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Abandoned & Lost? - Verlassen & Verloren? -- FF8

...gomen, nun also offiziell abgebrochen...
von

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Memories

Prolog - Memories
 

Es war ein sonniger Tag. Der erste seit einigen Tagen, ja sogar Wochen. Bis zum heutigen hatte es nur geregnet auf der ganzen Welt. Man hatte sogar schon befürchtet, die Flüsse auf Galbadia würden überschwemmt werden. Deshalb hatte man seit einiger Zeit an kritischen Stellen Wachposten eingeteilt, entweder Soldaten oder freiwillige Bürger der einzelnen Städte, die ein paar mal täglich zu den Flüssen fahren sollten, und dort kontrollieren, ob schon Wasser übergetreten war.

Aber diese Einteilung brauchte man jetzt nicht mehr. Die Wasserspiegel der Flüsse waren wieder auf ein Normalniveau herabgesunken, seit die Sonnenstrahlen endlich wieder durch die Wolken fanden.

Er nutzte diese ersten Strahlen, um es sich an dem Strand vor dem Balamb-Garden, der nicht mehr in der Nähe von Balamb-City war, sondern nun auf dem Esthar Kontinent, gemütlich zu machen. Er spürte wie die warmen Strahlen auf sein Gesicht fielen. Er streckte dann seine beiden Arme weit von sich und fuhr mit ihnen langsam über den teils noch nassen Sand, bis er mit der einen auf etwas Hartes stieß. Seine Fingerspitzen fuhren weiter über diesen auch kühlen Gegenstand bis zu einem Griff. In einem Sekundenbruchteil hob er das Ding hoch und hielt es sich vor das Gesicht, gerade so um seine Augen etwas öffnen zu können, ohne von der Sonne geblendet zu werden. Langsam nahm das lange Ding, das er festhielt, dann auch Gestalt an und entpuppte sich als Schwert, eher gesagt eine Gun-Blade, seine Gun-Blade, Squall Leonharts. Sein Blick fiel weiter auf einen Anhänger, der von dem Griff weg hing und in den Sonnenstrahlen zu tanzen schien, dabei hell glänzte. Langsam erkannte er auch, was der Anhänger darstellen sollte: Griever. Er umfasste mit der anderen Hand diesen Anhänger und schloss wieder die Augen.

Dann sprang er auf. Mit einem Satz stand er, schon fast in Kampfstellung. Er schwang die Waffe geschickt über seinen Kopf und starrte dann lange über das weite Meer bis hin zum Horizont.

Seine Augen hatten einen ausdruckslosen, leeren Blick. Selbst, als er sich wieder entspannte und völlig gelassen mit dem gesenkten Schwert neben sich stand, blieb sein Blick so. Er begann nachzudenken und murmelte leise: "10 Jahre..."

Er schüttelte den Kopf und zeichnete wahllos mit der Spitze seiner Gun-Blade etwas in den Sand. "10 verdammte Jahre...", sagte er jetzt lauter. "10 verdammte lange Jahre sind es jetzt heute her, seit wir gegen Artemisia mit ihrem Griever kämpfen mussten. Und alles, was mich an diese Zeit erinnert ist dieses lächerliche Schwert, das mich noch heute so stark werden lässt."

Er schüttelte abermals den Kopf. Dann, mit einem lauten Angriffsschrei, stürzte er sich auf den Beißkäfer, der sich ihm gerade näherte. Einen kräftigen Hieb durch dessen Körper und schon löste es sich besiegt wieder auf. Squall hingegen, der seine Klinge nach diesem Schlag in den Sand gerammt hatte, blieb noch einige Minuten fast regungslos auf die Waffe gestützt knien. Dann erhob er sich wieder und starrte auf das offene Meer.

Er vermisste sie wirklich alle: den meist so bemitleidenswerten Irvine, der immer auf Mädchenfang war, die so kindlich überdrehte Selphie und ihr ewiges Langziehen von Vokalen, den so leicht reizbaren Xell, der immer zu spät kam, um sich einen Hot Dog zu holen, die strenge ehemalige Ausbilderin Quistis, die meist über jede Situation den Überblick behielt, und nicht zu vergessen Rinoa. Oh ja, seine geliebte Rinoa. Wie sehr er sie nur vermisste. Sie war die Letzte, die ihn verließ, wobei ihr Verlassen eigentlich nur für einige Wochen sein sollte. Und jetzt? Jetzt waren schon fast 10 Monate vergangen, seit sie sich aufmachte zu ihrem Vater nach Deling-City zu gehen, und so wie es aussah, machte Rinoa noch keine Anstalten zurück in den Garden zu kehren.

Hatte sie etwa einen anderen dort gefunden? Oder hatte ihr Vater sie mit einem Mann verheiratet, der ihm für seine Tochter geeigneter schien? Oder hatte sie nur einfach so ihre Liebe zu ihm, Squall Leonhart, "vergessen"?

Er wusste es nicht. Aber er verdrängte den Gedanken genauso schnell wieder, wie er gekommen war. Ihm tat es im Herzen weh, wenn er daran dachte, Rinoa, seine geliebte Rinoa, könnte einen anderen haben.

Stattdessen dachte er weiter über seine Freunde nach. Seine Gedanken fielen auch zu Squalls Überraschung auf Cifer. Dabei stellte er fest, ihm fehlte sogar sein Erzfeind Cifer mit seinen beiden Anhängern Fu-Jin und Rai-Jin, aber nicht direkt die Person, sondern eher den Stress, den er mit ihm immer gehabt hatte.

Squall schmunzelte und tadelte sich in Gedanken. ,Soweit ist es also schon gekommen, Squall. Dir ist derartig langweilig, dass du sogar schon deinen Erzfeind vermisst. Welch Ironie....'

Er vertrieb den Gedanken und dachte weiter über Cifer nach: Von ihm fehlte genauso jegliche Spur. Einige Male hatte Squall noch etwas von ihm gehört, dass er in Deling City wäre und keine Kraft mehr hätte zu kämpfen. Wie auch immer das gemeint war. Das letzte, was er hörte, war, dass Cifer in den Galbadia-Garden ging, das war vor 5 Jahren. Cifer wollte es nun dort endlich noch mal versuchen, SEED zu werden, oder zumindest Soldat. Ob er noch immer dort war, wusste er nicht, aber er vermutete es doch mal stark.
 

Und was war mit den anderen? Weshalb hatten sie den Garden verlassen?

Irvine war schon vor langer Zeit auch in den Galbadia-Garden zurückgegangen, nachdem dort ein neuer Direktor angefangen hatte und er als Stellvertreter gewünscht wurde. Irvine hatte dieses Angebot natürlich gerne angenommen - so konnte er ja gut auf Mädchenfang gehen, hatte er am Tag des Abschieds gesagt. Ja, das war so typisch für den Scharfschützen. Aber wenigstens konnte ihm so nie langweilig werden.
 

Selphie war ebenfalls zurück in ihren Heim-Garden, Trabia, gegangen, um dort beim Wiederaufbau zu helfen. Der Garden stand mittlerweile wieder und Selphie versuchte sich nun als Ausbilderin, aber sie als Autoritätsperson stand im Kontrast zu ihrem kindlichen Verhalten. Somit wurde sie zwar als Heldin respektiert, aber als Ausbilderin hatte sie es mit ihrer Gutherzigkeit auch nicht leicht.. Daher war sie meistens nur als Aushilfe tätig. Ihre Hauptaufgabe war stattdessen als Botschafterin des Gardens dem Direktor mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Jeder Direktor beziehungsweise jeder Garden hatte schließlich gern an seiner Seite und als Führung einen der sechs Helden, die Artemisia besiegten und endlich wieder Ruhe in die Welt brachten.
 

Xell konnte sich anfangs nur schwer vom Garden trennen. Aber auch er tat es. Er wollte zu seiner Mutter nach Balamb, um mehr Zeit mit ihr zu verbringen und auch dort in der Stadt für Ordnung zu sorgen. Auch er war so etwas wie ein Berater des Bürgermeisters, aus demselben Grund, wieso Selphie und auch Irvine zu Beratern wurden. Xell war in der Stadt ebenfalls mehr als angesehen und die meisten kleinen Jungen, sogar auch ein paar Mädchen scharten sich um ihn, um von ihm kämpfen zu lernen und seine Geschichte, wie er mit Squall und den anderen die Welt rettete, zu hören.
 

Quistis war wohl am weitesten vom Balamb-Garden entfernt. Sie wollte endlich wieder eine richtige Aufgabe und Autorität vor einer Gruppe Kinder haben. Aber nicht mehr im Garden. Als SEED-Ausbilderin fand sie sich immer noch nicht geeignet. Sie beschloss daher, zu Edea und Cid in das Waisenhaus zu gehen und dort wieder beim Aufziehen elternloser Kinder zu helfen. Soweit Squall von ihr wusste, wurde sie eine gute Erzieherin und Edea war immer höchst zufrieden mit ihr. Quistis war fast schon so gut wie Ellione immer, fand Edea.
 

Und schließlich Rinoa. Auch sie entschloss sich irgendwann dazu, den Garden zu verlassen und nach Deling-City zu gehen, zu ihrem Vater, um sich mit diesem auszusprechen. Sie wollte endlich wieder das Gefühl haben, einen Vater zu haben. Anfangs wollte sie nur einige Tage dort bleiben. Diese Tage wurden dann zu Wochen, und schließlich zu Monaten.

Und jetzt war Squall als neuer Direktor des Balamb-Garden fast allein. Die einzigen, die er noch immer um sich hatte, waren Njida und Shou. Aber er sah auch oft seinen Vater Laguna und seine Halbschwester Ellione. Die beiden besuchte er so oft er konnte. Esthar wurde schon fast so etwas wie seine zweite, wirkliche Heimat. Wenn man es genau nahm, war er doch überall zuhause. Aber andererseits auch wieder nirgendwo.

Memorizing The Love and Special Ideas

Kapitel 1 - Memorizing The Love and Special Ideas
 

"Squall, verdammt... Hilf mir endlich ihn zu überreden. Tu wenigstens einmal, was ich dir sag."

Das war Elliones verzweifelter Hilferuf an den stillen Helden, der, seit er vom Strand gekommen war, nur teilnahmslos an das Fenster gelehnt stand und mit gesenktem Kopf das Schauspiel zwischen Ellione und Laguna beobachtete. Ellione versuchte gerade wieder einmal ihren Vater, mittlerweile nannte sie ihn bevorzugt so, davon zu überzeugen, sie an seinen Schreibtisch zu lassen um dort endlich einmal für Ordnung zu sorgen. Durch diese meterhohen Papierstapel, nicht nur auf dem Schreibtisch, konnte man sich schon fast nicht mehr ohne Hilfsmittel zu Recht finden. Laguna musste ja jeden Brief oder sonstiges Blatt aufheben, das nur annähernd etwas über Squall und den Rest der Truppe berichtete. Er musste ja die Beweise dafür aufheben, dass es sein Sohn war, der die Welt einige Jahre zuvor vor der Hexe Artemisia und anderen gefährlichen Situationen rettete.

Ellione wollte gerade diese Erinnerungsstücke zusammenordnen und dabei auch gleich im ganzen Büro für Ordnung sorgen. Was machte das denn für einen Eindruck, wenn der Präsident von Esthar so ein Chaos in seinem Büro beherbergte?

Aber noch besser, als sich selbst dazu ,erbarmen', das Durcheinander zu beseitigen, wie Ellione fand, war natürlich gleich, wenn Laguna eine Sekretärin einstellen würde oder sonst jemand, der ihm diese Aufgabe erledigt. Laguna jedoch meinte, solange er noch alles fand, was er suchte, war noch keine Notwendigkeit vorhanden, für Ordnung zu sorgen. Laguna war nun mal ein kleiner Chaot.
 

Ellione setzte sich jetzt wieder an seinen Schreibtisch, um dort ihre Arme verschränkend zu streiken.

"Ich geh hier nicht eher weg, bis du dich hast überreden lassen!"

Laguna jedoch grinste nur und schob den Stuhl einfach vom Schreibtisch weg, um sich einen anderen zu nehmen. Darauf setzte er sich und zog einige Papiere zu sich.

Dann sprach er an Ellione gewandt: "Dann nehm ich eben einen anderen Stuhl. Und wenn du jetzt entschuldigst, ich muss arbeiten. Squall, bitte."

Squall, der wusste, was Laguna von ihm wollte, rührte sich wieder und lief dann zu Elliones Stuhl, bevor er sagte: "Ja, schon ok. Komm Ell, gib es auf. Laguna lässt sich nicht überreden. Lassen wir ihn arbeiten."

Murrend erhob sich die junge Frau und verließ schnell das Büro. Squall und Laguna rollten mit ihren Augen, wechselten einen kurzen Blick, dann begab sich auch Squall auf den Flur, um Ellione hinterher zu gehen.

"Ellione! Warte!"

Immer noch mit einem mürrischen Blick blieb sie stehen und erwiderte, als Squall neben sie trat: "Du könntest mich ruhig mal unterstützen. Du sagst doch selber immer, dass man das Chaos mal beseitigen sollte."

Sie verschränkte die Arme und sah ihn vorwurfsvoll an. Dann setzte sie sich wieder in Bewegung und lief langsam weiter.

"Ja ja, schon gut. Schleich dich halt einfach mal nachts in das Büro und räum auf.", schlug Squall da spaßeshalber vor.

"Sehr witzig!", seufzte Ellione. "Da wird man ja in einer Nacht gar nicht fertig."

Squall konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. ,Recht hat sie damit.' Aber er sparte sich die Antwort darauf. In dem Moment fuhr Ellione aber auch schon fort, um ihn zu Recht zu weisen. "Sag nichts... Ich glaub das werd ich wirklich mal machen. Na ja, wart nur... Du wirst schon noch sehen, was du davon hast, mir nicht zu helfen."

Überrascht von der plötzlichen Wut Elliones, hob Squall abwehrend die Hände. "Hey, Ellchen. Was meinst du damit nun?"

"Das wirst du noch früh genug erfahren.", meinte Ellione nur kurz mit einem geheimnisvollen Grinsen und verschwand dann in ihrem Zimmer, an dem sie gerade vorbei liefen.

Squall blieb kopfschüttelnd zurück. ,Was auch immer sie meint...' Er zuckte mit den Schultern und machte sich wieder auf den Weg in den Garden.
 

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"Squall, ich hoffe, du hast nicht vergessen, dass heute SEED-Prüfungen sind."

"Oh, nein... Doch. Tut mir Leid, Shou.", antwortete Squall die Hände über seinem Kopf zusammenschlagend.

Die Ausbilderin lächelte ihn gutmütig an. "Wo bist du nur mit deinen Gedanken heute? Halt Moment... Lass mich raten, bei euerm Kampf vor 10 Jahren? Bei Artemisia?"

Squall spürte, wie ihm die Röte ins Gesicht stieg. Er brauchte nicht zu antworten. Er wusste, dass Shou sein Erröten ebenso sah und damit die Antwort: Ja.

Shou stellte sich jetzt neben Squall ans Fenster, legte ihm eine Hand auf die Schulter und sah ihn aufmunternd an. "Es ist vorbei. Artemisia ist besiegt. Ihr habt damals wirklich gute Arbeit geleistet. Du brauchst da jetzt nicht so darüber nachdenken."

Squall jedoch schüttelte den Kopf. Er atmete tief durch und erklärte: "Nein, darum geht's mir nicht nur. Ich denke auch viel an die anderen."

"Sie fehlen dir auch sehr, nicht wahr? Kopf hoch... Irgendwann werdet ihr euch schon wieder sehen. Ist mir schon klar, dass jeder nach dem Kampf gegen Artemisia eine Auszeit braucht, um alles zu verarbeiten und einzuordnen. Ihr habt teilweise ja auch Erfahrungen gemacht, die jeder einzelne erst einmal verkraften muss."

Wütend schlug Squall mit der Faust gegen die Fensterscheibe, dass sie für einen kurzen Moment zu zerbersten drohte, und entgegnete schon fast schreiend: "10 Jahre? 10 Jahre brauchen sie Zeit dafür? Du weißt genau, dass Selphie, die ja als erste gegangen ist, fast die ganzen 10 Jahre weg ist bald. So lange braucht sie und auch die anderen das zu verarbeiten?! Das glaubst du doch wohl selbst nicht."

Ohne ein weiteres Wort abzuwarten, wies er Shou dann noch an, den Raum zu verlassen und sich für die SEED-Prüfung vorzubereiten. Dann begab er sich an das Mikrofon, betätigte den Knopf und verkündete knapp und in einem recht harschen Tonfall: "Achtung, eine Durchsage! Alle Schüler, die ihre Zulassung zur heutigen SEED-Prüfung erhalten haben, mögen sich bis punkt 12 Uhr, samt Ausrüstung auf dem Parkplatz einfinden und dort auf ihre Ausbilder warten, die ihnen das weitere Vorgehen erklären werden. Ich wünsche allen viel Glück und gutes Gelingen. Ende!"

Dann stellte er sich erneut vor das große Fenster und sah dort einigen Vögeln zu. Er dachte weiter nach.
 

Plötzlich klopfte es. Squall war aber wieder so in Gedanken und überhörte es. Nach nochmaligem Klopfen betrat Shou mit einem ihr um gut einen Kopf kleineren Jungen das Büro.

"Squall...?", fragte sie dann vorsichtig.

"Ja?" Verwirrt drehte er sich um und blickte zuerst auf Shou, dann auf den Jungen. Shou schien ihn mit ihrem Blick schon wieder zu tadeln, er solle doch nicht so viel nachdenken. Dann führte sie den Jungen aber an einen der beiden Stühle vor dem Schreibtisch und hieß ihn an, dorthin zu sitzen.

Dann begann sie an Squall gewandt zu erklären: "Rico Johnson mal wieder... Der meinte wieder mit seinen Dolchen in den Büschen des Schulgartens auf jüngere Schüler lauern zu müssen und dann anzufallen und allgemein wieder mit den Schülern seiner Klasse Meinungsverschiedenheiten auf den Gängen austragen zu müssen."

Squall besah sich den Jungen, den er seit einem Jahr nur zu oft hier in seinem Büro sehen musste. Der schwarzhaarige Junge musste bereits so 15/16 sein, war stets in derselben Farbe gekleidet, weiß oder grau und die typische Version eines Problemkindes. Hauptsache er konnte jedem widersprechen und das machen wozu er Lust hatte, mit anderen Worten: Stress und Ärger machen. Das tat er seit er in den Garden kam immer, aber seit einem Jahr war es schon extrem.

Squalls bis jetzt noch nachdenklicher Blick änderte sich dann schlagartig zu einem vollkommen ernsten Blick, der für andere nicht mehr aussagte, wie er jetzt gelaunt war. Bei Rico, das wusste Squall, half manchmal auch kein ernster Blick.

"Nun, Rico! Hatten wir das nicht schon einmal, dass du jüngere Schüler hier anfällst?"

Statt einer Antwort senkte der Junge nur seinen Kopf und blickte gelangweilt und teilnahmslos auf den Boden..

"Keine Antwort ist auch eine Antwort. Na gut, du hättest heute doch auch SEED-Prüfung, oder?"

Wieder keine Antwort.

Squall sah zu Shou, die hinter dem Jungen stand und mit verschränkten Armen den Kopf schüttelte und für Rico antwortete: "Ja, hätte er."

Squall sah wieder zu Rico und überlegte einen Moment lang. Dann sagte er: "Gut, daran wirst du nicht teilnehmen, auch an den nächsten beiden noch nicht und deine Waffen werden bis auf weiteres eingezogen."

Erschrocken sah Rico auf und in Squalls Augen. Er wollte schon ansetzen zum widersprechen, aber da streckte Squall seine Hand aus und wartete auf die beiden Dolche von ihm. Widerwillig zog Rico sie aus ihren Halterungen an seinem Gürtel und überreichte sie dem Direktor.

"Und was mach ich im Unterricht oder bei Übungen, wenn wir eine Waffe brauchen?", fragte Rico dann patzig.

"Dann wirst du dich währenddessen wohl oder übel mehr in der Theorie halten müssen. Ich werde es deinem Ausbilder mitteilen, dass du bis auf weiteres keine Waffe hast. Halte dich halt einfach an die Regeln, dann muss ich nicht zu solchen Maßnahmen greifen. Und jetzt geh."

Murrend und leise vor sich hin fluchend verließ der Teenager schließlich wieder den Raum.

Squall übergab dann Shou noch die beiden Dolche, mit dem Auftrag, diese weg zu schließen, und dann ging auch Shou, aber nicht ohne Squall noch zu raten, dass er sich etwas mit dem Jungen überlegen sollte. Konnte schließlich nicht so weitergehen, dass der Schüler alle zwei Wochen im Schnitt ins Büro gerufen werden musste.
 

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"Kiros, ist Squall wieder im Garden, oder ist er noch hier irgendwo in Esthar?"

"Nein, Laguna. Der dürfte wieder im Garden sein."

"Gut, dann kann ich mich ja wieder dem Projekt für ihn widmen."

Geheimnisvoll grinste er und stand von seinem Schreibtisch auf, um in der hinteren Ecke des Raumes einen Stapel Papiere zu holen.

Kiros sah ihn fragend an. "Willst du das wirklich machen? Ich mein, was ist, wenn das ein großer Flop wird?"

"Deshalb hilft Ellione mir ja auch ein wenig. Hört mal ihr beiden, Squall ist jetzt 27, fast 28, und zudem mein, ich betone es, unverheirateter Sohn, der Sohn eines Präsidenten. Da gehört es sich doch einfach, dass er endlich heiratet. Zumal ich ja schon oft Anfragen deshalb bekomme und auch die Menschen in Esthar des Öfteren so etwas verlauten lassen, dass sie gern eine Frau an Squalls Seite sehen würden."

Ward, der sich zwangsläufig bis jetzt eher zurückgehalten hatte, zeigte jetzt einen zunächst misstrauischen und dann verurteilenden Blick. Kiros, der meist Wards Mienen deutete, tat es auch jetzt und sagte: "Meinst du, er wird es zulassen, dass du für ihn eine Frau suchst? Du weißt doch, wie stur er ist. Und vor allem, was ist mit Rinoa?"

Ertappt. Damit hatte Kiros wirklich einen wunden Punkt getroffen. Er wusste, wie sehr Squall diese junge Hexe liebte. Wie sehr sich Squall, seitdem er sie kennen gelernt hatte, verändert hatte und aus dem rauen zurückgezogenen Gun-Blade-Kämpfer eine mehr und mehr offenherzige, sogar sympathische Person wurde. Er wusste auch davon, dass sein Sohn mit ihr die letzte Zeit, seit Squall Direktor im Balamb-Garden geworden war, mehr Zoffs bekam, weil sich Rinoa so oft darüber beschwerte, dass er keine Zeit für sie hatte. Das war ein Grund, wieso sie dann beschloss, nach Deling-City zu gehen. Anfangs war es nur, um etwas Abstand zu bekommen, dass sich Squall auch in die Arbeit als Direktor einarbeiten konnte. Später allerdings entschied sie sich auch dort zu bleiben, um sich mit ihrem Vater auszusprechen und sich wieder etwas mit ihm anzufreunden. Sie wusste, dass, wenn sie nach so kurzer Zeit wieder gehen würde, der ganze Besuch umsonst gewesen wäre und das Verhältnis zu ihrem Vater wieder genauso schlecht sein würde, wie vor dem Besuch.

Laguna versuchte mit einem Kopfschütteln den Gedanken zu vertreiben. Und antwortete Kiros, der ihn musternd ansah und scheinbar wusste, worüber der ehemalige Soldat nachdachte.

"Sicher, es ist mir lieber die beiden fänden wieder zueinander. Rinoa ist trotz ihrer Sturheit, jeden Willen, den sie hat, irgendwie durchzubringen, eine wirklich vortreffliche Schwiegertochter, eine bessere konnte man sich kaum wünschen, aber irgendwas muss ich mit den Anfragen von anderen Frauen, bzw. deren Väter, auch machen. Wieso sollten Ellione und ich sie dann nicht mal durchgehen und schauen, wer zu Squall so passen würde?"

Er nahm dann eines von den Papieren von dem Stapel, lass es flüchtig durch und erwiderte dann wieder an Kiros gerichtet: "Guck, Noemi! Tochter eines Ministers soweit ich weiß von Timber. So wie der mir seine Tochter beschreibt, würde ich sofort sagen: Nein, die ist nichts für Squall!"

"Ok, ok, hast uns überzeugt!", antwortete Kiros, während er beschwichtigend die Hände hob. "Dann sucht mal schön weiter. Aber du kennst ja Squall und dürftest wissen, wie er es hasst, wenn sich jemand in sein Leben einmischt."

Mit einem Seufzer sah Laguna auf, aus dem Fenster und lange über die Stadt. "Das brauchst du mir nicht zu sagen... Aber...", er seufzte wieder. "Er denkt doch nur noch an Rinoa. Wer sagt, dass sie je wieder zu ihm zurückkommt und nicht noch länger bei ihrem Vater bleibt?"

Darauf wussten auch Kiros und Ward keine Antwort. Diese konnten sie sich aber auch sparen, gerade betrat nämlich Ellione wieder den Raum.

"Na Laguna, was machst du gerade wieder für wichtige Geschäfte?"

Der Angesprochene hob nur eines der Blätter hoch, das vor ihm lag.

Ellione las dieses durch und erwiderte: "Ah, ich seh schon... Projekt Squall. Und, schon jemanden gefunden?"

Laguna schüttelte den Kopf: "Leider nicht... Dafür umso mehr, die nix für Squall sind... Ja und wieder eine." Damit zerknüllte er das Papier, das er in der Hand hielt, und warf es in den Mülleimer, nachdem er dieses nun auch wieder flüchtig überflogen hatte.

"Och du, nicht deprimiert sein... Lass mich mal hin." Ohne eine Antwort abzuwarten, nahm sie sich den Stapel Papiere und setzte sich damit an den großen Tisch, der in einer Ecke des Raumes stand. Dort nahm sie sich das erste Blatt, und las es gewissenhaft durch. Nach einigen Minuten, in denen sie noch weitere Blätter nahm, seufzte auch sie auf und warf diese allesamt weg. "Ok, ich verstehe, was du für ein Problem hast. Das wird ja echt noch verdammt schwer für Squall jemanden zu finden. Na ja, mal weiter suchen. Ich geh aber in mein Zimmer dafür."

"Ja ja, ist ok.", winkte Laguna nur ab. "Dann widme ich mich mal anderen Geschäften."

Ellione nahm dann den Stapel Papiere und verließ das Zimmer, während Laguna einen anderen nahm und begann sich durchzuarbeiten.
 

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Einige Stunden später

Ellione saß auf ihre Arme gestützt an dem Schreibtisch ihres Zimmers. Sie arbeitete sich immer noch durch die Briefe. Mittlerweile war sie auch schon total geschafft und freute sich dafür umso mehr, dass sie nur noch drei Briefe vor sich hatte. Sie stöhnte kurz auf und nahm das erste Blatt. Leise mitmurmelnd las sie es durch und verzog alsbald ihr Gesicht.

"Nee, danke... Silja, Tochter des Bürgermeisters von Deling... Squall wird da so was von sauer werden, wenn wir ihn mit jemandem von da zusammenbringen. Aber er sollte doch auch endlich seine Rinoa vergessen."

Sie schüttelte schnell den Kopf, um den Gedanken wieder loszuwerden. Dann zerknüllte sie das Blatt und warf es wie schon andere vorher in ihren Papierkorb. Schließlich nahm sie die letzten beiden Blätter an sich und las sie parallel durch.

Dann zerknüllte sie auch davon wieder eines und las sich zufrieden nochmals das letzte übrig gebliebene Blatt durch, bevor sie aufstand und zu Lagunas Büro stürmte.
 

"Hey, Laguna! Ich hab jemanden gefunden!", rief sie noch, während sie die Tür öffnete und den Raum betrat. Sofort verstummte sie aber, als sie ihren Kopf gehoben hatte und Squall auf einem Sessel vor Lagunas Schreibtisch sitzen sah.

"Wen hast du gefunden, Ell?", fragte Squall sofort neugierig.

Ellione, die nicht wusste, was sie antworten sollte, warf einen Hilfe suchenden Blick auf Laguna, der auch nur mit den Schultern zuckte und den Kopf schüttelte. Stammelnd meinte sie dann: "Ähm, ja... Ich hab jemanden für... Ähm... Der Laguna seinen Anzug nachschneidern kann oder gleich einen neuen machen kann."

Squall hob seine Augenbraue und warf den beiden abwechselnd einen misstrauischen Blick zu. "Ihr heckt doch wieder irgendwas aus..."

"Nein, tun wir nicht!", bekräftigte Laguna sofort. "In einigen Wochen soll wirklich im Galbadia-Garden ein Ball stattfinden und dazu brauch ich einen passenden Anzug. Der, den ich noch habe, passt aber nicht mehr so ganz."

"Ein Anzug für einen Ball in Galbadia?! Ich dachte, du verstehst dich mit dem Direktor von dem auch nicht so besonders?", fragte Squall immer noch skeptisch und schnell versuchend den Gedanken an Irvine zu verdrängen, der sich auch in diesem Garden aufhielt. Er spürte auch, wie sich langsam Wut und Gereiztheit in seinem Körper breit machte. Das lag vor allem daran, weil sein Erzfeind Cifer sich ebenfalls dort aufhalten sollte.

Jäh, und dennoch dankbar dafür, wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als Laguna antwortete: "Ich weiß, tu ich auch ehrlich gesagt nicht. Ich leg auch keinen Wert darauf, Cifer sehen zu müssen, aber als Präsident von Esthar ist es meine Pflicht, auf solche Veranstaltungen zu gehen."

Daraufhin nickte Squall nur. Mit dieser Antwort war er zufrieden gestellt. Er verstand die Pflichten und Aufgaben seines Vaters ja sicher und nachdem er sich dann noch etwas mit den beiden unterhalten hatte, verabschiedete er sich wieder. Die Prüfungsergebnisse auszuwerten würde wohl schon auf ihn warten.
 

Als er weg war, meldete sich Ellione, die bis zu diesem Zeitpunkt ruhig im Raum stand, erstmals wieder zu Wort: "Sorry, Laguna. Ich hatte nicht gewusst, dass Squall hier ist..."

"Schon gut... Wenigstens ist uns, oder eher gesagt dir, ja noch eine gute Ausrede eingefallen, wieso du so reingestürmt bist.", lächelte Laguna verständnisvoll.

Ellione grinste und gab ihm dann das Blatt, das sie in der Hand hielt: "Und die ist sogar nicht gelogen. An dem Ball ist ja was dran."

Einige Minuten später, in denen Laguna das Blatt durchlas, fragte er dann: "Und du meinst wirklich, Jeleena Pageas würde zu unserem Squall passen?"

"Ja, mehr als jede andere, von der wir gelesen haben. Man könnte es mit ihr ja mal versuchen.", antwortete Ellione sofort bestimmt.

Laguna wusste nicht, was er einwenden konnte, und so herrschte einige Minuten Stille, bis Ellione wieder das Wort ergriff: "Was sollte bei ihr verkehrt sein? Sie ist die einzige Tochter eines deiner Minister, wobei ich jetzt natürlich nicht weiß, wie du zu dem stehst. Muss ich zugeben. Egal: Sie hat eine gute Ausbildung, sogar auch militärischer Art, und ich denke, das ist für Squall wichtig, dass er eine Kämpferin an seiner Seite hat, oder nicht?"

Laguna zögerte, bevor er mit einem Seufzer erwiderte: "Ja gut, ok... Das stimmt, aber noch lieber hätte er eine Hexe an seiner Seite."

"Och Laguna!", tadelte Ellione schon. "Das weiß ich auch. Aber es bringt doch nichts, wenn Squall ewig an Rinoa denkt. Außerdem haben wir doch oft genug schon darüber geredet."

"Ok ok... Dann erzähl mal weiter, wieso du sie als so passend findest?!"

"Ok, also die Kampfausbildung ist auf jeden Fall ein Grund. Dann auch, dass sie mit ihren 25 Jahren wahnsinnig gut aussieht. Sie hat sogar eine gewisse Ähnlichkeit mit Rin wegen ihren dunklen Haaren. Und außerdem dürftest du Jeleena ja auch schon kennen, zumindest vom Sehen her. Sie hat oft genug ihren Vater zu irgendwelchen Veranstaltungen begleitet. Also ist sie auf jeden Fall auch eine Frau, mit der sich Squall sehen lassen kann."

Davon war Laguna dann schließlich überzeugt. So machten sich die beiden dann noch Gedanken darüber, wie sie Squall mit Jeleena zusammenbringen sollten. Da ihnen allerdings nichts einfiel, entschloss Laguna, erstmal auch Jeleenas Vater einzuweihen und um Hilfe zu bitten.
 

--~*~----~*~----~*~--
 

Squall saß in seinem Büro, hatte seinen Kopf auf die Hände gestützt und döste so etwas vor sich hin. Die SEED-Prüfungen, über die er am Vormittag Aufsicht halten musste, hatte auch ihn ziemlich geschafft. Und jetzt hatte er auch noch die Aufgabe, sich die Ergebnisse zu überlegen und am frühen Abend noch zu verkünden. Aber er hatte keinen rechten Kopf für das. Vielmehr dachte er darüber nach, wieso Laguna und Ellione so komisch waren, als er vor einiger kurzer Zeit bei ihnen war, oder besser gesagt nur bei Laguna und Ellione plötzlich so hereingestürmt kam. Irgendetwas hatten die beiden vor, das hatte Squall im Gefühl. Fragte sich eben nur was.

Er grinste vor sich hin und schüttelte den Kopf. Er hatte wirklich keine Ahnung, was die beiden vorhaben sollten, wenn überhaupt etwas. Squall beschloss daher, die Sache erst einmal auf sich beruhen zu lassen und sich wieder seiner Arbeit zu widmen. Die Schüler würden wahrscheinlich schon ungeduldig auf die Ergebnisse warten.
 

Eine Stunde später hatte er endlich die letzte Prüfungsbestätigung fertig und auch schon verkündet. Die Prüfung war zwar ziemlich anstrengend gewesen, dass musste auch er sich zugestehen, aber dafür hatten fast alle zu seiner Zufriedenheit bestanden. Nun gut, jetzt konnte er sich endlich zurückziehen in sein Quartier. Er schaltete den Computer aus und verließ sein Büro. In dem kleinen Gang, der zum Aufzug führte, bog er nach rechts ab zu einer Seitentüre, die ihn wieder auf einen längeren Gang führte, den er ganz durchqueren musste. An dessen Ende angekommen stand er vor einer zweiflügligen Tür. Er legte seine Handfläche auf die Halbkugel, die rechts davon an der Wand angebracht war und öffnete sie damit. Dann betrat er den Raum, der dahinter lag. (Anm.: Wer meine anderen Storys schon gelesen hat {wenn nicht, dann empfehle ich die mal hiermit *g*}, der weiß, dass ich in meinen Storys öfters mal bissel was verändern muss/will/einfach tu ^_^°' Ist schon Zwang bei mir ^_~ Nu gut, also das Zimmer ist auch einfach nur so erfunden, als ich mich imma gefragt hab, wo man eigentlich nen Garden-Direktor schlafen lassen kann)

Es war ein großes Zimmer, ein Wohnzimmer, mit zwei großen Sofas in einer Ecke, einem großen Tisch in deren Mitte und an der anliegenden Wand mit einem großen Fernseher. An der anderen Seite des Zimmers stand ein großer Schreibtisch, auf dem einige Akten und Zeitschriften verstreut lagen.

,Sieht fast schon so aus wie der Schreibtisch von Laguna.', dachte sich Squall vor sich hin grinsend und lief dann durch die dem Eingang gegenüberliegende Tür in sein Schlafzimmer.

Während er seine Gun-Blade aus der Halterung um seine Hüften entfernte und auf einen Stuhl neben dem großen Kleiderschrank legte, fiel sein Blick auf ein Foto, das auf seinem Nachttisch stand. Es zeigte ihn und in seinen Armen Rinoa, die ihn glücklich anstrahlte.

Ja, damals, zu der Zeit, ein gutes Jahr, nachdem sie erfolgreich Artemisia besiegt hatten, waren sie beide noch glücklich. Er hatte zwar damals schon mehr zu tun als Schulsprecher, musste oft dem Direktor mit Rat und Tat zur Seite stehen, aber das haben die beiden doch irgendwie noch überstanden. Aber dann... Squall seufzte und ließ sich mit dem Foto in der Hand auf sein Bett fallen. Er dachte wieder einmal mehr über seine Geliebte nach: Mit was hatte es genau angefangen, dass sie immer mehr Streit bekamen und Rinoa sich so vernachlässigt fühlte?
 

Ja, zuerst wurde er vor 6 Jahren stellvertretender Direktor und bekam immer mehr Arbeit zu erledigen, etlichen Schreibkram über neue Anwärter, die in den Garden kamen, und auch schon über die Entlassungen fertig ausgebildeter SEED. Da begann es auch schon zu kriseln zwischen ihm und Rinoa. Aber richtig schlimm wurde es dann erst vor 2 Jahren, als Cid sich vollends zurückzog und sein Amt des Direktors auf ihn, Squall, übertragen hatte. Zu seiner ohnehin schon vielen Arbeit kam jetzt noch mehr dazu, und damit blieb noch weniger Zeit für Rinoa übrig. Er versprach ihr zwar oft, dass er sich einen Tag freihalten würde, damit er etwas mit ihr unternehmen konnte, aber immer öfter kam etwas dazwischen und aus dem gemeinsamen Tag wurde nichts. Squall bekam dann immer nur noch mit, wie Rinoa sich weinend in ihr Zimmer zurück verzog und mit niemandem reden wollte, oder sie einfach ihre Hündin Nakari (Anm.: Mir ist jetzt n neuer Name gekommen *g* Angel gefällt mir als Hundename schließlich immer noch nicht ^^) nahm und mit ihr einige Stunden außerhalb des Gardens verbrachte.

Am Abend dann, wenn Squall endlich Feierabend machte, traf er sie nicht immer wieder an, und wenn, dann war sie entweder wieder am Weinen, oder sie verbarrikadierte sich in ihrem Quartier und blaffte ihn wütend an. Er hatte meistens alle Mühe, sie wieder zur Beruhigung zu bringen.

Eines Tages dann, es waren jetzt schon knapp 10 Monate her, da kam ein Brief aus Deling-City, von Rinoas Vater, Oberst Carway. Der Brief wurde bei Squall abgegeben und zunächst behielt er es für sich, dass dieser Brief für Rinoa gekommen war. Er wusste schließlich, wie Rinoa auf ihren Vater zu sprechen war: Sie hasste ihn schon fast.

Dann entschloss sich Squall schließlich doch dazu, seiner Freundin den Brief zu geben, und am Abend erwartete sie ihn schon ungeduldig in seinem Quartier. Sie druckste anfangs sehr herum, bevor sie ihm erzählte, was ihr Vater wollte: Sie auf eine Benefiz-Veranstaltung in Deling einzuladen und sich da auch gleich mit ihr auszusprechen. Rinoa nahm diese Einladung nur zögernd an, aber nach einigem Überlagen tat sie es doch. Er war immer noch ihr Vater, wenn er sich auch oft nicht so verhalten hatte. Und dazu kam auch, dass Squall sowieso kaum Zeit für sie hatte.

Also packte sie zwei Wochen später ihre Sachen zusammen und wurde von Njida nach Deling geflogen. Zuerst wollte sie nur 1-2 Wochen bleiben, aber ganz gegen alle Erwartungen von Squall und Rinoa selbst, fühlte sie sich doch sehr wohl bei ihrem Vater, und aus den zwei Wochen wurden immer mehr. Schließlich meldete sie sich vor drei Monaten das letzte Mal bei ihm. Seitdem kam kein einziger Anruf mehr von ihr und auch er selbst erreichte sie nicht mehr.

Squall dachte wieder an den vergangenen Vormittag und an seine Gedanken da. Er wollte zwar nicht daran denken, aber es überkam ihn immer mehr das Gefühl, dass Rinoa einen Neuen hatte.

Er schüttelte schnell den Kopf und stand auf. Er wollte nicht an so etwas denken. Also stellte er das Foto wieder an seinen Platz zurück und legte sich schließlich schlafen.

Party In Galbadia

Kapitel 2 - Party In Galbadia
 

Zwei Tage später

Squall saß wie immer in seinem Büro an seinem Schreibtisch und erledigte einigen Papierkram. Plötzlich klopfte es. Nachdem Squall aufblickte und ein kaum hörbares ,Herein.' murmelte, betrat langsam Shou den Raum. Er erkannte sie und sah wieder auf seinen Computer-Bildschirm.

Langsam begann Shou: "Ähm, Squall. Ich hab da einen Brief für dich."

Der Angesprochene sah daraufhin sofort auf und zuerst erwartungsvoll auf Shou und dann auf das Papier, das sie in der Hand hielt. Wenn Shou ihn schon so unsicher ansah, dann konnte der Brief nur von einer Person sein. "Von... Rinoa?", sprach er laut seine Überlegung aus.

Shous unsicherer Ausdruck in den Augen wich einem fast schon unglücklichen Blick. Sie zögerte, bevor sie ihm dann antwortete: "Nein, leider nicht... Na ja, er ist vom... Galbadia-Garden."

Squall sah Shou verwirrt an, aber bevor er etwas fragen konnte, fuhr Shou schon fort: "Von Direktor DeCoustica."

Damit überreichte sie Squall schließlich den Brief. Immer noch verwirrt und mittlerweile auch neugierig öffnete er den Brief und las:
 

Sehr geehrter Mr. Leonhart,

wie Sie sicherlich schon aus anderen Quellen erfahren haben, findet in 4 Wochen ein Wohltätigkeitsball im Galbadia-Garden statt, zu dem zahlreiche hohe Personen der Welt vertreten sein werden. Ich möchte auch Sie als Direktor des Balamb-Gardens recht herzlich dazu einladen.

Es würde mir eine große Freude bereiten, Sie würden meiner Einladung nachgehen und ich könnte Sie ebenfalls dort antreffen.
 

Mit sehr freundlichen Grüßen

Leandro DeCoustica

Direktor Galbadia-Garden
 

Als Squall fertig war mit Lesen, zerknüllte er zuerst das Papier. Er hatte kein allzu gutes Verhältnis zu dem anderen Garden und dem jetzigen Direktor von diesem, auch wenn er ihn nicht sehr gut kannte. Er hatte nur immer etwas gehört von ihm. Deshalb legte er nicht gerade viel Wert darauf, auf diesem Ball ebenfalls vertreten zu sein. Aber nachdem ihm nun Shou einen entsetzten Blick zuwarf, entfaltete er den Brief wieder und las es erneut durch.

"Was meinst du, soll ich da hin auf den Ball gehen?", fragte er danach an Shou gewandt.

Die zögerte zuerst etwas, bevor sie dann meinte: "Na ja, es ist schon ein - ich denke - wichtiges Ereignis, wenn der Direktor vom Galbadia-Garden so einen Ball gibt. Ich denke auch, dass du dort schon erscheinen solltest. Wer weiß, wie er es sonst auffassen könnte, wenn du nicht kommst. Es wäre auch eine gute Möglichkeit, dich mit diesem Garden mehr anzufreunden. Schließlich bildet er auch SEEDs aus, wie wir hier auch. Und dann... na ja, du könntest vielleicht mal wieder auf Irvine treffen."

"Hm... Das könnte sein." Squall stand auf und begab sich an das Fenster. Lange starrte er raus in den Himmel und beobachtete einige Vögel.

"Na ja gut... Du wirst wohl Recht haben. Dann geh ich mal dahin. So schlimm kanns ja nicht werden."

Shou lächelte ihn freundlich an und nickte: "Das denke ich doch auch. Und es könnt wirklich eine gute Möglichkeit sein, wenigstens einen deiner Freunde mal wieder zu sehen."

Squall nickte nur und entließ Shou dann wieder. Er selbst setzte sich dann wieder an seinen Schreibtisch und widmete sich seiner Arbeit.
 

--~*~----~*~----~*~--
 

Einen Monat später

Squall saß in seinem Quartier auf dem Sofa und dachte wieder einmal nach. Es war wieder ein weiterer Monat vergangen, ohne dass er etwas von Rinoa gehört hatte. Auch wenn es ihn innerlich zu zerreißen schien, machte sich in ihm immer weiter der Gedanke breit, dass Rinoa wirklich einen neuen Freund hatte und sich deshalb nicht mehr bei ihm meldete.

Nun ja, er hatte jetzt aber andere ,Sorgen'. Heute Abend, in wenigen Stunden sogar schon, fand der Ball im Galbadia-Garden statt und er hatte nicht gerade viel Lust darauf. Wenn er auf eines verzichten konnte, dann war es seinen ehemaligen Erzfeind Cifer zu treffen. Aber tief im Inneren erfreute ihn der Gedanke an seinen alten Kumpel Irvine. Konnte er nur hoffen, ihn würde er antreffen.

Squall vertrieb seine Gedanken und begann damit sich fertig zu machen. Nach dem Duschen stand er zunächst ratlos vor seinem Schrank und wählte dann nach einigem Überlegen seine dunkle Uniform aus. Nachdem er diese dann schließlich an hatte, machte er sich auf den Weg zu Laguna. Die beiden wollten zusammen zum Galbadia-Garden fliegen.
 

Wenige Minuten später saßen die beiden auf zwei Sitzen im Passagierraum eines Flugschiffes, das neben anderen Modellen erst neu entwickelt worden und etwas kleiner als die Ragnarok war, und unterhielten sich, während Niida auf der Brücke das Gefährt steuerte. Nach einer nicht allzu langen Zeit, ertönte dröhnend über die Lautsprecher: "Squall, Mr. Loire, wir werden in weniger als fünf Minuten zur Landung ansetzen."

Wie angekündigt spürten die beiden auch bald darauf schon das Rütteln während der Landung und ein darauf folgendes Stillstehen des Flugschiffes. Squall und Laguna begaben sich zum Ausgang und liefen die Treppe von dem Schiff hinab. Direkt vor ihnen lag der Galbadia-Garden in seiner vollen Größe und einige Meter neben ihnen landeten und hoben gerade ebenfalls wieder kleine Flugzeuge, Privatjets von irgendwelchen hohen Tieren der Gesellschaft, ab.

Squall und Laguna liefen auf direktem Wege zu dem Eingang des Gardens und traten in die große Eingangshalle.

Nachdem sie sich dort bei einer jungen Schülerin des Gardens gemeldet hatten, die sie auf einer Gästeliste abhakte, mischten die beiden sich unter die Menge. Sie begrüßten einige Männer, die sie sofort erkannten und ein näheres Verhältnis hatten, und blieben dann an einem Getränkebuffet stehen.

Kurz darauf trat auch schon der Direktor das Galbadia-Gardens in die Eingangshalle und sprach einige Worte zur Begrüßung. Mit diesen wurden die Gäste dann schließlich in einen großen Ballsaal geführt. Er sah ähnlich wie der des Balamb-Gardens aus. Es war ein hoher Raum, an dessen Decke eine Art Glaskuppel war. An einer Seite war eine Bühne aufgebaut, direkt neben einigen Balkontüren. Auf der entgegen gesetzten Seite war der Eingang zu dem Raum, durch den Squall und Laguna gerade traten. In dem Eingangsbereich waren halbkreisförmig, fast bis zur Bühne einige große Tische und Stühle verteilt. Zu beiden Seiten dieser Tische war das Essensbuffet. Der übrige Platz zwischen den Tischen und der Bühne war so gut wie leer. Dies sollte wohl die Tanzfläche darstellen.

Squall und Laguna taten es den anderen Personen gleich und suchten sich Plätze an den Tischen. Sie waren nicht gerade bei den Ersten dabei, die den Raum betraten und Platz nahmen, und so blieb ihnen nur übrig, sich an einen Tisch zu anderen wichtigen Männern und Frauen der Welt zu setzen.

Laguna schien sich wohl auch einen bestimmten Tisch auszusuchen. Er blickte suchend um sich und, nachdem er scheinbar fündig geworden war, begab er sich direkt an einen Tisch, an dem ein älterer Herr und eine vielleicht halb so junge Frau saßen. Das mussten wohl Vater und Tochter sein, vermutete Squall und folgte seinem eigenen Vater.

"Ach, hallo Arian! Schön Sie hier zu sehen. Und sie natürlich auch, Miss Jeleena.", begrüßte Laguna mit einem Händeschütteln den Mann und anschließend auch die Frau, die neben diesem saß.

"Ja, Squall! Das ist Arian Pageas, einer meiner Minister, und seine Tochter Jeleena.", stellte Laguna darauf Squall die beiden vor. Squall begrüßte die beiden ebenfalls freundlich und dann nahmen die beiden auf den freien Stühlen Platz.

Schon bald entwickelte sich eine wortreiche Unterhaltung zwischen den beiden Politikern. Auch deren beider Kinder, Squall und Jeleena, unterhielten sich, wenn auch noch mit etwas Unsicherheit, vor allem seitens Squall. Schon seit er den Ballsaal des Galbadia-Gardens betreten hatte, musste er an Rinoa denken, wie er sie das erste Mal auf seinem SEED-Ball gesehen hatte und sie ihn fast schon dazu genötigt hatte, mit ihr zu tanzen, aber dennoch war es ein schöner Tanz gewesen, an den sich Squall immer wieder gern erinnerte.

Er versuchte nun aber seine Gedanken zu ordnen, und Rinoa für diese paar Stunden, die er hier auf dem Ball sein würde, außen vor zu lassen. Also widmete er seine Gedanken mehr Jeleena. Es gelang ihm auch bald schon nicht mehr an Rinoa zu denken, sondern sich allmählich etwas zu amüsieren.

Das Buffet wurde dann eröffnet und nacheinander begaben sich alle Anwesenden an die langen Tische an den Seiten des Saales und kamen wenige Minuten später mit vollen Tellern an ihre Plätze zurück. Auch Squall und Laguna, und auch Arian Pageas und Jeleena standen schließlich, als der größte Ansturm vorbei war, auf und bedienten sich.
 

Nach dem Essen dann folgte zunächst eine lange Rede des Direktors des Galbadia-Gardens, in der er allen Gästen für ihre Anwesenheit dankte und Dingen aus anderen, politischen Bereichen erwähnte. Squall war froh, als Leandro seine Rede beendet hatte und sich wieder auf seinen Platz setzte. Die Band stimmte dann wieder eines ihrer Stücke an, woraufhin sich einige auf die Tanzfläche begaben.

Dadurch, dass nun so viele aufgestanden waren, hatte Squall auch einen freieren Blick auf Leandro bekommen. Unauffällig musterte er diesen und versank wieder in seinen Gedanken.

Was wusste er eigentlich über Leandro DeCoustica? Er war ein Mann bestimmt nur wenige Jahre älter als er selbst und seinem ersten Eindruck nach zu urteilen, schien dieser auch sehr nett zu sein. Aber der Eindruck konnte einen manchmal nur zu sehr in die Irre führen und täuschen. Das musste er schon oft genug feststellen.

Squall schüttelte den Kopf und sah sich weiter im Ballsaal um. Irgendetwas vermisste er. Nein, nicht irgendetwas, irgendjemand, jemand, den er gut kannte, seinen alten Freund Irvine. Bis jetzt hatte er ihn noch nicht gesehen, und dabei war er doch ein enger Vertrauter des hiesigen Direktors.

Squall seufzte und stand auf. Mit einem kurzen "Entschuldigt mich mal" verließ er seinen Vater und dessen Minister und seine Tochter und begab sich nun zu dem Tisch Leandros.
 

"Ah, Mr. Squall Leonhart! Ich freue mich, sie auch hier begrüßen zu dürfen.", wurde Squall von ihm kurz darauf auch schon begrüßt. Es folgte ein kräftiger Händedruck und dann setzten sich die beiden Männer wieder hin und begannen sich zu unterhalten, hauptsächlich über ihre Garden. Das war ein Thema, bei dem selbst Squall mittlerweile gut mitreden konnte.

Irgendwann führte Squall aber das Gespräch langsam auf Irvine "Ja, sie scheinen sehr zufrieden mit ihrem engsten Vertrauten zu sein. Das ist ja immer noch Irvine Kinneas, oder?"

"Ja, genau. Der ist es. Soweit ich auch noch weiß, ist das ein guter Freund von Ihnen, Mr. Leonhart?"

Squall nickte nur. ,Guter Freund' traf die Sache wohl wirklich, wobei er sich mittlerweile unsicher war, ob er ihn noch immer so bezeichnen konnte, nachdem er nun auch schon länger keinen Kontakt mehr zu ihm hatte.

"Ich hätte mich sicher sehr gefreut, wenn sich auf meinem Ball hier, auch alte Freunde wieder einmal zusammengefunden hätten,", riss ihn da aber auch schon Leandro wieder aus den Gedanken. "aber es tut mir doch sehr leid. Irvine ist zurzeit auswärts einige Geschäfte erledigen und somit leider nicht hier."

Squall winkte ab und erwiderte: "Das ist schon in Ordnung. Man wird sich sicher ein anderes Mal wieder sehen."

Im Stillen allerdings war es ihm doch nicht so egal. Schließlich war Irvine wohl der Hauptgrund, wieso Squall hierher gekommen war, mit der Hoffnung ihn nach langen einmal wieder zu treffen.

Leandro lächelte ihn nur freundlich an und nickte zustimmend, kurz darauf verdüsterte sich aber sein Blick auch schon wieder. Er sah an Squall vorbei Richtung Ausgang. Squall sah ihn fragend an, und setzte schon an, um zu fragen, was los wäre, als Leandro meinte: "Entschuldigen Sie mich kurz Mr. Leonhart. Ich... habe etwas zu erledigen. Warten Sie ruhig hier. Ich werde gleich wieder zurück sein... Was macht dieser Kerl nur wieder hier..." Das Letzte hatte er nur leise, scheinbar eigentlich zu sich selbst nur gesagt, aber Squall verstand es trotzdem noch. Sein Blick wurde noch fragender und er sah Leandro verwirrt nach. Dieser war mittlerweile aufgestanden und lief schnellen Schrittes zum Ausgang des Ballsaales. Squall wollte erkennen, wer den Galbadia-Direktor so zu verärgern vermag, musste aber enttäuscht feststellen, dass zu viele andere Menschen ihm den freien Blick versperrten. Er seufzte und nahm wieder sein Glas in die Hand, das er vorhin mitgenommen hatte. Er nippte kurz daran, ließ seinen Blick aber nicht von der Richtung, in die Leandro gegangen war, abweichen.

Keine zehn Minuten später erkannte er auch schon die Person, die Leandro so verärgerte und er spürte, wie in ihm selbst kein anderes Gefühl hochkam und auch nicht wieder abklang, als diese Person mit Leandro näher auf ihn zu kam.

"Hallo, Squall!", wurde er mit einer gewissen Freundlichkeit begrüßt.

Squall sah kurz auf und erwiderte knapp: "Cifer... Wie ich sehe auch immer noch hier..."

"Eher unerwünscht... Aber dass soll er Ihnen doch selbst erzählen.", antwortete Leandro für Cifer. Er versuchte es zu verstecken, aber Squall bemerkte es trotzdem noch, dass selbst ihm jede Bekanntschaft lieber war, nur nicht die Cifers.

"Ja, ich werds schon erzählen. Wollen wir aber nicht woanders hingehen, wo wir mehr... ungestört sind? Auf den Balkon zum Beispiel."

Ohne die weitere Antwort abzuwarten, drehte sich Cifer schon um und lief an ihm vorbei. Squall folgte seinem alten Erzfeinden und fand sich kurz darauf auch schon auf dem Balkon wieder. Er lehnte sich an das Geländer und verschränkte die Arme. Forschend sah er auf Cifer, der neben ihm stand und in die Nacht hinaus blickte. Es verging einige Zeit, bis Cifer begann: "Wie lange ist es her, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben?"

Squall blickte verwirrt auf ihn. ,Wieso wollte er das nun wissen?' "So genau weiß ich das wirklich auch nicht mehr. Ich merk mir andere, weitaus wichtigere Sachen. Aber einige Jahre dürfte das schon her sein."

Cifer seufzte und sah ihn an. "Ich weiß, wir hatten bis jetzt immer so viel Stress, und du bist auf mich auch nicht allzu gut zu sprechen, aber könntest du trotzdem wenigstens ein klein wenig freundlicher sein?"

Squall hatte die Arme immer noch verschränkt und zog eine Augenbraue hoch. "Nenn mir einen guten Grund, wieso ich das sein sollte. Du scheinst wohl vergessen zu haben, wie du dich immer benommen hast, wenn wir mal aufeinander getroffen sind."

"Ich weiß... Und im Nachhinein tut mir das auch Leid, zwar nicht alles, aber etwas zumindest. Ich kann dir keinen annähernd guten Grund nennen, mir zu glauben, aber versuch es trotzdem. Ich versichere dir, heut red ich mit dir als Freund, ohne dir irgendwelche Probleme machen zu wollen."

"Ach ja? Das fällt mir nun wirklich schwer zu glauben.", erwiderte Squall misstrauisch. Er hoffte sich überhört zu haben. ,Hatte sich Cifer gerade wirklich wenigstens teilweise bei ihm entschuldigt? Cifer, der schon seit er denken konnte, sein Erzfeind war und alles daran setzte, ihm selbst das Leben schwer zu machen?'

Cifer grinste. "Ja, mit so einer Antwort hab ich gerechnet... Na ja, lassen wir das. Dabei kommt doch nichts raus... Kommen wir lieber zu dem Thema, weshalb ich überhaupt erst mit dir reden will."

"Na gut, dann fang schon an. Ich bin ganz Ohr."

Nach einem Seufzer begann Cifer dann zu erklären: "Also gut... Ähm, ja, wo soll ich nur anfangen? Am Besten wohl gleich mit dem Wichtigsten so wie ich dich kenne, oder?"

Nachdem Squall fordernd nickte, fuhr er fort: "Okay... Also ich bin hier aus dem Garden geflogen, wegen einiger Probleme, die ich jetzt nicht näher erklären will... Sagen wir einfach: Ich bin hier unerwünscht."

Squall blickte auf und entgegnete schnippisch: "Wär mir ja was Neues gewesen, wenn's jemand mal mit dir ausgehalten hätte... Na ja, und was hab ich damit jetzt zu tun? Das war noch nicht alles." Fordernd und mit einer Spur Skepsis blickte er immer noch auf Cifer und wartete fast schon ungeduldig auf die Antwort.

"Na ja... Wie du sicher weißt, sind Rai-Jin und Fu-Jin mit mir ja immer noch Elitesoldaten der SEEDs, nachdem wir doch endlich mal die Prüfung hier geschafft haben..."

"Ja, hast du... Ich verkneif mir dazu jetzt nen weiteren Kommentar, erklär du lieber weiter."

Cifer zögerte einige Minuten, bevor er schließlich antwortete: "Na ja, da wir jetzt ja hier aus dem Garden geflogen sind, bzw. ich geflogen bin, ich aber trotzdem immer noch als SEED arbeiten will, als Elitesoldat, mich einfach in nem Garden aufhalten will... Wollt ich fragen, ob ich nicht wieder in den Balamb-Garden kann."

Squall sah ihn erstaunt an. "Das ist doch wohl nicht ernst gemeint, oder?! Du frägst ausgerechnet mich, ob du wieder in mittlerweile MEINEN Garden darfst?", fragte er ungläubig.

"Ich weiß! Glaub mir, ich würde auch lieber hier bleiben, aber mit Leandro versteh ich mich nun mal auch nicht mehr so recht und mit Fu-Jin und Rai-Jin genauso wenig."

Daraufhin wurde Squall hellhörig. 'Cifer hatte sich mit seinen Anhängern Fu-Jin und Rai-Jin auch verstritten? Wo die drei doch eigentlich immer so gut befreundet waren, wenn man das überhaupt Freundschaft nennen konnte?'

"Wie kommts dazu, dass du dich mit den beiden verstritten hast? Das würd mich ja nun doch interessieren.", sprach er dann seine Überlegungen offen aus.

Cifer zuckte mit den Schultern. Er seufzte, bevor er dann zur Antwort ansetzte: "Ich hab es eben schon gesagt: Ich will darüber nicht sprechen... Vielleicht ein anderes mal. Ich sag für den Moment nur so viel: Sie kamen mit mir nicht mehr klar, mit meinem ganzen Verhalten und so weiter... Ist, finde ich, aber auch gar nicht so wichtig. Was ich sagen will ist, dass... ich mich wirklich verändert hab und wieder in einen Garden will, als was auch immer."

Squall zog nur die Augenbrauen hoch und beäugte Cifer misstrauisch. "Es fällt mir immer noch schwer, dir das zu glauben. Aber selbst wenn du einfach nur in einen Garden willst...Was wäre mit dem Trabia-Garden?"

"Hab ich auch schon überlegt.", seufzte Cifer. "Aber da bin ich unterfordert. Nein, ich weiß, dass der Balamb-Garden ein wirklich guter Garden ist, an dem ich nicht unterfordert bin. Im Gegenteil, ich bin sicher, dass du ihn gut führst, deine Schüler zu etwas machst."

Squall konnte nur staunend erwidern: "Und so was aus deinem Mund? Du hast dich wirklich verändert, Cifer!"

"Ja, ich weiß... Du wirst mir das jetzt zwar kaum glauben... Aber, ich will deshalb zu Balamb, weil ihr Galbadia noch der einzig wirklich ebenbürtige seid, wenn nicht gar in bestimmten Punkten besser."

Squall seufzte. Er musste überlegen, was er nun tun sollte. Als er aber feststellen musste, dass seine Überlegungen auf die schnelle zu keinem Ergebnis führen sollte, meinte er: "Also gut, wenn du unbedingt wieder nach Balamb willst, wirst du sicher verstehen, dass ich darüber zuerst nachdenken muss. Persönlich würde ich nein sagen, und das weißt du auch, aber als Garden-Direktor... Na ja, da müsste ich wohl ja sagen... Halt obwohl... Du vergisst wohl auch ganz unsere Schulordnung. Du bist auch schon 28 und mit dem Alter dürfte ich dich gar nicht mehr annehmen."

"Doch, ich weiß es, Squall! Aber du wirst doch trotzdem irgendeinen Platz für mich im Garden haben?"

Squall musste wieder überlegen. Aber auf Anhieb fiel ihm nichts ein. Somit erwiderte er nur noch, dass er darüber nachdenken wollte, bevor die beiden Männer dann das Gespräch für beendet erklärten.

Cifer drehte sich dann auch um und ging zurück in den Ballsaal. Squall selbst blieb zurück auf dem Balkon. Er wendete sich wieder der kalten Nacht zu. Er legte seine Arme auf das Geländer, und stützte sich so ab. Er blickte lange in das Dunkel, überlegte schon etwas und sinnierte wieder einmal mehr über sein Leben, über die Zeit mit Cifer, welchen Stress er immer mit ihm gehabt hatte. ,Und dieser Kerl will jetzt wieder zurück in den Garden....' Squall seufzte lange und ließ seinen Kopf dann hängen.
 

Squall war so in Gedanken versunken, dass er nicht merkte, wie sich ihm plötzlich zwei Personen näherten: Laguna und Jeleena. Erst durch ein Räuspern wurde er aufgeschreckt und er drehte sich schnell um.

"Ah, Laguna! Was gibt's denn? Woher weißt du, dass ich hier draußen bin?"

"Ich hab dich vorhin mit Cifer in die Richtung laufen sehen. Wollte er etwas Wichtiges von dir, wenn er schon unter vier Augen wie mir scheint mit dir reden wollt?", antwortete Laguna ihm.

Squall winkte nur ab und meinte knapp: "Na ja, wie mans nimmt. Aber ist egal, ich erzähls dir später, wenn wir heim fliegen."

"Ja, genau deshalb hab ich dich gesucht. Wollt mit dir darüber reden. Arian und ich müssen noch einige Geschäfte erledigen und würden uns deshalb schon verabschieden wollen."

"Oh, na gut.", erwiderte Squall überrascht und machte schon einige Schritte in Richtung der Balkontüren. "Dann lass uns gehen. Wäre mir übrigens auch lieber."

"Halt, warte, Squall. Ich meinte, Arian und ich wollen gehen. Aber Jeleena würde gerne noch ein wenig bleiben, dachte ich von dir ja eigentlich auch."

Nach diesen Worten trat die junge Frau aus dem Schatten auf Squall zu. Sie stellte sich neben Laguna und meinte dann: "Ja, eigentlich schon... und ähm... Ich dachte, du würdest mir noch ein wenig Gesellschaft leisten... Aber wenn du auch schon gehen möchtest, ist das schon auch in Ordnung."

Squall sah sie an und sie erwiderte seinen Blick. Irgendwas verriet ihm, dass ihr Blick eine Spur erwartungsvoll, ein wenig bittend war, auch, dass es wohl nicht so ok wäre, wenn er jetzt auch mit Laguna nach Hause fliegen würde, im Gegenteil, dass Jeleena dann wohl enttäuscht sein würde.

Plötzlich durchschoss es seine Gedanken wie einen Blitz: Er kannte diesen Blick, oh ja, sehr gut sogar. Rinoa hatte auch immer so einen und bei ihr hatte er meist falsch reagiert. Squall seufzte in Gedanken. Er wollte nicht an Rinoa denken, er sollte lieber überlegen, was er nun antworten sollte, sofort. Jeleena und auch Laguna blickten ihn bereits fragend an.

"Squall? Alles ok?", fragte sein Vater schließlich.

Squall sah auf und stockend erklärte er: "Äh ja klar... Nun, also... Dann bleib ich halt noch hier. Macht mir nichts aus."

Jeleena lächelte ihn erfreut an und nickte nur. Laguna verabschiedete sich daraufhin dann auch schon und ging wieder zurück in den Ballsaal. Kurz darauf sah Squall ihn und Arian auch schon durch die großen Eingangspforten verschwinden.

Ihm wurde dann wieder bewusst, dass er nicht alleine auf dem Balkon war und wandte sich an Jeleena: "So, ja... Also, nicht dass du denkst, ich hätte es eilig hier wegzukommen, aber würde trotzdem gerne wissen, wann du zurückgehen wolltest."

Die junge Frau grinste und erwiderte die Arme verschränkend: "Nun, wie wäre es mit.... Ich hab keine Ahnung?"

Squall blickte sie fragend und verwirrt an. ,Die weiß auch nicht, was sie will.', dachte er sich schmunzelnd. Bevor er aber laut etwas fragen konnte, sagte Jeleena schon: "Nein, ich weiß es wirklich nicht. Ich wollte nur nicht schon so früh heimgehen, wir haben ja noch nicht einmal Mitternacht. Hatte schon damit gerechnet, hier länger zu bleiben..."

"Na ok... Dann sag mir halt dann Bescheid, wenn du wieder nach Hause willst."

Jeleena nickte und trat dann neben Squall, der sich wieder zurück an die Brüstung gestellt hatte und sich dort anlehnte.

"Ok, wird ich dann machen."
 

Sie blieben noch eine ganze Weile auf dem Balkon und unterhielten sich dort über alles Mögliche, lernten sich ein wenig besser kennen.

Squall musste sich sogar eingestehen, dass Jeleena ihm sehr sympathisch war, teilweise sogar mehr als das. Es sollte auch nicht mehr allzu lange dauern, bis er erfahren sollte, dass sein Vater und Jeleenas Vater die beiden verkuppeln wollten, Squall war dabei nur noch der einzige, der nichts davon wusste. Und auch nicht im entferntesten so etwas ahnte.

Solving Problems

Kapitel 3 - Solving Problems
 

Zwei Monate später

Es verging einige Zeit seit dem Ball in Galbadia, doch für Squall schien dieser Abend noch immer so nah zu sein. Er erinnerte sich noch immer gerne daran, denn mit diesem Abend begann er endlich wieder neue Lebensfreude zu entwickeln. Und das alles Dank Jeleena.

Noch spät am Abend des Balles, begann sich in ihm schon ein besonderes Gefühl für diese junge Frau zu entwickeln, das im Laufe der Zeit und den weiteren Treffen, die zwischen ihnen folgten, nur noch stärker, intensiver wurde, bis Squall sich schließlich eingestehen musste, dass er mehr Gefühle für sie hegte, schon begann sie zu lieben, auch wenn es ihm anfangs recht schwer fiel dies zuzugeben, zu sehr kreisten seine Gedanken um Rinoa.

Doch mit der Zeit ließen auch diese Erinnerungen nach, über mehr dachte er nicht mehr nach, und Squall fällte seine Entscheidung: Er wollte eine neue Beziehung beginnen, sich von Rinoa losreißen und sie vergessen. Er hatte nun schließlich über ein Jahr nichts mehr von ihr gehört.

Zu dieser Zeit, als in seinen Gedanken fast ausschließlich nur noch Jeleena vorkam, in einem langen Gespräch mit ihr, erfuhr Squall dann auch endlich, dass er verkuppelt werden sollte von Laguna, Ellione und Jeleenas Vater Arian Pageas. Zunächst war er ziemlich sauer und musste sich erst mal in einigen Kämpfen in der Übungshalle des Balamb-Gardens abreagieren. Aber er begann sich dann allmählich mit dem Gedanken anzufreunden und, nachdem er weiter darüber nachgedacht hatte, musste er auch zugeben, dass die Aktion gut eingefädelt worden war und Erfolg hatte.

Einen Monat und eine Woche nach dem Ball in Galbadia war es dann schließlich so weit: Er gestand Jeleena, was er für sie empfand. Damit begann ihre Beziehungen dann auch, ganz zur Freude Lagunas. Er freute sich sehr für Squall, und darüber, dass er derjenige war, der seinen Sohn soweit gebracht hatte, nachdem ihm anfangs fast nur Vorwürfe gemacht wurden.

Aber er wollte schließlich nur das Beste für Squall, dass er glücklich wird. Und für den Moment hatte er das erreicht, was er wollte.
 

PaRas Part:
 

"Mr. Leonhart?" tönte es aus dem Lautsprecher an Squalls Schreibtisch. Shou konnte es nicht sein, die kam ja immer ganz ungeniert hereingeplatzt.

"Ja, was ist denn?"

"Hier unten am Eingang steht ein gewisser Cifer.. Almasy? Ähm.. der sagt, er wolle zu ihnen, aber er hat keinen Termin, deswegen hab ich ihn nicht reingelassen. Soll ich ihn wieder wegschicken, oder..?"

"Almasy? mmh.. Schicken sie ihn rauf!" antwortete Squall etwas überrascht 'Was will der denn hier? ..Oh, ja richtig! Ich hatte ihm versprochen, über seine Wiederaufnahme in den Garden nachzudenken.. Mist, das hab ich total vergessen..!'
 

Ein paar Minuten später trat Cifer durch die Tür zum Direktorat.

"Wow.. Mein alter Kumpel am Direx-Schreibtisch.. Nicht schlecht!"

"Na, von wegen Kumpel.." grummelte Squall vor sich hin "Okay, ich nehm an, du bist hier um dich anzumelden, hab ich recht? Tja, wie ich dir auf dem Fest schon gesagt hab, erlaubt die Schulordnung das einfach nicht. Und als Ausbilder will ich dich nicht wirklich einsetzen.. Ich denke du verstehst meine Beweggründe?" Squall sah Cifer genervt an. Was wollte sich auch ausgerechnet der wieder einschreiben? Er hatte damals schon nichts als Ärger gemacht und war jetzt auch noch aus Galbadia geflogen. Da sollte Squall ernsthaft glauben, er hätte sich so großartig geändert, wie er behauptete?

Aufmerksam, aber mit enttäuschtem Blick beobachtete Cifer seinen alten Rivalen. Er hatte geglaubt, er würde ihm wenigstens eine Chance geben.. Eine Chance, sich zu bewähren. Er seufzte, jetzt wusste er wirklich nicht mehr wo er hin sollte. Fu-Jin und Rai-Jin hatten ihn auch aufgegeben. Dabei dachte er, zumindest die beiden würden immer hinter ihm stehen. Tolle Freundschaft..

Als Cifer sich schon zum gehen wenden wollte, wurden beide durch ein lautes Gepolter und Stimmenwirrwarr aus ihren Gedanken hochgeschreckt.

"Verdammt, du treibst mich noch zum Wahnsinn!! Komm jetzt endlich mit!"

"NEIIIN!! Ich seh das gar nich ein! Geben sie mir endlich meine scheiß Waffen wieder!! Die hab ich von meinem Dad!!! Wenn da nur ein Kratzer dran is, dann.."

"Was dann?!"

Die Tür war aufgeflogen und herein kam eine brünette Frau, die einen schwarzhaarigen Jungen am Arm hinter sich her zerrte.

"Squall!! Mach endlich was mit dieser Göre!! Er hat sich heute mit einem Ausbilder angelegt, die Situation wäre fast eskaliert! So kann das nicht weitergehen! Das wird immer schlimmer!"

Squall und Cifer waren gleichermaßen entsetzt über das Schauspiel, welches sich ihnen hier bot.

Rico Johnson mal wieder.. wer auch sonst? Squall zweifelte ernsthaft daran, ob es jemals ein Schüler geschafft hatte, so oft ins Direktorat gerufen zu werden, wie Rico. Wenn er wenigstens nicht so talentiert im Umgang mit seinen Dolchen gewesen wäre, dann hätte Squall ihn schon längst der Schule verwiesen.

Plötzlich huschte ein Lächeln über Squalls Gesicht.

"SQUALL!! Was gibt's denn da jetzt zu grinsen? Dieser Junge raubt mir den letzten Nerv und du stehst da und grinst blöde!"

Squall trat langsam um seinen Schreibtisch herum und ging vor Rico in die Hocke.

"Okay, Rico.. wie wär's mit 'nem Deal?"

"Was'n für'n Deal?" fragte der Junge trotzig, doch neugierig.

"Du kriegst deine Messer wieder, in Ordnung? Aber ich möchte auch eine Gegenleistung dafür haben. Du bekommst sie nur wieder, wenn du mir versprichst dich in Zukunft etwas zusammenzureißen und wenigstens nicht mehr ganz so viel Ärger zu machen und wenn du zustimmst, mit einem Privatlehrer zu trainieren. Und zwar ab sofort."

Wirklich begeistert schien der Teenager nicht von der Idee zu sein. Die meisten Ausbilder an dieser Schule kotzten ihn sprichwörtlich an. Es reichte ihm schon, seine Vormittage mit denen zu verbringen. Aber rund um die Uhr? No way!

"Wer sollte das denn wohl sein? Doch wohl nich die alte Schachtel hier?!"

Er heimste sich einen giftigen Blick von Shou ein, doch Squall blieb gelassen.

"Nein nein! Ein ganz neuer Lehrer. Er hat gerade erst angefangen. Außer dir wird er keine Schüler haben, also vertragt ihr euch besser!" Grinsend nickte er in Cifers Richtung.

"Der?!" Rico musste lachen "Also der sieht nun wirklich nich wie'n Pauker aus, sorry.."

Cifer war wohl mindestens genauso überrascht, wie Rico über Squalls plötzlichen Sinneswandel.

"Wieso? Was passt dir denn an ihm nicht? Er ist doch genau auf deiner 'Wellenlänge', oder nicht?"

'Genau das isses ja, was mich so stutzig macht, Schnellspanner..' Er wandte sich wieder seinem Direktor zu "Dann krieg ich jetzt meine Waffen wieder?"

"Ja, kriegst du.." Squall stand auf, holte Ricos Waffen und warf sie ihm zu. "Aber eins sag ich dir.. euch beiden, dir auch Cifer! Wenn einer von euch noch mal Stress macht, dann fliegt ihr! Beide!"
 

"Was ham sie denn angestellt, dasser so sauer auf sie is, ich dachte sie sin' neu?" Rico fingerte gerade seine Dolche zurück in ihre angestammten Halterungen, während sie auf dem Weg zu den Quartieren waren.

"Nichts spezielles eigentlich.. Wir konnten uns noch nie leiden. Sag mal, kannst du mich nicht duzen? Ich mein, ich bin keine wirkliche Autoritätsperson, oder sowas" erwiderte Cifer gelangweilt.

"Achso.. Werd ich machen" grinste Rico Cifer an.
 

Cifer lud seine Tasche erstmal neben der Tür ab, als er sein neues Quartier betrat. Doch er stockte sofort mitten in der Bewegung. Ein Doppelzimmer? Er sah sich in beiden Schlafräumen des Zimmers um. Unbewohnt. Er zuckte mit den Schultern.

'Gab wohl keine Einzelzimmer mehr..' Also fing er an, seine Sachen im Schrank des rechten Schlafraumes unterzubringen. Die rechte Kammer, lag direkt gegenüber der Tür und man musste nicht so umständlich um den Tisch herumgehen. Irgendwie kindisch.. So gesehen war Cifer innerlich immer noch ein kleiner Junge..

Keine zehn Minuten später klopfte es zögerlich an seiner Tür. Davor stand niemand geringeres als Rico Johnson! Um die Schulter hatte er eine große Reisetasche gehängt und sein trotzig-verlegener Blick hing am Türrahmen fest.

"Die alte Schachtel war bei mir.. Der Direx will, dass ich bei dir im Zimmer wohn.. Mann, ich hab da kein' Bock drauf..!" Bei den letzten Worten trat er wütend gegen die Wand.

Cifer fühlte sich total überrumpelt. Er hatte mit viel gerechnet, aber nicht damit, dass er jetzt Nanny für 'nen fünfzehnjährigen spielen musste.

Der Junge schleifte seine Tasche in seine Hälfte des Zimmers und blieb dort auch den ganzen restlichen Tag verschollen, was Cifer ganz recht war. Immerhin konnte der 'Kleine' sich gut mit sich selbst beschäftigen, so hatte er ihn nicht permanent am Hals. Dass genau diese Einstellung gegenüber Rico die falsche war, sollte er noch früh genug herausfinden.
 

Später an diesem Tag war aus dem Nebenraum in regelmäßigen Abständen ein leises Klopfen zu hören. An dessen Wand hing ein total zerfetztes Foto. Wen es darstellen sollte, konnte man schon lange nicht mehr erkennen. Immer wieder flog ein kleines Wurfmesser darauf zu und blieb in der Wand stecken, bis es herausgezogen wurde, um erneut geworfen zu werden.

Auf dem Bett lagen kreuz und quer irgendwelche Klamotten -fast ausschließlich weiß-, Comics oder dergleichen herum.

Der mp3-Player des Messerwerfers war so laut aufgedreht, dass man seine Rockmusik auch so noch hören konnte.

Als Cifer das Zimmer betrat, wischte sich der Junge unauffällig über die Augen.

"Hey, ich hab Hunger. Du auch?" Er wartete auf eine Antwort, doch da keine kam, machte er eine einladende Geste.

"Na komm, steh auf! Lass uns was essen!"
 

Cifer ging mit einem Tablett zu einem kleinen Tisch in der Mensa und stellte es vor seinem unfreiwilligen Schützling ab.

"Hotdogs?"

"Ja, ich dachte, du magst vielleicht welche? Ein gewisser Hasenfuß hätte mich dafür wahrscheinlich umgebracht.."

Rico zuckte mit den Schultern. So wirklich konnte er sich für Hotdogs nicht begeistern, aber sie waren grade noch essbar. Also fing er an sie in sich reinzustopfen. Der Hunger treibt einem eben fast alles rein.

Nach anfänglichem Schweigen begann Cifer eine Unterhaltung. Immerhin musste er jetzt jeden Tag mit diesem Jungen verbringen, da wollte er wenigstens versuchen eine Freundschaft mit ihm aufzubauen. Er wusste, dass es wahrscheinlich nicht viel bringen würde, in Ricos Alter war er genauso verschlossen gewesen, doch einen Versuch war es wert.

Rico hielt Cifer für einen dieser üblichen Schleimer: Ich-kauf-dir-was-damit-du-mich-magst-und-dann-nach-meiner-Pfeife-tanzt-Typen. Die konnte er auf den Tod nicht ausstehen, noch weniger diejenigen, die sich darauf auch noch einließen.

Im Laufe des Abends stellte sich aber heraus, dass er und sein neuer 'Ausbilder' mehr Gemeinsamkeiten hatten, als vermutet. Dieser Cifer wurde ihm sogar regelrecht sympathisch. Er erzählte ihm von seiner Kindheit im Garden, von der ewigen Fehde zwischen ihm und Squall, von seinen ehemaligen besten Freunden und sogar davon, dass er aus seinem Garden geflogen ist. Rico hörte mit wachsendem Interesse zu, doch über seine eigene Geschichte verlor er kaum ein Wort. Cifer hakte jedoch auch nicht weiter nach, er kannte dieses Verhalten von sich selbst nur zu gut.
 

In den nächsten Wochen wurde Rico immer anhänglicher. Jemand wie Cifer war genau das, was er gebraucht hatte. Jemand, der ihn verstand. Natürlich hatte er Cifer keinerlei Probleme anvertraut, sich auszuheulen wäre ja unmännlich, aber er kam sehr gut mit ihm aus, bewunderte ihn fast. Auch im Unterricht, zu dem Rico mittlerweile wieder ging, arbeitete er viel gewissenhafter mit als früher. Squall hatte recht behalten: sie waren tatsächlich auf einer Wellenlänge.

Der war wirklich zufrieden mit seiner Entscheidung. Erstaunlicherweise gab es keine unangenehmen Zwischenfälle, seit er Cifer eingestellt hatte. Auch Shou, die dem Ganzen zuerst skeptisch gegenüberstand, musste zugeben, dass es eine sehr gute Idee war mit den Beiden.

Cifer jedoch hing es allmählich zum Hals raus. Er kam mit dieser Anhänglichkeit nicht klar, er war schon immer mehr ein Einzelkämpfer gewesen, ein 'einsamer Wolf', wenn man so wollte. Er hatte sich zwar schon verändert -seit er wieder Balamb war noch mehr- doch er fand nicht wirklich Gefallen an dieser Veränderung. Sie war ihm irgendwie zuwider.

Something about the Love

Juhuuuu *freuu* Ich habs endlich ma geschafft, das Kappi zu vollenden... Schreib ich auch schon ewig dran rum... War aber auch gar nicht so leicht, schließlich sollte das Kappi ja speziell über Jeleena sein... Ich hoff doch mal, ich hab sie zu eurer Zufriedenheit beschrieben.... So stell ich mir se halt vor... Ach ja, gleich noch was: der nächste Teil kommt wieder von Para-chan... Und ich kann gleich sagen, das Kappi wird noch bissel dauern... Soll euch aber nicht daran hindern, mir/uns Kommis zu schreiben... Habt ja wohl genug Zeit.

Nu gut, dann lest ma schön und schreibt Kommis ^_~

LG RinRin

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Kapitel 4 - Something about the Love
 

Squall saß wie immer über einige Akten gebeugt. Das Ende eines Schuljahres und die damit verbundenen Entlassungen fertig ausgebildeter SEEDs und Aufnahmen junger SEED-Anwärter stand bevor und damit fiel für ihn sehr viel Arbeit an. Wie er diesen ewigen Papierkram dabei nur hasste, auch jetzt noch, nachdem er schon 10 Jahre Direktor des Balamb-Gardens ist.

Dabei hatte er gleich zu anfangs, nachdem die letzten Prüfungen abgehalten wurden und zeitgleich die Beziehung mit Jeleena nun offiziell begonnen hatte, es war auch schon 4 Monate her, ihr und auch für sich selbst versprochen, nicht allzu viel Zeit an seinem Schreibtisch zu verbringen, sondern mehr seiner neuen Liebe zu widmen. Er wollte schließlich den Fehler, den er mit Rinoa diesbezüglich begangen hatte, nicht wiederholen. Aber wie es mit diesem Versprechen immer war, konnte er seine Wünsche nicht mit den anfallenden Arbeiten als Direktor vereinbaren. Immer wieder, wenn er dachte, er könnte nach einer oder zwei durchgemachten Nächten endlich schlafen gehen, oder sich gar wieder mit Jeleena treffen, brachte Shou schon die nächsten Aktenberge und redete ihm dabei ins Gewissen, die Akten schnell durchzuarbeiten - immer das gleiche Theater.
 

Mit einem Seufzer setzte Squall die nächste Unterschrift unter das Dokument und klappte die Akte zu. Eine weitere, die auf den Stapel ,Abgehakt' konnte, blieben nur noch... Ein Blick auf den Stapel neben ihm schrie ihm die Antwort fast schon wie zum Hohn entgegen: Es waren noch zu viele... Squall seufzte abermals und nahm die nächste Akte.

Er blickte auf das Namensfeld auf dem Umschlag und stutzte. ,Rico Johnson? Was macht die Akte denn hier?' Er schüttelte den Kopf und legte sie wieder beiseite, um sie später wieder aufzuräumen. Kurz darauf nahm er sie aber sofort wieder zu sich, als ihm doch einfiel, wozu er diese Akte wollte: Shou sollte sie ihm bringen, da er seinerseits beschlossen hatte, Rico im Auge zu behalten, schon allein aufgrund der Tatsache, dass er unter der Obhut Cifers stand, dem er trotz allem nicht so schnell über den Weg traute, trauen konnte. Menschen konnten sich nicht grundlegend verändern, auch nicht über längere Zeit, dessen war sich Squall sicher. Cifer würde dabei keine Ausnahme darstellen. Also nahm er sich vor, die beiden im Auge zu behalten und dafür wollte er immer wieder Ricos Akte haben, um zu sehen, welche Fortschritte der Junge machte.
 

Squall schlug sie nun also wieder auf und besah sich genau, was seine Ausbilder in Bezug auf das Verhalten im Unterricht zu ihm sagten. Und was vor allem auch seine Noten sprachen: Sie waren wirklich, seit er ihn nun in Cifers Obhut gegeben hatte, besser geworden. Der typische Streber war er zwar noch nicht geworden, Squall musste bei diesem Gedanken leicht schmunzeln, konnte er sich Rico schließlich nicht als 1er-Schüler vorstellen, aber Ricos Noten hatten mittlerweile ein Normalniveau erreicht. Konnte Squall nur hoffen, dass es auch so bleiben würde.

Er blätterte weiter in Ricos Akte, bis er schließlich zu den Seiten mit den Kommentaren zu abgehaltenen Prüfungen kam. Squall hatte ganz vergessen, dass er den Jungen von den nächsten drei Prüfungen ausgeschlossen hatte, wobei es inzwischen nur noch zwei sein würden, an denen er nicht teilnehmen durfte. Squall dachte nach, vielleicht sollte er Rico doch für die nächste Prüfung wieder zulassen, um vollends den Beweis dafür zu haben, dass er mit Cifer als Privatlehrer die richtige Entscheidung getroffen hatte. Er nickte und mit dem Beschluss, darüber später wieder nachzudenken, lag er Ricos Akte beiseite.
 

Er wollte sich dann gerade wieder den Akten anderer Schüler des Gardens widmen, als es plötzlich klopfte und sogleich die Tür geöffnet wurde. Shou betrat das Büro und ohne viel Umschweife begann sie sofort: "Hey Squall. Ich hoff ich stör nicht allzu sehr, aber ähm... Ich wollt dich nur vorwarnen... Jeleena ist gerade gekommen und... Nun ja, sie scheint etwas sauer zu sein."

Im selben Moment hörte man auch schon, wie die Aufzugtüren mit einem Zischen aufgingen und jemand den kurzen Gang zu den Bürotüren entlang kam. Kurz darauf stand Jeleena, die Arme verschränkend neben Shou und sah Squall böse an. Der wusste zunächst nicht, was er nun wieder angestellt hatte, er nickte nur Shou zu, bedeutete ihr damit zu gehen.
 

Kaum war Shou aus dem Büro und hatte die Türe geschlossen, setzte Jeleena an: "Squall! Verdammt! Wo findet man dich, wenn man dich sucht, natürlich an deinem heiß geliebten Schreibtisch. Ich dachte, wir wären verabredet?? Du liebst das Teil von Schreibtisch bald mehr als mich.", fügte sie noch gekonnt schmollend hinzu. Das konnte sie gut, darin stand sie Rinoa in nichts nach. Wenn es darum ging, sich darüber aufzuregen, dass Squall keine Zeit für einen fand, sondern nur am Arbeiten war, waren die beiden Frauen vollkommen gleich.

Squall seufzte, ihm war es wieder eingefallen, dass er wirklich mit Jeleena verabredet gewesen wäre. Während sich die junge Frau nun in einen der Sessel fallen ließ und ihn immer noch anfunkelte, erhob er sich und begab sich zu ihr.

"Es tut mir Leid... Ich hab's über der vielen Arbeit wirklich vergessen. Aber ist auch noch nicht so, dass ich die Arbeit mehr liebe als dich, musst du mir glauben.", versuchte er sich zu entschuldigen.

Jeleena warf einen Seitenblick auf ihn. Sie musterte ihn einige Minuten schweigend. "Na gut, wenn du es sagst. Trotzdem hast du mich wieder vergessen. Wir wollten doch heute zu deinem Vater, er hat uns doch eingeladen."

"Ja, ich weiß... Wir müssen da aber erst um 20Uhr sein... Ist noch eine gute Stunde.", erwiderte Squall gelangweilt, er hasste solche ,Familientreffen', aber was blieb ihm anderes übrig als hinzugehen. Ellione und Laguna wollten sich schließlich nur oft genug davon überzeugen, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatten, und Squall auch glücklich war mit Jeleena.

"Na bis du dich endlich von deinem Schreibtisch losreißen kannst, wir uns auf den Weg machen zu ihnen und dann da sind, dürfte es schon weit nach 20 Uhr sein. Also haben wir gesagt, wir treffen uns schon früher. Und anscheinend war es auch berechtigt... Du sitzt immer noch hier..."

"Ist ja ok... Gib mir noch 10 Minuten, ich räum hier noch etwas auf und dann mach ich mich fertig. In ner halben Stunde können wir gehen.

Jeleena nickte und erhob sich. "Ich komm in 10 Minuten wieder, und wehe du bist dann nicht im Quartier, dich fertig machen.", erklärte sie noch und verließ das Büro.

Squall seufzte und machte sich daran, etwas Ordnung in die Aktenberge zu bekommen.
 

Zehn Minuten war er soweit fertig damit, dass er in sein Quartier gehen konnte. Jeleena kam ihm dort auch grinsend entgegen. "Dass man dir immer erst Druck machen muss, bis du mal aus deinem Büro kommst...."

Squall zuckte nur mit den Schultern und nach einem kurzen "Ich beeil mich" verschwand er in seinem Quartier, während Jeleena wieder hinunter in den Eingangsbereich ging, um dort auf Squall zu warten.
 

Eine Stunde später saßen die beiden zusammen mit Ellione und Laguna in der Esthar-Residenz beim Essen.

Schon seit sie wieder eingetroffen waren, ließ Ellione die beiden, vor allem Jeleena nicht aus den Augen. Sie war wirklich schlimm geworden, was ihren ,kleinen Bruder' Squall betraf. Sie wollte, noch mehr als Laguna, sicherstellen, dass Jeleena die richtige Freundin für ihn war, schließlich war es ihre Idee, ihn gerade mit ihr zu verkuppeln. Aber bis jetzt hatte sie keinerlei Bedenken. Sie war sichtlich froh darüber, dass Squall nun endlich nach langer Zeit Rinoa so gut wie vergessen hatte, zumindest sprach er nicht mehr über sie, wäre auch nicht gerade vorteilhaft gegenüber Jeleena gewesen, würde er über die Exfreundin reden. Überhaupt wirkte Squall einfach nur noch glücklich, und das war für Ellione das Wichtigste.

Wie dem auch sei. Nun saßen sie gemeinsam beim Essen, unterhielten sich über alles mögliche, Squall und Laguna teilweise auch über ihre Arbeiten.

Nachdem alle ihren Nachtisch aufgegessen hatten, begaben sich Squall und Laguna auf den angrenzenden Balkon, sie wollten weiter über Geschäfte reden, von Dingen also, von denen die beiden Frauen nicht viel verstanden, wie Laguna spaßeshalber gemeint hatte. Ehrlich gesagt waren Ellione und Jeleena auch froh darüber, dass sich die beiden woanders hin verzogen, dieses Gerede über den Garden oder über die Arbeit als Präsident interessierte sie nicht wirklich sehr.
 

Also gingen Squall und Laguna auf den Balkon. Squall lehnte sich mit dem Rücken gegen die Brüstung, seinen Blick in das Esszimmer gerichtet. Laguna stand ihm gegenüber an der Wand neben den Balkontüren. Sie unterhielten sich noch eine Weile über den Garden, über Cifer und dessen Schützling Rico. Squall hatte natürlich sofort mit seinem Vater darüber geredet, schließlich war Laguna noch er einzige, der Cifer ebenfalls kannte und ihm vielleicht etwas unterstützen konnte oder einen Rat geben, was ihn und die Aufnahme in den Garden betraf.

Schon bald aber kamen die beiden Männer auf ein anderes Thema: Jeleena.

"Du liebst sie nun wirklich sehr, oder Squall?", fragte Laguna, nachdem er es sich nun schon eine Weile angesehen hatte, wie gebannt Squall auf die junge Frau sah, die in dem Raum saß und sich ausgelassen mit Ellione unterhielt. Ihr Kichern konnte man sogar noch auf dem Balkon hören.

Squall nickte und erwiderte: "Na wundert es dich? Sie ist einfach... traumhaft."

Laguna nickte ebenfalls. Traumhaft? Das traf wohl perfekt auf Jeleena zu. Er drehte sich kurz um, sah einen Moment auf Jeleena. Dann sah er wieder von ihr auf und auf Squall. Der sah ebenfalls auf seine Freundin und hing dabei seinen eigenen Gedanken nach:

Traumhaft... So konnte man sie wirklich bezeichnen. Mit ihren 25 sah sie wirklich gut aus. Sie war nur geringfügig kleiner als er selbst, hatte dunkelbraune, fast schwarze Haare und beinahe smaragdgrüne Augen, in denen er sich immer wieder verlieren konnte - nicht nur konnte, es weitestgehend tat.

Was ihren Charakter betraf, konnte Squall nur immer wieder schmunzeln. Sie war fast eine Mischung aus Rinoa und Selphie: einerseits so eifersüchtig und stur wie seine ehemalige Freundin, andrerseits dabei auch manchmal so kindisch und sensibel wie Selphie, vor allem wenn es darum ging, ihren Willen durchzubringen. Trotz alledem war sie aber eine umgängliche Frau, die von Natur aus schon viel Durchsetzungsvermögen hatte. So konnte sie auch sehr ernst sein und über allem war sie wohl ziemlich gesellschaftsorientiert. Lag wohl auch vor allem daran, dass sie in den höheren Kreisen aufgewachsen war und ihren Vater, ein Minister von Laguna, schon früh auf irgendwelche Bälle, gesellschaftliche Anlässe begleitetet hatte, nachdem ihre Mutter schon gestorben war, als sie gerade mal 14 war. Nun lebte sie also schon mehr als 10 Jahre in dieser höheren Gesellschaft, kannte schon viele andere hohe Tiere der Welt, auch Oberst Carway und seine Tochter, Rinoa, wie Squall mal klar geworden war, als er näher über ihre Kontakte zur Gesellschaft gedacht hatte.

Was ihre schulische Ausbildung anbelangte, konnte man auch nur stolz auf sie sein. Sie ist sehr intelligent und war deswegen eine gute Schülerin gewesen. Dank ihrem Vater, dessen Hauptaufgabe überwiegend mit militärischen Angelegenheiten, vor allem auch die Ausbildung der Esthar-Soldaten, zu tun hatte, bekam Jeleena dann auch eine zweijährige Kampfausbildung. Sie lernte dort den Umgang mit Zauber und sogar auch die Handhabung mit einer Waffe, dem großen Wurfstern. (Anm.: stell ich mir halt so vor die kleinen Ninja-Wurfsterne, nur halt um einiges größer, aufgebaut halt so in etwa wie n Bumerang. Oder einfach so in etwa wie Yuffies Waffe...) Wohl gerade deswegen hatte sich Squall dann auch in sie verliebt, sie kannte dieses Leben, das er führte, das eines Kämpfers, zumindest ansatzweise. Die große Kämpferin, die man jetzt auf Monsterjagt schicken konnte, oder mit sonst irgendwelchen SEED-Aufgaben beauftragen, war sie zwar immer noch nicht. Aber darüber war Squall auch mehr als froh. Er kannte es noch zu gut, wie er immer um das Leben Rinoas gebangt hatte, sich um sie gesorgt und sie soweit es ging davor bewahrt hatte wollen, auf gefährlichere Auftrage mitzukommen, was nicht immer ganz ohne Streit ablief.

Mit Jeleena war das schon anders. Sie kannte einfach nur das Leben, und auch wenn sie Squall immer vorpredigte, er solle nicht so viel arbeiten und mehr Zeit mit ihr verbringen, verstand sie ihn. Sie interessierte sich überdies auch sehr für seine Geschichte, was er, kaum dass er SEED geworden war, erlebt, wie er die Welt gerettet hatte, verfolgte mit großem Interesse seine - wenn auch nicht immer glücklich verlaufene - Kindheit.

Decision

Soi, also bevor jetz doch echt noch gehauen werd, weil ich net weiterschreib, mussst ich mich ja mal anstrengen, dass ein neues Kappi on kommt. Gaaaanz großes GOMEN, dass das wieder so lang gedauert hat... Aber hatte so Schulstress und dann schreib ich an meiner Diru-FF grad so viel "lieber" rum und für die FF hier fehln mir grad die Ideen... Was heißt, sie fehlen, die Ideen an sich hab ich soweit eigentlich, ich weiß schon in etwa, was passieren soll, aber es fehlen halt eher so ide Ideen, wie ichs rüberbringen soll, oder halt ma aufs Papier bringen... *sfz* *bald am verzweifeln desu*

Aber jetz hab ich dann wieda 6 Wochen Ferien, da wirds schon ma wieder weitergehen *mal gaaanz stark hoffen tu*

Lasst mir auf jeden Fall Kommis da und bitte bitte bitte lyncht mich net, weil ich imma so lang brauch mit neuen Kappis.... *unschuldsblick aufsetz*

Viel Spaß erstmal mit dem neuen Kap ^^

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Kapitel 5 - Decision
 

Rückblick

Beinahe schon unruhig saß Rinoa in ihrem mit Squall gemeinsamen Quartier auf dem Bett, stand ab und zu aber wieder auf, um von dem kleinen Schreibtisch, der sich noch im Raum befand ein Papier zu sich zu nehmen.

Es war ein Brief von ihrem Vater. Sie las ihn etliche male durch, auch wenn sie wusste, dass sich die Worte nicht veränderten und wenn sie sie noch so oft las. Er lud sie zum Einen auf eine Benefizveranstaltung ein und zum Anderen wollte er sich endlich wieder mit ihr aussprechen.

Ersteres war Rinoa eigentlich ziemlich egal. Es war für sie schon fast Routine, auf solche Veranstaltungen zu gehen, dadurch dass Squall nunmal der Direktor einer der drei Garden auf der Welt war und sie ihn oft auf diese Anlässe begleitete. Etwas anderes war es aber schon, diesmal ihren Vater zu begleiten.

Worüber Rinoa nun aber auf jeden Fall mehr nachdachte, war der zweite Punkt. Auch sie selbst hatte so oft das Bedürfnis gehabt, einfach zu ihrem Vater zu fliegen und mit ihm zu reden. Sie wollte auch endlich wieder das Gefühl haben, einen Vater zu haben.

Sie beobachtete oft schon neidisch die Treffen von Squall und Laguna, das gute Verhältnis, das die beiden hatten, auch wenn Squall seinen Vater erst so spät kennengelernt hatte. Und daneben wollte Rinoa auch, dass ihr Vater endlich akzeptierte, dass sie mit Squall zusammen war und eigentlich soweit auch glücklich. Es war zwar manchmal schon schwer für sie, wenn sie nicht so viel Zeit mit ihm verbringen konnte, wie sie eigentlich wollte, aber wenigstens war sie die meiste Zeit in seiner Nähe und außerdem liebte sie ihn aus vollstem Herzen. Auch wenn es manchmal auch nicht so schien, wenn sie sich wieder wegen diesem Thema stritten, dass Squall zu viel arbeiten würde, verstand Rinoa, dass er wirklich viel zu tun hatte.

Rinoa seufzte. 'Rin, du machst dir etwas vor. So leicht nimmst du es nicht, dass ihr so wenig Zeit miteinander habt.', tadelte sie sich daraufhin auch schon liese vor sich hin murmelnd.

Rinoa versuchte die Tränen, die ihr in die Augen treten wollten, zu unterdrücken - ohne allzu großen Erfolg aber. Sie legte den Brief wieder weg und griff stattdessen zu einer Packung Taschentücher, aus der sie eines fischte und sich damit die Tränen wieder trocknete und ließ sich damit rücklings auf das Bett fallen. Sie began nachzudenken.

'Vielleicht sollte ich die Einladung doch einfach annehmen. Schon allein, um mich mit meinem Vater auszusprechen. Wenn es nicht klappt, war es halt wenigstens einen Versuch wert. Und ein bisschen Abstand von Squall wird mir auch gut tun. Wo er ja zurzeit eh so viel Stress hat.'

Sie nickte. Damit hatte sie ihre Entscheidung dann wohl gefällt. Jetz ging es nur noch darum, dies auch Squall mitzuteilen.
 

Sie erhob sich schließlich, wischte sich die letzten Tränen aus den Augen und lief auf direktem Weg ins Direktorat zu ihm.

"Dass man dich auch immer bei der Arbeit anfinden muss.", meinte sie grinsend, als sie das Büro betrat und - wie sie erwartet hatte - Squall gestresst über einen großen Aktenstapel gebeugt vorfand.

Squall winkte nur ab, grinste dann aber zurück und erhob sich, um Rinoa mit einem Kuss zu begrüßen.

"Na irgendeiner von uns beiden muss ja was arbeiten.", flüsterte er dann. "Was führt dich zu mir?"

"Darf ich dich nicht einfach so mal besuchen, dass ich dich wenigstens ein paar Minuten sehen kann?", antwortete sie gespielt schmollend, schüttelte dann aber sogleich den Kopf und erklärte den wahren Grund ihres Kommens: "Ich muss mit dir reden, oder besser gesagt dir etwas sagen."

Squall blickte sie zunächst schief an. Er wusste, dass es wohl etwas ernsteres war, wenn sie schon so anfing. Er erinnerte sich nun aber auch daran, dass er ihr diesen Morgen doch den Brief von ihrem Vater da gelassen hat, obwohl er das zunächst nicht tun wollte. Zum einen wusste Squall, dass Rinoa ein nicht gerade gutes Verhältnis zu ihrem Vater, dem Oberst Carway hatte, und zum anderen war dieser auch nicht allzu gut auf ihn selbst zu sprechen. Also konnte sie eigentlich nur darüber mit ihm reden wollen.

Squall schob seine Gedanken beiseite und erwiderte schließlich: "Na, dann fang mal an."

"Nein nein... Ich möchte dir das heute Abend sagen. Arbeitest du heute wieder länger?"

"Na ja, wenn du eben etwas wichtiges mit mir zu besprechen hast, werd ich gucken, dass ich nicht so lange arbeiten muss.", gab Squall nach kurzem Überlegen zu verstehen.

Rinoa nickte nur noch, drückte Squall einen kurzen Kuss auf die Lippen und verließ dann das Büro wieder.
 

Am Abend wartete Rinoa wieder unruhig, bis Squall endlich kam. Sie wusste nicht, wann das sein würde, nur, dass Squall wohl früher Feierabend machen wollte. Dementsprechend nervöser war Rinoa deshalb. Da half auch nicht viel, dass sie sich schon genau überlegt hatte, wie sie alles sagen wollte.

Aber der Hauptgrund für Rinoas Nervosität war die Tatsache, dass Squall eigentlich nicht gut auf Rinoas Vater zu sprechen war, schon allein wie er Rinoa immer behandelt hat, wie ein Kind, dem es nicht zuzutrauen ist, sich selbst zu verteidigen. Das konnte Squall schließlich vor den 10 Jahren, als er mit seiner gesamten Truppe nach Deling City kam, hautnah miterleben.

Darüber hinaus waren in der letzten Zeit schon alle anderen - Selphie, Irvine, Xell, und Quistis - ebenfalls dorthin zurückgegangen, woher sie eigentlich kamen.

Rinoa seufzte.

Sie vermisste die anderen auch schon. Seit sie gegangen waren, war es so ungewöhnlich ruhig im Garden, es fehlte einfach etwas. Wenn sie weiter darüber nachdachte, schmerzte es Rinoa schon auch ein wenig, wenn sie nun die nächste sein sollte, die Squall verlässt.

Rinoa schütelte den Kopf, wollte damit diese Gedanken für den Moment loswerden. Sie wusste nicht, wie lange sie letztendlich bei ihrem Vater bleiben wollte, vorerst wollte sie ihm nur den Gefallen tun, auf seine Veranstaltung zu gehen. Danach würde sie sich weiter überlegen, wie lange sie dann noch die Zeit nutzen wollte, um sich wirklich mit ihrem Vater auszusprechen.

Rinoa schüttelte erneut den Kopf und in diesem Moment öffnete sich schließlich auch die Quartiertüre. Squall trat schnellen Schrittes herein. In seinem Gesicht stand deutlich die Neugier geschrieben.

Rinoa rutschte nun auf dem Bett etwas zur Seite, dass Squall sich auch hinsetzen konnte. Squall verstand diese Geste, nahm dann neben ihr Platz.
 

"Also.", begann Rinoa zögernd. "Bevor ich anfange, irgendetwas zu erklären... Lies das!", forderte sie und zog hinter ihrem Rücken ein Blatt Papier hervor.

Mit einem verwirrten Gesicht nahm Squal dieses und las es durch. Mit jedem weiteren Wort verfinsterte sich seine Miene immer mehr.

"Mit so einer Reaktion habe ich gerechnet.", gab Rinoa mit einem Blick auf Squall zu verstehen. Sie hatte ihn genau bebachtet, während er den Brief las. Dabei blieb ihr diese Veränderung nicht unerkannt.

"Nun... Was soll ich auch anderes zuerst darauf sagen? Dein Vater und ich sind nunmal nicht die besten Freunde... Egal, das tut jetzt nichts zur Sache. Willst du hingehen?"

Rinoa nickte bestimmt, zum einen, weil Squall Recht damit Recht hatte, dass er und ihr Vater nicht die dicksten Freunde waren, und zum anderen, um ihm die Antwort auf seine Frage zu geben.

"Hm hm.", machte Squall und gab Rinoa den Brief zurück. Er blickte sie dann schweigend an. "Nun, ok. Wolltest du mir nur das sagen?"

Rinoa war im ersten Moment noch überrascht, dass Squall so gelassen reagierte, sie hatte schließlich mit viel mehr Widerrede gerechnet, dass er ihr das ausreden wollte oder sonst was, nur nicht dieses regelrechte Desinteresse, das - wie sie sich eingestehen musste - noch viel Schlimmer als all das andere war, was sie erwartet hätte.

Rinoa hatte sich dann aber doch schnell wieder gefasst und meinte: "Äh... Ja, mehr wollt ich wirklich nicht sagen."

"Ok... dann wär das ja wohl auch schon geklärt. Kann ich ja eigentlich doch noch ein bisschen arbeiten." Und damit stand er auf und wollte zur Türe gehen.

Rinoa aber stand genauso schnell auf und hielt Squall am Arm noch zurück.

"Squall... Wart doch mal... Hast du dazu nicht auch noch mehr zu sagen als ein simples 'hm hm'? Ich mein... Ich sehs dir doch an, dass du wohl nicht so ganz begeistert bist, dass ich dort hin will?"

"Bin ich auch nicht, aber du hast ja gesagt, du willst da hin und ich sehs dir an, dass dir das wohl diesmal wirklich ernst ist. Was soll ich dann also noch sagen?", erwiderte Squall schon leicht gereizt, sah dabei Rinoa mit verschränkten Armen an.

"Vielleicht mich mal fragen, wieso ich mich nun so entschieden habe, wo ich doch sonst auch immer abgeneigt war, meinen Vater zu sehen?"

"Gut, wenn du das willst.", seufzte Squall. "Also, wieso willst du hin?"

Rinoa schnaubte. "Mann Squall. Verstehst du es denn nicht? Ich möchte, dass dich das wirklich interessiert, und du mich das jetzt nicht nur fragst, weil ich es gesagt habe."

"Du weisst auch nicht was du willst. Willst du mir nun erzählen, was deine Gründe dafür sind, oder nicht?" Squall schien mit jedem Wort gereizter zu werden.

Rinoa rollte dagegen nur mit den Augen. "Wär wohl das beste, ich sag es wirklich einfach gleich... Ich will zu ihm, weil ich denke, dass es langsam Zeit wird, mich mit ihm auszusprechen. Er ist nun mal immer noch mein Vater und ich seine Tochter. Das ganze Problem mit Edea und Artemisia ist jetzt schon Jahre her. Er kann mir deswegen doch wirklich nicht immer noch böse sein..."

".... Aber vielleicht noch deswegen, dass wir zusammen sind.", warf Squall kurz angebunden ein. "Er war damals schon nicht einverstanden, dass du mit mir, einem Seedkämpfer zusammen bist. Hat uns ja immer als nicht gerade guten Umgang für dich empfunden. Ich erinner dich ja nur mal daran, dass er dich einsperren wollte, nur dass du uns nicht hilfst, den Auftrag auszuführen."

Rinoa seufzte. Sie wusste, dass das stimmte, auch wenn ihr Vater da die falschen eingesperrt hatte und sie dennoch helfen konnte, wenn diese Hilfe auch nicht gerade sehr glänzend war. Sie verwarf den Gedanken daran schnell wieder und meinte wieder: "Aber das ist doch auch so lange her. Er weiß doch, dass ich auch eine der Heldinnen bin, die trotz allem Artemisia besiegen konnte."

"Mag sein, wissen tut er es wohl auf jeden Fall, aber ich denke immer noch nicht, dass ihm das gefällt... Rinoa, ich will nur nicht, dass er dich wieder enttäuscht, so wie sonst immer."

Damit trat er den Schritt, der sie beide voneinander trennte, auf Rinoa zu und legte ihr sanft die Arme an die Schultern und sah sie eindringend an.

Rinoa aber verschränkte nun ihrerseits ihre Arme und sah ihm zurück in die Augen. "Was macht dich so sicher, dass er das wieder tun würde?"

"Ich weiß es einfach. Wenn ihm wirklich etwas daran liegen würde, mit dir wieder ein besseres Verhältnis aufzubauen, dann hätte er sich doch schon viel früher wieder gemeldet, das mit Artemisia ist schon lange genug her jetzt - 9 Jahre dürften ja fast hinkommen. Mir gefällt das einfach nicht, dass er jetz so aus heiterem Himmel damit ankommt."

"Sei doch nicht immer so pessimistisch. Ist doch gut, dass er jetzt geschrieben hat, besser spät als nie, oder nicht? Ich finde das wirklich eine gute Idee, mal wieder zu ihm zu gehen. Ich will auch wieder das Gefühl haben, einen Vater zu haben - du hast deinen ja wenigstens. Oder ich will wenigstens das Wissen haben, dass ich es versucht habe, dafür zu sorgen. Und außerdem..." Rinoa stockte kurz und sah Squall einige Momente schweigend an. Er blickte indes verwirrt auf sie und als er ansetzen wollte zu fragen, was sie noch für einen Grund hatte, fuhr Rinoa schon fort: "Und außerdem... Ich brauch auch mal eine Auszeit von dem ewigen Zoff zwischen uns."

Squall sah Rinoa nun beinahe fassungslos an. "Was willst du nun bitte damit sagen?"

"Nichts. Nur ich denke, das würde mir einfach mal gut tun, nicht nur mir, sondern dir genauso. Du hast doch so viel Arbeit, manchmal hab ich ja das Gefühl, dir ist dein geliebter Schreibtisch wichtiger als ich. Ich fühl mich vernachlässigt von dir, mir ist schon mehr als langweilig hier, und ich will endlich wieder raus hier. Deswegen finde ich, ist schon allein deswegen ein Besuch bei meinem Vater eine gute Idee."

Squall blickte nun nur noch fassungsloser auf Rinoa. Er konnte es nicht glauben, dass sie ihn selbst jetzt auch noch als Grund dafür vorschob, zu ihrem Vater zu gehen. Das Thema, dass er sie vernachlässigen würde, hatten die beiden schon oft genug durchgekaut und ihm war es beinahe schon leid, immer wieder von vorn damit anzufangen. Er hatte ihr mehr als nur einmal erklärt, dass das ein Beruf als Direktor eines so bedeutenden Garden einfach mit sich brachte, dass man viel erledigen musste. Und nachdem die anderen auch nach und nach gegangen waren, war es natürlich doppelt so schwer, weil sie ihm immer eine große Hilfe waren. Aber wie immer, wenn es darum ging, konnte er auch dieses mal die Anschuldigungen nicht so einfach auf sich sitzen lassen. Also erwiderte er sofort seine Gedanken, konterte damit Rinoas Behauptungen, und gab damit den Startschuss für einen erneuten Streit zwischen ihnen beiden, der wie immer damit endete, dass sie sich beide wieder so weit anschrieen, bis Rinoa einige Gegenstände durch die Lüfte jagte und wutentbrannt zu verstehen gab, dass sie ihn nicht um Erlaubnis fragen musste, wenn sie zu ihrem Vater wollte und deshalb würde sie nun auch einfach dort hin fliegen in einigen Tagen - egal was Squall dazu sagte - und damit hatte sie das letzte Wort zu diesem Thema gesprochen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (16)
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Von:  Hitsuji-chan
2008-06-06T21:49:46+00:00 06.06.2008 23:49
Also ich finde diese FF richtig spannend! Zu schade, dass sie abgebrochen wurde .___.
Weil ich würde gerne mehr zu Squalls Beziehung mit Jeleena erfahren und auch darüber wie es Rinoa geht, was sie zur Zeit macht und all diese Sachen halt o_O Zu schade XD
Aber trotzdem eine sehr schöne FF! Die bleibt in meinen Favos, auch wenn sie abgebrochen wurde xD~
Von:  -Watery-
2006-08-11T22:59:00+00:00 12.08.2006 00:59
Hab gerade eure Fanfic entdeckt und bin absolut begeistert. XD
Ich hoffe, dass es ganz schnell weiter geht, mich interessiert nämlich warum Rinoa sich nicht gemeldet hat.
Von: GLaDo
2006-07-25T08:35:33+00:00 25.07.2006 10:35
Endlich. Ist ja richjtig gut geworden das Kapitel. Armer Squall. Ich will wissen was mit Rinoa ist? Wann schriebst du was mit Rinoa lso ist? Ob sie verheiratet sit oder nicht?
Von: abgemeldet
2006-07-23T12:22:28+00:00 23.07.2006 14:22
Hiho~
Endlich gehts mal weiter~
Nya, nich viel passiert war ja nur n' Rücklick.
Hoffe doch die beiden kommen vielleicht wieder zusammen.. ^p^
Von: abgemeldet
2006-07-02T17:39:51+00:00 02.07.2006 19:39
Ich hab mal nur den Prolog gelesen, und ich blute : /
Bin nur zufällig auf diese Seite gestoßen und hab ein paar Fics meines geliebten Games gelesen - und bin wieder richtig heiß druff.
Aber,,soll ich weiterlesen.....oder werde ich verbluten.....
: /
Von: abgemeldet
2006-06-05T18:58:13+00:00 05.06.2006 20:58
Ey hallo schreibst du mal weiter??? Ich dreh durch... da liest man ne FF und dann wird nicht weiter geschrieben.. ich hau dich wenn du nich weiter schreibst.... sag mir bitte bescheid wenn kappi 5 oben ist danke

Kev
Von: GLaDo
2005-12-28T07:47:33+00:00 28.12.2005 08:47
Spannende Geschichte muss ich sagen. Ob das Gut geht rico udn Cifer? Ich bin gespannt.
Von:  -BlackRoseNici-
2005-10-22T20:42:14+00:00 22.10.2005 22:42
Die ff gefällt mir sehr gut^^
obwohl es mich schon interesierren würde was der Rest der Truppe macht dass sie sich nicht melden können,ammeißten was Rinoa angeht-.-
Hoffentlich kommt bald ein neues Chap^^
Von: abgemeldet
2005-09-19T13:05:02+00:00 19.09.2005 15:05
Ui, supi eine Fortsetzung ^.^''
Is doch gut geworden~* Man erfährt auch ein wenig mehr über Squalls neue Freundin. Ich hoffe die beiden bleiben zusammen..?!
Schreib(t) bald weiter. LG
Von:  Xell
2005-07-02T20:29:00+00:00 02.07.2005 22:29
Ja, wir wollen mehr Informationen zu Squalls Freundin.
Ich frage mich ob Cifer sich mit Squall wirklich versöhnt hat. Es wir bestimmt noch Probleme geben. Und was ist mit Rinoa? Wo ist sie? Weiter schreiben.


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