Zum Inhalt der Seite

Und was hast du jetzt vor Sev?

a "Crossing-over-all"
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

III. Papageienpost

...ein schwerer Schatten liegt ueber uns...
 

So genau wusste Ginny nicht mehr, wie sie in ihr Bett im Gryffindor-Tower gekommen war und die gestrigen Ereignisse kamen ihr nur noch wie ein Traum vor. Kein Wunder also, dass sie niemandem davon erzählte, sie hielt es ja eigentlich selber für verrückt.

Zum Glück waren noch ein paar Tage Ferien, so musste sie jedenfalls Snapes Gesicht nicht sehen aber ganz von ihm verschont blieb sie trotzdem nicht:

"Sagt mal, ist euch schon aufgefallen, dass Snape in den letzten Tagen gar nicht mehr zu sehen war?" meinte Hermionie einen Tag vor Schulbeginn.

"Vielleicht ist er krank oder so was...dann haben wir kein Potions!" entgegnete Ron hoffnungsvoll.

"Meinst du nicht, dass sie einen Vertretungslehrer finden werden Ron?!"

"Du musst immer alles besser wissen Hermionie!"

"Ach ja,..."

"Ja..."

Und wieder mal hatten die beiden sich in der Wolle. Doch das konnte Ginny nicht von dem ablenken, was sie gerade gesagt hatten. Wo war Snape? Wieder auf der Insel? Oder bei dieser Tion? Wußten die anderen Lehrer davon? Sollte sie doch jemandem davon erzählen?

"Hey Ginny, was ist denn mit dir los, du siehst so nachdenklich aus?"

Ihre Gedanken wurden von Harry unterbrochen, der sie besorgt ansah.

"Ja, und dass schon die ganzen letzten Tage, bist du krank oder so?" fragte nun auch Ron, der sich von Hermionie abwandte und seine Schwester ebenfalls besorgt musterte.

"Nein, mir fehlt nichts...ähm...ich find es nur schade, dass wir morgen schon wieder Schule haben, das ist alles."

"Na wenn du meinst." Sagte Ron und widmete sich wieder seinem Frühstück.

Ach Harry schien mit dieser Erklärung zufrieden zu sein und nur Hermionies Gesichtsausdruck blieb kritisch.
 

Am nächsten Tag mussten sie wie immer zeitig aufstehen und zum Frühstück gehen, da der Unterricht wieder anfing. Die Große Halle war so voll wie immer und an jeder Ecke hörte man das Geschwatze und Getuschel der Schüler, die gestern alle von zu hause wieder nach Hogwarts gekommen waren. An den Haustischen war das Essen schon aufgetragen und die Schüler machten sich fröhlich darüber her...

Doch irgendetwas war anders als sonst, irgendwie war da so ein seltsames Gefühl, ein Gefühl, dass sich bald alles ändern könnte, nichts mehr so friedlich sein würde wie jetzt...

Er konnte es nicht genau beschreiben, wusste auch nicht, woher es kam, aber es war da. Und jedes Mal, wenn er diese kleine Weasley sah, wurde es stärker. Verdammt, warum hatte er nicht besser aufgepasst, er hätte das Zimmer verschließen sollen, den Portkey verstecken oder so was. Aber jetzt war es zu spät, die Kleine war ihm gefolgt und hatte somit einen Teil seines Lebens entdeckt, einen Teil, den bisher nur Dumbledore kannte und den er niemandem zeigen wollte. Jetzt musste er aufpassen, dass sie ihre Klappe hielt und keinem anderen davon erzählte!

Snape ging zwischen den Tischen entlang Richtung Teachers-Table wie er es jedes Mal machte und hing dabei seinen Gedanken nach. Er spürte die verhassten Blicke, die ihm von den Schülern zugeworfen worden, schon gar nicht mehr. Wie immer setzte er sich gelassen an seinen Platz und begann zu essen und wie immer kamen die Eulen mit der Post durch die Große Halle geflogen. Nur ein was war anders. Es waren nicht nur Eulen, die durch die Luke im Dach eingeflogen kamen, es war dieses mal auch ein anderer Vogel dabei, ein Vogel, der hierzulande eher ungewöhnlich war und darum auch sofort auffiel, ein Papagei und er landete genau vor Snape.
 

Das erste, was Ginny sah als sie in die Große Halle kam war, dass Snape wieder da war. Er ging gerade zu seinem Platz und schien alles um sich herum konsequent zu ignorieren. Irgendwie bewunderte sie ihn für diese innere Ruhe. Sofort fingen Ron, Hermionie und Harry an zu diskutieren, wo er denn gesteckt haben könnte. Nach einigen Minuten wurden sie jedoch vom Eintreffen der Post unterbrochen und blickten auf.

Ginny dachte sie hätte was mit den Augen als plötzlich ein Papagei unter den vielen Eulen auftauchte. Ihr schwante nichts gutes, da sie sofort an ihr unfreiwilliges Ferienerlebnis erinnert wurde, was sich noch verstärkte, als der komische Vogel bei Snape landete.

Auch die anderen trauten ihren Augen nicht und sofort wurde es ruhig in der Halle und alle Kopfe wandten sich zu Snape, da jeder wissen wollte, was es mit dieser seltsamen Briefsendung auf sich hatte.
 

Snape blickte auf, als der seltsame Vogel neben seinem Teller landete. Es war ein schönes Exemplar, größer als gewöhnlich und ziemlich bunt. Im Schnabel hatte er einen schwarzen Briefumschlag mit einem roten Wachssiegel. Snape wusste sofort, dass dieser Brief nur von Tion sein konnte...und beim Gedanken an das, was drin stehen könnte, bekam er ein flaues Gefühl im Magen...

Natürlich hatte er bemerkt, dass sich jeder in der Halle zu ihm drehte und auf seine Reaktion wartete...so waren sie eben, die Schüler, doch sollte er ihnen den Gefallen tun und den Brief hier öffnen?

Eigentlich wollte er das nicht, lieber hätte er den Brief genommen, fertig gegessen und ihn dann in seinem Zimmer gelesen. Aber die Situation um die es ging war zu wichtig, Tion würde ihm nicht ohne Grund um diese Zeit einen Brief schicken, also mußte er ihn jetzt öffnen.

Snape legte sein Messer beiseite und nahm dem Papagei den Brief ab. Wie er es erwartet hatte blieb dieser regungslos sitzen...Tion wollte also eine Antwort haben.

Er zerbrach das Siegel, das Jolly Roger, das Zeichen der Piraten, zeigte und öffnete den Umschlag. Die Nachricht war ziemlich hastig auf Pergament geschrieben worden, also waren sie in Eile, und was er da las überraschte ihn, trotz seiner Erwartungen:
 

Sei gegrüßt Sev,
 

die Lage hier bei uns hat sich etwas entspannt, doch andere Begebenheiten haben sich uns offen gelegt...meine Vermutungen gehen jetzt in eine andere Richtung.

Ich komme nach Hogwarts.

Wir werden uns bald sehen...

Den anderen hab ich bescheid gegeben, sie werden auch kommen....zu gegebener Zeit.

Doch ich denke, trotz den neuen Tatsachen können wir nicht mehr alt zu lange warten...
 

In Hochachtung,

Tion de Virtigo
 

PS: Pas auf die Kleine auf!
 

Verwundert las Snape den Brief noch einmal. Er konnte einfach nicht glauben, was da stand. Mit allen möglichen Dingen hatte er gerechnet, aber nicht damit, dass Tion nach Hogwarts kam!

Und überhaupt, wie stellte sie sich das eigentlich vor? Sie wußte doch über Umbridge bescheid!

Was zum Teufel wollte sie nur hier?

Und noch ein Risiko fiel ihm ein: Ginny Weasley. Was sollten sie mit ihr machen? Sie würde Tion garantiert wiedererkennen, und dann? Würde sie Umbridge davon erzählen? Snape mußte das unbedingt verhindern. Ihm blieb wohl nichts anderes übrig als diese Weasley noch einmal zu einem netten kleinen Gespräch einzuladen...

Mit lautem Geplapper machte sich der Papagei wieder bemerkbar und Snape viel ein, dass Tion wahrscheinlich eine Bestätigung für die Ankunft ihrer Nachricht haben wollte. Mit einer kurzen Bewegung seines Zauberstabs erschien eine Nachricht in seiner Handschrift auf einem Extrazettel:
 

An Tion de Virtigo.

Ich weiß zwar nicht, was zum Teufel du hier willst, aber ich kann dir nur dringend davon abraten zu kommen. Die "Problemperson" U. ist unberechenbar...

...außerdem ist "die Kleine" ein zu hohes Risiko, wenn sie den Mund nicht hält!

Aber so wie ich dich kenne, hält dich sowieso nichts davon ab.

M.f.G. ,

Sev.
 

Erst als er den Zettel gefaltet und am Bein des Vogels befestigt hatte, gab das Tier Ruhe und verschwand durch die Dachluke.

Jetzt konnte er sich endlich wieder seinem Frühstück widmen und dann mußte er die Sache mit der kleinen Weasley in die Hand nehmen.
 

Obwohl Snape immer noch von dem Großteil der Leute in der Halle beobachtet wurde, beendete er sein Frühstück ungestört, ganz im Gegensatz zu Ginny. Als der Papagei verschwunden war begannen die Leute am Gryffindor-Table zu tuscheln und neben ihr äußerten Ron und Harry wilde Vermutungen über die geheimnisvolle Post.

Na ja, irgendwie war ihr der Hunger ja auch vergangen, und so stand sie auf und verließ mit der Begründung, sie müsse noch mal in die Bibliothek, den Tisch. Nachdem sie aus der Großen Halle raus war entschied sie sich für eine Treppe, die in die entgegengesetzte Richtung der Bücherei führte, sie mußte einfach irgendwo allein sein, um über alles nachzudenken.

Am Treppenabsatz hielt sie sich rechts und ging einen schmalen verlassenen Gang entlang, der hinauf in einen der Türme führte, ein Ort, den das Mädchen oft aufsuchte um Ruhe zu haben.

In Gedanken versunken merkte sie nicht, dass jemand hinter ihr her kam. Als sie gerade die letzte Wendeltreppe hinauf gehen wollte packte sie jemand an der Schulter, riß sie herum und drückte sie gegen die Wand. Erst als sich der Tumult gelegt hatte und sie sich mit einer Hand die Haare aus dem Gesicht streichen konnte, blickte sie ihrem Angreifer ins Gesicht...und ihr blieb vor Schreck der Mund offen stehen:

"Pro...Professor Snape..."

"Ich habe einiges mit Ihnen zu...klären...Sie sollten mir gut zuhören." sagte er ruhig und sah Ginny dabei bedrohlich in die Augen.

"Ähm...ich...ich muss gleich zum Unterricht...ich krieg Ärger, wenn ich zu spät komme..." stammelte Ginny etwas verängstigt.

"Keine Sorge, es wird nicht lange dauern. Ich wollte Sie nur noch einmal daran erinnern...das es niemanden etwas angeht, was Sie in den Ferien gesehen haben..."

Ginny nickte leicht und wollte nur noch weg von hier. Zu ihrer Erleichterung schien für Snape damit die Sache beendet zu sein. Ob er merkte, wie viel Angst er ihr gemacht hatte?

Wie dem auch sein, er ließ jedenfalls von ihr ab und stürmte, nach einem letzten, warnenden Blick in ihre Richtung, den Gang entlang zur Treppe davon.

Langsam atmete sie ein und aus. Nach einer Weile ging auch Ginny zur Treppe, natürlich immer in der Hoffnung, Snape nicht mehr über den Weg zu laufen...
 

...ich bin dein kleines Lied, ich staerk dich bei Gefahr, egal was auch geschieht, ich bin fuer dich da...



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück