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Wortlos

Joey + Kaiba
von

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Blau, blau, blau... blüht der Enzian

Ich bin dazu gekommen die FF weiter zu schreiben! Nein, sagt nichts, ich bin auch noch ganz begeistert von mir selbst.
 

Etwas übertrieben das Ganze, aber das sind immer noch Charaktere und wer sagt, dass man nicht auch mal übertreiben kann? Solange man im Rahmen bleibt. In welchem Rahmen auch immer.
 

Das neue Schuljahr hat begonnen, wenig Zeit, aber viel Elan. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und freue mich über jeden Kommentar. *knicks und wink*
 

******************
 

"Bitte schlagt die Bücher auf der Seite 213 auf und bearbeitet die Aufgaben Drei bis Fünf. Ich bin gleich wieder da."

Es folgte das Geräusch von Seiten, die umgeblättert wurden, das Klacken der Tür, als die Lehrerin den Raum verließ, dann leises Summen der Schüler, die ihre Gespräche aus der Pause wieder aufnahmen, das von lautem Gelächter eines Mädchens in der rechten Ecke begleitet wurde.
 

Kurzum: Die perfekte Zeit für einen neuen Versuch Kaiba wieder zur Vernunft zu bringen.
 

Vorsichtig schielte ich nach links. Dort am Fenster, zwei Plätze neben mir, saß er. Was tun, was tun? Wie wäre es mit einem Klassiker? Geschickt, ohne viel Lärm zu machen, riss ich ein Stück Papier aus meinem Ordner. Nach wenigen Sekunden lag es dann weiterverarbeitet in Form eines Papierkügelchens vor mir. Darin hatte ich Übung. Ich war sozusagen Meister. Etwas, indem mich sogar Kaiba nicht schlagen konnte, da war ich mir sicher. Nur zu schade, dass das kein öffentlich anerkannter Sport war. Man, das wär's.
 

Ich musste bei der Vorstellung grinsen. Unzählige Fans würden nicht um Autogramme, sondern um Papierkügelchen von mir betteln. Ich konnte es praktisch schon vor mir sehen. Duelmonsters war gestern! Ich würde Yugi von diesem komischen Talkshowsessels verdrängen (Nicht, dass ich das wollte, ich würde Yugi nur ein Gefallen machen. Den nerven diese Einladungen doch nur. Ich mach das für ihn. Also würde machen. Yugi ist mein Kumpel. Mein Bester.) und was noch viel wichtiger ist, mein Fanclub würde den von Kaiba um Längen schlagen. Schließlich bin ich hundertmal netter. Und besser aussehend. Jawohl.

Aber zurück zu meinem Auftrag, zu meiner Mission.
 

Das A und O beim Papierkügelwerfen war die Vorbereitung.

Vor allem musste man darauf achten, dass das Opfer nichts von all dem mitbekommen hatte. Wieder lugte ich zu ihm, direkt über einen Mitschüler hinweg, der sich praktischerweise dazu entschlossen hatte ein bisschen Schlaf nachzuholen, und deshalb mit dem Kopf auf seine Arme gebettet, den Weg perfekt zum Zielen frei gab.

Kaiba hingegen hatte seinen Kopf nur auf eine Hand abgestützt, während er die geforderten Übungen löste. Trotz des Seitenprofils konnte man deutlich erkennen, dass er sich langweilte.
 

Ein breites Grinsen zog sich über mein Gesicht: Das perfekte, ahnungslose Opfer.

Sicher zielte ich, schoss scharf... und traf nicht.

Ahnungslos, dass ich nicht lache.

Blitzschnell, als hätte er nur darauf gewartet, lies Kaiba nämlich seinen Kugelschreiber fallen (diesmal silbern mit Kaiba-Logo drauf, reicher Pinkel), fing das dämliche Papiergeschoss auf und warf es direkt in die Richtung zurück, aus der es kam.

Also in meine Richtung.
 

Mit offenem Mund hörte ich nur noch, wie das Kügelchen knapp an meinem Ohr vorbei sauste. Das hätte ich noch nicht einmal geschafft, wenn das Papierknöllchen in Zeitlupe auf mich zu "geflogen" käme, denn bei der ganzen Aktion hatten sich Kaibas Augen keinen Millimeter vom Buch weg bewegt. Man, sah das lässig aus.

Bye, bye Papierkügelchenmeistertitel.
 

Fassungslos blinzelte ich immer noch in seine Richtung als die Lehrerin schon wieder zur Tür hereingekommen war. Er saß wieder in seiner Opferhaltung da. Nichts erinnerte mehr an meinem Angriff und seinen gnadenlosen Konter. Nichts außer dem kleinen Stückchen Papier, das jetzt irgendwo hinter mir lag. Irgendwo bei Tristan, wo es sicher bald gute Freunde finden würde.

Aber Kaiba war davon unberührt. Seine rechte Hand bewegte sich mit dem Kugelschreiber zielsicher über das Heft, hinterließ Zahlen, Punkte und Striche, sein Kopf wurde immer noch vom linken Arm gestützt, die Hand verdeckte jetzt allerdings auch den Mund.

Aber nicht ganz, denn das verräterische Grinsen konnte ich trotzdem noch erkennen. Blöder Bastard, der alles kann und auch noch cool dabei aussah. Ich schnaufte und drehte mich weg.
 

Aber das war alles an Kaiba-Interaktion an diesem Tag. Aus irgendeinem Grund fühlte ich mich vernachlässigt, denn nicht nur heute, auch während der letzten Stunden, Tage, Woche war kein gehässiger Spruch, kein böses Funkeln, nichts dergleichen aus seiner Richtung gekommen.
 

Ich weiß nicht warum, aber ich war verwirrt.

Das... das... ging doch nicht. Man konnte doch nicht einfach aufwachen und die Welt war anders? Ich weiß, ich reagiere über, schließlich geht es nur um so einen reichen, ollen Duellanten, der meint ihm gehöre die ganze Welt, zumindest Domino, und der mich ignoriert, aber er und seine miesen Sprüche waren eine der wenigen Dinge, auf die ich mich immer hatte verlassen können.
 

Immer, egal wie tief ich unten war, immer war Kaiba da gewesen und hatte es geschaffte mir zu zeigen, dass es noch tiefer ging.
 

Und das fehlte jetzt. Ich mein' alles lief einfach super.

Wir waren umgezogen, aus der Stadt raus. Das war billiger und trotzdem eine schönere Gegend. Der Job von meinem Vater war etwas weiter weg, weshalb er nun nur noch selten zu Hause war, sich aber trotzdem besser um mich kümmerte als zuvor. So hat er mich letzte Woche, zum Beispiel, vom Haus der Kaibas abgeholt als Mokuba uns eingeladen hatte, und auch noch Yugi nach Hause gefahren. Meine Noten verbesserten sich langsam, das Einzige, was ich noch nicht ganz in den Griff kriegte, war das Zuspätkommen. Ich hatte tolle Freunde und jetzt auch keine Feinde mehr... ich fühlte mich meiner Identität als Verlierer beraubt.
 

Das heißt natürlich nicht, dass ich meine Vergangenheit wieder herbeisehne, aber irgendwie läuft das alles zu gut. Wo ist der Haken? Wo der Fehler? Ich bin die ganze Zeit Optimist gewesen, es war mir egal, ob alles gegen mich sprach. Dann ist es doch nur logisch, dass ich, wenn alles gut läuft, misstrauisch werde, oder?
 

"Wenn du weiter so an deinem Stift knabberst, könnte man meinen du bräuchtest wirklich mal einen Kauknochen...", ich zuckte zusammen, als Tristan mich von der Seite ansprach, laut noch dazu und seinen Blick ein bisschen hinter mich gerichtet. Zu Kaiba. Fiel ihm etwa auch schon was auf?
 

"Ich markier nur mein Revier, weißt du.", antwortete ich darum, meinen Blick immer wieder hinter mich werfend. Aber nichts. Tris runzelte einmal kurz die Stirn und zuckte dann mit den Schultern. Danach hatten die Aufgaben wieder seine volle Aufmerksamkeit. Sollte bei mir genauso sein, aber ich konnte nicht. Mein Blick klebte bei Kaiba fest, was langsam auch schon so eine miese Angewohnheit wurde. Stiftekauen und Kaiba anstarren, es ging bergab mit mir.
 

Unser letztes "Gespräch" war jetzt schon eine Woche her und nichts hatte sich verändert. Nichts, seit diesem denkwürdigen Tag, an dem sich alles verändert hatte.
 

War Kaiba vorher ignorant gewesen und hatte sich abgekapselt, war er jetzt in einem ganz anderen Universum.

Ich hätte nackt vor ihm Polka tanzen können, ich glaube nicht, dass er auch nur mit einer Augenbraue gezuckt hätte.
 

Obwohl... Einmal, vorgestern war es, glaube ich, da kam es mit so vor, als hätte er mir direkt in die Augen geblickt. Ich hab versucht ihm ein Bein zu stellen. Kindisch, ich weiß, aber ich war langsam verzweifelt.
 

Und da, in diesem einen Moment, war das Prickeln wieder da, das ich immer spürte, wenn Kaiba mich mit seinen Augen fixierte. Doch als ich, um sicher zu gehen, meinen Blick hob, streifte ich nur ganz kurz dieses unverwechselbare Blau.

Das war wie ein Schlag gewesen. Peng machte es in mir. In genau diesem Augenblick hatte ich nur einen klaren Gedanken. Und er geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Durch dieses kleine Streifen, diese winzige Begegnung zweier Augenpaare und durch die Irrungen und Wirrungen meiner Hirnsynapsen hindurch, dachte ich, dass Kaiba schöne Augen hatte.
 

Verrückt, nicht wahr?
 

Es war höchstens eine Millisekunde, aber ich kann es nicht mehr vergessen oder verdrängen. Ich kann mich nicht einmal vom Gegenteil überzeugen!

Wenn Kaiba wütend ist, dann sehen seine Augen nicht so... blau aus. Das bringt das Wütendsein so mit sich. "Du bist so süß, wenn du wütend bist." ist eine absolute Lüge. Niemand ist süß, wenn er sein Gegenüber vernichten will. Nichtmal kleine Kinder.

Und selbst wenn Kaiba gut... äh, ich meine natürlich seine Augen so... blau aussehen würden, wenn er wütend wäre, war ich ja bis jetzt immernoch selber wütend genug, um das gekonnt zu übersehen.
 

Und dann zack, hat es sich plötzlich ausgewütet und er ignoriert mich, wobei ich mir nicht einmal sicher bin, ob man das noch ignorieren nennen kann. Er nimmt mich ja wahr, denn sonst könnte er nicht ich so schnell reißaus nehmen, wenn ich in seine Nähe komme oder würde nicht, sobald ich ihm einmal in die Augen schauen will, sofort woanders hingucken. Beleidige ich ihn in seiner Gegenwart, liest er nur noch ein bisschen angestrengter in seinem Buch oder Unterlagen oder was auch immer er gerade dabei hat.

Er gräbt einen Graben zwischen uns, den ich nicht überwinden kann. Ich sehe ihn am anderen Ufer stehen, eifrig den Abstand vergrößernd und wenn ich rufe oder winke, tut er nichts anderes als weiter zu arbeiten. Diesmal schneller.
 

Ich wusste gar nicht, dass ich so metaphorisch begabt bin.
 

Das Einzige, was mich an diesem Bild stört, ist mein offensichtliches Verlangen auf die andere Seite zu gelangen. Soll sich doch Kaiba dahin graben, wo der Pfeffer wächst!
 

Aber...
 

Es gab jetzt jedenfalls zwei Möglichkeiten.

Die Eine wäre die vernünftige: Ich würde mich mit der Situation zufrieden geben. Was er konnte, konnte ich schon lange. Sprich: Wozu sollte ich mich weiterhin erniedrigen, wenn mein Leben ohne Kaiba ein gutes Leben war. Vielleicht sogar ein besseres. Vielleicht auch etwas langweiliger, aber nicht schlecht. Und meine Nase hochhalten, das konnte ich auch. Ich müsste nur, sobald ich seinen Geruch wittern würde, umdrehen, aber das würde ich auch noch hinkriegen. Allerdings klingt das so nach Schwanz einziehen, nach aufgeben. Und ein Joey Wheeler gibt niemals auf, was mich dann zur zweiten Möglichkeit führt.
 

Ich hatte gehofft sie nicht nehmen zu müssen. Nicht bei Kaiba. Diese Möglichkeit sah nämlich vor, dass wir beide etwas tun sollten, was uns bis jetzt noch nie gelungen war.

Etwas praktisch Unmögliches, etwas, wovon, da bin ich mir sicher, er noch nicht einmal denkt, dass ich es könnte.
 

Wir mussten reden. Ganz normal reden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2007-07-17T17:39:01+00:00 17.07.2007 19:39
So sieht sein Plan aus? XD
Cool, na dann mal gutes gelingen!

DU bist echt metaphorisch begabt! In diesem Kapi schon wieder so was geiles! Mit dem Graben.... *deinen Schreibstil anschmacht*

Auf das gespräch bin ich aber echt mal hammer gespannt, was haben sich die beiden wohl zu sagen? Naja, ich werds ja sehen, wenn ich jetzt das nächste Kapi lese und da dann gleich nochmal einen Kommi hinterlasse. XD
(Ganz ehrlich, nervt es dich, wenn ich jetzt hier hintereinander acht Kommis für jedes kapi runterschreibe?)

Eule °v°
Von:  Legoory
2006-01-13T18:09:15+00:00 13.01.2006 19:09
oh oh, was macht denn unser lieber joey jetzt? oo
xD *weiter les*
Von:  Angel_Ayane
2005-09-28T16:58:17+00:00 28.09.2005 18:58
jaja joey kann anscheinend auch richtig denken nicht nur ans futtern xDD tja es geht ja auch um setooo lool so wie gesagt ich schreib dir ein kommi wenn ich fertig mit lesen bin also und meine meinung dazuuuu is: *trommel wirbel*
tja hmmmm alsoooo.....echt supaaaa xDD haste toll hingekriegt leider bissl kurz aber ich freu mich auf das nächste kapi und ob joey wirklich mit seto ein "normales" gespräch zu stande bekommt xDD ich zweifle daran das es joey oda seto schafft aber es gibt wunder oda? na ja du musst es ja wissen du schreibst die FF ja lol ok ich schreib zu viel ich enrz dich nich mehr mti meinem gelaber aber ich hätt ne bitte könntest du mir büüddeee wieda ne ens schreiben wenns weiter geht ^.^ ciao ciao man liest sich *.*
Aya
Von: abgemeldet
2005-09-28T14:51:38+00:00 28.09.2005 16:51
crass
echt der hammer
schick´mir BITTE ne ens wenns weitergeht


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