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Destiny

Wenn Zwei Schicksale auf einander treffen
von

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Sicherheit

Ich weiß nicht recht, was das gestern war, aber ich hab Kaiba gesehen...

angeschossen auf der Straße vor seinem Anwesen.

Keine Ahnung was er da getrieben hat, in dem Zustand.
 

Vor kurzem hab ich meinen Probe-Führerschein gemacht, für Motorrad.

Was heißt vor kurzem, grade erst heute hab ich ihn bekommen.

Mein Bike hab ich mir überlange Zeit hinweg erspart und bin natürlich gleich los, um es endlich mal zu testen.

Da fand ich ihn, verletzt, halb ohnmächtig, im Regen, auf der Straße liegend.
 

Ein beängstigendes Bild.
 

Kaiba am Boden, schutz- und hilflos. Ich hab die Angst in seinen Augen gesehen.

Ganz genau gesehen....
 

Ich hielt einfach an vor ihm, wie von selbst ging ich zu ihm hob ihn hoch und schaffte ihn weg.

Nicht weit hörte ich Schreie und Schüsse.

Es war irgendwie Angst einflößend und ich wollte so schnell weg wie möglich.

Ergo hob ich ihn hoch, lehnte ihn gegen mich und machte mich aus dem Staub.
 

Zugegeben, eine wackelige Sache als Fahranfänger mit einem bewusstlosen Menschen, der einen Kopf größer ist als man selbst, mit 20 Sachen durch die Straßen zu heizen... zu schleichen.

Aber wer nun mal so ein Naturtalent ist wie ich, der hat's einfach drauf, nicht?
 

So wirklich wusste ich nicht wohin mit ihm.

Zu Yugi? Nein, der Kleine hätte sich nur unnötig Sorgen gemacht, die Polizei gerufen und das hätte Kaibas Ruf geschadet. Und Rufschädigung, darauf gibt es bei ihm die Todesstrafe.

Zu Tea ging auch nicht, sie wäre übersentimental geworden und ich hätte Anschiss bekommen, weil ich ihn nicht sofort in ein Krankenhaus gebracht hab.

Mal ehrlich, ins Krankenhaus? Das wäre auch Rufschädigung und was mir noch viel mehr Sorgen gemacht hätte, dass diese Typen, von denen die Schüsse kamen ihm dort vielleicht auflauerten.

Ryou wäre sich mit der Situation überfordert gewesen oder wieder durchgedreht wegen dem ollen Ring.

Und Tristan... kein Kommentar.

Mai kann Kaiba nicht ausstehen und Duke wohnt mir etwas zu weit weg.

Wo Mokuba steckt weiß ich ja nicht und zu Kaiba wäre am dümmsten gewesen, weil der ja schließlich der Verletzte ist.

Also blieb mir nichts anderes Möglich, als ihn mit zu mir zu nehmen.
 

Gott sei Dank ist mein Vater wieder unterwegs, wie so oft und, man höre und staune, er verdient Geld.

Ja, kurz nach der Trennung von meiner Mutter war er zwar ziemlich down, aber vor 4 Jahren hat er sich gefangen und geht arbeiten.

Ich bin nicht stolz auf seine Arbeit, da sie nicht ganz legal ist, aber er verdient gutes Geld und hat auch mir vor einem Jahr einen Job verschaffen können, bei dem es mir nicht dreckig geht, weil ich mich nicht mehr mit irgendwelchen schmierigen Kerlen einlassen muss. Nein, das ist vorbei und wird nie wieder passieren, eher sterbe ich.
 

Jetzt liegt er hier, auf meinem Bett.
 

Praktisch, dass ich für meinen Führerschein erst vor kurzem den Erste-Hilfe-Schein gemacht hab und noch ein Zusatz-Erweiterungs-Ding-Keine-Ahnung-Teil.

Damit war ich sehr wohl in der Lage, mich um seine Wunden zu kümmern.
 

Ja, ich gebe zu das eine Kugel rausholen nicht unbedingt in dem Vermögen eines Erste Hilfe Absolventen steht, aber ich hab ja diesen Job... na ja und da gehört es zu, so was auch Zuhause auf dem provisorischem OP, auch genannt Bett oder Couch, zu können.

Ok, ich hab mich fürs Badezimmer entschieden, aber nur wegen der Sauerei, die bei so einer dicken Wunde entsteht.

Die Kugel steckte nicht mehr in ihm, aber das habe ich mir auch fast gedacht, da er vorne und hinten Ein- und Austrittswunden hat. Nach wenigen Minuten stoppte ich die Blutung und verband ihn.
 

Ein leises Seufzen kann ich mir nicht verkneifen als ich auf die Uhr schau und es schon nach Vier Uhr morgens ist und ich wach neben ihm hocke. Damit fällt die Schule morgen für mich flach. Und für Kaiba wohl auch... für lange Zeit.
 

Ein Schmerz zieht sich durch meinen ganzen Körper. Beginnend an der Schulter meines linken Armes.

Es brennt höllisch und ich hab das Gefühl, wenn ich jetzt die Augen öffne, trete ich vor meinen Schöpfer.

Oder dem Fürst der Unterwelt, je nach dem.
 

Eine Weile kann ich es je unterdrücken, die Augen auf zu schlagen.

Aber langsam und sicher fangen sie an leicht zu brennen und zu verkrampfen.
 

Ich blinzle...

Kein grelles Licht, keine aufschlagenden Flammen.

Alles... normal.
 

NORMAL???????

Wo verdammt noch mal bin ich hier?
 

Ich reiße dir Augen auf. Eins ist schon mal klar, eine so geschmacklose Decke kenn ich nicht.

Dann dreh ich den Kopf zur Seite und schon erblicke ich einen Blonden Schopf neben mir. Ich weiß zu wem diese Haare gehören, aber das hält mich nicht davon ab den rechten Arm zu ihm zu strecken und leicht durch die federleichten, weichen und sanften Strähnen zu gleiten.
 

Wheeler du hast so schöne Haare, weißt du das? Immer wenn ich sie sehe, will ich durch sie streicheln, bis lang, hab ich mich das nie getraut. Aber jetzt... wo du neben mir auf die Bettkante gestützt liegt und schläfst, da muss ich einfach.
 

Ich sag zwar immer, du wärst straßenköterblond, aber eigentlich... ist es auch so ein Bisschen, nur ein klitzekleines Bisschen, engelsblond...
 

Engel...

Dann warst du also der Engel auf dem Motorrad, der mich gerettet hat.
 

Danke...
 

Ich fühle wie etwas an mir rumwuselte. Was ist das?

Ich öffne die Augen etwas und schaue auf. Du bist also wach, Kaiba.
 

"Wie geht's dir?", frage ich leise und fange an mir die Augen zu reiben. Ich bin noch immer voll müde, schließlich hat es gestern Nacht lange genug gedauert, ihn herzubringen, also ist das wohl kein Wunder.
 

"Es geht so...", flüstert er mir schwach entgegen und seine Stimme klingt kratzig. "Heißt das... du hast mich gerettet?" Sein Blick ist trüb, er ist mindestens genauso müde wie ich und zudem hat er offensichtlich Schmerzen, klar, bei der Wunde.
 

"Nee, ein Rocker kam vorbei und hat dich reingeschleppt und meinte, dass ich so aussähe als würde ich dich kennen", grinse ich ihn an und bekomm nur einen müden und abgenervten Kaiba-Blick.
 

"Schon gut, schon gut", meine ich beschwichtigend. "Ich hab dich vor deinem Anwesen gefunden, als du da rumlagst und angeschossen warst. Da hab ich mir Sorgen gemacht und dich mitgenommen."
 

"Du machst dir Sorgen... um mich?" Sein erstaunter Blick ist faszinierend.
 

Zum einen war er total entsetzt, als würde er sagen wollen, dass er es schrecklich findet grade von mir gerettet zu werden.

Zum anderen freut er sich, dass sehe ich genau. Er freut sich, dass er nicht jedem hier in Domino egal ist, abgesehen von Mokuba. Kaiba ist je sein ein und alles.

Aber... er hat auch Angst, vielleicht wegen der Drohungen, dass sie ihn hier finden und mir doch noch was passiert.
 

"Natürlich tu ich das. Was wäre ich denn, wenn ich nicht jeden Tag mit dir streiten könnte?"
 

Manchmal weiß ich einfach nicht was hinter dieser blonden Mähne vorgeht.

Manchmal? Immer!

Was denkt Wheeler?

Denkt er überhaupt?

Ich meine, solche Gedankengänge, kann man das logisch rationales Denken nennen?

Ich bin mir sicher das nicht, aber was soll ich machen, so ist es.... das Hündchen.

Mein Hündchen... Was? Nein, nein, nein....
 

Ein leises Seufzen rinnt über meine Lippen.

Ja, er IST mein Hündchen. Und ich LIEBE mein Hündchen.

Nicht richtig lieben, wie einen Partner. Auch nicht wie einen Bruder, oder ein anderes Familienmitglied. Halt... wie einen Hund.

Man will ihn streicheln, knuddeln, erziehen. Und wenn er nicht brav ist, dann will man ihn anmeckern und schimpfen.

Und ich glaube, er will gestreichelt, geknuddelt, erzogen und angemeckert und geschimpft werden.
 

Ob er ein kleiner Masochist ist?

Er MUSS ein kleiner Masochist sein.

Klein? Ein richtig großer.
 

Ich sehe ihn schon vor mir, in Ketten gefesselt und schreiend ,Schlag mich, Kaiba. Kratz mich, Kaiba. Gib mir Tiernamen!' ,Köter' ,ICH BIN KEIN HUND!!!!!' und dann knurrt er rum, sein Schwanz richtet sich auf und er stielt mich wie immer böse an, mit seinen treuen, schokobraunen Hundeaugen.
 

"Wenn du meinst", flüstere ich leise als Antwort. "Bin ich hier...?"

"Bei mir? Ja." Er lächelt mich an, nicht so wie immer, sondern etwas liebevoller, besorgter und unsicherer. "Willst du mir sagen was passiert ist?"
 

Er schweigt. Warum? Warum schweigst du mich an, Kaiba?

Das hast du noch nie getan. Warum jetzt?
 

"Nein, möchte ich nicht", flüstere ich wieder leise. Meine Stimme versagt grade bei jedem Ton, ich hoffe das geht schnell vorbei.
 

"Na dann...", meint er und ich glaube auch rücksichtsvoll und gekränkt.

"Hast du Hunger?" Er schaut mich an und just in dem Moment, in dem er fragt knurrt mein Magen. Damit ist diese Frage dann auch beantwortet. "Ok, ich werd dir was machen, bleib liegen und ruh dich aus."

Er verschwindet aus der Tür und grade als ich mich etwas aufsetzen will, schaut er noch mal rein. "Ach ja, keine Sorge, hier werden sie, wer auch immer sie sind, dich nicht finden." Dann ist er weg.

Es ist unheimlich still hier. Dabei hab ich mir Wheelers Zuhause immer so laut vorgestellt. Wie man sich irren kann. Es ist auch nicht so erbärmlich wie ich befürchtet hab.

Was arbeitet Wheelers Vater eigentlich? Ich versuche schon lange es rauszubekommen, aber bis lang ohne Erfolg. Und das Wheeler arbeitet weiß ich auch, aber auch nicht wo und als was.
 

Ich lehne mich zurück, schließe die Augen und konzentriere mich auf das Ticken der Uhr.

Etwas weiter höre ich das knatschen der Dielen, Schritte und Geschirr, das klappert. Das ist ganz klar Wheeler, der verzweifelt etwas für mich kocht.

Für mich....

Ich hätte nie gedacht,...
 

...dass ich je für diesen arroganten, reichen Pinkel kochen würde. Aber ich tue es und ich tue es mit Sorgfalt.

Kein Wunder, der erwartet doch bestimmt...
 

...eine totale Katastrophe. Ich wette Wheeler wird es total versalzen. So wie ich den kenne.

Der kann doch nicht mal eine Nudelsuppe aufreißen ohne das alles in einem Desaster endet. Ich sehe es schon kommen, gleich tischt er mit ein ekelhaftes und ungenießbares...
 

... fünf Sterne Menü mit Vorspeise, Hauptgericht und Nachtisch. Es riecht schon richtig...
 

...gut. Was auch immer er da zusammen braut, es riecht gut. Das hätte ich nie gedacht, das dieser kleine, trottelige...
 

...Meisterkoch Wheeler ein geniales Essen auf den Tisch zaubert.
 

Langsam gehe ich zurück. Erstmal nur mit der Suppe und dem Curry. Ich will ja nichts sagen, aber Curry ist meine Spezialität. Kaum betrete ich den Raum schaut er zu mir, mit einem erstaunten Gesichtsausdruck, als wolle er sagen ,Wow, du hast dich nicht umgebracht?' Tja mein Guter, auch ich kann Dinge vollbringen und wenn es nur das Überleben beim Kochen ist.
 

Ich nehme die Schale mit der Suppe entgegen. Den Teller mit dem Curry stellt diese Nervensäge auf das Nachtschränkchen neben mir.

Was für ein Gebräu er mir auch immer da gegeben hat, es riecht gut.

Vorsichtig probiere ich einen Löffel. Und es schmeckt. Besser als in manchem Restaurant.

Ich esse die ganze Suppe wortlos auf. Er schaut mir nicht zu, sonder blättert in irgendeinem Magazin rum.
 

Angenehm. Nicht so beobachtet zu werden.

Nach der Suppe überfalle ich regelrecht das Curry. Auch das schmeckt einfach super, hätte ich nie gedacht, nicht bei dem.
 

Als ich einige Minuten später den Teller bei Seite stelle, stand er gleich auf und brachte das Geschirr weg. Zurück kam er mit einer Schale Vanillecrem. "Hier, damit du nicht behaupten könntest, dass ich ein schlechte Koch wäre" Er lächelte mich an.

Eigentlich bin ich schon mehr als satt, aber da gibt das Hündchen sich einmal so richtig Mühe und seine Brust schwillt vor Stolz richtig an.

Das kann ich ihm das unmöglich antun. Also esse ist alles brav auf.

Mein Gott, fühle ich mich schwach. So schwach, das ich IHM einen Gefallen tue.
 

Es ist richtig lieb von ihm, das er alles aufisst. Lieb?

Moment, den Tag streich ich mir im Kalender schnell mal rot an.

Seto Kaiba ist lieb zu mir.

Ein denkwürdiges Ereignis.
 

"Kaiba, ich wollte dir nur sagen, dass du hier so lange leiben kannst wie du willst, ok?", ich lächle ihn an und setze mich neben ihm. Voller Erwartung, dass er mich doof anmacht. Aber nichts. Er nickt nur leicht. Und auf seinen Lippen glaube ich fast den Hauch eines Lächelns zu erkennen.
 

"Danke, Wheeler", flüstert er leise. Ich habe das Gefühl mich verhört zu haben. Anscheinend hast du es aber begriffen.

Hier bist du in Sicherheit.... Seto.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2005-10-30T21:15:49+00:00 30.10.2005 22:15
is das süß ich stürz mich gleich aufs nächste kapi
Von: abgemeldet
2005-10-25T14:52:19+00:00 25.10.2005 16:52
Tolles Kap! ^-^ Ich fand das zuerst etwas verwirrend weil sich die Sprecher ständig ohne vorwarnung gewechselt haben, aber als ichs nach paar mal draufhatte, gings und ich fand das genze richtig gut. Auch wie du die gedanken beim kochen von den beiden aufgeschrieben hast, fand ich voll gut man konnte richtig gut erkennen wie undterschiedlich und doch ähnlich sie denken. ^___^
Nyo, ich bin mal gespannt wies weitergeht und wo Joey eigentlich arbeitet!
Würde mich freuen wenn du mir wieder bescheid gibst wenn ein neues Kap. unterwegs ist.
Schon mal danke,
Deine Noirkitty
Von:  Engelchen_Fynn
2005-10-25T10:34:05+00:00 25.10.2005 12:34
Ich mag deine Geschichte! Sie ist echt klasse, und ich hoffe das du ganz ganz schnell weiterschreibst!! ^^


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