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Fatal Frame Gaiden

the chosen ones
von

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Chapter 1 || Der Zusammenstoß ~the hanged man~ (2 von 3)

Gerade war der Unterricht in der Seishin-Cho Uni zu Ende. Viele junge Leute strömten aus dem großen Baukomplex ins Freie. Nur eine fiel immer weiter von der Menge zurück. Miyako Suzuhara. Miyako war kein wirklich attraktives Mädchen, so beurteilte sie sich zumindest selbst. Lange schwarze, ziemlich störrische Haare, die nie länger als eine halbe Stunde ihre Form behielten, erbsengrüne Augen (fand sie) und furchtbar ekelige Sommersprossen. Das Mädchen drückte die Riemen ihrer Schultasche zusammen als sie von hinten jemanden rufen hörte. "Hey Shinto-Mädchen!! Mal wieder Lust mir die Zukunft vorauszusagen? Ich wette, ich werde reich und berühmt!", tönte es hinter Miyako.

Ein Junge, der mit ihr in der Klasse war beugte sich neckisch vor und blinzelte sie an. "Hey, du Zombie, ein bisschen Sonne würde dir gut tun!", meinte er dann in einem ziemlich protzigen Ton. "Wa...Waaas?!" Miyako riss ihre hinter ihren langen Stirnfransen verborgenen Augen auf. "Ich kenne deine Zukunft, Shota, du wirst an zwei der sieben Todsünden sterben: Maßlosigkeit und Angeberei!" Sie wischte sich über ihre Stirn und machte am Absatz kehrt, um ungerührt von Shota's Flüchen und wütenden Lauten das Schulgelände zu verlassen.
 

Am anderen Ende der Stadt bereitete Jin Lien Fen eine köstliche Glasnudelsuppe für sich und ihren Vater vor.

"Wie lange dauert es denn noch?"

"Gleich, Dad...ich mach ja schon!" Jin schnaufte entnervt und rührte noch einmal kräftig um, ehe sie die Suppe in zwei vorgewärmte Schüsseln goss. Yi Liang Li-Sun, von Beruf Grafiker und Programmierer, rieb sich hungrig den runden Bauch. "Na endlich! Ich dachte, ich müsste verhungern!" Jin schnaufte noch mal. "Das nächste mal kannst du mir ja auch HELFEN, dann geht es schneller!" Yi Liang lachte. "Du wirst deiner Tante immer ähnlicher...die ist nämlich genau so kratzbürstig." Er schlürfte genüsslich seine Suppe. "Papaaa!" Jin ließ sich auf den Boden fallen....dann aß auch sie und es kehrte wieder Ruhe in die große Wohnung ein, die im 13. Stock eines wuchtigen Hochhauses lag. Eine feine Eigentumswohnung, wunderbare Stoffe und Hölzer waren darin verarbeitet. Ihr Vater verdiente gut... sonst könnte er sich auch nicht die Kosten für die neue Schule leisten, auf die Jin ging. "Hör zu, mein kleiner Lotus." Ihr Vater benutzte den Kosenamen nur selten, aber meist um sie aufzustacheln. "Ab morgen früh beginnt für dich das Leben auf der Seishin-Cho Universität im Westviertel. Ich hoffe, du hast alles beisammen. Und benimm dich! Immerhin ist dies eine sehr gute Schule und ich will dass du dich erkenntlich zeigst und fleißig lernst!" Er schlürfte weiter. "Natürlich, das werde ich, Vater...." Jin's Blick schweifte über die großen Fenster an der Ost-Seite der Wohnung. Die Sonne ging gerade unter und ließ ihr goldenes Licht über die dunkel glänzenden Möbel der Li-Sun Familie streifen.

Oh Mama, dachte Jin. Ob es bei dir auch grad so schön ist, dieser Sonnenuntergang? Jin stellte das Geschirr in die Küche und ihr Vater folgte ihr, um ihr wenigstens beim Abwaschen zu helfen. "Ich trockne." verkündete die junge Frau schnell und grinste ihren Vater an. "Schon gut...gewonnen!" Er lachte leise und ließ heißes Wasser ins Spülbecken laufen.
 

Miyako schlüpfte aus ihren Schuhen und betrat das große Herrenhaus neben dem Schrein. Eine alte Dame verbeugte sich vor ihr. Wohl eine Besucherin von Großmutter, dachte Miyako. "Mein Schmetterling! Willkommen!" Eine Frau in einem zart orangefarbenen Kimono kam wie eine Wolke auf Miyako zugeschwebt und drückte sie herzlich. "Hallo Tante Michiko....äh...warum bist du so angezogen?" Miyako beäugte ihre Tante etwas ungläubig, denn sonst war Michiko immer nur im traditionellen Schrein-Gewand zu sehen, außer sie verließ für ein paar Stunden das Haus, für Einkäufe oder andere Dinge, die sie zu erledigen hatte. "Oh, wir haben Besuch! Herr Onoda aus Fukuoka ist mit seiner Frau hier um nach seiner Zukunft zu fragen. Die beiden möchten diesen Herbst heiraten weißt du...." Miyakos Gehör schweifte ab. Sie nickte nur stumm. "Ich werde mich schnell umziehen gehen. In Ordnung?" Sie lächelte etwas unbeholfen. "Natürlich, mein Schmetterling, aber komm dann nachher mal herunter, sag guten Tag. Das gehört sich so, mein Schatz!"

Miyako verbeugte sich leicht und stieg dann die Stufen zum Obergeschoss hinauf. "Miyakooo....deine Haltung!", zwitscherte ihre Tante. "Vergiss nicht, eine Priesterin muss Reinheit und Autorität ausstrahlen." Miyako lächelte mit zusammengepressten Zähnen. "Ja Tante!" Sie seufzte lautlos und stieg dann die Stufen weiter hinauf, würdevoll und graziös, so sehr, wie es nur ging.

Oh Mama...Papa, ich frage mich ob ihr auch manchmal solche Tage habt, wo ihr wohl lieber in eurem Zimmer geblieben wärt, weil ihr WUSSTET, es wird ein schlimmer Tag. Sie seufzte und löste ihre Zöpfe. Die Sonne schien in ihr Fenster und ließ ihre goldenen Strahlen über das geräumige Zimmer der 17-Jährigen schweifen. "Ich frage mich, ob ihr das sehen könnt....es ist so schön!" Miyako wischte sich ein paar Tränen aus den Augen, seufzte noch mal und schlüpfte aus ihrer Schuluniform...
 

=*=
 

Der nächste Morgen verlief für Jin Lien Fen nicht so wie sie es geplant hatte. Sie schmiss ihren Wecker beim Versuch, ihn auszumachen, von ihrer Kommode, das Glas Wasser landete gleich darauf auf dem Holzboden. Jin knurrte nicht nur beim Anblick der verursachten Sauerei. Ein Blick auf den am Boden liegenden Wecker brachte ihr erneute Hiobsbotschaft: Sie hatte verschlafen!
 

In der Küche roch es ziemlich... seltsam. Sie stand auf und schlurfte Richtung Bad. "Igitt! Papaaa!!" Die Eier waren angebrannt, der Tee pechschwarz und das Brot beinahe schon in Butter ertrunken - wie sie bei einem Seitenblick in die Küche feststellen musste. "Was soll ich denn tun, wenn du nicht aufstehen willst?" Yi Liang verzerrte sein Gesicht zu einer entschuldigenden Grimasse. Jin stürmte ohne ein weiteres Wort ins Bad um sich zu waschen und anzuziehen und kurz darauf stand sie wieder in der Küche, knabberte an einer Brotecke und packte währenddessen ihre Lunchbox. Dann schnappte sie sich ihre Schultasche, gab ihrem Dad einen kurzen Kuss auf die Wange und verließ eiligst die Wohnung. Mit dem Lift ging es dann rasch nach unten. Ein kurzer Blick auf die Uhr informierte sie, dass sie die verlorene Zeit wieder aufgeholt hatte und sogar noch fünf Minuten übrig hätte. Jetzt schon wieder besser gelaunt, begann sie in Richtung Seishin-Cho-Uni zu wandern.
 

Der Wecker klingelte. Miyako drückte ihn mühselig aus und rappelte sich auf, um langsam wach zu werden. "Mein Schmetterling! Guten Morgen!" Sie lächelte, als sie die Stimme ihrer Tante hörte. Nachdem sie ihre störrischen Haare einigermaßen gebändigt hatte, einer Morgentoilette und einem schnellen Frühstück, gab sie ihrer Großmutter einen Kuss auf die Stirn. "Auf wiedersehn, Oma." "Mögen die Geister dir wohlgesonnen sein.", murmelte die alte Frau auf ihrem Kissen. Miyako lächelte und zog ihre Schwester hoch, diese war heute ziemlich spät dran. "Kotoko! Frau Hinasaki kommt in 10 Minuten um dich abzuholen, und du bist noch nicht mal gekämmt!" Frau Hinasaki hatte sich selbst zur Chauffeurin ernannt, um ihre Tochter und noch ein paar andere Mädchen zur weiter gelegenen Mädchenschule im Südviertel von Kyoto zu fahren. Sie drückte ihrer Schwester einen Schmatz auf die Wange und verließ eilig das Herrenhaus in Richtung Seishin-Cho Uni...
 

Wie immer um diese Zeit ging es in Kyoto bereits rund. Tausende von Menschen waren auf dem Weg zu ihrem Arbeitsplatz, sei es per Auto, U-Bahn, Rad oder - wie Jin - zu Fuß.

Einige Straßenstände hatten ebenfalls schon offen und an einem dieser besorgte sich die hübsche und deshalb auch sehr auffallende Schwarzhaarige rasch ein Reisbällchen um zumindest etwas verdauliches in ihrem Magen zu haben.

In wenigen Minuten würde sie ihre neue Schule erreichen und sie fühlte ein Kribbeln im Bauch, eine Mischung aus Neugier und Nervosität. Automatisch schob sie ihre Brille zurück auf die Nase und strich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Ein paar bewundernde Blicke folgten ihren anmutigen Gesten, doch sie merkte so was schon lange nicht mehr.

Miyako schwang sich auf ihr Fahrrad. Vielleicht hilft mir das beim Abnehmen, dachte sie. In Kyoto war mal wieder die Hölle los. Gott sei Dank gibt es Radwege! Miyako schnaufte. "Mögen die Geister dir wohlgesonnen sein..." Miyako lächelte über die Worte ihrer Großmutter. "Sie meint das nicht so...", sagte sie zu sich selber. Zum Glück war die Uni nicht weit vom Schrein entfernt und so war Miyako in 10 Minuten vor dem Schulhof um ihr Fahrrad dort abzustellen und abzuschließen. "Hey, du Schreinjungfer!" Miyako seufzte. Nicht mal am frühen Morgen war man sicher vor diesen Idioten, die sich so toll vorkamen, nur weil sie irgendwann mal in einem Büro versauern würden... "Verschwindet!", flüsterte Miyako. "Was hast du gesagt?" Miyako drehte sich um. Und wurde blass. Hinter ihr stand Sawako und ihre Gang. Diese Mädchen waren die beliebtesten der Schule, jeder Junge hing an ihren Lippen... oder war es zwischen ihren Beinen? Miyako lächelte unwillkürlich bei dem Gedanken. "Is was Zombie?" Sie schubste Miyako so, dass diese um ein Haar umgefallen wäre. "Hast du das Geld?" Sawako ballte die Fäuste und Miyako wurde immer heißer in ihrer Uniform. "N...nein....ich.." "Sag mal HÖRST DU SCHLECHT??!" Sawako brüllte Miyako an.

"Wenn ich sage ich will das Geld heute, dann krieg ich es auch heute kapiert?" Sie ging auf Miyako zu, die wie ein verschrecktes Kaninchen immer weiter zurück wich. Irgendwann war aber leider eine Wand. Oh, jetzt bin ich geliefert, dachte das Mädchen und kniff die Augen zusammen, während Sawako schon ihre Hand erhoben hatte um zum Angriff überzugehen.
 

Jin Lien Fen betrat gerade das Schulgelände und bog um die Ecke Richtung Eingang. Doch irgendwas war seltsam. Mehrere Schüler tuschelten miteinander und alle schauten in eine Richtung. Auch Jin sah nach links und traute ihren Augen kaum: Da war eine Schlägerei im Gange und keiner tat etwas! "Oh wie ich das hasse.", fauchte sie und näherte sich der Gruppe ziemlich aufgetakelter Mädchen, die sich um eine kleinere schwarzhaarige Schülerin versammelt hatten. Die Anführerin war grad dabei zum Schlag auszuholen. Das war Jin's Moment. Sie schnappte sich die erhobene Faust und drehte sie geschickt auf den Rücken. Wenn man das mittlere von drei Kindern ist, weiß man sich eben zu wehren, dachte sie und drehte die Hand fest gegen den Rücken des Mädchens. Denn wenn es was gab, das sie überhaupt nicht ausstehen konnte, war das Mobbing!

"Kommst dir wohl mächtig stark vor, mit deinen Groupies, was?", meinte sie herablassend und stieß das blonde Mädchen von sich um dann schnell die Seite zu wechseln. Nun baute sie sich schützend vor der knieenden Schülerin auf und verschränkte herausfordernd ihre Arme vor der Brust.

"Pah, was soll das heißen 'Groupies'? Die Kleine da schuldet mir Geld, das ist alles! Und überhaupt, was geht dich das an?", funkelte Sawako. Jedoch merkte sie, dass sie dieser aufmüpfigen Chinesin damit keine Angst machen konnte. "Ist wohl dein erster Tag hier, oder?" Sawako lächelte süß. "Also, falls du es nicht weißt, ich bin hier das beliebteste Mädchen auf der Seishin-Cho und ich rate dir, mach dir nicht gleich am ersten Tag Feinde."

"Bist wohl mächtig stolz darauf, dass du für alle die Beine breit machst.", gab sie gelassen zurück. "Da kannst du dir übrigens auch deine Ratschläge hinschieben."

Ihre Wortwahl nahm der Anderen buchstäblich den Wind aus den Segeln, die daraufhin den Mund mehrere Male öffnete und schloss, wie ein Fisch auf dem Trockenen. Offensichtlich war das nicht nur Jin's Meinung, Umstehende begannen zu kichern.
 

Miyako kroch währenddessen unbemerkt um die Ecke und blieb dort hocken. Sie konnte nicht begreifen was gerade passiert war. Ihr hatte jemand geholfen! Das kam selten vor, denn irgendwie war sie hier der Außenseiter Nr. 1! Wow, ist die tough! Aber gut, sie kennt mich noch nicht, wahrscheinlich ist sie bald auch so wie Sawako drauf. Miyako schauderte. Sie hörte die Beiden noch eine Weile diskutieren, dann war es ruhig. Sawako hatte das Gelände verlassen, mehr noch, sie war mit rotem Kopf geflüchtet, denn auch sie hatte ihren Stolz. Die Chinesin lugte um die Ecke, wo sie Miyako im Staub sitzen sah. "Du kannst wieder rauskommen, die haben wohl für heute genug!" Sie kicherte und Miyako schaute traurig in die Ferne. "Mag sein, aber Morgen ist ein neuer Tag....und dann bin ich wieder dran!" die Japanerin verschränkte die Arme vor der Brust.

Die Antwort der Anderen überraschte Jin kein bisschen. "Nicht wenn ich dich zuerst erwische!", lachte Jin. Ein freundliches Lachen. Miyako lächelte unsicher, doch dann rappelte sie sich hoch und wollte sich gerade bedanken, doch dann prüfte die andere die Uhr auf ihrem Handgelenk und fand, dass es an der Zeit war ebenfalls hineinzugehen. In 10 Minuten begann schließlich der Unterricht. "Man sieht sich!", verabschiedete sie sich rasch und eilte in das Gebäude.

Miyako klappte den Mund auf und wieder zu. Gerade hätte sie sich bedanken wollen! Dann setzte sie sich ebenfalls in Bewegung. Sie klopfte ihre Uniform ab und atmete tief durch. "Also Geister,", meinte sie mehr zu sich selbst als zu jemand anderes "ich hoffe ihr SEID mir auch wohlgesonnen, denn das war grad nicht wirklich das, was mir als wohlgesonnen bekannt ist." Sie kicherte über ihre Selbstgespräche. Wahrscheinlich halten die mich für verrückt... okay für verrückt halten die mich eh schon. Aber vielleicht für noch verrückter, wenn die mich so reden hören. Sie ging auf das Gebäude der Uni zu und machte sich auf einen laaangen Schultag gefasst.
 

10 Uhr Vormittags: Jin Lien Fen stand im Zimmer des Direktors.

Der Direktor war ein etwas festerer, doch eigentlich ganz freundlicher älterer Mann. Obwohl es ihr auf der Zunge lag, sagte sie nichts über den Vorfall am Schultor, immerhin wollte sie einen guten Eindruck hinterlassen.

"So, ich bringe dich jetzt in deine Klasse.", verkündete Herr Ishizawa gerade in diesem Moment. "Dein Klassenlehrer müsste deine Mitschüler bereits über deine Ankunft unterrichtet haben. Hier entlang bitte."

Der Weg war kurz und eigentlich sehr interessant, da sie der Direktor gleich über Schulgebräuche und -feste, sowie über die Clubmöglichkeiten informierte. "Ah, da sind wir auch schon.", lächelte der Mann sie an. "Ich hoffe du hast ein angenehmes Schuljahr. Solltest du irgendwelche Anliegen haben, die du nicht mit deinem Klassenlehrer besprechen kannst, steht dir meine Tür jederzeit offen." Sie verbeugte sich und sagte: "Vielen Dank für Ihre Hilfe, Herr Direktor."

Dieser lächelte ihr noch einmal freundlich zu, bevor er sich auf den Rückweg machte, während Jin an die Schiebetür trat, tief einatmete und dann die Hand zum Klopfen hob. "Herein.", ertönte es kurz darauf und sie schob die Tür auf, betrat die Klasse und schloss sie wieder. "Ah, Sie müssen die neue Schülerin sein. Ich habe gerade Ihren Kollegen von Ihnen erzählt.", wurde sie begrüßt.

"Guten Tag. Ich heiße Jin Lien Fen Li-Sun.", stellte sich das Mädchen vor, während sie sich erneut verbeugte und einige in der Klasse hörten plötzlich auf zu tuscheln. "Hey, das ist die aus dem Magazin vorhin!", flüsterte Shota schräg hinter Miyako. Magazin?? Miyako runzelte die Stirn. "Such dir einen freien Platz aus." Der Lehrer deutete Jin sich zu setzen. Jin Lien Fen ging gelassen nach hinten zu den Sitzplätzen und ignorierte das Rufen der beiden Jungs... Shota mal wieder, dieser alte Angeber, dachte Miyako. Jin ließ sich neben der Schwarzhaarigen von vorhin fallen. Miyako wagte erst nicht nach rechts zu sehen, doch dann tat sie es doch. Es ist kein Traum. Die sitzt wirklich neben mir. Miyako kratzte sich kurz am Hinterkopf. "Ha...Hallo....danke noch mal für vorhin....dass du mich gerettet hast. Also ich bin Miyako Suzuhara. Freut mich dass wir Nachbarn sind!", versuchte sie mit einem netten Lächeln die andere auf sich aufmerksam zu machen.

Jin lächelte freundlich. "Nett dich kennen zu lernen, Miyako-san.", antwortete sie stoppte aber dann. "Oh, oder ist dir Suzuhara-san lieber?"

"Sag ruhig Miyako", meinte Miyako flüsternd. Der Lehrer beobachtete die Beiden eine Weile bevor er ihren Dialog unterbrach. "Wir werden jetzt weiter mit dem Unterricht machen. Schlagt alle das Buch auf Seite...." Miyako schaute immer noch Jin an. Sie fand die Chinesin bildhübsch. Viel hübscher als ich es bin, mich wundert es nicht warum die Typen hier durchdrehen. Ich würde es auch, wenn ich einer wäre. Aber zum Glück bin ich keiner. "Gott sei Dank...", seufzte sie. "Was 'Gott sei Dank'?" hörte Miyako es von Jin kommen. "Äh...Gott sei Dank hab ich meine Bücher heute alle mit!" Sie grinste und ließ ihre Zähne aufblitzen und schlug dann voller Enthusiasmus das Buch auf und begann dem Unterricht zu folgen. Endlich läutete es zur Pause und Miyako lehnte sich zurück. "Hey Miyako! Magst du mir die Karten lesen?" Ein junges Mädchen mit runder Brille und einem geflochtenen Zopf trat an Miyako's und Jin's Tisch. Ihr Name war Rie Surugawa und sie war 3 Stufen unter Miyako. Doch sie schätzte Miyako sehr und sie liebte es, wenn ihr die ältere Freundin die Zukunft voraussagte. "Äh..." Miyako wurde rot. Gott was denkt die, mich hier vor der Neuen so zu blamieren! Jetzt bin ich für die auch nur noch ein Shinto-Zombie. Miyako krampfte ihre Hände zusammen. "Hallo Rie! Natürlich, warte einen Moment...."

Stirb Miyako, jetzt... bitte! Oh ihr Geister, warum holt ihr mich nicht?!! Miyako fluchte dieses Gebet in Gedanken, ehe sie die Karten auf den Tisch legte und Rie sich einen Sessel heranzog, während sie Miyako beim Mischen der Karten zusah.

Jin war hellhörig geworden, als Miyako auf das Karten legen angesprochen wurde. "Du legst Tarot Karten?", fragte sie erstaunt. "Kann ich zusehen?" Jin rückte ebenfalls näher an den Tisch heran. "Äh..äh....." Miyako war etwas durcheinander. "Du willst da zusehen?" "Ja klar, warum nicht, es interessiert mich!" antwortete Jin. Miyako schluckte. Sie mochte Tarot Karten lesen? Wow... Das sah man dem Mädchen gar nicht an. "Also... dann bist du herzlich dazu eingeladen!" Miyako genoss diesen Moment, an dem sich jemand für SIE ganz alleine interessierte.

"Also..." Miyako war mit dem Mischen der Karten fertig und teilte den Stapel. "Nimm dir 3 Karten und leg sie mit dem Gesicht nach unten vor dich hin.", kommandierte sie. Rie tat, wie ihr geheißen und Miyako deckte die erste Karte auf. "Die Karte sagt mir, dass du nächste Woche jemanden kennen lernst, der dich in weiterer Zukunft sehr beschäftigen wird." Miyako schielte nach rechts, dort wo Jin ihre Augen auf die Karten geheftet hatte. Aufmerksam beobachtete diese das Ganze. Es war äußerst faszinierend und erforderte große Konzentration. Offensichtlich hatte Miyako eine Gabe dafür. Im Hintergrund hörte man die Anderen tuscheln und blättern. Ah richtig, jemand hatte etwas von einem Magazin erwähnt in dem Jin anscheinend abgebildet war. Miyako schüttelte diese Gedanken fort und konzentrierte sich.

"Also..." Sie drehte die nächste Karte um und dann die Letzte. Sie stockte. "Oh." Etwas hilflos sah sie Rie an. "Was liest du?", fragte diese. Miyako schluckte. "Da steht in den Karten, dass dieser Jemand, den du kennen lernst, na ja...er...." Er wird dich umbringen. Miyako runzelte die Stirn. Nein, das ist Unfug, ich hab mich getäuscht. Sie schaute Rie an. "Er wird dir ein besonderes Geschenk machen. Ja..." Sie kratzte sich am Kopf. "Mehr sagen mir die Karten heute nicht... sorry Rie." Rie lächelte. "Schon okay, ich finds cool, ein Unbekannter...wow...ein super heißer Typ vielleicht?" Rie war schon wieder verschwunden, sie lief aus dem Klassenzimmer zu ihren Freundinnen, sie musste ihnen unbedingt von dieser Neuigkeit erzählen. Miyako war noch immer perplex. "Ist was?", fragte Jin sie. "Oh...nein...nichts, ich hab mich anscheinend zu sehr aufs Kartenlegen konzentriert. Außerdem ist die Kleine für ihre 13 Jahre schon etwas frühreif" Miyako kicherte und packte den Stoß wieder in ihre Tasche. "Soll ich dir die Schulmensa zeigen? Da können wir uns was zu Essen holen." Miyako lächelte Jin an. Vielleicht wird sie ja meine Freundin. Eine richtige Freundin, nicht so wie diese anderen scheinheiligen, die immer dann weg sind, wenn man sie wirklich braucht. "Und...? Magst du mitgehen? Ich hab nämlich Hunger!" meinte Miyako.

Jin sah Miyako perplex an. Konnte sie etwa auch Gedanken lesen? Gerade hatte sie an ihr 'Frühstück' gedacht! "Oh, sorry, sicher. Ich nämlich auch.", antwortete sie etwas verlegen. Es war selten, dass sie einfach so in Gedanken abtauchte.

Als sie sich in Bewegung setzen wollte, bemerkte sie eine Karte am Boden. "Warte, du hast eine Karte verloren.", meinte sie und griff nach der Karte. Es war 'der hängende Mann'.

"Hier.", meinte Jin und gab sie der Anderen zurück. Dieses Mädchen war ihr sympathisch. Vielleicht konnten sie Freunde werden. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht.
 

"D...Danke!" Der hängende Mann... Oh Mann... Miyako versuchte zu lächeln. Du hast ja keine Ahnung was du da grade gezogen hast. Innerlich schauderte sie, denn sie wusste über ihre Karten genauestens Bescheid.
 

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Der hängende Mann: Dieses außergewöhnliche Symbol ist nahezu undeutbar. Der Mann hängt kopfüber mit einem Bein am Balken während die Hände hinter dem Rücken gebunden sind. Man sagt, bei dieser Darstellung dreht sich die Verfassung um 180 Grad, fehlende Puzzelstücke läuten einen Neuanfang ein. Weitere Bedeutung: Das Opfer, Schicksalhafte Begegnung, traumatisches Erlebnis;

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"Dann mal los, ich sterbe vor Hunger!" Miyako trottete voran und wischte sich mit ihrem Ärmel immer wieder die Stirn. Es war nicht so leicht, etwas zu sehen, wenn einem die Haare ständig ins Gesicht fielen. Nach einem kurzen Fußmarsch hatten sie die Mensa erreicht. "Also ich nehme...." Jin suchte sich nach Herzenslust zu Essen aus, so viel dass die Dame hinter dem Tresen anfing zu schwitzen, und zwar nicht, weil überall heiße Dämpfe aus dem Essen und der Mensaküche traten. Miyako staunte. "Wenn ich soviel esse, dann seh ich aus wie ein Kugelfisch.", meinte sie und blähte ihre Backen auf. Die beiden suchten sich einen Tisch und setzten sich.

"Erzähl mal, Jin Lien Fen...woher kommst du und was machst du so?" Miyako zog sich mit ihren Stäbchen einen Strang Nudeln nach oben zu ihren rissigen Lippen und schlürfte genüsslich die gebratenen Nudeln mit Gemüse.

"Also ursprünglich stamme ich aus China, daher auch mein ungewöhnlicher Name... Einer meiner Vornamen reicht übrigens...", begann Jin, gefolgt von einem Reisbällchen das in ihren Mund verschwand. "Als ich fünf war sind mein Vater und ich nach Japan gekommen. Wir sind aber nie lange an einem Ort geblieben, weil mein Vater ziemlich erfolgreich war und bessere Angebote bekommen hat... Diesmal bleiben wir aber. Oder zumindest ich. Wenn mein Vater wieder den Arbeitsplatz wechselt, dann darf ich hier bleiben." Während sie erzählte verschwand das Essen relativ schnell von ihrem Tablett.

"Hört sich sehr interessant an.", murmelte Miyako. "Und was interessiert dich am Tarot legen so? Ich meine das ist was für Pseudo-Hexen oder nicht?" Miyako schlürfte an ihrer Cola und nahm ein Stück Hühnerfleisch zwischen ihre Stäbchen um es in den Mund zu befördern.

"Ist das so?", grinste Jin. "Dann muss ich das wohl auch erlernen... Aber Scherz bei Seite. Ich fand solche Sachen immer schon anregend... Übersinnliches... Unerklärliches... Ist doch interessant? Dinge, die die Wissenschaft nicht erklären kann...", zählte sie mit glänzenden Augen auf.

Es war offensichtlich, dass sie in dieser Hinsicht völlig ehrlich war. "Wo hast du das eigentlich gelernt? So schnell und professionell wie du das gemacht hast..." fragte Jin nun. "Ähm....ich wohne bei meiner Tante. Und die besitzt ein großes Anwesen mit einem Schrein. Ziemlich in der Nähe von hier....na ja, und sie bildet mich zur Shinto-Priesterin aus. Darum kann ich das..." Miyako lächelte etwas verloren. "Aber die meisten hier denken ich bin ein Freak...na ja und ich bin nicht wirklich beliebt dadurch, hast du ja gesehen bei Sawako und ihren Gefolgsleuten." Sawako... So heißt diese dämliche Tussi also. Jin legte die Stäbchen beiseite und stand auf. Beide brachten ihre leeren Tabletts zurück in den Tresen und verließen die Mensa. Auf dem Weg zum Klassenzimmer machte Miyako in einer Ecke plötzlich halt, zog Jin zu sich und flüsterte: "Hast du das vorhin beim Kartenlesen gesehen? Die Karten die ich gezogen habe, die haben eine ziemlich abscheuliche Bedeutung gehabt....aber ich war mir nicht sicher." Sie kam noch näher an Jin's Ohr heran und fast lautlos hörte die Chinesin "Sie wird sterben...Rie wird getötet werden." Miyako sah entsetzt aus, nachdem sie ausgesprochen hatte, was sie befürchtete... "Also doch...", rutschte es Jin heraus, dann kratzte sie sich etwas verlegen am Hinterkopf. "Ich dachte schon ich hätte die Bedeutungen schon wieder verwechselt... Bist du sicher, dass sie... Ich meine, normalerweise kann man Karten doch verschieden deuten..."

Miyako's Magen verkrampfte sich. "Nein, ausgeschlossen. Leider ist die Deutung eben diese. Ich hab auch versucht was anderes rauszulesen, aber es war unmöglich, das anders zu deuten." Sie war mittlerweile noch blasser als sonst. "Oh Mann....Ich hab keine Ahnung, was ich dagegen tun soll... ich kann noch mal meine Tante fragen, die kann das ja noch besser als ich. Aber sonst..." Sie schüttelte den Kopf, als wolle sie diesen schrecklichen Gedanken loswerden. "Jedenfalls... lass uns wieder in die Klasse gehen, ich frage meine Tante, es kann ja wirklich sein, dass ich zu vorschnell war mit meiner Diagnose." Mit diesen Worten schüttelte sie ihre schwarzen Haare, wischte sich über die Stirn und ging, etwas geknickt, zurück ins Klassenzimmer. Jin nickte nur zustimmend und folgte ihr ebenso schweigend. Die kommenden Stunden erwiesen sich eher als langweilig, jedoch versuchte sie so gut es ging dem Unterricht zu folgen um einen halbwegs guten Eindruck zu hinterlassen. Es war gegen Ende der letzten Stunde, Mathematik mit Herrn Aoda, einem Lehrer der es anscheinend genoss Schüler immer mal wieder bloßzustellen: In den vorderen Reihen rutschte plötzlich ein Heft zu Boden. Zum Pech des Schülers stand der Lehrer direkt daneben und hob es auf. "Mal sehen was deine Aufmerksamkeit so fesselt, dass du meinem Unterricht nicht folgen kannst, Aotami...", meinte er mit einem fiesen Lächeln und beäugte die offene Seite. "Ach... Sieh einer an. Wenn das nicht unsere neue Schülerin ist..."

Miyako, die gerade emsig am Lösen einer Aufgabe war, fuhr herum als der Lehrer dies aussprach. Sie stupste Jin von der Seite an: "Sag mal, ist das eigentlich wahr? Mit dem Magazin?" Sie sah unsicher zum Lehrer, der mit höchstem Wohlgefallen die Zeitschrift durchblätterte und immer wieder zu Jin blickte.
 

Sie zuckte mit den Schultern. "Ich bin mal im Hallenbad fotografiert worden... Allerdings ist das schon Monate her...", gab sie leise zurück, als der Lehrer gerade wesah. "Man hat mir aber nicht gesagt, dass die von der Zeitung sind, sonst hätte ich niemals ja gesagt."

"Dir gefällt wohl unsere Neue, was? Besonders da sie sich ja offensichtlich gern fast nackt abbilden lässt.", höhnte der Lehrer den armen Schüler weiter. "Na, macht dich das an, wenn du sowas siehst? Du bist ja ein richtiger Glückspilz, immerhin musst du dich nicht mehr weiter mit einem Bild begnügen, du hasst sie hier in Fleisch und Blut... Was sagst du eigentlich dazu, Jin?" Jin's grüne Augen bohrten sich in den Kopf des Lehrers. "Dass Sie eine ziemlich obszöne Ausdrucksweise haben.", rutschte es ihr heraus. Da ging ihr guter Eindruck den Bach hinunter. Miyako fiel der Kinnladen runter. Jin nahm wohl offensichtlich kein Blatt vor den Mund. "Die Art und Weise wie sie über ein paar harmlose Bilder im Bikini reden könnte man meinen, ich sei in einem Pornomagazin abgebildet..."

Miyako selber hätte sich wohl am liebsten fort gewünscht, doch Jin starrte den Lehrer eisern an und gab ihm dieses leicht verachtende Lächeln mit auf dem Weg, dass auch schon Sawako zu spüren bekommen hatte. Der Hals des Lehrers färbte sich rot und er machte auf dem Absatz kehrt, zurück zu seinem Pult. "Ich werde dieses.... Blatt erst mal behalten. Du kannst es dir nach dem Unterricht holen, Glückspilz!" Der Schüler Aotami versank fast in seinem Stuhl vor Scham, während der Lehrer ungerührt die nächste Aufgabe an die Tafel schrieb.
 

Miyako flüsterte: "Hoffentlich ist diese Stunde bald aus, ich kann ihn nicht ausstehen." Mit diesem Satz brütete sie weiter über der noch nicht gelösten Aufgabe (Mathematik war nicht gerade Miyako's Lieblingsfach, auch wenn der Aoda sie offenbar als Klassenliebling abgestempelt hatte). "Wollen wir nach der Schule noch wohin gehen?" flüsterte sie nach ein paar Minuten von der Seite. "Ich dachte, weil du dich noch nicht so auskennst hier, vielleicht möchtest du dir ein paar Sachen ansehen, Shops, oder wo man weggehen kann..." Miyako kritzelte eifrig das Ergebnis in ihr Heft und schrieb die nächste Aufgabe von der Tafel ab.

"Gerne, wenn du Zeit hast...", flüsterte sie zurück, während sie der Reihe nach alle Aufgaben abschrieb und dann begann, sie langsam aber sicher zu lösen. Mathematik. Ihr meist gehasstes Fach.

Sie zog eine Grimasse als sie bei einer besonders schweren Aufgabe steckte. "Blödes Mathe.", murmelte sie, während sie gedanklich noch einmal den Vorgang durchging und dann bemerkte, das der Fehler schon ziemlich am Anfang lag. Einen chinesischen Fluch unterdrückend begann sie noch einmal von vorne und schaffte das richtige Ergebnis genau zum Läuten der Schulglocke.

"Den Göttern sei Dank!", stieß sie halblaut aus, woraufhin die Umgebung kicherte, während der Lehrer noch eine Hausaufgabe diktierte und schließlich schnellen Schrittes das Klassenzimmer verließ.
 

Nach dem Unterricht verließ Miyako gemeinsam mit Jin die Seishin-Cho in Richtung der großen Einkaufszentren. Der späte Nachmittag verging schnell, sie bummelten durch viele Läden, kauften sich Eis, beobachteten Leute... Miyako war glücklich, endlich jemand mit dem sie was unternehmen konnte. Auf ihrer Schule jemanden dafür zu finden, war schier unmöglich. Abends um 8 trennten sich die Beiden schließlich. "Gute Nacht, bis Morgen!" Miyako winkte und schwang sich auf ihr Fahrrad, dass sie die ganze Zeit geschoben hatte, um endlich nach Hause zu kehren. Aber mulmig war ihr bei dem Gedanken schon, ihrer Tante so spät entgegen zu treten, aber sie hatte vielleicht endlich eine Freundin! Das müsste Tante Michiko dann hoffentlich einleuchten.
 

Als Jin endlich zu Hause ankam, ließ sie die Tür hinter sich zu fallen und schlüpfte im Gehen aus ihren Schuhen, die sie mit einem Fuß zur Seite schob bevor sie die Wohnung ganz betrat.

Durch die vorherrschende Stille wusste sie, dass ihr Vater noch nicht von der Arbeit zurück war - was sie allerdings nicht sonderlich wunderte. Immerhin kam es sehr selten vor, dass er vor 11 Uhr abends Heim kam, dafür musste er erst um 10 in der Arbeit sein.

Trotzdem in guter Laune, schaltete sie den Herd ein und füllte Wasser in den Reiskocher. Während das Wasser erhitzt wurde, tänzelte sie zum CD-Player und schaltete diesen ein.

Zu ihrer Freude lief gerade "STEP you" von einer ihrer Lieblingssängerinnen. "One, Two, Three, Four, YOU AND ME...", sang sie mit, während sie ihre Hausaufgaben auf dem Tisch ausbreitete und begann sie zu machen. Die Hausaufgaben waren glücklicherweise nicht viel oder schwer und so war sie eine halbe Stunde später fertig und streckte sich am Boden aus. Wenig später war der Reis gar und Jin sah genussvoll zu, wie dieser in einer Soja-Sauce ertrank. "Lecker.", murmelte sie bevor sie auch schon begann die Portion mit den Stäbchen in ihren Mund zu schaufeln. Es war ein toller erster Tag gewesen! Und sie hatte schon eine Freundin!

Abrupt setzte sie sich auf. "Ach, richtig." Jin stand auf und lief in ihr Zimmer, wo sie den Wecker eine Viertelstunde früher setzte. Damit müsste sie rechtzeitig an der Schule sein um auf Miyako warten zu können.

Immer noch summend schlüpfte sie aus ihrer Uniform, die sie aufs Bett warf und schnappte ihr Nachthemd, bevor sie ins Badezimmer verschwand um eine lange und heiße Dusche zu nehmen. Als sie schließlich ins Bett sank, hatte sie das Gefühl, etwas Wichtiges vergessen zu haben. Doch sie konnte sich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern...



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2005-08-10T09:39:01+00:00 10.08.2005 11:39
Hehe,
ich mag dieses Kapi!^^
Und ich hab auch beide Mädels lieb!^^ Sie haben alle beide was sympathisches an sich!^^
Jin mag ich besonders, so wär ich auch gerne!^^
Hübsch und selbtbewusst! Tja, ähm...
Tarotkarten legen mach ich auch gelegentlich, aber nur zum Spaß!^^
Ich finde das gruselig, dass sie den Tod dieses 13jährigen Mädchen vorraussagt...und ich weiß nicht, ob ich an ihrer Stelle ihr die Wahrheit verschwiegen hätte...andererseits is sie echt noch so jung, aber trotzdem würd ich ein Auge auf sie werfen, um das zu verhindern!
Mal sehen, wie es mit ihr weitergeht...ich fürchte ja nicht gut, armes Mädchen *seufz*!

und Arg, wie ich solche blöden Kühe hasse, die auf anderen herumtrampeln! Die haben nur nichts besseres zu tun, als so aufzufallen, aber wenn sie ja schon das BELIEBTESTE Mädchen ist, versteh ich nicht so ganz, wieso sie andere ärgert, aber egal...ich mag sie ned...blöde Funsen! *grummel*
Ein Gutes hat sie aber gehabt! So haben sich die Mädels kennengelernt!^^ Andererseits hätten sich die beiden dann später wahrscheinlich eh im Klassenzimmer kennengelernt, aber so finde ich es eh besser!
Aber wehe die doofe Kuh macht noch mal Ärger!^^ Ich finde es übrigens total lieb, das Jin extra früher aufstehen will um Miyako zu beschützen!^^
Nur der Schluss gibt mir zu denken...was hat sie denn vergessen?! O.O Hoffentlich nichts Wichtiges!

Übrigens finde ich den Schreibstil total super!^^
Man kennt sich gut aus und ich hab nix zum Aussetzen!^^ *gg*
ich les auf jeden Fall weiter, die Story is spannend und außerdem will ich wissen, wie es mit dem Jungen weitergeht! *grusel*

Baba
Kathi
Von: abgemeldet
2005-06-22T18:19:31+00:00 22.06.2005 20:19
Ah, da sind wir auch schon.", lächelte sie der Mann an. "Ich hoffe du hast einen angenehmes Schuljahr.

Ahjo da bin ich wieder nur eine Kritik von mir. Ich habe es gestern noch vergessen zu sagen^^.

Ah, da sind wir auch schon.", lächelte der Mann sie an. "Ich
hoffe du hast ein angenehmes Schuljahr.

Es muss heißen "der Mann sie an" und "ein angenehmes Schuljahr"

2 kleine aber feine Fehler. Ich hoffe es stört auch nicht an dieser kleinen Kritik^^.

Und zum Schluss zur Geschichte. Ich finde es auch sehr gut gelungen wie ihr den kleinen Jungen beschreibt und was er denkt. Kinder denken anders, das habt ihr sehr toll hinbekommen ;-).
Von: abgemeldet
2005-06-21T20:57:48+00:00 21.06.2005 22:57
Jo, ich kann nur Ulysses nur zustimmen su bekommst 100% von mir ;D. Alles pass Perfekt zusammen Spannung,Dramatik,Charaktere wie sie denken und Verhalten.

Es ist eine Klasse Geschichte macht weiter so!!!!
Von:  Ulysses
2005-06-06T13:01:27+00:00 06.06.2005 15:01
Warum zum Donnerwetter kommentiert das hier eigentlich keiner?!
*beowulf überstreif* *fäuste ball* Wenn jetzt hier nicht bald ein paar Kommis eintrudeln, dann... sweet dreams! *ggggg* *pose*

Wirklich gutes Kapü ^^ Sehr gut sogar ^^ Nicht wirklich gruselig, wenn man von der Sache mit der Tarotkarte mal absieht, aber die Geschichte steht ja auch erst am Anfang und ein guter Prolog ist für eine gute Horrorstory unverzichtbar. Ich habt es toll hinbekommen, die beiden so unterschiedlichen Mädchen vorzustellen.
Sie passen echt gut zusammen, ein sehr interessantes Team ^^ Gegensätze ziehen sich ja eh an und wenn dann auch noch Übernatürliches im Spiel ist ^^

Ihr habt es wirklich drauf diesen Alltag sehr lebendig wirken zu lassen und bei dem Spruch "Alle Jungs hingen an ihren Lippen... oder zwischen ihren Beinen" habe ich total lachen müssen ^^ Weiß nicht ob ich den Wortlaut getroffen habe, aber es war klasse ^^

Das mit dem Lehrer und dem Magazin hat mich allerdings gewundert. Würde der wirklich einen Schüler fragen, ob er einen "Steifen" kriegt? Das könnte reichlich übel für ihn ausgehen. Ich meine, die Szene stört nicht wirklich, hab nur überlegt, ob das so sein könnte. ;-) Will auch nicht unnötig meckern *lol*

Auf jeden Fall ein tolles Kapü, das viel mehr Kommis verdienen würde!!! *auf nevan klimper* *g* Los!!! Kommentiert!!! *g* Let's rock ^^

*knuffs*
Euer Raffi ^^

PS: Das andere Kapitel wird auch bald kommentiert, muss mir aber jetzt erst mal was zu essen machen und ein bißchen für mein Referat pauken -_-


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