt, allein das er die nette seite von harry
gesehen hat, muss eine sooo große ehre sein. ^^ ich versteh
nur nich, warum voldi harry haben will. bah, nee!!!
ich finds klasse, wie sich harry vater und tante um ihn
sorgen, sogar die beiden konzilmitglieder sorgen sich um
ihn. erstaunlich^^. ein super kapitel. ^^
baba


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