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Wortlos

Joey + Kaiba
von

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"Rausgekommen"

1. Advent,

Dieses Dingsda hier ist so in sich geschlossen, dass ich es einfach als ein eigenes Kapitel hochladen muss. Ich war mir so unsicher, was die Länge betrifft, aber ich denke mir vier Word-Seiten sind annehmbar. Allerdings heißt das Jetzt-Hochladen, dass der Ball nochmal um ein Kapitel nach hinten verschoben wird, was aber eigentlich nichts zu bedeuten hat. Mein Schreibplan bis Weihnachten steht.
 

********************________________***************************
 

Man kennt doch diese Probespielautomaten mit den neusten Konsolen und riesigen Bildschirmen samt nervigen Jungen davor, die natürlich das spannendste Spiel blockieren.
 

Das läuft dann ungefähr so ab:

Man geht das erste Mal an ihnen vorbei und denkt sich: „Na gut, dann guck ich mich noch ein bisschen um…“ und sucht das Fotopapier, das man sich schon ewig anschaffen wollte.

Dann schlendert man das zweite Mal locker vorbei und kuckt vorsichtig.

Sie stehen immer noch da. „Okay, dann guck ich mir halt erstmal die neuen Spiele so an…“, während man, möglichst unauffällig, seine Runden um diese zwei Jungen dreht.

Sie spielen weiter. Man stellt sich schon auffälliger neben, oder noch besser, hinter sie, um zu signalisieren: „Hier bin ich! Ich will auch einmal!“

Sie spielen weiter. Man wird ignoriert.

Nach ein bisschen Warten fühlt man sich dann so doof, dass man zu den Cds oder Filmen geht und sich dort ein bisschen umguckt. Meistens findet man dann etwas, was man ja schon immer gesucht hat und ja was für ein Zufall, heute im Sonderangebot!

Voll gepackt geht man zurück zu den Probekonsolen, langsam merkt man die stickige Luft des Fachgeschäfts. Ist es wirklich so warm hier drin? Man knöpft sich die Jacke noch mehr auf oder zieht – gegebenenfalls – den Schal aus. Ein Blick auf die Uhr - huch so spät schon? Man ist ja auch gleich noch verabredet.

Aber man will ja sowieso nicht mehr lange bleiben, nur ein kurzer Blick auf das Spiel, das man in der Werbung gesehen hat und das man überlegt sich selbst zu wünschen oder vielleicht auch einem Bekannten zu schenken. Außerdem ist man neugierig.

Die Jungen stehen immer noch da. Aber der Eine hat die Pause Taste gedrückt und redet mit dem Anderen. Der Andere verzieht sein Gesicht, aber nickt und drückt auch eine Taste. Man denkst sich: „Das nenn ich Timing!“ und beschleunigt seine Schritte, möglichst unauffällig natürlich. Schließlich rennt man ja nicht wegen eines Spiels durch das Kaufhaus. Der eine Junge packt zusammen. Seinen kleinen Rucksack und seine Jacke, streckt sich kurz und geht zum anderen.

Der Kontroller ist frei! Nur noch wenige Schritte, man guckt sich nervös um. Steht jemand näher? Sieht jemand, was ich sehe? Nein, keine Gefahrenquelle. Da stehen nur die beiden Jungen.
 

Man sieht sich praktisch schon mit der Steuerung vertraut machen, wenn zack, der Junge, der vorher das andere Spiel gespielt hat, nun den Kontroller in der Hand hält und das Spiel des anderen weiterspielt.

Man stoppt und blinzelt vielleicht ein, zwei Mal, bevor man sich überlegt jetzt etwas zu sagen oder doch zu gehen. Nervös zupft man sich am Kragen oder beißt sich auf die Unterlippe oder fährt sich durch die Haare (Falls man die Hände frei hat, die Sonderangebote dürfen nicht vergessen werden). Eigentlich ist man ja sauer. Aber uneigentlich ist es wirklich, wirklich warm und wirklich, wirklich schlechte Luft hier und man ist wirklich, wirklich schon fast anderthalb Stunden hier drin, obwohl man doch nur kurz etwas gucken wollte.

Man denkt sich, das ist es nicht wert. Und geht. Aber man ist frustriert. Blöde, pubertierende, nichtsnutzige, automatenblockierende… Jungs.
 

Japp, und solche Jungs, sind Tris und ich.
 

„Maaan, ich find einfach nicht dieses blöde Schwert“, jammerte ich, während Tristan neben mir gerade ein Auto sicher in eine Garage fuhr. „Du musst erst die Katze füttern“, murmelte er, während er die nächste Strecke ins Visier nahm.

„Und wo find ich dieses blöde Vieh?“, im Ernst, was hat denn bitte eine Katze mit einem Schwert zu tun?

„Sag bloß, du hast noch nicht die Armbrust bei der Großmutter des Schmieds abgegeben?“,

„Armbrust?“ „Scheiße, man. Die blöden Bullen erwischen mich immer da“, fluchte er, dann:

„Wo zur Hölle bist du?“

„Na, bei dem einen Mädchen mit den großen Augen.“

Er lachte. „Ach so, dann musst du…“ In dem Moment piepte mein Handy, ich stellte meinen Krieger ohne Schwer ab und suchte in meiner Tasche. „Japp?“

„Joey!“, klang die enthusiastische Stimme von Andrea über die Leitung, „Ich hab ja nichts gegen so ein bisschen Verspätung, aber eine halbe Stunde? Serenity macht sich Sorgen, wo steckst du?“

„Verdammt… Sorry, ich hab das ganz vergessen“, murmelte ich, während ich krampfhaft nach einer Uhr suchte. War es wirklich schon so spät?

„Soso. Da du leider zurzeit meine Haupteinnahmequelle bist, muss ich dir sagen, dass wir diese Stunde nicht ausfallen lassen können. Um Acht habe ich eine Gruppe, das ist in drei Stunden. Denkst du, du schaffst es irgendwann davor hier zu sein?“, er klang amüsiert.

„Gib mir maximal eine halbe Stunde.“

„Okay, dann bis dann“, ich legte auf und packte meine Sachen zusammen. Tris musterte mich neugierig. „Wer war denn das?“, ich lächelte verlegen.

„Nicht so wichtig, aber ich…“, er unterbrach mich: „Lass mich raten, du musst gehen, so ungefähr wie gestern und vorgestern und den Tag davor und den Tag davor… Joey, Joey, was verschweigst du mir?“

„Später okay?“, ich lächelte unschuldig. Jedenfalls versuchte ich unschuldig zu lächeln. Tristan schaute mich zweifelnd an, aber er schlug in meine Hand ein und murmelte auch ein „Okay.“

„Bis morgen!“, rief ich noch und war so schnell weg, dass ich nicht einmal mehr sehen konnte wie mein Platz blitzschnell von einem glücklichen Zwölfjährigen eingenommen wurde.
 


 


 

„Sag mir noch mal, warum bin ich hier?“, seufzte ich, während ich meine Hand auf Andreas zweifelsohne männlicher Taille musterte. „Du willst tanzen lernen?“ Er blickte mich amüsiert von oben herab an. „Aber warum so? Warum jetzt? Warum bist du viel größer? Irgendwie kommt da nicht das richtige Feeling auf.“ Im Ernst, wie führt man als Mann einen anderen Mann, der einen ein gutes Stück überragt. Das war lächerlich, ich fühlte mich lächerlich und im Spiegel sah ich nur einen kleinen Blondschopf hinter einer großen dunklen Schulter, der mir sagte: "Lächerlich".
 

„Wenn du nicht zu spät gekommen wärst, wär’ Serenity noch hier. Aber da du ja das hier leider vergessen hast, muss ein bisschen Strafe sein und was für eine Strafe das hier ist. Mit dem sexiest man der Stadt zu tanzen…“ Er zwinkerte mir zu.

Mittlerweile kann ich Serenitys Überraschung verstehen, was Andreas sexuelle Orientierung angeht. Andrea ist zwar ein Macho, aber ein sanfter Macho. Seine Bewegungen sind viel zu leicht und er ist viel zu selbstsicher und er ist viel zu… sehr damit beschäftigt mit mir zu flirten, als dass er irgendwie heterosexuell sein könnte.

Er war so wenig ein Klischeeschwuler wie er wiederum auch einer war. Er sagte Frauen wären hübscher, aber Männer hätten dieses gewisse Etwas. Überhaupt sagte er viel und immer wenn er auf… nunja… sexuelle Aktivitäten zusprechen kommt, werde ich rot und halte Serenity die Ohren zu.
 

Es war ein gutes Gefühl ihn zu sehen. Er lebte glücklich in seiner Welt. Denn selbst wenn ich das Kaibaproblem irgendwo ganz tief hinten in meinen Kopf verband habe, dorthin wo sonst nur meine Hausaufgaben sich befinden und mich weigerte irgendwie da weiter zu denken, was sich doch sowieso nicht lohnen würde, kamen dann doch die Fragen.

Was war ich eigentlich? Mai war schön, aber Kaiba hatte das gewisse Etwas. Nach Andreas Logik war ich doch dann auch schwul?

Oder doch eher bisexuell? Oder war das einfach nur ein Kaiba-Ausrutscher? Und wie würden meine Freunde auf das erste reagieren? Tea war kein Problem, sie wusste es und auch die anderen Mädchen meiner Schule schienen eher interessiert als angeekelt zu sein, das zeigte mir der Kaiba-Kupplungsversuch vor ein paar Wochen. Und Yugi war ein viel zu toleranter Mensch, um wirklich schockiert zu sein. Sorgen machte ich mir um Tristan. Er war mein bester Freund, es wäre grauenhaft, wenn es irgendwie komisch zwischen uns werden sollte.

Aber dann war hier Andrea, der mir von seiner riesigen Portion Selbstvertrauen, wenigstens ein kleines Stückchen abgab.
 

Wenn alles schief läuft, trainier ich mir einfach auch ein paar Muskeln an, geh in eine andere Stadt und werde Tanzlehrer. Kein Problem.
 

Aber dafür musste ich erst einmal selber Tanzen lernen. Und diese ganze Situation hier, war wirklich lächerlich. So wie ich dastand. Außerdem kam es mir so vor, als ob ich Kichern hören würde. Kichern! Ganz leicht, ganz entfernt. Ich atmete tief durch.

„Du musst dich sowieso darauf einstellen, mit einem anderen Partner zu tanzen. Wir machen jetzt einfach noch mal den Walzer, den kannst du ja mittlerweile ganz gut. Ich fang an zu zählen. Eins, zwei, drei…“ und ich legte los. Es lief ausgesprochen gut. Andrea reagierte auf jede meiner kleinsten Bewegungen und wir schwebten durch den Raum. Immer wieder guckte ich auf unsere Füße, um zu kontrollieren, ob sie sich denn überhaupt bewegten. Es war so… natürlich, ganz anders als mit Serenity.
 

„Nicht auf die Füße, gucken, blick mit deinen hübschen braunen Äuglein, immer schön mein Gesicht an.“ Ich blickte hoch und wurde etwas rot. Es war so ungewohnt sich so mit einem anderen Mann zu bewegen, nicht schlecht aber anders. Andrea fixierte mich mit seinen dunklen Augen, ein Lächeln lag auf seinem Gesicht. Okay… auf Kaiba allein kann ich wohl in Zukunft meine Verwirrung nicht mehr schieben. Gerade setzten wir zu einer Drehung an, als ich Rumpeln hörte. Erschrocken fuhr mein Kopf in Richtung Schiebtür.

„Hey“, kam es aus dem Gang, einen Moment später wurde die Tür aufgerissen.
 

Ich weiß echt nicht, womit ich solche Situationen verdient habe, ich weiß es echt nicht. Es sind so typische Joey-Momente, die abends oder bei Partys erzählt werden, wenn alle etwas angetrunken sind und nur jemanden brauchen über den sie lachen können.
 

Es fing mit meiner Hand an, die sich um Andreas Taille praktisch krallte, es ging weiter über die schnulzige Musik im Hintergrund, und endete dann erst bei den drei Personen, die sich hinter der Tür befanden. Und was für Personen es waren…

Es fing an mit: Tea. Im Sportdress. Überrascht.

Dann: Tristan. Auf dem Boden. Wütend.

Und last but so not least: Kaiba. Seine Hand immer noch an der Tür, während er mich und Andrea kalt musterte.
 

Einige Sekunden standen wir einfach nur still da und dann, auf einmal, passierte so viel gleichzeitig.

Kaiba hatte gerade seine Hand vom Türrahmen gelöst und wollte ins Zimmer treten, als sich von hinten plötzlich eine Gestalt auf ihn warf.

Und wenn ich warf sage, dann meine ich es auch nicht anders. Der Rest… naja… ist weniger deutlich wiederzugeben. Das was ich gesehen habe, war nicht viel, was ich gehört habe, zwar mehr, aber erklärt die Szene nicht wirklich gut. Es waren nämlich eine simple Anreihung von Keuchlauten und der Klang von… naja… Schlägen.

Das Resultat ist wesentlich deutlicher. Ein Tristan, der vor meinen Füßen auf dem Boden landete, ein Schnauben von Kaiba, das sich wie ein „Loser“ anhörte und eine Tea, die sich an Kaiba vorbeidrängte, um schnell zu Tristan zu kommen.
 

„Arschloch…“, fluchte Tristan, als er langsam wieder aufrichtete und dabei Kaiba böse anfunkelte, während ich nur ein: „Was zur Hölle…?“ sagen konnte.

„Du blutest“, sagte Tea, während sie Tristan ein Taschentuch reichte, dass er sich gleich unter die Nase hielt. Ich half ihm den Rest auf, während sich Kaiba lässig an eine Wand gelehnt hatte, um Tristan abschätzig zu mustern.

„Ich denke, ich hol dann mal wieder ein Kühlpad“, seufzte Andrea, er nickte Kaiba im vorbei kurz zu, während er das Zimmer verlies, Tea rief etwas und rannte ihm hinterher.
 

Währenddessen hatte sich Tristan wacklig auf mich gelehnt, ich blickte zwischen ihm und Kaiba hin und her. „Was ist denn hier eigentlich los?“

„Dieses Arschloch da, hat mich geschuppst“, fauchte Tris

„Der da hat den Weg blockiert.“ Kaiba, lässig mit einem Schulterzucken.

„Ich hab nen Namen, weißt du!“, gebrüllt.

„Und warum sollte ich mir den merken?“, absolut gelangweilt.

Ich spürte, wie sich eine Hand in meine Schulter krallte.

„Hey, hey.“ Ich tätschelte ungeschickt Tristans Schulter, bevor er meine noch zerquetschte.

„Kaiba ist ein Idiot, ich weiß.“ Und ich hoffte, dass meine Stimme beruhigend klang.

„Ach, Köter. Dann ist es dir sicher egal, dass diese beiden sich vor meinem Kommen, auf deine Kosten ganz glänzend amüsiert haben. Ich frage mich, wer nun der Idiot ist…“, konterte Kaiba mit einem hochmütigen Grinsen.

„Ach, halt doch die Klappe.“ Tristan hatte sich soweit erholt, dass er das blutige Taschentuch in seiner Faust zerdrückte, statt es unter seine Nase zu halten.

„Ihr wart das Kichern, das ich gehört habe! Du bist mir gefolgt!“ Mit einem Klick wurde mir alles klar. Ich schaute Tristan so gut ich konnte vorwurfsvoll von der Seite aus an.

Er schnaubte: „Was würdest du denn denken, wenn ich jeden Tag für ein paar Stunden verschwinden würde, hm? Ich dachte du hättest ein heißes Date und würdest nicht hier mit Goliath ein flotte Sohle auf’s Parkett legen.“
 

„Das hab ich gehört, Tropfnase“, kam es von der Tür. Andrea stand dort und er sah nicht erfreut aus.

„Andrea, lass ihn…“, seufzte Tea.

Aber Andrea musste gar nichts machen, ich allein war schon so sauer genug.

„Wenn du mir gefolgt ist, was macht dann Tea hier? Und Kaiba? Hast du noch schön durch die Gegend telefoniert?“

„Nein, Joey… ich…“, Teas Stimme klang unsicher.

„Als ob ich den da anrufen würde“, rief Tristan dazwischen.

Jungs…“, wieder eine zaghafter Versuch von Tea, diesmal war ich derjenige, der sie unterbrach: „Aha. Dafür dann aber Tea und wen…“

„JUNGS!“, rief Tea, nun aus vollem Hals.

„WAS?“, brüllte ich zurück.

„Ich hab Tristan zufällig getroffen, ich hab gleich ne Tanzstunde, das ist es warum ich hier bin. Seit Jahren erzähl ich euch von diesem Vortanzen nächste Woche, aber hört mir einer von euch unsensiblen Kerlen zu? Nein, viel zu sehr seid ihr mit euren Problemchen beschäftigt.“

„Kindergarten“, schnaubte Kaiba, mit seinem überheblichen Grinsen, fest auf sein Gesicht gepflastert, was ihm sofort drei wütende Blicke einfing. Doch bevor ich oder überhaupt jemand etwas sagen konnte, schritt diesmal Andrea ein.

„Okay. Entweder ihr haltet jetzt alle einfach mal den Mund und setzt euch dahin“, er zeigte auf das Besuchersofa, das in einer Ecke stand, „oder ihr verlasst jetzt mein Studio. Wenn ihr euch die Köpfe einschlagen wollt, dann bitte nicht hier. Ich werde jetzt meinen Unterricht fortsetzen. Mit wem von euch ist mir so ziemlich egal. Also?“
 

Zehn Minuten später hockte Tristan schmollend mit einem Kühlpad auf, und einem frischen Taschentuch unter der Nase, auf der einen Seite des Sofas, Kaiba saß mit übergeschlagenen Beinen gelangweilt auf der anderen, Andrea stand an der Stereoanlage und Tea mir gegenüber. Ungeschickt hatte ich meine Arme um sie geschlungen, man könnte auch geknotet sagen, und wartete auf das Starten der Musik.
 

Ich war genervt und auch Tea sah nicht besonders glücklich aus. Der Einzige, der nachdem sich alle mehr oder weniger grummelnd ihrem Schicksal ergeben hatten, strahlend verkündet hatte, dass das ja hier optimal wäre, da ich nun einen weiblichen Tanzpartner hätte, war eben doch nur Andrea gewesen.

Sein gespielter Enthusiasmus betonte die schlechte Stimmung nur noch mehr.

„Und los, Joey-babe. Wie wir geprobt haben: Eins und…“, rief er durch den Raum. Meine Füße bewegten sich kein Stück.

„Och komm, sei nicht so schüchtern. Du kennst doch unsere reizende Sinora.“ Wenn sich etwas überhaupt nur bewegte, dann war es mein Adamsapfel, als ich schwer Schlucken musste. Ich konnte das nicht. Ich spürte wie sich Tristans und Kaibas Blicke in meinen Rücken bohrten, ich hörte Andreas peinliche Kommentare, wie sie durch den Raum gebrüllt wurden und ich versuchte Teas Blick, so gut es eben ging, auszuweichen. Seit fünf Minuten hatte ich meine Augen krampfhaft auf unsere Hände gerichtet und da würde sie auch keine Macht der Welt wieder wegbekommen.
 

„Okay. Ich starte das Lied noch mal von Vorne, dann lasst es Krachen, meine Lieben“, wieder so ein „aufmunternder“ Kommentar.
 

Die ersten Takte des Liedes erklangen, und ich spürte wie ich mit einem Ruck nach vorne gerissen wurde. Tea hatte die Führung übernommen und zerrte mich durch den Raum. Ich stolperte ihr ungeschickt hinterher, immer weiter und weiter und weiter, bis…

„Das soll der Hüftschwung sein, mit dem du mich beeindrucken wolltest?“, Kaibas Stimme klang laut und klar durch den Raum und ich spürte wie mein Kopf rot vor Scham und Wut wurde. In praktisch einer Sekunde hatte ich mich von Tea gelöst und war vor ihm: „Bist du nur dafür hier? Um mich lächerlich zu machen? Das muss ich mir echt nicht geben, ich bin raus.“ Ich wollte nur noch nach meiner Jacke greifen, als mich eine Hand am Unterarm packte. Fest.
 

„Nein, Köter. Dass ich dich hier treffe, ist ein reiner, wenn auch amüsierender, Zufall. Schau zu und lerne.“ Mit einem Ruck hatte er sich an mir hochgezogen, sodass ich ins Rudern kam und fast auf Tristans Schoß landete, und ging nun mit sicheren Schritten auf Tea zu. Eine kurze Verbeugung vor ihr, von der ich nicht weiß wen sie am meisten überraschte. Ein Nicken in Richtung Andrea und dann, passend zur Musik, führte er Tea durch den Raum.

„Heilige Scheiße, man sieht den Stock im Arsch ja gar nicht mehr“, murmelte Tristan und ich konnte ihm nur zustimmen. Leichtfüßig schwebten die Beiden über das Parkett. Kaiba hatte seinen Blick fest auf mich geheftet und ich musste schlucken.

Ich konnte gar nichts anderes machen. Nur zurückstarren und knurren und schlucken und weiter zurückstarren.

Und während mein Herz immer schneller pochte, und Kaiba mit Tea sich immer schneller auf der Tanzfläche drehte, da wurde mir eines klar.

Das Leben war wirklich nicht fair.

Ich hatte mich ernsthaft in einen Kerl verliebt.

In einen Kerl, den ich größtenteils hasste.

Zu recht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (10)

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Von: abgemeldet
2007-12-26T10:22:04+00:00 26.12.2007 11:22
*lach* Also gab’s da doch noch ein Kapi… Hätte mich auch gewundert… Nunja, zum Thema:
[…] Ist es wirklich so warm hier drin? […]
Oh ja, der Anfang ist EINSAME Spitze. Klasse! Sehr kreativ. Erst dachte ich, die arme Seele wäre Joey, aber dann… *lach* Wirklich rhetorisch einwandfrei!!!!!!!!!!!!!!
[…] Eigentlich ist man ja sauer. Aber uneigentlich ist es wirklich, wirklich warm und wirklich, wirklich schlechte Luft hier und man ist wirklich, wirklich schon fast anderthalb Stunden hier drin, obwohl man doch nur kurz etwas gucken wollte. […]
*looool* noch so ein Kracher… ich bin wirklich beeindruckt. ^^
[…] Japp, und solche Jungs, sind Tris und ich. […]
*umfalll* *rofl*
[…] Andrea ist zwar ein Macho, aber ein sanfter Macho. Seine Bewegungen sind viel zu leicht und er ist viel zu selbstsicher und er ist viel zu… sehr damit beschäftigt mit mir zu flirten, als dass er irgendwie heterosexuell sein könnte. […]
*ggg* Wieder so ein klasse Satz… *gar net mehr aus dem Schwärmen rauskommt*
[…] und immer wenn er auf… nunja… sexuelle Aktivitäten zusprechen kommt, werde ich rot und halte Serenity die Ohren zu. […]
Oooohhhh, wie süüß. ^////^ Typisch älterer Bruder. *lach*
[…] Wenn alles schief läuft, trainier ich mir einfach auch ein paar Muskeln an, geh in eine andere Stadt und werde Tanzlehrer. Kein Problem. […]
*weglach* Also ehrlich. Der letzte Satz kam soooo dermaßen geil. Wie die Faust auf’s Auge… *lachend Kopf schüttel*
[…] Und last but so not least: Kaiba. Seine Hand immer noch an der Tür, während er mich und Andrea kalt musterte. […]
Ohoooo, na DAS wird ja noch interessant. ^^
[…] „Ich hab nen Namen, weißt du!“ gebrüllt.
„Und warum sollte ich mir den merken?“, absolut gelangweilt. […]
*weglach*
Also ich weiß echt nicht, was ich sagen soll… das kommt alles so 100% gut… XDDDDDDDDD
[…] „Das soll der Hüftschwung sein, mit dem du mich beeindrucken wolltest?“, Kaibas Stimme klang laut und klar durch den Raum und ich spürte wie mein Kopf rot vor Scham und Wut wurde. In praktisch einer Sekunde hatte ich mich von Tea gelöst und war vor ihm: „Bist du nur dafür hier? Um mich lächerlich zu machen? Das muss ich mir echt nicht geben, ich bin raus.“, ich wollte nur noch nach meiner Jacke greifen, als mich eine Hand am Unterarm packte. Fest.
„Nein, Köter. Dass ich dich hier treffe, ist ein reiner, wenn auch amüsierender, Zufall. Schau zu und lerne.“, mit einem Ruck hatte er sich an mir hochgezogen, sodass ich ins Rudern kam und fast auf Tristans Schoß landete und ging nun mit sicheren Schritten auf Tea zu. Eine kurze Verbeugung vor ihr, die ich weiß nicht wen am meisten überraschte. Ein Nicken in Richtung Andrea und dann, passend zur Musik, führte er Tea durch den Raum.
„Heilige Scheiße, man sieht den Stock im Arsch ja gar nicht.“, murmelte Tristan und ich konnte ihm nur zustimmen. Leichtfüßig schwebten die Beiden über das Parkett. Kaiba hatte seinen Blick fest auf mich geheftet und ich musste schlucken.
Ich konnte gar nichts anderes machen. Nur zurückstarren und knurren und schlucken und weiter zurückstarren.
Und während mein Herz immer schneller pochte, und Kaiba mit Tea sich immer schneller auf der Tanzfläche drehte, da wurde mir eines klar.
Das Leben war wirklich nicht fair.
Ich hatte mich ernsthaft in einen Kerl verliebt.[…]
Hollaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa. Kaiba ist schon ein Mysterium… aber eifersüchtig ist er und die Tatsache, dass er Joey ansieht, während er doch eigentlich mit der guten Tea tanzt, ist wiiirklich interessant. *ggg*
Haaaaaaaaach, mehr bitte. ^^
*winkööö* Pan



Von:  Favole
2007-12-11T23:59:26+00:00 12.12.2007 00:59
Super kapitel...
ich kann mir seto sehr gut beim tanzen vorstellen!
weiter so..
freue mich auf das nächste kapitel..

lg,
favole
Von: abgemeldet
2007-12-05T19:32:29+00:00 05.12.2007 20:32
Dieses Kapitel war super.
Am anfang dachte ich da verarscht es joey und dann kommt raus das joey einer diesen zwei jungs *rofl* ich konnte nicht mehr *lachträne wegwisch*
über die ganze tanzszene wurde eigentlich schon alles gesagt, da kann ich den anderen nur zustimmen
was ich noch sagen möchte ist, das du den letzten abschnitt "traumhaft" geschrieben hast ich weiss nocht wie ich es anders schreiben soll...der abschnitt war in einem fluss mit einem super ende
Ich freu mich schon auf das nächste kapitel
Am liebsten möchte ich das Happy end als nächstes, aber du schreibst so toll das jeder teil mehr oder weniger ein kleines happy end ist

bye
cChaniI
Von:  Shakti-san
2007-12-04T01:46:09+00:00 04.12.2007 02:46
*löl* auch wenn sich die ballszene nun verschiebt, dieses cap ist eher ne bereicherung. ich hab gegröhlt vor lachen..
wenn ich Joey gewesen wäre, ich hätt Tris noch mehr angepflaumt, Tea, naja, da sie uach tanzunterricht hat, hätt ich sie etwas geschont, aber das Kaiba dann auch noch auftaucht, ich wär umgekippt. Andrea kommis sind genial *lach*. und das Joey jetzt endgültig gerafft hat, das er Kaiba liebt, ist auch endlich zeit dafür gewesen. und die zwei werden noch tanzen *hoff*. und wenns nur bei der übungsstunde. Joey kann eben nicht mit weiblichen Personen tanzen *lach*
mach weiter so!
LG Ran
Von: abgemeldet
2007-12-03T19:49:52+00:00 03.12.2007 20:49
Der Anfang war ja einfach nur herrlich! Ich hab den Zusammenhang überhaupt nicht verstand bis dann Joeys und Tristans Namen erwähnt wurden :) Ich hab wirklich sehr gelacht. Das ist dir super gelungen; auf sowas muss man auch erst kommen ^_____^

Die Aktion von Tristan und Tea war ja nicht sehr nett. Kann zwar gut sein, dass sie ihn da nur zufällig erwischt haben, aber das heimliche beobachten UND gekichere war schon gemein... Dabei scheint Joey garnicht so schlecht zu tanzen ;)
Ja ja und nu hat Joey auch schon gemerkt, dass er sich wohl in Kaiba verliebt hat(sowas kommt immer wenn man es nicht erwartet xD).

Ich freu darauf, dass es weiter geht und ich freu mich darauf mehr zu lesen und ich freu mich sowieso, dass du diese FF geschrieben hast bzw. schreibst! (Musste ich mal eben erwähnen^^)
Lg ike
Von:  kitticat
2007-12-03T18:54:46+00:00 03.12.2007 19:54
Hello, thanks for the ENS *i`m happy* ^___^v
The news are verry nicely und ich freu mich schon, wenn so weit ist.XD *höhöhöhöhö*
Der Anfang ist klasse. Ich denke noch...hä? Was ist?
Dann das Kaufhaus und und das Pitel fängt an. Und soll ich dir was sagen, ich glaub so gings mir auch schon oft. Nur dass ich nicht drum rum schleiche, sondern die anderen davon jage oder nieder starre *lacht*
Was soll ich noch sagen. Super Kapitel und ich freu mich auf den Ball.*jetzt schon die Hände reib*
Bis denn bye CAT =^.^= *schnurrrrr*
Von:  Statjana
2007-12-03T15:37:43+00:00 03.12.2007 16:37
ah, das war zum totlachen *g*
das war echt klasse kapitel und tolle ff, will umbedingt schnell weiter lesen =)
schreib bitte schnell weiter.
Ich fand es ein bisschen schade das Seto nicht Joey schnappte und mit Tanzte stat mit Tea, aber trotzdem endlich hat Joey kapiert das er in Seto verliebt ist^^
Ich freue mich schon auf den Ball^^

*knuddel, keks geb*
lg statjana^^
Von:  kuestenfee1
2007-12-03T07:40:24+00:00 03.12.2007 08:40
Also ich hätte ja vermutet, dass es Serenity gewesen wäre, die da gekichert hat.
Ich fand das Kapitel wieder super.
Und ich freue mich schon darauf, wenn Joey endlich beweisen kann, wie gut er tanzt.

lg kuestenfee
Von: abgemeldet
2007-12-03T02:21:51+00:00 03.12.2007 03:21
das kapitel ist wirklich gelungen.
ich musste mehrere male über joeys kommentare lachen und andrea treibt das ganze auf die spitze.
freue mich auf das nächste kapitel.
mal sehen was joey tut nach dieser erkenntnis.
Von:  celi-Sun
2007-12-03T01:07:08+00:00 03.12.2007 02:07
Wie schön ich bin die erste - bei diesem Kapitel, das übrigens der Hammer!!! ist, wie eigendlich auch die komplette FF einfach nur Wahnsinn.
Es hat sich alles vor meinem geistigen Auge abgespielt - jede einzelne Szene - ich konnte förmlich die Stimmen hören.
Und Joeys Kommentar am Schluss -
Hatte ich schon den Hammer! erwähnt?

celi


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