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Regentropfen

von

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GemEinsamkeit

Kapitel 1 - GemEinsamkeit
 

Es regnete.

Sein Kopf lehnte gegen die Fensterscheibe. Er liebte dieses kalte Gefühl des Glases an seiner Stirn, wie sich diese Kälte durch seinen ganzen Kopf zog. Ihn langsam taub werden ließ. Er folgte den am Glas runterlaufenden Regentropfen mit den Augen, wie sie sich verbanden und größer wurden. Doch zum Ende hin alles verloren!

In seinem CD-Player spielte nur ein Lied. Es schallte durch die Wohnung. Tonlos sang er mit. Es trieb ihm die Tränen in die Augen. Jedes Mal wenn es von neuem begann. Alles um ihn herum. Vergessen.

Für ihn existierte nur noch die Kälte und die Musik. Diese Dinge gaben ihm das Gefühl zu ersticken, ersticken in seiner eigenen Hilflosigkeit. Aber zugleich spendeten sie ihm Trost.

Er zitterte. Nicht nur vor Kälte. Ihn beschlich das Gefühl der Einsamkeit. Er hasste dieses Gefühl. Es machte ihn schutzlos und trieb ihn zu Sachen, die er nie machen wollte. Ein leises Seufzen drang aus seiner Kehle.

Er merkte auch nicht, dass ihn jemand beobachtete. Die Lautstärke der Musik, hatte die Schritte des anderen übertönt. Dieser stand im Türrahmen und beobachtete seinen Schatz. Es war schwer für ihn herauszufinden was sein Liebling wirklich dachte. Er erzählte nicht viel. Hörte lieber zu. Und doch hatte er das Gefühl mehr über ihn zu wissen als dieser selber. Er sah so verloren aus auf der Fensterbank.

Es war nicht das erste Mal, dass er so dasaß. Ohne den Blick von ihm zu wenden, setzte Die sich auf den Sessel. Er ließ seinen Blick über Shinya gleiten. Über seinen schlanken Körper.

Man könnte denken er würde jede Sekunde zusammenbrechen. So zierlich und doch so stark. Er hielt soviel aus.

Der Regen schlug weiter unerbittlich gegen die Fensterscheibe. Die Zeit schien stehen geblieben zu sein. Er drehte sich leicht auf der Fensterbank. Sein Kopf schmerzte. Seine Gedanken wirbelten verloren darin herum. Er sah nur noch das Grau. Das Grau der Welt.. das Grau in seinem Leben. Langsam hob er die Hand und folgte mit einem Finger der Bahn des Regentropfens. Er war wunderschön.

Jeder dieser Tropfen war einzigartig in seiner Beschaffenheit in seiner Größe...So wie die Menschen. Sie konnte sich verbinden, fand einen Gleichgesinnten der mit ihm durch den Rest seiner Blüte ging. Doch am Ende verbanden sich alle! Das Band jener zwei Tropfen...

Wurde es aufgelöst? Getrennt in der Pfütze?

Waren sie weiter zusammen?

Oder allein in dem großen Meer?

Wärme erfüllte seinen Körper...zwei Arme schlangen sich um seine Hüften. Er lächelte als sich ein Kopf auf seine Schulter lehnte. Er wusste keine Antwort auf seine Frage. Aber eins wusste er sicher. Er musste den Weg zum Meer nicht allein bestreiten.

Denn er hatte Die. Seinen zweiten Regentropfen...

Träumerische Leere

Hier ist Kapitel 2!^^ Genauso kurz wie eins aber ich versprech das nächste Kapitel ist länger... nicht viel aber immerhin.. *entschuldigend smile* Ich danke den drei Kommischreibern~ *-warumono-, arai-guma und das_chibi knuddel*

^^ Hoffe dieses gefällt euch wie das erste~

Und viel Spaß allen anderen die diese FF auch lesen~

*smile*

Kakoon

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Kapitel 2 - Träumerische Leere
 

Toshiya drehte sich langsam um. Ein Schmerz durchfuhr seinen Körper. Ihm tat alles weh. Er hob die Hand über die Augen und versuchte etwas zu erkennen. Verschwommen. Er schloss sie wieder, versuchte sich zu erinnern. Nur verschwommene Bilder. Langsam schüttelte er den Kopf und versuchte sich aufzusetzen. Wieder durchfuhr ihn der Schmerz. Ließ ihn zusammenzucken.

Er rieb sich die Augen, sah etwas klarer. Ein Blick durch den Raum. Er kannte diese Wohnung nicht.

Leichte Panik stieg in ihm auf...wo war er gelandet? Warum war er nackt?

Eine Tür ging auf. Die einzige in diesem Raum. Ein Mann trat ein. Er schaut ihn an, sagt ihm wie gut er doch war. Das Schreien war nicht nötig gewesen. Ungläubige Augenpaare trafen kalte. Tränen stiegen in ihm auf. Toshiya schüttelte den Kopf. Der Andere kam näher, packte ihn am Oberarm und zog ihn vom Bett. Er solle die Klappe halten und verschwinden. Er sei allein. Keiner sorge sich um ihn! Toshiya zog sich hastig an und rannte...

Lief die belebten Straßen entlang, sah niemanden. Merkte nicht wenn er wen anrempelte. Stolperte vor sich hin, fiel, stand wieder auf. Wusste nicht wohin. Fühlte sich alleine. Er zitterte und lehnte sich erschöpft an eine Wand. Ließ sich an dieser runterrutschen. Er sah verloren aus und doch bemerkte ihn keiner.

Tränen brannten ihm in den Augen, suchten sich langsam den Weg über seine Wangen. Er versteckte sein Gesicht. Keiner sollte ihn sehen. Nicht so. Er machte alles unsichtbar, sich unsichtbar. Schloss sich in der Dunkelheit seiner Ärmel ein. Versuchte darin zu verkriechen. Glaubte, die Blicke der

Vorbeigehenden auf sich zu spüren. Er rappelte sich langsam auf und schaute sich um. Er wusste wohin er gehen konnte. Langsam, bedacht darauf ungesehen zu bleiben, setzte er seinen Weg fort.

Sah sich um wie ein Reh, verschreckt, ängstlich. Hoffte niemanden zu sehen oder selbst erkannt zu werden. Zu langsam verstrich die Zeit bis er sein Wohnblock entdeckte. Seine Wohnung, seine einzige Zuflucht.

Das Türschloss fiel mit einem leisen Klicken hinter Toshiya ins Schloss. Er ließ sich seufzend an der Tür hinunterrutschen. Endlich keine Menschen mehr. Einfach nur noch die Stille, die Dunkelheit, die Leere, die Einsamkeit. Er lässt seinen Blick durch den Flur schweifen. Schüttelt langsam den Kopf und krabbelte langsam ins Wohnzimmer, bedacht keine Geräusche zu machen, um die Stille nicht zu durchbrechen. Rollte sich dann auf dem Sofa zusammen. Sein Blick, leer. Er fühlte sich unwohl nicht berechtigt hier zu sein, die Stille zu genießen. War er hier richtig?

Langsam fielen ihm die Augen zu, er war den ganzen Tag durch die Stadt geirrt, auf der Suche. Er wusste nicht wonach, wusste nicht warum. Geborgenheit? Es war nur ein Gefühl.

Langsam schloss er die Augen, genoss die Dunkelheit und versank schließlich in ihr. In einen Traum voller Fiktion und mehr noch, mit zu viel Wahrheit...

Silent Tears

Kapitel 3 - Silent Tears
 

"Die?"

Ein leises fragendes Brummen war als Antwort war zu hören.

"Was denkst du über Regentropfen?" Er schaute noch immer wie gebannt aus dem Fenster. Der Angesprochene stutze.

"Na ja sie sind nass. Es sind viele, unzählbar und kommen meistens wenn man sie nicht braucht!" Shinya nickte leicht, war aber mit der Antwort nicht zufrieden.

"Glaubst du, dass sie auch so was wie ein Leben haben?" Er verfolgte wieder mit seinen Augen einen Regentropfen, der die Scheibe hinunterlief.

"Leben?", kam die verstutzte Gegenfrage. " Sie fallen doch nur vom Himmel zum Boden!" Der Rothaarige hauchte sanft gegen den Hals seines Geliebten. Dieser lächelte.

"Aber wenn du sie als Lebewesen sehen würdest. Nur einen Augenblick... siehst du dann nicht das Leben jedes einzelnen auf diesem Planeten? Sie treffen zusammen und..." Er stockte als er einen Finger auf seinen Lippen spürte.

"Psst..." wurde ihm ins Ohr geflüstert. "Ich weiß was du meinst." Die drückte ihn fester an sich und schaute in den Regen. Versunken in Gedanken strich Shinya sanft über die Hand von Die. //Jeder Regentropfen ein Mensch. Jeder Mensch allein... ein paar Jahre verbunden, Jahre... ein Leben? Kann das alles stimmen? Warum können sich verbundene Tropfen nicht mehr trennen? Trennen sich nur bei einem Zusammentreffen eines dritten Tropfens. Finden sie auf anhieb das richtige Gegenstück? //

Er schüttelte leicht den Kopf. Er sollte nicht über solche Dinge nachdenken. Nicht jetzt. Er war doch glücklich. Er wird geliebt und liebt selber. Doch warum machte er sich dann solche Gedanken? Konnte er nicht einfach glücklich sein?

"Hey Süßer... Was denkst du soviel nach?" Leichte Küsse auf seinem Hals. "Ich hab Angst..." Er drehte sich leicht zu Die um. "Das es irgendwann mit uns zu Ende geht. Der Gedanke macht mich traurig, aber ich kann ihn auch nicht verbannen. In Situationen wie jetzt... denke ich. Ich denke über alles nach und ich weiß das es irgendwann vorbei sein wird." Er schaute dem Rothaarigen traurig in die Augen. Ein Lächeln kam zurück. In seinen Blick mischte sich Verwirrung und Unverständnis.

"Irgendwann ist alles vorbei, egal was angefangen hat irgendwann gibt es ein Ende dafür. auch wenn man es nicht wahrhaben will und man kann sich dagegen nicht wehren. Man kann es nur hinnehmen so wie es ist! Und solange diese Zeit nicht da ist, soll man das genießen was man hat!" Shinya hob eine Augenbraue und schaute seinen Gitaristen argwöhnisch an.

"Und ich soll dir jetzt glauben, dass das was du gesagt hast auch wirklich von dir kam?" Dieser kratzte sich verlegen am Kopf und grinste. "Okay ich hab das aus einem Schnulzenfilm... aber es klingt doch nicht schlecht oder?" Er musste lächeln.

"Nein klingt es nicht aber..."

"Und jetzt kommt etwas von mir..." unterbrach Die ihn. Der Ältere zog ihn wieder in seine Arme.

"Ich liebe dich! Und das letzte was ich mir wünsche ist es von dir getrennt zu sein und ich glaube an eine Liebe die ewig dauert!" flüsterte Die ihm ins Ohr. Bei diesen Worten bekam er eine Gänsehaut.

Wie kann ein Mensch ihm das sagen? Weiß er es wirklich! Kann man wissen ob man einen Menschen von ganzem Herz liebt? Kann man es spüren? Man sieht es nicht, wie kann man es dann wissen? Er weiß es doch selber! Er liebt Die! Aber ist es nicht eine Einbildung, die man hat um nicht allein zu sein um sich nicht allein durch das Leben schlagen zu müssen? Er hasste sich für diese Gedanken. Aber sie ließen sich nicht verdrängen! Für immer! Für immer wollte er lieben! Aber ist es das was es ausmacht? Was sie zusammenhält? Die Liebe...

Stumme Tränen liefen ihm über die Wangen. Er drehte sich um und umarmte Die, vergrub sein Gesicht in seiner Halsbeuge. //Warum tut es so weh? Heißt Liebe nicht das Gefühl

unendlichen Glückes? Ist es nicht das schönste Gefühl der Welt? Warum tut es dann so weh?//

Er schluchzte leise, fühlte sich so hilflos. //Er liebt mich doch! Er tut es. Warum dann diese Schmerzen? Immer, wenn ich ihm in die Augen sehe, ihn umarme, seine Wärme spüre, sein Lächeln bewundern darf, habe ich das Gefühl zu ersticken. Ersticken vor Zuneigung. Ohne ihn erfriere ich!//

Die hielt den zitternden Körper seines Geliebten fest. Er wüsste nur zu gern was in ihm vorgeht, was er denkt. Aber der Rothaarige wusste, dass es besser ist nicht danach zu fragen. Es fiel ihm schwer, ihn so zu sehen. Hilflos, zusammengekauert und weinend. Doch schlimmer war der Gedanke nicht zu wissen warum! Er konnte ihm dadurch auch nicht helfen! Er kann doch nicht ewig einfach nur für ihn da sein. Ihn festhalten und umarmen. //Was geht nur in dir vor?//

Die zog ihn noch ein bisschen fester an sich. Er wollte Shinya beschützen, aber wie kann er das machen wenn sein Liebling sich nicht öffnet? Er wusste, dass es jedem schwer fällt über seine Gedanken zu reden. Doch er muss sich doch bewusst sein, dass er ihm nur helfen will, zeigen das man auch zusammen Probleme lösen kann. Die schaute über den Rücken des Anderen aus dem Fenster. //Regentropfen... //

Things aren't the way they were before

Kapitel 4 - Things aren't the way they were before
 

Da lag er nun. Zusammengekauert auf der Couch. Sein Gesicht erhellt durch das Licht der Straßenlaterne, die neben dem Fenster steht. Es glitzert von den Tränen, die über seine Wangen laufen. Er schläft. Ein unruhiger Schlaf. Er zittert und atmet schwer. Ein Zucken durchfährt immer und immer wieder seine Glieder. Wovon träumt er, dass er den Mund wie bei einem Schrei aufreißt aber kein Ton entweicht? Hat er Angst zu schreien? Angst, dass jemand auf ihn aufmerksam wird?

Auf der großen Couch wirkt er verloren. Das Licht der Laterne macht es zu einem traurigen Bild. Mitleid würde sich in dem Menschen breit machen, der das sehen würde. So wie bei dem, der im Türrahmen steht und auf die Figur schaut.

Mit einem traurigen Gesichtsausdruck, geht Kaoru auf den Schlafenden zu .Er schüttelt leicht den Kopf. Wo war er letzte Nacht nur wieder gewesen. Warum verschloss er sich immer mehr vor ihm? Seine Kehle schnürte sich zu als er auf den Menschen auf der Couch hinunter sah. Er streckte langsam die Hand aus. Wissend über die Reaktion des Schlafenden. Als er leicht seine Schulter berührte, zuckte dieser zusammen. Schmerzlich und voller Angst verzog er sein Gesicht. Rutschte näher an die Lehne und kehrte ihm den Rücken. Er wachte nicht auf, zitterte dennoch stärker. Warum tat es so weh? Warum tat es so verdammt weh? Er konnte ihm nicht helfen. Er konnte es nicht! Kaorus Augen füllten sich langsam mit Tränen. //Warum lässt du es nicht zu! Warum lässt du dir nicht helfen? Ich will dir helfen! Ich will dir zeigen das jemand für dich da ist! Warum nicht? Warum?//

Ein Schluchzer entfuhr ihm. Er sank auf die Knie und krallte sich in die Sofakissen. Er fühlte sich nutzlos, unfähig zu helfen.

Er stand langsam wieder auf und holte eine Decke aus dem Schlafzimmer. Vorsichtig deckte er den Jüngeren zu, bedacht darauf ihn nicht zu berühren, nicht wieder Schmerzen zuzufügen, auch wenn es ihn selber in Stücke riss. Wieder würde er allein im Bett schlafen. Es war schon seit Wochen das gleiche. Doch er wusste nicht wie er das ändern konnte. Nach außen behielten sie das Bild einer glücklichen Beziehung. Er wusste das könne nicht ewig halten, aber er wollte es nicht wahrhaben. //Ich habe dich noch nicht aufgegeben! Ich werde kämpfen! Erst wenn du mir in die Augen siehst und sagst ich soll verschwinden, werde ich es lassen!//

Er zog sich aus und legte sich ins Bett. Ein Blick auf die andere Seite machte ihm wieder schmerzlich bewusst, wie schwer es werden würde. Wieder stiegen die Tränen brennend heiß nach oben. Wieder drückte er sein Kopf in die Kissen um seine Schluchzer zu unterdrücken. Wieder schlief er erschöpft von seinen Gedanken und erschöpft von seinen Tränen ein.
 

~*~
 

Mit einem Niesen fuhr Kaoru hoch und die Sonne brachte ihren goldenen Schimmer in das Zimmer. So als ob sie ihn auslachen würde. Ihm zeigt wie schön doch der Tag sein könnte. Ein leichtes zynisches Lächeln huschte über seine Lippen. Er stieg aus dem Bett.

Nachdem er sich einige Sachen zusammengesucht hatte, machte er sich auf den Weg ins Bad. In der offenen Wohnzimmertür blieb er kurz stehen und schaute auf den Schlafenden auf der Couch. Ein Seufzen entfuhr ihm eh er das Bad betrat und hinter sich die Tür schloss. Er wollte gar nicht in den Spiegel sehen, weil er genau wusste wie er aussah. Wie jeden Morgen nach einer verheulten Nacht. Er hatte dunkle Ringe unter den noch leicht geschwollenen Augen. Seine Wangen glühten und er fühlte sich ausgetrocknet.//Eine Dusche bringt das schon wieder in Ordnung...//

Er stellte sich eben unter diese und stellte das kalte Wasser ein. Ein kurzes Zucken durchfuhr ihn als der kalte Strahl auf seine nackte Haut traf. Aber es tat gut. Kühlend hielt er sein Gesicht unter den kalten Wasserstrahl. Es war als würde die Kälte sein Gehirn betäuben, seine Gedanken einfrieren. Zwar nur für diesen Augenblick, aber das reichte ihm nur für ein paar Minuten das Gefühl zu haben, das alles in Ordnung ist. Er stellte das Wasser ab und stieg aus der Dusche. Nachdem er sich abgetrocknet hatte und angezogen war, warf er noch einmal einen Blick in den Spiegel. //Bin ich stark genug?//

Er schüttelte leicht den Kopf und machte sich auf den Weg in die Küche.
 

Nur noch im Halbschlaf lag er auf der Couch. Ihm stieg der frische Kaffeegeruch in die Nase und langsam öffnete er die Augen. Er war zu Hause. Darf er es so nennen? Zu Hause? Er wollte sich jetzt keine Gedanken darüber machen. Er sah Kaoru in der Küche hantieren, genau wie jeden Morgen. //Warum tust du das noch für mich? Warum tust du dir das an? Siehst du nicht das es zerstört ist? Durch mich?// Toshiya biss sich auf die Unterlippe. Vorrausahnend was passieren würde. Wie jeden Morgen.

Er schlug die Decke zurück und setzte sich auf. Kaoru drehte sich zu der Geräuschquelle um und ließ ein schüchternes "Guten Morgen!" verlauten. Kurz gefolgt mit einem "Der Kaffee ist gleich fertig!" Der Tisch reichlich gedeckt. Doch er selber hatte keinen Hunger, eher noch verkrampfte sich sein Magen zu wissen, dass er das für sie beide gemacht hat. // für uns...// Er seufzte und ging in das Schlafzimmer. Mit seinen Klamotten verschwand er dann im Bad.

Kurz darauf hörte man das Wasser aus der Dusche rauschen. Doch diesmal war das Wasser nicht zum Gedanken verdrängen, mehr noch zum Abwaschen. Abwaschen des Schmerzes, der Angst, dass es wieder kommt. Mit der Gewissheit das es wiederkommt. Wieder nahm er den Schwamm und schrubbte seinen Körper bis er feuerrot war, schon Striemen aufwies. //Es geht nicht weg...es geht nicht... warum nicht???//

Ein leises frustriertes Wimmern. Noch einmal der Versuch mit dem Schwamm. Es war fast schon ein Zwang immer und immer wieder über die dreckigen Stellen zu rubbeln. Es MUSSTE weggehen. Als sich die ersten leichten blutigen Schlieren bildeten gab er auf. Enttäuscht und frustriert stieg er aus der Dusche und trocknete sich ab. Toshiya zog sich an und ging mit den Blick auf den Boden, in die Küche.
 

Kaoru saß schon auf seinem Platz und schaute den Jüngeren an. Er goss ihm wortlos einen Kaffee ein und nahm einen Schluck von seinem eigenen. Ihm tat es weh ihn so zusammengekauert auf diesem Stuhl sitzen zu sehen. Er schmierte sich langsam ein Brötchen, obwohl er eigentlich kein Hunger verspürte, aber er musste irgendwas tun. Dieses Schweigen machte ihn fast verrückt.

Mit kleinen Fragen versuchte er sie zu überspielen, doch eine Antwort kam nicht zurück. Vielleicht ein fast unmerkliches Kopf schütteln. Er trank nur seinen Kaffee. Er aß nichts und er sah nicht auf den Tisch. Immer auf seine Hände.

Kaoru konnte sich das nicht mit ansehen. Jeden Morgen das Gleiche, jede Woche war er einmal nicht da. Er wollte wissen wo er war! Er wollte ihm helfen! Doch er stieß nur auf Schweigen. "Toshiya? Wo warst du gestern?" Wieder die gleiche Frage. Wie jede Woche. Der Angesprochene reagierte nicht darauf, starrte weiter auf seine Hände. "Warum willst du es mir nicht sagen?" versuchte der Ältere es in einem ruhigen Ton weiter. Es entging ihm nicht das sein Gegenüber mit jeder Frage unruhiger wurde.
 

//Warum tust du das? Warum kannst du nicht einfach den Mund halten!? Ich kann es dir nicht sagen! Nicht DIR! Du würdest es nicht verstehen. Keiner würde es verstehen!//

Weitere Fragen prasselten auf ihn ein. Dann war es still. Nur ein kleiner zittriger Seufzer war zu hören. Kaoru war den Tränen nahe. Es tat weh ihn so zu hören. Aber er konnte nicht, durfte nicht. Toshiya hatte nicht einmal mehr die Kraft ihn anzusehen. Den Menschen mit dem er glücklich werden wollte.

Er war daran Schuld, dass der Mensch den er nie weinen sehen wollte, nun den Tränen nahe war. Das dieser Mensch nachts wegen ihm weinte. //Warum verlässt du mich nicht? Warum bist du immer noch hier? Ich weise dich ab. Ich rede nicht mit dir und doch bist du noch hier. Versuchst unsere Beziehung zu retten, aber..//

"Vertraust du mir nicht mehr?" Leise drang diese Frage an sein Ohr, riss ihn aus seinen Gedanken, lies ihn alles in sich verkrampfen. Seine Augen weiteten sich. //Was soll diese Frage?//

"Ich meine, wir reden kaum noch miteinander. Früher bist du einfach zu mir gekommen und hast darauf losgesprudelt." Er hörte wie Kaoru weinte. Er hörte es regelrecht wie die Tränen über seine Wangen liefen. Wie er sie wegwischte mit der Hoffnung das sie versiegten. Doch es ist wie der Regen. Sie werden immer mehr. Bis der Himmel erschöpft ist. //Hör auf, bitte! Ich habe dich zum weinen gebracht. Ich gehöre nicht zu dir...//

"Bitte warum kann es nicht wie früher sein? Was hab ich falsch gemacht das du dich von mir abwendest? Wie kann ich es wieder gut machen? Toshiya ich lie..."

"NEIN! Nein nein nein! Halt den Mund!" Toshiya sprang auf, schaute einem erschrockenen Kaoru in die Augen.

"Nein. Du bist an gar nichts schuld, an nichts. Du bist perfekt. Aber ich. Ich bin nicht gut für dich! Verstehst du das nicht? Ich habe dich die letzten Wochen abgewiesen, ich habe dich ignoriert. Ich habe kein Wort mit dir gesprochen und du bist immer noch hier! Kümmerst dich immer noch um mich! Aber ich will das nicht! Ich tu dir nur weh! Du weinst jede Nacht wegen mir! Du hast diesen traurigen Blick wegen mir! Du lügst wegen mir! Ich will das nicht! Ich will das alles nicht mehr! Hör auf! Ich will nicht das du mir hilfst. Ich ich ich will nicht mehr das du hier bist! Ich will nicht mehr! Ich will das du gehst!" Er stand nach Luft ringend vor ihm. Er konnte diesen Ausdruck in Kaorus Augen nicht mehr ertragen. Er drehte sich um und rannte. Rannte aus dem Haus, rannte vor ihm weg, vor seinem Glück, vor seiner Liebe. Einfach weg...

//Es tut mir leid...//
 

Nach einiger Zeit schaute Kaoru immer noch ungläubig auf die Tür durch die er verschwunden war. //Ich will das du gehst...//

Immer wieder schwirrte dieser Satz durch seinem Kopf. Er schaute auf seine Hände. Sie zitterten. Sein Blick war verschwommen, von Tränen getrübt. Er hat ihn verlassen. Doch warum fühlte er nichts?

Stumme Schreie

So mal wieder Zeit für ein bissl Vorgeplänkel~

So mit dem 5. Kapitel fängt nun die eigentliche Geschichte an. Jaa... man merkt.. ich konnte mich mit der "Vorgeschichte" nicht kurz fassen. Ich hoffe man verzeiht es mir.^^"

Ich danke dann auch allen Lesern, die bis jetzt durchgehalten haben~ und wenn es Kritik oder so etwas gibt. Am besten wären Verbesserungsvorschläge ^^" dann einfach Kommi hinterlassen o.O; Bricht einem glaube kein Bein ab.

So dann wünsch ich noch viel Spaß beim Lesen von Kapitel 5~
 

babay Kakoon
 

Kapitel 5 - Stummer Schrei
 

Die löste sich aus der Umarmung, die ihn an seinem Geliebten hielt und lächelte leicht. "Ich geh ein bisschen raus, okay? Ich brauch frische Luft!" Er gab ihm einen leichten Kuss auf die Lippen und ging in den Flur. Zog sich langsam an und verließ die Wohnung.

Der Regen hatte aufgehört als er auf die Straße trat. Die Sonne schien ihm ins Gesicht. Irgendwie wirkte die Atmosphäre lächerlich. Er hatte die ganze Nacht mit seinem Liebling auf der Fensterbank gesessen und kein Wort geredet. Er fuhr sich zweifelnd durch die Haare und suchte sich eine Zigarette und zündete sie sich an. Langsam ging er die Straßen entlang. Sah in die Pfützen, sah die Welt darin verzerrt. //Wie in einem Traum...//

Er wusste nicht wohin er gehen sollte, wollte eigentlich nur raus und ließ sich jetzt von seinen Füßen tragen. Er achtete nicht auf die Menschen, was ihn interessiert war das Nass. Wie es von den Fenstersimsen und den Dächern tropfte. Was es für ein Geräusch zwischen den Blättern eines Baumes machte. Schaute zu wie es die Schaufenster hinunterlief. Es war beruhigend und zu gleich hatte es etwas beängstigendes an sich. Es war als ob er erdrückt würde von diesen Tropfen. Von diesen Millionen von Tropfen, die um ihn herum waren. Flossen, still lagen, fielen, aufgespritzt wurden. Doch es war auch befreiend zu wissen, dass eine Sache über ihm stand, dass er sich gegen eine Sache nicht wehren kann. Das diese Sache natürlich war. Überlebenswichtig für ihn, die Pflanzen, seine Umwelt.

Es war überraschend für ihn solche Gedanken zu haben. Der Mann, der sich nie wirklich Sorgen oder Gedanken in irgendeiner Weise gemacht hatte. Doch Shinya hatte ihn verändert. Seit er ihn kennen gelernt hatte, war er nicht mehr der Gleiche. Er blieb stehen und sah sich um.

Er war einmal genauso wie diese Menschen gewesen. Uneinsichtig. Nichts anderes. Nicht arrogant, nicht blind...nein alle von ihnen sahen es, fühlten es, wussten es aber eingestehen wollten sie es sich nicht. Keiner wollte abhängig sein. Aber diese Abhängigkeit ist immer vorhanden!

Die fing an zu lächeln. Es war ein ehrliches Lächeln für alle Menschen die es sahen, die ihn verstanden.

Seine Zigarette lag unangerührt in einer Pfütze, die Glut im kühlen Nass erloschen. Sanft hat sich das Wasser der Hitze angenommen, sie in das Land der Träume gesogen, in das Leben hinein. Während er auf die Zigarette schaute, liefen die anderen Menschen dieser Stadt an ihm vorbei. Jeder für sich. Keiner denkt an den anderen, alle nur an sich. An ihr Leben, an ihre Arbeit, an ihre Zukunft. Nichts gemeinsam.

Doch ein Mensch war nicht in diesen Zyklus integriert. Einer stand an der Straße, schaute sich um, schien durch die anderen hindurch zu sehen und doch jedes Detail von den anderen aufzusaugen. Mit seinen braunen Augen grub er sich durch die Menschenmassen, als ob er etwas suchte. Vielleicht war es auch nur Einbildung eines Außenstehenden.

Jeder würde sagen er sähe verloren aus, nicht zugehörig. Aber was wenn es auf die anderen zutrifft, wenn die anderen alles nur mit ihrem Tagesablauf überspielen. Das überspielen worüber sie wirklich denken, was ihre wirklichen Ängste sind. Sie spielen sich alle etwas vor, um ihr Leben schöner zu gestalten, um es lebensfähig zu machen.

Langsam machte sich der kleine Blonde auf den Weg. Er hatte Hunger.

Während er durch die belebten Straßen lief, schaute er auf den Boden. Beobachtete die eiligen Füße wie sie in sein Blickfeld traten und wieder verschwanden. Er achtete nicht drauf ob er wen anstieß, weil es um diese Zeit nichtig war. Keiner würde etwas sagen. Die Bürgersteige sind überfüllt. Alle wollen nach Hause. In ihre vier Wände, die ihr Leben repräsentieren oder es schön lügen.

Er musste lächeln. Dieser Gedanke gefiel ihm. Schön lügen konnte man sich einiges und es war dazu auch noch so einfach! Er blieb vor einer großen Pfütze stehen, blickte auf und sah den hastigen Haufen zu, wie er sich um diese Pfütze schob um nicht hineinzutreten, sich die Füße zu nässen... Er wusste nicht warum aber die Pfütze zog ihn an. Unergründlich wie tief sie ist, unergründlich warum alle eine Pfütze meiden.

Langsam, ein Schritt vor den anderen setzend ging er der Mitte des kleinen Wasserloches entgegen. Spürte wie durch den Stoff seiner Schuhe das Wasser drang, fühlte sich wie hypnotisiert von der kleinen schwarzen Mitte, unergründlich wie tief. Seine Beine wurden schwerer, seine Hosenbeine saugten sich voll Wasser. Bis zu den Knöcheln stand er im Nass, die Schwärze erzwungen, festgehalten von ihr. Mit dem Blick den kleinen Wellen folgend, die von seinen Bewegungen ausgehen. Immer noch ein Lächeln auf dem Gesicht.

"Wird dir nicht kalt?" Der kleine Blonde zuckte zusammen. Diese Stimme, woher kam sie? Er schaute sich um. Erblickte ein kleines Mädchen, schaute sie fragend an.

"Wie kommst du darauf?" Dieses schaute schüchtern zu Boden.

"Weil das Wasser kalt ist...und meine Mama gesagt hat, dass man sich dann einen Schnupfen holt!" Leise, mit kindlich hoher Stimme eine Antwort. "Willst du etwa krank werden?" Große mandelbraune Augen richteten sich wieder auf den Blonden. Dieser schüttelte mit einem freudlosen Lächeln den Kopf.

"Nein will ich nicht. Aber warum glaubst du ist das Wasser der Pfütze kalt? Ist es denn anderes Wasser, als das in der Wohnung? Macht das Wasser in der Wohnung einen denn nicht auch krank?" Das Kleine schaute ihn an. Ihre Gesichtszüge wurden nachdenklich, ihr Blick schweifte immer von der Pfütze zu ihrem Gesprächspartner hin und her. //Wenn Kinder nachdenken, entdecken sie die Welt neu....Sie sehen die Welt noch ohne Lügen. So wie sie ist, was sie wirklich zeigt...// Er sah, wie sich ein glückliches Lächeln auf die Züge des kleinen Mädchens stahl.

"Das ist das gleiche Wasser!" Sie strahlte ihn an. "Es ist nicht anders. Es sieht nur anders aus! Und es wurde nicht sauber gemacht, weil keiner sich um das Wasser kümmert..." Ihre Fröhlichkeit sprang in Trauer über. "Glaubst du, dass es auch irgendwann sauber wird?" Mit gemischten Gefühlen schaute er sie an. Was sollte er ihr antworten? Würde sie sehen wenn er lügt? Oder glaubt sie ihm alles, was er erzählt? Er konnte sie nicht einschätzen. Kinder waren schwer einzuschätzen. Sie waren noch so unschuldig, wissen nicht was sie tun. Bis man ihnen vorgibt was sie zu tun haben, zu denken haben, wie sie zu Leben haben.

"Jeder wird zu seinem Ursprung zurückkehren und wenn du da bist ist es egal, was du bist oder wie du aussiehst. Da zählt das alles hier nicht. Es ist nichtig. Es ist sinnlos. Es ist die Geburt die der Mensch vollbringt und mit dem Tod ist die Geburt vollendet, oder sie wird abgebrochen." Sie schaute ihn geschockt an.

"Aber dann sind wir doch alle gleich! Das kann doch gar nicht sein! Der da hat doch braune Haut und du bist viel älter als ich!" Protestierende Züge auf ihrem Gesicht. "Ich versteh das nicht!"

Langsam ging er auf sie zu, hockte sich vor ihr.

"Das musst du nicht verstehen Kleine! Wenn du älter wirst, wirst du dich vielleicht an dieses Gespräch erinnern und dann weißt du was ich meinte, aber bis dahin..." Er erhob sich. "Bleib unschuldig!"

Mit diesen Worten drehte er sich um und ließ das kleine Mädchen, in ihrem weißen Kleidchen, mit ihren schwarzen Haaren und ihren trockenen Füßen stehen.
 

Auf einer Bank an einer Bushaltestelle sitzend, die Szene beobachtend. Schaut dem kleinen Mädchen zu, wie es stehen gelassen wird, wie es auf die Pfütze guckt. Ein geschrieener Name lässt es zusammenzucken, es sich umdrehen. Eine Frau rennt auf sie zu, geht in die Hocke und umarmt sie schluchzend, schimpft mit ihr. Nimmt sie an die Hand und geht weg, verliert sich in der Menschenmenge, dass weiße Kleid des kleinen Mädchens wird grau, verschwindet ganz, verschwimmt vor seinem Blick.

Wieder überall nur hastende Menschen. Er blieb sitzen, wollte Ruhe, fand sie nicht. Aber wenn er einer dieser hastenden Menschen wäre, würde er seinen Schmerzen, seinen Kummer vergessen? Hat er dann nicht nur die Probleme der Arbeit im Kopf?

Sein Handy vibrierte. Er schrak auf, ging ran. Sein Arbeitgeber. Schreien am anderen Ende der Leitung. Er soll sich bloß einen Wecker stellen, schon wieder zu spät. Entweder er komme sofort oder er solle gleich zu Hause bleiben. Ein Klicken, ein Tuten. Es war aufgelegt worden. Er schaute aufs Handy, fuhr sich durch die blauen Haare.

Versagen, überall versagt er... Hat er jemals etwas zu seiner Zufriedenheit geschafft? Keine klare Antwort. Ein Zittern durchfuhr seinen Körper, als er ein Paar bei einem zärtlichen Kuss beobachtete. Sein Herz zog sich schmerzhaft zusammen. //Du bist selbst schuld, Toshiya! Du machst dir doch alles kaputt! Eigentlich müsstest du dich schon daran gewöhnt haben!//

Seufzend stand er auf. Selbstmitleid würde da auch nicht helfen. Er war schuld an seinen Problemen und nur er alleine konnte sie lösen. //Aber ich habe nicht die Kraft! Ich kann daran gar nichts ändern. Ich habe mein Glück verlassen, bevor es an mir zerbricht! Es ist besser so! Er wird mich vergessen! Ich weiß es! Alles wird einmal vergessen werden, egal wie wichtig es einmal dieser Person war!//

Doch ein Herz vergisst nie...
 

Er saß immer noch mit dem Blick auf die Tür gerichtet in der Küche. Langsam schüttelte er den Kopf. Ein Traum...das war nur ein Alptraum. Ein ganz böser....er wusste, dass er gleich aufwachen würde. Zwicken, einmal in den Arm zwicken und er wacht im Bett auf, blinzelt in die Sonne.

Er kniff sich und den Arm, immer und immer wieder, doch es passierte nichts. Er saß immer noch in der Küche, hatte immer noch Toshiya's letzten Satz in seinem Kopf. Es sollte doch einfach nur weg! Weg verschwinden. Es war ihm egal wie! Auch wenn die Zeit zurückgedreht werden musste, es ging so einfach nicht! Nach ein paar Minuten gab er schluchzend auf, einige rote Stellen zeigten sich auf seinem Arm. Er biss sich auf die Lippen. Er wollte nicht weinen, nicht jetzt. //Ich kann es nicht glauben! Er hat es gesagt! Ich wollte ihm doch nur helfen! Warum kann ich ihm nicht helfen! Auch wenn er mich ignoriert und abweisend behandelt hat, liebe ich ihn doch trotzdem!//

Tief durchatmend, versuchte er sich zu beruhigen. Wenn er jetzt durchdreht bringt es keinem etwas. Er stand mit zittrigen Beinen auf und begann den Tisch abzuräumen. Verstaute alles an seinem Platz und wusch das benutze Geschirr ab. Schaute sich um, stellte die Stühle ran.

//Ich sollte wohl besser packen....// Langsam ging er durch den Flur Richtung Schlafzimmer. Wieder kamen ihm die Tränen. Er wollte hier einfach nicht weg! Es war sein zu Hause mit seinem Geliebten...warum wurde er nur durch einen Satz aus der Umgebung und aus der Nähe seines Freundes gezerrt? //Weil er mich nicht in seinem Leben haben will!//

Langsam liefen die Tränen über seine Wangen, als er an einem am Boden liegenden zusammengefalteten Zettel achtlos vorbei ging. Im Schlafzimmer nahm er seinen Koffer vom Schrank und stellte ihn auf das Bett. Es war schwer für ihn, sehr schwer. Es ging nicht ohne Tränen, es war als würde er etwas verloren haben und ohne den Versuch zu machen es wiederzufinden, weggehen. Einfach verschwinden... Doch es tat nicht weh, es war nur schwer. Er hatte einen Kloß im Hals, fühlte sich stehen gelassen, stehen gelassen von sich selber. Als hätte alles in ihm aufgehört zu funktionieren. Er fing wieder an zu zittern, er ließ die T-Shirts fallen, die er grade in den Koffer packen wollte. Sich selbst umarmend ging er langsam in die Knie, ihm wurde schlecht, kniff die Augen zusammen. Keine Kraft mehr war zum Aufstehen geblieben, langsam drehte er sich um. Er atmete tief durch und öffnete wieder die Augen, starrte vor sich auf dem Teppich, sah wie seine Hände auch jetzt noch unkontrolliert zitterten. Als der Pinkhaarige in der Tür ankam, versuchte er sich am Türrahmen hochzuziehen, dabei viel sein Blick auf eine Zettel. Zusammengefaltet lag er da, sah zerknittert aus. Seit wann lag dieser da? Woher? Von ihm konnte er nicht sein. Das wüsste er! //Ob ihn Toshiya verloren hat?// Er starrte diesen Zettel minutenlang an ohne sich zu bewegen. Was sollte er tun? Er griff nach dem Zettel. Er faltete ihn auseinander, hatte ein Drücken im Magen. Dann, krakelige Schrift, seine Sicht war wieder verschwommen. Heimlich haben sich Tränen aus seinen Augen gestohlen, ohne Gefühl. Er blinzelte ein paar mal bis er die Buchstaben erkannte....

Hallo Schlampe!

Du warst wieder einmal hervorragend, deine Schmerzensschreie sind immer wieder ein Genuss. Du wirst nächsten Dienstag wieder auf mich warten! Du weißt wo! Wenn du zu spät kommst, wirst du sehen was du davon hast! Es gibt noch einige mehr Leute die dich wollen! Und du wirst willig sein, du gehörst mir! Ich besitze dich! Vergiss das nicht! Ich sehe dich! Ich weiß was du machst! Ich höre jedes Wort was du sagst! Ich kontrolliere jeden Atemzug den du machst!

Bis zum nächsten Mal....

Ungläubig las er diesen Zettel, dreimal viermal. Immer wieder. Das konnte nicht sein. Nein nicht sein Toshiya. Nicht der Mann, den er über alles liebte! Nein! Er lies den Zettel fallen, kalte Schauer liefen ihm den Rücken hinunter. //Ich bin schuld! Ich hätte das bemerken müssen! Ich hätte ihn da raus holen müssen! Ihm helfen! ...immer wieder ein Genuss....deswegen hat er sich verschlossen. Warum hab ich das nicht gesehen???//

Er stand auf, schaute sich hastig im Flur um. Er kochte vor Wut, wollte alles rausbrüllen. Die Wut auf sich, die Wut auf diesen Kerl, die Wut auf Toshiya. Einfach alles! Er ging den Flur entlang, wollte schreien. Es kam kein Ton raus. Hastig lief er durch die Wohnung. Im Wohnzimmer brach er zusammen. Sein Gesicht in die Hände vergrabend, fing er an zu weinen, er konnte nicht mehr. Es ging nicht mehr. Es war zu viel, alles schien einzubrechen, seine Mauer war weg.

Hilflos hockte er neben dem Tisch und weinte. Spürte wie der Hass gegen sich selber auftürmte, zu einer riesigen Welle anstieg. Er schaute auf seine Arme, Schluchzer ließen seinen Körper zucken. Er fing an sich zu kratzen. Kratzte über seine Arme. Schmerz. Er wollte den Schmerz spüren, wollte sehen ob er lebte. Ein Traum alles nur ein Traum. Kein Schmerz, Leere, taub, still.

Nichts...alles verschwommen, er hasste sich, dass er verschwommen sah. Biss in seinen Arm, biss immer wieder zu, immer fester, schmerzlos, ohne Gefühl. Hastig, fast panisch schweifte sein Blick durch den Raum...Brieföffner. Ein kurzer Griff nach links. Kurz hintereinander stach er sich in den Arm. Nichts, nur Druckstellen. Er schrie auf vor Wut, vor unterbewussten, unerkannten Schmerz.

Er hatte keine klaren Gedanken mehr, nichts war mehr von ihm da. Nur noch die Verzweiflung trieb ihn, suchte etwas, was es beendete. Auf der Lehne des Sofas entdeckte er eine Schere. Er krabbelte hin, hatte keine Zeit zu verlieren, öffnete die Schere, setzte willkürlich auf seinem Arm an. Schnell, schnell, schnell. Zwei Schnitte tat er. Starrte auf diese. Sein Blick klärte sich, Blut lief ihm über den Arm. In dicken roten Tropfen floss sein Leben aus ihm. Er schaute fassungslos auf seinem Arm. //Was hab ich getan....??// Er stand benommen auf, schaute auf die Schere in seiner Hand, lies sie zu Boden fallen....
 

Und in einem Restaurant in der Stadt fiel ein Tablett mit Geschirr zu Boden und ein blauhaariger Mann brach in Tränen aus.

Vertraute Fremde

Das neue Kapitel ist da~

Es wird jetzt wohl immer ein bissl länger dauern da die Schule wieder angefangen hat uû *seufz* Ich will immer noch kein Abi machen ... was die Lehrer uns da alles erzählen!>< Ich werd in der Prüfung schreiend rausrennen!XD

Aber ich glaube das tut hier gerade gar nichts zur Sache. oô Dies ist mal wieder ein Chap mit zu wenig Handlung und zu vielen Gedanken... wie ich meine aber irgendwie sind sie auch wichtig... ich weiß auch nicht.. macht euch lieber selbst ein Bild davon!^^

Das heißt viel Spaß beim lesen!

Kommentare und noch besser Kritik wär erwünscht!^^

|Kakoon|
 

6. Kapitel - Vertraute Fremde
 

Weinend saß er am Boden. Wollte nicht mehr aufstehen. Wollte nichts mehr sehen. Wollte nichts mehr hören. Alles sollte weg. Es tat alles weh, es war nicht wie es sein sollte! Alle starrten ihn an. Es war als wüssten sie es, mit angewiderten Gesichtern beobachteten sie ihn.

"Geht...geht weg!" flüsterte er, hielt die Hände auf die Ohren gepresst, angezogene Beine, wirr durch den Raum schauend. //Weg weg weg! Sie dürfen mich nicht kriegen! Nicht sie!//

Er schlug nach den Händen, die versuchten ihn hochzuheben. Er trat nach Körpern, alles was ihm zu nah kam. Allein sein, Ruhe, kein Lärm, nichts. Alles weg. Langsam kroch er rückwärts. An die Wand. Eingeengt. Bedrängt. Zerbrochen.

Eine Gestalt im Raum ist nicht panisch aufgesprungen, wollte nicht wissen was los war. Auf die Szenerie schauend, trank er seinen Tee. Probleme anderer gingen den Blonden nichts an, doch er dachte immer über diese nach. Es war nicht abstellbar.. immer wenn er Zeit hatte und denken konnte, kam alles über ihn. Es zeigte sich alles in unverhohlener Wahrheit, mit zu viel Realität und zu viel Lügen. Er kam damit klar, er fand einen Ausgleich. Schreiben, einfach alles aufschreiben wenn es über ihn kam, wenn ihn seine Gedanken zu Boden drückten, ihn fesselten und halb erstickten...

Nur ein Stift, nur ein Zettel und alles löste sich von ihm. Die Betäubung die auf seinem Körper lag, seine Gedanken einschloss. Danach kam der Schmerz...langsam kroch er von seiner Hand durch seinen ganzen Körper, die Verzweiflung, die Einsamkeit, das Hilflose. Alles breitete sich in ihm aus. Zeigte wie er wirklich war. Doch wenn er dann den Zettel faltete, sein Büchlein zuklappte oder seine Datei schloss, war alles vorbei. Dann hatte er es überwunden. Es war wieder still, hatte sich zurückgezogen. Doch einige Menschen hatten nichts zum ausweichen, sie wurden zunehmend verrückt. Ob verrückt das richtige Wort ist? //Nein ist es nicht...er ist nicht verrückt...normal ist das richtige Wort...er weiß wie alles wirklich ist. Doch er will zurück. Zurück in seine Welt, die er sich aufgebaut hatte...//

Er stand auf. Langsam ging er zu der Menschenmasse drängte sich durch, wollte sehen, was er schon wusste. Er war sich nicht sicher ob er Mitleid empfand als er ihn dort sitzen sah, vielleicht war es auch Hass, dass er zeigen konnte wie es ihm wirklich ging. Und doch war da noch etwas was er nicht definieren konnte, das ihn anzog. Wie die Pfütze, die ihn vorhin verschluckte, die ihm zeigte was Wirklichkeit war. Die Augen des Blauhaarigen fixierten ihn. //Unergründlich...//

Er stockte. Sie schrieen. Diese Augen schrieen vor Verzweiflung, vor Einsamkeit... vor Schmerzen. Einfach alles. Er konnte nicht sagen, dass es ihn schockierte, aber es brachte sein Bild ins wanken. Hatte er wirklich recht damit, dass Menschen sich alles vorlügen um sich ihres eigenen Denkens zu entmächtigen? War es nicht mehr noch, dass die Menschen versuchten ihr Glück zu finden. Ihr Leben um die Hoffnung aufbauten, um ihr Glück. Rissen die Menschen, die sich der Realität bewusst geworden sind, aus ihrer eigenen Welt? Krampfen sich an die Realität und vergessen dabei die Unwirklichkeit die selbst die Realität ausstrahlt? Was konnte man dagegen tun? Er wusste es nicht.
 

Es fing wieder an zu regnen. Die Sonne hat sich hinter den Wolken versteckt. Ihre Traumwelt zurückgeholt, die Realität vor sich verschlossen. Menschen spannen ihre Regenschirme auf, alle Farben schweben durch die Straßen, schützen die Träger und ein Mann sitzt immer noch mit dem Kopf gegen die Fensterscheibe gelehnt, vermissend, den Regentropfen mit den Fingern folgend.

Sein Blick nach draußen getrübt. Er versuchte etwas zu erkennen, die verschwommenen Gestalten auf dem Bürgersteig klar zu sehen. Doch Regentropfen sind wie Tränen. Verklären den Blick, trüben ihn, lassen ihn verschwimmen. Wollen alles abschirmen und vergessen machen lassen. Sie können nicht entscheiden ob gut oder böse. Alles ist nichtig. Alles ist gleich. Ein Schlag gegen die Scheibe, ein Schmerz durch die Hand, durch den Körper. Selbst zusammenzuckend von dieser Aktion. //Warum?//

Er schaute auf seine Faust, die immer noch an der Scheibe lag, dieser Risse verpasst hatte. Langsam kroch die Kälte durch seinen Körper wie der Schmerz kurz zuvor. Erschloss sich langsam seinen Arm, ging über zu seiner Brust, schloss sich in sein Herz, lies es erstarren. Er zog die Hand ruckartig zurück, fasste sich an die Brust. //Nein...//

Etwas ließ in wieder zusammenzucken, seine schreckgeweiteten Augen schließen, doch er konnte es nicht definieren. Es war nah und fern, kam näher und verschwand immer mehr. Das einzige was immer blieb war die Kälte, ihm war kalt. Gefangen. Er wollte schreien, kein Ton kam heraus. Er wollte hören, eine dumpfe Stille legte sich auf seine Ohren. Er wollte hier raus, er konnte sich nicht mehr bewegen. Er öffnete die Augen. Alles schwarz. Leere. Kalt, es wurde immer kälter. Sein Atem kroch weiß und schwer aus ihm heraus.. Sein Denken gefror, wie alles in ihm. Er vergas. Er vergas alles was er kannte. Sein Leben, seine Familie, seine Liebe. Alle verschwanden, vergessen in der Kälte. Allein... //Allein...ich bin allein! Ich war schon immer allein. Ich hatte nie Freunde, eine richtige Familie...alle sind nur nett zu mir. Mehr nicht...sie nutzen mich nur aus! NETT mehr nicht! Sie haben mich vergessen, alle. Ich will sie auch vergessen ihre Namen, ihr Gesicht! Ich brauch sie nicht. Ich bin nicht allein, ich hab mich, ich brauche niemanden außer mich...Kenne niemanden, niemand kennt mich! Sie haben mich alle nie gesehen, nie gehört. Selbst wenn ich den Mund aufmachte! Groß, dünn, hässlich, zu weiblich. Für jeden nur ein Spielzeug, für jeden nur zum ausnutzen!//

Diese Leere, diese Kälte, diese Einsamkeit. Vertraut nicht fremd. Normal nicht außergewöhnlich. Typisch... //für mich...//

Er zuckte wieder zusammen. Wieder dieses etwas. Es tat weh, tief in ihm. Es versuchte herauszukommen, heraus aus seinem Käfig. Eingesperrt, er hatte es geschafft es einzusperren. Es wand sich, heulte, wimmerte, wollte raus. Er konnte es nicht zu lassen. Es würde nur wieder verletzt werden. Er vernahm ein lautes Klicken. Er riss die Augen auf.

"Shinya? Ich bin wieder da!" Die schloss die Tür und zog sich aus. Er war gewohnt keine Antwort zu erhalten, bekam aber immer ein Lächeln wenn er um die Ecke kam. Dieses Lächeln liebte er. //Ob er immer noch auf dem Fensterbrett sitzt?// Ein leichtes trauriges Lächeln schlich sich auf das Gesicht des Rothaarigen. Warum verschloss er sich immer auf diese Art und Weise? Manchmal kam er gar nicht an ihn ran, wenn er dort saß. Erleichtert war er als er vor seinem Spaziergang mit ihm reden konnte, doch war es nicht wie immer. Ihn beschlich öfters das Gefühl, dass etwas anderes dahinter steckte. Was keiner sehen durfte und keiner gesehen hat. Eigentlich wollte er ihm nur helfen, für ihn da sein, ihm seine Liebe geben. Langsam ging er ins Wohnzimmer, sein Herz zog sich zusammen bei dem was er dort sah.

Er konnte wieder sehen, er schloss seine Augen sofort. Grell, die Schwärze war weg, die Kälte geblieben. Geräusche drangen wie Explosionen an seine Ohren, ließen ihn sich zusammenkauern, zu einer Kugel werden. Alles auszuschließen versuchend. Er zitterte. Ihm tat alles weh, ihm fiel wieder ein warum. Er war runtergefallen. Hatte es nicht mitbekommen, wollte es nicht wissen. Ein lautes Geräusch von der Tür, Welle von Geräuschen. Er wollte sie nicht hören. Zurück in seine Welt. Er wollte schreien, aber es kratze nur, kehlige kurze Laute. Er öffnete die Augen, alles verschwommen, trüb. Doch eines erkannte er klar. Geschockte und verletzte Augen.

Die schaute auf den zitternden Körper herunter. Ungläubig flog sein Blick über diesen Menschen, seinen Menschen. Er wusste nicht was er denken sollte, was er fühlen sollte, was er machen sollte. Starr stand er in der Tür, unfähig auch nur einen Ton herauszubringen. In diesem Moment als er ihn liegen sah, kam kein Mitleid, keine Sorge, keine Angst. Es breitete sich Hass in ihm aus. Unbändiger Hass gegen diesen schlanken Körper. Der Hass wurde zur Wut. Er versuchte sie unter Kontrolle zu halten. Sein Körper fing an zu zittern, er ballte seine Hände zu Fäusten. Seine Fingernägel gruben sich schmerzhaft in seine Handflächen. "Warum tust du das?" zischte er. "Warum tust du mir das an?"

Flatternde Augenlider, ein leises unterdrücktes, leicht höhnisches Stöhnen. "...dir..." kam es brüchig zurück. "Was sollte ich dir schon antun können?" Er setzte sich auf. Hielt sich, abgestützt durch seine Hände, oben. Krabbelte zum Sessel und kauerte sich in ihn. Ein kurzer Wisch über seine Augen. Tränen versiegt. Gleichgültig und erschöpft schaute er ihn an. " Denk lieber drüber nach was du mir immer antust!" Unfähig Gedanken bei sich zu behalten. Seine Stimme genauso gleichgültig wie sein Blick. Beobachtete den anderen, spürte seine Anspannung, verstand sie nicht. Er wusste auch, dass er einer Auseinandersetzung nicht mehr aus dem Weg gehen konnte, zu lange hatte er es aufgeschoben. Er hatte gespürt wie Die es immer mehr in sich hineingefressen hatte, den Mund gehalten hat. Doch dagegen getan hatte er nichts, zu viel Angst, dass es endgültig sein könnte...

"Was ich dir immer antue?" Ungläubigkeit schwang in der vor Wut zitternden Stimme, brachte Die noch mehr in Rage. "Was habe ich dir angetan, wann habe ich dich verletzt, wann hab ich dir einen Grund gegeben traurig zu sein, wann hab ich dir einen Grund gegeben über unsere Beziehung nachzudenken ob sie überhaupt noch eine Existenz hat, ob sie lebt und ob beide überhaupt daran interessiert sind? Wann! Sag es mir WANN!" Brüllend schlug er mit der Faust gegen die Wand. "Ich habe immer zurückgesteckt, ich habe versucht dir das zu geben was du brauchst. Ich habe dich umarmt wenn es dir schlecht ging, wenn du jemanden gebraucht hast. Ich habe dir zugehört wenn du jemanden zum reden brauchtest. Ich hab mich verdammt noch mal für dich geändert! Und was kriege ich von dir? Nichts! Du verschließt dich immer mehr! Ich weiß nicht was mit dir los ist, was du denkst, was du fühlst, wie es dir überhaupt geht. Ich..." Er stockte. Schaute ihn an. Sah wie er da hockte, zusammengekauert, mit traurigen Augen. Er biss sich auf die Unterlippe. //Du hast es mir noch nie gesagt... Nicht ein einziges Mal in unserer Beziehung...Warum nicht? Diese drei Worte. Worte, die alles bedeuten, alles zeigen, alles sind.// Können Worte wichtiger als Taten werden? Sind Worte wirklich mehr wert? Was macht sie so wertvoll? Was zeigen sie, was bringen sie mehr zum Ausdruck? Kann man mit Worten die Wahrheit nicht noch mehr verdrehen? Sie unwirklich erscheinen lassen? Mit Worten kann man eine neue Welt aufbauen, eine alte einreißen. Man kann ohne Scham, ohne Reue lügen. Können dann Worte vom Herzen kommen? Kann man Worten wirklich noch glauben schenken? Belügen sich die Menschen nicht allein schon, wenn sie Worten, gesprochenen Worten, glauben schenken? Warum hören sie nicht auf die Kleinigkeiten? Warum beachten sie sie nicht? Warum werden kleine Beweise des schönsten Gefühls der Welt übersehen. Das kleine Lächeln, der schüchterne Blick, die "zufällige" Berührung? Werden sie als normal eingestuft? Haben sie ihre Besonderheit verloren? Warum? Sollte es ihn beunruhigen? Er wusste nicht wie er es auffassen sollte, was er jetzt machen sollte. Aufgewühlt, so viele Fragen, keine Antworten, hilflos...

"Komm her!" und verwirrt. Er schaute Shinya fragend an. Die Aufforderung nicht registrierend, nur langsam kam die Bedeutung dieser zwei Wörter an. Doch diese verwirrte ihn nur noch mehr. Doch Shinya schaute ernst zurück. Langsam kam er auf ihn zu, stand dann vor ihm, hockt sich vor ihn, blickte ihm direkt in die Augen. //Was passiert mit uns?//

Shinya streckte einen Arm aus und fuhr Die über die Wange, legte leicht seinen Kopf schief. Fuhr mit seinen Fingern über seine Stirn, über seinen Nasenrücken, über sein Kinn. Malte sacht die Konturen seiner Lippen nach, seine Augenbrauen, sog alles in sich auf. Ein Lächeln stahl sich auf sein Gesicht. War er wirklich so allein? Er wusste, dass es nicht stimmte. Er wusste, dass ein Mensch immer bei ihm bleiben würde. Die's Worte hatten ihm gezeigt, dass er bleiben würde. Er beugte sich vor..."Wir sind Regentropfen, Die!" und küsste ihn sanft auf die Lippen.
 

Er leckte sich über die Lippen, schmeckte das Salz der Tränen. Schaute sich hastig um. Fand was er suchte. Zog sich schnell ein Taschentuch aus der Packung und hielt es auf die zwei nah beieinander liegenden Schnitten. Immer noch zitternd stand er im Raum. Fuhr sich mit der anderen Hand durch die lilanen Haare. Was hatte er getan? Er schloss kurz die Augen. Alles drehte sich.

Nach einer Weile öffnete er sie wieder, schaute sich noch einmal um. Es kam ihm alles so unwirklich vor, es gehörte nicht mehr zu ihm, zu seinem Leben. Er ist ein Fremder geworden. Oder war er schon immer ein Fremder in seinem eigenen Leben? Hatte er es nicht mitbekommen als er fremd wurde oder wollte er es sich nicht eingestehen?

Kaoru hob die Schere auf und legte sie zurück auf den Tisch. Hatte er sich nicht eingeredet für seine Liebe zu kämpfen, dass alles wieder wie früher werden kann? Das er es schafft ihn zurückzugewinnen? Er ballte seine Hände zu Fäusten. "Er hat mir gesagt, dass ich gehen soll!" flüsterte er sch leise zu. Doch er konnte und wollte nicht gehen, nicht jetzt.

Er hob das vergessene Taschentuch auf und ging ins Bad. Er stützte sich am Rand des Waschbeckens ab und lehnte mit seiner Stirn an sein kühles Spiegelbild. Seufzend schloss er die Augen. "Ich habe keine Kraft mehr..." wisperte er brüchig seinem Gegenüber ins Gesicht. Neue Tränen liefen seine Wangen hinunter. "Wie kann ich dir helfen, wenn ich nicht einmal schaffe stark zu bleiben... wie soll ich dich da retten?"

Langsam öffnete er die Augen. Doch er sah nicht in sein Gesicht. Toshiya stand dort im Spiegel, schaute ihn traurig an, seine Lippen bewegten sich, aber er konnte nicht verstehen was er sagte. Plötzlich riss der Blauhaarige im Spiegel die Augen auf und schüttelte den Kopf, taumelte rückwärts. "Toshiya!" brüllte Kaoru und schlug gegen den Spiegel. Er starrte in den Spiegel, alles was er sah waren seine weitaufgerissenen Augen und seine tränenassen Wangen. "Komm wieder zurück zu mir..." flüsterte er, senkte den Blick.

Langsam ließ er seine Hand hinunter sinken. Er lehnte seinen Kopf wieder gegen das Spiegelglas, schloss die Augen und lauschte seinem Atem. Gleichmäßig und leicht zittrig.

Plötzlich drang ein schrilles Klingeln durch die Wohnung. Kaoru schrie erschrocken auf und fiel nach hinten. Hektisch schaute er durch das Bad. Was war das? Es ertönte erneut und riss die Stille entzwei. Er zuckte abermals zusammen. Leise murmelte er sich zu: "Das Telefon. Es ist nur das Telefon..." Langsam stand er auf. Er wollte mit niemanden sprechen geschweige denn telefonieren. Es sei denn... "Toshiya!"

Er rannte los, bekam die Kurve zum Wohnzimmer nicht und rammte den Türrahmen. Ein Keuchen war zu vernehmen und wie jemand die Telefonanlage vom Schreibtisch riss und ein "Wo bist du?" ins Telefon brüllte. "Herr Niikura?" kam es geschockt zurück. Der Angesprochene bejahte mit zittriger Stimme. "Hier ist Herr Tomai aus dem Restaurant Takashe. Herr Hara ist zusammengebrochen."

Der Geschäftsleiter hörte nach einer kurzen Pause nur ein dumpfen Aufprall und ein Knallen.

"Hallo?"

"Sind sie noch dran?"

"Herr Niikura?"

Ruhiger Sturm

Hallo an alle!^^

Ich hab mich jetzt doch entschieden das 7.Kapitel hochzuladen... eigentlich wollt ich das erst machen wenn mein 10. fertig ist aber meine Schreibblockade bzw. das richtige Wörter finden wird sich wohl noch in die Länge ziehen uû

Heißt wenn das bald nicht zu Ende ist, müsst ihr ab Chap 9 warten. ;__;

Und Reila habe ich erst mal auf Eis gelegt, ich werde es weiter schreiben wenn Regentropfen beendet ist. Aber es wird weitergehen!^-^"

Ansonsten bleibt eigentlich alles beim alten *smile*

Bei Gefallen oder Kritik ist ein Kommi erwünscht.

Und nun viel Spaß mit Kapitel 7~

Eure |Kakoon|
 

7. Kapitel - Ruhiger Sturm
 

"Es ist kein Schmerz mehr."

Nur ein Flüstern.

"Dunkel, Nacht, Einsamkeit."

Ein Augenpaar fixierte sein gegenüber...

"Nie mehr gemeinsam, nur einsam."

Traf auf Angst und Hoffnungslosigkeit. Langsam liefen Tränen über dessen Wangen. Hinterließen nasse, glänzende Spuren auf seinen Wangen. Kyo kam langsam näher und wischte ihm sacht die Tränen weg. Doch es war sinnlos. Immer und immer wieder rannen neue nach. Der Blauhaarige sah ihn ängstlich an, unfähig sich zu wehren.

"Geh weg...!" Fester drückte sich dieser an die Wand. //Warum tut er das? Er soll aufhören. Ich hab nicht das Recht von ihm berührt zu werden! Ich hab nicht das Recht ihn anzusehen! Ich darf nicht...bitte bitte hör auf!//

Ein Schluchzen entfuhr ihm. Er schaute auf die blonden Strähnen, die vor den Augen des Anderen hingen. Schaute in dessen braune Augen. Sie machten ihm Angst. Sie wirkten so kalt, unbelebt. Es schien als wäre die Flamme erloschen, unfähig jemals wieder zu brennen. Es tat weh, diese Kälte zu spüren, wie sie einen langsam umhüllte und alles erfrieren lies. Im Keim erstickte.

Kyo lächelte leicht und riss damit Toshiya aus seinen Gedanken. "Na los komm...wir gehen!"

Er wagte nicht zu widersprechen und stand langsam auf. Als seine Beine wieder nachzugeben drohten, wurde er von dem Kleineren gestützt. Er schaute zu ihm hinunter. Zweifel machten sich in ihm breit. Wo sollte er hin? Er hatte nichts mehr! Alles lag als Scherbenhaufen vor seinen Füßen, es gab nichts mehr... "Wo gehen wir hin?" brüchig und heiser kam es über seine Lippen. Keine Antwort.

Ein kühler Wind fuhr über sein Gesicht als sie auf die Straße kamen, das Café hinter sich gelassen haben. Die nassen Bahnen auf seinem Gesicht wurden getrocknet, eingefroren. Immer noch keine Antwort. Warnend hingen die dunklen Wolken über ihnen unfähig durch ihre schwere weiter zu wandern. Voll Nässe gesogen, wartend diese fallen zu lassen und weiter zu ziehen. Mit dem Wind zu spielen und letztendlich aufgelöst zu werden und den blauen Himmel frei zu geben. Das Blau das viele Menschen zum Lächeln bringt. Mit der Sonne, die viele Herzen höher schlagen lässt. Das ist das Wetter unberechenbar wie der Mensch, genauso verlogen, einsam und selbst verliebt.

Kyo schüttelte den Kopf, ein leichtes Lächeln zog sich auf sein Gesicht. Wieder einmal war er mit seinen Gedanken abgeschweift. Alles um sich rum vergessen gemacht, wie so oft in letzter Zeit.

Ein Tippen auf seine Schulter und ein leise fragendes "Kyo?!" holten ihn abermals aus seiner Gedankenwelt. Er schaute Toshiya mit fragendem Blick an. "Tut mir leid ich war in Gedanken. Was hast du gesagt?"

Ein Nicken. "Du hast gesagt wir gehen..." Toshiya schaute sich unsicher um. "...aber wohin?"
 

Empörte Schreie. Drohungen. Hupen. Quietschende Reifen. Das alles bekam er nicht mit. Nur mit T-Shirt bekleidet, rannte er durch den kalten Herbst. Seine Haut feuerrot vom Wind, sein Gesicht dunkelrot von der Anstrengung. Der schnelle abgehakte Atem, der durch seinen ausgetrockneten Hals zog. Seine Beine, langsam immer schwerer werdend, manchmal den Dienst versagend. Auf all das achtete er nicht. Er musste schneller rennen. Immer wieder fragte er sich warum er noch nicht da war! Warum er so langsam war! Immer wieder zwang er sich schneller zu rennen seinen Körper an seine Grenzen zu treiben. Nur noch ein paar Ecken, nur noch ein paar Meter und er war bei ihm. Kann ihm helfen. Die letzte Biegung, die ihn von Toshiya trennte. Abrupt blieb er stehen. Laut pochte das Blut in seinen Ohren, zitternd am ganzen Körper. Er konnte nicht weiter.

"Zu mir!" sagte der Blonde ohne Umschweife und wollte loslaufen. Doch Toshiya bewegte sich nicht. "Nein!!" kam es wie ein Peitschenschlag aus seinem Mund. Das Herz vom Blauhaarigen setzte aus. Panik machte sich in ihm breit. Kyo zuckte unwillkürlich zusammen bei der Lautstärke. "Was!?" entgegnete er und schaute auf. "Du willst mich zu ihm bringen, dass er mich wieder benutzt!!"

Neue Tränen suchten sich ihren Weg über die frisch getrockneten, immer noch geröteten Wangen. Energisch schüttelte der Kleinere seinen Kopf. "Nein! In meine Wohnung, hörst du? Zu mir! Ich bin nachdem..." "DU LÜGST!" schrie Toshiya auf und stieß den anderen weg. Er sank schluchzend auf die Knie. "Ich will nicht da hin! Ich will nicht! Warum machst du das? Ich dachte du wärst anders!"

Kyo taumelte rückwärts. Als er sich wieder gefangen hat, schaute er auf den Blauhaarigen. Mit diesem Gefühlsausbruch hatte er nicht gerechnet. "Toshiya... ich wohne nicht mehr da!"

Langsam ging er wieder auf ihn zu. Berührte sanft sein Haar. Doch diese wurde weggeschlagen.

"Lass Toshiya in Ruhe!" Nur ein gefährlich leises Zischen.

Kyo hob die Augenbraue. Als er aufschaute, runzelte er die Stirn. Augen voller Zorn bohrten sich in ihn. Langsam ging er ein paar Schritte zurück. Mit solchen Menschen war nicht zu spaßen. Ein falsches Wort... er kannte es selber gut genug. Aber etwas an dem Auftreten des Anderen machte ihm Angst. Es war diese Entschlossenheit, die von ihm ausstrahlte. Sie wirkte nicht aufgesetzt, nicht lächerlich machohaft wie bei diesen Schlägertypen. Er sah nicht aus wie einer von ihnen. Er ging wieder einen Schritt auf Toshiya zu, der immer noch zitternd und weinend am Boden hockte. "Hast du mich nicht verstanden?" Wieder nicht mehr als ein Zischen. "Verschwinde und lass ihn endgültig in Ruhe bevor ich mich vergesse!" Kyo hob beschwichtigend die Hände. "Ich wollte ihm nur..."

"Was wolltest du nur? Was? Ihm wieder das antun? Wie so oft in letzter Zeit? Ihn noch weiter quälen?" Kaoru packte den Kleineren am Hemdkragen und drückte ihn an die nächste Wand.

Ein Schmerz durchfuhr den Körper des Blonden. Seine Augen Schreck geweitet. Nach Luft ringend griff er mit den Händen nach Kaoru's Handgelenk, versuchte ihn weg zu schieben. Doch es war unmöglich den Griff des anderen zu lockern und verräterisch nahm sich die Kälte seinem Körper an.

"Kaoru!" Ein erschrockener kurzer Schrei. Befehlend und voller Angst. Angst um wen? Um sich? Um den Angegriffenen oder Angreifer? Toshiya schaute zwischen den beiden hin und her. Unsicher was er machen kann, was er machen soll. Zitternd am ganzen Körper, unfähig aufzustehen. Verzweiflung stieg in ihm auf, als er sah, dass nichts geschah. Keine Reaktion, kein Wort, nichts. Langsam kroch er vorwärts, Schluchzer kamen über seine Lippen, ließen seinen ganzen Körper erschaudern.

"Bitte Kaoru hör auf..." Kein Befehl mehr, nur noch ein leises abgebrochenes Wimmern. Kyo stieg das Blut in den Kopf. Er fühlte sich hilflos, keine Luft mehr in den Lungen, keinen Boden mehr unter den Füßen. Sein Blick verschwamm allmählich. Konturen schienen ineinander überzugehen. Wieder diese leise schluchzende Stimme. Verzweiflung und Panik mischten sich in ihr, spielten mit ihr.

"Lass ihn doch endlich los!" Kaum hörbar durch das Rauschen des Blutes in Kyo's Ohren und doch so laut wie ein Schrei. Der Griff verstärkte sich, Kyo fing an zu röcheln. Er fing an zu zappeln, schlug um sich, letzte Rettung? Er traf doch es kam keine Reaktion.

"Warum? Warum soll ich ihn loslassen? Warum willst du ihm helfen? Willst du das es so weitergeht?" Kaoru schaute mit ausdruckslosen Worten auf das zappelnde Etwas. Er ließ es los. Der Blonde fiel auf den Boden, versuchte sich in den Steinen festzukrallen, suchte Halt. Schnell und heftig ging sein Atem. Sein Hals fühlte sich wie zugeschnürt an, nur schwer konnte er die Luft durch die Röhre pressen. Er schloss die Augen, um die kommende Übelkeit und den Schwindel zu verbannen. Der kalte Boden war eine Wohltat für seinen überhitzten Kopf. Kaoru sah auf das keuchende Geschöpf herunter. "Wie erbärmlich du doch bist! Sich an anderen vergreifen und sich selber nicht schützen können..." Hass und Verachtung spuckte er dem Kleineren regelrecht entgegen.

Toshiya schaute erschrocken auf. //Er weiß es?// Er schüttelte den Kopf. Das konnte nicht sein, woher? Und wie kam er auf Kyo? Langsam rutschte Toshiya von den Beiden weg.

Kyo stütze sich an der Wand ab und kam so wieder auf die Beine. Er schaute Kaoru in die Augen. "Was soll der Scheiß? Was soll ich ihm denn angetan haben?" spie er ihm ungehalten ins Gesicht, immer noch außer Atem, zittrig auf den Beinen.

"Du fragst mich: Was? Das wagst du dir noch? Aber eins kannst du mir glauben...", Er überwand die paar Meter zwischen Kyo und sich spielend. "Wenn du dich ihm noch einmal näherst, noch einmal Schmerzen zufügst, noch einmal so einen Zettel schreibst, bist du dran! Ich werde dich finden! Egal wo du bist! Ich werde Toshiya beschützen!" zischte er ihm ins Gesicht.

Ein Grinsen zog sich auf Kyo's Gesicht, humorlos, abwertend. "Du solltest erst einmal lernen auf dich selbst zu beschützen und zwar vor dir!" Ein kurzer Deut auf den Arm des Größeren. Toshiya folgte dem Wink und schaute auf Kaoru's Arm. Seine Augen weiteten sich.

Es konnte nicht sein. Warum hat er das getan? Warum? Warum hatte er selbst es nie mitbekommen? Es sah so fisch aus. So neu... voller Qual und Schmerzen. Warum konnte er es nicht aufhalten. Es ging nicht. Er kann sich doch nicht mal selber helfen. Er der kleine Toshiya, der immer für alles benutzt wird, von allen benutzt wird. Warum hat er den Menschen verlassen, der ihn anders behandelt hat. Der alles für ihn getan hätte und vielleicht noch tut? War er wirklich so blind? Hatte er seine eigenen Schmerzen über den Menschen gestellt, der ihn kannte ihn liebte, ihm helfen wollte.

Er fasste sich an seinen Arm. Es war als hätte er ihn geschnitten. Wollte er ihn vielleicht rausschneiden? Aus seinem Körper, seiner Seele? War er ihm nur solche kleinen Schnitte wert?

Seine Gedanken überschlugen sich. Er fing an zu zittern, langsam schlich sich ein schwarzer Nebel vor seine Augen. Tränen liefen über seine Wangen. Unerbittlich erfrischten sie die nasse Straße. Immer und immer wieder. Langsam zog sich ein Lächeln über sein Gesicht. Er wusste, dass es alles seine Schuld war. Er wollte es doch so. Hätte er ihn nicht so hart abgewiesen und einfach ignoriert. Vielleicht wäre die Welt dann noch in Ordnung. Er war sich nicht klar darüber wie man mehr als nur seinen Körper lieben konnte. Selbst bei Kaoru war es genauso... konnte er wirklich glauben das aus purem Sex Liebe geworden ist? Hat Kaoru die letzten Jahre mit ihm wirklich aus Liebe zusammengelebt? Diese Qualen ertragen. Aber rennt man nicht sofort weg wenn man sieht, dass der andere verrückt wird? Sich zum schlechteren ändert. Ihn hasst?

"Warum kann ich nicht mehr denken?" Es war ein hohes Fiepen. Toshiya beugte sich nach vorne und drückte seine Hände gegen den Kopf. Es wurde einfach nicht besser. Er wollte sie vertreiben, dieses ganzen Gedanken. Wozu brauchte er sie? Sie waren sinnlos brachten keine Erkenntnis. Einfach nichts. "Lasst mich in Ruhe! Lasst mich endlich in Ruhe! Bitte! Warum seit ihr immer da! Ich brauch euch nicht ich komme ohne euch klar..." Verzweifelt und wimmernd saß er auf dem Boden. Augen zusammenkneifend, schluchzend.

Kyo und Kaoru schauten geschockt auf Toshiya. Unwissend was zu tun. Kaoru schaffte es sich als erstes aus seiner Starre zu lösen und taumelte auf den Blauhaarigen zu. "Toshiya..." Ein leises tränenersticktes Flüstern. "Ich...es tut mir leid..." Er bückte sich vor ihn und wollte ihn umarmen. Doch der andere schlug seine Hände weg und sprang auf. "NEIN!"

Kyo schaute immer noch auf die Stelle wo die beiden bis eben noch waren. Es kam ihm alles so schrecklich bekannt vor. Er biss sich auf die Unterlippe. Warum kam das alles jetzt wieder hoch? Hatte er deswegen nicht schon genug Tränen geweint? Ein trauriges Lächeln umspielte seine Lippen. Liebe ist schon ein grausames Spiel. Man weiß nicht wie es anfängt, wie es weitergeht und wie es endet. Ein Seufzen entrang seiner Kehle. Meist endete alles sehr schnell. Entweder waren es solche, die nie was mit ihm zu tun haben wollten oder sie waren kriminell. //Das eigentliche Opfer scheint Toshiya zu sein, aber denkt auch jemand an mich? Die Gefühle dich ich für ihn hatte, nein immer noch habe.// Überdeckt von blinder Wut und Hass.

Am Ende wird er wieder vergessen werden. Zu klein, zu laut, zu ernst. Niemand würde glauben, dass dieser Mann Hilfe brauchen könnte. Warum auch? War er nicht stark genug alles allein durchzustehen?

Kyo ballte seine Hände zu Fäusten. Natürlich war er das. Er wurde dazu gezwungen aber bis jetzt hat er der Herausforderung stand gehalten. Er kann und wird sich nicht unterkriegen lassen.

"Verdammt wo will er hin? Wo?" Kaoru stürzte zu dem Blonden und rüttelte an seinen Schultern. "Steh nicht so dumm rum..." Verzweifelung. Der Blick des Anderen kreuzte sich mit dem seinigen. Überraschung.

"W...weiß nicht..." stammelte er nur. Kaoru lies ihn los. "Warum warum warum?? Ich will nicht mehr. Ich kann nicht mehr. Warum lässt er sich nicht helfen?" Kyo sah wie ihm Tränen in die Augen traten. Er tat ihm leid. Ihm wurde bewusst, warum er so ausgerastet war. Er wusste es schon die ganze Zeit... Aber er wollte ihn nicht verstehen, wollte es nicht zu lassen. Es war als würde eine Wunde neu aufgerissen, die schon längst wieder offen war. Versteckt unter einem weißen Tuch. Vergessen gemacht. Doch ihm wurde klar, dass man nichts vergessen kann, man kann nur verdrängen bis es zu groß wird und über einen einbricht... Den Halt wegreißt, den man sich gebaut hat. Allein in der Welt, allein in der eigenen Welt...
 

"...in deiner eigenen Welt?" Shinya zuckte zusammen. Als er die Augen wieder öffnete, verlor er sich in die seines Gegenübers. Ein leichtes Lächeln zog sich über seine Lippen. Die schüttelte grinsend den Kopf. "Von einem Tagtraum in den Anderen...Süßer so geht das nicht!"

Er strich ihm sanft durch die Haare und zog ihn in seine Arme. "Willst du mich nicht wenigstens daran teil haben lassen?" hauchte er Shinya zärtlich in sein Ohr. Der Braunhaarige schmiegte sich an seinen Schatz. Nur ein leises "Hm..." brachte er heraus. Er konnte es nicht mit Worten erklären wie er fühlte. Es war einfach nicht möglich es in Worte zu fassen. Das Gefühl, welches ihn innerlich zerfraß und aber gleichzeitig immer mehr stärkte. Ihm half das Leben zu meistern. Er lächelte wieder leicht. Vielleicht konnte man es doch erklären. Shinya löste sich aus Dies Umarmung und setzte sich auf. "Regentropfen~"

Der Rothaarige blinzelte. Man sah ihm an das er versuchte eine für ihn schlüssige Logik in diesem Wort zu finden. Doch er wusste nicht was sein Gegenüber damit sagen wollte. Die schüttelte ergeben den Kopf. "Gomen..." wisperte er und stand auf. "Ich glaube es ist besser wenn ich gehe..."

"Aber.." Ein Finger auf Shinyas Lippen, ließ ihn verstummen.

"Nichts aber... es ist besser so.." Etwas hatte sich in seinem Blick verändert.

"Die.... warum... wohin... " Keine Antwort. Kein Lächeln. Kein bis bald. Hilflos schaute er ihm nach. Shinya wusste nicht wie er es deuten sollte. Aber es machte ihm Angst. Panik stieg in ihm auf. Die Tür klappte zu. Es klang anders. Es war anders. Warum war das eben geschehen? Warum ist er gegangen? Warum hat er so reagiert? Aber das schlimmste war sein Blick. Es war Hoffnungslosigkeit, die daraus sprach. Angst und etwas endgültiges. Er hatte doch nur ein Wort gesagt. Die wollte ihn doch verstehen. Hat gesagt immer bei ihm zu bleiben ihm zu helfen. Und jetzt ging er. Einfach so. In einem Moment wo er ihn am meisten brauchte. Sein Lächeln, seine Umarmung, seine beruhigenden Worte..

Erst nach einiger Zeit bemerkte er wie sein Körper zitterte. Seine weißen Knöchel, der Finger, die sich in die Lehne gekrallt haben. Die Tränen auf seinem Gesicht, die seinen Blick verzerrten, der immer noch auf der Tür lag aus der Die verschwunden war. Er konnte sich erst aus der Starre reißen, als eine Welle der Übelkeit sich durch seinen Körper zog. Sein Magen zog sich schmerzhaft zusammen, sein Hals brannte, leise Würgelaute waren zu vernehmen bevor Shinya in sein bad stürzte und sich in die Toilette übergab.

Es hörte nicht auf. Es wollte einfach nicht weg. Sein Zittern war schlimmer geworden, Shinya konnte sich kaum am Rand der Toilette festhalten. Aus dem Würgen wurden hemmungslose Schluchzer, ließen ihm kaum Luft zum Atmen. Kein klarer Blick, Tränen strömten ihm aus den Augen, befreiten sich. Er schrie auf. Er wollte nicht heulen, er wollte es nicht mehr tun. Nie nie wieder. Wut keimte sich in ihm auf. Gegen sich selber, gegen Die. //Immer bringst du mich dazu! Warum tust du mir das an!? Warum spielst du mit mir? Warum zerstörst du mich und baust mich wieder auf! Weil ich mich nicht wehren kann? Bist du wirklich so ein verdammt mieses Arschloch?? Ich kann mich doch nicht so getäuscht haben!!//

"Nein das kann nicht sein! Nein nein NEIN!"

Kalter Schmerz.

Fließendes Rot.

Schwärze.

Dunkle Helligkeit

Sodala da bin ich wieder.. ^^

Ich hoffe ihr musstet nicht zu lange warten uû...

Und die Schule nervt immer mehr ;_;

Die Lehrer sind doof, weil sie meinen das man nur für ihr Fach lernen soll xx;

Und ich hoffe ihr lasst mich nach dem 8. Chap noch leben!^^""

*alle knufft*

Und ich bedank mich für die Kommis *_* besonderen dank an meine Stammschreiber~ (clothoid_doll, das_Chibi, princesskoneko)

*euch drei und den anderen Keks schenk*

So ich wünsch euch dann viel Spaß bei dem Chap!^^
 

8. Kapitel - Dunkle Helligkeit
 

Klicken. Farbenspiel aus blau, gelb und rot. Erneutes Klicken. Weiß wird rot. Rot wird grau. Grau fällt in die Dunkelheit. Die schaute der Asche nach wie sie auf den Boden fiel, führte die Zigarette wieder zu seinem Mund und zog daran. Langsam lief er durch die dunklen Straßen. Die Luft drückte auf die Erde. Kein Wind, kein Stern, Finsternis. Allein die Reflektionen der Straßenlaternen in den Pfützen ließen ein mattes Farbenspiel zu.

Er wusste nicht wie lange er schon lief, doch seine Gedanken kreisten immer noch um Shinya. Ihm wurde bewusst wie falsch er war. Falsch an Shinyas Seite. Er konnte ihm nicht helfen, so sehr er es auch wollte. Es war als würde eine unsichtbare Wand zwischen ihnen stehen. Er konnte ihn sehen, berühren aber nicht verstehen. Und das war doch das was er wollte. Ihn verstehen, seine Gedanken, seine Gefühle. Einfach alles. Warum war es ihm verwehrt? Verlangte er zu viel? Leicht schüttelte der Rotschopf seinen Kopf. So falsch kann es doch nicht sein. So dumm konnte er doch nicht sein. Er war doch auch nur ein Mensch, darf er denn nicht das verstehen was er verstehen will? Musste er denn immer wieder zu Boden gedrückt werden, durch die Erkenntnis es nicht zu verstehen. Die wusste, dass er dadurch Menschen verletzte, sogar sehr und ihm zerbrach das Herz dabei. Zu sehen wie er wieder einen Menschen enttäuschte nur wegen seiner Unfähigkeit. Der einzige Ausweg war deswegen nur das Wegrennen. Er wollte und konnte Shinyas enttäuschten Blick nicht mehr ertragen. Wie er ihn einnahm und alles in ihm schmerzlich zusammenziehen ließ. Das einzige was er jemals wollte, war sein Lächeln. Dieses unschuldige liebe Lächeln das einem die Sonne im Herzen aufgehen ließ.

Die seufzte und fuhr sich mit der Hand durch seine Haare. "Wo ist dein Lächeln hin Shin-chan?"

Auch wenn er sein Lächeln jeden Tag sehen konnte, war es nicht das womit er ihn kennen gelernt hatte. Es hatte sich verändert. Doch er konnte sich nicht erklären was es ist. Er wusste nicht was er dachte. Verstand nicht was er ihm mit seiner Gestik sagen wollte. "ARGH...."

Der Rothaarige schrie auf. Er drehte sich im Kreis, sogar in seinen Gedanken. Er kam zu keinem Ergebnis, zu keiner Lösung. Er legte den Kopf in seinen Nacken und schaute in den Himmel. //Aufgelockert...// schoss es ihm durch den Kopf. Einzelne Sterne leuchteten am Himmel. Es dämmerte. Wie lange war er unterwegs? Er schaute sich um. Wo war er?

Die stand auf einer Brücke. Unter ihm ein Fluss. Leise plätscherte er dem Horizont entgegen, der sich langsam rot färbte.
 

Ein Schreien. Kyo schrak auf. Hektisch schaute er sich nach der Quelle dieses Schreies um. Nach einiger Zeit registrierte er den laufenden Fernseher. "Scheißfilm.." murrte er und kramte nach der Fernbedienung. Nachdem er den Bildschirm ausgeschaltet hatte, wurde ihm bewusste wie entkräftet er sich fühlte. Nicht das ihm alles weh tat, aber alles wollte nach unten. //Bloß nichts heben... zu viel Anstrengung...// Er ließ sich wieder auf sein Sofa fallen. "Vielleicht sollt ich zum Schlafen doch das Bett bevorzugen... soll helfen..."

Ein sarkastisches Grinsen zog sich auf sein Gesicht. Der kleine Blonde rieb sich seine Augen und streckte alle Viere von sich. Ein leises Knacken ging durch seinen Körper. Er verzog leicht das Gesicht. "Ich werd alt..."

Wieder setzte er sich auf. Langsam schaute er sich in seinem Wohnzimmer um. Das meiste war noch in Kisten. Er fühlte sich hier nicht wirklich wohl, aber er wusste, dass es dort wo er vorher lebte wesentlich schlimmer war. Leicht schüttelte er den Kopf und machte sich auf den Weg in die Küche. Er wusste nicht warum aber es kam ihm vor als würde er Stunden brauchen. Kyo wuschelte sich leicht durch die blonden Haare und schaute auf die Wanduhr. Halb vier. Ein skeptischer Blick aus dem Fenster. //Schon so hell?// Ein Zucken der Schultern folgte. Was interessierte ihn das Wetter. Wenigstens kein Regen mehr.

Nach ein paar Handgriffen hatte er die Kaffeemaschine zum Laufen gebracht und setzte sich mit Schwung auf den Küchentisch. Ein weiterer Blick aus dem Fenster zeigte ihm den Mond in seiner vollen Pracht. //Wenigstens einer kann strahlen.. ob Kaoru ihn gefunden hat?// Er stockte. Seine Gedankengänge waren wieder perfekt aufeinander abgestimmt. Er fuhr sich leicht über die Wange. Na ja dafür war er ja bekannt. Ein Klicken lies ihn kurz zusammenfahren. "Verdammt ", knurrte er leise. "Memo an mich: Kaffeemaschine kaufen, die sich nicht mit einem Klick ausschaltet."

Kyo sprang vom Tisch und machte sich eine Tasse Kaffee. Als er mit dieser im Türrahmen stand, schaute er auf das schwarze dampfende Getränk. "Zu dunkel..."

Ein Drehung zurück in die Küche, die Kühlschranktür flog auf und kalte Milch fing an sich mit heißem Kaffee zu vermischen. 2 Löffel Zucker fanden auch noch den Weg in die Tasse und der Blonde nickte zufrieden.

Zurück im Wohnzimmer stellte er die Tasse auf den Glastisch und schaute sich um. Er wusste, dass er irgendwo noch diese Waffelröllchen hatte, die auf einer Seite mit Schokolade überzogen waren. Nach einigem Wühlen fand er sie und setzte seinen Weg mit Kaffee und Waffeln auf den Balkon fort.

Die Frische draußen überraschte ihn. Vorsichtig stellte er seine Sachen auf dem kleinen Tischchen ab und holte sich einen Pullover aus einer seiner Kisten. Der Kleiderschrank kam erst im Laufe der nächsten Wochen, laut Hersteller. Wieder auf seinem Balkon setzte er sich in seinen Stuhl und schaute sich um. Vor dem Haus in dem er wohnte, wurde vor längerer Zeit ein Park angelegt, der am Ende in eine kleine Wohnsiedlung mit kleinen Einfamilienhäusern endete. Keine Hochhäuser, nichts das den Blick stören konnte. Kyo sah wie langsam die Wolken verschwanden und den dämmernden Himmel frei gaben.

Friedlich schlürfte er seinen Kaffee und aß die Waffelröllchen, verschwand in seinen Gedanken. //Was wohl aus den beiden wird? Ich hoffe sie werden irgendwie wieder zusammen finden. Toshiya sollte froh sein solch einen Freund zu haben und ihn nicht so wegstoßen. Ich kenn genügend Menschen, die anders reagiert hätten wenn sie etwas in der Art rausgefunden hätten... Doch verübeln kann man ihm das nicht. Er will Kaoru keine Last sein... doch ist man nicht erst dann eine Last wenn man versucht die geliebte Person wegzustoßen, obwohl man noch so sehr an ihr hängt?//

Der Kleine atmetet tief durch. "Morgen wird hoffentlich alles etwas leichter für euch..." Er schaute durch die Scheibe auf den Schreibtisch, wo eine Mappe lag. Der Inhalt, der ihm und Toshiya das Leben leichter machen wird. Ein leichtes Lächeln zog sich auf sein Gesicht. "Falsch gedacht, Tooru. Heute... heute wirst du dein neues Leben anfangen können. Wenn er da ist wo er hingehört."

Leicht schüttelte er den Kopf.

Sein Blick richtete sich auf den Horizont. Wieder würde er sich allein durch das Leben schlagen müssen. Aber es war ihm ganz Recht so. Ihm wurde erneut bewiesen, dass er sich die falschen Menschen auswählt mit denen er sein Leben verbringen will. Allein ist es immer noch besser als jetzt. Ein humorloses Lachen drang aus seiner Kehle. Ließ ihn zusammen fahren. Er atmete tief ein. Hätte er vorher gewusst, dass sein ach so toller Held ein Zuhälter war, hätte er gleich die Finger von ihm gelassen... Noch schlimmer war die Tatsache, dass keiner der Prostituierten freiwillig dort war. Toshiya war da eines der harmlosesten Beispiele.

Kyo rieb sich die Schläfen und atmete tief ein. //Hoffentlich steh ich das durch...//

Mittlerweile färbte sich der Horizont rot. Als er die Augen öffnete überkam ihm ein Gefühl der Enge. Als würde alles in ihm zusammengeschnürt werden. Er japste nach Luft und ging schnellen Schrittes in seine Wohnung.

Nur kurze Zeit später kam er mit einem Block und einem Stift wieder und fing an zu schreiben.
 

Erschöpft saß Kaoru auf einer Bank. Mit den Ellenbogen stütze er sich auf seinen Knien ab. In den Händen seinen Kopf. Nur durch das unregelmäßige Zucken seiner Schultern und den leisen Schluchzern wusste man, dass er weinte. Tief atmete er zittrig ein. "Toshiya verdammt... wo bist du?"

Nur ein Flüstern. Verloren. Kaoru lehnte sich zurück und schloss die Augen. "Wo hast du dich versteckt..."

Leicht rieb er sich über die leicht geschwollenen roten Augen. Dann öffnete er sie. Schaute sich um. Er war in einem Park gelandet. Stundenlang ist er durch die Nacht gerannt auf der Suche nach ihm. Er wusste nicht wo er hätte suchen können und wo er gesucht hatte. Alles war aus seinem Gedächtnis gelöscht. Er schüttelte den Kopf. Das einzige was ihn jetzt noch aufrecht stehen ließ war der verzweifelte Blick Toshiyas, den er als letztes gesehen hatte. Er konnte ihn nicht so gehen lassen. Er musste ihm helfen. Zwar wusste er nicht wie aber er wollte es versuchen. Kaoru konnte es nicht zu lassen ihn mit diesem Schicksal allein zu lassen. Aber konnte man es Schicksal nennen, was ihm widerfahren ist? War es nicht eher ein Albtraum, den nie jemand wahr haben möchte? Den man nicht einfach so verbannen und vergessen kann?

Zittrig fuhr Kaoru sich durch die Haare. Aber er war doch auch daran schuld. Er hätte es früher bemerken müssen. Ihn mehr ausfragen. War es nicht manchmal besser eine Person zu zwingen etwas zu sagen, so wie er es hätte machen sollen? Wäre dadurch nicht viel erspart geblieben? Die Qualen, die Toshiya erleiden musste und er selber auch?

"Kaoru red keinen Unsinn!!" ermahnte er sich selbst. "So ein Müll kannst auch nur du verzapfen... finde lieber Toshiya als übers was wäre wenn nachzudenken!" Genervt und sauer über sich selbst stand er auf. Er würde ihn finden egal was passiert!

Nach ein paar Schritten jedoch blieb er stehen und sah sich um. Wohin sollte er gehen? Er wusste nicht einmal wo er war.. //..oder? Diesen Park kenn ich doch...// Er runzelte die Stirn. Langsam drehte er sich um die eigenen Achse. //Hier hab ich doch...//
 

"Endlich Pause..." Leise seufzte Kaoru. Er schnappte sich sein Mittag. //Der neue Park soll aufgemacht haben... mal sehen wie er geworden ist.// Langsam machte sich der Violetthaarige auf dem Weg.

Als er ankam, suchte er nach einem geeigneten Plätzchen für sein Essen und fand auf anhieb die Bank, die er ab diesem Tag wohl ewig besetzen würde. Er lächelte und packte seine Brote aus. Herzhaft biss er in eines rein. Er hatte sich mal wieder selber übertroffen. Genüsslich kauend sah er sich um. "Er ist schön geworden, nicht?"

Kaoru zuckte zusammen und verschluckte sich an dem Bissen, den er grad im Mund hatte. Heftig hustend beugte er sich nach vorne, krampfhaft nach Luft ringend. Langsam lief er rot an, immer noch hustete er. Eine Flasche erschien vor seinem verschwommenen Blickfeld. Er nahm sie mit einem Nicken als Dank und trank. Es besserte sich etwas. Kaoru setzte sich wieder vernünftig hin und sah die Ursache seiner halben Erstickung an. Zum zweiten Mal innerhalb 5 Minuten blieb ihm die Luft weg. Wieder färbte sich sein Gesicht rot. In dem seines Gegenübers zeichnete sich Sorge ab. "Ist es immer noch nicht besser? Tut mir leid aber ich wollt dich nicht erschrecken. Aber ich find den Park so schön und wollt wissen wie ihn andere finden. Und du sahst so friedlich aus als würde er dir auch gefallen und da dachte ich, ich könnte dich mal fragen. Aber ich wusste nicht das du so schreckhaft bist. Dann hätte ich gewartet bis du runtergekaut hast...."

Kaoru hörte nach 2 Sätzen nicht mehr zu. Er sah ihn nur an. Er konnte es immer noch nicht fassen, dass doch allen ernstes ein Engel vor ihm saß. "Wie heißt du?" unterbrach er ihn nach einiger Zeit und lächelte ihn an.

Der andere blinzelte und erwiderte das Lächeln. "Ich? Ich bin Toshiya."
 

Kaoru lächelte. Hier war ihr erstes Treffen. Hier traf er den Menschen mit dem er den Rest seines Lebens verbringen wollte und immer noch will. Doch zuerst musste einiges geschehen, dass er wieder positiv in die Zukunft blicken konnte. Langsam ging er auf den Berg, der am Ende des Parks war. Von hier aus hatte man eine herrliche Sicht über die Stadt und den Sonnenaufgang. Er setzte sich in das Gras und schaute auf den sich langsam rotfärbenden Himmel.
 

Shinya verabschiedete sich und ging hinaus. Seufzend schaute er auf seine eingegipste Hand. Leicht schüttelte er seine braunen Haare. Wie konnte er nur so ausrasten. "Ich hätte Die auch nur zur Rede stellen brauchen... ich hab doch seine Handynummer." Tadelte er sich selbst.

Langsam entfernte er sich vom Krankenhaus. Er konnte froh sein nicht noch länger da drin gesessen zu sein. Er verstand selbst, dass er erst spät dort ankam, aber er war nicht mehr bei sich gewesen als ihm das passiert war, also konnte er nicht früher hin. Und dass so ein Massenunfall auf der Autobahn passierte, konnte er auch nicht wissen. Das hieß, Shinya saß 5 Stunden in der Unfallstation und wartete darauf behandelt zu werden. Um ihn rum nur besoffene Menschen mit Platzwunden, weil sie hingefallen waren. Er hatte sich überhaupt nicht wohl gefühlt. Wie sollte er sich den jetzt essen kochen? Die konnte nicht kochen... außer Instantnudeln.

Der Braunhaarige lächelte. Es sah aber auch nur zu süß aus wenn Die sich an dem Wasser für die Instantsachen verbrannte. Er kicherte leise, als er an das letzte Mal zurückdachte, wo Die durch die ganze Wohnung gesprungen ist und geflucht hatte.

In Erinnerungen schwelgend lief er durch die Straßen. Unbewusst blieb ein Lächeln auf seinen Lippen haften. Seine ganzen Gedanken kreisten um ihn. Die ganzen Erlebnisse, die sie zusammen hatten. Er wusste noch genau wie peinlich ihm die ganzen Situationen am Anfang waren, in die Die ihn mit reingezogen hatte. Doch immer wieder schaffte er es ihn doch damit zum lachen zu bringen. Seine aufgeweckte Art war einfach wundervoll. Jeden Tag strahlte sein rothaariger Liebling mit der Sonne um die Wette. Shinya fand es faszinierend wie ein Mensch so strahlen konnte, wenn er lächelte. Er war so glücklich ihn zu haben. Sobald er ihn in den Arm nahm, war für ihn alles vergessen. Da wusste er, dass er keine Angst zu haben brauchte. Er konnte sich sicher sein, dass immer jemand für ihn da war.

An einer Kreuzung blieb er stehen. Shinya überlegte. Er konnte entweder weiter durch die Straßen laufen oder am Wasser entlang und dann über die Brücke. Er schaute nach oben. "Es dämmert.." Ein Blick auf die Uhr. Er seufzte. "Ich werde wieder den ganzen Tag schlafen.."

Er entschied sich für den Weg am Wasser. Er genoss die Ruhe, die jetzt noch war. In ein paar Stunden würde wieder der normale Ablauf stattfinden. Alle würden hetzen um zur Arbeit zu kommen. Lärm wird sich durch die Straßen ziehen und jeder würde die Schönheit der Natur und der Stille vergessen. Leicht zog er die Schultern hoch. Es war doch etwas frisch, aber immer noch angenehm.

Er lauschte dem Rauschen des Flusses und bereitete sich schon auf die erdrückende Einsamkeit in seiner Wohnung vor. Tief holte er Luft und dachte wieder an Dies Lächeln. //So wunderschön...//

Er ging auf die Brücke. Den Blick immer noch auf den Boden gerichtet. Nur die Gedanken an sein Lächeln zauberten dasselbe auf sein Gesicht. Er hob seinen Blick und alles in ihm erstarrte. Er blieb abrupt stehen und schaute auf die Gestalt, die sich dort gerade auf die Balustrade lehnte. //Die...//

Bei Shinya zog sich alles zusammen. Warum sah er so traurig aus? //Er sieht aus als wäre er die ganze Nacht unterwegs gewesen.... ist es wegen vorhin? Aber warum? Hab ich was falsches gesagt, getan?//

Shinyas Gedanken überschlugen sich. Es war unmöglich jetzt einen vernünftigen Gedanken herauszufiltern. Der Braunhaarige schaute auf den Menschen vor sich und lief leise zu ihm hin. Als er bei ihm war, umarmte er ihn sanft. Er spürte wie sich der andere kurz versteifte, dann aber doch wieder locker wurde als er merkte wer ihn umarmte.

Die drehte sich um und schaute Shinya an. Dieser lächelte. "So spät noch draußen?" Die musste unwillkürlich grinsen. "Das müsste ich eigentlich dich fragen."

Ein sorgenvoller Blick auf seine Hand. "Allein lassen kann ich dich wohl auch nicht... was hast du gemacht?"

Der Rothaarige schaute ihm in die Augen. Shinya zuckte leicht die Schultern. "Ich hab versucht stärker als die Fliese im Bad zu sein... hat nicht funktioniert.." Ein entschuldigendes Lächeln.

Die runzelte die Stirn. Darüber würden sie sich noch später unterhalten. Sanft zog er Shinya in seine Arme und platzierte seinen Kopf auf die des Braunhaarigen. "Schaust du dir mit mir den Sonnenaufgang an?" hauchte er ihm zärtlich ins Ohr und lächelte.

Shinya kuschelte sich an seinen Schatz. "Du bist mein Sonnenaufgang...."
 

Toshiya saß in einer Ecke und sah auf die Bühne. Was um ihn herum geschah und die Musik, die spielte, registrierte er nicht. Seine Arme hatte er um seine Beine geschlungen und wippte langsam vor und zurück. Immer wieder brachten ihn Lieder wie "Tears" und "Forever Love" zum Weinen. Immer wieder musste er an ihn denken. Wollte zurück zu ihm. //Aber ich bin doch dreckig...er kann mich einfach nicht wollen.. nein ich will mich doch selber nicht mehr... wie kann er...//

Toshiya stockte in seinen Gedanken als ein Lied anlief. Eine kurze Unterbrechung durch eine Stimme. "Wir werden dieses Lied heute in Englisch singen, viel Spaß."

Toshiya starrte auf die Bühne. Warum musste er auch in einer Karaokebar landen? Und das ausgerechnet an dem Tag wo Pärchen kostenlos singen dürfen. Er biss sich auf die Unterlippe. Warum musste es gerade dieses Lied sein? Kaoru hatte es ihm in dieser Bar gesungen als sie vorher wegen einem Streit auseinander gingen. Er gestand ihm mit diesem Lied seine Liebe. Jedes Wort bohrte sich tief in sein Herz als die unbekannte Person auf der Bühne anfing zu singen. Allmählich wandelte sie sich in Kaorus Gestalt, bekam seine Stimme, seinen Körper, sein Lächeln, seinen Blick und... schaute ihn an.
 

Suddenly, you appeared before me, smiling

You're on my mind, I want to know your name

I want to talk with you, but I can't

Whenever I'm singing, my eyes are fixed on you

Do these feelings of mine reach you?

I believe that we will meet here

I hated our sad encounter but

At the same time, a miracle happened

I'm searching for you tonight too

I want to know everything you feel

I want to touch you, but I can't

Inside the swirling sounds you looked a little sad

I can't forget those tears

My dryed voice is always looking for words

But there's no way to send them to where you are

I hated our sad encounter but

At the same time, a miracle happened
 

Mit Tränen stand Kaoru dort. Langsam ging Toshiya auf die Bühne zu. //Es kann nicht sein... Kaoru du bist hier... wieder hier bei mir... singst für mich...// Tränen liefen wieder über seine Wangen "Kaoru..." Nur ein Wispern. Weiter wollte er zur Bühne, doch er stolperte und fiel. Einige sprangen auf und halfen ihm. Als er wieder aufsah war dort nicht mehr Kaoru, wieder nur ein unbekannter Mensch, der die letzten Zeilen sang.
 

You look at me like that, so don't you have anyone special?

I wonder, can this distance between us be shortened? My dry voice is always looking for words

But there's no way to send them to where you are

I believe I can meet you again in my dreams

I hated our sad encounter but

At the same time, a miracle happened *1
 

Toshiya stand da. Starrte auf die Bühne. "Kaoru... Ich liebe dich..."

Er schüttelte seine blauen Haare und rannte los. Er wusste nicht wohin, aber sein einziger Gedanke hing nur noch an Kaoru. Übereilig rannte er durch die Straßen mit nur einem Ziel. Kaorus Lieblingsplatz. Entweder er war dort oder... er wusste nicht was dann passieren würde. Aber darüber konnte er sich noch keine Gedanken machen. Völlig außer Atem kam er nach einiger Zeit an und hielt vor der Bank, wo sie sich das erste Mal trafen. Doch er war nicht da... Kaoru war nicht da. Toshiya stiegen Tränen in die Augen. Er war sich so sicher gewesen ihn hier zu finden. Hektisch drehte er sich in jede Richtung, suchte jeden Winkel mit den Augen nach ihm ab. Doch sah er kaum etwas, seine Tränen ließen alles verschwimmen. Er wollte jetzt zu ihm. Frustriert schluchzte er auf und wischte sich die Tränen weg. Sein Blick fiel auf den Hügel. Toshiya erkannte nur schemenhaft eine Gestalt.

Sein Herz setzte aus. Was wenn das wirklich Kaoru ist. Warum hatte er jetzt solche Angst? Wollte er nicht zu ihm. Zu der Person, die ihn liebte. //...aber ich bin dreckig.....//

Toshiya schaute auf seine Hände. Wieder entfuhr ihm ein Schluchzer. "Er hat gesagt, er will mir helfen... er hat gesagt, er liebt mich..."

Wieder schaute Toshiya auf die Gestalt. Dann rannte er los. Er rannte auf den Hügel, ließ sich hinter Kaoru fallen und umarmte ihn, schmiegte sich an ihn. Dieser lächelte und legte seine Arme auf die von Toshiya. Der Blauhaarige vergrub sein Gesicht in Kaorus Halsbeuge und murmelte kaum verständlich vor sich hin. "Kao... ich liebe dich!"

Das Lächeln des Älteren wurde wärmer. "Ich weiß."
 

Kyo hatte sich noch seinen Discman geholt und die Musik auf voller Lautstärke laufen. Währendessen kritzelte er auf seinen Block. Der Stift flog nur so über sein Blatt. Er war in seinem Element. Vor ihm der Sonnenaufgang. Neben ihm seine Waffelröllchen und sein Kaffee. Ein leichtes Lächeln zog sich auf sein Gesicht.

Doch..

Er hörte nicht wie unten ein Auto parkte.

Er hörte nicht wie ein Mensch ausstieg und in den Hausflur ging.

Er wusste nicht, dass diese Person nach einiger Zeit vor seiner Haustür stand.

Er hörte nicht wie sie sein Schloss knackte und in seine Wohnung trat.

Er hörte nicht wie sie zielsicher in sein Wohnzimmer ging und sich die Mappe nahm.

Er sah nicht wie sie eine Waffe mit einem Schalldämpfer aus der Manteltasche zog.

Er wusste nicht das dieser Frieden, den er empfand der letzte sein würde.

Er spürte nur noch das kalte Metall an seiner Schläfe.

Er sah nur noch das letzte Wort, das er schrieb.
 

An einem lauen Sommermorgen sank ein blonder Mensch in seinem Stuhl auf seinem Balkon zusammen. Blut lief ihm über die Schulter, saugte sich in seinen Pullover.

Sein Stift fiel auf den Boden und rollte durch die Gitter, fiel auf die Straße.

Der Block fiel auf den Steinboden, gab seine letzten Gedanken preis:
 

Keine Helligkeit... nur kaltes, fahles Licht.

Der Mond einsam unter den sterbenden Planeten.

Hell strahlen die Sterne,

Hell strahlt deine sterbende Seele.

Dunkelheit legt sich um deinen Körper.

Allein schaust du auf den Anfang des Tages.

Leuchtend ist das Rot der aufgehenden Sonne.

Wenn die Sonne hell erschienen ist, beginnt das Leben neu?
 

Stirbst du, dich langsam auf dem Boden windend?

Die Nacht ist schwarz,

der Tag grell.

Der Mensch blutrot.*2
 

Die Sonne zeigte ihre ersten goldenen Strahlen am Horizont.
 

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*1 Psycho le Cemu - With

*2 selbstgeschriebener Text

Lieblicher Hass

Hiho~

und hier ist also Kapitel 9. ungefähr die Hälfte ist wohl hiermit geschafft. Den Anfang hab ich mal versucht ein bißchen auflockernd zu machen. Die ganze Zeit nur schlechte Gedanken und Durchhänger sind ja auch nicht gut.. die kommen dann am Ende wieder. *zwinker* Und ich hoffe man kann den Standpunkt von Die auch etwas verstehen. Ich habe versucht ihn so darzustellen wie ich es aus der Sicht solch einer Person sehen würde und es war nicht leicht, weil ich selbst gegen so etwas bin. *seufz*

So genug geschwafelt, vielleicht hab ich auch ein bißchen die Spannung gesteigert.. *gg*

Und wenn es gefallen hat oder Kritik gibt, wäre es nett einen Kommi da zu lassen!^^ Keiner ist perfekt~

Viel Spaß beim Lesen

Eure |Kakoon|
 

9. Kapitel - Lieblicher Hass
 

Gähnend drehte sich Kaoru in seinem Bett um. Ein leises Seufzen entfuhr ihm. Träume konnte er haben. Leicht schütteltet er den Kopf und zog die Decke darüber. Er lag wie jeden Morgen allein in seinem Bett. Seine Gedanken fingen an um den letzten Tag zu kreisen. Toshiya hatte ihm gesagt er will ihn nie wieder sehen. Doch was war danach? Das einzige was er noch wusste, war ein kleiner Blondschopf und das Gefühl unendlichen Glückes als er beim Sonnenaufgang saß. Ein weiteres Seufzen entrang seiner Kehle. Vielleicht bekam er schon Halluzinationen. Nein halt Wahnvorstellungen. Ein sarkastisches Grinsen. "Wenn das so ist können die auch gerne bleiben..." murmelte der Violetthaarige und drehte sich noch einmal zu einem 10 minütigem Dösen um.

Gepolter. "AAAAAAHHHHHHHHHHHH"

Kaoru stand wortwörtlich im Bett. Sein Puls auf 180, schaute er sich panisch um. Sein Atem pfiff. Als er nichts um sich herum erkennen konnte, machte er sich daran die Richtung zu analysieren aus der der Schrei kam. Sein Schluss war, dass es nur das Wohnzimmer sein konnte.

Er hob bei gleichem Gedanken die Augenbraue. WER sollte in seinem Wohnzimmer sein?

Sich sein Shirt schnappend und überziehend trat er in den Flur und ging Richtung Geräuschquelle. Mittlerweile hörte man nur leises Krächzen, Rascheln und Ekelgeräusche. Als er um die Ecke schaute, bot sich ein Bild, dass er erst nach 10maligen Blinzeln realisierte.

Er drückte seine Hände auf seinen Mund um nicht lauthals zu Lachen. Toshiya stand auf dem Schreibtischstuhl in der Mitte des Wohnzimmers, wimmerte und zupfte Taschentücher aus einer BigBox und warf sie auf ein schwarzes Geschöpf mit 8 Beinen, dass sich immer weiter in Richtung Schrank vertreiben ließ.

Der Boden weiß, Toshiya ohne Tücher, Spinne wieder zurückkrabbelnd und Kaoru grinsend. Bei jedem Zentimeter, den die Spinne durch die Haufen von Taschentücher kroch, wimmerte der Blauhaarige lauter. Zitternd krallte er sich in die Lehne und fixierte die Spinne und versuchte sich einen Fluchtplan zu erdenken. Kaoru zweifelte, dass da was heraus kam, außer... Er hob die Augenbrauen als Toshiya zum Schreien ansetzte.

"KAAAAAAAAAAAAAA--" "Totchi Klappe es ist Mittagsruhe!" fauchte er diesen an. Toshiya blieb der Schrei im Hals stecken, verschluckte sich und saß hustend auf dem Stuhl, darauf bedacht das schwarze Monster nicht aus den Augen zu lassen. Er hob den Arm und zeigte auf die Spinne, verlor das Gleichgewicht und schwebte nun zwischen Sitzfläche und Boden. Der Stuhl wankte gefährlich.

Kaoru sah sich überfordert. Erst Spinne tot und dann seinem Liebling helfen oder erst Toshiya und dann riskieren erwürgt zu werden, weil die Spinne noch da war. Er entschied sich für ersteres und nahm das nächstbeste Buch was er fand. Mit hustenden Anfeurungsrufen von Seiten Toshiyas machte sich Kaoru in dem Taschentuchjungle auf Spinnenjagd. Als er sie endlich fand, wie sie friedlich am Sesselrand hockte und drauf und dran war das Buch auf sie niedersausen zu lassen, kam der dritte Schrei an diesem ruhigen sonnigem Nachmittag.

"Was jetzt?" kam es entnervt von dem Lilahaarigen und drehte sich kurz um. Toshiya schaute ihn mit Hundeaugen an. "Du kannst die doch nicht töten!!"

"Warum nicht?" Kaoru hob die Augenbraue. "Was hindert mich denn daran?" Wieder fixierte er das Krabbeltier und hob das Buch zum Schlag.

"Nein nein nein es ist doch auch nur ein Tier!" Toshiya schmiss sich an Kaoru ran und hielt seine Arme fest. "Du kannst doch nicht einfach Tiere töten oder?" Wieder diese großen Kulleraugen.

"Totchi?"

"Hm?"

"Die Spinne bewegt sich..."

Der Griff um Kaoru verstärkte sich, schnürte ihm geradezu die Luft ab. Japsend und röchelnd wand er sich unter Toshiyas Griff während dieser wieder unter leisem Wimmern versuchte auf Kaorus Kopf zu klettern um der Spinne zu entkommen.

"Und wie soll ich sie jetzt einfangen und rausbringen?" knurrte der Ältere und versuchte die Hände, welche seine Sicht versperrten aus seinem Gesicht zu verbannen.

"Es..." Leise wimmernd schlang Toshiya seine Arme um Kaorus Hals. "Sie, hört sich so persönlich an.." murmelte er.

"Weißt du was? Gleich kannst du dieses blöde Vieh selbst wegmachen, weil mich dieses komische Teil in keinster Weise stört und da kannst du sonst noch wie im Dreieck springen!"

"Aber..."

"Nichts aber!"

Leicht lockerte sich der Griff um seinen Hals und er bekam wenigstens wieder vernünftig Luft aber Toshiya sah es nicht für nötig von ihm runterzugehen. Lieber fing er an den Nacken von Kaoru zu liebkosen. Diesem lief es wohlig den Rücken runter.

"Kao-chan?" Ein Hauchen an seinem Ohr was ihn erschaudern ließ. "Willst du mir wirklich nicht helfen?" Der Blauhaarige fing an, an seinem Ohrläppchen zu knabbern. Kaoru kaute auf seiner Unterlippe herum.

"Totchi hör auf... ansonsten werd ich nicht nur die Spinne freilassen.." Ein leises Kichern an seinem Ohr.

"Ich glaub damit habe ich kein Problem."
 

Rote Haare gruben sich aus dem Dschungel aus Kissen und Decken. Die blinzelte sich den Schlaf aus den Augen und schaute sich um. "Scheiße..." murmelte er leise und versuchte seine Umgebung vernünftig wahrzunehmen. Er schaute auf die Uhr. Er hob eine Augenbraue. "Tag ist auch schon wieder vorbei... wollt ich irgendwas machen?" Ein kurzes Überlegen. "Eigentlich Haare färben..." Er seufzte. "Dann eben nen andermal."

Langsam stieg er aus seinem Bett und zog seine Gardinen auseinander. Sonne durchflutete den Raum und ein Murren kam aus den Weiten des Bettes. Die drehte sich um und lächelte. "Tut mir leid Süßer." Das Grummeln wurde lauter. "Jedem hätt ich das jetzt geglaubt... dir nicht!"

Shinya schaute ihn verschlafen an. "Holst du Brötchen und ich bereite den Rest vor?" Er blinzelte den Rothaarigen an.

"Noch nicht mal aus dem Bett und denkt schon an Essen!" Die zeigte Zähne. Shinya schmollte und vergrub sich wieder unter den Decken.

"Ich hab gestern kaum was gegessen..." Kam es gedämpft von ihm. Die ließ nur ein gespieltes mitleidiges "Och.." verlauten und schnappte sich seine Klamotten. "Dafür färbst du mir nachher die Haare." Ohne eine Antwort zu erwarten, verschwand Die im Bad.
 

Völlig durcheinander und mit ängstlichen Gesicht betrat Die seine Wohnung. Er vernahm frischen Kaffeegeruch aus der Küche was ihm sagte, das sein Liebling die Abmachung eingehalten hatte. Ein gequältes Lächeln trat auf sein Gesicht als dieser aus der Küche trat und ein "'hayou" verlauten ließ. "Shin?"

"Hm?" Angesprochner wischte sich den Schlaf aus den Augen.

"Könntest du mit einem Massenmörder zusammenleben?" Bei dem Braunhaarigen flogen 2 Augenbrauen in die Höhe.

"Was??" Ein Quieken.

"Wie viel?" Kam noch die sinnlose Frage hintendran.

Die kratzte sich beschämt am Kopf.

"Na ja um die 20 oder 30..." Er lächelte verlegen. "Ich konnte nichts dafür... die waren im Weg.." Ein entschuldigendes Lächeln.

Shinya schlug die eine Hand mit dem Gips übern Kopf zusammen. Das konnte nicht wahr sein. "DIE verdammt willst du mich verarschen??? Wie kann man in so kurzer Zeit soviel ..." Er stockte.

"Die? WAS hast du umgebracht...???" Dieser war mittlerweile in der Küche angelangt und packte seelenruhig die Brötchen in das Körbchen. Er schaute auf.

"Schnecken.. wieso?"

Shinya starrte ihn mit tellergroßen Augen an. "Schnecken?! Du machst einen Aufstand wegen Schnecken?! Wegen diesen dummen ekligen kleine Viechern lässt du mein Herz in die Hose rutschen?? Hast du eigentlich ne Meise???" Er schrie den Rothaarigen nicht mehr an, er kreischte. Die einzige Form sein letztes Stück Selbstbeherrschung nicht zu verlieren.

Die schaute ihn perplex an. "Nee nee. Vögel hat mir meine Mutter nie erlaubt... ich durfte nur ne Katze haben... irgendwie ironisch oder?" Er setzte sein typisches Diegrinsen auf.

Shinyas Augen wuchsen wobei seine Selbstbeherrschung Richtung Nullpunkt sank. "Sag mal Daisuke..." Nur ein leises gefährliches Zischen. Die Augen des Braunhaarigen funkelten.

Ein weiterer verwunderter Blick des Anderen. "Daisuke."

Der Kleinere der beiden fing an zu zittern. Seine nicht eingegipste Hand war zu einer Faust geballt und die Knöchel traten daran weiß hervor. "Daisuke hast du in irgendeiner Weise ein großes Verlangen mich auf die Palme zu bringen???" Beherrschung minus hundert, roter Kopf, Wut bei plus hundert oder mehr.

Die grinste nur und schüttelte leicht den Kopf. "Ich kann dich nicht auf ne Palme bringen. 1. wachsen die nicht hier, 2. sind die zu hoch und 3. wenn ich dich hochbringen würde, würdest du Sonnenbrand kriegen..." Er schnappte sich ein Brötchen und biss rein. "Du bist rot im Gesicht gehts dir nicht gut`?"

"WUAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH" Shinya riss mit einem Mal die Arme hoch. "ANDOU DAISUKE HALT DEINE VERDAMMTEN MUND ODER ICH VERGESS MICH!!!"

Hunde fingen an zu bellen, der Wellensittich unter ihnen kreischte und Die... grinste.

"Ich sag dir dann wer du bist~" Ein Zwinkern.

Der Braunhaarige sah rot. //Nein es geht nicht mehr... Ich zieh ihm einen mit meinem Gips runter... besser....Ich bring ihn um... das ist es dann hält er den Mund.. jaaaaa!!!!// Er funkelte zum Rothaarigen rüber, welcher genüsslich sein Brötchen mampfte. //Nein das kannst du nicht tun... du liebst ihn mit all seinen Macken. Der da ist dein Schatz, deine Sonne...nur für dich da.. Ich lie...// "Zähl bis 10." Kam nur noch die trockene Antwort Dies. Shinya starrte ihn fassungslos an. Es ging nicht mehr. Töten war zu diesem Zeitpunkt die harmloseste Sache, welche ihm durch den Kopf schoss.

Der Rothaarige schaute auf. Ein sanftes Lächeln legte sich auf sein Gesicht. "Hey Kleiner.. Seit wann kannst du so wütend werden?" Langsam ging er auf ihn zu und schloss ihn in seine Arme. Shinya schlang einen Arm um Dies Hals und murrte nur "Arschloch" und bevor Die etwas darauf antworten konnte verschloss der Kleinere die Lippen seines Schatzes.
 

Vorsichtig zog Kaoru seinen Arm unter Toshiya vor und strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht. Ein glückliches Lächeln stahl sich auf Kaorus Gesicht. Lange hatte er das alles vermisst. Den unbeschwerten Umgang. Das er diese Angst nicht haben brauchte, dass er ihm weh tat oder von ihm ignoriert wurde. Sanft hauchte er ihm einen Kuss auf die Lippen und stand auf. Einen Blick auf die Leuchtzahlen des Weckers zeigte ihm, dass es schon über den frühen Abend hinaus war.

Der Tag war im Eimer und er hatte noch nicht einmal gefrühstückt. Er streckte sich und bedacht darauf kein Geräusch zu machen sammelte er seine Sachen auf und verschwand im Bad.

Kaoru duschte ausgiebig. Als er wieder aus dem Bad kam und kurz ins Schlafzimmer lugte, lag sein Schatz immer noch friedlich vor sich hinschlummernd auf dem Bett. Er schüttelte leicht den Kopf.

Die Spinne und die kleine Belohnung, die er Kaoru geschenkt hatte, hatten ihn wohl ziemlich ausgelaugt.

Ein leichtes dreckiges Grinsen zog sich auf sein Gesicht. Vielleicht sollte er mal ein paar Spinnen absichtlich in die Wohnung setzen. Aber darüber würde er sich später Gedanken machen. Leise schloss er die Tür des Schlafzimmers und ging ins Wohnzimmer um den Teppich wieder zum Vorschein zu bringen. Er schaute etwas skeptisch auf den Haufen Taschentücher. "Hätte er nicht Bücher benutzen können?" murmelte er gequält vor sich hin.

Kaoru nahm die Fernbedienung vom Tisch und schaltete den Fernseher ein. Er brauchte immer irgendein Nebengeräusch wenn er irgendetwas tat, außer er saß an seiner Gitarre.

Nachdem er die ganzen Taschentücher weggeschmissen hatte, musste er zu allem Leidwesen auch noch feststellen, dass dies auch noch seine letzte Box war und im Fernseher begannen die Nachrichten.

Während der Lilahaarige noch in dem Wohnzimmerschrank nach Taschentücherboxen kramte -könnte ja sein das dort doch noch eine war- fing der Sprecher an die Neuigkeiten des Tages vorzutragen. "Erneut erlitt die Polizei von Tokyo einen Fehlschlag in ihren Ermittlungen beim Ring der Zwangsprostitution. In Amerika richtete der Wirbelsturm Daniel schwere Verwüstungen an. Der Machtwechsel in Deutschland steht..." Kaoru murrte. Keine Taschentücher und was interessierte ihn Deutschland.

Schon die Fernbedienung im Anschlag wollte er umschalten als ein Bild auf dem Bildschirm erschien. Er fing an zu zittern als der Sprecher wieder mit seiner monotonen Stimme anfing zu sprechen.

"Ein wichtiger Informant, der bereit war wichtige Dokumente und Informationen raus zu geben um den Boss der Zwangsprostitution in Tokyo zu fassen, wurde heute morgen in seiner Wohnung erschossen. Nach neuesten Bekanntmachungen der Polizei wurde Nishimura Kyo durch einen Kopfschuss getötet. Des Weiteren wurde berichtet er hätte es wahrscheinlich nicht mitbekommen, weil er noch die Kopfhörer seines Musikgerätes in den Ohren hatte und diese laut aufgedreht. Somit steht die Polizei wieder am Anfang ihrer Ermittlungen."

Das Klappern der Fernbedienung, die auf den Boden fiel, nahm er nur dumpf war. Er starrte immer noch auf den flimmernden Bildschirm vor ihm. Sah das Gesicht welches gezeigt wurde. Hörte immer wieder den Namen der genannt wurde. Aber er begriff es nicht. Es war als würde sich sein Verstand vehement gegen diese Informationen wehren, sie abstoßen wie giftiges Essen.

Langsam schüttelte er sein lilanes Haar. Das konnte nicht sein. Nicht schlimm genug das die Polizei von vorne ermitteln musste. Das dieser Mann ein Teil davon sein sollte.. Kaoru setzte sich auf einmal gerade hin. Kyo kannte Toshiya. Heißt das Toshiya ist in diesem Ring, wurde dorthin gezwungen?

Seine Gedanken drehten Kreise. Ist dieser blonde Mann wirklich ein Teil dieses Rings, war er dort wirklich mitwirkend? Sein Gefühl sagte nein, sein Verstand schlug sich dafür ihn doch nicht verprügelt zu haben. Wenn er wirklich da mit zugehört hat. Warum wollte er sich aus der Schlinge retten? Solange die Polizei keine Anhaltspunkte hat und auch keine Informanten, warum wollte Kyo aussagen? Um sein Leben wieder in die richtige Bahn zu lenken, die Schuldgefühle verblassen zu lassen? Ging das überhaupt? Kaoru saß nachdenklich auf dem weichen Teppichboden, starrte auf den flimmernden Bildschirm. Stirn kraus gezogen, Lippen zu einem Strich zusammengepresst. Ohne es zu merken strich er sich langsam über die beiden Schnitte, die er sich zugefügt hatte. Seine Gedanken drehten sich nur noch um diese zwei Personen, immer und immer wieder. Er musste wissen was da war, man konnte ihn doch nicht so im Dunkeln tappen lassen. Wenn war auch er betroffen. Er war doch die Person die Toshiya helfen wollte, allen anderen war Toshiya doch egal.

Kaoru krallte sich in seinen Arm. Alle anderen haben nicht mal ihm, Kaoru, geholfen als er Hilfe wollte. Haben ihn weggeschickt, mit solch einem verhassten Blick.

Er wollte glücklich sein mit ihm, doch er wusste das alle gegen ihn waren. Sie zeigten es nur nicht. Ein humorloses Grinsen zog sich auf sein Gesicht. Was solls... konservative Eltern und Freunde konnte er gerade nicht gebrauchen. Ein Seufzen entfuhr ihm. "Ich werde dir helfen! Verlass dich auf mich..!"
 

Die saß mit seinen neu gemachten feuerroten Haaren im Wohnzimmer und schaltete frustriert durch die Kanäle. "Überall kommt etwas über diesen dummen Prostitutionsring. Man sollen se halt besser recherchieren." Maulte er vor sich hin.

Shinya balancierte gerade ein Tablett ins Wohnzimmer auf denen ein paar Knabbereien standen und einige Getränke. Er hob eine Augenbraue als er das Gemecker Dies hörte. "Sei lieber froh das sie wenigstens etwas versuchen... auch wenn ihr Zeugenschutzprogramm anscheinend zu wünschen übrig lässt." Er schaute kurz auf den Bildschirm. "Der ist aber hübsch." Stellte der Braunhaarige erstaunt fest.

Die verdrehte die Augen. "Vergiss es Schatz er ist tot!" Er klopfte neben sich aufs Sofa und Shinya setzte sich. "Ich meinte ja nur.." murmelte dieser.

"Du meinst öfter nur.." fuhr der Rothaarige -sichtlich gereizt- Shinya an, schnappte sich dann sein Getränk und nahm ein Schluck. Der Kleinere schaute ihn skeptisch an und drehte sich dann schmollend weg. "Tut mir leid. Ich sabbere wenigstens nicht kurzen Röcken hinterher."

"Du bist ja auch schwul. Ich bin bi." Knurrte Die leise und warf Shinya einen vernichtenden Blick zu.

"Ach und deswegen hast DU das recht irgendwelchen Weibern hinterher zu gucken und ich darf nicht mal sagen, dass ein anderer Mann hübsch ist!?" Shinya wurde lauter.

Er hasste solche Diskussionen wenn er einen anderen Mann mal zu lange nachgeschaut hat. Es reichte schon wenn er einen Verkäufer zu lange angeschaut hat da machte der Rothaarige schon manchmal einen Aufstand als würde er ihn betrogen haben. //Aber er darf alles und jedem nachsabbern was rumrennt....das sehe ich nicht ein!!//

"Halloooo? Hast du mal drüber nachgedacht? Ich bin mit dir zusammen und du bist ein Mann also darf ich doch wohl einer Frau hinterher gucken? Das hat dann ja wohl GAR nichts mit dir zu tun! Also hör auf..."

"Hör auf hör auf. Ich kanns nicht mehr hören Daisuke. Immer wieder versuchst du mir das gleiche unter zu jubeln. Du bist doch schon sauer wenn ich einen Kellner anlächele weil er mir das Essen gebracht hat. Ich hab mich noch kein mal beschwert das du den Weiber hinter her starrst, aber bitte hör auf mit dieser Eifersüchtelei! Du weißt doch am besten das ich dich liebe und niemanden anderen!!" Shinya war aufgesprungen und schaute den anderen sauer an.

Da war es schon wieder. Der Braunhaarige schüttelte innerlich den Kopf. Immer wieder brachte Die ihn damit auf die Palme. Eigentlich war er ein ruhiger redete kaum, aber wenn Die mit so etwas anfing, er musste sich doch verteidigen und eigentlich sollte sein Schatz das verstehen, was aber wie immer nicht der Fall war..

Die zog die Stirn kraus und bedachte ihn mit einem leicht misstrauischen und skeptischen Blick. Er ballte seine Hände zu Fäusten, lockerte sie aber sofort wieder. Langsam stand er auf und sah auf den Braunhaarigen runter. Die zwang sich zu einem Lächeln. Vorsichtig strich er ihm über die Wange, wuschelte ihm kurz durchs Haar. Doch das war nicht das was er eigentlich mit ihm machen wollte, sein Gefühl und seine Handlungen drifteten auseinander, weit auseinander. Sein Wunsch war es ihm zu zeigen wer hier der Mann ist. Dieses kleine schmächtige Ding vor ihm was er Liebhaber nannte, war kein Mann. Dies Lächeln wurde breiter. Er musste aufpassen kein gehässiges Lachen daraus werden zu lassen. Shinya gehörte ihm und soll... NEIN muss ihm gehorchen.

"Wie geht's eigentlich deiner Hand?" Er schaute ihm tief in die Augen. "Tuts denn noch weh?"

Shinya senkte den Kopf und schaute auf seinen Gips, er nickte. "Alles okay.." Es verunsicherte ihn, dass der Rothaarige von einer zur anderen Sekunde wieder den fürsorglichen Freund spielte. Es brachte ihn dazu Schuldgefühle in sich aufquellen zu lassen. Das er überreagiert hat, als er ihn so forsch angefahren hat. Aber das war es doch nicht oder? Er biss sich leicht auf die Unterlippe. Tränen stiegen in ihm auf.

"Du hast mir noch nicht erklärt wie das passiert ist..." Sorge in Dies Stimme. Warum machte er das? Shinyas Schuldgefühle blühten auf. Warum sprach er jetzt das an? Es hat ihn doch den ganzen Tag nicht gestört, dass er einen Gips um hatte.

"D-Die es tut mir leid.. wirklich.. aber du bist so schnell weg.. und ich dachte.. es war meine schuld... und du sahst so traurig aus...ich...es.. tut..." Er konnte nur stottern. Tränen liefen ihm über die Wangen. Er schluchzte.

"Sch...sch...Shin..." Die nahm ihn in die Arme und strich sanft über seinen Rücken. Ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. "Es ist schön das es dir leid tut... Es war schließlich auch deine Schuld." Er spürte wie der kleine Körper in seiner Umarmung leicht zusammenzuckte bei den Worten und das Schluchzen stärker wurde. Die genoss es.

"Aber weißt du was mein Schatz?" Er schaute Shinya ernst an. "Ich verzeihe dir. Es tat zwar weh aber ich verzeihe dir. Ich liebe dich doch."

Er küsste ihn sanft, strich zärtlich über seinen Rücken, spürte wie der Kleine sich entspannte. Zögerlich legte der Braunhaarige seine Arme um Dies Nacken. Das reichte Die um zu wissen das Shinya diese Nacht wieder ihm gehören würde.

...für immer gehören wird.

Hoffnungsloses Vergessen

Hiho~

So ich habs geschafft mein 10. Kapitel zu überarbeiten.

Mir ist aufgefallen das es mir nicht mehr so wirklich gefällt.. uû aber weil ich schon weitergeschrieben habe, wäre es sinnlos das jetzt zu ändern.

Falls es aus diesem Teil nicht rauszulesen ist. Ich habe einen kleinen Zeitsprung gemacht. So ungefähr nen Monat ist jetzt vergangen.

Ansonsten passiert in diesem nicht wesentlich viel. So wie in allen anderen nicht ><

Nyaa aber ich hoffe es gefällt euch diesmal auch.

Ich danke meinen Kommischreibern und wünsche viel Spaß beim lesen.

Und ich würde mich sehr über Kommentare freuen.^^

Genug von mir..

|Kakoon|
 

10. Kapitel - Hoffnungsloses Vergessen
 

Leise schlich sich Shinya aus dem Schlafzimmer und verließ kurz darauf Die's Wohnung. Unfähig dem Menschen "Auf Wiedersehen" zu sagen, den er über alles liebte.

Der zierliche Mann fuhr sich durch die Haare. Er beobachtete gedankenverloren die Menschen, die ungestört an ihm vorbei gingen, anscheinend zur Arbeit. Ihm entrang ein Seufzer. Der letzte Monat war für ihn der schlimmste in seinem Leben gewesen und auch der schönste. Ein bitteres Lächeln zog sich auf sein Gesicht.

Die hatte sich verändert und das nicht zum Guten. Er selbst wusste nicht wie er es erklären sollte. Die Eifersuchtsszenen, die Die ihm machte, blieben nicht mehr nur in den eigenen vier Wänden, sie passierten mitten auf der Straße, im Kaufhaus. Egal wo sie gerade waren, ohne eine Auseinandersetzung kamen sie nicht mehr aus. Immer wieder musste der Rothaarige irgendetwas auszusetzen haben. Der Größere fing schon an Shinya vorzuschreiben was dieser anziehen sollte, wo er hingehen durfte, wie lange er wegbleiben durfte. Doch was das schrecklichste für den Braunhaarigen war, er machte es. Er hörte auf ihn. Er wollte es nicht, wollte immer sagen "Nein!", wollte ihm seine Meinung sagen. Aber er konnte es nicht. Er hatte Angst.

Frustriert stampfte er auf. Er spürte wieder die Tränen aufsteigen, die sich seit Wochen angesammelt hatten, aber raus sollten sie nicht, durften sie nicht. Shinya wollte ihm diesen einen, diesen letzten Gefallen nicht tun. Wer weiß wie weit er dann gehen würden. Wie sehr er dann ausrastet. Doch was ihm am meisten daran nahe ging. Er kannte diese Situation in der er war. Er kannte sie nur zu gut. Wie oft hatte er es bei seinen Eltern beobachtet. Wie seine Mutter sich immer wieder angepasst hat. Egal was es war sie hatte es getan. Als kleines Kind hatte er es nicht so bewusst wahrgenommen, aber je älter er wurde desto mehr schämte er sich für sie, das Mitleid war nur nebensächlich. Aber er schämte sich, wünschte sich eine andere Mutter.

Ihre Streits liefen immer nur auf das selbe hinaus. Sein Vater brüllte und seine Mutter saß wie versteinert in einer Ecke. Doch geschlagen hatte er sie nie. Was Shinya aber nicht glaubte. Denn immer wenn er aus dem Urlaub kam, war die Stimmung verändert.. sie war zerrissen. Als ob alles angespannte verschwunden wäre, dieser Luft gemacht wurden. Es tat ihm weh, wieder daran zu denken. Aber ändern konnte er es nicht, war er doch in der gleichen Situation, bloß dass er keine Kinder hatte. Er ließ sich doch auch alles vorschreiben, ließ es geschehen wenn er angebrüllt wurde, ließ die Schuldgefühle zu, die Die in ihm hervorrief und mehr als nur unbegründet waren. Müsste nicht er diese Gefühle bei ihm hervorrufen?

Aber er wusste, dass er froh sein konnte, dass Die ihn noch nicht geschlagen hatte. Die letzten paar Male glaubte er in Dies Blick nur noch Hass gegen ihn zu sehen, den Wunsch nicht nur zu schreien. Vielleicht bildete er es sich nur ein, aber die Angst die ihn in letzter Zeit immer mehr übermannte wenn Die anrief oder vor seiner Tür stand, ließ sich nicht bannen und wurde immer unerträglicher. Und doch musste er sich eingestehen, dass er diese Person liebte und hasste wie noch nie jemand anderen in seinem Leben. Er wollte weg von ihm, aber er wollte auch bei ihm bleiben für immer. Ein Leben ohne Die konnte er sich nicht vorstellen, aber er wusste, dass es darauf hinaus laufen wird.

Diesen Schritt zu gehen, war zu viel für ihn. Wie könnte er einen Menschen verlassen, der ihn einengte nur weil er ihn liebte? Sollte er nicht eigentlich glücklich drüber sein? Aber konnte man glücklich sein wenn einem vorgeschrieben wird wie man leben soll? Doch seine Mutter sagte einmal nach einem Streit als sein Vater abgehauen war: "Wenn du einen Menschen wirklich liebst, ist es egal was mit dir passiert. Du willst ihn glücklich machen, alles für ihn tun. Bist du dich selbst vergessen hast... und das ist der größte Fehler. Liebe verändert sich. Das Leben verändert sich. Lass deine Seele nicht sterben, weil du glaubst die wahre Liebe gefunden zu haben. Nur wer dich so akzeptiert wie du bist, liebt dich. Lass dich nicht formen."

Ließ er sich wirklich von ihm formen? Ließ er aus sich das machen was Die wollte? Aber warum hatte er nicht früher damit angefangen? Oder hat sich nicht Die verändert sondern er selbst?

Shinya rieb sich die Schläfen. Seine Gedanken brachten ihn zu keiner Lösung. Keine die ihm gefiel. Nur noch mehr Fragen warfen sich auf. Wollten antworten und Taten, aber er konnte nicht. Noch nicht oder nie... er wusste es nicht.

Er ging in den nächstliegenden Bäcker und bestellte sich ein kleines Frühstück. Er schaute raus auf die hastenden Menschen. Er musste mit Die reden.
 

Zur selben Zeit schlich sich auch ein blauhaariger junger Mann aus dem Schlafzimmer, das er sich mit seinem Geliebten teilte. Die Arbeit rief und er hasste es wenn er früh aufstehen musste und noch mehr hasste er es wenn er vor Kaoru aufstehen musste. Aber die Spitze des Eisbergs war es wenn sein Liebling frei hatte und er sich alleine aus dem Bett kämpfen durfte.

Schmollend ging er ins Bad und überlegte sich schon Rachepläne wie er es dem Lilahaarigen heimzahlen konnte. Grinsend machte er sich fertig und ging in die Küche. Nachdem der Kaffee angesetzt war, machte er sich daran sein Lunchpaket zu machen. Er arbeitete zwar in einem Restaurant aber von dem Essen bekam man nie was ab und mit leerem Magen lies sich schlecht kellnern. Noch schnell eine Scheibe Brot mit seinem Lieblingskäse und fertig war er für diesen Morgen. (Den Kaffee kochte er immer nur zur Deko damit der Geruch durch die Zimmer zog, der ein Frühstück einläutete.) Die letzte Scheibe seines Käse packte er brav wieder in den Kühlschrank und schrieb eine kurze Notiz an Kaoru, das er jenen auch da liegen lassen sollte.

Setzte noch ein "Dein dich über alles liebender Toshiya" darunter, wobei er aus dem i-Punkt ein Herz machte und legte zufrieden den Stift weg.

Fröhlich vor sich hinsummend lief Toshiya durch die Straßen. Auch wenn er kein Frühaufsteher war, liebte er es morgens wenn die Luft noch kühl und frisch war, zur Arbeit zu laufen. Die letzten Wochen hatten sich zum positiven verändert. Er hatte seinen Kaoru wieder und hatte das Vertrauen, was er in sich selbst und in seinem Liebling hatte, wieder gefunden. Es war schwer über alles zu reden, doch bevor er wieder auf sich alleine gestellt war, nahm er lieber die Abneigung Kaorus auf sich. Damals wusste er nicht ob Kaoru ihm wirklich helfen würde. Er war sich über gar keinen Menschen mehr sicher gewesen. Aber Kaorus Reaktion hatte ihn überrascht und in ihm Schuldgefühle aufkeimen lassen. Nicht das er seinen Liebling nur ignoriert und allein gelassen hatte, er hatte sich selbst und seine Gefühle verraten, ist einfach vor sich und der Situation weggerannt und glaubte doch wirklich, dass es das Richtige gewesen war. Doch es war noch nicht vorbei. Ohne Beweise konnte er sich gegen diese Monster nicht wehren. Die Kraft allein von dort fern zu bleiben und damit den Zorn auf sich zu ziehen, schaffte er nicht allein. Nur 5 Minuten später zu Hause sein und er hatte einen besorgten Kaoru, der einen gründlichst auf Schrammen untersuchte oder andere Auffälligkeiten. Er verstand ja warum, aber manchmal fühlte er sich wie ein kleines Kind. Doch es half ihm dort fern zu bleiben, weil er sich sicher sein konnte, dass ein Mensch nach ihm suchen würde. Egal was käme, ihn da wieder rausholen würde.

Aber trotzdem schlich sich bei ihm dieses Gefühl ein, irgendetwas falsch gemacht zu haben. Es drehte sich sein Magen um wenn er daran dachte, dass er sich allein mit Kaoru gegen eine ganze Organisation stellt. Gewinnen konnten sie so nicht. Gab es nicht wie in diesen Mafiafilmen solche Leute, die dann einfach die Fehlläufer ausschalteten?

Toshiya schaute sich um. Warum musste er gerade jetzt wieder daran denken? Er hatte es doch gerade erst so erfolgreich verdrängt. //Falsch.. nicht ich. Kaoru... nur wenn er da ist... dann ... dann bin ich sicher.//

Ohne es zu merken ging der Blauhaarige immer näher an der Wand entlang, um der Straße zu entfliehen, kam eine Seitenstraße versuchte er so mittig wie möglich zu laufen und wenn es ging, hinter einer Person zu laufen. Seine Gedanken drehten sich nur noch um dieses eine Gefühl, als er das erste Mal aus diesem Zimmer geschmissen wurde. Wie ihm gezeigt wurde in dieser Nacht, wie viel er doch wirklich Wert ist. Eine Gänsehaut schlich sich über seinen Körper, ließ alles in ihn erstarren. Er hasste dieses Gefühl. Er blieb stehen und kniff kurz die Augen zusammen. Als er sie wieder öffnete, erblickte er den gleichen Bäcker in dem Shinya gerade saß und sein Frühstück aß. Er ging rein.
 

Die drehte sich in seinem Bett und öffnete dann langsam die Augen. Ein Lächeln umspielte seine Lippen. Er war glücklich, dass musste er zu geben. Sein Liebling machte das was er wollte und das war perfekt. Er rieb sich noch einmal über die Augen um etwas zu erkennen bis ihm bewusst wurde, dass Shinya weg war. Sein Lächeln erstarb so schnell wie es gekommen war. Wieso war er wieder abgehauen? Er schlug die Decke zurück und stand auf. Er versuchte sich ruhig zu halten.

//Vielleicht ist er nur los Brötchen beim Bäcker holen oder irgendetwas anderes hirnrissiges romantisches..//

Langsam ging er durch die Wohnung, fand kein Anzeichen, dass Shinya vorhatte noch einmal wieder zu kommen. Er spürte wie die Wut wieder anfing in ihm zu brodeln. Wie er es hasste, wenn er einfach verschwand. Die wünschte sich einfach nur noch seine Hände um Shinyas Hals, die zudrückten und ihm beibrachten wer ihm erlaubte diese Luft zu atmen, wer ihm erlaubte zu leben. Zu lange hatte er ihn an der langen Leine gehalten.. Shinya gehörte ihm. NUR ihm!

Mit einem lauten Aufschrei schlug er gegen die Wand. Er würde das nicht mehr einsehen. Wenn er ihm so nicht mehr gehorchte, musste er andere Mittel in Erwägung ziehen. Es ist schließlich Shinyas eigene Schuld. Er hätte nur auf ihn hören müssen und sein Leben wäre perfekt gewesen. Aber sein Möchtegern Lover musste ja an so etwas dummes wie eigenens Leben und Selbstbewusstsein denken. Menschen brauchten kein Selbstbewusstsein wenn sie einen anderen Menschen haben, sie durften, nein müssen nur für diesen Menschen leben. Aber das verstand dieser kleine schmächtige Mann nicht. Ein heiseres Lachen. "Er ist kein Mann..."

Die schnappte sich seine Jacke und verließ seine Wohnung. Er wird ihn wiederholen. Dort wo er hingehört.
 

Shinya schlürfte immer noch seinen Kaffee und versuchte sich abzulenken. Er beobachtete einfach die Menschen, die ein und aus gingen. So auch die Person mit den blauen Haaren. Er legte leicht den Kopf schief. Ihm gefiel es nicht wenn andere Menschen traurig aussahen auch wenn er sie nicht kannte. Er sah wie diese Person sich einen Kaffee holte und sich für ein extragroßes Schokocroissants entschied.

Der Braunhaarige musste Grinsen. Naschkatzen gab es doch wirklich überall. Der Mann mit den blauen Haaren drehte sich um und schaute Shinya an. Dieser wurde leicht rot und wandte seine volle Aufmerksamkeit dem Kaffeebecher zu, den er zwischen seinen Händen anfing zu drehen. Warum er auch immer Menschen anstarren musste. Innerlich raufte er sich die Haare. Aus dem Augenwinkel sah er erleichtert wie sein vermeintliches Starr-Opfer die Bäckerei verließ und vor dem Schaufenster stehen blieb und sein Handy rauskramte. Shinya hatte seine Planung zu starren schon wieder über den Haufen geworfen und beobachtete interessiert den anderen.

Toshiya musste sich ein Grinsen verkneifen als er merkte, dass der zierliche Braunhaarige ihn schon wieder beobachtete. //Ich wusste schon immer das ich anziehend bin..// Er kramte immer noch nach seinem Handy aber so wirklich finden lassen, wollte es sich nicht. Also mussten der Kaffee und das Schokocroissant erst mal auf dem kleinen Sims am Schaufenster Platz nehmen. Nachdem er die halbe Tasche auf dem Bürgersteig verteilt hatte, fand er auch das gesuchte, was auch ungehindert in voller Lautstärke Yokan trällerte. //Memo an mich: Größeres Handy und anderen Klingelton!!//

Ohne auch nur eine Begrüßung ins Telefon hinein bringen zu können, drang die Stimme seines Chefs an sein Ohr. Toshiya seufzte innerlich laut auf. Fünf Minuten später mit einigen kläglichen Versuchen auch einmal zu Wort zu kommen, durfte er mit einer Verabschiedung auflegen. Obwohl diese auch sinnlos war, weil schon das Tuten zu hören war, dass signalisierte das aufgelegt wurde.

Er schüttelte seine blauen Haare. Das so was auch immer ihm passieren musste. Wird endlich mal das Restaurant demoliert, bekommt er nicht einmal frei. Nein um 9 Uhr will sein Lieblingschef, dieses schon wieder öffnen. Hätten diese dummen Typen nicht einmal was richtig machen können. Resignierend nahm er wieder seine frisch gekauften Sachen und ging zurück in den Bäcker. So konnte er wenigstens seine neue Bekanntschaft kennen lernen.

Er ließ sich auf den gegenüberliegen Stuhl fallen und lächelte den Braunhaarigen an.

"Guten Morgen~" sagte er fröhlich und stellte seinen Kaffee ab. "Mir ist aufgefallen das du hier ganz schön alleine sitzt, da hab ich mir doch gedacht ich setz mich zu dir!" Ein Grinsen zog sich über das Gesicht des Blauhaarigen. Shinya zog die Schultern hoch und versteckte seine Hände auf seinem Schoß und beobachtete diese interessiert. Ihm war es noch nie passiert, dass er einfach so angesprochen wurde. Nach einem kurzen Seufzer schaute er auf und lächelte leicht. "Hallo..." antwortete er leise.

Nach kurzer Zeit hatte Toshiya es geschafft mit seiner unbeschwerten Art, Shinyas Eis aufzutauen. Shinya war über sich selbst erstaunt, er antwortete ohne darüber stärker nachzudenken. Es war als würde er seinen Gegenüber schon länger kennen. Ewigkeiten. Es tat ihm gut nach diesen Wochen wieder zu lachen und auch Toshiya ging es besser. Endlich alles vergessen. Es war zwar nur einen Moment, aber besser als immer mit dieser schwarzen Wolke herumzurennen.
 

Seit geraumer Zeit stand er nur da. Um seinen Füßen sammelten sich schon etliche Zigarettenstummel. Die starrte nur auf einen Punkt. Wie automatisch ließ er schon die nächste Zigarette auf den kalten Boden fallen und zerquetschte sie mit seinem Fuß. Die linke Hand schnippte die Zigarettenschachtel auf, die rechte Hand nahm eine, führte diese zu seinem Mund. Links Feuer. Ziehen. Pusten. Immer und immer wieder. Mit jedem Zug fühlte er Stärke in sich wachsen. Er wusste nicht warum aber sie gaben ihm Stärke, diese kleinen dünnen, aus Papier und Tabak bestehenden, runden Stengel. Er grinste. Sein Punkt lachte, warum sollte er es dann nicht auch tun? Nur weil er auf der anderen Straßenseite in einer Seitengasse stand und ihn nur beobachtete? Wie er sich mit einem anderen vergnügte? "Die kleine Schlampe..." Er hatte es tief in seinem Innern schon immer gewusste. So ruhig und unschuldig wie Shinya ihm gegenüber getan hat, ist er gar nicht. Solche Menschen sind doch die größten Dreckschweine auf der Welt die es gab. Wie sagte sein Vater immer? "Stille Wasser sind tief mein Sohn.. und dreckig."

Und Shinya war dreckig.. an ihm klebte der Dreck und wird nie wieder abgehen. Die lachte kurz auf.

Doch er wird ihn reinwaschen...

Gefährliche Sicherheit

11. Kapitel - Gefährliche Sicherheit
 

Kaoru sah auf die Uhr. Halb neun. Ein Seufzen entrang seiner Kehle. Seitdem Toshiya aus dem Haus gegangen ist, war er wach und wartete auf diesen Anruf. Doch er kam nicht. Okay.. der Typ meinte bis spätestens halb neun würde er anrufen. Aber es war halb neun. Zwei Minuten vor halb neun. Halb verrückt vor Neugier, Angst und Ungewissheit stapfte er im Wohnzimmer auf und ab. Immer wieder fixierte er sein Handy als würde er es dadurch zum Klingeln bringen. Aber das tat es nicht. Er raufte sich die Haare. "Verdammt klingel endlich du Scheißteil." Weitere 5 Minuten später, die dem Lilahaarigen wie Stunden vorkamen, entschied er sich einen Kaffee zu holen und erst mal eine zu rauchen. Dadurch würde, so hoffte er, die Zeit schneller laufen.

So nervös war er seit seinem ersten Date mit Toshiya nicht mehr gewesen. Nur war jetzt der Unterschied, dass es damals freudige Nervosität war und jetzt ihm der Angstschweiß aus jeder Pore lief, die er hatte. Seine Vorahnung war schlimm, doch das was kommen sollte war schlimmer...
 

Je heller es draußen wurde, um so unsicherer wurde Shinya. Immer wieder schaute er aus dem Fenster. Irgendetwas sagte ihm, dass er gehen sollte. Er seufzte leise. Dann lächelte er Toshiya entschuldigend an. "Ich glaube ich sollte gehen.."

Toshiya schien dieser Gedanke, den Shinya ausgesprochen hatte nicht zu gefallen, er schmollte. "Jetzt schon? Ich muss doch erst in 20 Minuten los.. Das Restaurant ist doch nur 5 Minuten entfernt.." Er setzte seinen Bambiblick auf und schaute hoch. Shinya, der grad aufgestanden ist, starrte ihn halb fassungslos, halb belustigt an. Dann schüttelte er den Kopf. "Ich muss wirklich los! Tut mir leid."

Toshiya schob seine Unterlippe noch ein Stückchen weiter nach vorne, als er aber merkte, dass es wirklich keinen Sinn machte, gab er auf. Ein Lächeln legte sich wieder auf sein Gesicht. "Na gut ich lass dich gehen." Er zwinkerte. Der Braunhaarige schüttelte leicht irritiert den Kopf und streckte seine Hand aus. Sein Gegenüber nahm sie und zog den Kleineren zu einer Umarmung runter. Shinya quiekte leise auf, erwiederte aber dann die Geste.

"Sehen wir uns irgendwann einmal wieder?" Shinya, der gerade seinen Sachen wieder richtete, sah ihn an. "Ich glaube nicht.." antwortete er ehrlich, schaute auf den Boden. Toshiya schaute ihn ungläubig an, dann aber lächelte er wieder. "Aber die Erinnerung wird bleiben!" Der andere nickte und ging ohne den Blauhaarigen noch einmal anzusehen.

In Gedanken versunken überquerte Shinya die Straße. Er hatte immer noch sein Problem und jetzt würde er wieder zu ihm zurückgehen. Nur um sich wieder zu entschuldigen. Warum konnte er nicht einfach standhaft bleiben? Er seufzte und blieb stehen. Warum war er in dieser Zwickmühle? Weil er verliebt war. Ein Lächeln zog sich auf sein Gesicht. Ist es denn so schlimm das man sich verliebt? Nein, aber es muss doch irgendetwas geben. Er raufte sich die Haare und ging weiter. //Die was machst du nur mit mir..//

Plötzlich schoß eine Hand aus einer Seitenstraße und zog den Braunhaarigen mit einem Ruck hinein, drückte ihn hart gegen die Wand. Shinya war starr vor Schreck. Einige Sekunden später registrierte er wer ihn geschnappt hatte. "Die.." Nur ein Hauchen.
 

Kurz vor neun. Kaoru war ein Kettenraucher der Güteklasse geworden. Die zweite Schachtel wurde gerade von ihm aufgebrochen. Der Aschenbecher quellte über und das Handy wurde in seiner Hand immer wieder hoch geworfen und wieder gefangen. //Zu spät es ist zu spät..//

Ein Klingeln durchriss die nervöse Stille in der Wohnung. Kaoru schreckte zusammen ließ Zigarette und Handy fallen und starrte auf beide Sachen als hätte er diese vorher noch nie gewesen. Nach einigen Sekunden löste er sich aus seiner Starre und hob mit zittrigen Händen das Telefon auf. Er holte tief Luft und ging ran.

"Sie haben verloren." Eine tiefe Männerstimme dröhnte an sein Ohr. Das war nicht sein Privatdetektiv.. wer war das? Kaorus Gehirn lief auf Hochtouren. "Wieso habe ich verloren?" kam es kalt und durchdringend. Innerlich starb er tausend Tode. Angst war kein Ausdruck mehr für das was er fühlte. Das war reine nackte Panik, die versuchte in Wogen besitz von ihm zu ergreifen. Er versuchte sie niederzukämpfen. Wenigstens in seiner Stimme durfte sie nicht zu hören sein. Kaoru ließ sich langsam und so geräuschlos wie möglich zu Boden sinken. Mittlerweile umkrampfte er mit beiden Händen das Telefon, damit es ihm nicht aus seinen schweißnassen Handfläche rutschte. Vielleicht sollte er das Telefon auf den Boden legen und das Ohr drüber halten. Er unterdrückte krampfhaft ein hysterisches Lachen. Der Gedanke war einfach zu komisch.

"Warum? Warum ist ein schönes Wort. Mit diesem Wort kann man alles erfragen. Warum lebt man? Warum stirbt man? Warum ist ihr Detektiv tot?" Die Stimme klang amüsiert, sie schien sich über diese Frage köstlich zu freuen. Als ob Kaoru, ein kleines naives Kind sei, dass gerade gefragt hat warum Vögel fliegen. "Warum hocken sie so komisch auf dem Boden Kaoru? Sind sie nervös?" Kaoru riss die Augen auf. Sein Herz setzte aus. Er sah ihn. Er konnte ihn sehen, beobachten, auch belauschen? Was war hier los? Was war falsch gelaufen? Seine Gedanken vermengten sich zu einem Brei, der immer wieder gegen seinen Kopf schlug. Sein Blut schoss durch die Bahnen. //Gleich platzen sie auf.// Er kicherte leise. Die Vorstellung war noch lustiger als die erste. An allen dünnen Stellen platzen seine Adern weil das Blut zu schnell floss und dann wurde er in dieser peinlichen Pose gefunden.

Der Mann am anderen Ende lächelte. Es war doch schön zu hören und zu beobachten wie man einen Menschen in den Wahnsinn trieb. Ganz langsam Stück für Stück.

"Wenn Toshiya diese Woche nicht vorbeikommt, werde ich dafür sorgen, dass er nie wieder so aussehen wird wie sie ihn gestern gesehen haben. Sie werden dabei sein. Ich werde ihnen die Augenlider ankleben, wenn sie auch nur daran denken sie zu schließen. Das Bild werde ich in ihr kleines, dummes Gehirn brennen lassen, dass sie nicht mehr wissen werden ob es nur ein Traum oder Realität war. Auf Wiedersehen Herr Niikura."

Klick.

Tut... tut... tut... tut... tut...
 

« Die... bitte.. du tust mir weh... » Es war nicht mehr als ein leises Wimmern. Was anderes bekam er nicht mehr über seine Lippen. Shinya erkannte seinen Freund nicht mehr wieder. Seine Augen glühten vor Hass und Wut. Er wusste, dass sie ihm galten. Alles in Die schien angespannt. Seine Knöchel an seinen Händen traten weiß hervor. Seine Lippen zu einem Strich zusammengepresst. Es schien als würde er sich gleich die Zähne durch das Aufeinanderpressen zerbrechen. Seine Haare standen ihm wild ab, einige hingen ihm ins Gesicht, was aus ihm ein Monster machte. Der zierliche Braunhaarige glaubte nicht mehr einen Menschen vor sich zu haben und wenn war er zerfressen. Zerfressen von allem Bösen was in einem Menschen sein konnte. Eifersucht, Hass, Wut, Enttäuschung. Was hatte er getan, dass er Die zu einem Monster gemacht hatte? Doch was ihm am meisten Angst machte. Er reagierte nicht so wie er es erwartete. Drückte ihn immer fester gegen die Wand. Seine Luft wurde knapp. Sehr knapp.

"Die.. bitte.. Daisuke.. ich .. keine Luft.." Er griff nach dem Handgelenk das sein Kragen umklammert hielt und gegen die Wand drückte. Warum konnte er nicht aufhören, wieso konnte er ihn nicht aufhalten. Shinya fing an zu strampeln. Der Luftmangel ließ ihn ausschlagen. Sein Instinkt zu Leben setzte ein. Panik machte sich breit, nur noch der Wunsch nach Luft egal wie verseucht wie dreckig. Luft war sein einziger Gedanke bis...

"Stirb.. Wenn ich dich nicht haben kann, dann darf dich keiner bekommen..."

Stille.

Shinya starrte ihn an. Alles in ihm zerbrach. Langsam traten ihm die Tränen in die Augen und bahnten sich ihren Weg über seine Wangen. Das konnte nicht sein.. Er wollte nicht glauben was Die gerade gesagt hat. Er spürte wie sein Körper langsam taub wurde, sich die Kälte dieser Worte in ihn fraß. Immer mehr dieser sinnlosen Tränen flossen über seine Wangen.

"Warum... sagst du das?" Er schaute seinem Gegenüber in die Augen. Dieser ließ ihn endlich los. Aber die erwünschte Luft bekam er nicht. Die's Worte schnürten alles in ihm ab und er zeigte keine Reue. Wackelig stand er auf den Beinen, starrte ihn mit seinem verschleierten Blick an. Er zitterte und krallte sich mit seinen Händen in seinen Mantel.

"WARUM? Warum sagst du so was??? Bedeute ich dir so wenig, dass ich nur noch ein Besitz von dir bin das keiner sehen darf? Bin ich dir so zu wider?? Warum hasst du mich so? Wo ist mein Die hin, der sich um mich gekümmert hat und auch mal Fehler eingesehen hat!? Wo ist er??" Shinya schrie. Schrie, dass was er dachte, fühlte, wollte. "Verdammt was hab ich falsch gemacht, dass aus dir... dir dieses Monster geworden ist?? Die... ich.."

Es hörte sich an wie ein Schuss aus einer Pistole. Es fühlte sich an als würde ihm der Kopf wegfliegen. Shinya taumelte zu Seite. Seine Augen weit aufgerissen, spürte er wieder die Wand im Rücken. Diesmal dankbar. Er lehnte sich dagegen, hielt seine Hand auf der brennenden Wange. //Aufgeplatzt bestimmt aufgeplatzt....// Er schaute ängstlich auf seine Hand. Kein Blut. Warum brannte es dann so? Er rutschte an der Wand hinunter. Wieder ein Blick auf Die. Dieser hatte immer noch seine Hand gehoben und schaute ihn aus stumpfen, leblosen Augen. Ohne auch nur ein Wort zu sagen, drehte er sich um und ging.
 

Toshiya aß noch sein gekauftes auf bevor er sich auf den Weg machte. Seine Uhr zeigte, dass er zwar immer noch zu früh sein würde aber er kannte seinen Chef und zu früh war für diesen immer noch zu spät. Als er raus trat, schaute er auf die Straßen. Von der Sonne erleuchtet, trockneten sie langsam vom letzten Regen. Er atmete tief ein und ging weiter in Richtung Restaurant.

Nach einiger Zeit bemerkte er, dass ein Mann schon zu lange hinter ihm lief. So langsam war es ihm nicht mehr geheuer und er legte an Geschwindigkeit zu. Er atmete erleichtert auf als er sah, dass dieser Mann nicht in die Straße einbog in die er gerade gegangen war. Falscher Alarm. Toshiya lächelte leicht über sich. Er war einfach zu ängstlich. Nach der nächsten Ecke wird er auch endlich im Restaurant sein. "Du!" Jemand hatte ihm eine Hand auf die Schulter gelegt. Toshiya schrie kurz auf und sprang nach vorne. Ohne darüber nachzudenken rannte er los, wurde aber von der anderen Person um der Taille gefasst und fest gehalten. Bevor der Blauhaarige auch nur ein Hilfeschrei herausbekam, wurde ihm die Hand auf den Mund gedrückt und in die nächste Seitenstraße gezerrt.

Ängstlicher Mut

Hallöle~^^

Da bin ich wieder mit Chap 12. Langsam kommt das Ende näher.. allerhöchstens noch 4 Kapitel. Jup zu dem Kapitel.. Es hat lange gedauert ich gebe es zu. ^^" Aber zum einen war da die Schule und dann war da meine Schreibblokade. Aber die ist überwinden. Also glaub ich mal wird sich das 13. nicht so lange Zeit lassen~

Ich hoffe euch gefällt dieser Teil~

Und über kommentare, Vorschläge usw. würde ich mich sehr freuen!^^
 

Viel Spaß beim Lesen~

|kakoon|
 

12. Kapitel - Ängstlicher Mut
 

Die saß seit einigen Stunden in seinem Sessel. Sein Aschenbecher quellte über. Sein Blick war starr aus dem Fenster in den blauen Himmel gerichtet. Immer wieder wurde die glühende Zigarette an seinen Mund geführt. Sein Wunsch war, mit jedem Zug sofort an dem Teer und den giftigen Stoffen, die er einatmete zu ersticken. Doch wenn sein Arm wieder auf der Lehne lag, wusste er, dass es ihm nicht passieren wird. Gott ließ Menschen leiden, die böses getan haben. Er beugte sich nach vorne, lehnte sein Ellenbogen auf das Knie und legte seinen Kopf in die Hand. Er konnte immer noch nicht glauben was vorhin geschehen war. Warum er das getan hatte. Doch Shinyas Gesicht hatte sich in sein Gehirn gebrannt. Die Angst, die Abscheu, die er in seinen Augen gesehen hatte, konnte er nicht bannen. Alles in ihm zog sich zusammen. Es war nicht der Hass gegen Shinya der ihn dazu trieb, sondern der Hass gegen sich selbst, dass er sich nicht mehr unter Kontrolle hatte... bei Shinya sich nicht unter Kontrolle hatte. Er schaute auf seine Hand. Er verabscheute diese Hand. Es zog immer noch wenn er sie bewegte, erinnerte ihn an die rote Wange, an Shinyas ungläubigen Blick. Er hasste sich so sehr. Es schwirrte ihm nur noch eine Frage durch den Kopf. Wie er es dazu hatte kommen lassen? Es war als wäre er ein anderer Mensch, wenn er bei Shinya war. Es war schon von Anfang an da. Dieses Gefühl das alles was Shinya machte ihm gegen den Strich ging. Wenn er jemanden anschaute oder jemanden anderen umarmte. Egal ob Verwandter, Bekannter, Freund. Es war gleichgültig.. er wollte ihn doch nur für sich. Das Shinya ihn auf ewig liebte. Er, Die, hatte in ihm sein Leben gefunden. Shinya war doch das wonach er suchte, warum zerstörte er es dann? War er zu perfekt? Oder hatte Die sich getäuscht.. Er schüttelte leicht seine feuerroten Haare. Aber warum tat es so weh. Warum konnte er sich nicht eingestehen, dass Shinya ihn auch liebt wenn er jemanden anderes umarmt. Jemand anderen sein Lächeln schenkt. Vielleicht weil er es selber zu selten erhielt? Selbstzweifel keimten in ihm auf. Ihm wurde bewusst wie selten ihre glücklichen Momente waren und wenn... immer nur dann wenn jemand anderes dabei war, oder wenn sie sich wegen einem Streit versöhnten. Gab es in letzter Zeit noch andere Momente? Traurig lächelnd schüttelte Die wieder den Kopf. Stumme Tränen suchten sich den Weg über seine Wangen. Sein Herz wusste es war zu Ende.. schon lange. Aber sein Verstand sagte nein. So oft hatte er es versucht zurückzuhalten, nicht das Wort gegen ihn zu erheben und er hatte es doch getan. Er wollte und konnte ihm so nicht mehr unter die Augen treten. Schon über Hilfe von außen hatte er nachgedacht, aber sein Stolz war zu groß. Seine Angst, einfach alles. Die stand auf und ging langsam auf das Fenster zu, schaute hinaus auf die Straße.
 

Nicht allzu weit von Dies Fenster in einer Seitenstraße versuchte Toshiya sich mit Leibeskräften von seinem Peiniger zu befreien. Das Blut pochte ihm laut in den Ohren und Panik hatte seinen ganzen Körper ergriffen.

"Pscht... jetzt sei doch mal ruhig! Hör auf zu zappeln!! Verdammt ich will dir nichts tun!!" zischte die andere Person und schaute sich um, dass auch keiner etwas gesehen hatte. Nach einigen Minuten gab der Blauhaarige auf. Erstens war er nicht in der Lage gegen den Mann auch nur etwas auszurichten und zweitens hatte er ihm bis jetzt nichts getan. Außer der etwas stürmischen Begrüßung..

Der andere ließ ihn jetzt auch los und schaute ihn an. "Ich will dir helfen." Toshiya hob eine Augenbraue und schaute ihn etwas skeptisch an. "Wobei willst du mir helfen??" fauchte er. Dieser brachte nur ein leichtes Lächeln zustande. "Bissig! Na ja.. nachdem der Detektiv von deinem Freund auch im Himmel schwebt, solltet ihr langsam etwas vorsichtiger sein!" Er griff kurz in seine Brusttasche und gab dem Blauhaarigen eine Mappe. "Dort steht alles drin um das ganze Teil auffliegen zu lassen. Fotos, Briefe.. einfach alles."

Toshiya starrte ungläubig auf die Mappe in seinen Händen. Dann schaute er wieder auf. "Warum tust du das? Und was für ein Detektiv??" Der Unbekannte schüttelte den Kopf. "Ich kann damit einfach nicht mehr leben..." Noch ein kurzes Lächeln und der Mann verschwand und ließ ein verwirrten Toshiya zurück. Der Blauhaarige verstand die Welt nicht mehr. Wieso wurde ihm geholfen? Er war doch sonst auch jedem egal.. wieder viel sein Blick auf die Mappe. Er wusste nicht ob dieser Kerl ihn jetzt hinter die Nase führte oder es wirklich ernst meinte. Ein leises Seufzen entrang seiner Kehle und er schlug den Hefter auf. Doch das was er in diesem Ding vorfand, überstieg seinen bisherigen Vorstellungen, die er von diesem ganzen Geschäft hatte. Die Personenlisten, welche bei weitem 10 Seiten überstiegen, die Fotos, die Briefe, mitgeschriebene Telefonate. Seine Gedanken rasten als er sich einige durchlas. Überall standen Namen von Menschen darüber. Namen von Kindern... ihm kamen die Tränen. Er verstand nicht wie so wenige Monster, so vielen Menschen das Leben zur Hölle machten. Wie man selbst Kindern das Leben schon nahm nur für die Befriedung einiger Perverser. //Sollen sie sich doch mit ihrer Hand zufrieden geben!!// Toshiya schniefte und wischte sich über die Augen. Bis ihm sein Name auffiel, der über einem mitgeschriebenen Telefonat stand.
 

Hara Toshimasa

Er schüttelte leicht den Kopf. Ihm wollte bis zum heutigen Tag nicht in den Kopf gehen, dass er tiefer in all den Sachen drin steckte ohne es wirklich zu wissen oder sich eingestehen zu wollen. Aber jetzt wurde er vor den Kopf gestoßen. Mit diesem hingekrakelten Namen. Seinem Namen. Warum nur lief sein Leben so falsch? Warum konnte es nicht so normal sein wie von anderen? Der Mann den er vorhin getroffen hatte. Warum konnte er nicht sein Leben haben? Er sah so glücklich aus, als er über seinen Freund geredet hat! Zitternd lehnte er sich an die Hauswand. Er schaute nach oben in den strahlend blauen Himmel. Was hatte er falsch gemacht? Er schloss seine Augen und begann einfach zu weinen. Seine Tränen nahmen die ganze Hilflosigkeit, seine Ängste, seine Gefühle aus seinem Körper mit, ließen diese Dinge an der Luft erfrieren. Nur für einen Augenblick brauchte Toshiya nur sich und die Leere.
 

Shinya wusste nicht mehr wie er nach Hause gekommen war. Doch nun saß er mit einem Tee und einer weichen Decke in seinem Sessel und starrte das Telefon an. Würde er ihn jetzt anrufen, wäre alles vorbei. Aber er war immer noch in dieser Zwickmühle. Eigentlich müsste Dies Reaktion diese Entscheidung leichter machen, bloß war es nicht so. Sein Verstand schrie ihn förmlich an, verpasste ihm hämmernde Kopfschmerzen und machte ihn durch das sanfte Pulsieren in seiner Wange immer wieder an diese paar Sekunden aufmerksam. Wieder liefen ihm die Tränen über die Wangen. Er wollte es immer noch nicht glauben. Wünschte sich es wäre nur ein alberner kleiner Albtraum und der Rotschopf würde jede Sekunde mit dem strahlendsten Lächeln auf ihn zukommen und ihm sagen wie sehr er ihn liebt.

Shinya schlag die Arme um seine Beine und versteckte seinen Kopf zwischen seinen Knien. Die pastellrosane Decke färbte sich an den Stellen, die seine Tränen benetzten in ein zartes pink. Er wollte seinen großen Schatz einfach nicht verlieren. Egal was er ihm antat. Aber so weiterleben, konnte er nicht. Sollte er auf sein Herz oder seinen Verstand hören?? Für ihn war beides falsch. Beides hatte nur negative Dinge und doch auch etwas positives. Das leben war für ihn zum Teufel mit Engelsflügeln geworden und seine Entscheidung belief sich nun darauf das ganze umzudrehen.
 

Kaoru hockte immer noch auf dem Fußboden und versuchte seinen Herzschlag zu regulieren. Sein Blut schoß immer noch durch seine Adern und schien auch nicht darauf erpicht zu sein das Tempo zu verringern. Langsam richtete er sich auf. Als er endlich auf seinen Beinen stand, schleppte er sich in das Schlafzimmer und ließ sich auf Toshiyas Seite fallen. Sanft stieg ihm dessen Geruch in die Nase und er lächelte. Genau in solchen Momenten wurde ihm wieder bewusst für was er kämpfte und jetzt kam seine Liebe und sein Kampfesgeist wieder zum Vorschein und drückte die Panik und die Angst in den Hintergrund. Tief kuschelte er sich in das Kissen des Blauhaarigen und zog sich seine Decke über den Kopf. Ein paar Minuten später wurde um ihn herum alles schwarz und er verfiel in einen traumlosen Schlaf.
 

Fertig mit den Nerven schloss Toshiya die Tür hinter sich, zog sich die Schuhe aus und streckte sich. Das die Arbeit auch immer so anstrengend sein musste. "Hey Kao-chan~ Bin wieder daha~" Freudiges Gemurmel aus einer nicht identifizierbaren Ecke der Wohnung. Der Blauhaarige grinste. //Bestimmt sitzt er wieder vor seinen Mangas...//

Sein erster Weg war Richtung Küche um sich einen frischen Kaffee zu genehmigen. //Nachdem Tag bräuchte ich eigentlich 20..// Leise seufzte er und schaute sich um. Kein frischer Kaffee. "Kaooooooooo~ du hast kein Kaffee gemacht." maulte Toshiya Richtung Flur. Einige Sekunden später kam ein verschlafener Kaoru um die Ecke und blinzelte ihn an. "Gomen Süßer.." nuschelte er leise und rieb sich die Augen. "Hab ein bisschen geschlafen." und lächelte entschuldigend.

Doch der Blauhaarige sah ihn nur schmollend an. "Ich racker mich ab und du schläfst. Das ist einfach nicht fair." Mit einem eleganten Zunge rausstrecken beendete er seine Trotzaktion und machte sich an den Kaffee. Würde er Kaoru jetzt da ran lassen, wusste er wo das enden würde: Im Chaos

.

Mittlerweile saßen beide auf dem Balkon tranken ihren Kaffee und rauchten. Obwohl sich Kaoru ziemlich unwohl fühlte, versuchte er sich nichts anmerken zu lassen. Toshiya durfte davon einfach nichts erfahren. Er seufzte kaum hörbar und nahm einen weiteren Schluck Kaffee.

"Du Kao?" Der Blauhaarige sah ihn an. In der kurzen Pause überlegte er wie er ihm am einfachsten beibringen konnte was er heute erlebt hatte. "Kao.. ich muss dir was sagen." Toshiya senkte den Blick und spielte mit seinen Händen. "Aber du musst mir versprechen mich ausreden zu lassen okay?"

Er sah auf in das Gesicht seines Schatzes. Dieser schaute etwas perplex und sorgenvoll zurück, nickte dann aber. Der Blauhaarige holte nocheinmal tief Luft und versuchte die richtigen Worte zu finden.

"Also.. heute morgen wurde ich angerufen und mein Chef sagte, dass im Laden eingebrochen wurde. Deswegen musste ich da erst später hin und war noch beim Bäcker etwas essen. Dann bin ich los zum Restaurant und da hat mich dann so ein komischer Typ verfolgt.. irgendwie hat der mir Angst gemacht und ich bin immer schneller gelaufen.." Toshiya senkte den Blick und spielte nervös mit seinen Fingern. Kaoru derweilen saß angespannt auf dem anderen Stuhl und schaute mit versteinerter Miene auf seinen Schatz. //Ich bring ihn um... Ich bring ihn um... Ich werde herausfinden wer er war und dann bring ich ihn um... Er hat meinen Toshiya angefasst.. Tod..// Der Blauhaarige hatte in der Zwischenzeit in der Kaoru in seinen Gedanken versunken war und seinen Rachegelüsten mit wilden Mordfantasien freien Lauf gelassen hatte, weiter geredet. "Kaoru du hörst mir nicht zu..."

Dieser schaute perplex seinen gegenüber an. "Na klar hab ich dir zugehört!" Fragende Augen trafen ihn.

//"Was hab ich denn gesagt??" und dann verschränkst du wieder die Arme und bist den ganzen Abend sauer..// dachte Kaoru nur griesgrämig und nahm seinen Kaffee.

"Dann sag mir doch was ich gesagt habe.." Toshiya schaute seinen Freund aufmerksam an und schlug seine Beine übereinander. Kaoru hob eine Augenbraue. //Es muss wichtig gewesen sein er schmollt nicht..//

"Okay.. ich gebs zu.. ich hab mich mehr mit meinen Gedanken beschäfitigt.." meinte der Lilahaarige einvernehmlich.

"Dann sag ich's halt noch mal.." kam es nur seufzend. Kaoru runzelte die Stirn. //Keine Standpauke? Wo ist mein Toshiya??//

" Also der Typ hat mich dann in eine Seitenstraße gezerrt und gemeint das er mir nichts tue und hat mir dann einen blauen Aktenordner... Hefter wie auch immer gegeben. Jedenfalls steht da alles drin. Wen sie alles bedrohen, wen sie als nächstes haben wollen und wer da alles mit drin hängt.."

Kaoru vergaß für eine kurze Zeit zu Atmen. Sein Kinn erlag der Schwerkraft und klappte nach unten.

Wüsste Toshiya nicht wie ernst die Lage war, würde er jetzt darüber lachen. Das Bild war einfach zu köstlich. "Und wo ist dieser Ordner jetzt?" krächzte der Kleinere leise.

"An einem sicheren Ort. Da stand auch das Leute beobachtet werden... wahrscheinlich auch wir." Toshiya lächelte unglücklich und hob leicht die Schultern. "Deswegen kann ich dir auch nicht sagen wo... ansonsten wäre das als würde ich mir den elektrischen Stuhl selbst anstellen."

Kaoru nickte nur und schaute sich um. Hatte er doch am Vormittag das Beobachten am eigenen Leib erfahren. "Willst du damit zur Polizei?" Er blickte in die Augen seines Schatzes. Dieser nickte kurz. "Und jetzt beenden wir das Thema. Ich hab mich damit heut lang genug rumgeplagt." Der Blauhaarige trank seinen Kaffee aus und schmollte Kaoru plötzlich an. "Und glaub ja nicht das ich dein Nicht-zu-Hören einfach so ignoriere!" Mit diesen Worten stand er auf und verschwand in der Wohnung, ließ einen leicht irritierten und doch erleichterten Kaoru zurück. Der zündete sich noch eine Zigarette an und lehnte sich zurück. Anscheinend wird doch noch alles gut werden. "Das haben wir auch verdient.."
 

"Hallo? Ja hier ist Andou. Ich würde gerne einen Termin machen." Nervös spielte er mit dem Telfonkabel und ging hektisch auf und ab.

"Mein Problem...? .. Na ja... ich bin eifersüchtig.. zu eifersüchtig..." Wieder quäkte die Frauenstimme in sein Ohr.

"Okay.. nächste Woche Freitag.. danke.." Seufzend legte der Rothaarige auf und fuhr sich durch die Haare. Er war sich nicht sicher ob es ihm helfen würde. Aber würde er nichts tun, wäre alles vorbei und das wollte er unter allen Umständen nicht zu lassen.

Wieder schaute er auf das Telefon, sollte er ihn anrufen? Die schüttelte den Kopf und ging in die Küche. Sein Magen knurrte. Essen war jetzt wohl die beste Entscheidung.
 

Mitten in der Nacht sprang leise ein Anrufbeantworter an. Ein fröhliche Stimme erzählte etwas von nicht zu Hause und Hundegebell hörte man im Hintergrund. Dann erklang der Pfeifton. Ein kurze Stille trat ein. "Hey Shiny... ich bins Die.. Ich wollte mich entschuldigen.. ich weiß das ist nicht zu entschuldigen.. aber anders kann ich das nicht.. ich weiß nicht ob du mir irgendwann verzeihen kannst. Es würde mich nicht überraschen wenn du das nicht kannst. Aber.. ich liebe dich.. und ich hoffe du kannst mir das noch glauben.. Ich wollt nur sagen.. Ich gehe nächsten Freitag zum Psychodock.. vielleicht kann der mir helfen.. "

Man konnte förmlich hören wie Die sich verlegen am Kopf kratzte und sich über die Lippen leckte.

"Na ja... das wollt ich dir nur sagen... ich habs zu lange rausgezögert.. ich weiß.. ich dachte ich könnte das mit dir schaffen.. aber ich bin zu schwach..

Naja ich hoffe ich hab dich mit meinem Gelaber nicht aufgeweckt... Ich hoffe du hast wunderschöne Träume... Ich liebe dich..."

Tut. Ein kurzes Piepen. Die rote Lampe fing an zu leuchten.

Shinya saß immer noch zusammengekauert auf dem Sessel und spürte wie zum wiederholten Male die Tränen über seine Wangen liefen. Er fuhr sich zitternd durch die Haare und lehnte sich zurück. Sollte er wirklich zu ihm zurück?

Durch ein weiteres Läuten zuckte er zusammen und starrte auf das Telefon. //Nochmal?// Wieder lief seine dämliche Ansage. Doch zu seiner Überraschung war es nicht noch mal Die.

"Hey kleiner hier ist Myv. Ich wollte fragen wie es dir geht.. du antwortest nicht auf irgendeinen Anruf.. Ich mach mir Sorgen Süßer. Du weißt in was das ausartet ich bin voll mit Koffein und meine Schwester glaubt schon ich nehme LSD oder so etwas.. aber weiße Kaninchen sehe ich noch nicht.. doch ab und zu, frag mich nicht warum.. ich sollte die Poster wohl abmachen.. aber ich schweife ab. Ich glaub mal bei dir und Die ist alles in Ordnung.. oder nicht? Sag mir bescheid ich mach mir wirklich Sorgen.. und sei es nur ein j oder ein n per SMS.. na gut ein j wäre mir lieber.. ich kann auch zu dir kommen.."

Nach 5 min hörte Shinya nicht mehr zu. Trotzdem musste er lächeln auch wenn sein alter Schulfreund öfters nervte. Eigentlich immer nervte.. aber es war schön. Irgendwie genoß er es von ihm so umgarnt zu werden. Er schüttelte lächelnd den Kopf und hob ab. "Halt die Klappe und geh schlafen." Mit diesen Worten legte er das Telefon neben die Gabel und ging ins Bett.

Als er das Licht ausmachte, hörte er immer noch Miyavis Gebrabbel durch die Sprechmuschel. Der Braunhaarige schaute durch das Fenster und lächelte den Sternen entgegen. "Gute Nacht Die.. " hauchte er leise und legte sich schlafen.
 

"Bitte.. dann halt ich halt den Mund.. ... ... ... ... ... Shinya ich weiß das du da bist. Geh ran.. verdammt was soll ich denn aus deinem Halt die Klappe raushören. Shinya SHINYA nimm das Telefon in die Hand.. Mannoooo du kannst mich doch nicht so auflaufen lassen.. .. .. .. .. .. okay.. du kannst doch.. Na gut dann geh ich halt schlafen und mach mir keine Sorgen mehr um dich.. .. .. .. .. .. Bist du wirklich nicht da??.. Okay ich geh wirklich.." Ein leises Seufzen drang durch den Hörer. "Schlaf schön Süßer.. ich hab dich lieb hörst du?" Klick.
 

Irgendwo in einem Stadtviertel, in irgendeiner Straße, auf irgendeinem Friedhof, im hintersten Viertel, im letzten Gang, neben einer großen Eiche, lag ein Grab. Der Grabstein gebraucht, nur neu poliert. Keine Menschenseele, nur die krächzenden alten Vögel. Seit drei Tagen liegt es nun da. Niemand kam zur Beerdigung. Nicht einmal der Pfarrer der nahe gelegenen Kirche sah es angebracht ein paar Worte zu sagen. Es war einsam in dieser Ecke. So wie sein Leben es war. Einsam ging er hindurch. Ohne Familie und ohne Freunde. Selbst sein Ende war einsam. Erhellt durch den Sonnenaufgang. Sein letzter Wunsch wurde ihm aber doch erfüllt. Ein kleiner Wunsch, der ihm die Welt bedeutet hätte, vielleicht auch hat. Man weiß nicht was nachdem Leben kommt. Vielleicht schützt er die Menschen denen er wirklich etwas bedeutet hatte und ärgert die, die ihm schlechtes wollten und es ihm auch gebracht hatten. Vielleicht sitzt er auf seinem Grab und schaut auf seinen alten, neu polierten Grabstein und lächelt. Es kann sein, dass das Ende seines Lebens das beste für ihn war, und er jetzt nicht mehr alleine ist. Das er jetzt weiß wer wirklich zu ihm gestanden hätte.
 

Tooru "Kyo" Nishimura

Geb. 13.11.1978

Gest. 23.05.2005 (*1)
 

Jeden Tag, Stück für Stück.

Ich merkte es nicht.

Ich fühlte es nicht.

Blind und taub.

Geh heim in deine Welt die dir gehört.

Kehre nichts nach außen.

Das Schicksal wird dich führen.

Geh...
 

Das wünsche ich dir.

Ich danke dir für das was du getan hast.

Toshiya (*2)
 

(*1) ich fände es ein bisschen makaber wenn ich da jetzt Kyos Geburtstag hingeschrieben hätte.. also hab ich einfach mal schnell den Geburtstag geändert.
 

(*2) Text ist wieder einmal von mir ^^

Sich windendes Ende

Hiho~

Hier ist als das letzte Chap..

Irgendwie werd ich melancolisch wenn ich dran denke..

*light smile*

Ich hoffe es gefällt euch. In den nächsten Tagen werde ich noch den Epilog hochladen.

Okay ich wünsch euch viel Spaß beim Lesen~

Und würde mich über Kommentare freuen

*smile*

|Kakoon|
 

13. Kapitel - Sich windendes Ende
 

Heulend saß Shinya in der Ecke, versuchte in dieser zu verschwinden. Warum nur? Warum musste er ihm begegnen. Hätte es nicht wer anders sein können? Vorsichtig fasste er auf seine Wange, zuckte zusammen als der Schmerz wieder durch seinen Körper lief. Warum hatte er sein Versprechen nicht gehalten? Oder war das auch nur wieder gelogen und er ist darauf reingefallen...

Der Braunhaarige versuchte krampfhaft die Gedanken zu verdrängen. Diese Gedanken, die ihn von innen zerfressen ließen. Ihn auflösten wie ein Stück Zucker im heißen Kaffee. Die Tränen brannten ihm im Gesicht. Wie Feuer zogen sich seine Schluchzer durch seine Kehle. Er hatte Angst. Panische Angst. Er wollte nicht mehr existieren, nicht mehr leben. Sein ganzer Körper zitterte.

Dann... Schritte. Shinyas Kopf ging abrupt in die Höhe. Kein einziger Atemzug, kein Schluchzer ließen sich mehr vernehmen. Die Schritte kamen näher, immer näher.. Er hoffte das jemand der über ihm wohnte Besuch erwartete. Aber er wusste wer es war. Er wusste wer ihn suchte. Er wusste es. Er hörte es an den Schritten, die fast rennend die Stufen nahmen. Bestimmt zwei auf einmal. Er glaubte den keuchenden Atem zu hören. Er sah förmlich wie der andere mit hassverzerrtem Gesicht auf seine Wohnung zu stürmte. Angst lähmte ihn. Angst ließ ihn erzittern. Angst ließ ihn anfangen zu wimmern. Angst wurde zur Gewissheit.

Er hatte einen Schlüssel...

Klick.
 

Toshiya saß zusammengesunken am Küchentisch und starrte geistesabwesend auf den Boden. Der Kaffee in der Tasse, die er zwischen seinen Händen hielt war schon längst kalt geworden. Es war nun zwei Wochen her seit er diese blaue Mappe bekommen hatte. Er hatte immer noch nicht den Mut gefunden zur Polizei zu gehen. Kaoru hatte er versprochen es sobald wie möglich zu machen. Nein.. eigentlich dachte Kaoru, dass er schon dort war. Aber er war es nicht. Er traute sich nicht.. und nachdem Gespräch, das er gestern zufällig mitgehört hatte, wollte er da auch gar nicht mehr hin. Er wusste nicht was ihn mehr dazu brachte einfach aufzugeben.. Die Gewissheit, dass Kaoru tiefer drin steckte als er jemals gedacht hatte oder das Kaoru kein Sterbenswörtchen darüber verloren hatte, dass er so tief da mit drin saß. Er schüttelte ungläubig den Kopf.
 

"Ihr könnt uns nichts mehr anhaben! Wir haben mehr Informationen über euch als ihr denkt!! Toshiya hat das alles schon der Polizei übergeben! Ihr könnt uns nichts mehr!"
 

Ein leises wimmerndes Lachen war zu hören. //Kaoru.. warum?// Er wusste, dass alles nicht mehr lange brauchte um aus den Rudern zu laufen. Der Blauhaarige kratzte sich leicht über den Unterarm. Wenn nicht schon alles aus den Rudern gelaufen wäre. Es machte ihn krank keine Kontrolle mehr über sein Leben zu haben und noch mehr hasste er es, dass alles was er auch nur anfasste zu Staub wurde oder lodernd anfing zu brennen und sich ausweitete bis alles zerstört war. Wieder schüttelte er seine blauen Haare und blickte durch die Küchentür. Kaoru war nicht zu Hause. Musste dieser doch heute mal für Toshiya aushelfen. Denn er hatte heute überhaupt keine Lust vor die Tür zu gehen. Eigentlich war es die panische Angst, dass diese Menschen wiederkamen und ihn mitnahmen. Aber das durfte er Kaoru nicht verraten. Genauso wenig, das er wusste, dass Kaoru mit dem Typen telefoniert hatte. Er musste einfach den Mund halten. Mucksmäuschen still und dann.. so glaubte Toshiya würde nichts passieren. Doch sollte man nicht leichtgläubig seinen Gedanken hinterherhängen...
 

"Frau Yasazawi? Ist Herr Andou da?"

"Nein Madame. Er ist noch nicht hier."

"Bitte rufen Sie auf seinem Handy an. Er darf die Therapie nicht aussetzen lassen."

"Ja Madame."

"... ... ..."

"Madame, Herr Andou ist auf Handy und Telefon nicht erreichbar."

"Okay.. dann rufen Sie die Polizei. Schicken Sie sie zu Herrn Terachis Wohnung und sie sollen sich beeilen!!"

"Sofort!"
 

"Shinyaaa, kleiner süßer Shinya.. komm raus.. ich tu dir auch nichts.." hörte Shinya ihn rufen. Nein es war kein rufen. Es war eine honigsüße Stimme. Die Stimmenlage, die er immer hatte wenn er mit seinem strahlenden Lächeln kam, ihn umarmte, liebte.. Der Kleinere schüttelte unbewusst den Kopf. Blieb still in der Ecke hinter dem Sessel. Die Tür im Blick aber von der Tür aus selbst nicht sichtbar. Immer wieder versuchte der Andere ihn zu locken. Versprechungen, leere Versprechungen schwangen durch die Wohnung.

Doch plötzlich: Stille. Shinya horchte auf. Hoffte, dass er verschwunden war. Einfach gegangen. Leicht hob er den Kopf um die Tür komplett im Blick zu haben. Ob er vielleicht etwas sah was ihm in der Entscheidung weiterhelfen konnte. Schnell zuckte er zurück,als er rote Haarsträhnen erkannte und einige Millisekunden später sah er ihn wie er ins Wohnzimmer ging. Shinya drückte die Hände auf den Mund. Spürte wie sein Herzschlag rasant zunahm, betete das der Rothaarige diesen nicht hören konnte. Krampfhaft versuchte er seinen Atem anzuhalten. Doch glaubte er, dass der andere ihn sogar finden würde wenn eines seiner Haare sich bewegen würde. Die ging ein paar Runden durchs Wohnzimmer und verließ den Raum wieder. Leise und darauf bedacht alles geräuschlos wie möglich zu machen, atmete er aus. Er lauschte um den Größeren orten zu können, vernahm ein Geräusch aus dem Schlafzimmer. Was wollte er da?

Plötzlich klirrte es. Shinya riss die Augen auf. "SHINYAA! WENN DU NICHT ZU MIR KOMMST SUCH ICH DICH!!! UND WENN ICH DEINE KOMPLETTE WOHNUNG DURCHSUCHEN MUSS!!!!" Es knallte, klirrte. Shinya zuckte bei jedem Geräusch, das aus dem Schlafzimmer drang zusammen. Er zerstörte seine Wohnung.. seine Existenz.. er würde das gleiche mit ihm machen wenn er ihn finden würde. Reine nackte Panik fing an in ihm aufzusteigen. Hektisch schaute er sich nach einem Fluchtweg um, wusste das es keinen gab. Das es einfach sinnlos war. Sinnlos..

Er japste nach Luft, hatte nicht mitbekommen, dass es wieder ruhig in der Wohnung wurde. Laut schluchzte er vor sich hin, wollte aufhören, konnte nicht. Er hatte sich nicht mehr unter Kontrolle. Seine Augen weiteten sich immer mehr. Die Schritte kamen immer näher. Das gehässige Lachen wurde lauter. Gleich... gleich.. Shinya schnappte sich ein Sofakissen und drückte es auf den Mund. Drückte seinen ganzen Körper auf den Boden. Die stand nun mitten im Wohnzimmer, sah sich wieder um. Sein Blick blieb länger als nötig am Sofa hängen. An einer Ecke. Dann drehte er sich um, ging in die Küche. Riss mit einem Mal die Schränke auf. Die Türen flogen aus den Angeln. Geschirr, Besteck, Gläser. Alles landete auf dem Boden. Er schlug mit einer Metallstrebe aus Shinyas Bett auf den Herd ein. Schlug das Fenster in der Küche ein. Setzte seinen Weg fort ins Bad. Alles musste zerstört werden. Shinya schrie bei jedem Schlag ins Kissen. Hoffte nicht gehört zu werden. Es dauerte lange zu lange. Warum konnte er ihn nicht einfach finden, allem ein Ende setzen. Er hatte so verdammt große Angst. Er hielt es nicht mehr aus. Es fühlte sich an als würde er platzen. Platzen durch die Panik, die Angst die ihn ausfüllte, immer mehr wurde.

Ihm wurde schlecht. Alles wurde schwarz. Er fing an zu würgen. Schmiss das Kissen weg und alles was er im Magen hatte, kam wieder heraus. Shinya krallte sich in den Teppich und würgte, würgte immer wieder obwohl nichts mehr herauskommen konnte. Ein bitterer, säuerlicher Geschmack machte sich in seinem Mund breit. Der Geruch seinen Erbrochenen stieg ihm in die Nase. Ließ ihn erneut würgen. Die wütete immer noch. Shinya lehnte sich zurück. Spürte seinen Herzschlag und versuchte ruhiger zu atmen. Alles war still. Shinya horchte wieder auf. Dann klappte die Tür. Seine Eingangstür. Ein Glücksgefühl durchschoss seinen Körper. Er konnte es nicht glauben. Er war gegangen. Hektisch krabbelte er durch seine kleine Ecke. Er bekam nicht mit, dass er immer wieder durch sein Erbrochenes ging. Nahm das Kissen und legte es wieder auf das Sofa. Wollte nur noch ein Telefon und die Polizei rufen. Er drehte sich noch mal. Hatte die Orientierung verloren, sah nach oben.

"Hallo Shinya..."

Ein Schrei drang durch die Wohnung.

Shinya sprang regelrecht zurück, presste sich gegen die Wand, hoffte darin zu versinken. Das Grinsen Dies. Seine Augen. Sein Auftreten. Alles ließ ihn Schreien. Seine ganze Angst, seine Vorahnung, seine Hoffnung. Alles musste einfach raus... raus... raus. Schluchzer, Schreie, Hysterie. Mehr konnte er nicht. Er starrte Die in die Augen. Alles in ihm drehte sich, zerriss ihn. Und eine Frage keimte in ihm auf. Wuchs und wuchs bis sie herausbrach, sich in seinen Gedanken festsetzte. Doch bevor er ihn realisieren konnte hörte er nur einen dumpfen Schlag und alles wurde schwarz...
 

Toshiya stand vor dem Spiegel im Bad. Es war nun später Nachmittag und Kaoru bestand darauf mit ihm Essen gehen zu wollen. Sie müssten schließlich was feiern. //Den Untergang..// dachte der Blauhaarige bitter und zog einen letzten Lidstrich. Er seufzte und schaute sich an. Dann zuckte er die Schultern, streckte sich die Zunge raus und ging zu dem Violetthaarigen. Dieser stand schon bereit und wartete breit grinsend auf seinen Schatz.

"Wunderschön siehst du aus!" hauchte er ihm ins Ohr und küsste sanft die Lippen von Toshiya. Dieser lächelte und erwiderte kurz den Kuss. "Du auch... Gehen wir?" Er zog sich die Schuhe und eine Jacke an und ging vor die Wohnungstür. Nachdem Kaoru abgeshlossen hatte, gingen sie schweigend los. Toshiya wusste selber nicht so recht warum er auf einmal wieder so kühl gegenüber seinem Freund war. Er schaute kurz zu ihm rüber und lächelte. Eigentlich konnte er ihm nicht einmal übel nehmen, dass er ihm nichts gesagt hatte. Wollte er ihn doch nur schützen. Vorsichtig schloss er seine Hand um Kaorus und lächelte ihn an. Dieser erwiderte das sanfte Lächeln und drückte leicht die Hand. So gingen sie schweigend weiter. Kaoru hatte ein Restaurant nicht weit von der Wohnung der beiden ausgesucht, außerdem wurde dieses gerade erst neu eröffnet.
 

"Schnappt sie euch!!"
 

Drei Worte.. können das ganze Leben verändern. Drei kleine nicht einmal lange Worte können einem das Leben zerstören. Ich wurde von Toshiya auf einmal weggerissen und von zwei Schränken von Männern festgehalten. Ich versuchte mich zu wehren aber ich wusste es war nutzlos. Ich schrie sie an, mich loszulassen, aber sie taten es nicht. Toshiya wurde von zwei ähnlich gebauten Männern festgehalten. Aus der Seitenstraße kam er. Der dem alles gehörte. Ich wusste nicht mehr was ich denken sollte oder auch wollte. Als ich ihn sah wusste ich das es vorbei war. Alles vorbei war.
 

"TOSHIYAAAAA" Kaoru brüllte immer und immer wieder seinen Namen bis es klatschte. Ihm wurde eine gescheuert. Der Boss ließ sich so weit herab seine Hand gegen ihn zu erheben. Er starrte ihn an und öffnete den Mund. Doch nur eine Handbewegung von dem Menschen über ihn genügte und ließ ihn verstummen. "Du hast mir gedroht.." fing er leise an zu sprechen. "Du hast mir gedroht und mir meine größte Einnahmequelle genommen. Du hast mir nicht gehorcht als ich dich gewarnt habe. Du hast weiter gemacht obwohl ich dich ein zweites Mal gewarnt habe. Irgendwie warst du mir symphatisch Kaoru. Andere starben und hatten nicht einmal eine Warnung bekommen."

Er lachte leise über seine eigenen Maßnahmen die er an den Tag legte. "Aber ich werde dich nicht umbringen.. das wäre dir egal.. weil es da ja einen Menschen gibt, der dir mehr als dein Leben wert ist. Also warum nicht ihn töten?" Er ging langsam auf Toshiya zu. "Ich habe dir gesagt das wenn du nicht hörst, zusehen darfst. Jetzt hast du einen Platz in der ersten Reihe. Schau zu und lerne..."

Er holte aus und trat Toshiya mit voller Wucht in den Bauch. Dieser japste erschrocken auf und versucht Luft zu holen. Was ihm aber nicht gelang. Mit weit aufgerissenen Augen hing er zwischen den Kerlen. Kaoru starrte fassungslos. Er wollte sich wieder losreissen, wurde aber mit den Knien auf den Boden gedrückt. Hatte keine Chance sich zu bewegen. "Toshiya..." hauchte er verzweifelt. Der andere trat immer und immer wieder auf ihn ein. In den Magen, zwischen die Beine, ins Gesicht. Er ließ nichts aus.

Blut tropfte auf den Boden... tropf... tropf... immer mehr und mehr. Schmerzensschreie durchdrangen die Straße. Doch das schlimmste für Kaoru waren Toshiyas Augen.. weit aufgerissen, voller Angst und Schmerz. Er konnte ihm nicht helfen.. er konnte es nicht.. Er drehte seinen Kopf weg. Die Geräusche von dem Schuh und von Toshiya reichten ihm. Er wollte es nicht weiter mit an sehen. Doch plötzlich tauchte hinter ihm noch ein anderen Kerl auf und drehte brutal seinen Kopf in die Richtung. Kaoru versuchte die Augen zu schließen und spürte plötzlich wie ihm die Augenlider nach oben gezogen wurden. Voller Panik warf er sich zwischen den Kerlen hin und her, doch diese hielten ihn stur fest. Er musste hingucken. Er musste zusehen wie dieser Typ Toshiya zu Tode prügelte... Tränen liefen ihm über die Wangen als er sah wie Toshiya regungslos ziwschen den Kerlen hing. Immer noch tropfte Blut. Zu viel. Keine Bewegung.. //Beweg dich Toshiya bitte beweg dich!!!// Doch er tat es nicht mehr. Kaoru schaute ungläubig auf den Körper. Er nahm nur von weitem wahr wie 6 Polizeiwagen in die Straße einbogen und mit quietschenden Reifen hielten. Wie sie ihn befreiten. Die anderen festnahmen. Er sah kurz auf als einige wieder losfuhren.

Im ersten Wagen saß ein Mann mit feurroten Haare.
 

"Miya... Komm mich holen.. bitte.. ich kann nicht mehr.. bitte..." Es war nur ein Wispern am Telefon. Bei Miyavi schrillten alle Alarmglocken. "Shin-chan? Ich bin gleich bei dir ja? Gib mir 1 h .. dann bin ich da!! Okay? Wo soll ich dich abholen? Oh gott Shiny!!" Er war vollkommen aus dem Häuschen. Er wusste nicht was er zu erst machen sollte. Er ließ prompt das glas fallen was er in der Hand gehalten hatte und suchte seine Autoschlüssel. Ihm war klar, dass die Fahrt zu Shinya eigentlich 3 h dauerte aber was sind schon Geschwindigkeitsbegrenzungen wenn's um einen Notfall ging. Er schrie innerlich auf als er die Autoschlüssel partout nicht fand. "Shiny... wo bist du!!! Ich hol dich sofort ab! Antworte schon!"

"Ich.. ich bin .. im Krankenhaus.. ich geh.. ich geh noch mal zur.. zur Polizei.." Eine kurze Pause war zu vernehmen in der Shinya wieder bitterlich anfing zu weinen. "Ich .. ich .. muss ihn... noch einmal.. sehen.." Miyavi hielt in seinen Bewegungen inne. Er verstand Shinya nicht mehr. So viel hatte Die ihm nun schon angetan.. und er wollte ihn immer noch sehen. Sollte man neidisch auf diese Menschen sein, die solch eine tiefe Liebe empfanden oder sollte man Mitleid für diese Menschen empfinden? Myv wusste es nicht. Er wusste nur, dass Shinya für ihn diesen Mensch darstellte und das er aber nie erwidert werden würde. Er seufzte leise auf. "Shiny? Wartest du wenigstens bis ich da bin? Dann komm ich mit." Stille am anderen Ende. Miyavi suchte nun etwas ruhiger nach den Autoschlüsseln und fand sie auch. "N..nein.." kam es nur leise mit einem entschuldigendem Unterton. Miyavi fuhr sich durch die Haare. Warum musste Shinya auch immer so stur sein? "Okay.. dann .. aber nur mit Polizisten! Ich fahr jetzt los! Hab dich lieb! Bis gleich!" Er legte auf und ging.
 

Langsam ging Kaoru den Gang entlang. Er hasste weiße lange Gänge. Alles roch nach Krankenhaus. Er wollte nur in eines dieser Zimmer und musste an hunderten vorbei. Wie ein Albtraum. Immer wieder die gleichen Türen. Er hatte Angst, dass es die Tür gar nicht gab, die ihm gesagt wurde. Doch nach einigen Minuten erreichte er sie doch. Unschlüssig stand er davor. Immer noch lagen ihm die Worte des Arztes im Ohr. "Ihr Freund hatte Glück gehabt. Hätte er nicht diese schusssichere Weste umgehabt wäre er von dem Mann getötet worden. Man sollte sich vor ihm in Acht nehmen wenn er es sogar schafft durch solch eine Weste jemanden blaue Flecke zu verpassen."

Kaoru grinste humorlos. Und wie man sich vor ihm in Acht nehmen sollte.. Er seufzte leise und öffnete dann die Tür. Da lag er. Er schlief, dass hatte ihm der Arzt auch gesagt und er solle ihn nicht wecken. Aber das hatte er auch gar nicht vor. Er wollte Toshiya nur etwas geben. Was er ihm schon lange hätte geben sollen. Aber sein Herz hatte ihn gehindert. Leise schlich er in das Zimmer und legte einen Brief neben das Bett. Dann drehte er sich noch einmal zu Toshiya um, strich ihm sanft über die Wange. Ein letztes Mal hauchte er ihm ein Kuss auf die Lippen und ging.
 

Shinya saß in der Polizeistation. Gegenüber saß Die. Er schien wieder normal zu sein empfand Shinya und sah ihn an. Doch der Rothaarige ließ den Blick gesenkt. "Die?"

Sein Gegenüber zuckte bei seinem Namen leicht zusammen und wagte dann doch aufzublicken. Er sah in Shinyas Augen. "Ich... Ich.. wollte mich verabschieden..." Der Braunhaarige spielte nervös mit seinen Fingern und schaute abwechselnd auf diese sowie in Dies Augen. Der Größere lächelte ihn an und nickte. "Es ist besser so.. nicht?" Shinya seufzte kaum hörbar. "Ja ist es.. ich .. werde dann gehen..." Shinya stand langsam auf und schaute noch mal auf seinen Freund.

"Miyavi ist da... Du solltest dich beeilen." Der Braunhaarige nickte und ging los. Kurz bevor er den Raum verließ, drehte er sich ein letztes Mal um. "Ich liebe dich Die... und ich weiß das du mich liebst. Ich werde dich nicht vergessen." Mit diesen Worten verschwand er aus der Tür und aus dem Leben des Rothaarigen. Die sank in dem Stuhl zusammen und fing das erste mal seit Monaten an zu weinen.
 

Ein paar Stunden später wachte Toshiya aus dem Schlaf auf und setzte sich langsam auf. Ihm tat alles. Er schaute sich um. Ihm war klar, dass er im Krankenhaus sein musste, aber es versetzte ihm einen Stich das Kaoru nicht an seiner Seite saß. Langsam stieg er aus dem Bett und ging ins Bad.

Nachdem er wieder im Bett saß, tastete er auf dem Nachtschränkchen nach dem Glas Wasser. Als seine Hand über den Briefumschlag glitt, stockte er. Er biss sich leicht auf die Unterlippe. Sein Magen wurde flau als er sich den schlichten Briefumschlag ansah. Er hatte Angst ihn zu öffnen, wusste er doch jetzt schon was darin stand...

Behutsam öffnete er ihn nach einigen Minuten und nahm den Brief heraus...
 

Hey mein süßer Totchi..
 

Wenn du das hier liest, werde ich wohl schon im Flugzeug sitzen.

Ich weiß es ist feige einfach so zu verschwinden.

Aber ich glaube das es das beste ist.

Ich dachte wir haben die stärkste Liebe die es auf dieser Welt geben kann.

Und ich glaube es immer noch!

Aber wie kann die stärkste Liebe leben wenn der Körper zu schwach ist um sie zu halten und zu beschützen...

Totchi.. ich liebe dich wie keine andere Person auf dieser Welt..

Mehr als mein eigenes Leben..

Aber ich würde unser beider Leben nur noch schwerer machen wenn ich bei dir bleibe.

Bitte versuche mich nicht zu vergessen, versuche einfach nur die guten Tage die wir hatten vor die schlechten zu stellen.

Ich liebe dich mein Schatz...
 

Yours Kao
 

Still tropften die Tränen auf das Papier, ließen das Papier langsam aufweichen, die Tinte verschmieren...und vier kleine Worte schwebten im Raum.

"Ich liebe dich auch!"
 

Und draußen begann es zu regnen.

The Real Love

Hallöchen^^

Das ist also das letzte was zu dieser FF geben wird, hier ist der Epilog!

Ich hoffe es ist noch ein kleiner Schimmer am Horizont, da ja das letzte ziemlich düster aussah.

*smile*

Ab jetzt werde ich mich weiter an Reila setzen, dass musste ja jetzt lange genug ausharren und drei andere sind grad im Enstehen also schaut ab und zu mal vorbei ^^

Zu Myv und Shin aus dieser FF wird es vielleicht noch eine Sidestory geben wenn ich durchringe *g*
 

Dann bedanke ich mich bei allen Kommischreibern:

Das_Chibi, Clothoid_doll, tribe, Lilith_stn, YilA, NeoHaido, sakuresu, Toshiyakitori und Kafulein ^^

Natürlich auch bei allen Lesern ^^
 

Ich wünsch euch viel Spaß beim Epilog
 

|kakoon|
 

Epilog - The Real Love
 

Wenn man an die wahre Liebe denkt, stellt man sich das reinste Glück vor. Das schönste was es auf Erden geben kann. Zwei Menschen, die einander nie mehr loslassen wollen. Doch führt die wahre Liebe unweigerlich zur Trennung...
 

Langsam ging Die aus dem Gebäude und blieb auf der Straße stehen. Er atmete tief ein und lächelte leicht. Er wusste er hatte es endlich geschafft. Noch einmal drehte er sich um und winkte seinem stationären Therapeuten. Er würde ihn wohl nicht mehr brauchen...
 

Egal wie oft man der Person die Liebe gesteht oder man selber hört das man geliebt wird. Am Ende kann es nicht existieren. Eine Liebe, die stärker ist als ein Mensch selber, hat keine Chance. Liebt man den anderen mehr als sich selbst, kann man sich und den geliebten Menschen nicht mehr schützen.
 

Toshiya packte gerade das letzte Zeug vom Einkauf in den Kühlschrank. Nachdem er eine auf dem Balkon geraucht hatte, kam er auf den Gedanken etwas spazieren zu gehen. Die letzte Zeit saß er hauptsächlich in seiner Wohnung und schaute Fern.

Er zog sich an und ging hinaus auf die Straße, schlug den Weg ein den er am passendesten fand...
 

Doch liebt man einen Mensch so wie man sich selber liebt, ist die Chance groß einen Menschen für die Ewigkeit gefunden zu haben. Es ist schwer zu verstehen, da die Ideale tief in uns verankert sind. Aber wenn man sie für einen kurzen Augenblick vergisst und in die Welt schaut, weiß man das es wahr ist. Ohne Angst gibt es keinen Mut. Ohne Krieg gibt es keinen Frieden. Ohne Hass gibt es keine Liebe.
 

Der Blauhaarige blieb kurz stehen um sich eine neue Zigarette anzuzünden. Er hob den Blick und ließ ihn über die Menschen schweifen, die über die Straße gingen und bei einem Menschen schaute er genauer hin. Dieser stand auf der anderen Straßenseite und schaute auch ihn an. Toshiya lächelte leicht und ein warmes Gefühl erfüllte er seinen Körper als er ein wunderschönes Lächeln zurückbekam. Langsam ging er weiter. Die Gedanken immer noch beim anderen, als ein kleiner Tropfen auf seine Hand viel. Diesem Tropfen folgten viele anderen. Der Blauhaarige murrte leise über den plötzlich einsetzenden Regen und zug die Schultern hoch. Kurze Zeit später hörte er hinter sich wie ein Schirm aufgespannt wurde und sich dann über seinem Kopf befand. Er sah auf und erblickte den Mann von der anderen Straßenseite. Ein warmes Lächeln legte sich auf seine Lippen während der andere sich vorstellte.

"Hallo.. Ich bin Die."
 

Owari...



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Kommentare zu dieser Fanfic (54)
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Von:  kikiyaku
2007-07-08T21:20:49+00:00 08.07.2007 23:20
O_O
Wuha, das ist ne wirklich tolle fanfic!
Dein Schreibstil ist einfach klasse *_*
Und wie du die Gefühle beschreibst, die Umgebung und die Sicht der einzelnen Personen auf die Welt, einfach toll <3
Und vorallem find ich diese fanfic sehr leerreich Oo weiß nicht, das lässt einen doch wieder ganz anders über alles denken.
Uhhh und die Spannung war toll aufgebaut! erst dacht ich mir immer nur: hää?!
weil die Situation nicht gleich zu Anfang aufgeklärt war und dann hat sich Stück für Stück alles zusammen gesetzt und daaas ist einfach nur genial *.*
Ausserdem war das irgendwie nicht das 'typische' Problem der Charaktere in der FF und .. das war einfach interessant und spanennd Oo
naja ich verquatsch mich hier :D

ok die FF is schon ziemlich alt Oo
aber ich musste nen kommi schreiben, da sie nun mit zu meinen <3-FF's zählt ^__^
LG
gez. vronni

Von:  Rabbid
2006-03-13T23:38:42+00:00 14.03.2006 00:38
;__________________;
jetzt ist es zu ende~ ;O;
............................................................*dich vor den pc setzt*
schreib fleißig die sidestory zu Miya und Shin *_______________________*~ bitte, bitte, bitte, bitte xDDDD
*kicher*

anou... ich mag das Ende... ^ ^
es hinterlässt so ein hoffnungsgefühl... und irgendwie... *kopf schief leg* kriegt man da direkt selber lust raus zu gehen und sich wen zu suchen xDDD *hrhrhr*
*schwafeln tut*
nein, wirklich... wundertolles Ende *-*
Von: abgemeldet
2006-02-12T10:17:04+00:00 12.02.2006 11:17
Ein schönes Ende find ich... obwohl Enden ja eigentlich nie schön sind, bei so tollen ffs TT
Auf jeden Fall ein sehr gutes ff, bei dem ich wirklich viel Spaß beim lesen hatte^^
sorry, dass das kommi so kurz ist, ich drücke mich gerade davor was für meine facharbeit zu machen... Eigentlich muss ich dieses blöde Buch jetzt weiterlesen...
^^
Von: abgemeldet
2006-02-11T22:40:46+00:00 11.02.2006 23:40
also ich bin erstaunt was ein epilog so alles anrichten kann.

'der erste teil' - als dai auf shin wartete, fand ich wunderbar. war sehr begeistert.
dann eben im 'zweiten teil' den ich las hat es ab geebbt.
und das ende fand ich, nicht schlecht, aber mhmm nja.
aber der epilog -wow- hat es nun wieder richtig rausgerissen.

ich liebe es, etwas zu lesen und plötzlich lächeln zu müssen.
am ende des epiloges habe ich gelächelt.
^^
Von:  Kafulein
2006-02-10T19:35:39+00:00 10.02.2006 20:35
so nun ist es also vorbei...hm..
schon komisch aba irgendwie auch real..
ich verusch hier mal nen ordentliches commi auf die beine zu stelln..bin nich so gut drauf x.x...un das nur wegen dem olln konzi und den olln baby klamottn <.<...
macht mich halt alles ziemlich fertig *seufz*

nagut...hm mit der ff ham wir uns kennen gelernt,weißu no?
ich hab dir nen commi geschrieben un du hast mir gewantwortet un so is alles ins rollen gekomm..
ich musste zu deiner ff einfach ein commi schreiben...so konnte ich mich doch mit jeden einzelnen gedanken von den fünf wiederfinden...
irgendwie ist es auch schade das es vorbei is..hab ja jetz nix mehr zu tun..*seufz*
ob es noch wen gibt dem diese ff wirklich sehr viel bedeutet? für den sich nich einfach eine ff is? sondern...der spiegel des eigenen lebens?1!...ich wäre überrascht...
aber vll schätze ich euch menschen mal wieda zu oberflächlich ab..nya ich mag euch halt nich..gomen...
am schönsten von der ganzen ff find ich bis jetz immer noch den anfang un das epilog...ich würde es gern erklären aber irgendwie kann ich das nicht..tut mir leid *kisu*
mein liebster chara hier war irgendwie dai..*smile* un nein es liegt nich an der person selber..ich mag einfach die rolle die dai hier hat...er hat mir in so vielen situationen sowas von gut gefallen *smile*..das is so erschreckend..weil er ja eher nen bösen part hat..aber nya...in wirklichkeit sin wir alle gestört *g*..
*am kopf kratz* *seufz* un nu? *rumroll* ich mag die steckis von den 6..*hehe*..die gewählten "gedanken" passen einfach un sie klingen schön..aba was schlechtes erwart ich gar nich von dir..kenn dich ja schließlich..hoff ich doch mal..hmz..
ich weiß ich bin heut irgendwie zu nix zu gebrauchn aba ich wollt das commi heute noch machn..eigentlich wollt ich erste sein aba nya..hat sich ja erledigt..
auf jedenfall bin ich mächtig stolz auf dich was die ff betrifft..
ich freu mich wenn ich in irgendeiner weise dir wieder meine hilfe anbieten kann..*smile*..musst nur bescheid sagn, ne?!..
etto..dann hör ich mal auf....

hdl *kisu* bis bald mei engel *knuff*

*schatz desu* ~ *kafu*
Von: abgemeldet
2006-02-10T16:58:09+00:00 10.02.2006 17:58
uh oh...dann hat dai wieder was schönes zum prügeln ^^

nein, wirklich..irgendwie bin ich immer traurig wenn von mir heißgeliebte ffs ein ende finden...doch als du 'ich mach weiter an reila' schriebst, machte mein herz einen hüpfer!
ich liebe diese ff!!!! und ich war ehrlich murksch als du sie abgebrochen hast, bzw auf eis gelegt.
nun sind die letzten regentropfen gefallen...hach mensch....

wa.
schön.
wirklich, sehr schön, danke..
Von: abgemeldet
2006-02-10T08:49:46+00:00 10.02.2006 09:49
Schade dass es schon zu ende ist ;_____;
Aber der Epilog ist schön *----*
^__^
Von:  Rabbid
2006-02-08T14:34:02+00:00 08.02.2006 15:34
;___________________;
a- absolut schön~ *sigh*

woahh~ der anfang ist so spannend *O*
ich saß ganz hibbelig vor dem Pc als du mir das zugeschickt hast *lach*
und dann die sache mit Toto... ich dachte schon wirklich, er würde sterben ;___;
(okay... zwischendurch dachte ich auch , Shin würde es auch nicht schaffen xDD)

war so erleichtert als da stand, dass Toto diese schutzweste an hatte .__. *aufatem*
aber das ende ;_____________________________;
ich habe bei den letzten Sätzen geheult....... .__.
*ankuschel*
ist so traurig, wie Toto da alleine sitzt und "Ich liebe dich auch" murmelt... *losheul*
Und von Shin und Daidai brauch ich erst gar nicht anzufangen ;___; *sonst nur deprimiert wird xDD*

ganz~ tolliges Ende *O* *nicku*
traurg aber schön ^ ^~
Von: abgemeldet
2006-02-07T16:36:43+00:00 07.02.2006 17:36
*heul* wie schreeecklich!!! das ist so traurig.... *zusammensink* ;_____;
ich weiß echt nicht was ich sagen soll.... schön geschrieben mal wieder, Die hat einem echt total angst gemacht... krankenhäuser sind auch so ne sache (bin vor zwei wochen nach 11 tagen wieder rausgekommen... miese stimmung da) echt gut beschrieben.... ich bin wirklich verzweifelt...
good job!
freu mich auf den epilog^^
*aus dem zimmer schwimm*
Von: abgemeldet
2006-02-07T15:06:08+00:00 07.02.2006 16:06
.....
ich....oh mann, das ist ... kann gar nicht glauben, dass dies das letzte kapitel sein soll---aber wenns am schönsten ist, soll man aufhören, nicht wahr?


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