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Regentropfen

von

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Things aren't the way they were before

Kapitel 4 - Things aren't the way they were before
 

Da lag er nun. Zusammengekauert auf der Couch. Sein Gesicht erhellt durch das Licht der Straßenlaterne, die neben dem Fenster steht. Es glitzert von den Tränen, die über seine Wangen laufen. Er schläft. Ein unruhiger Schlaf. Er zittert und atmet schwer. Ein Zucken durchfährt immer und immer wieder seine Glieder. Wovon träumt er, dass er den Mund wie bei einem Schrei aufreißt aber kein Ton entweicht? Hat er Angst zu schreien? Angst, dass jemand auf ihn aufmerksam wird?

Auf der großen Couch wirkt er verloren. Das Licht der Laterne macht es zu einem traurigen Bild. Mitleid würde sich in dem Menschen breit machen, der das sehen würde. So wie bei dem, der im Türrahmen steht und auf die Figur schaut.

Mit einem traurigen Gesichtsausdruck, geht Kaoru auf den Schlafenden zu .Er schüttelt leicht den Kopf. Wo war er letzte Nacht nur wieder gewesen. Warum verschloss er sich immer mehr vor ihm? Seine Kehle schnürte sich zu als er auf den Menschen auf der Couch hinunter sah. Er streckte langsam die Hand aus. Wissend über die Reaktion des Schlafenden. Als er leicht seine Schulter berührte, zuckte dieser zusammen. Schmerzlich und voller Angst verzog er sein Gesicht. Rutschte näher an die Lehne und kehrte ihm den Rücken. Er wachte nicht auf, zitterte dennoch stärker. Warum tat es so weh? Warum tat es so verdammt weh? Er konnte ihm nicht helfen. Er konnte es nicht! Kaorus Augen füllten sich langsam mit Tränen. //Warum lässt du es nicht zu! Warum lässt du dir nicht helfen? Ich will dir helfen! Ich will dir zeigen das jemand für dich da ist! Warum nicht? Warum?//

Ein Schluchzer entfuhr ihm. Er sank auf die Knie und krallte sich in die Sofakissen. Er fühlte sich nutzlos, unfähig zu helfen.

Er stand langsam wieder auf und holte eine Decke aus dem Schlafzimmer. Vorsichtig deckte er den Jüngeren zu, bedacht darauf ihn nicht zu berühren, nicht wieder Schmerzen zuzufügen, auch wenn es ihn selber in Stücke riss. Wieder würde er allein im Bett schlafen. Es war schon seit Wochen das gleiche. Doch er wusste nicht wie er das ändern konnte. Nach außen behielten sie das Bild einer glücklichen Beziehung. Er wusste das könne nicht ewig halten, aber er wollte es nicht wahrhaben. //Ich habe dich noch nicht aufgegeben! Ich werde kämpfen! Erst wenn du mir in die Augen siehst und sagst ich soll verschwinden, werde ich es lassen!//

Er zog sich aus und legte sich ins Bett. Ein Blick auf die andere Seite machte ihm wieder schmerzlich bewusst, wie schwer es werden würde. Wieder stiegen die Tränen brennend heiß nach oben. Wieder drückte er sein Kopf in die Kissen um seine Schluchzer zu unterdrücken. Wieder schlief er erschöpft von seinen Gedanken und erschöpft von seinen Tränen ein.
 

~*~
 

Mit einem Niesen fuhr Kaoru hoch und die Sonne brachte ihren goldenen Schimmer in das Zimmer. So als ob sie ihn auslachen würde. Ihm zeigt wie schön doch der Tag sein könnte. Ein leichtes zynisches Lächeln huschte über seine Lippen. Er stieg aus dem Bett.

Nachdem er sich einige Sachen zusammengesucht hatte, machte er sich auf den Weg ins Bad. In der offenen Wohnzimmertür blieb er kurz stehen und schaute auf den Schlafenden auf der Couch. Ein Seufzen entfuhr ihm eh er das Bad betrat und hinter sich die Tür schloss. Er wollte gar nicht in den Spiegel sehen, weil er genau wusste wie er aussah. Wie jeden Morgen nach einer verheulten Nacht. Er hatte dunkle Ringe unter den noch leicht geschwollenen Augen. Seine Wangen glühten und er fühlte sich ausgetrocknet.//Eine Dusche bringt das schon wieder in Ordnung...//

Er stellte sich eben unter diese und stellte das kalte Wasser ein. Ein kurzes Zucken durchfuhr ihn als der kalte Strahl auf seine nackte Haut traf. Aber es tat gut. Kühlend hielt er sein Gesicht unter den kalten Wasserstrahl. Es war als würde die Kälte sein Gehirn betäuben, seine Gedanken einfrieren. Zwar nur für diesen Augenblick, aber das reichte ihm nur für ein paar Minuten das Gefühl zu haben, das alles in Ordnung ist. Er stellte das Wasser ab und stieg aus der Dusche. Nachdem er sich abgetrocknet hatte und angezogen war, warf er noch einmal einen Blick in den Spiegel. //Bin ich stark genug?//

Er schüttelte leicht den Kopf und machte sich auf den Weg in die Küche.
 

Nur noch im Halbschlaf lag er auf der Couch. Ihm stieg der frische Kaffeegeruch in die Nase und langsam öffnete er die Augen. Er war zu Hause. Darf er es so nennen? Zu Hause? Er wollte sich jetzt keine Gedanken darüber machen. Er sah Kaoru in der Küche hantieren, genau wie jeden Morgen. //Warum tust du das noch für mich? Warum tust du dir das an? Siehst du nicht das es zerstört ist? Durch mich?// Toshiya biss sich auf die Unterlippe. Vorrausahnend was passieren würde. Wie jeden Morgen.

Er schlug die Decke zurück und setzte sich auf. Kaoru drehte sich zu der Geräuschquelle um und ließ ein schüchternes "Guten Morgen!" verlauten. Kurz gefolgt mit einem "Der Kaffee ist gleich fertig!" Der Tisch reichlich gedeckt. Doch er selber hatte keinen Hunger, eher noch verkrampfte sich sein Magen zu wissen, dass er das für sie beide gemacht hat. // für uns...// Er seufzte und ging in das Schlafzimmer. Mit seinen Klamotten verschwand er dann im Bad.

Kurz darauf hörte man das Wasser aus der Dusche rauschen. Doch diesmal war das Wasser nicht zum Gedanken verdrängen, mehr noch zum Abwaschen. Abwaschen des Schmerzes, der Angst, dass es wieder kommt. Mit der Gewissheit das es wiederkommt. Wieder nahm er den Schwamm und schrubbte seinen Körper bis er feuerrot war, schon Striemen aufwies. //Es geht nicht weg...es geht nicht... warum nicht???//

Ein leises frustriertes Wimmern. Noch einmal der Versuch mit dem Schwamm. Es war fast schon ein Zwang immer und immer wieder über die dreckigen Stellen zu rubbeln. Es MUSSTE weggehen. Als sich die ersten leichten blutigen Schlieren bildeten gab er auf. Enttäuscht und frustriert stieg er aus der Dusche und trocknete sich ab. Toshiya zog sich an und ging mit den Blick auf den Boden, in die Küche.
 

Kaoru saß schon auf seinem Platz und schaute den Jüngeren an. Er goss ihm wortlos einen Kaffee ein und nahm einen Schluck von seinem eigenen. Ihm tat es weh ihn so zusammengekauert auf diesem Stuhl sitzen zu sehen. Er schmierte sich langsam ein Brötchen, obwohl er eigentlich kein Hunger verspürte, aber er musste irgendwas tun. Dieses Schweigen machte ihn fast verrückt.

Mit kleinen Fragen versuchte er sie zu überspielen, doch eine Antwort kam nicht zurück. Vielleicht ein fast unmerkliches Kopf schütteln. Er trank nur seinen Kaffee. Er aß nichts und er sah nicht auf den Tisch. Immer auf seine Hände.

Kaoru konnte sich das nicht mit ansehen. Jeden Morgen das Gleiche, jede Woche war er einmal nicht da. Er wollte wissen wo er war! Er wollte ihm helfen! Doch er stieß nur auf Schweigen. "Toshiya? Wo warst du gestern?" Wieder die gleiche Frage. Wie jede Woche. Der Angesprochene reagierte nicht darauf, starrte weiter auf seine Hände. "Warum willst du es mir nicht sagen?" versuchte der Ältere es in einem ruhigen Ton weiter. Es entging ihm nicht das sein Gegenüber mit jeder Frage unruhiger wurde.
 

//Warum tust du das? Warum kannst du nicht einfach den Mund halten!? Ich kann es dir nicht sagen! Nicht DIR! Du würdest es nicht verstehen. Keiner würde es verstehen!//

Weitere Fragen prasselten auf ihn ein. Dann war es still. Nur ein kleiner zittriger Seufzer war zu hören. Kaoru war den Tränen nahe. Es tat weh ihn so zu hören. Aber er konnte nicht, durfte nicht. Toshiya hatte nicht einmal mehr die Kraft ihn anzusehen. Den Menschen mit dem er glücklich werden wollte.

Er war daran Schuld, dass der Mensch den er nie weinen sehen wollte, nun den Tränen nahe war. Das dieser Mensch nachts wegen ihm weinte. //Warum verlässt du mich nicht? Warum bist du immer noch hier? Ich weise dich ab. Ich rede nicht mit dir und doch bist du noch hier. Versuchst unsere Beziehung zu retten, aber..//

"Vertraust du mir nicht mehr?" Leise drang diese Frage an sein Ohr, riss ihn aus seinen Gedanken, lies ihn alles in sich verkrampfen. Seine Augen weiteten sich. //Was soll diese Frage?//

"Ich meine, wir reden kaum noch miteinander. Früher bist du einfach zu mir gekommen und hast darauf losgesprudelt." Er hörte wie Kaoru weinte. Er hörte es regelrecht wie die Tränen über seine Wangen liefen. Wie er sie wegwischte mit der Hoffnung das sie versiegten. Doch es ist wie der Regen. Sie werden immer mehr. Bis der Himmel erschöpft ist. //Hör auf, bitte! Ich habe dich zum weinen gebracht. Ich gehöre nicht zu dir...//

"Bitte warum kann es nicht wie früher sein? Was hab ich falsch gemacht das du dich von mir abwendest? Wie kann ich es wieder gut machen? Toshiya ich lie..."

"NEIN! Nein nein nein! Halt den Mund!" Toshiya sprang auf, schaute einem erschrockenen Kaoru in die Augen.

"Nein. Du bist an gar nichts schuld, an nichts. Du bist perfekt. Aber ich. Ich bin nicht gut für dich! Verstehst du das nicht? Ich habe dich die letzten Wochen abgewiesen, ich habe dich ignoriert. Ich habe kein Wort mit dir gesprochen und du bist immer noch hier! Kümmerst dich immer noch um mich! Aber ich will das nicht! Ich tu dir nur weh! Du weinst jede Nacht wegen mir! Du hast diesen traurigen Blick wegen mir! Du lügst wegen mir! Ich will das nicht! Ich will das alles nicht mehr! Hör auf! Ich will nicht das du mir hilfst. Ich ich ich will nicht mehr das du hier bist! Ich will nicht mehr! Ich will das du gehst!" Er stand nach Luft ringend vor ihm. Er konnte diesen Ausdruck in Kaorus Augen nicht mehr ertragen. Er drehte sich um und rannte. Rannte aus dem Haus, rannte vor ihm weg, vor seinem Glück, vor seiner Liebe. Einfach weg...

//Es tut mir leid...//
 

Nach einiger Zeit schaute Kaoru immer noch ungläubig auf die Tür durch die er verschwunden war. //Ich will das du gehst...//

Immer wieder schwirrte dieser Satz durch seinem Kopf. Er schaute auf seine Hände. Sie zitterten. Sein Blick war verschwommen, von Tränen getrübt. Er hat ihn verlassen. Doch warum fühlte er nichts?



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2005-10-07T14:32:59+00:00 07.10.2005 16:32
:mit armen fuchtel:
isch find dat mit toto so schlimm TT;
Von: abgemeldet
2005-08-01T14:09:49+00:00 01.08.2005 16:09
*absolut sprachlos ist*
*nicht weiß wie es ausdrücken soll, wie goil die FF eigentlich ist*
Einfach nur hammer!!!
*taschentücher zückt, weil den tränen nahe*

Das ist alles so trauriiiiii~g... T.T
*snüfft*
Boah... ich kann echt nur sagen wie schöööö~n beschrieben deine FF eigentlich ist!
Du hast wirklich einen hammer Schreibstil...
*süchtig nach der FF ist*

*kicher*
*zum nächsten Kappi hüpft*
Hab ja noch eins vor mia *kicher*
*knuddel*
Bye bye ^-^
Von: abgemeldet
2005-07-26T19:43:31+00:00 26.07.2005 21:43
weiter...bitte!!! *fleh*
was hat totsch denn? ....und- shin und kyo und...mein gott,, diese ewigen sorgenkinder.... machst du bald weiter? ist schön..*träum*
Von:  Rabbid
2005-07-21T01:34:57+00:00 21.07.2005 03:34
*schnüff*
*nase putz*
*versucht stimme wiederzufinden*
Wie-wie *mit zittriger stimme krächz*
wie kannst du nur so was trauriges schreibe~n!!!!
*sich nicht mehr halten kann*
*buhuuu~~*

*____*
*kicher*
also wirklich... ich glaub ich sag dir jedes mal, wie traurig ich deine ff finde...
mou~
kao tut mir so verdammt lei~d...*nick nick*
diese sätze von ihm...
"was hab ich falsch gemacht, dass du dich von mir abwendest? Wie kann ich es wieder gut machen?"
die sind soo~ ....rührend...
*wieder anfängt zu schniefen*

hai...will wissen, was Toto hat, dass er sich kao gegenüber so benimmt...
*hach*
schreib bitte ga~nz schnell weiter, hai?
bin schon sehr gespannt
*kicher*
*knuddel*
*knuff*
*winke~*
Von: abgemeldet
2005-07-20T23:18:38+00:00 21.07.2005 01:18
wow........... zu mehr bin ich nicht fähig.

*in stiller bewunderung auf eine baldige fortsetzung hofft*

wahnsinnig schön...


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