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Schlacht der Elemente

Die Kraft der Gefühle (Eine YGO! Fantasy Fic)
von

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Idee im Krieg

Fasziniert und eingehüllt in seine eigenen Träume, beobachtete Marik Ishtar eben jenes Schauspiel, welches ihn schon so oft im Bann gehalten hatte.

Vor ihm ausgebreitet lag ein üppiges Tal, voller Grün und einem lila - schillernden Fluss. Es wurde gesäumt von langen Bergketten, welche wie ein Kranz aus Glasscherben das Tal umgab und den rosigen Himmel mit seinen düsteren Spitzen und Kanten zu zerschneiden schien.

Es war bereits später Abend und die Sonne hatte sich in einen großen, brennenden Ball verwandelt, welcher die Luft um sich herum verbrennend, immer weiter zur Erde hinab schwebte. Während sie langsam das Land zu ihren Füßen wie Lava zerfließen ließ, freute sich der Himmel über Abkühlung und schimmerte in den herrlichsten Rottönen.

Mariks Blick jedoch galt dem Fluss, welcher zu einer blutig, pulsierenden Ader geworden war und die Pflanzen seines Ufers mit rubinartigen Tropfen benetzte.

Er floss bedächtig durch die Schneisen der Wälder und zeigte dort, wo er im Schatten lag, violett -blau glitzernde Muster auf. Auch reflektierte er das Licht auf die Stämme umliegender Bäume und glich deshalb eher einem fließenden Spiegel-Regenbogen, als einem gewöhnlichen Fluss.

Marik wurde warm ums Herz, als er das Naturschauspiel bewunderte und er hätte noch viel mehr Glück beim Anblick des Sonnenunterganges spüren können, wenn die Hälfte des, vom gleißenden Licht der untergehenden Sonne rot erleuchteten, Tales nicht voller Leichen gewesen wäre.

"Wie viele sind es?", fragte er trocken, als sich der herannahende Schatten der Berge durch das Unterholz des Waldes Schlich und sich das Tal, wie ein Spielfeld, zusammenzuklappen schien.

"Über sechstausend...", antwortete Bakura, während er die Früchte eines nahe gelegenen Strauches pflückte.

"Du hast ja nicht einmal hingesehen.", flüsterte Marik verbittert und biss sich verkrampft auf die Unterlippe. Bakura hielt verdutzt inne und schaute gelassen zu Boden.

"Der Krieg ist weit fortgeschritten. Was erwartest du? Das nur die Sippe des Bösen fällt?"

Er schüttelte den Kopf.

"Sei realistisch, Marik."

Ein kühler Wind umspielte Bakuras Körper und er schlug abschirmend seine Flügel übereinander.

Die Sonne war schon halb in der Erde versunken und das Tal lag nun schwarz und bedrohlich vor ihnen. Nur die blau schimmernden Blüten einiger nachtaktiver Pflanzen spendeten ein wenig Licht und ließen es wie ein Meer aus Teer und Blitzen erscheinen.

Marik setze sich betrübt ins Gras und beäugte eingehend das Plato des Bergkammes, welches sie sich als Nachtlager ausgesucht hatten.

"Hörst du sie?", fragte er und schaute in die Schwärze hinab.

Bakura setzte sich zu ihm und reichte ihm ein paar Früchte. Er blieb stumm und Marik wusste nun, das er sie nicht nur hören, sondern auch fühlen konnte.

"Wenn du dich anstrengst, kannst du sie sogar sehen", meinte Bakura, als hätte er Mariks Gedanken gelesen und begann seine Mahlzeit zu verspeisen.

Seit der elementare Krieg begonnen hatte, gab es nur Geschichten über jene Kreaturen, welche sich in einiger Entfernung an den Leichen der Gefallenen gütig taten. Ihr kehliges Gebrüll wehte mit dem süßlich, bitteren Gestank der Leichen zu ihnen herauf und ließ Marik in allen Grundfesten erzittern.

"Ja, ich kann sie sehen... Aasdrachen. Wie schon auf den letzten Schlachtfeldern."

Marik beobachtete jene dunkle Gestalten eine Weile, welche sich trotz des Nahrungsüberflusses gegenseitig mit scharfen Fängen, zersplitterten Flügeln und gebogenen Krallen bekämpften. Sie waren ausgestoßene des edlen Geschlechts der Drachen, entstellt, verbannt oder als Jungdrachen aus dem Nest gefallen, nicht würdig das Erbe der Welt anzutreten, aber zu stolz um sie gewähren zu lassen.

"Der Abfall der Welt frisst den Abfall des Krieges..." Marik schüttelte den Kopf.

Noch stundenlang hörten sie das Gezeter der speisenden Ungetüme, bevor sie sich erschöpft und gesättigt niederließen und in ihre Schwingen einrollten.
 

Als sie am nächsten Tag erwachten, war der Himmel getrübt von grauen Wolken und verhangenden Sonnenstrahlen, welche das Land in eine Masse aus Nebel und stehender Feuchtigkeit hüllte. Marik, als erster erwacht, erschwächte beim Anblick des eventuell, nahenden Regens und kletterte unbeholfen auf den Rücken seines Begleiters.

Wasser oder Regen schwächte ihn in hohem Masse. Er war bei direktem Kontakt sogar in Lebensgefahr, da sich seine Haut bei Berührung mit dem kühlen Nass, wie durch Säure zersetzt, langsam zerfraß.

Vor dem Wind geschützt, aber einzelnen Tropfen ausgesetzt, geriet Marik in eine betrübte Stimmung der Sinnlosigkeit und seufzte erschöpft, während er sich in die Federn und an den Rücken Bakuras drückte.

"Sag mir, warum tun wir das alles noch mal? Warum leide ich hier gerade und du mühst dich bis aufs letzte ab?"

Bakura lächelte und genoss im geheimen die Nähe des Feuerwächters, während er versuchte seine Flughöhe konstant zu halten. Er räusperte sich:

"Der Kampf der Elemente ist vor 7 Monaten entbrannt, als sich der reiche Hüter des Wassers, Seto Kaiba, gegen den weisen Hüter des Windes, Yugi Muto erhoben hat, um dessen Platz als mächtigstes Element der Erde einzunehmen."

Er hielt inne und sah das Marik aufmerksam lauschte.

"Seto beschwor alle Wasser der Ozeane, sicherte sich die Hilfe der Eisdrachen und bekämpfte Yugi mit aller Härte. Dieser konnte nur mit Hilfe seiner berüchtigten, doppelköpfigen Sturmschlange entkommen, kurz bevor Seto ihm das Leben nehmen konnte."

Marik seufzte erleichtert: "Das hätte uns auch noch gefehlt..."

Bakura lächelte und fuhr fort: "Yugi, in seiner Weisheit, flehte alle elementaren Krieger um Hilfe an, da er allein viel zu machtlos gegen Seto war und ist. Selbst die nächst höheren zwei, uns beide, flehte er an, ihm zu helfen und mit ihm zusammen Seto zur Einsicht zu bringen."

Marik schaute verdutzt.

"Warum fliegen wir dann in Richtung Domino, anstatt uns an Yugis Seite mit Seto zu messen?"

Bakuras Gesicht verfinsterte sich.

"Weil es noch eine größere Macht gibt, als unsere. Eine Macht, so unvorstellbar gewaltig und machtvoll, das sie allein die Kraft hätte Seto zu besiegen. Denn der Wind ist gegen das Wasser machtlos, er türmt es nur zu Wellen auf."

"Was ist aber mit der Erde?", fragte Marik kraftlos, als der Regen zunahm und Bakura mühe hatte ihn vor den Gifttropfen zu schützen.

"Die Erde braucht zwar das Wasser, aber..." Er schaute enttäuscht.

"Bei Setos Willenskraft ist meine Stärke so gering wie eine Feder, die eine Mauer in Zwei teilen will... und wie wir wissen, geht dabei die Feder zu Bruch."

Ein großer Regentropfen fiel, durch Mariks schützend übereinander gefaltete Flügel, hindurch und er krallte sich vor Schmerz in Bakuras Schulter, während sich das Wasser durch seine Haut fraß.

"Welche Kraft suchen wir bei den Menschen? Sie sind wie Kinder im Rad der Welt und werden uns nur mit ihrem Tod helfen können!", jammerte er und vergrub den Kopf in Bakuras Gefieder.

"Es gibt dort jemanden. Jemanden, der die Welt der Menschen über Jahrtausende zu schätzen gelernt hat und ihre Weibliche Seite für nichts vergehen lassen würde."

Marik vergaß seinen Schmerz für einen Moment und aus seinen Augen sprach pures Entsetzen.

"Nein! Das können wir nicht! Er hat uns vor Jahren verlassen!"

"Der Schmerz hindert dich klar zu denken", entgegnete Bakura. "Du hast bereits zugestimmt. Er ist der einzige, der uns helfen kann."

"Aber, wie kann das Feuer über das Wasser siegen? Es ist schwach gegen den Strom des Lebens. Du siehst es an mir, ich bin bereits geschwächt, sobald es regnet! Wie stellst du dir das vor?"

Bakura ballte seine Hände zu Fäusten.

"Sobald das Feuer stark genug wird, kann es das Wasser verdampfen lassen. Und er ist dazu in der Lage."

Marik schüttelte resignierend den Kopf.

"Und du glaubst, dass er uns helfen wird?"

Bakura schaute zuversichtlich.

"Deshalb bist du mit mir auf dem Weg nach Domino. Du kannst ihn als einziger davon überzeugen uns zu helfen."

Marik schloss die Augen und ließ erschöpft seinen Kopf sinken.

"Das wird ein ganzes Stück Arbeit, wo er uns doch als einziger, wegen mir verlassen hat."

Bakura überflog gerade eine weite, grasbewachsene Ebene, welche von einer Herde Wildpferde im Galopp überquert wurde und schloss mit strenger und sicherer Stimme:

"Es hilft nichts, Marik, Wächter des Höllenfeuers. Wir müssen deine Dunkle Seite wiedererwecken, und auch, wenn es unmöglich erscheint ihn aus der Stadt zu locken...

ohne Yami, sind wir verloren."
 

Als der Regen nachgelassen hatte und Marik erschöpft auf Bakuras Rückseite, schlafend zusammengesunken war, beschleunigte Bakura sein Tempo und schoss, einem Falken gleich durch die schneidende Morgenluft. Berge, Täler, ganze Landstriche, verschwammen unter ihm und bildeten abertausende Meere aus zerlaufenden Farben.

Er machte sich sorgen um seinen zierlichen Begleiter und hoffte inständig auf besseres, wärmeres Wetter. Als Erdelement liebte er zwar das Wasser, brauchte es um zu wachsen und zu gedeihen, verfluchte es aber innerlich, sobald es der Erde, oder Marik, Schaden und Verwüstung brachte.

All seine Hoffnungen wurden zunichte gemacht, als er, nach einiger Zeit, eine Gewitterwolke erspähte, welche grau und bedrohlich das Passieren der Domino Ebene unmöglich machte.

Seinem Begleiter zuliebe suchte Bakura nach einer Bleibe, um dort das Gewitter abzuwarten.

Er wunderte sich über seine Gefühle, dem Höllenkind gegenüber, versuchte aber nicht weiter darüber nachzudenken, während er es behutsam in einer Felsspalte niederlegte.

Mariks Gesicht war von winzigen Spritzern entstellt und sein Rücken glich einem Mosaik, einer Mischung aus Kratzern und Linien, welche seine eingebrannten Hieroglyphen seltsam verformten. Bakura konnte seinen Schmerz beinahe fühlen und war froh, dass Marik ihm wenigstens durch Träume entfliehen konnte.

Er zitterte am ganzen Leib und Bakura hätte Marik am liebsten mit seinem Körper gewärmt, wenn dieser nicht von Schweiß und Luftfeuchtigkeit glänzend nass gewesen wäre.

Bakura stockte.

Er vertrieb erschrocken den letzten Satz aus seinen Gedanken und verschloss die kantige Felsspalte, bis zum Ende des Unwetters.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2005-10-01T13:38:16+00:00 01.10.2005 15:38
>>Obwohl ich dir "schlacht der Elemente" empfehlen würde, wirst schon sehen, warum...^^<<

Boa, Yami..
Da lagst du voll richtig!
*anbet*
Du hast einen endgeilen Stil!
Total zoll fand ich auch die Landschaftsbeschreibungen und die vielen Metaphern!
Die anderen Kapü's les ich bei Gelegenheit!
Hab leider im Mom sehr viel Streß!
Aber mit dem FF Lagst du mit mir voll richtig^^
Mit meinem RPG wirst du warscheinlich net so viel anfangen können...
Naja aber einen Versuch ist es mit Sicherheit wert.
Nochmal zum FF...
Das hat ein wenig was von meinem Buch das ich schreibe... Viel mit Elementen und Krieg! Ich werd's woh auch mal zu Animexx tun!
Freu dich drauf!
Yours Ty
Von:  Dystopia
2005-08-25T18:56:25+00:00 25.08.2005 20:56
Danke für den Kommi, Tea-Kaiba, auch wenn du nicht auf Sho-Ai stehst. ^^°
vielleicht gefällt dir die weiterführung ja trozdem...
Von:  Tea_Kaiba
2005-08-25T17:06:45+00:00 25.08.2005 19:06
Schöne Story, noch schönerer SChreibstil. SChade nur, dass ich kein Shonen-Ai mag!
Von:  Kura_Sama
2005-08-25T15:51:22+00:00 25.08.2005 17:51
die geschicht is super!
der anfang fastzienirt und das ende macht lust auf weiter lesen. die idee is auch nicht schlecht und die beschreibung der umgebung und von dem tal is unvergleichlich gut!!!
man kann sich die drachen richtig vorstellen wie sie sich um die toten streiten und ihre krallen in einander schlagen. und die andeutungen zwischen bakura und marik ist vielversprechend!!!!
mach schnell weiter schatz

dein,

Bakura-sama Kasai
Von:  little_miss_trouble
2005-08-24T18:43:50+00:00 24.08.2005 20:43
ich find die story echt schöön aber bitte schreib sie nicht kurz und interessant sondern lang ausführlich und interessant das wär mir am liebsten weil dein schreibstil einfach toll zum lesen ist aber bitte beeil dich mit dem ende ich bin schon so gespannt darauf bitte bitte beeil dich
*fleh*
*knuddel*6
Von: abgemeldet
2005-08-22T07:40:17+00:00 22.08.2005 09:40
Geile Charaktere, geile Story, geile Umsetzung. Einfach nur geil!!
Bis jetzt auf jeden Fall. Ich steh auf Fantasy. Sollte ich vielleicht auch in meinem FF einbauen.^^
Möchte gerne wissen, wie es weitergeht.*freu*


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