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Suche nach Mokuba

Wenn sich ein Scheich mit Kaiba anlegt!
von

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Was ist mit uns los?

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65. Was ist mit uns los?
 

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~Joey´s Sicht~
 

Seit ungefähr einer Stunde sitze ich in diesem zusammenklappbaren Rollstuhl und warte darauf, dass ich aus diesem blöden Krankenhaus entlassen werde. Ein Infusionstropf hängt an einem Gestell an der rechten Seite des Rollstuhls, ein Schlauch führt zu meinem rechten Unterarm und zu einer Infusionsnadel, durch die eine farblose Flüssigkeit in meine Venen gepumpt wird, angeblich irgendeine Schmerzmittelmischung, die gleichzeitig unerwünschte Wundentzündungen vorbeugen soll. Fast mein ganzer Körper ist mit etlichen Verbänden umwickelt, mein linkes Handgelenk und fast mein ganzes rechtes Bein wurden eingegipst. Selbst um meinen Kopf wurde ein fester Verband gewickelt, wegen meiner Platzwunde. Wenn ich nicht diesen Jogginganzug tragen würde, den mir einer von Kaibas Bodyguards besorgt hat, dann würde ich aussehen, wie eine verdammte Mumie.
 

Zwei meiner Rippen sind angebrochen, zwei weitere leicht geprellt. Mein linkes Handgelenk ist gebrochen. Mein rechtes Fußgelenk ist verstaucht, mein rechtes Schienbein an drei Stellen gebrochen, mein rechtes Kniegelenk verdreht, einige Sehnen und Bänder sind gerissen, so dass ich keinerlei Gefühl unterhalb meines rechten Oberschenkels habe, vermutlich mein Glück, die Schmerzen wären ansonsten nicht ertragbar gewesen.
 

Der Arzt meint, dass ich höchstwahrscheinlich zwei Monate mit einem Gips rumlaufen werde und ich könnte froh sein, dass sie mich nicht operieren mussten, sonst hätte ich jetzt auch Schrauben in meinem Fußgelenk und in meinem Knie. Da ich ein gebrochenes Handgelenk habe, das auch noch etliche Wochen zum heilen braucht, bin ich vorerst auf diesen beschissenen Rollstuhl angewiesen, da ich keine Krücken benutzen kann. Wenn die Knochen in meinem Bein verheilt sind, muss ich für einige Wochen zur Reha, um das Laufen wieder neu zu erlernen, vermutlich werde ich aber für den Rest meines Lebens leicht humpeln. Was für tolle Aussichten…
 

Gottseidank haben sich die Wunden auf meinem Rücken nicht entzündet, was ebenso für die etlichen Schnittwunden gilt. Die Würgemale an meinem Hals sind etwas verblasst, aber noch immer deutlich erkennbar, allerdings gab es keine sonstigen Schäden an meinem Kehlkopf und ich kann auch wieder etwas besser sprechen. Ich hatte verdammtes Glück…
 

Trotzdem will ich endlich nachhause, raus aus diesem beschissenen Land!
 

„Joey?“, höre ich Tristan neben mir sagen, ich dreh mich zu ihm um.
 

„Ja?“, frage ich und schau zu ihm hoch.
 

„Hast Du vielleicht Haroun gesehen und Rebecca?“, fragt er, ich lege nachdenklich den Kopf schief.
 

„Wollten die nicht zu Schandir ins Krankenzimmer? Ich glaub das war Zimmer 205, wenn ich mich richtig erinnere.“, antworte ich und seufze leise.
 

„Okay.“, erwidert Tristan und verschwindet in Richtung Treppen.
 

Ich bin froh, dass Schandir endlich in Sicherheit ist und der Scheich sie nicht getötet hat, bevor er nach Lybien geflohen ist, denn ich verdanke Schandir wirklich viel, ohne ihre Pflege hätten sich meine Wunden längst entzündet, was bei meiner Grippe, die wieder schlimmer geworden ist, nicht besonders vorteilhaft gewesen wäre. Mit 38,8 °C ist mein Fieber aber bei weitem nicht so schlimm wie bei meiner Ankunft in Ägypten. Scheinbar hab ich das Schlimmste wirklich erstmal hinter mir, solange ich mich auch wirklich ausruhe. Ich sehe Kaiba auf mich zukommen und senke beinahe schüchtern den Blick. Irgendwie trau ich mich nicht, ihn anzusehen. Was war bloß im Helikopter mit mir los? Ich hätte ihn fast geküsst! Und es sah beinahe so aus, als hätte er das auch noch zugelassen!
 

„Wir fliegen in einer Stunde zurück nach Domino-City. Mokuba hat darauf bestanden, dass er sich um Dich kümmern will, solange Du auf diesen Rollstuhl angewiesen bist, Du kommst also erstmal zu uns in die Kaiba-Villa. Deinen Job als Kellner wirst Du vermutlich an den Nagel hängen müssen, denn ich glaube nicht, dass Du noch weiter in der Lage sein wirst, den ganzen Tag auf den Beinen zu verbringen, wenn Du erstmal die Reha hinter Dir hast. Du wirst schon froh sein müssen, wenn Du überhaupt wieder normal laufen kannst.“, meint er kühl, als würde es ihn überhaupt nicht kümmern, dass ich vermutlich bleibende Schäden davontragen werde.
 

Vielleicht kümmert es ihn wirklich nicht. Vielleicht hab ich mir auch nur eingebildet, dass er sich Sorgen um mich gemacht hat. Vielleicht hat er mich nur aus den Klauen des Scheichs befreit, weil Mokuba ihn darum gebeten hat. Vielleicht ist es ihm egal, was aus mir wird. Vielleicht hasst er mich ja einfach. Vielleicht war da wirklich nie etwas anderes zwischen Kaiba und mir. Vielleicht werden wir niemals sowas wie Freunde. Vielleicht hat er es ernst gemeint, dass es ihm nichts ausmachen würde, wenn ich verrecke.
 

„Hier sind Deine Sachen, vergiss die nicht wieder, ich habe keine Lust, Dir alles hinterher zu räumen.“, sagt er und wirft mir eine Plastiktüte in den Schoß.
 

Ich öffne sie und blinzle überrascht. Meine Geldbörse, mein Handy, meine Wohnungsschlüssel. Bei meinem ersten Aufenthalt im International Medical Centre hab ich die Sachen in meinem Nachttischchen vergessen, als ich mich rausgeschlichen habe, das Krankenhaus hat die Sachen also für mich aufbewahrt.
 

„Danke.“, hauche ich erleichtert.
 

„Wie auch immer. Bedank Dich bei Yakou, der hatte die Sachen aufbewahrt, nachdem Du aus dem Krankenhaus verschwunden bist.“, erwidert er und ich seufze leise.
 

„Ich schulde Deinem Bodyguard wohl eine Entschuldigung, oder?“, flüstere ich niedergeschlagen.
 

„Falls Du Dir Gedanken darüber machst, ob ich ihn vielleicht aufgrund dieses Fehlers feuern werde, dann kann ich Dich beruhigen. Ich habe nichts dergleichen vor. Ich hätte Yakou warnen sollen, dass man bei Dir mit allem rechnen muss und dass Du nicht der Typ dafür bist, logische Entscheidungen zu treffen.“, antwortet Kaiba, ich starre wütend zu ihm hinauf.
 

„Was soll das denn jetzt wieder heißen?“, frage ich beleidigt.
 

„Das soll heißen, dass Du viel zu impulsiv bist und selten bis gar nicht darüber nachdenkst, was Deine Handlungen für Konsequenzen mit sich bringen.“, sagt er, ich schnaube eingeschnappt.
 

„Pass mal auf, Kaiba! Wäre ich nicht aus dem Krankenhaus geflohen, wäre ich diesen verdammten Soldaten nicht über den Weg gelaufen und die hätten mich nicht genau in die Villa des Scheichs verschleppt, wo ich dann auf Mokuba traf. Die Konsequenz davon wäre gewesen, dass Dein kleiner Bruder noch am selben Abend seine Unschuld an diesen verfluchten Scheich verloren hätte. Und Du hättest es nicht verhindern können mit Deinen ganzen logischen Plänen, ich allerdings schon, eben weil ich nach Instinkt handle, anstatt ewig lange darüber nachzudenken, was ich tun soll, denn damit vergeudet man meist nur wertvolle Zeit. Also sei verdammt nochmal dankbar dafür, dass ich nie nachdenke und nie logische Entscheidungen treffe, Arschloch Kaiba!“, fluche ich und funkle ihn böse an.
 

Ich weiß, dass mein Anblick lächerlich ist und ich mir auf diese Weise sicher keinen Respekt bei Kaiba verdiene, aber verdammt, er hat kein Recht, mich so fertig zu machen!
 

„Hör zu, Wheeler und hör verdammt gut zu, denn ich werde das nicht wiederholen.“, zischt Kaiba wütend und beugt sich zu mir hinab, so dass ich ihm direkt ins Gesicht schauen kann, ohne zu ihm aufschauen zu müssen. „Ich danke Dir, dass Du meinen Bruder gerettet hast. Aber, solltest Du erneut einen meiner Befehle missachten, aus welchem Grund auch immer, dann bring ich Dich eigenhändig um und das gilt nicht nur für die Zeit, in der Du Dich aufgrund Deiner Verletzungen in meiner Villa aufhalten wirst, damit Mokuba sich um Dich kümmern kann. Hast Du das verstanden?“
 

Ich schlucke nervös und nicke leicht.
 

„Klar. Aber, krieg ich auch noch eine Entschuldigung dafür, dass Du mir an den Kopf geknallt hast, dass ich verrecken kann? Oder würde es Dich wirklich nicht stören, wenn ich genau das tue? Ich mein, das war ja auch so eine Art von Befehl, oder? Und ich soll ja alle Befehle von Dir befolgen, richtig?“, frage ich leise.
 

Kaiba runzelt leicht die Stirn und erhebt sich in eine aufrechte Position, ohne mir zu antworten. Ich senke niedergeschlagen den Blick. War ja sowas von klar. Warum sollte er sich auch dafür entschuldigen. Vielleicht hat er es ja wirklich so gemeint, wie er es gesagt hat.
 

„Ich habe es nicht so wörtlich gemeint, Du gingst mir einfach nur zu sehr auf den Geist.“, höre ich Kaiba leise flüstern, so dass ich beinahe glaube, ich hätte mich verhört.
 

„Was hast Du gesagt?“, frage ich nochmal nach.
 

Kaiba weicht meinem Blick aus und dreht sich mit verschränkten Armen um.
 

„Ich wiederhole mich nicht.“, meint er, ich grinse ein wenig.
 

Okay. Vielleicht hat er es doch nicht so gemeint, wie er es gesagt hat. Und vielleicht hat er die ganze Zeit über einfach nur nicht gewusst, wie er diese harten Worte wieder zurücknehmen sollte. Und wer weiß, vielleicht hat er sich ja doch Sorgen um mich gemacht. Zumindest ein wenig. Auch wenn er das vermutlich nie zugeben würde.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Lunata79
2015-03-13T10:57:45+00:00 13.03.2015 11:57
Was soll ich dazu nur schreiben?
Joey ist an den Rollstuhl gebunden, muss später eine Reha machen und er wird vermutlich immer einen humpeltenden Gang behalten.
Aber wenigstens konnte Kaiba seine harten Worte doch noch zurücknehmen, ohne sich dabei entschuldigt zu haben, was eigentlich in seinem Sinne war.
Freu mich schon aufs nächste Kapitel.

Lg
Lunata79
Von:  Onlyknow3
2015-03-12T16:45:39+00:00 12.03.2015 17:45
Das wird eine Langwierige Reha nach sich ziehen Joey hat viel Riskiert für Mokuba, und Seto sollte sich an diesem ein Beispiel nehmen und es gut machen in dem wie er mit ihm in der Villa umgeht. Das Joey Schäden zurück behält ist traurig, aber nicht zu ändern nach dem was Joey erlebt hat, und was man seinem Körper angetan hat. Mach weiter so, freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3
Von:  Niua-chan
2015-03-12T16:17:07+00:00 12.03.2015 17:17
Oh ich habe mich sehr über dieses Kapitel gefreut, auch wenn ich über diese beiden Sturköpfe nur den Kopf schütteln kann. Seto ist echt wie Elefant im Porzelanladen und es ist gut das Joey ihm mal die Meinung sagt. Das sie die andere Sache geklärt haben ist auch gut, auch wenn es wieder so typisch unbeholfen und ohne wirklich Entschuldigung seitens Seto ablief....
Ich freue mich schon aufs nächste Kapitel und bin gespannt wie es so in der Villa laufen wird. Das Joey bleibende Schäden behält ist zwar traurig aber realistisch von daher finde ich es gut das du es so mit reingeschrieben hast


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