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Grandia II

Die ganze Geschichte
von

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Arbeit ist Arbeit!

Eine Gruppe Mädchen, gekleidet wie Schwestern der Kirche, reden mit ein Paar Dorfleuten. Elena kniet sich zu dem Kleinen Jungen herunter. "Sei immer schön artig und hör auf deine Eltern, ja?" Lächelnd erwidert dieser: "Ist gut, Miss Elena!" Tessa, Elenas Freundin mischt sich ein. "Komm schon, Elena, wir müssen gehen! Vater Carius wollte uns doch noch sprechen." Elena nickt. Sie geht zu Tessa, Ismene und den anderen beiden. "Auf wieder sehen!" Der Kleine Junge winkt ihr freudig nach: "Auf wieder sehen, Miss Elena!"

Die fünf Schwestern machen sich auf den Weg zurück nach Carbo, dem Dorf in dem sie leben. Keine von ihnen scheint älter als 18 zu sein. "Was glaubt ihr, möchte Vater Carius von uns?" "Vielleicht hat es etwas mit den Monstern zu tun, die in letzter Zeit hier auftauchen?" wirft Ismene ein. "Wahrscheinlich... Vater hat die letzten Tage häufig mit den Dorfbewohnern darüber geredet..." Tessa weiß gut bescheid, immerhin ist sie die Tochter von Vater Carius, dem Dorfpfarrer.

Als die Mädchen gerade über die Brücke zum Dorf gehen, fliegt etwas auf sie zu. Ein großer Falke! Er fliegt so knapp unter der Brücke hindurch, dass diese beginnt zu wanken. Kreischend halten die Schwestern sich an den Seilen der Brücke fest! Tessa, die sich als erste wieder gefangen hat, schreit dem Vogel nach: "Hey, was soll der Mist! Pass gefälligst auf, wo du hinfliegst!!" Doch der Falke ist mit dem Gepäck, das er an einem Seil getragen hat, schon zwischen den Bäumen des umliegenden Waldes verschwunden.

Ismene fragt etwas verwirrt in die Runde: "Was hat der denn an seinen Beinen gehabt?" "Das war ein Seil!" Aber was hing da dran?" fragt Ismene weiter. Elenas Augen bekommen einen Ausdruck von Angst: "Ich glaube... das waren... Granaten..." Geschockt sieht sie Tessa an. Diese winkt ab. "I wo. Das waren nur dunkle Kugeln. Vielleicht Säckchen mit Geld oder Flaschen mit Wasser, die er seinem Besitzer bringt." Alle nicken erleichtert. Die Mädchen helfen sich gegenseitig auf und setzen ihren Weg fort. Nur Elena dreht sich noch mal um und blickt missmutig in die Richtung, in der der Vogel verschwunden war.
 

Von einer Felswand ist ein Seil herabgelassen. Jemand hält sich daran Fest und stützt sich an einem Vorsprung ab. Es ist ein Junge, dunkel gekleidet, mit einem großen Schwert, welches er auf dem Rücken trägt. Er muss um die 17 Jahre sein. Sein braunes Haar steht ihm nach allen Seiten ab. Gespannt blickt er nach Unten, wo ein grässliches Echsenwesen einige Kisten zu bewachen scheint.

"Lass mich jetzt bloß nicht hängen, Skye..." murmelt er leise vor sich hin. Ein Steinchen löst sich und fällt zu Boden. Direkt neben dem Echsenwesen. Dieses zuckt kurz zusammen und will gerade nach oben sehen, als noch drei weitere Echsen aus dem Wald gelaufen kommen. Der Junge, der nicht mal mehr gewagt hatte zu atmen, aus Angst, entdeckt zu werden, ist nun erleichtert.

Die Echsen scheinen sich zu beraten. //Los Skye, na mach schon!// ungeduldig blickt der Junge in Richtung Wald und hält nach dem verabredetet Zeichen Ausschau.

Da!

Zwischen den Bäumen, weit im Wald scheint etwas zu explodieren! Die Echsen schrecken auf. Noch eine Explosion! Eine der Echsen rennt in die Richtung. Die dritte Explosion! Noch zwei weitere Echsen folgen der ersten nach.

Das war das Zeichen. //Na dann los!//

Blitzschnell lässt der Junge das Seil los und springt neben der letzten Echse auf den Boden. Diese weiß gar nicht, wie ihr geschieht. "Jetzt bist du dran, Monster!" Gerade als die Echse ihre Keule schwingen will, trifft sie ein gezielter Schwerhieb. Wankend geht sie zu Boden. Der Junge wühlt in den Kisten, schnappt sich etwas und will gerade zu seinem Seil zurückklettern, als die drei übrigen Echsen wieder auf die Lichtung rennen. //Argh! Verdammt es hat nicht ganz gereicht!// Ohne lang zu überlegen Pfeift der Junge zwischen den Fingern. "Skye! Komm her, verdammt!" Noch bevor der Junge seinen Satz beendet hat, bricht der große Falke aus dem Geäst der Bäume hervor.

Der Junge packt den Vogel an den Beinen und lässt sich von ihm davontragen.
 

Ein gutes Stück weiter sinkt der Vogel langsam ab. "Ryudo, ich kann nicht mehr!" "Halt den Mund und flieg, dummes Vieh!" bekommt er von dem Jungen zurückgeschmettert, aber das scheint nicht viel zu bringen. Beide stürzen in die Äste des nächsten Baumes und Fallen dann nach unten in ein Gebüsch.
 

Es ist Abend geworden. Ryudo und sein Freund Skye stehen auf einem Waldweg und unterhalten sich mit einem Dörfler und dessen Tochter. "Ich habe meine Arbeit erledigt, oder nicht?!" "Ja, auf deine eigene, grausame Weise!" gibt der Alte forsch zurück. "Vater! Sei nicht so unfreundlich!" versucht das Mädchen sich einzumischen. "Immerhin hat er dir die Besitzurkunde zurückgebracht!" "Ja. Und er hat den Anführer der Echsen getötet. Dank ihm haben wir jetzt drei Krater im Waldboden!!" verächtlich wirft der Dörfler einen Beutel mit Geld vor Ryudos Füße. Dieser hebt ihn auf. Er dreht sich um und geht. "Arbeit ist Arbeit. Das ist es was es heißt ein Geohund zu sein." Er hebt noch mal kurz die Hand zum Abschied ohne sich umzudrehen und verschwindet im Wald.

Skye sitzt auf seiner Schulter. "Ach, Ryudo! Es ist gut Arbeit zu haben! Du solltest nicht immer so unfreundlich sein." "Pah. Das ist meine Art. Akzeptier es, oder verschwinde." Skye ignoriert diesen Satz. Nach einer Weile des Schweigens fängt er wieder an: "Aber das Mädchen war hübsch nicht wahr?" Ryudo antwortet, ohne sein Gesicht zu verziehen: "Ich brauche weder sie, noch alle anderen ach so lieben Weiber, finde dich damit ab."
 

Auf ihrem Weg durch den Wald kommen sie auf eine Lichtung. Nur ein abgestorbener Baum scheint dort zu stehen. An einem Ast der weit nach unten hängt, ist stück Pergament befestigt.

"Ryudo... es sieht aus als hätten wir einen neuen Job..." Skye nickt in Richtung des Pergaments. "Vergiss es Skye. Mir tut von unserem letzten Job noch alles weh. Lern mal richtig fliegen und dann sehen wir weiter." Sauer erhebt der Falke sich von Ryudos Schulter und beginnt wild auf dessen Kopf einzuhacken. "A - AU - AU - AU! Hey! Skye, ist ja gut! Lass den Mist!" Der Vogel lässt sich auf dem Ast nieder. Ryudo beginnt ein wenig schief zu grinsen. "Es ist gut, Arbeit zu haben..." Vorsichtig löst der Geohund das Pergament ab und rollt es auf.

Er beginnt zu lesen:
 

"An Mister Ryudo
 

Die Kirche in Carbo möchte Ihre Fähigkeiten in Anspruch nehmen. Es geht um die Aufgabe eines Leibwächters. Wir bieten gute Bezahlung nach getaner Arbeit.

Näheres erfahren Sie in der Kirche von Carbo."
 

Ungläubig fasst Ryudo sich an den Kopf. "Ein Job mit Granas, wie?" Skye antwortet, wissend wie sehr Ryudo die Kirche abwertet: "Arbeit ist Arbeit!"

Mit einem lang gezogenen Seufzer willigt Ryudo ein. "Du hast recht... auf nach Carbo!"
 

Ein Stück weiter, am Ende der Lichtung befinden sich einige Wasserfälle. Immer wieder bleibt Ryudo stehen um einen Schluck des frischen Wassers zu trinken. Nach einiger Zeit kommt er an eine Felswand. Er blickt hinauf. "Ganz schön hoch... Skye, such du nach einer Aufstiegsmöglichkeit, ich ruhe mich solange hier aus." Gemütlich lässt Ryudo sich neben der Felswand ins Gras fallen. Er ist gerade eingenickt, als ihn von oben ein kleines Steinchen am Kopf trifft. Schlaftrunken sieht er nach oben. "Hey, Schlafmütze! Da hinten ist eine Leiter, also schwing dich hier hoch!" "Ich komm ja schon..." Nörgelnd sucht Ryudo nach der Leiter und findet sich auch schon nach kurzer Zeit.

Nachdem er endlich oben angekommen ist, sieht er sich um. "Ah, da hinten liegt Carbo! So weit ist es ja nicht mehr, das ist heute noch zu schaffen." Zur nächsten Hängeleiter schlurfend, stößt der Geohund mit dem Fuß gegen etwas. Er hebt es auf. "Was ist das?" "Sieht mir ganz nach einem Blizzard-talisman aus." Antwortet Skye sogleich. "Na so was kann ich gut gebrauchen!" schnell stopft Ryudo das kleine Ding in seinen Rucksack und klettert die Felswand wieder hinunter.
 

Nach dem er ein gutes Stück gegangen ist, vernimmt Ryudo ein Rascheln. Vorsichtig schleicht er sich an. Da entdeckt er auch schon den Ursprung des Raschelns. Eine gefleckte Riesenspinne! Fies grinsend zieht Ryudo sein Schwert. "Das hässliche Vieh mach ich alle!" Mit einem lauten Schrei springt er aus dem Gebüsch und stürzt sich auf das hüfthohe Untier.

Er wirft die Spinne mit einem heftigen Schlag zurück und verteidigt sich sodann gegen ihren, darauf folgenden Angriff. Die erhaltenen Kratzer ignorierend holt er ein weiteres mal aus und schlägt zu. Die Spinne zuckt noch kurz und bleibt dann reglos liegen.
 

"Na also. So was ist gutes Training!" Ohne dem Wesen noch einen Blick zuzuwerfen geht Ryudo weiter. "Je später es wird desto mehr Monster scheinen in letzter Zeit aufzutauchen... Ob das auch in anderen Gegenden so ist, Ryudo?" Der Falke sieht seinen Freund an. "Vermutlich. Ich denke sogar, dass viele Gegenden noch um einiges schlimmer dran sind, als Carbo." Ryudos Blick hat seinen Glanz verloren. Auch wenn er sich nach außen so gibt, als würde er die Monster nur aus spaß töten, weiß er doch genau, wie schlimm es im Moment zugeht, und dass jedes Monster weniger eine enorme Erleichterung für die Welt bedeutet. Darum hatte er vor langem beschlossen, jedes Monster zu töten, das seinen Weg kreuzt.
 

Als Skye und Ryudo um eine Ecke biegen, entdecken sie eine Truhe. "Hey! Da muss eine Menge Zeugs drin sein!" Ryudo rennt sofort hin. Skye schreit ihm nach: "Nicht, Ryudo! Das ist bestimmt eine Falle!" Kaum hat Ryudo den Deckel der Kiste berührt, springt ihn eine weitere riesige Spinne an. "Verdammt!" Er schafft es gerade noch, sein Schwert zu ziehen und damit den Angriff des Monsters abzublocken. "Na warte, du!" Während die Spinne sich auf einen weiteren Angriff vorbereitet konzentriert sich Ryudo. Dann reißt er die Augen wieder auf. Innerhalb von wenigen Augenblicken steht er vor dem Spinnenwesen. "Tenseiken Slash!"

Die Spinne zerfällt in zwei Teile. Kurz verschnaufend wischt Ryudo das Blut von der Schwertklinge. Danach kniet er sich vor die Truhe und bricht das schloss auf. Darin findet er neben einer Handgranate und Wundsalbe auch noch eine Flasche mit rötlichem Inhalt. "Wow! Yomis Elexir!" Erstaunt betrachtet Ryudo die Aufschrift. Skye blickt ihm über die Schulter. "Bewahr das gut auf! Das Elexir, das Yomi, der Zaubermeister braut, kann Leute heilen, auch wenn sie im Kampf so schwer verletzt werden, dass sie in Ohnmacht fallen! Es hat schon vielen Menschen das Leben gerettet!" Ryudo nickt. "Ja, davon habe ich auch gehört..." Sorgsam packt er die Fundsachen in seinen Rucksack und setzt seinen Weg fort.
 

Schon nach wenigen Minuten steht er vor dem Dorftor von Carbo.

Er geht in das Dorf hält aber gleich inne. Gleich neben dem Tor stehen einige Schwestern Granas'. Es sind Elena, Tessa, Ismene und ihre beiden Freundinnen. Alle sind ähnlich gekleidet, mir blauer Hose, die bis zu den Knien reicht, einem weißen kurzärmeligen Oberteil und einer art geteiltem Rock, der zusätzlich noch ihre Hüften ziert. Nur Elena unterscheidet sich von ihnen, denn sie trägt zusätzlich noch eine wallende Schleife und ein Band um den Kopf, statt einer Mütze, wie die anderen Schwestern sie tragen.
 

Die Mädchen haben ein aufgeregtes Gespräch und Ryudo kann nicht widerstehen ihnen zuzuhören.

"Wir vier müssen bald los..." meint Tessa traurig. Elena erwidert aufgeregt: "Aber warum kann ich nicht mit euch gehen? Warum brauche ich einen Leibwächter?!" "Weil deine Rolle wichtiger ist als unsere..." "Und warum kannst du nicht mein Leibwächter sein?" Tessa drückt Elenas Hände. "Wir bereiten alles für die Zeremonie vor, hab keine Angst. Wir sehen uns ja dann wieder." Ismene drängt zum Aufbruch: "Tessa, komm, wir müssen los!" "Ja..." Tessa sieht Elena noch mal eindringlich an. "Elena, geh du wieder zur Kirche. Es ist zeit für den Gottesdienst!" Ismene zieht Tessa an der Hand und zu den anderen. "Bis dann..." traurig winkt Elena den Schwestern nach.
 

Die Frau von Pfarrer Carius, die alles mit angesehen hatte, legt Elena die Hand auf die Schulter. "Komm, lass uns zurück gehen." Elena nickt.

Als die beiden aus Ryudos Blickfeld verschwunden sind, wendet er sich an einen Dörfler. "Hey... Was genau machen diese Mädchen da? Stürmen sie durch deine Tür und prügeln die Nächstenliebe aus dir raus?" "Aber nein!" antwortet der Dorfbewohnen schnell, "Draußen im Wald steht ein Turm. Sie gehen dort hin um böse Geister auszutreiben. Wir sind froh, die Schwestern zu haben!" "So?" Ryudo sieht ihn etwas ungläubig an. "Tags über ist ja alles in Ordnung, aber seit einiger Zeit tauchen nachts schreckliche Monster auf!" Ryudo schüttelt den Kopf. "Und du glaubst, dass die Mädchen euch beschützen? Na ja... wie auch immer. Was ist eigentlich mit dem Mädchen, das zurückgeblieben ist?" Der Dörfler lächelt. "Miss Elena? Sie ist eine von Granas Songstress, sie hat eine wundervolle Stimme und singt und herrliche Lieder. Du kannst sie ja noch dem Gottesdienst mal besuchen! Aber ich sage dir, wenn es dunkel geworden ist, gehe nicht aus dem Dorf! Das ist sehr gefährlich!!" Ryudo zuckt mit den Schultern. "Die brauchen einen Leibwächter um Geister zu vertreiben? Na mir soll's recht sein."
 

Ryudo geht in das Gasthaus von Carbo um sich ein wenig vom Weg zu erholen. "Skye, wir sehen uns nachher mal diese Kirche an."



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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2014-07-03T17:02:10+00:00 03.07.2014 19:02
Super ♥ Ich liebe Grandia 2 ♥


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