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Wortlos

Joey + Kaiba
von

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Schweigen

"Irgendwie war das eine solch schöne Ausgangssituation, dass ich einfach weiter schreiben musste.

Kitsch, Kitsch, Kitsch, aber noch nicht. In gewissen Sinne Prolog Nr. 2

Wenigstens habe ich schon eine Storyline gefunden, ich bin so gut. *hust*

Acj ja. Change of view. Aber Joey wird jetzt beibehalten. Die ganze Zeit über. Jawohlja."

04.07.2005
 

*-*-.-*-*-.-*-*-.-*-*-.-*-*-.-*-*-.-*-*-.-*-*-.-*-*
 

Zuspätkommen ist doof.

Zuspätkommen hat immer drei Folgen.

Erstens: Der Blick meines Lehrers

Zweitens: Das Stirnrunzeln meines Lehrers

Drittens: Der Eintrag ins Klassenbuch meines Lehrers.

Immer in der Reihenfolge: Blick, Runzeln, Klassenbuch. Und da ist es egal an welchem Tag ich in welches Fach reinstolpere. Blick, Runzeln, Klassenbuch.

Die Kommentare haben schon lange aufgehört. Auch von meinen Mitschülern.
 

Aber es ist eigentlich nicht meine Schuld, wenn ich es nun einmal nicht im vorgegeben Zeitrahmen zur Schule schaffe. Im Ernst, das ist einfach unmöglich, wenn man nicht drei Schritte von ihr entfernt wohnt. Egal welcher Kerl festgelegt hat, dass man pünktlich um Acht dort sitzen sollte, er war ein Idiot.

Nicht nur, dass es wahnsinnig früh ist und die Gehirnzellen doch erstmal eine Warmlaufphase brauchen, was anscheinend jeder Mensch über Dreißig vergessen hat, nein, es ist auch noch mitten im sonstigen Berufsverkehr.

Eigentlich schließt ja mein Bus direkt an den Zug an, das heißt, eigentlich müsste ich aus dem Bus aussteigen, zur Bahnhaltestelle schlendern können und dort noch einmal drei Minuten warten, bis die Bahn kommt. Uneigentlich, wenn zuviel Verkehr ist, was ungefähr jeden Morgen passiert, verpasst man den Zug oder muss zumindest rennen.
 

Auf dem Fahrplan steht, dass ich fünf Minuten vor Schulbeginn da sein sollte.

In Wirklichkeit sehe ich mich zehn Minuten nach dem Klingeln mit Blick, Runzeln Klassenbuch konfrontiert. Trotz Rennen.
 

Es ist wirklich nicht fair und jeden Morgen so. Und doch gibt es eine Sache, die ich an dieser Morgenroutine mag. Jedes Mal, wenn ich den Bahnsteig entlang sprinte, ob neben einer schick herausgeputzten Dame oder einem Typen im Blaumann, jedes Mal, wenn alle nur an die Tür denken, die jeden Moment zugehen könnte oder diesen blöden LKW-Fahrer verfluchen, der den Stau seine zwei Meter länger gemacht hat und diesen Bus kostbaren dreißig Sekunden geraubt hat, ja, dann sind alle Menschen wirklich gleich.
 

Hey, ich weiß selbst, dass das komisch klingt. Gleichheit verbindet man mit Politik und „I have a dream“ und all dem Zeugs, das man im Unterricht lernt, aber wann sonst ist es wirklich egal, was du gerade trägst oder eben nicht oder ob du neben einem erfolgreichen Geschäftsführer oder einem Schüler der Unterstufe rennst? Das Aussehen ist nicht wichtig. Niemand achtet mehr auf seine Frisur, niemand betrachtet einen abschätzend, niemand macht sich Gedanken darum, wie sein Anzug sitzt oder etwas in der Art, wenn das nicht absolute Gleichheit ist, was dann?

Erst hinter der Tür setzt das normale Leben wieder ein, es wird durch Haare gefahren und Sachen werden glatt gestrichen. Dann ist wirklich alles wie immer.
 

Manchmal, wenn ich nicht wie wild fluche, weil mir gerade im Bus noch nicht gemachte Mathehausaufgaben eingefallen sind, die ich auch in der Bahn nicht mehr schaffen werde, und ich wieder einmal diesen Weg zu ihr hoch renne, dann stelle ich mir Kaiba vor, wie er neben mir entlang hetzt, mit einem verbissenem Gesichtsausdruck und auch noch versucht sie zu erreichen.
 

Ich sehe ihn jedes Mal praktisch vor mir, sein langer Mantel knickt auf Kniehöhe ab, solch ein glorreiches Zusammenspiel liefert der Wind und dieses Zeug, was auch immer er darin hat; sein Pony wird nach hinten geweht, seine Aktentasche schaukelt bedächtig. Und jedes Mal übersieht er eine Unebenheit und schlägt der Länge nach auf den Boden auf. Er ist unverletzt, jedoch wird seine Hose schmutzig, sein Mantel bekommt ein Loch, nur ein ganz kleines, aber er sieht es sofort. Seine Wangen sind gerötet, sein Atem geht schneller, sein Blick ist noch kälter als Eis, die Bahn fährt weg. Mit mir, aber ohne ihn. Schade aber auch.
 

Allerdings baut mich das nur solange auf, bis ich den Klassenraum betrete, ja richtig, bis zum Blick, Runzeln, Klassenbuch, und ich dann auf den echten Kaiba treffe. Der sitzt natürlich schon längst auf seinem Platz, die Beine überschlagen, einen Collegeblock vor sich und einen schwarzen Kuli mit "Kaiba Corporation"-Schriftzug - dieser Angeber - in der Hand. Fast jeden Morgen lässt er sich dazu herab auf zu schauen und mir einen hochmütigen Blick, gepaart mit einem gehässigen Lächeln, zu schenken. Ist dies nicht der Fall, ist Kaiba entweder nicht da oder gerade dabei Yugi in Grund und Boden zu starren, das kommt allerdings auch immer seltener vor.
 

Und dann kam der Tag, an dem alles anders wurde. Man merkte es schon beim Aufstehen. Es lag etwas in der Luft. So in etwa, wie man die Spannung kurz vor einem Gewitter spüren kann. Es war seltsam. Ich lies Kaiba sich bei meinem morgendlichen Sprint die Hand aufschürfen, dafür erreichte ich die Bahn nicht mehr und sie fuhr ohne mich los. Als ich dann natürlich viel zu spät in die Klasse geschlichen kam, saß nicht wie erwartet meine Kunstlehrerin hinter dem Pult, sondern mein Klassenlehrer, der alles andere als erfreut über meine „kleine“ Verspätung war. Sein Steckenpferd heißt Pünktlichkeit und was soll ich sagen? Ich war noch nie ein guter Reiter gewesen.

„Joseph Wheeler, ich weiß, dass du jetzt einen langen Schulweg hast, allerdings ist das Maß langsam voll. Wenn du weiterhin zu spät kommst, muss ich deinen Eltern schreiben.“, erklärte er mir kühl. Und ich schluckte.
 

Das durfte nämlich unter keinen Umständen passieren. „An deine Eltern“ hieß bei mir nämlich „an deinen Vater“ und der hatte sich erst vor kurzem mühsam aus seinem Alkoholdesaster heraus gearbeitet, was eine neue Wohnung, einen neuen Job und vor allem sein schlechtes Gewissen bedeutete. Er meinte jetzt alles perfekt machen zu müssen und sich ins Besondere um die Erziehung seines Sohnes zu kümmern. Wenn ihn jemals so ein Brief erreichen sollte, konnte ich mich auf mindestens drei Diskussionsabende vorbereiten, an denen er dann mit seinem abgebrochenen Psychologiestudium den Grund meiner andauernden Verspätungen heraus zu bekommen versuchen würde, um ihn dann angemessen zu analysieren.

Und das brauchten wir beide ehrlich nicht. Also nickte ich nur folgsam und durfte danach dann durch die gesamte Schule rennen, um einen verdammten Stuhl zu suchen, da der letzte an eine neue Mitschülerin vergeben worden war. Aber das alles war streng genommen nur unangenehm. Ein schlechter Tag halt, nichts weltbewegendes, nichts, was mich auf immer und ewig an genau diesen, einen Tag erinnern würde, nichts außer dem, was mich richtig aus der Fassung brachte:

Kaiba ignorierte mich.
 

Das hatte ich noch nie erlebt.
 

Es war schon öfters vorgekommen, dass mich Kaiba mit eisigem Schweigen „gestraft“ hatte, doch schien er mich dann zumindest mit seinen Blicken aufspießen zu wollen, was die fehlende Kommunikation, wenn man es so nennen darf, wieder ausgeglichen hatte, aber heute, da war nichts.

Überhaupt gar, gar nichts.

Ich betrete die Klasse, Kaibas Radiergummi zieht seine vollkommene Aufmerksamkeit auf sich.

Ich stoße seinen Block vom Pult, er merkt es noch nicht einmal, so überaus interessant ist die Linde vor unserem Klassenzimmer und als er seinen Blick zurück auf seinen Tisch richtet, hat sich schon jemand erbarmt und es wieder aufgehoben, Spielverderber.

Ich baue mich vor ihm auf, er rennt mich um und was das Höchste ist: ER SCHAUT ÜBER MICH HINWEG!

Niemand übersah Joey Wheeler! Wer war ich denn bitte? Und das brüllte ich ihm auch hinterher, aber da war er schon um eine Ecke gebogen. Was bildete sich dieser Kerl eigentlich ein? So spielte man das Spiel aber nicht. So nicht!

Nur, wie bringt man das jemanden bei, für den man praktisch Luft ist? Ein Plan musste her…
 


 

************

Anmerkung 27.01.2008:

Dieses Kapitel wurde noch einmal überarbeitet und neu geschrieben.

Wer das "Original" doch noch haben möchte, der folgt einfach diesem Link:

http://barhocker.livejournal.com/1145.html#cutid1

Ich kann einfach nichts wegschmeißen, so schlecht es auch sein mag.

Trotz Überabeitung können hier übrigens noch tausend Fehler rumschwirren. Ohne Beta ist das Autorenleben ein schweres Leben.

Aber machbar. Hoffe ich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2007-07-17T17:30:40+00:00 17.07.2007 19:30
Nanü?

Was ist denn in den sonst so streitlustigen Seto gefahren?
Also, das mit dem Plan find ich wirklich drollig... >.<

Dein Schreibstil war auch total klasse und die Sache mit der Straßenbahn hat mir total super gefallen. Genauso geil, wie der "erste Prolog"

Eule °v°
Von:  Legoory
2006-01-13T17:48:58+00:00 13.01.2006 18:48
wohooooooo ein plan xDD
Von: abgemeldet
2005-10-23T12:47:44+00:00 23.10.2005 14:47
krass ^^
geht doch net, einfach so joey übersehen bzw. ignorieren...
jetzt gehts aber los
*den kochlöffel raushol*
Von: abgemeldet
2005-09-23T14:37:36+00:00 23.09.2005 16:37
Schöööööööööööööööööööööööööööön!!!!!!!!!! *schmelz*
Genau die Portion Kitsch, die ich heute brauche. Ich will mehr!!!!!!!!!!!

Schreibst du mir eine ENS, wenn es weitergeht?

baba^^
Sister S. von Rokky
Von:  Angel_Ayane
2005-09-17T17:01:51+00:00 17.09.2005 19:01
schlimmer seto ignorier dein geliebtes hündchen nich *mit seto schimpf* xDD genau gute frage wieso ignboroert er ihn? schreibs du mir bitte ne ens wenn du weiter geschrieben hast und hochgeladen hast ja? finde deine FF bis jetzt echt supa gut ^-^ und gut geschrieben (\^.^/)
also bye bye
aya
Von: abgemeldet
2005-07-20T15:13:08+00:00 20.07.2005 17:13
echt geil
das ist mal wieder typisch seto
aber wieso ignoriert er ihn
wird das noch beantwortet?
hoffentlich
schreib mir BITE ne ens wenns weitergeht
Von:  MapleLeaf
2005-07-08T11:29:59+00:00 08.07.2005 13:29
Hallo^^
voll cool der anfang.
armer joey, dass er so von Seto "gestraft" wird^^
mach bitte weiter
Baba
Jamaicagirl


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