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Einsamkeit, ist es das...

von

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Kapitel IX

so da bin ich wieder und hab euch auch schon kapi neun mitgebracht- gsd festplatte von daheim wieder gesehen habe deswegen da bin mit neuem alten kapi - mein deutsch war auch schon definitiv besser aber ihr versteht hoffentlich was ich meine *smeil* kapi 10 ist noch ein wenig in arbeit kommt aber gut vorann, man wird sehen so gegen mitte märz wenn nicht schon früher weil meine muse mich zurzeit liebt *^_______^*

enjoy und über kommis würd ich mich freuen
 

Kapitel IX
 

Fünf Minuten vor sechs schlug Duo die Augen auf. Woher er wusste wie spät es war? Seine innere Uhr sagte es ihm. Weder Heero noch er brauchten einen Wecker, wenn sie zu Missionen aufbrachen. Ihr Körper war darauf trainiert- sie waren darauf trainiert.

Er fertigte sich gedanklich noch eine ‚to do’ – Liste an und wartete darauf das sein Kreislauf in die Gänge kam. Aufspringen und den Tag starten war nun mal nicht drin.

Just in dem Moment, in welchen seine innere Uhr ihm sagte dass es sechs ist und er sich unter Heeros Hand herauswinden wollte, wurde jene auch schon weggenommen. Skeptisch beobachtete er Heero für einen Augenblick.

„Ruhiger, gleichmäßig tiefer Atem, geschlossene Augen, und soweit ich das sehen und beurteilen kann einen normalen Ruhepuls- verdammt wie macht der Kerl das. Er kann doch nicht schlafen und gleichzeitig wissen das ich jetzt aufstehe und er erst in fünfzehn Minuten… Ok, bedenkt man von wem ich hier denke wäre es möglich aber trotzdem…“, überlegte Duo während er das Bett über das Fußende verließ. Nachdem er sich angezogen hatte, ging er noch einmal zu Heero ans Bett. Vorsichtig ließ er seine Hand über die ihm zugewandte Wange streicheln. Er achtete auf die kleinste Regung in dem schlafenden Gesicht. Als er keine wahrnahm ließ er seine Hand Richtung Hals wandern. Dort ließ er sie abermals einige Sekunden liegen, ehe er sie mit einem Ruck wegnahm und in seiner Hosentasche verschwinden ließ. Er lächelte ein wenig: „Ich weiß, dafür werde ich noch bezahlen müssen, aber mein Gefühl… Heero… ich kann nun mal nicht aus meiner Haut.“

Dann machte er sich auf den Weg in die Küche. Dort stellte er sich ein Häferl Milch in die Mikrowelle und schaltete für die anderen die Kaffeemaschine an. Dann machte er aus seiner Milch mit Hilfe des Kakaopulvers seinen morgendlichen Wachmacher und begann sich einen kleinen Imbiss zu richten. Zehn Minuten bis halb sieben, Heero war vor fünf Minuten aufgestanden. Was dieser wohl noch alles zum Vorbereiten hatte? Duo hatte ein komisches Gefühl in der Magengegend, es kam nicht oft vor, dass er nicht genau über Heeros Pläne informiert war. Aber diese Situation hatte er ja wohl eindeutig sich selbst zuzuschreiben.

Kontrollierend sah er sich noch einmal um: seine Tasse hatte er abgewaschen und auf das Trockengestell gehängt, den Teller und das Messer hatte er zwar von den Bröseln befreit, aber für die anderen stehen lassen, seine Jause hatte er in der Hand. Eigentlich hatte er alles. Er wusste wenn er um sieben aufbrechen würde, würden die anderen noch einmal schnell mit Heero ihre Pläne durchgehen, da und dort einiges nachfragen und einiges korrigieren und dann ebenfalls aufbrechen. Er hatte nichts vergessen, war gut vorbereiten und trotzdem hatte er dieses unangenehme Gefühl. Etwas würde schief gehen! Er wusste nur nicht bei wem, und das machte ihn nervös.

Er versuchte das Gefühl zu unterdrücken, drehte sich zur Tür und sah sich mit Wufei konfrontiert. Einem sehr müden, unausgeschlafenen Wufei. Sofort schlugen all seine Alarmglocken aus.

„Mein Gott, Wufei…“
 

Wufei hob den Kopf als er seinen Namen hörte.

„Sehr schön Maxwell, es hat nur fünf Jahre gedauert bis du dir auch endlich meinen Namen gemerkt hast“, meinte er dann halbherzig. Er musste wirklich schrecklich ausschauen wenn Duo in mit seinem richtigen Vornamen ansprach. Wahrscheinlich trotzdem nur halb so schrecklich wie er sich fühlte.

„Hast du nicht geschlafen? Dir ist schon bewusst was du heute leisten musst, ich meine du vergisst deine Pflicht-?“

„Nein Maxwell, ich weiß dass ich heute für den großen Meister ein Ablenkungsmanöver veranstalten darf, und genau dass werde ich auch machen, beruhigt?“

„Nein nicht wirklich, Wu- chan.“

„Bitte Maxwell, nicht in aller Früh, an diesem Morgen. Ich habe ganz andere Sorgen als mich über deine Unfähigkeit dir meinen Namen zu merken aufzuregen. Außerdem solltest du schauen, dass du nicht zu spät kommst, es ist bereits fünf nach halb sieben.“

„Ich bin schon so gut wie weg, ABER Wufei, bitte gib auf dich Acht. Wir brauchen dich, und du bist unser Freund. Wenn du dich nicht innerhalb von zwölf Stunden bei Heero meldest, gehe ich dich suchen, und ich werde dich finden, dass kannst du von mir schriftlich haben.“

„Zwölf Stunden, verstanden“, war alles was Wufei noch antwortete ehe er sich einen Tee aufstellte. Nach Kaffe war ihm im Moment nicht zumute. Jedoch wenn er es genauer betrachtete war ihm nach gar nichts zumute. Er hatte schlecht geschlafen. Immer wieder sah er Ereignisse aus seiner Kindheit, welche er schon vergessen glaubte. Es war ein Alptraum gewesen.

Und Heero würde von seinem momentanen Zustand doch weniger begeistert sein als Duo. Nur dass sich dies nicht in Sorge sondern in Missfallen äußeren würde. Das konnte noch heiter werden.
 

Quatre und Trowa lagen schon eine Zeit lang wach im Bett, schauten aus dem Fenster und hingen ihren Gedanken nach. Unter der Decke war es angenehm warm, außerdem hatte Quatre sich bei Trowa eingekuschelt. So lagen sie hintereinander, genossen die letzten ruhigen Minuten.

Nach einiger Zeit meinte Trowa dann doch ein wenig drängend: „Wir sollten aufstehen, es ist halb sieben und ich wollte vielleicht noch Duo abfangen und…“

„Natürlich du hast Recht, zudem Heero nicht begeistert sein wird, wenn wir nach ihm in der Küche sind“, antwortete Quatre leise, entspannt. Es war ihm bewusst, dass es Trowa unheimlich schwer fiel Duo seine Familie anzuvertrauen, aber keiner konnte so leicht in ein Gebäude eindringen und unbemerkt bleiben wie Duo. Natürlich, ging es um eine Undercover- Mission wäre Trowa die erste Wahl gewesen. Niemand übertrifft Trowa in diesem Gebiet. So hatten sie alle Stärken und Schwächen und das wussten sie alle. Dennoch schaffte es Heero die Missionen immer so zu planen, dass ihre Stärken zur vollen Entfaltung kamen und ihre Schwächen dadurch ausgeglichen wurden. Quatre spürte wie sich Trowa umdrehte und dann dass Bett verließ, nun es war wohl Zeit aufzustehen und sich vorzubereiten.
 

Heero war pünktlich aufgestanden. Seine Sinne sagten ihm, dass ihm irgendwas fehlte, aber er konnte sich darauf keinen Reim machen und beschloss deswegen dieses Gefühl zu ignorieren. Als er frisch geduscht und angezogen um zehn vor sieben die Küche betrat waren alle bis auf Duo versammelt. Letzte Besprechung vor dem Hit.

Er nahm sich eine Tasse Kaffee, lehnte sich gegen die Anrichte und nickte den anderen auffordernd zu, Quatre erhob als erstes das Wort: „Laut meinen genauen Berechnungen dürften die vier Ziele nicht mehr als sechs Stunden in Anspruch nehmen, ich würde danach noch gerne an einer Sitzung der Wirtschaftsvereinigung teilnehmen?“

„Wann und wo?“, fragte er hart zurück, irgendwie gefiel ihm diese Idee nicht wirklich. Es war zu gefährlich, zu viele Ziele zu wenig Zeit. Wenn Quatre ins straucheln kam, passierten ihm zu viele Fehler, da er dann dazu neigt zu emotional zu handeln. Und Heero wusste, dass Quatre das genauso wusste, wie er.

„Sie startet um fünfzehn Uhr, in der nächsten Stadt von hier. Also eineinhalb Stunden nach meiner Rücker.“

„Ich bin dafür, dass du die sieben Stunden voll ausnützt und dich eben nur eine halbe Stunde vorbereitest, wir beide wissen was passiert wenn du unter Stress stehst, und du solltest nicht den Fehler machen OZ zu unterschätzen. Wenn alles glatt geht spricht nichts dagegen, dass du daran Teil nimmst.“

Quatre nickte. Was sollte er dazu auch sagen? Er wusste leider zu gut worauf Heero hinwies und er wusste auch zu gut dass dieser Recht hatte.

Trowa hatte nichts zu beklagen. Heero hatte alles gut durchgeplant, ihm sogar etwas Zeit im petto verschafft, die Anweisungen waren klar formuliert und er wusste dass er mehr Munition als normalerweise braucht mitnehmen musste, da ihre Kontakte in Kanada äußerst beschränkt waren. Wufei hingen hatte einiges zu sagen. Von ‚du weißt gar nicht was du mir damit angetan hast’ bis ‚du bist absolut gedankenlos in diese Pläne gelaufen’ war alles dabei. Schade nur dass dies nicht sehr viel mit der Mission zu tun hatte und somit nicht nur verschwendete Liebesmüh wäre sondern auch etwas was Heero absolut unberührt lassen würde. Manche Leute hatten eben einfach Pech.

Nachdem keiner mehr etwas sagte, sah Heero somit alle Fragen beantwortete, drehte er sich um, wusch seine Tasse aus, und machte sich daran den Raum zu verlassen. Hinter Wufei jedoch blieb er stehen und beugte sich zu eben diesen hinab: „Wenn du weiter so wenig schläfst, werde ich dich nicht mehr einsetzen können. Wir brauchen jeder unsere volle Kraft, jetzt vor dem Ende des Krieges und du fängst an abzubauen. Wie kannst du nur so gedankenlos handeln.“

In dem Moment wo Heero hinter ihm stehen blieb, wusste Wufei schon, dass er nichts Gutes zu erwarten hatte. Doch das Gesagte schockierte ihn nun doch zutiefst. Er war einmal nicht ganz auf der Höhe und schon wurde ihm gedroht! Frechheit!

„Keine Sorge Mister Perfekt Soldier, ich wurde um Krieger erzogen. Mir wurden Geheimnise und Wissen über das Kämpfen und Töten zuteil, von denen du noch nicht einmal zu träumen wagen kannst, denn du lerntest nur weil du keine andere Wahl hattest. Ich lernte so manches, weil ich es wollte, weil es in meiner Natur liegt und weil mein Clan es mich lehren konnte. Zugegeben auf manches hätte ich gerne verzichtet, dennoch bin ich ein wahrer Krieger und du nur Soldat. Noch kannst du mir nicht das Wasser reichen. Also bitte ich dich, sei so gut, und lass mich meine Aufgabe erfüllen!“, er flüsterte diese Worte zwar nur, aber dafür mit einer Erhabenheit und einem Respekt einflössenden Unterton, dass es einem die Nackenhaare aufstellt.

Danach stand er auf und verließ ohne ein Wort den Raum. Noch war er Wufei Chang! Auch wenn der Orden des flammenden Drachenherzens ihm den Rücken zugedreht hatte, floss noch immer das Blut der „Chang, welche im Schatten leben, um das Licht zu schützen“ in ihm. Er wusste was er tat.

So ein bisschen Müdigkeit konnte ihn doch nicht aufhalten.

Auch wenn Changs Worte hart und verletzlich klangen und auch waren, Heero hatte ein ungutes Gefühl. Als er sich zu den anderen beiden drehte, sah er dort die gleiche Sorge die ihn plagte: Irgendwas würde schief gehen! Man konnte nicht erklären woher man es wusste, man fand keinen Unterschied zu anderen Auftragen. Alles war gleich durchdacht und geplant wie immer. Dennoch lag es in der Luft. Die Vorahnung, dass etwas Schlimmes passieren würde, man nahm es schon fast körperlich war. Und keiner konnte so genau sagen, wann, wo oder wem?
 

Duo saß in seinem Suit, die Startfrequenz lief und er hatte seine ganze Ausrüstung mehr als einmal kontrolliert. Ein letzter Check und er machte sich auf den Weg.

Nachdem er über der Wüste den Autopiloten aktiviert hatte, lehnte er sich zurück wartete. Bis er in Russland war würde noch einiges an Zeit vergehen. Also ging er noch einmal seinen Plan durch: Zuerst würde er die Basis in der Nähe von Moskau angreifen. Das würde seh schnell gehen: Hinfliege, tarnen zerstören. Erscheinen und Richtung Süden wegfliegen. Nach einiger Zeit würde er sich wieder tarnen und Richtung Sankt Petersburg fliegen. Nördlich der Stadt liegt die Basis, wo er Trowas Familie finden würde. Die ganze Angelegenheit würde sehr heikel werden aber wenn er Glück hatte würde alles gut gehen. Das hieß ankommen sprengen, retten, Zeit verschaffen, zerstören. An und für sich nichts besonders. Andererseits handelte es sich um Trowas Familie, deswegen war das ganz ungleich komplizierter und wenn es schief gehen würde wäre es seine Schuld. Und das wusste er so genau, wie er den Radius eine Streugranate kannte. Und zum Schluss hatte er dann noch ein kleines Intermezzo irgendwo in der Nähe von Pakistan. Er wusste es gab nichts in der Nähe der Basis und er wusste, dass dort neue Mobile Dolls hergestellt wurden, Grund genug für ihn als Gundam- Pilot diesen Stützpunkt dem Erdboden gleich zu machen.

Alles in allem hatte er einiges zu tun, wobei nichts davon wirklich unmöglich war.

Nun da er sich selbst zum wiederholten male davon überzeugt hatte, dass er die schaffen konnte schloss er seine Augen und ruhte sich aus- schlafen hätte jetzt keinen Sinn.
 

Heero schaute den anderen beim Start zu. Es war jedes Mal ein faszinierender Anblick, wenn sich seine Kameraden in ihren Gundams in die Windrichtungen zerstreuten.

Nachdem auch er sich in seinem Cockpit eingefunden hat und die Luke schließen wollte, sah er etwas vor seinen Augen hin und her schwingen. Beinahe war er davon überzeugt dass es nur seine Einbildung gewesen ist, bis er am oberen Rand der Luke eine Nachricht und besagten schwingenden Gegenstand fand. Bei genauer Betrachtung stellte es sich als Kette heraus. Bei noch genauerer Betrachtung war es Duos Kette. Er hob die Hand um den Zettel und die Kette, welche mit Klebeband kurz über der Luke befestigt waren, herunterzunehmen und die Nachricht zu lesen, die Duo ihm hinterlassen hat.

Also faltete er den Zettel auf begann mit immer weiter wachsendem Erstaunen, die wenigen Wörter, welche Duo ihm sandte zu studieren: „Dies ist nur eine Leihgabe, welche ich mir persönlich wieder zurückholen werde, wobei der Ausdruck zurücktauschen wohl besser gewählt wäre, meinst du nicht? Pass auf dich auf. Bitte. Duo.“

Noch bevor er den Sinn wirklich verarbeite hatte fasste er sich an den Hals und spürte- nichts. Nein, das konnte nicht sein. Duo hat es nicht gewagt. Nein! Immer wieder ließ er seine Finger um seinen nackten Hals tanzen, bis sich die traurige Wahrheit in seinem Bewusstsein festsetzte: Duo hatte etwas getan, was er versprochen hatte nie zu tun. Er hat einen Kameraden, einen Freund bestohlen! Noch dazu hatte er keine Ahnung WAS genau er gestohlen hatte. Und neben endloser Enttäuschung, machte sich nun auch rasende Wut bemerkbar.

Das würde noch ein Nachspiel geben!

Er knüllte den Zettel zusammen und ließ die Kette in eine von Wings Schubladen verschwinden. Es war im egal, ob Duo das als fairen Tausch betrachtete, für ihn war es Diebstahl. Denn damit es ein Tausch gewesen wäre hätte er zustimmen müssen, aber er wurde doch nicht einmal gefragt! Und diesem unangenehmen Gedanke, folgte ein weiterer, den er so zwar nicht denken wollte, der sich aber einfach bemerkbar machte, denn wenn er nicht einmal gemerkt hat, dass ihm seine Kette gestohlen wurde, hieß das, dass er geschlafen hatte. Und somit war die Folge daraus, dass er nicht wusste was Duo nicht noch alles während er schlief getan hatte!

Ein bitterer Gedanke, wenn man bedachte, was für einen Aufwand es Heero gekostet hatte, ruhig und einigermaßen tief zu schlafen. Und dann wurde er bestohlen. Von der Person der er am meisten vertraut hatte. Von jener Person, die selbst behauptet nie zu lügen und großartig in die Welt hinaus posaunt, dass sie niemals, niemals Freunde, Waffenbrüder bestehlen würde.

Enttäuschung.

Doch leider, oder zum Glück, hatte er keine Zeit mehr darüber genauer nachzudenken, denn wenn er sich nicht endlich auf den Weg machte, würde er seinen Plänen hinterher hinken, und es ist nicht so dass er endlos viel Zeit hatte.

Also verdrängte er sämtliche Gedanken, welche nicht Missions bezogen waren und startete Richtung Norwegen.
 

Trowa hatte den Weitesten Flug vor sich, und er freute sich darüber. Auch wenn er gerne an Duos Seite, am liebsten noch an Duos Stelle wäre. Er liebte das Fliegen in Havy Arms, das Gefühl absoluter Freiheit und uneingeschränkter Macht überkam in dabei jedes Mal. Er musste sich nicht verstecken oder Ängste ausstehen, er war die Angst! Und Heero wusste, dass das Fliegen seinen Kopf frei machen würde, alles andere verdrängen, und ihn in die Richtige Stimmung für die Mission versetzen würde- in eine freie ohne Nachzudenken, ohne Richtig und Falsch, einfach nur handeln.

Er war es gewohnt zu Kämpfen, zu Stehlen, zu Lügen. Aber zu morden mit vollem Bewusstsein davor hatte er manchmal noch Skrupel, selbst nach all diesen Jahren. Das war nun mal das oberste Gebot bei den Söldnern, bei denen er aufgewachsen ist: Tote nur im Notfall und bei Notwehr. Und nun tötete er um so viele wie möglich aus dem Verkehr zu ziehen.

Aber er hatte einen guten Grund gegen OZ zu kämpfen, und der Vorfall mit seiner Familie bestätigte ihn nur noch mehr. OZ war Unrecht, Grauen, Tod. Und er würde im Namen der Kolonien dagegen kämpfen, sie aufhalten und stoppen.

Das war er sich, den Kolonien, aber auch Trowa Barton schuldig.

Bei diesem Gedanken wurde ihm, dann doch leicht mulmig. Er erinnerte sich nicht gerne an Trowa Barton und noch weniger mochte er die Idee alle seine Freunde, seinen Geliebten aber auch seine Familie anzulügen. Also wurde dieser Gedanke wie so viele andere einfach ignoriert.

Er versuchte sich voll und ganz auf das Gefühl der unendlichen Freiheit einzulassen. Wenn er wollte könnte er sogar wieder ins All zurückkehren. Havy Arms war, wie Wing und Shenlong, voll dafür ausgerüstet. Duo musste an Deathscythe noch einiges nachrüsten und Sandrock war soweit er Bescheid wusste auch noch nicht ganz fertig. Er wusste warum Quatre es solange hinauszog. Sie haben abgemacht, dass sie alle zusammen in die letzte große Schlacht ziehen wollten. Und noch war Quatre nicht bereit sich einzugestehen, dass es höchste Zeit wurde. Er selbst wollte es auch nicht wahrhaben, aber lange würde diese Ruhe nicht mehr halten. Die Kolonien rüsteten immer mehr auf und Millardo Peacecraft ist zu Militärischen Anführer ernannt worden. Die Zeichen stehen auf Sturm, die Aktionen haben bereits begonnen und es wird nicht mehr lange dauern bis die Erde, unter der Führung von Treize Kushrenada, die Reaktionen einleiten wird. Trowa musste grinsen, denn genau drauf baute der Krieg auf: Aktion und Reaktion. Nichts anderes. Und doch soviel mehr. Chang hatte ihm einmal eine Definition von Krieg gegeben die er so noch nie gehört hatte und wahrscheinlich gerade deswegen so treffend war. Er meinte: „Im Krieg treffen zwei Parteien, da zwei Seiten eine zwingende Notwendigkeit für einen Krieg sind, mit unterschiedlicher Meinung aufeinander. Es gibt für diese beiden Parteinen keine Kompromisse, keine Übereinkünfte. Beide Parteien WOLLEN etwas und sind bereit für dieses Etwas die Kosten zu tragen. Die Summe der Kosten besteht aus den aufgewendeten Ressourcen. Die Ressourcen sind Geld, Waffen und Menschenleben, nicht nur Soldaten sondern auch Zivilisten, welche einfach zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Aber das sind nun mal die Verluste in einem Krieg. Und der Hintergrund ist jener, dass man versucht die Ressourcen des anderen zu dezimieren und seine eigenen zu erhalten. Und eines Tages wird nur noch eine Seite Ressourcen haben und über den weiteren Werdegang der anderen Seite entscheiden. Und auch die Geschichte wird vom Sieger beeinflusst werden: Weil Geschichte immer von Siegern geschrieben wird!

Alles andere, wenn es zum Beispiel nur eine Seite gibt, die wirklich etwas zu erreichen versucht, oder wenn man nicht mit vollem Risiko und mit voller Ausschöpfung der taktischen Ressourcen kämpft, wenn die Gründe des Wollens halbherzig gewählt, oder als Alibi missbraucht werden, ist kein Krieg, dann ist es ein Massaker gegen die Justiz und gegen die Menschlichkeit.

Krieg ist brutal, erniedrigend, erschreckend, ungerecht und manchmal ein Glücksspiel. Dennoch Krieg wird immer von zwei Seiten ausgetragen und niemand hat das Recht, dies zu verneinen!“ Er konnte sich noch gut an diese Gespräch erinnern, weil vor allem die Antwort auf die von ihm gestellte Frage, warum Wufei in diesem Krieg kämpfe, Trowa wirklich erstaunt hat. Wufei antwortete: „Kraft trennt Stark von Schwach für einige Zeit. Wahrheit trennt Richtung von Falsch für alle Zeit.“

Trowa lief heute noch ein kalter Schauer den Rücken hinunter, wenn er an den ernsten Tonfall des andern dachte und sich dessen Blick in Erinnerung rief. Manchmal sah man Wufei einfach an, dass er, genauso wie Heero, auf diesen Krieg hin erzogen wurde, wenn auch mit einem ganz anderen familiären Hintergrund.

Aber es war ja nicht nur das, auch die Doktoren warteten noch ab, zwangen sie in diesen Stillstand mit dem sie so gar nicht umgehen konnten. Je länger sie warteten umso schwieriger wurde es. Manchmal hatte er das Gefühl, dass sie alle am Ende ihrer Nerven waren. Man sah es nicht wirklich, aber dennoch im Untergrund konnte man es fühlen. Und er wusste auch, dass vor allem Quatre daran leidete. Ihm belastete nicht nur seine eigenen Spannung sondern, die seines Teams auch. Quatre hat sie schon oft bei ihm verkrochen, wenn man es so sagen konnte. Eigentlich konnte man es gar nicht beschreiben, denn er selbst hat es noch nicht wirklich begriffen, nur gespürt.

Trowa bemerkte wie er langsam eindöste. Er versuchte sich gar nicht dagegen zu wehren, sein Flug dauerte noch über vier Stunden, er hatte also Zeit sich ein wenig zu entspannen. Und es gab nur noch einen anderen Ort, wo er sich so sicher fühlte und sich entspannen konnte, wie in Havy Arms, und das war bei Quatre.

Er bemerkte nicht wie die Zeit verging. Versuchte einfach sich zu entspannen ohne in eine emotionale Starre zu geraten. Ließ sich treiben. War einfach nur, ohne nach dem Grund zu fragen und bereitete sich im Unterbewusstsein bereits auf die Mission vor.

Nach vier Stunden und dreiundzwanzig Minuten, von seinem letzten bewusst wahrgenommenen Gedanken meldete ihm Havy Arms das erreichen der ersten Basis. Nun ging es also auch für ihn los. Er wusste, dass zumindest Duo und Wufei schon ein Ziel zerstört hatten, Heero würde sein erstes Ziel in siebzehn Minuten zerstören und Quatre würde noch mehr als eine Stunde unterwegs sein. Und die Basis vor ihm hatte genau noch neun Minuten bis zu ihrem Untergang.

Wenige Minuten später landete er, in der Basis, neben den Tankbehältern. Dies war der Grund warum Heero diese Basis als erste gewählt hatte: er würde hier nicht viel Munition verschleudern.

Er riss einen der Behälter aus seiner Verankerung und begann die darin enthaltene Flüssigkeit über der Basis zu verstreuen. Diesen Vorgang wiederholte er auch mit den restlichen vier Behältern, während er langsam von immer mehr Leos umzingelt wurde. Er konnte die Einfalt der Soldaten kaum verstehen, wenn jene nämlich so weitermachen würden, bräuchte er gar keine Munition zu verwanden. Dann sprengten sie von alleine ihre Basis nur um einen Gundam zu eliminieren. Vielleicht sollte er sich mit dem Kommander dieser Basis über Kosten und Ressourcen unterhalten?

Und Trowa sollte Recht behalten. Havy Arms war nur leicht beschädigt, aber die Basis fing Feuer und brannte nach wenigen Augenblicken schon lichterloh.

Als er sich sicher war, dass die Basis einen enormen bis irreparablen Schaden genommen hatte, machte er sich auf den Weg zu seinem zweiten Ziel.
 

Quatre war froh, dass er sich von Heero doch dazu überreden lassen hat, die sieben Stunden auszunützen, da sich schon der Hinflug schwieriger als gedacht herausstellte. Monsunzeit in China, und kein Mensch hatte ihn gewarnt! Grandios. Wenn er nicht so gut erzogen wäre, würden ihm nun sehr viele Flüche durch den Kopf gehen, wahlweise auch seine Lippen verlassen. So riss er sich am Riemen und nahm es hin, jetzt konnte er es ohnehin nicht mehr ändern. Er hatte nur Glück, dass seine vier Ziele nicht mehr als fünfzig Kilometer von einander entfernt lagen. Er musste ein Labor, eine Basis mittlerer Größe, einen Flugplatz und eine Leo- Aufbewahrungshalle zerstören. Und das ganze bei leichtem Widerstand. Er wusste nicht wie Heero an diese Information kam. Aber entweder OZ unterschätzte sie bei weitem oder Heero irrte sich wie noch nie, seit er ihn kannte. Leichter Widerstand! Vier Ziele und er musste mit leichtem Widerstand rechnen, unglaublich. Wo bitteschön waren die Strategen dieser Welt geblieben. Ha! Wenn er ihr Glück bedachte, wahrscheinlich im All unter dem Kommando von Millardo Peacecraft und der White Fang. Allah, was war noch einmal das Ziel von der Operation Meteor gewesen?

Quatre schüttelte widerwillig den Kopf. Es hatte keinen Sinn, jetzt just in diesem Moment darüber nachzudenken. Was geschehen ist, ist geschehen, nun galt es Schadensbegrenzung zu betreiben.

Keine fünfundvierzig Minuten später, wusste er dass Heero Recht hatte. Das Gebiet rings um ihn war sein Zeuge. Der Widerstand, wenn man es denn so nennen konnte, bestand aus drei schlecht Trainierten Piloten in ganz normalen Leos. Er hat sie verschont. Besser gesagt sie sind davongelaufen, nachdem er ihre Suites zerstört hatte. Wenigstens hatte er vorher noch erfahren können, dass er diesen Umstand dem Monsun zu verdanken hatte. Wieder einmal hatte er den Beweis, dass alles etwas Positives an sich hatte. Er schaute sich noch mal um, entschuldigte sich in einem stummen Gebet für die Vernichtung, die er verursacht hatte und machte sich auf den Heimweg. Er hatte noch etwas weniger als drei Stunden von den sieben am Anfang übrig. Heero war genial!
 

Duo hatte es fast geschafft. Der Sprengsatz war an den richtigen Stellen angebracht, nun musste er nur noch zu Deathscythe zurück und die Zündung betätigen. Die Anweisungen für die Flucht hatte er Trowas Familie auch zukommen lassen. An und für sich könne er es sich erlauben kurz aufzuatmen, aber irgendetwas hinderte in daran. Stattdessen hatte er sich in diesem Luftschacht verkrochen und versuchte so leise wie möglich aus dieser Basis zu fliehen. Er musste grinsen, normalerweise würde er einfach durch den Eingang gehen, aber heute… Naja bald würde, dass auch vorüber sein, und das letztes Ziel, war dann wieder Standartoperation.

Geräuschlos verließ er den Schacht an der nördlichen Außenseite, keine neunzig Schritte von seinem Gundam entfernt. Er hatte es geschafft: Als er dann auch wirklich die Luke schließen konnte und die Detonation starten ließ, legte sich ein großer Teil seiner Anspannung. Das schwierigste hatte er hinter sich, der Rest war kein Problem mehr. Shinigami hatte eben doch Glück. Vielleicht kam das ungute Gefühl auch einfach nur daher, dass zwischen ihm und Heero diese unangenehme Spannung herrschte an der er auch noch selbst Schuld war. Mehr oder weniger bewusst ließ er seine Hand über seine Hosentasche gleiten, spürte die Unebenheit, konnte eine Spur verfolgen ehe er auf ein größeres Hindernis stieß. Er wusste nicht wer Heero diese Kette gegeben hatte, oder was sie ihm bedeutet. Er wusste nur sie war ihm wichtig, also war sie in seiner Überlegung ein guter Garant dafür, dass Heero zurückkehren würde. Trotzdem traute er sich nicht wirklich die Kette aus seiner Hosentasche zu nehmen, sie genauer zu betrachten. Er wusste es war ein Fehler sie einfach genommen zu haben. Aber er hatte ja getauscht und somit war es kein Diebstahl! Er hoffte es… Nachdem er die Kette noch einmal nachgespürt hatte, verdrängte er die Gedanken und widmete sich wieder seiner Mission und dem was vor ihm passierte.

Mit einem Todbringenden Grinsen beobachtete Shinigami wie der Stützpunkt von den Explosionen erschüttert wurde. Jede erfolgte in einem Abstand von drei bis zwölf Minuten, insgesamt hatte er dreihundertzwölf Sprengsätze verteilt. Es war ein Spektakel. Natürlich hatte er auch eine kleine Überraschung für Une hinterlassen, er würde sie doch nie vergessen.

Er konnte über einen der Bildschirme in Deathscythe sehen wie die Gefangenen flohen, mit ihnen Trowas Familie.

Selbst von Duo unbemerkt, ließ eben jener ein erleichtertes Seufzen hören und wandte sich wieder dem Schauspiel vor ihm zu.

Zweieinhalb Stunden später war alles vorbei, und eine unnatürliche Ruhe legte sich über den ehemaligen Stützpunkt. Es war nicht mehr viel davon übrig. Dadurch dass Duo die Sprengsätze an den tragenden Elementen des Gebäudes montiert hatte, war dieses nun nur noch zu erahnen und nicht mehr als eine lodernde Ruine. Zufrieden nickend machte er sich auf den Weg zu seinem nächsten Ziel. Nun musste Trowas Familie es alleine schaffen. Und er hoffte, dass sie es schaffen würden. Wirklich.
 

Wufei stand neben einem Fenster eines alten französischen Herrenhauses. Er konnte durch eben jenes Fenster, welches weit offen stand um die Nachmittagssonne in das Zimmer zu lassen, hören wie die darin anwesende Person an ihrem Schreibtisch arbeiten. Leises Gemurmel wenn sie auf einen Anruf antwortete, Geraschel wenn Blätter bewegt wurden, hin und wieder das öffnen der Tür.

Seine Mission hatte er von einer Stunde beendet, Shenlong gut in einer nahen Hölle versteckt und mit Bewegungsmeldern in der Nähe auch gut gesichert.

Und nun stand er hier. Seit mehr als einer halben Stunde. Langsam hatte sich der Sturm in seinem Inneren gelegt. Auch wenn er das Adrenalin noch immer durch seinen Körper rasen fühlen konnte. Es beruhigte ihn irgendwie ungemein hier zu stehen und einfach zu beobachten wie die Sonne langsam dabei war ihre Reise zu beenden. Es entspannte. Nicht reden, nicht denken nur sehen und hören.

Er merkte gar nicht, wie er in einen leicht meditativen Zustand verfiel, es war schon immer eine Angewohnheit gewesen, Ruhe musste man nützen.

„Willst du weiterhin dort stehen bleiben oder kommst du auch herein?“, hörte er nach einiger Zeit eine angenehme Stimme.

„Ich weiß es nicht.“

„Warum nicht?“

„Du weißt was heute vorgefallen ist… Es ist nicht richtig, wenn ich nun zu dir komme.“

„Ein Großangriff auf die unterschiedlichsten Stützpunkte von Oz, geplant und ausgeführt in perfekter Form. Also ja ich weiß was heute passiert ist, aber dass ist Teil des Krieges… Deine Anwesenheit führe ich aber eher auf mein Angebot zurück und deswegen werde ich dir deine Taten auch nicht vorwerfen. Du hast getan was du tun musstest.“

„Ich stehe hier, an meinen Händen das Blut deiner Soldaten, die für dich in diesen sinnlosen Krieg ziehen, und alles was du zu sagen hast ist: ‚Ich werde dir deine Taten nicht vorwerfen.’ Wie pathetisch du doch sein kannst.“

„Du vergisst, dass dieser Krieg für meine Soldaten und für mich nicht sinnlos ist. Wir kämpfen um ein Ziel zu erreichen und aus Überzeugung, dass es sich lohnt für dieses Ziel zu sterben. Außerdem weiß ich, dass meine Soldaten in ihren letzten Minuten lieber einem Gundam gegenüberstehen als so einer sinnlosen Erfindung wie einem Mobile Doll.“

„Du sprichst immer nur von einem ‚Ziel’. Hat dieses Ziel auch einen Namen?“, erkundigte Wufei sich barsch.

„Natürlich, es ist jenes Ziel, welches jeder Mensch anstrebt, aber bevor er es erreicht muss er seinen Inneren Krieg gewinnen. Und ich habe diesen Krieg jetzt nach außen gelegt um den wahren Frieden zu finden. Ein letzter Krieg um nie mehr kämpfen zu müssen.“

Wufei musste lachen. Es war kein erfreutes Lachen. Es war ein Lachen voller Verzweiflung, Unglaube, Schmerz, Zorn. Und so plötzlich wie angefangen hatte, hörte er auch wieder auf, wandte nun seinen Blick zum ersten Mal direkt an Treize. Und was Treize in diesem Blick sah, hatte er noch nie in Bezug auf seine Person in diesen dunklen Augen wahrgenommen: Abneigung. Eiskalte berechnete Abneigung.

„Für den Frieden? Ich kann es nicht glauben. Weißt du Treize, ich hatte dir mehr Verstand zugetraut. Damit die Menschen in Frieden leben können müssen sie in sich verdienen. Und dass können sie nun einmal nur wenn sie gegen sich selbst im Kampf besiegen. Ich hatte gedacht soviel hättest du von meinem Vater gelernt. Man kann den Menschen nicht Frieden geben, weil sie dann den Wert jenes Geschenkes nicht kennen. Frieden muss man zuerst in sich selbst finden. Aber anscheinend habe ich dich überschätzt, und du hast in deiner Zeit im Chang- Clan weniger gelernt, als alle glauben.“

„Damit dass, was du als Frieden bezeichnest, eintritt Wufei, müssten alle Menschen sterben. Du hast einen zu hohen Maßstab. Du schaffst es vielleicht dich immer wieder gegen dich selbst zu stellen, aber Fei bedenke, die meisten Menschen denken nicht einmal soweit, dieser Krieg soll ihnen zeigen, wie grausam Menschen zu Menschen sein können. Aber noch habe ich die Hoffnung nicht aufgegeben, dass sie es verstehen werden. Ist es dir nicht aufgefallen, Fei“, meinte Treize ruhig, ehe er im ernsteren Tonfall und noch bevor Wufei etwas sagen konnte anfügte: „Und was ich beim Chang- Clan aber vor allem bei deinem Vater gelernt habe ist meine Sache. Und du bist, weder in der Lage noch in der Position mich zu kritisieren. Ich brauche dich nicht darauf hinzuweisen, dass man im Clan nicht gerade mit Freudenfesten auf deinen Ausschluss vom Orden reagiert hat.“

Wufei wusste nicht worauf er zuerst reagieren sollte, auf Treizes Frage, ob er denn etwas bemerkt hätte oder auf die Anschuldigung seinem Clan Schande gebracht zu haben. Wufei wendete sein Gesicht wieder dem Horizont zu, sah die letzten Strahlen der untergehenden Sonne. Traurig und schwerfällig klang seine Stimme, als er diese erneut erhob: „Du weißt, dass ich zu meinem Clan kein sehr enges Verhältnis habe, deswegen ist mir ihre Reaktion nicht wichtig. Meine Familie war der Orden, denn alles was der Clan mir beibrachte war: ‚Folge der Pflicht, welche deine Geburt dir aufgetragen hat.’ Dem Clan ging es nie um die Person Chang Wufei sondern einzig und allein um den Sohn Chang WuWei. Und auch mein Vater hielt es nicht anders. Ich sah ihn so selten, ich kann mich nicht einmal an seine Haarfarbe erinnern. Und alles was ich sonst über meinen engsten Familienkreis weiß, zum Beispiel, die Tatsache das ich noch sieben Geschwister habe, oder dass meine Mutter eine Woche nach der Geburt ihres letzten Kindes gestorben ist, habe ich vom Orden erfahren. Ich habe nie so etwas wie Trauer für meine Mutter gespürt, ich kannte diese Frau nicht. Seit ich denken kann war ich im Orden. Und die einzigen Mensche die ich kennen lernte, welche nicht zum Orden gehörten warst du, Na- chan, und Mister Winner und seinen Sohn Quatre und natürlich meinen Vater, wobei im Bezug auf ihn dass Wort kennen lernen falsch benützt wird. Ich kannte und kenne ihn nicht, ich weiß nicht einmal wann er gestorben ist.“

Treize sah wie gekrängt Wufei war. Seine leibliche Familie hat ihn verlassen, deswegen hat er sich den Orden zu seiner Familie gemacht. Und dieser hat ihn nun verstoßen. Er wusste, dass sein Überleben der ausschlaggebende Anstoß dafür war. Aber Wufei hätte ihn niemals töten können. Er, Treize Kushrenada, stand unter dem Schutz der Chang, und Wufei durfte sich nicht darüber hinwegsetzen. Leider gehört es aber zu den Fakten, dass der Orden nicht über alles was im Clan vor sich geht, unterrichtet wird. Und er musste sich eingestehen Wufei bis zu einem gewissen Grad seinen Zorn nachsehen zu können. Wufei wusste nicht wie sehr sein Vater schon gegen die Bestimmungen das Clans verstieß, wenn er ihn besuchte. Wufei wusste nicht wie sehr seine Familie ihn wieder zurückhaben wollte. Konnte sich mit Sicherheit nicht an seine älter Schwester und seinen älteren Bruder erinnern. Treize wusste noch wie of sich sein Bruder WuXiao wünschte, dass er derjenige gewesen wäre, der nach seinem Vater schlug, aber er sah seiner Mutter zum verwechseln ähnlich. Treize fragte sich auch wie viel Wufei seinen Freunden von sich erzählt hatte.

Durch die plötzliche Aussage, dass dieser nun gehen würde, wurde er aus seinen Überlegungen gerissen. „Du willst nicht bleiben“, fragte er mit einem traurigen Unterton.

„Ich weiß es nicht… Doch ich würde gerne bleiben, sonst wäre ich wohl nicht hier, aber andererseits… Ich weiß nicht was du von mir erwartest…“, gab Wufei verzweifelt von sich.

„Ich erwarte gar nichts von dir, Fei. Du kannst dich hier auch ausruhen und dich zurückziehen, ich werde dir meine Gesellschaft nicht aufzwingen. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich mir erhoffe, dass du gerne deine Zeit mit mir verbringen würdest. Ich hatte schon lange keinen würdigen Gegner mehr ihm Go- Spiel“, ließ Treize sein Angebot ruhig ausklingen. Nach einigen Minuten des Schweigens meinte er jedoch: „Alles was du tun müsstest, währe mein Haus zu betreten und mir zu sagen was du willst.“
 

Heero war zufrieden, dass er sich so gut vorbereitet hatte und dass er seine Feinde niemals überschätzte. Er hatte einige Probleme gehabt. Dennoch seine Ausbildung und sein Drang Missionen best möglich zu erfüllen hatten ihn immer weiter zu Höchstleistungen angetrieben. Und natürlich das Zero System. Auch wenn er dieses nur bedingt nutzen konnte, weil er sonst immer wieder zu dem Verrat von Duo abgedriftet wäre. Nun war er auf den Weg in eine abgelegene Hütte, welche ihm ihre Untergrundkontakte empfohlen hatten, da diese seit über drei Jahren leer stand. Mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit ist der frühere Besitzer in diesem Krieg schon umgekommen. Ihm war das egal, er brauchte einen Unterschlupf bis Sonntagmorgen. Auch von den anderen hatte er schon eine Nachricht erhalten: Duo hatte sich zuerst gemeldet, und geschrieben, dass alles ‚glatt’ gelaufen währe und er sich nun in Indien eine ‚schöne Zeit’ machen wollte. Man sähe sich ja am Sonntag wieder.

Quatre hat geschrieben, dass er wieder bei sich zuhause sei, und sich nun für diese Konferenz vorbereiten würde. Dazu kam noch ein Kommentar, dass er, Heero, einfach genial sei und er sich für die zutreffende Planung bedankt, wobei er anmerkte dass man ihm ruhig vor dem Monsun warnen hätte können. Dennoch haben die sieben Stunden laut seiner Nachricht vollkommen gereicht und er würde sich nun zu diesem Wirtschaftstreffen aufmachen.

Auf eine gewisse Art und Weise konnte er ja verstehen warum es Quatre so wichtig war an dieser Konferenz teilzunehmen. Es ging um seine Identität. Man hörte es auch schon im Untergrund rumoren, dass angeblich der einzige Erbe der Winner Corp. ein Gundam- Pilot sei. Natürlich unternahmen die vier von ihnen alles um dieses Gerücht zu zerstreuen, und er hat Quatre aufgetragen sich vom Untergrund fernzuhalten. Wobei er davon überzeugt war, dass Quatre dies sowieso getan hätte, dazu war er dann doch ein zu großer Taktiker. Dennoch es wird in Zukunft für Quatre nicht einfach, er muss die Pflichten als der Alleinerbe des Imperiums seines Vaters übernehmen und seine Präsenz in der Wirtschaft und in den Medien verstärken. Und dass heißt für die Gruppe, dass sie bis zum letzten Gefecht auf die Schlagkraft Sandrocks verzichten werden müssen. Jedoch glaubte er dass man diesen Verlust verschmerzen konnte, und Quatre war ja nicht von der Welt, er gehörte noch immer zu ihnen und würde ihnen auch weiterhin mit seinen taktischen Überlegungen zur Seite stehen. Außerdem durfte Pilot 04 und Sandrock nicht mit Quatres Auftauchen verschwinden, dass würde seinen Kritikern nur in die Hände spielen. Doch alles zu seiner Zeit, es macht wenig Sinn sich jetzt schön darüber Gedanken zu machen, was passieren muss wird auch passieren, und sie werden dann zu den nötigen Gegenmaßnahmen greifen.

Trowa war auch schon auf dem Heimweg und seine Familie war auf den Weg zu L1, wo sie auf den Zirkus treffen würden. Und Wufei hat sich auch schon gemeldet und sich auf den Weg zu einem Unterschlupf gemacht. Er musste zugeben er hatte Wufei unterschätzt, denn dieser konnte über eine Stunde vor seiner Planung seine Mission als ausgeführt melden. Andererseits er wusste von Wufeis Familie. Es gibt wohl kaum noch einen lebenden Asiaten, der nicht den Chang Clan kennt. Auch wusste er das J. Kontakte zu diesem hat. Jedoch war er Recht erstaunt zu erfahren, dass Wufei auf der Erde geboren wurde, und nicht so wie der Rest von ihnen ‚Kolonienabschaum’, wie sie schon so oft bezeichnet wurde, war. Und dennoch kämpfte er im Namen L5 und behauptete auch von dort zu kommen. Manchmal fragte er sich ob dieser gar nicht wusste, dass er von der Erde kam. Aber meistens fühlte er sich unwohl in der Nähe des Chinesen, er war. Er dachte auch nicht gerne über ihn nach und warum sich ausgerechnet Duo und Wufei so gut verstanden, wird ihm wohl ewig ein Rätsel bleiben. Ein Rätsel welches er zugegebenermaßen auch nicht unbedingt lösen musste, oder gar wollte.

Duo, schon wieder musste er an dessen Verrat denken. Er konnte es nicht verstehen, und es war schwer gewesen die Gefühle zu unterdrücken um nicht im Kampf davon abgelenkt zu werden. Doch es war notwendig. Denn dieser Vorfall gehörte zu seinem privat Leben, durfte also auf keinen Fall seine Performanz während einer Mission in irgendeiner Hinsicht beeinflussen. Alleine die Tatsache, dass er das Zero- System nicht zu hundert Prozent nützen konnte, war schon ein Verstoß gegen dieses Prinzip. Aber andererseits, er war dazu verpflichtet seinem Partner zu vertrauen, und er wusste nicht ob er dass nun können würde. Vielleicht war es doch ein Fehler gewesen, zu glauben Duo und er würden sich gegenseitig unterstützen können. Wahrscheinlich hätte er die Grenze zwischen Freundschaft und Liebe nie überschreiten dürfen. Doch er hatte bemerkt wie Duo sich in seiner Gegenwart immer mehr darum bemüht hatte, Aufmerksamkeit von ihm zu bekommen. Hatte dessen verzweifelte Blicke gesehen, wenn er ihn mit harten Worten zur Tür hinaus verwies. Er hatte bemerkt, dass es Duo nicht mehr reichte ‚nur Freunde und Partner’ zu sein. Dass war etwas, was er an Duo bewunderte: Duo machte niemals halbe Sachen. Alles oder Nichts. Und momentan fragte er sich ob er dazu in der Lage war. Ob er mit Duo mithalten konnte.

Während dieser Gedanken war er bei jener Hütte angekommen. Er sicherte sein Umfeld und seinen Gundam. Danach gönnte er sich eine kurze Dusche und eine heiße Instand Suppe. Nun forderten auch die Aktionen dieses Tages ihren Tribut und er beschloss die Gedanken an Duo und ihre Probleme, wie so oft in letzter Zeit, zu verschieben. Er machte es sich so weit es möglich war auf dem Bett bequem und versuchte zu rasten. Schlafen war in dieser Ungesicherten Gegend ganz allein, ohne jemand der ihm den Rücken frei hielt, nicht möglich.

Dieses Wochenende würde ein langes werden, dass wusste er jetzt schon.
 

***

und wie hats euch gefallen – ich sags euch dass war das schlimmste kapi bis jetzt- von der szene mit wufei und treize habe ich noch zwei andere varianten- ich habe ein ganzes doc mit den unterschiedlichsten varianten zu den unterschiedlichsten kapis und szenen *kopf gegen wand hau* weil mittendrin is die idee nicht mehr so gut wie zu anfang, aber vielleicht stell ich das was bis jetzt da drin steht als osterspezial on- damit ihr seht wo ich überall am verzweifeln war *grins* wahrscheinlich eher nicht, weil das ziemlich frustrierend für euch wäre weil ich da meistens mitten im satz irgendwo abgebrochen hab *tja so isas leben*-

außerdem glaube ich dass man ganz gut merkt das mir die einsätze nicht wirklich liegen- vielleicht wage ich mich über erinnerungen noch einmal da ran aber für dieses kapi is das leider schlecht gelungen *tut ganz groß leid* - aber immerhin meine erste ff- über gw ist und kapi 1 war mein erster versuch überhaupt, deswegen hoffe ich auf euer verständnis *zuversichtlich schau*

so bis dahin liebe grüße wie gesagt kapi 10 kommt- und danke fürs lesen

have a nice time

urlieb



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  TyKa
2009-03-13T16:26:51+00:00 13.03.2009 17:26
geile FF!
mit meinem abosluten lieblingspairing aus GW!

die story ist hammer
und Duo ist so toll dargestellt
heero auch, genau so sollen beide sein
*freu*

hab mir die FF in die favo-liste gesteckt damit
ich sie noch ganz oft lesen kann

lg
TyKa
Von:  Kura_Sama
2008-02-05T21:41:03+00:00 05.02.2008 22:41
sehr schön geschreiben1
am besten gefällt mir der anfang der ff ^^
ich mag deinen steiel!


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