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Ein Trip ins Chaos

Wenn Gackt und Hyde zusammen Urlaub machen
von

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~ Ich liebe dich...~ - Teil 2

10. Kapitel: ~ Ich liebe dich...~ - Teil 2
 

Serie: Gackt // L’Arc~en~ciel

Autor: Ina-Tenshi

Disclaimer: Die beiden Hübschen gehören immer noch sich selbst und das gleiche gilt für sonstiger Personen, die in der FF auftreten.
 

Anmerkung von Ina-Tenshi:

So Teil zwei ist da... ^^ entschuldigt, das wir so gemein waren und euch schon im ersten Teil die Hoffnung gegeben haben, das was „bestimmtes“ passieren würde.

Na ja warum sollte auch ein Satz, der als Überschrift funktioniert, unbedingt im ersten Teil vorkommen?* kicher* Ist ja jetzt auch egal. Jetzt ist es ja auch endlich soweit...

Entschuldigt auch das lange warten, aber so ein Kapitel braucht auch immer eine gewisse Zeit um es zu schreiben. Alle anderen FF-Schreiber wissen ja wie das ist. ^^
 

Ach ja... Szene ´98´ aus dem Making of findet in diesem Kapitel statt. ^^ Zwar etwas abgeändert, aber trotzdem genau das worüber wir schon mal gesprochen haben.
 

Wie dem auch sei...
 

Bis dann

Viel Spaß
 

Info:

„...“ - jemand spricht

~...~ - jemand denkt etwas

(...) - kleine Anmerkungen des Autors
 

________________________
 

Aufgebracht lief Gackt von der einen Seite seines Zimmers in die andere. Immer hin und her, während er sich ärgerlich durchs Haar fuhr und leise fluchte.

Schon wieder ein Streit, dabei lief doch in den letzten Tagen alles so harmonisch.

Er war schuld, das wusste er natürlich, aber weshalb kam es denn immer wieder zu solchen Meinungsverschiedenheiten, wenn man diese Situation überhaupt als diese bezeichnen konnte.

Er konnte seine Gefühle nicht im Zaum halten, irgendwann würden sie mit Sicherheit ausbrechen. Es war nur noch eine Frage der Zeit und genau davor hatte der Solosänger die größte Angst.

„Ich liebe dich doch, verdammt“, flüsterte Gackt und schlug mit den Handflächen auf das Fensterbrett. Sein Gesicht ließ er an der kühlen Fensterscheibe ruhen, bevor er laut seufzte.

„Wieso machst du mich nur so verrückt?“
 

Gackt schüttelte den Kopf.

„Ich bin der größte Idiot, der auf dieser Welt geboren wurde.“

Langsam stieß er sich von der Fensterbank ab und schritt zur Tür, die er daraufhin sofort, jedoch trotzdem mit einen kurzen Zögern öffnete.

Hyde stand genauso wie er es gerade getan hatte, am Fenster. In Gedanken versunken blickte er in den Himmel.

Als Gackt die Tür zum gemeinsamen Wohnzimmer öffnete schaute Hyde kurz in seine Richtung, jedoch nur um gleich wieder stur aus dem Fenster blicken zu können.

Der Jüngere bemerkte sofort die angespannte Atmosphäre.

Hyde war natürlich noch wütend, etwas anders hätte Gackt auch irgendwie schwer gewundert.
 

„Glaubst du nicht, dass da eine Entschuldigung fällig ist?“, bemerkte Hyde bitter, blickte jedoch weiterhin aus dem Fenster.

Gackt war so erschrocken über Hydes plötzliche Bemerkung oder besser gesagt über seine Forderung, dass er erst einmal tief Luft holen musste, um auch nur ansatzweise ordentliche Worte zu Stande zu bringen.

Auch wenn Hyde ihn gerade nicht ansah, nickte er mit dem Kopf und sprach mit sicherer Stimme...

„Es tut mir Leid, Hyde. Das war dumm von mir.“

Gackt war sich sicher, dass es mit dieser läpischen Entschuldigung nicht getan sein würde, jedoch hatte er nicht erwartet, dass Hyde nicht einmal auf diese Reaktion zeigte. Unbeteiligt starrte dieser durch das Glas auf blaue Pariser Dächer.
 

„Was ist los mit dir?“, wollte Gackt erneut wissen.

Das Hyde seine Handflächen zu verkrampften Fäusten ballte, bemerkte der Jüngere nicht.

Erst als dieser sich mit funkelnden Blick zu ihm kehrte, musste er sich eingestehen, dass diese Frage nun gerade nicht die beste gewesen war.
 

„Was mit mir los ist? Du hast mein Eigentum zerstört“, schrie Hyde auf einmal.

Gackt schüttelte eisern mit dem Kopf. „Es tut mir Leid. Das habe ich doch gerade gesagt. Willst du mich jetzt ewig dafür hassen, oder wie?“

Ein wütendes Schnaufen folgte.

„Was denkst du dir eigentlich? Was glaubst du wer du bist? Hast du irgendwelche besonderen Rechte?“

Tränen sammelten sich in seinen aufgerissenen Augen, sie liefen über sein Gesicht und tropften ungehalten zu Boden.

Erschrocken registrierte Gackt diesen Gefühlsausbruch, wie gelähmt stand er da und wusste erst nicht, wie er reagieren sollte.
 

„Was ist los Haido? Es geht doch gar nicht um dieses Foto, oder“, flüsterte Gackt schließlich und trat einige Schritte auf seinen Freund zu.

„Natürlich...natürlich geht es um dieses Foto“, stotterte der Ältere wütend, während er unsicher umherblickte.

Gackt schüttelte den Kopf.

„Nein, Haido... hör doch endlich mal auf, dich selbst zu belügen. Du spielst hier den glücklich, unbeschwerten Urlauber, obwohl du ganz genau weißt, dass ich dir das nicht abnehme. Was war denn in den letzten Tagen, als du so unglücklich warst, als du oft geweint hast? Ich weiß das etwas nicht mit dir stimmt, aber du weigerst dich partout mit mir darüber zu reden. Ich weiß das es in dir anders aussieht, als du nach außen hin rüberbringst. Warum verstehst du mich nicht, warum tust du so was dummes?“

Pausierend atmete Gackt tief ein, eindringlich blickte er auf das gesenkte Haupt seines Gegenübers, bevor er etwas ruhiger fortsetzte.

„Du gehst deinem Problem aus dem Weg, statt endlich mal etwas dagegen zu unternehmen...“

Entsetzt sah Hyde auf.
 

„Das ist nicht wahr. Woher willst du denn wissen, wie es in mir aussieht. Auch wenn es so scheint, als würde ich nichts gegen meine Probleme tun wollen,... du hast doch überhaupt keine Ahnung. Ich wollte diesen Urlaub hier einfach nur genießen und wenigstens für ein paar Tage das alles vergessen, was mich sonst immer bedrückt, ... aber wie mir scheint, kannst du das einfach nicht verstehen und genau das enttäuscht mich, Gackt.

Es geht mir gut, kapier das doch endlich“, schrie Hyde zum Schluss und funkelte seinen Freund zornig in die Augen.
 

„Ich hasse es, wenn du mich anlügst“, meinte Gackt und löste den Blick von dem Kleineren, der weitere Schritte tat, um einen sicheren Abstand zum Jüngeren zu gewinnen.

Kopfschüttelnd und auch irgendwie maßlos wütend vernahm er Gackts Worte, fühlte sich jedoch außer Stande darauf eine passende Antwort zu geben.

Sie erstarrten ihn und trafen an einer empfindlichen Stelle.
 

„Wenn du meinst...“, stotterte Hyde nach Luft ringend.

„Ich hasse es auch, von dir als Lügner abgestempelt zu werden. Vielleicht bin ich es ja, ein Lügner, aber... ich tue dies bestimmt nicht um jemanden zu schaden, sondern um andere aus meinen Angelegenheiten raus zuhalten. Es geht dich nichts an! Wie oft soll ich das noch sagen?“

Gackt blickte aus dem Fenster, zu sehr machte ihm der Anblick des wütenden Hydes noch zorniger, als er es eh schon war.

Er wollte diesen Streit nicht, keines Falls. Aber da sie nun schon mal dabei waren dieses Thema aus zu diskutieren, wollte er auch die Gelegenheit nutzen und all das sagen, was ihm schon so lange auf der Seele brannte. Besser konnte es sowieso nicht mehr werden.
 

Die Stirn hatte der Jüngere in tiefe Falten gelegt, die Augen wegen der stechenden Sonne, die genau in sein Gesicht ballerte, zusammengekniffen,... trotzdem schmerzte das Licht und bescherte ihm einen leichten Kopfschmerz.

„Du kämpfst einen Kampf mit dir selbst, den du unmöglich gewinnen kannst, weil du niemanden anderen vertraust. Niemanden,... nicht einmal mir“, sprach er ruhig, setze dabei seine Hand auf das kühle Glas und sah starr durch sie hindurch.
 

„Gackt, du machst es schlimmer als es ist..“, dementierte Hyde, während er sich wütend die lästigen Tränenspuren vom Gesicht wischte.

„Ich habe keine Lust mehr mich andauernd erklären zu müssen! Und ich habe es auch satt von dir als Schwächling gesehen zu werden! So bin ich nicht, verstehst du? Ich dachte, wir sind Freunde und würden die Wünsche des Anderen respektieren. Wenn du das nicht willst, dann sollten wir es eben lassen!“

Damit verließ der Ältere das Apartment mit einem eher lauteren Türknall.

Eine kühle Leere war zurückgeblieben, eine Stille die Gackt zum krampfhaften Schlucken brachte.

Seufzend presste er seine Wange an das Fenster und schüttelte schuldbewusst den Kopf. „Toll, besser hätte es der blödste Dorftrottel nicht hinkriegen können.... Entschuldige Hyde, dass ich dein Foto zeruppt habe, aber ich liebe dich nun mal und meine bescheuerten Gefühle sind eben mit mir durchgegangen.“

Ein Stechen durchzog sein Herz, bevor er ein bitteres Lächeln um die Lippen legte.

„Wenn ich mit so was gekommen wäre, hätte ich vielleicht höchstens nen schiefen Blick geerntet. Ernst hätte er mich so oder so nicht genommen,.... aber es wäre nicht so derart ausgeartet. Tss ... ist doch lächerlich, dass man mit der Wahrheit besser davon kommt.“
 

Minutenlang starrte er noch schweigend aus dem Fenster, beobachtete die kleinen Punkte auf den Straßen, die wuselnd hin und her sprangen. Wie ein kleines Theaterstück, das nie sein Ende fand. Und genauso wie diese Punkte da unten, war auch er Teil eines Stückes, über welches er nicht wusste wie es weitergehen würde.

Blind tastete er sich weiter, ohne darauf zu achten, ob er Menschen mit seinem Handeln wehtun würde.

Es tat ihm Leid, gern hätte er sich entschuldigt. Würde nicht genau dieser Versuch ständig sprichwörtlich in die Hose gehen.

Als Hyde den Raum verlassen hatte, sah er es ganz klar vor Augen.

Alles was er nie wollte, war Hyde zu verlieren... er wollte für ihn da sein, ihn unterstützen, helfen.

Immer wieder musste er sich zusammenreißen, um nicht erneut mit diesem Thema anzufangen, lange hatte er es auch durchziehen können, aber vergessen konnte er es einfach nicht.
 

~Es tut mir so Leid....~

Die Lippen fest aufeinander gepresst fuhr er sich durchs Haar, strich Strähnen die im Gesicht hingen nach hinten.

Er ertrug es einfach nicht, nur eine Sekunde länger im Streit mit dem Kleinen zu sein.

Jeder Moment der tatenlos verstrich war die reinste Qual.

Suchend blickte er sich um, griff nach dem Zimmerschlüssel auf dem Tisch und verließ das Apartment.

Ausnahmsweise wollte er nicht den Fahrstuhl benutzen.

Da er nicht wusste, wo Hyde hingegangen war, war es in seinem Augen das klügste die Treppe zu nehmen und ihn auch somit nicht irgendwie zu verpassen.
 

5 Stockwerke tiefer angekommen, sah er sich um. Völlig außer Atem starrte er der Frau, die hinter der Rezeption stand in die Augen.

Irgendwie schien sie gewusst zu haben wonach er suchte, denn sofort zeigte sie mit ihrem Blick in Richtung Hotelrestaurant.

Bevor er ungehalten los rannte, nickte er ihr noch freundlich zu.

Das Restaurant betretend erblickte er auch sofort den Kleineren, wie er einsam an einem kleinen Tisch saß, ein Glas Wasser vor sich stehen hatte und betrübt die kleinen Wellen die er mit einem leichten Rütteln verursachte, beobachtete.

„Oh Haido...“ , flüsterte Gackt. Erneut überfluteten ihm starke Schuldgefühle.

Zielsicher steuerte er auf Hyde zu.

Irgendwann schien er Gackt bemerkt zu haben, denn plötzlich drehte er seinen Blick nach unten, verweigerte damit die Sicht auf sein enttäuscht zorniges Gesicht.
 

„Haido?“, sprach Gackt, als er schließlich vor dem Kleineren zum stehen kam.

Dieser antwortete nur mit einem zaghaften Kopfschütteln.

Langsam griff Gackt nach dem Stuhl, der Hyde gegenüber am Tisch stand, stellte ihn direkt neben ihn und setzte sich.

Lange versuchte er einen kurzen Blick in das gesenkte Gesicht zu erhaschen, jedoch Hyde blieb standhaft und verwehrte ihm diesen Wunsch.

„Haido, es tut mir Leid, bitte... glaube mir. Ich wollte dich nicht so derart angreifen“, sprach Gackt, als er es schließlich aufgab und stattdessen seine Hand auf die des Älteren legte.

„Ich weiß, das wirst du mir jetzt bestimmt nicht glauben, aber ich respektiere deine Wünsche. Ich will es, verstehst du? Ich will es, weil du mir mehr als nur wichtig bist. Ich ertrag es nicht, dir weh zu tun. Bitte gib mir noch eine Chance.“

Auch wenn nur ganz schwach, bemerkte Gackt ein flüchtiges erzittern der Hände, die er mit seiner bedeckt hielt, sein Gesicht jedoch hielt der Kleinere weiterhin im Verborgenen.

„Ich möchte gar nicht, dass du das verzeihst was ich dir gerade so dummes gesagt habe. Ich möchte nur, dass du weißt, dass es mir Leid tut und das ich es nicht so wollte.“

Bekräftigend wollte Gackt nach einer von Hydes Händen greifen, jedoch entglitten sie ihm, als er sie aus Unachtsamkeit frei lies.
 

„Und ich möchte einfach nur meine Ruhe haben, Gackt.“
 

„Natürlich, Haido...“, nickte Gackt zustimmend und erhob sich.

Stumm stellte er den Stuhl an seinen ursprünglichen Platz und seufzte, als er bemerkte, dass Hyde sich immer noch keinen einzigen Zentimeter gerührt hatte.

So konnte es auf gar keinen Fall weitergehen.

Offensichtlich hatte der Kleine seine Entschuldigung einigermaßen akzeptiert, trotzdem hatte er anscheinend noch Schwierigkeiten damit, sich mal wieder mit dem Jüngeren anzufreunden. Natürlich war das die schwerste Aufgabe nach einem Streit, die jedoch manchmal auch sehr einfach zu handhaben war.
 

„Aber leider muss deine Ruhe bis heute Nacht warten, denn ich habe noch etwas mit dir vor“, meinte Gackt mit einem sicheren Grinsen auf den Lippen.

Und schon packte der Solosänger nach Hydes Arm, zog den verdutzt dreinschauenden und zur Zeit schlecht gelaunten Frontmann in die Höhe und schleifte diesen aus dem Restaurant.

Gelegenheit zu protestieren blieb dem Älteren nicht, denn schon während des eher harmlosen ´durch das Hotel geschleife` wurden beiden Japaner mit seltsamen Blicken überhäuft.

„Die sind ja hier überhaupt nichts gewöhnt“, brubbelte Hyde, als er daran dachte, wie die wohl alle geglotzt hätten, wäre Gackt in diesem Hotel nackt vor einer Kakerlake davon gerannt.

„Was meinst du“, hackte Gackt interessiert nach, öffnete die Beifahrertür ihres Leihwagens und lies Hyde einsteigen.

„Ach nichts“, antwortete Hyde, als auch Gackt in das Auto eingestiegen war und den Motor startete.

„Wo fahren wir hin?“, wollte der Ältere wissen, doch statt eine informative Antwort zu geben, drehte Gackt das Radio laut auf und ließ ´As One´ spielen.

Der Kleinere musste schmunzeln, denn irgendwie kam ihm der Gedanke, dass Gackt tatsächlich seine und L'Arc~en~Ciel's Songs hörte, immer noch mächtig lächerlich vor.
 

Auch wenn Hyde eigentlich vor hatte noch ein paar Worte mit seinem Freund zu wechseln, war ihm das bei dieser Lautstärke wohl nicht möglich gewesen, also beließ er es bei schiefen Blicken, als Gackt schließlich Anstalten machte den Song mitzusingen.

„Wenn du willst, dass ich dir verzeih, dann solltest du das lieber nicht tun, Gackt“, warnte Hyde und versuchte den Fahrenden böse anzufunkeln.

Gackt grinste schelmisch. „Wieso? Denkst du, ich schaff es nicht so tierisch tief wie du zu singen?“

Hyde schüttelte gequält mit dem Kopf.

„Nein,...bitte tu es nicht.“
 

Historiiii lepeading – pieshies of a pushle

Why can we shust leeeeve as ooooon?
 

Nowheeeee to lun – we’eeehhh seeking redemptooon

....
 

Die Augen fest zusammengekniffen und die Hände panisch auf die Ohren gepresst, saß Hyde auf den Beifahrersitz und hoffte mit jeder Sekunde, dass das Lied endlich enden würde.

~Ich dachte nicht, dass ich den Song mal so sehr hassen könnte.~ verfluchte Hyde die Situation und schnaufte hörbar.
 

„Hör auf Gackt,.... dein Englisch ist das Mießeste, was ich je gehört habe. Mir wird einfach schlecht davon“, beklagte er sich und verdrehte sichtlich gequält die Augen.

Dazu kam auch noch, dass sie mit dem Auto in einen langsam voranschreitenden Stau gerieten.... Mitten in Paris.

Hyde seufzte.

„Du hast uns direkt in den berühmt berüchtigten Pariser Stau getrieben, toll gemacht Ga-chan“, meckerte der Kleine und atmete erleichtert auf, als endlich der nächste Song ertönte und er nun von Gackts miserablen Englisch erlöst war.

„Tja um so besser. Je später wir ankommen, desto schöner wird das, was wir sehen werden“, lächelte Gackt und zwinkerte.
 

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Die Sonne stand tief am Horizont, es wurde Abend...

Mit jeder Minute stahlen sich mehr und mehr funkelnde Sterne an den blauen Himmel. Die wenigen Wolken, die am Tage noch leichten Regen geschenkt hatten, schienen sich in Luft aufgelöst zu haben.

Es war einfach nur ein herrlicher Abend, der auch zu einer schönen lauen Nacht zu werden schien.

Kurz bevor die letzten Sonnenstrahlen diesen Tag verließen, waren Gackt und sein erleichterter Freund am Flusshafen angekommen.

Ein großes, sehr elegantes Schiff hatte dort angelegt. Kleine Lichter schmückten die weiß-lackierte Außenfassade... Innen schien es ein vornehmes Restaurant zu geben.

Auf dem Außendeck standen ebenso Stühle, die um einen Tisch für maximal zwei Personen vorgesehen waren.

Eine lange Kerze brannte auf jedem dieser Tische und sollte dieser verträumten Atmosphäre ein wenig Licht schenken.

Frauen in schönen Kleidern und Männer in schwarzen Anzügen gingen an Bord. Alte, wie auch sehr junge Paare, die sich einen schönen Abend an Bord dieses Schiffes machen wollten.
 

„Eine Seinefahrt bei Nacht“, hatte Hyde ungläubig gefragt.

Gackt nickte, ohne dabei das zweifelnde Gesicht seines Freundes erblickt zu haben.

Sie gingen an Bord. Hyde zögerte merklich, denn er lief stockend, als wolle er sich hinter den Größeren verstecken wollen.

„Wieso nur hab ich das Gefühl, als würden wir beide hier nicht her gehören“, flüsterte Hyde, als sie sich an einen der Tische auf dem Außendeck setzten.

Als Antwort zuckte Gackt mit den Schultern.

„Vielleicht weil hier vorwiegend Paare herkommen und sie so festlich gekleidet sind?“

Zustimmend nickte Hyde, während er ein junges Paar beobachtete, welches sich einen verliebt leidenschaftlichen Kuss gab.

Gackt bemerkte die aufkommende Verlegenheit seines Gegenübers.

Er musste grinsen, als Hyde mit hochrotem Kopf zu Boden sah.

„Keine Sorge, Haido. Vor ein paar Jahren hab ich mit dem ganzen Staff so eine Fahrt gemacht und du wirst es nicht glauben, wir haben mit einer Schulklasse Karten gespielt“, grinste der Jüngere.

Das dies gelogen war, tat für ihn nichts zur Sache, er wollte Hyde einfach nur die Unsicherheit nehmen.

Er hoffte inständig einen schönen Abend mit dem Kleinen verbringen zu können und wenn es ein Schiff für verliebte Paare sein musste, ihm war einfach jedes Mittel recht, um Hyde den Streit von heute Nachmittag vergessen, und ein neues Vertrauen zwischen ihnen wachsen zu lassen.
 

„Mit einer Schulklasse?“ Hyde runzelte die Stirn.

Ohne den fragenden Blick zu kontern, nahm Gackt die Speisekarte zur Hand, jedoch nicht um sich etwas zu Essen auszusuchen, sondern um sein Grinsen, welches er sich nicht verkneifen konnte, zu verstecken.

„Äh ja.... eine Klasse aus Deutschland, die hier eine Kursfahrt gemacht hat. Die waren sehr nett“, schwindelte Gackt.

„Willst du auch was essen? Hier gibt's auch lecker Sushi“, lenkte Gackt vom eigentlichen Thema ab, denn er konnte sich selbst leider nicht garantieren diesen kleinen Schwindel durchzuhalten.

Hyde nickte. „Ja, Sushi wäre toll.“

„Gut.“ Damit klappte Gackt die Speisekarte zu und legte sie neben sich auf den Tisch.

Ungewollt berührte er so Hydes Hand, die ruhig auf dem kleinen Tisch lag, jedoch plötzlich zurück zuckte, als er Gackts Finger auf die seinen gespürt hatte.

Es war eine instinktive Handlung, nicht beabsichtigt, jedoch schien Gackt dies völlig anders aufzufassen.

„Sorry“, entschuldigte sich dieser sofort und zog seine Hände auf den eigenen Schoss.

Der Platz auf dem Tisch war eben nicht für Zwei gemacht, sondern eben für ein Paar, das sich sowieso ständig die Hände hielten.

~ Oder er ist mir immer noch ganz schön böse~, dachte Gackt und seufzte kaum hörbar.
 

Hyde, der erschrocken auf seine Hände starrte, kämpfte mit sich dies zu erklären. Aber wie sollte man eine Reaktion erklären, die man selbst nicht verstand.

Er hatte Gackt Bestürzung bemerkt.

Enttäuscht blickte dieser auf das funkelnde Wasser, und auch wenn er es nicht wollte, mied er den Blick in seine Augen, in sein Gesicht, überhaupt auf seine Person.

Die Stille wurde unterbrochen, als Gackt plötzlich wieder aufsah und leise zu flüstern begann.

„ Haido, bist du noch wütend auf mich?“

Es klang nicht wie eine Frage, sondern viel eher wie eine Feststellung. Eine Feststellung die Hyde nicht mit ´ja´ aber auch nicht mit ´nein´ beantworten wollte.

Er rang um die passende Antwort, die weder ihn zu sehr verletzten, aber auch nicht die Unwahrheit sein sollte.

Irgendwie hatte er es ja geahnt, dass Gackt früher oder später danach fragen würde, denn eigentlich war er ja vorhin im Restaurant nicht so recht auf die Entschuldigung eingegangen.
 

„Also...“, begann er zögerlich.

„Ich weiß, dass du dir nur Sorgen machst, Ga-chan. Das finde ich auch nicht weiter schlimm, wirklich... aber....“ Nervös faste er sich durchs Haar, suchte Halt.

„... ich möchte einfach nicht in meinen Entscheidungen, die ich für mich selbst treffe eingeengt werden. Verstehst du? Ich habe manchmal das Gefühl, als würdest du mir mit deiner Sorge die Luft abschnüren.“

Verständlich nickte Gackt mit dem Kopf.

Es stimmte einfach,... alles was er sagte war die Wahrheit.

Er machte sich einfach viel zu sehr Sorgen, so sehr, dass er den Blick für die Wirklichkeit verlor.

Wie hatte er nur in der Lage sein können, Haido so dumme Worte an den Kopf zu werfen?

Vielleicht waren diese Worte ja die Wahrheit, so dachte er nun mal darüber, aber wer gab ihm das Recht dazu, sie ihm so gefühllos entgegen zu schmettern?

War es wirklich nur wegen seinen unausgesprochenen Gefühlen zu dem Älteren? Wegen der aufkochenden Eifersucht ... die Angst das zu verlieren, was er so begehrte, jedoch nie haben konnte?
 

„Haido, das wollte ich nicht. Ich bin in manchen Situationen so dermaßen blind, dass ich nicht einmal mehr erkenne, was ich eigentlich tue. Ich versteh dich,.... und es tut mir Leid, dass es wegen mir heute mal wieder zum Streit gekommen ist.“

Erleichtert musste Gackt laut ausatmen, denn endlich schien sich die Situation zu bessern.

Das Verständnis dem Anderen gegenüber war wieder da und auch wenn es noch diesen dunklen Schatten des Vertrauens gab, fühlte er, dass es nichts Schöneres geben konnte, als dieses zarte Lächeln, das sich nun langsam um Hydes Lippen legte.

„Und wegen dem Foto.... ich kleb es dir wieder zusammen, versprochen“, fügte Gackt noch hinzu, Hyde jedoch schüttelte den Kopf.

„Ach, das musst du nicht. Ich hab da wirklich viel zu sehr überreagiert. In Wahrheit hab ich doch noch so viele Fotos, die fast genauso aussehen. Deine Handlung hat mich nur irgendwie überfahren und das hat mich wütend gemacht“, meinte Hyde und lächelte, nun aber viel selbstsicherer.
 

Langsam entspannte sich die Atmosphäre, statt stilles und qualvolles Schweigen, kam ein heiteres Gespräch auf.

Das Sushi wurde gebracht und alles schien so harmonisch zu sein, ... während kleine Wellen gegen das Schiff stießen.

Das gesamte Flussufer war mit Lampions geschmückt. Wie ein Wegweiser der den Pfad aus der langen Dunkelheit wies.

Nachdenklich faste sich Gackt an die Stirn.

Sein Handeln hatte ihn also wütend gemacht, nicht der Verlust des Bildes, was er auch nie angenommen hatte.

Er war so ein Idiot gewesen.

Nein, der Streit hätte wirklich nicht sein müssen. Er selbst hatte Hyde dazu aufgestachelt, wütender zu werden und das wiederum hatte ihn zornig gemacht.

Sie hatten sich teilweise also ohne Grund angeschrien.

Natürlich ging es Gackt nie um das Foto oder darum, dass Hyde deshalb wütend sein könnte. Es war etwas anderes,...

Hydes mangelndes Vertrauen zu ihm, seine Verschwiegenheit,... die ´Sache´ über die Hyde nicht mit ihm sprechen wollte.

Aber das wollte er nun nicht mehr ansprechen, Nein, nicht jetzt, wo doch alles wieder so einigermaßen ´´ normal ´´ schien.

Jedoch konnte er sich trotzdem immer noch nicht damit abfinden.

Irgendwann würde es mit Sicherheit wieder zum Thema werden und er war sich sicher, dass es das nächste Mal nicht mehr so einfach zu entschuldigen war. Das nächste Mal würde er es ihm sagen, oder sie würden sich im Streit trennen.

Es stand auf wackeligen Füßen.

Wenn sie nicht dazu in der Lage waren es gemeinsam zu meistern, würden sie früher oder später zusammen abstürzen.
 

„... Ich bin so froh, dass wir diese Bootsfahrt machen, Ga-chan. Das war einfach nur eine wundervolle Idee“, meinte Hyde glücklich und betrachtete voller Staunen den leuchtenden Eiffelturm, der hinter einer kleinen Baumgruppe hervor blitzte.

„Wie eine Frau in einem glitzernden Kleid, welche nur darauf wartet los zu tanzen,... oder? Ich hätte nicht gedacht, dass es so schön sein würde.“

Gackt schmunzelte.

„Eine interessante Assoziation.“

Erstaunt blickte Gackt auf den Kleineren hinab. Beide standen am Geländer gelehnt, den Blick gerichtet auf die Lichter Paris.

„Ga-chan?“, murmelte Hyde etwas verlegen, während Gackt einen Schluck aus seinem Weinglas trank.

Der Ältere räusperte, bevor er fort fuhr. „Frag mich bloß nicht, warum ich dich das jetzt frage, aber es interessiert mich einfach.“

„Was denn?“, fragte Gackt und stellte das Glas behutsam auf dem Tisch ab.

Schüchtern suchte Hydes Blick die blauen Augen seines Freundes.

Als sie sich schließlich trafen, glaubte Gackt ein Erröten bemerkt zu haben.

Hyde senkte überraschend sein Gesicht, anscheinend hatte er selbst auch bemerkt wie ihm plötzlich ganz heiß wurde. Trotzdem sprach er weiter, wenn auch ohne Gackt dabei anzusehen.

„Woran denkst du, wenn du deine Songs schreibst,... Melodien komponierst? Was ist es, was dich in solchen Momenten bewegt?“

Überrascht fuhr Gackt mit der Hand über seine Stirn.

~Was mich bewegt?~ Schmunzelnd dachte er über Hydes seltsame Frage nach, jedoch die Antwort darauf wusste er schon nach wenigen Sekunden.

„Es kommt immer darauf an. Meist sind es Momente, die mir wichtig sind, schmerzhafte aber auch schöne. Ich führe sie mir vor Augen,... und dann kommt alles wie von selbst. Tust du es denn anders?“, wollte Gackt wissen.

Verlegen starrte Hyde über das Geländer in das dunkle Wasser, welches plätschernde Wellen schlug.

„Doch...“, er räusperte. „...aber,... gehört denn zum Beispiel.... solch ein... Moment auch dazu?“

Als hätte er sich selbst für diese Frage ohrfeigen wollen, schüttelte der Ältere auf einmal kräftig mit dem Kopf.

Ein „Ahhhh... vergiss es“, folgte, bevor er sich umdrehte und sich wieder auf seinen Stuhl setzte.

Verdutzt hatte Gackt diesen kurzen Moment beobachtet. Zu süß erschien ihn Hyde, der wohl selbst mächtig überrascht über seine Reaktion war.

~ Natürlich, Haido. Vor allem Momente dieser Art sind es, an die ich mich zurück erinnere und am liebsten jeden da draußen weitererzählen möchte.~
 

„Das war doch eine interessante Frage, warum bist du denn deswegen so verlegen?“, hackte Gackt jedoch weiter nach.

Lächelnd folgte er den Kleineren an den Tisch, nahm sein Glas zur Hand und trank einen weiteren Schluck der rot- betörenden Flüssigkeit.

Hyde schüttelte den Kopf, nachdem er interessiert Gackts Haar beobachtete hatte, welches durch den Wind immer wieder tief in sein Gesicht geschwungen wurde.

„Weil es sich total bescheuert anhört“, meinte er nur kurz und verdrückte mit einem Zug das halbe Glas Wein, welches er die ganze Zeit über kaum angerührt hatte.
 

„Ja“, sprach Gackt und setze sich.

„Siehst du... ich sag's doch, voll bescheuert.“

„Ich meinte: Ja,... solch ein Moment gehört mit Sicherheit zu denen in meinen Songs, Haido“, berichtigte Gackt seinen Freund, während er ihn mit einem Lächeln in die Augen sah.

War es das Glas Wein oder Gackts Augen, die ihm gerade glühend heiße Blitze durch den Körper jagten?

Oder war es doch sein Lächeln, welches so viel sagte, jedoch trotzdem ein Gefühl der Ratlosigkeit in ihm zurück ließen?

Nein, es waren mit Sicherheit seine Worte, die er so leidenschaftlich gesprochen hatte, das sich sein Herzschlag dermaßen beschleunigte, als würde sein Herz aus seiner Brust springen wollen... und es schmerzte.

Verwirrt schloss Hyde seine Augen.

Was sollte das? Das konnte doch unmöglich sein...

Machten ihn Gackts Worte so sehr glücklich, dass es ihm die Sprache verschlug?

Und warum überhaupt?

Sein Körper reagierte, jedoch auf eine völlig andere Art, als er sich erklären konnte.

Seine Gedanken rasten, beinahe so schnell wie sein Herzschlag...

Er musste sich beruhigen.

Was sollte er sagen? Wie sollte er sprechen, wenn ihm die Luft weg blieb?

Wie sollte er denken, wenn ihn Gackt auf diese Weise ansah.
 

„Haido? Gehts dir nicht gut?“

Hyde wurde aus seinen Gedanken gerissen.

Panisch öffnete er wieder seine Augen.

Gackt hockte neben ihn, einen Arm um seine Schultern gelegt.

Besorgt blickte er in Hydes Gesicht, welches mit einem leichten Schweißfilm bedeckt war.

Irritiert musste Hyde feststellen, dass Gackt sich merklich große Sorgen um ihn machte?

Beruhigend fuhr dieser mit der Hand über den Rücken des Kleinen und wartete auf ein Wort, welches ihm versicherte, dass alles OK war.

Allmählich faste sich der Ältere ans Herz und nickte mit dem Kopf. „Es geht mir gut, Ga-chan. War bestimmt der Wein. Irgendwie schmeckt er mir nicht“, log er und rang sich ein kleines Lächeln ab.

„Na dann solltest du den wohl nicht mehr trinken.“

Sofort griff Gackt nach dem Glas, welches noch halb voll war, legte es an seine Lippen und trank es leer.

Enttäuscht betrachtete Hyde das leere Glas und musste innerlich seufzen, denn irgendwie hätte er es doch ganz gut vertragen können. Vor allem um dieses Gefühl, welches ihn so irritierte wegzuspühlen.
 

„Willst du was anderes trinken?“, fragte Gackt und erhob sich.

„Nein, ich brauche nichts“, flüsterte Hyde und spielte nervös mit seinen Fingern.

„Wollen wir dann gehen? Das Schiff hat schon angelegt?“

Gackt deutete auf die Treppe, von der aus schon einige Passagiere von Bord gingen.

„Ja.. ok“, murmelte Hyde leise und stand auf.

Irgendwie war er im Moment nicht dazu in der Lage sich normal zu verhalten.

Hatte er sich nicht schon die ganze Zeit immer und immer wieder über Gackts Gefühle zu ihm Gedanken gemacht?

Und jetzt kam auch noch dazu, dass er selbst nicht mehr wusste, was er eigentlich dachte und fühlte.

Er war verwirrt und er konnte es nicht verbergen. Das war seine Schwäche. Er wusste, das Gackt es bemerkt hatte und genau das bereitete ihm die meisten Sorgen.
 

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Gackt betrat vor seinen Freund das Apartment.

Mai und Belle hopsten aufgeregt zu ihrem Herrchen und verlangten ausgiebige Zärtlichkeiten, die Gackt gern vergab.

Hyde hingegen schlenderte ins Badezimmer und wusch sich das Gesicht mit kaltem Wasser. Erleichtert seufzte er gegen sein Spiegelbild, welches ein Gesicht preisgab, auf das Verwirrung mit Großbuchstaben gestempelt zu sein schien.

„Damit es jeder lesen kann... da!“ Trotzig schlug er sich gegen die Stirn und lächelte bitter.

„Damit man was lesen kann?“, fragte Gackt, der sich soeben an den Türrahmen gelehnt hatte und den Kleineren beobachtete.

Erschrocken fuhr Hyde herum.

„Bist du wahnsinnig, mich so zu erschrecken“, keifte er beleidigt und drehte den Wasserhahn auf eine höhere Stufe.

„Ich hatte eigentlich vor noch ein Bad zu nehmen, aber wenn...“

„Tu dir keinen Zwang an... oder schämst du dich etwa vor mir?“ Mit starren Blick ließ Hyde weiter kühles Wasser in den Händen zusammenkommen, welches er dann hart gegen sein Gesicht schwappen lies.

Gackt schüttelte den Kopf. „Nein, aber ich dachte...“
 

Was war denn auf einmal los? Wieso war Hyde plötzlich so seltsam?

Hatte er wieder etwas falsches gesagt oder getan? War er wohl doch noch sauer wegen heute Nachmittag?

Verwirrt lief Gackt zur Badewanne und drehte den Wasserhahn auf, packte nach dem Badeschaum und lies viel zu viel davon ins Wasser fließen.
 

Noch einmal seufzte Hyde, während er seine Hände auf das Becken legte und sich so haltgebend abstützte.

Lange Minuten hatte er so dagestanden, der Wasserhahn immer noch aufgedreht.

Das Wasser floss ungehalten ins Waschbecken und sickerte in den Abfluss.

„Dreh doch das Wasser ab, Haido“, meinte Gackt, der dann auf ihn zu trat, selbst nach dem Hahn griff und ihn zudrehte.

„Willst du vielleicht mit baden?“, scherzte Gackt, in der Hoffnung Hyde somit aus der Reserve locken zu können.

Gespielt grinste Hyde zurück. „Na aber sicher doch. Wenn die Badewanne nur ein klein wenig größer wäre, dann bestimmt.“

Genervt lehnte sich der Kleine an das Waschbecken, blickte hinauf in Gackts Gesicht, welches ein witzelndes Lächeln zeigte.

„Schade, aber das Angebot steht noch.“ Gackt deutete noch auf die Badewanne, die bereits mit reichlich Wasser und Schaum gefüllt war.

Grinsend hopste er auf sein Paradies zu und drehte nun auch diesen Wasserhahn ab.
 

„Geh schon mal vor, Ga-chan“, bemerkte Hyde mit einem unterdrückt fiesen Ausdruck im Gesicht, als er auf den ihn mit dem Rücken abgewandten Jüngeren zusteuerte und diesem einen kleinen Schubser in die Wanne schenkte.

Als dies getan war, verließ der Ältere zufrieden das Bad und steuerte auf das Wohnzimmer zu.

Das Plätschern vernahm er sehr wohl und auch das gewollt bös hallende „HA... HA... HA“ das der Jüngere durch den Raum brüllte.

Als Gackt jedoch später mit seinen klitschnassen Klamotten an der Tür stand, denn zum ausziehen war er ja nicht mehr gekommen, da packte Hyde doch irgendwie eine Nervosität.

Etwas unvermittelt sprang er wieder von der Couch, auf die er es sich gerade bequem machen wollte und hechtete in Gackts Zimmer, denn es stand glücklicherweise gerade die Tür zu diesem offen.

Panisch lief er zum Bett und bewaffnete sich mit eines der riesigen Kissen, die so bereitwillig dort lagen.

„Hör auf mich zu verfolgen, Ga-chan. Ich mag das nicht“, brüllte der Ältere und funkelte in Gackts Augen, die ein ebenso spiellustiges Glitzern zeigten, wie die von Hyde.

„Du wolltest doch eh baden gehen“, säuselte Hyde schleimig und grinste.

Gackt lachte belustigt auf.

„Du weißt ganz genau, dass ich bestimmt nicht SO...“, er deutete auf seine nassen Klamotten. „... baden gehen wollte. Immerhin war ich heute schon mal nass.“

Gefährlich stampfte Gackt mit großen Schritten auf den Kleineren zu, der krampfhaft das Kissen festhielt und versuchte krabbelnd über das Bett auf die andere Seite zu gelangen.

„Hör auf, Gackt. Ich bin bewaffnet“, murmelte er, während er Schwierigkeiten hatte sich auf der weichen Matratze aufrecht zu halten.

„Ich auch“, grölte Gackt, nachdem er sich ein anderes Kissen griff und es mit voller Wucht gegen den Kleineren schleuderte.

Dieser taumelte etwas zurück und lies sich vollends auf das Bett fallen. Das Kissen wurfbereit, hatte er jedoch immer noch an sich gekrallt.
 

„Aber immerhin bist du deine seltsame Stimmung los. Hab schon gedacht, ich müsste mit dir zusammen Trauer schieben.“

Gackt kam näher, stieg langsam auf das Bett.

Den Weg zierte er dabei mit unzähligen kleinen Pfützen, auch vor dem Bett machte er nicht halt.

„Runter mit dir, du machst das Bett nass“, keifte Hyde und drückte das Kissen noch fester an seine Brust.

„Ist doch eh mein Bett“, brummte Gackt zurück und griff nach den Kissen, welches Hyde mittlerweile als Schutzschild missbrauchte.

„Gib mir mal bitte das Kissen, Haido. So eine Waffe ist nichts für deine kleine Gestalt.“

Hyde jedoch nahm das Kissen von sich, wollte damit ausholen, es ihm ins Gesicht schlagen. Er sammelte all seine Energien, die er aufbringen konnte und warf es Gackt entgegen.

Natürlich war es ein meisterlicher Wurf was die Wucht anging, jedoch hatte das Kissen leider nur seinen Kiefer geschliffen, welches durch den Schlag zu wackeln begann.

Dies fand Hyde so amüsant, dass er ungehalten zu lachen begann.

Dies verstärkte jedoch geradezu Gackts aufkeimenden Jagdinstinkt.

Teuflisch grinste er, als er gleichzeitig nach beiden Kissen griff und sie erneut nach den Kleinen warf, der widerrum natürlich zurück schlug, sobald ihn eines erreichte.
 

Als Hyde eines der Kissen festgekrallt in seinen Händen hoch hob, machte Gackt Anstalten näher auf ihn zu zukrabbeln.

Hyde war außer Atem. Er seufzte, während er sich Strähnen aus dem Gesicht strich.

„Wie lange wollen wir dieses Kinderspiel noch fortführen?“, fragte er und lies das Kissen sinken.

„Bis ich wieder trocken bin“, konterte Gackt geschickt und tat weiter daran die Entfernung zum Kleineren zu mindern.

Hyde schleuderte ein letztes mal das Kissen an Gackts Brust, ohne Kraft und ohne den Willen ihn überhaupt zu treffen.

Achtlos ließ Gackt es zu Boden fallen und tat einen weiteren krabbelnden Schritt auf ihn zu... mit dem Ergebnis, dass sich Hyde weiter in Richtung Bettlehne zurückzog.

Der überraschte Blick des Älteren wanderte an Gackts Oberkörper hinauf und verharrte dann auf seinem Gesicht.

Seine Augen funkelten in einem blau, welches er noch nie zuvor gesehen hatte.

Auf seiner Stirn hatte sich leichter Schweiß gebildet, die Wangen waren wie auch seine, leicht gerötet.

Das nasse Haar hing und klebte teilweise in seinem Gesicht, aber das schien den Jüngeren nicht weiter zu stören.

Er strahlte einen gewissen Reiz aus, dem sich Hyde plötzlich nicht zu entziehen wusste.

Immer näher kam Gackt den Kleineren, der wie gebannt auf seine Gestalt starrte und seinen Mund öffnete, weil er versuchen wollte etwas zu sagen.
 

„Ga...“ seine Stimme brach ab.
 

Gackt spürte wie sich sein Spieltrieb in Begehren wandelte.

Er ging weiter auf ihn zu, während Hyde weiter auswich, bis er vollends in den Kissen versank, direkt unter Gackt, der beide Hände links und rechts neben seinem Kopf gebettet hatte und auf ihn hinab blickte.
 

Er sah wie der Ältere hastig atmete.

Er ließ seinen Blick über ihn gleiten. Bewundernd ruhte er auf Hydes fein geschwungenen Hals. Dann verweilten die Augen auf dem wilden Pulsschlag, der sich unter der durchscheinenden Haut seiner Kehle abhob, und wanderten tiefer zu seiner freigelegten Brust, die sich durch den unregelmäßigen Atem aufreizend hob und senkte.

Gackt kam noch näher.

Sein Blick blieb an den vollen Lippen hängen. Sie schimmerten leicht, nachdem Hyde seine Zunge aufreizend über sie entlang fahren lies.

Gackt lächelte beinahe, als sie sich öffneten und einen kleinen Seufzer hervor ließen, als sein kalter, nasser Körper die Wärme des seinen suchte.

Wie gebannt richtete sich Gackts Blick auf seine dunklen Augen, die den in ihm tosenden Sturm der Gefühle widerspiegelten. Er sah in ihnen die Verwirrung, aber auch das Verlangen nach Leidenschaft.

Sein Blick machte ihn regelrecht verrückt, verrückt danach seinen Gefühlen endlich nachzugeben.

Sie zu befreien und Hyde spüren zu lassen.
 

Hyde sah wie Gackts Augen dunkler wurden. Der Atem stockte ihm in seiner Brust.

Kopf, Rücken und Handflächen waren fest gegen die weiche Matratze unter ihm gedrückt. Auch wenn er ihm hätte ausweichen können, sagte ihm der Druck des festen, nassen Körpers über ihm, dass er folgen würde. Auch wenn er es in diesen Augenblick fertig brächte einen Berg zu erklimmen, würde Gackt nicht aufgeben.

Jedoch hatte er noch nicht einmal ernsthaft darüber nachgedacht, es an dieser Stelle beenden zu lassen.

Wie ein Hungriger nach etwas Unbekannten war er liegen geblieben und starrte in das Gesicht über den seinen.

Die Gefühle die in ihm tosten konnte er so oder so nicht ergründen, jedoch möglicherweise die Reaktionen seines Körpers.

Mit verschleierten Blick sah Gackt auf den Kleineren hinunter. Hyde nahm es nur verschwommen war, denn auch ihm versagte das klare Sehen.

Die Hitze schien ihn bis in die Stirn zu steigen. Er fühlte sich wie ein Fiebriger, der seinen Hunger einfach nicht zu stillen wusste.

Gackts Lippen waren nur noch Millimeter von den seinen entfernt, auch wenn er es nicht wirklich sehen konnte, Hyde spürte wie der heiße Atem der Jüngeren sein Gesicht streifte und die Hitze in seinen Inneren nur noch mehr in die Höhe steigen lies.
 

Dann endlich senkte sich Gackts Mund langsam auf den seinen.

Hyde schloss die Augen und seufzte zufrieden gegen die Lippen des Anderen.

Wie lange kam ihm dieser Augenblick vor, den er sekundenlang damit verbracht hatte darauf zu warten, dass der Jüngere endlich die noch gebliebene Distanz zu ihm auflöste?

Für ihn waren es keine Sekunden, sondern quälend lange Minuten, die ihn schon fast nervös gemacht hatten.

Gackts Lippen waren hart, fast schmerzend in ihrem Drängen. In dem Augenblick als Hyde fühlte, wie ihm plötzlich eine panische Angst den Rücken hinaufkroch, wurde Gackts Mund weicher, und die unbekannte Hitze breitete sich immer tiefer in seiner Mitte aus.

Überrascht blieb Hyde regungslos liegen und versuchte die Gefühle zu ergründen, die durch seinen Körper rasten.

Irgendwie war er doch entsetzt, als ihm klar bewusst wurde, dass ihm die Berührung die Gackt mit seinen Fingern auf seiner Haut ausübte gefiel,... als er sein Gesicht mit den Händen umfasste.

Zärtlich ließ Gackt seine Lippen über die Hydes fahren, bevor er von ihnen ab lies und seine Finger über die feuchte Unterlippe des Älteren strich.

Zögernd öffnete Hyde die Augen, die er so fest geschlossen hatte, und sah die weichen Züge des schönen Gesichtes, das einen Moment lang über ihm schwebte, bevor dieser wieder den Kopf senkte, um erneut an Hydes Unterlippe zu nagen und zu saugen.
 

Hyde konnte sich nicht bewegen, konnte nicht atmen, aber sein Herz schlug so heftig, dass er fürchtete, es würde ihm in der nächsten Sekunde in der Brust zerspringen.

Trotzdem drohte die heiß glühende Lava der Gefühle sein Inneres in Brand zu setzen.

Ein weiteres wohliges Seufzen entfuhr seinen Lippen, gerade in dem Moment als Gackt für einen kurzen Moment stoppte.

„Küss mich“, murmelte Gackt an seinen Lippen und Hyde ertappte sich dabei, wie er gebannt auf die silbernen Funken in der Tiefe seiner blauen Augen starrte.

„Küss mich, Haido.“

Gackts Finger gruben sich in sein Haar. Dann bemerkte Hyde wie Gackt die Sonnenbrille, die er immer noch auf seinen Kopf trug, aber nach der Kissenschlacht etwas schief in seinen Haaren hing, ab strich.

Wieder senkten sich Gackts Lippen auf seinen Mund.

Hydes Hände lösten sich von der Matratze und klammerten sich an Gackts Rücken, als der Druck seines Mundes heftiger wurde und die Zunge den Saum seiner fest geschlossenen Lippen entlang fuhr.

„Küss mich, Haido.“

Hyde öffnete den Mund, um ihm seine Unsicherheit zu erklären, aber er brachte kein Wort hervor. Es wäre auch unnötig gewesen.

Gackts Lippen senkten sich wieder und drang in die Öffnung... tastend und reibend erforschte er seinen Mund.

Sengend heiße Blitze durchfuhren Hydes Inneres und er dachte, sie würden ihn umbringen. Seine Zunge rieb sich an der von Gackt. Benommen fühlte er wie die Hände des Jüngeren seinen Rücken hinab strichen und seine Hüfte umfassten.

Gackt zog ihn fester an seinen Körper.

Hyde spürte seine durchnässte Kleidung nicht mehr, nur die unsägliche Hitze, die sie beide erfasst hatte.

Seine lange Furcht vor dieser Intimität verwandelte sich abrupt in ein unendliches Verlangen.

Hyde wusste nicht wie ihm geschah, als er den plötzlichen Hunger nach dem Größeren stillen wollte.

Seine Hände lies er wie automatisch den Rücken hinunter fahren.

Er fühlte die Muskeln unter dem eng anliegenden Hemd. Es war beinahe wundersam, wie Gackts Körper schmolz und sich den Konturen seines eigenen Körpers anpasste.

Noch nie hatte er einen Kuss so intensiv genossen wie diesen.

Noch nie hatte er so starke Blitze durch seinen Körper rasen spüren.

Es war wie ein Wunder, welches er nicht so einfach beenden wollte, auch wenn es womöglich doch ratsam war, es zu tun.

Als sich Gackts Lippen langsam entfernen wollten, kam ihm Hyde diesmal drängend nach. Er wollte ihn nicht freigeben, nicht diesen unbeschreiblich guten Geschmack, nicht diese weichen Lippen und auch nicht diese Zunge, die ihn so verrückt machte.

Hungrig und unnachgiebig schnappte er immer wieder nach diesem Mund, während er seine Hände in Gackts nasses Haar krallte und ihn weiter zu sich hinunter zog.

Hyde selbst intensivierte den Kuss, keine Spur von Schüchternheit,... nur unbändiges Verlangen danach noch mehr zu spüren, jeden Zentimeter dieses süßen Mundes kennen zulernen.

Gackt kam diesen ungeduldigen Drängen gerne nach.

Unkontrolliert erwiderte er jede Regung der neckenden Zunge, die ein aufreizendes Spiel mit ihm trieb.

Langsam ließ Hyde seine Hände den Nacken hinunter gleiten, dort verweilten sie nur kurz, bevor sie erneut drängend im kurzen Haar versanken und den Körper über in fester an sich drückten.

Seufzend fuhr er mit seiner Zunge immer wieder über die mittlerweile leicht geschwollenen Lippen des Jüngeren, zaghaft biss er in sie hinein und erschauderte bei jedem noch so kleinen Geräusch, welches er damit Gackt entlocken konnte.

Er küsste ihn,... immer und immer wieder. Stärker und drängender, während er seine Hände vom Rücken hinauf und an seinen Armen hinunter streichen lies.

Wie durch einen Nebel hörte er Gackt vor Vergnügen leise Seufzen, bevor dieser es dann doch schaffte von den Lippen des Älteren los zukommen und leise, fast atemlos flüsterte.
 

„Ich liebe dich, Haido.“

......
 

Hyde erstarrte.
 

Wie ein Echo hallten seine Worte durch seinen Kopf, seine Gedanken rasten.

Plötzlich war er wieder bei Verstand, jedes Gefühl verschwand, nur reines Entsetzen machte sich breit, auch wenn ihm diese Worte nicht wirklich real vor kamen, Gackt hatte sie gesprochen, da war er sich völlig sicher.

Panisch sprang sein Blick zwischen Gackts Lippen zurück zu seinen blauen Augen, die er soeben wieder geschlossen hatte, um sich erneut seinen Lippen für einen Kuss zu nähern.

Und als Gackt ihn stärker gegen die Matratze presste, spürte er etwas, was ihn plötzlich rasend nervös machtet.

Eine Reihe von Bilder kam ihm blitzartig vor Augen.

Bilder,... gestochen scharf und schrecklich.

Sein Wohnzimmer, Megumi... seine Schuld.

Die gleichen Hände, die Gackt vor wenigen Momenten noch mit aller Macht an sich ziehen wollten, verkeilten sich jetzt zwischen ihren Körpern.

Hyde wandte das Gesicht ab und schob ihn von sich. Er war überrascht, dass Gackt ihn sofort freigab.

Er fühlte sich leichtfertig und schlecht. Scham und Verlegenheit ergriffen ihn.

„Es tut mir so leid.“ Die Wangen brannten ihm.

Am ganzen Körper zitternd zog er sich langsam von Gackt zurück und taumelte zur Tür.

„Ich hätte es nicht tun dürfen,... es war ein Fehler... Das ist alles meine Schuld.“
 

„Haido.“

Der Klang seines Namens, deutlich und doch leise ausgesprochen, war weich wie Samt. Hyde trat noch einen Schritt weiter zurück, bevor er zögernd auf sah.

„Es tut mir Leid.“

Die Asche der Leidenschaft glühte tief in den blauen Augen Gackts.

Ein leichtes Zittern um Mundwinkel und Kinn verrieten Hyde, was für ein Kampf in ihm tobte.

Aber er war regungslos stehen geblieben. Er kam ihm nicht nach.

„Ich habe damit begonnen“, sprach Gackt aus echter Überzeugung. „Es ist nichts unrechtes, wenn...“

„Nein!“ Hyde hob die Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen und schüttelte heftig den Kopf, bevor er einen weiteren Schritt zurück trat.

„Dich trifft keine Schuld. Es war falsch von mir. Das wird und darf nicht wieder vorkommen.“
 

„Ich liebe dich, Haido,“ sprach Gackt laut und deutlich, als Hyde sich umgedreht hatte und aus dem Zimmer verschwinden wollte.

Panisch hatte dieser seine flachen Hände auf die Ohren gepresst.

Er schüttelte heftig mit dem Kopf, bevor er die Hände sinken lies und beinahe anklagend aufschrie.

„Das ist doch verrückt, das darfst du nicht.“

„Gott, verstehst du denn nicht, ich liebe dich“, bekräftigte Gackt noch einmal und griff sich an die Brust.

Das nasse Hemd klebte nun lästig und unheimlich störend an seiner Haut. Eine Kühle streifte seinen Körper, die einen schrecklich dumpfen Schmerz mit sich zog und ihn erschaudern lies.
 

„Es tut mir leid, Gackt. Ich kann dir dieses Gefühl nicht erwidern“, murmelte Hyde mit fast trauriger Stimme.
 

~Ich liebe dich. Warum hast du das nur gesagt? Alles wäre in Ordnung gewesen, aber das hättest du nicht sagen dürfen~, dachte Hyde, bevor er seine Augen schloss und den Kopf senkte.

Langsam trat er in die Tür, faste nach dem Türknauf und schüttelte erneut mit dem Kopf.

„Ich denke es ist das Beste, wenn wir es hiermit beenden. Eigentlich war es ja schon heute Nachmittag vorbei, aber ich wollte alledem hier noch eine Chance geben, aber nun.... Ich weiß nicht was du tun wirst, jedoch ich werde morgen den ersten Flug nach Japan nehmen und mein geregeltes Leben weiterführen. Es tut mir leid, was geschehen ist...“

„Mir tut es nicht leid, Haido“, fiel ihm Gackt ins Wort.

„Ich würde es immer wieder tun, weil es die Wahrheit ist,... auch wenn der Schmerz nun noch viel größer ist, als er es vorher war. Ich wollte dich nicht weiter anlügen, aber es tut MIR leid, dass du jetzt glaubst, dich von mir entfernen zu müssen.“

Hyde schüttelte den Kopf.

„Das ist es nicht, Gackt. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll.“

„Was sollte dann der Kuss, Haido. Du hast ihn erwidert... mein Gott, du wolltest gar nicht aufhören. Dein Körper spricht eine völlig andere Sprache als das, was du mir gerade klarmachen willst.“
 

„Das ist egal, Gackt... ich fliege nach Hause. Also lass mich bitte tun, was ich will“, schrie Hyde noch, bevor er so schnell er konnte aus dem Zimmer floh.
 

„Das ist überhaupt nicht egal, Haido.“
 

Starr blickte Gackt ihm hinterher, vernahm das laute Türknallen seines Zimmers, welches direkt gegenüber lag.
 

Und dann folgte die Stille.
 

Hydes plötzliche Abwehr hatte ihn erschreckt.

Er zitterte am ganzen Körper, aber womöglich lag es auch daran, dass er noch immer in seinen nassen Sachen steckte.

Jedoch der Schmerz, den er tief in seiner Brust spürte, der war real.

Hyde hatte den Kuss erwidert, am Ende schien er sogar selbst die Zügel in der Hand zu haben. Er war sich so sicher,... er war sich sicher, dass Hyde etwas für ihn empfinden würde.

Er hatte es gespürt.

Konnte ihm sein Gefühl einen so derben Streich gespielt haben?

Nein,... da war etwas gewesen, es war etwas passiert, was er eigentlich für unmöglich gehalten hatte.

Hyde hätte seinen Kuss nicht so derart erwidern können, wenn er nicht einen funken Gefühl für ihn übrig haben würde.

Das er nur seinem körperliches Verlangen nachgeben würde, war völlig ausgeschlossen.

Inständig hoffte Gackt, dass sein Opfer, das er gerade begangen hatte nicht umsonst war.

War ihre Freundschaft nun wirklich gefährdet...?

War alles vorbei? Würden sich seine Ängste bestätigen?
 

Hyde sagte, es wäre egal... egal, wenn man einen Menschen Hoffnung auf etwas gibt, was man schon so lange begehrte.

Es wäre egal, wenn Körper und Seele verschiedene Wege einschlagen würden.

„Nein, das ist es nicht...“, flüsterte Gackt und streifte sich langsam das nasse Hemd von den Schultern.
 

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Ja... ja.. wir ahnen es schon. Das wird keine tollen Kommis geben. Ihr könnt uns ja verklagen oder so.... tut uns Leid, wenn ihr das, was wir komisches geschrieben haben nicht toll finden werdet.

Sorry, aber so ist das nun mal.

Na mehr können wir dazu auch nicht sagen. Wir hoffen natürlich, dass ihr trotzdem noch weiter lest, denn noch ist es nicht zu ende, und.... Nichts ist unmöglich... *grins*
 

Ähhh der Kuss... *kopfkratz* Ich (Ina-Tenshi) hab zum ersten Mal so eine Szene so intensiv beschrieben, bin selbst überrascht, das sie fast 4 Seiten lang geht.... glaubt mir, hab doch schon das Drängen in mir gehabt, da einfach mal weiter zuschreiben, aber für nen Lemon-part fühle ich mich noch nicht geboren zu schreiben... =^^=

Obwohl ich bis dahin sehr zufrieden mit mir war...

San-Tenshi: „Hast aber fein gemacht, Nee-san *grins* “
 

Tschauiii

Eure Tenshis



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Kommentare zu diesem Kapitel (17)
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Von: abgemeldet
2008-02-07T19:47:43+00:00 07.02.2008 20:47
Nein... das darf doch nicht wahr sein..
Erst vertragen sie sich wieder und dann das...
Warum zur Hölle steht Hyde nicht zu seinen Gefühlen...
Wovor hat er nur solche Angst?
Er soll sich doch endlich von Meg trennen
*grummel*
Ich ahne schlimmes...
*schnief*

Von:  Ai_Mikaze
2006-09-29T09:52:51+00:00 29.09.2006 11:52
*__*
Sugoii~ also an dem Kapitel... das mit dem Kuss war total schön geschrieben *_*
Und dann als Gackt das „Ich liebe dich“ gesagt hat >.< Mou~ ich dachte, dass es jetzt „gut“ weiter geht ;_;
Aber der Schluss is dann einfach nur noch traurig TT *heul* >_<
Nyaa~ *gleich nächstes Kapitel les*
Von:  Mamitasu
2006-09-22T16:18:03+00:00 22.09.2006 18:18
Ich bin platt...
Das war ein klasse kapitel und mit so viel Gefühl...
Irgendwie fühlt man mit den beiden mit...
Man lacht mit ihnen und würde ma liebsten mit ihnen weinen...
SO geht es zu mindest mir...
Ich verzieh mich dann mal um meine Augen zu wässern
Von: abgemeldet
2006-09-16T13:17:31+00:00 16.09.2006 15:17
Ihr müsst weitermachen! Los! Ich brauch ein neues Kapitel! *flenn* Warum wird das immer nix mit denen? *ach...*
Von:  yoshi_in_black
2006-09-15T19:40:56+00:00 15.09.2006 21:40
Mal wieder ein geniales Kapitel! Gackts Englisch war ja wirklich phänomenal, ich lag fast schon am Boden vor lauter Lachen! Aber diese Kussszene toppt einfach alles!!!Da konnte man sie die beiden so richtig gut vorstellen und an Erotik hat es bei Leibe auch nicht gemangelt. Das war besser geschrieben als so mancher Lemon! Ich bin immer noch ganz kribbelig deswegen! Aber auch super-mega neugierig und gespannt, wie es denn nun weitergeht!
mata ne, youchi
Von: abgemeldet
2006-09-15T17:33:42+00:00 15.09.2006 19:33
So jetzt MUSS ich hier ja aber auch mal mein Kommi abgeben,Gomen das es so spät kommt!!!!!,aber besser spät als nie!!!^^.ALos über den anfang war ich ja erstmal in so einen Schock zustannd!!!,mit so ein Streit zwischen den beiden hätte ich garnicht gerechnet!!!,klar irgenwie war mir schon klar das Haido sehr Wütten gewesen ist,aber gleich so!!.AUf jedenfall fand ich die stelle schon sehr ergreifend,aber was ja dann am Ende kamm......na das gehn wir später drauf ein!!!^^.Aber besonders lüstig fand ich ja Gackts schlechtes English!!!^0^*LACH UND AUF DEN BODEN KUGEL*.,unser AAAAAARMER Haido!!!!!^^.UNd das auf den Schiff war einfach nur richtig schön "Romantike"wie unser Gackto zu sagen pflegt!!!!!^^..ABer der schluss war ja mal richtig HAIDO GACKTO GEILO!!!!!^^,es war soooo QUIECK EINFACH UNBESCHREIBLICH!!!!!!^////^.Da stimm ich san nur mehr als zu,Ina das hast du sehr gut gemacht!!!!^^ich wüsste nichtmal wie ich eine Kuss-szene zwischen den beiden schreiben sollte!!!^^RESPEKT,mein Engel!!!!^^.Ich knie neider vor EURER Genialität!!!!!!^^IHR SEIT DIE GRößTEN!!!!!!!!*MEHR VON GACKUHAI LESEN WILL*!!!!!!!!^^.Ich freu mich wirklich schon auf das nöchste Kapi!!!!!^^und wehe mexx macht da wieder solche mätzchen,dann werd ich mehr als nur BÖSE!!!!!!!!.Ich hab euch gaaaaanz doll Lieb!!!!!^0^.

eure euch gaaaaanz doll Knuddelnde Kotori^^
Von:  Charline
2006-09-14T17:07:58+00:00 14.09.2006 19:07
Ich glaub, mich tritt ein Pferd...
Es ist mal wieder ein geniales Kapitel und bei dem Kuss hab ich schon selbser Herzklopfen gekriegt! Aber... musste das denn unbedingt so spannend aufhören *verzweifelt sei* *heul* Ich hab Tag für Tag drauf gewartet, dass dieses Kapitel endlich on kommt! Und nun kommt (ich hätts doch eigentlich auch denken können) so ein Ende!!! Schreibt weiter, biiiiiiiiiiiiiiiiiiiiite!!! *Euch beiden gaaaaanz lieb knuddel*
Von: abgemeldet
2006-09-12T23:31:40+00:00 13.09.2006 01:31
Och nöööööööööööööööö....jetzt hatte man schn geglaubt...alles wird gut...und nun das hier....also echt...ihr macht das wirklich sehr spannend!
Was mich anspornt euch zu schreiben...Weiter sooo...denn ich hoffe ja immer noch das die beiden letztendlich doch zusammen kommen!
Aber bis dahin...
lieben Gruß
und wieder an die Benachrichtigung denken....
Aya-chan60 ^____^
Von:  Shinya-Terachi
2006-09-11T20:39:05+00:00 11.09.2006 22:39
waaaahhhhh!! toll!!!! o^~^o
*lob*
hat mir total gut gefallen!!
die fahrt über die seine war echt schön.. ^^

;____;
aber der arme ga-chan!!!! *weinen musste*
wie konnte haido ihm das nur antun!!! T____T
*grins*
aber der kuss war voll schön!!!!
richtig toll beschrieben!! *////*

also schreibt schnell weiter,ja!
ich bin schon ganz gespannt ~ hoffentlich gibt's ein happy end! *lach*

*knuff*
Von:  himachan
2006-09-11T18:58:52+00:00 11.09.2006 20:58
Boh, ich bin einfach hin und weg *und meine Nerven sind völlig am Ende*
Was ihr da geschrieben habt, war einfach unbeschreiblich!
Endlich, endlich haben sie sich geküsst und dann hat Gaku dem Haidolein auch noch seine Liebe gestanden *quitsch* aber dieses Ende, nein, zum Heulen *schnief* so traurig *flenn* auch wenn ich Haidos Reaktion schon verstehen kann, er konnte halt nicht anders, Gakus Worte waren einfach zu viel für ihn *heul*
Aber der arme Gaku *Tränen wegwisch*
Die Kussszene war absolut göttlich beschreiben *hab auch nicht das geringste dagegen, dass sie so lang ist, grins* und wie Haido nicht aufhören konnte *kawaii schrei*

Der Steit am Anfang war wirklich nervenaufreibend und danach diese Bootsfahrt *schmacht*
Gackts Englischeinlage fand ich ja auch mal genial ^^

Mach bloß so weiter und lasst die beiden bitte, bitte zusammenkommen *vor Aufregung fast abkratz*


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