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Final Fantasy Two Realistics; The Worldportal

Part 1-5
von

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Die Entführung

Kapitel 4: Die Entführung

»Einige Zeit danach geschah es: Gott stellte Abraham auf die Probe.

"Abraham!" rief er.

"Ja?" Erwiderte Abraham.

"Nimm deinen Sohn," sagte Gott, "deinen Einzigen, der dir ans Herz gewachsen ist, den Isaak! Geh mit ihm ins Land Morija auf einen Berg, den ich dir nennen werde, und opfere ihn mir dort als Brandopfer!"«

Das 1. Buch Mose
 

Kim musste zugeben, dass dieser Rettungsversuch alles andere als einfach war. Natürlich war da die Sache, dass diese Ageguards stark sein sollten, aber in erster Linie mussten sie sich überlegen, wie sie beide überhaupt zur Goethestraße kamen, schließlich war Kims Motorrad kaputt und lag irgendwo im Wald, und ein Auto hatten sie nicht, da ihr Vater und Nicole mit dem Audi weggefahren waren.

Schon an der Straße machten sie halt und Kim musste sich prüfend umsehen, während Cloud mit verschränkten Armen neben ihr stand und ernst in die Dunkelheit starrte.

Nach einiger Zeit fragte er, wonach sich Kim umsah, und sie antwortete sofort, ohne ihn anzusehen »Nach einem Fahrzeug..«

»Du meinst, du möchtest es stehlen..« Erwiderte Cloud und sah sie mit einem Seitenblick an. Kim seufzte »Na ja.. ich würde es ausborgen nennen..«

»So wie das Motorrad?«

»Lass das meine Sache sein..« Kim ging über die Straße und steuerte direkt einen alten Käfer an. Kein besonders gutes oder schnelles Auto, aber es würde leicht zu knacken sein.

Sie umrundete das Auto einmal, um es einem prüfenden Blick zu unterziehen, dann wanderte ihr Blick kurz zu den beleuchteten Fenstern, aber die meisten der Leute dahinter, waren mit Fernsehgucken beschäftigt. Keiner würde Notiz von ihnen nehmen und der alte Käfer hatte wohl kaum eine Alarmanlage.

»Wir nehmen dieses Auto!« Sagte Kim entschlossen und begann damit über das Schloss des Wagens herzufallen. Cloud sah ihr dabei über die Schulter. Es schien ihm nicht wirklich zu gefallen, was Kim vorhatte, aber er sagte nichts und außerdem war dies ein Notfall.

Nach mehreren Versuchen hatte sie das Schloss geknackt und die Tür geöffnet.

Jetzt war nur zu Hoffen, dass der Schlüssel auch da war, wo Kim ihn vermutete. Sie hatte schon einmal einen alten Wagen aufgebrochen und damals hatte sie Glück gehabt, da sich der Autoschlüssel ebenfalls im Auto befand.

Cloud quetschte sich auf den Beifahrersitz und sah dann etwas unsicher zu Kim, die ebenfalls einstieg, die Tür schloss und nach den Schlüsseln suchte.

»Bingo!« Jubelte sie, nachdem sie den Schlüssel hinter der Sonnenblende gefunden hatte. Sie steckte ihn ins Zündschloss und drehte ihn um. Sofort erwachte der alte Käfer ratternd und rauchend zum leben.

»Schnall dich lieber an« Riet Kim dem Söldner und er befolgte diesen Ratschlag sofort.

Kim tat es ihm gleich, stellte den richtigen Gang ein und fuhr los.

Es dauerte etwas, bis das alte Gefährt beschleunigt hatte, aber das war immer noch besser, als zu Fuß zu gehen.

Cloud ließ während der ganzen Fahrt nichts von sich hören, nur einmal hörte man, wie er laut die Luft einsog, weil Kim nur ganz knapp an einem LKW vorbeigekommen war.

Kim war gewiss kein Naturtalent, was das Fahren anging, aber die vielen Motorradrennen hatten ihr schon so einiges Beigebracht, dumm nur, dass Autofahren etwas völlig anderes war.

Kim raste gerade mit verbotenem Tempo über eine Straße, als ihr ein Kreisverkehr sozusagen entgegensprang. Erschrocken ging sie in die Bremse, konnte noch so gerade das Auto zum stillstand bringen, ehe sie in das fordere Auto hineinfahren konnte.

»Bin ich froh, dass ich sonst immer mit Cid fahre..« Brachte Cloud heraus, woraufhin Kim leicht grimmig grinste »Beschwer dich nicht.. sonst fährst du gleich mal..«

Kim fuhr in den Kreisverkehr, missachtete die Vorfahrt eines anderen Wagens, der sich daraufhin mit einem wilden Gehupe beschwerte.

So sicher wohin sie eigentlich musste, war Kim sich nicht. Von ihrem Zimmer aus hatte alles ganz anders ausgesehen, es war ein Glück, dass die große Lichtsäule kaum zu übersehen war.

Sie fuhr einfach weiter darauf zu, dennoch hatte Cloud ihr geraten, etwas weiter abseits zu parken, damit sie sich anschleichen konnten, wie er es genannt hatte.

Also parkte Kim den Käfer ein paar Blocks von der Säule entfernt. Das Licht blendete hier noch stärker und war fast schon unerträglich.

Nachdem sie ausgestiegen waren, sagte Cloud ernst »Kim!« Sie sah ihn fragend an, und er fuhr fort »Wir dürfen nicht in das Licht kommen.. sonst..« Er redete nicht weiter, aber sein Blick verriet, was geschehen würde, wenn man dem Licht der Säule zu nahe kam.

Kim schluckte. Kam man in die Säule, würde man einfach verschwinden, als hätte es einen nie gegeben.

Sie nickte langsam und ging dann los, gefolgt von Cloud.

Etwas eingeschüchtert war sie schon, schließlich wusste sie nicht, was genau sie erwartete, wenn sie am Ort des Geschehens angekommen war.

Sie fing an flacher zu atmen, wodurch ihr Herz etwas schneller schlug. Es war das gewohnte Gefühl der Angst, welches sie des öfteren begleitet hatte, aber jetzt war sie wieder richtig stark, da die Erkenntnis wieder inmitten eines neuen Abenteuers zu sein, sie traf wie ein Vorschlaghammer.

Trotzdem gab sie sich alle erdenkliche Mühe ihren Mut zu behalten.

Cloud ging ruhig neben ihr her, aber seine Augen wanderten mal hier, mal dorthin, um die Umgebung zu sichern, und auch er war trotz aller Mühe ruhig zu wirken höchst angespannt.

Das grüne Licht wurde langsam immer intensiver. Es waren nur noch zwei Häuserblocks die sie von der Säule trennten.

»Was.. äh.. was genau erwartet uns eigentlich..?« Fragte Kim schließlich und sah zu Cloud hoch, der nicht zurücksah, sondern sprach, während er weiterhin Richtung Säule starrte »Ich weiß nicht genau... wenn wir Glück haben, ist es nur einer von den Vieren... wenn wir Pech haben, sind es alle Vier..«

»Und das würde bedeuten?«

»Das würde bedeuten, dass wir in weniger als eine Minute tot wären, wenn sie uns bemerken, schließlich kennen sie mich schon aus meiner Zeit..« Er schwieg kurz und fügte dann hinzu »Ich hab gegen ihren Anführer gekämpft.. ein Kerl namens Sedas.. und ihm dabei eine Narbe übers rechte Auge verpasst, deswegen kann er es nicht mehr öffnen.. weshalb er mich unbedingt töten will..« Cloud zuckte mit den Schultern und verschränkte die Arme.

Kim musterte ihn knapp und schürzte dann die Lippen »Der Anführer?«

»Ja.. du hast ihn gesehen..«

»Hab ich?«

Cloud nickte »Er ist derjenige mit Endless Leviathan..«

Kim erinnerte sich an die Gestalt, die mitten auf der Straße stand und hinter der dieses drachenähnliche Geschöpf gewesen war. Also war dies der Anführer der Ageguards gewesen?

Dann wussten sie wirklich wer Kim war und was sie beherbergte, die Frage war nur, was sie beabsichtigten zu tun.

Kim und Cloud betraten die Straße, in der sich die Säule befand.

Kim starrte sie erschrocken an- so gut es ging zumindest, da sie grell war und blendete.

Das Licht befand sich knapp neben dem Haus, in dem der Freund ihres Vaters wohnte und dort, wo die Dinge das Licht berührten, war nichts weiter als schwärze. Tiefe, unendliche schwärze, wie ein Loch ohne Boden.

Mehrere Streifenwagen der Polizei waren ebenfalls hier und die Beamten starrten die Lichtsäule ebenso fassungslos an, wie die vielen Passanten, die aus den Häusern in der Umgebung gekommen waren und etwas entfernt der Säule standen.

Sah man allerdings genauer hin, waren ihre Blicke gar nicht an die Säule gehaftet, sondern an das schattenhafte Monster, welches sich an ihr hochwindete und mit roten Augen zu den kleinen Menschen runtersah. Es war Leviathan.

»Auch das noch..« Nuschelte Cloud neben Kim und sah zu dem Geschöpf hoch »Es ist Sedas..«

Kim sah sich nach dem Jungen um, konnte ihn aber nirgends entdecken, deshalb versuchte sie wenigstens ihren Vater unter all diesen Menschen zu finden, was ihr sogar gelang. Er stand mit Nicole ca. zehn Meter von der Lichtsäule entfernt und starrte mit offenem Mund auf das riesige Schlangenwesen.

»Cloud! Da ist mein Vater!« Rief Kim aus und rannte los, ohne eine antwort von dem Söldner abzuwarten.

»Papa!« Rief Kim aus und blieb knapp vor ihrem Vater stehen, der sie ungläubig musterte.

»Kim..« Begann er langsam »Wie..?«

»Egal jetzt! Wir müssen hier weg! Das Licht.. es ist gefährlich!« Sagte Kim rasch und packte ihren Vater bei der Hand, um ihn wegzuziehen, aber er rührte sich nicht, sondern starrte weiterhin auf die Säule und wurde dabei noch eine Spur blasser.

Ein spitzer Schrei ließ Kim herumfahren.

Viele Leute stoben auseinander und benehmen sich bei ihrer Flucht wie verschreckte Zebras.

Der Grund dafür war Cloud. Er hatte sein Schwert gezogen und sah zu Sedas. Der blasse Junge, mit den zerzausten Haaren und der langen Narbe über dem rechten Auge stand direkt vor der Lichtsäule und- Kim stockte der Atem- hatte Niklas in seiner Gewalt.

»Niklas!« Schrie Nicole und starrte fassungslos und panisch zu dem, was sich ihr zeigte.

Kim sah einen Moment entgeistert zu ihnen, dann rannte sie zu Cloud, der sich mit einem herrischen Blick dazu brachte stehen zubleiben.

Kim wollte etwas sagen, aber dann fiel ihr Blick auf Sedas, der den weinenden Niklas festhielt. Wie hatte er es geschafft den Jungen zu entführen?

»So sieht man sich wieder..« Begann der bleiche Junge, in einer Stimmlage, die Kim einen kalten Schauer über den Rücken jagte.

»Lass den Jungen los..« Sagte Cloud ungerührt und zeigte ganz klar, dass er bereit war, anzugreifen, wenn es sein musste.

»Cloud! Du kannst nicht angreifen! Niklas könnte dabei-«

»Richtig! Hör lieber auf das, was Kim sagt, Cloud..« Unterbrach Sedas sie und fixierte sie dann kurz mit einem prüfendem Blick.

Kim verspürte dabei ein jähes stechen im Bauch und sofort schnellte ihre Hand an ihren Bauch. Entsetzt sah sie den Anführer der Ageguards an, der sich jetzt aber lächelnd abwand und Niklas etwas fester an sich drückte »Der Kleine ist außerordentlich wichtig für mich.. das müsst ihr verstehen.. deshalb muss ich ihn auch mitnehmen, so leid es mir tut..«

»Was hast du vor?« Fragte Cloud und machte die Augen zu schlitzen, aber Sedas grinste ihn nur teuflisch an, ohne zu antworten.

Die Polizei war wohl der Meinung, dass sie nun eingreifen mussten. Sie formierten sich hinter ihren Wagen und zielten mit ihren Pistolen auf den blassen Jungen.

»Lassen sie das Kind los und lege sie dann die Hände hinter ihren Kopf, dann wird ihnen nichts geschehen!« Forderte eine Stimme aus einem Megaphon, doch Sedas lachte nur- kein schönes Geräusch.

Kim sog die Luft ein und sah entgeistert zu den Polizisten. Sie ahnte etwas. Etwas, was nicht erfreulich war.

»Weg da! Haut ab!« Schrie sie lauthals und wollte zu den Polizeiwagen rennen, doch kurz bevor sie ankam, durchfuhr ein gleißender, goldener Lichtstrahl die Autoreihen und zog eine riesige Explosion mit sich.

Es war Endless Leviathan. Sedas hatte die Hand erhoben und das riesige Geschöpf hatte die Polizisten angegriffen.

Sollte es vorher noch nicht geherrscht haben, herrschte das reinste Chaos jetzt. Die Menschen rannten schreiend und in Panik versetzt durcheinander, waren sich dabei nur selbst im Weg und es geschah öfters, dass jemand überrannt wurde.

Autos flogen, von der Wucht der Explosion mitgerissen, durch die Luft und endeten in einer heißen Feuerkugel, die auf die Straße krachte.

Kim schrie laut auf, konnte noch so gerade einem Auto ausweichen, dass angeflogen kam und sich einigermaßen durch die Menschenmenge zwängen.

»Papa! Wo bist du?« Schrie sie, aber es ging in den anderen Geräuschen unter.

Kim sah sich hektisch nach ihm um, konnte aber nur flüchtende Körper ausmachen, von denen einer sie jetzt sogar umrannte.

Mit einem Schrei zog Kim schützend die Arme vor ihr Gesicht, um sich vor den Aufprall schützen zu können. Der Aufprall auf den harten Stein drückte ihr die Luft aus den Lungen und machte sie einen Moment lang benommen.

Zitternd kam sie wieder auf die Beine. Mit wankenden Schritten nahm sie Kurs auf die Lichtsäule, wo sich immer noch Sedas, Cloud und Niklas befanden.

Öfters wurde sie niedergetrampelt, aber irgendwie schaffte es Kim immer wieder auf die Füße. Schließlich erreichte sie Cloud und stellte sich schwer atmend neben ihn.

»Was.. was soll das..?« Fragte sie nach Luft ringend. Sedas schloss das eine Auge und grinste, während Niklas versuchte sich weinend und schreiend aus seinen Griff zu winden.

»Keine sorge.. du wirst schon noch sehen..« Der Junge strich sich durchs Haar und öffnete dann sein linkes Auge wieder »Ich muss nun gehen.. wir verschieben unseren Rückkampf..«

»Nein! Halt! Niklas!« Rief Kim aus und rannte auf Sedas zu, der sie durchdringend ansah. Wieder verspürte Kim ein stechen im Bauch, nur war es dieses mal viel heftiger als das zuvorige. Sie verzog das Gesicht und kam ins stolpern, wodurch sie hinfiel.

Kim rang nach Atem, während Sedas grinsend den Kopf schüttelte und Leviathan ein Handzeichen gab. Das Ungetüm brüllte auf und senkte den Kopf, damit sein Herr und Meister aufsteigen konnte, dann verschwand es in der Nacht, genau wie die Lichtsäule, die nur ein tiefes Loch von der Umgebung zurück ließ, die einst dort gewesen war.

Vor Kims Augen machten sich dunkle Schleier bemerkbar, sie merkte nur noch, wie Cloud sie an der Schulter berührte, dann trat sie weg.



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