Zum Inhalt der Seite

Devil in disguise

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ein neuer Plan

Einen Tag vor dem Finale war Kai soweit wieder Fit, dass er trainieren konnte. Er liess sein Beyblade in der Schüssel herumwirbeln und versuchte seine Attacken zu verbessern. Am Abend war er der letzte, der trainierte. Er gab nicht auf und versuchte mit seinem Dranzer möglichst starke Attacken zu machen. Auf einmal Spürte er, dass er nicht alleine war. Es war schon dunkel und nur eine Lampe erleuchtete den Platz.

"Wer ist da?", fragte er in die Dunkelheit. Er bekam keine Antwort, sah aber jemanden im Schatten stehen. Die Person trat auf ihn zu, kam aber nicht ans Licht.

"Wer bist du?", fragte Kai.

"Kai, du kennst mich seit etlichen Jahren, aber du weisst noch immer nicht wie ich mich bewege", sagte Kimi, die jetzt ans Licht trat.

"Was willst du hier?", fragte Kai gereizt.

"Ich sehe dir beim Training zu. Ist das verboten?", fragte Kimi unschuldig.

"Nein, du kennst meine Attacken doch sowieso schon", sagte Kai.

"Ja und ich könnte dir helfen sie zu verbessern", sagte Kimi.

"Warum solltest du das tun? Du bist doch nur auf deinen Vorteil aus", sagte Kai.

"So ein Unsinn. Wie kommst du denn darauf?", fragte Kimi verwirrt.

"Du hast mich ausgenutzt. Ich habe dich gebeten mir zu helfen, die anderen zum trainieren zu bewegen und dann gehst du soweit, dass du mit deinem Team selbst versuchst den Titel zu gewinnen. Das ist nicht fair", sagte Kai angriffig.

"Das ist nicht richtig. Ich habe mir nur drei Mädchen gesucht, sie trainiert und mit ihnen ein Team gegründet. Ich habe nicht einmal während des Turniers selbst gekämpft. Die Mädchen haben alles selbst gemacht. Ich habe ihnen gezeigt, wie man kämpft und ihnen gezeigt, wie man gewinnt. Ich habe ihnen nie eine meiner Attacken beigebracht. Sie haben sie für sich selbst neu entwickeln müssen. Ich halte nur meine Hand über sie und führe sie, aber ich zwinge sie zu nichts. Es war der Wunsch der Mädchen an diesen Meisterschaften teilzunehmen und es war nicht meine Entscheidung. Das Training für die Bladebreakers sollte erst viel später beginnen. Frühestens in drei Monaten. Dass es jetzt schon dazu kommt, ist nicht meine Schuld", sagte Kimi um sich zu verteidigen.

"Soll das heissen, du verfolgst immer noch unseren Plan? Ich dachte du...", sagte Kai und stutzte. Kimi sah ihn überlegen an. Kai wurde klar, dass er sich getäuscht hatte. Ihr gemeinsamer Plan hatte noch gar nicht begonnen. Er war sich sicher gewesen, dass Kimi ihn getäuscht hatte, aber in Wirklichkeit hatte sie ihn nie belogen.

"Du dachtest, ich hätte nur mit dir geschlafen, um dich zu verletzen", sagte Kimi leise und traurig.

"Ja, ich dachte du hasst mich, weil du mich plötzlich weggeschickt hast", sagte Kai.

"Ich hatte Angst. Eigentlich wollte ich nur mit dir reden, aber dann ist etwas völlig anderes passiert", sagte Kimi und kam näher.

"Ich habe gar nicht mehr darüber nachgedacht. Es war wundervoll. Es war das erste Mal, dass ich einem Mädchen so nahe war. Ich hätte nie gedacht, dass du und ich...", sagte Kai und stockte.

"Es war schön, ja. Wenn ich jetzt daran denke, fängt mein Bauch immer noch an zu kribbeln", schwärmte Kimi.

"So ungefähr geht es mir auch", sagte er und lächelte.

"Kai, ich mag dich sehr gern und ich möchte nicht gegen dich kämpfen", sagte Kimi leise. Kai kam näher zu ihr.

"Dann lass die anderen drei kämpfen. Sie sind gut, aber gegen sie haben wir noch eher eine Chance, als gegen dich", sagte Kai.

"Aber Kristy will nicht mehr kämpfen. Sie verlangt von mir auch einmal zu spielen, weil ich auch im Team bin. Und wenn ich gegen einen von euch antreten soll, dann wäre das gegen dich. Denn ich glaube kaum, dass einer der anderen freiwillig gegen mich antritt", sagte Kimi.

"Dann tritt gegen mich an. Du weisst doch schon längst, was ich kann, deshalb will ich sehen, was du kannst. Ausserdem will ich euch nicht kampflos gewinnen lassen. Die anderen aus meinem Team verlieren den Mut, weil ihr so stark seid, aber ich will nicht verlieren. Und für dich ist gewinnen oder verlieren doch nur Nebensache", sagte Kai.

"Für mich schon, aber nicht für die Mädchen", sagte Kimi.

"Das ist nicht wahr, Kim", sagte Kristy, die mit Kari und Kassy aus dem Schatten trat.

"Was macht ihr hier?", fragte Kimi erschrocken.

"Wir sind dir nachgegangen. Wir haben gesehen wie du dich aus dem Hotel geschlichen hast und wollten wissen, wieso du das tust", sagte Kari.

"Wollt ihr etwa behaupten dass die Meisterschaft für euch auch nur eine Nebensache ist?", fragte Kimi scheu.

"Nicht die Meisterschaft, aber ob gewinnen oder verlieren. Für uns ist es nicht wichtig, ob wir gewinnen oder nicht, wir wollen ja nicht zu den Weltmeisterschaften", sagte Kassy.

"Ja, genau. Wir wollten dir eine Freude machen, weil du uns mit so viel Mühe trainiert hast und haben nur deshalb an diesem Turnier teilgenommen", sagte Kari.

"Ihr habt gedacht, dass ich um alles in der Welt gewinnen will, nicht wahr?", fragte Kimi.

"Ja, aber wenn du willst, können wir jetzt auch aufgeben. Wir haben eh keine Lust mehr", sagte Kristy.

"Nein, das geht nicht", sagte Kimi.

"Es würde gehen. Dann würden die Bladebreakers einfach ohne Kampf gewinnen", sagte Kassy.

"Ja, und wir ständen im schlechtesten Licht da, dass es gibt. Das ist nicht gerade nützlich, wenn ich will noch an anderen Turnieren teilnehmen will", sagte Kimi ironisch.

"Dann kämpfen wir halt lustlos. Wir verlieren einfach absichtlich", sagte Kari.

"Das merken die doch. Die sind nicht ganz so blöd wie du denkst", sagte Kristy ironisch.

"Ich habe euch eine sehr wichtige Attacke gezeigt, könnt ihr euch daran erinnern? Es war Boo in der Verteidigung. Bei euch hat sie nicht funktioniert, weil ihr sie gleich angewendet habt, wie im Angriff. Hat eine von euch es geschafft, sie richtig anzuwenden?", fragte Kimi mit einem gemeinen lächeln. Die Mädchen schüttelten den Kopf. Kai sah Kimi fragend an.

"Was hast du vor?", fragte Kassy.

"Die Bladebreakers werden das Turnier gewinnen. Ihr werdet während euren Kämpfen Attacken anwenden die ihr noch nicht beherrscht. Den Jungs wird es nicht schwer fallen euch zu besiegen und dann wären es auch faire Kämpfe. Wir hatten doch eh alle das gleiche im Kopf. Mitmachen, aber nicht gewinnen", sagte Kimi grinsend.

"Und inwiefern soll das die Jungs zum Training anspornen?", fragte Kai.

"Ganz einfach, ich kämpfe doch gegen dich", sagte Kimi.

"Sie haben dich aber schon kämpfen gesehen. Sie wissen, dass du jeden mit einem Wink aus der Schüssel schleuderst", sagte Kristy.

"Was soll das bringen?", fragte Kai.

"Wartet, ihr versteht das falsch. Zuerst werden zwei von euch gegen zwei von den Bladebreakers antreten. Jeweils im ersten Match werden die Jungs gewinnen, weil ihr eure unvollkommenen Attacken einsetzen werdet. Falls etwas schief geht, lasst ihr sie die anderen beiden Matchs gewinnen. Und wenn alles sitzt wie es soll, gewinnt ihr einfach das zweite Match. Dann im dritten Match haltet ihr euch zurück und die Jungs können gewinnen", erklärte Kimi.

"Und dann kommst du?", fragte Kai.

"Genau, dann komme ich. Ich kämpfe gegen dich. Keine Rücksicht und keine Zurückhaltung", sagte Kimi mit einem gnadenlosen Blick.

"Die Jungs sind nicht doof. Sie werden merken, dass wir nicht voll gekämpft haben", sagte Kari.

"Das sollen sie ja auch. Sie sollen wissen, dass sie für die Weltmeisterschaften noch sehr viel trainieren müssen. Wenn ein Team sie schlagen kann, dann wir. Und wir sind weiss Gott nicht die allerbesten. Sie müssen nur einsehen, dass an den Weltmeisterschaften Teams antreten, die um einiges stärker sind, als sie selbst. Dann werden sie auch anfangen zu trainieren", sagte Kimi.

"Ja, aber wieso sollen wir uns zurückhalten? Das ist nicht gut. Sie sollten uns doch aus eigner Kraft besiegen", sagte Kristy.

"Das finde ich auch besser", stimmte Kassy ihr zu.

"Wie wäre es, wenn ihr uns ganz normal besiegt? Ohne eine Wimper zu zucken?", fragte Kai.

"Und was dann?", fragte Kassy.

"Dann könnt ihr nicht zu den Weltmeisterschaften", sagte Kari.

"Doch, das können sie. Aber nur, wenn wir nach unserem Sieg auf den Titel verzichten. Dann geht der Titel an die Bladebreakers und können trotzdem an die Weltmeisterschaften", sagte Kimi.

"Das wäre besser. Dann wären sie enttäuscht und würden versuchen besser zu werden", sagte Kassy.

"Das denke ich auch", sagte Kai.

"Wie wäre es, wenn die Bladebreakers verlieren, zu mir ins Training kommen und erst später erfahren, dass wir auf den Titel und auf die Teilnahme an den World Championships verzichten?", fragte Kimi.

"Wozu das?", fragte Kai.

"Ganz einfach, ich lade die Jungs ein bei mir zu lernen, dann werden sie sich so viel Mühe geben wie sie nur können. Schliesslich werden wir dann diejenigen sein, die euch geschlagen haben. Von einem Gewinner kann man genauso viel lernen, wie wenn man verliert", sagte Kimi.

"Ja, und du hättest von diesem Training auch etwas, Kai. Kimi kann dich schliesslich besiegen ohne einmal Luft holen zu müssen", sagte Kassy.

"Willst du etwa behaupten ich wäre schlecht?", fragte Kai aggressiv.

"Naja, sogar wir könnten dich besiegen und dabei sind wir nicht annähernd so gut wie Kimi", sagte Kristy.

"Ihr meint, ihr könntet mich genauso vom Platz fegen wie Kimi mich vom Platz gefegt hat?", fragte er schüchtern.

"Sie hat Attacken eingesetzt, die wir auch schon beherrschen, also ja", sagte Kari.

"Hört jetzt aber auf. Kai, du brauchst dich nicht dafür zu schämen. Ich weiss nicht, wieso ich solche Attacken heraufbeschwören kann, aber ich weiss, dass du es auch lernen kannst. Bei manchen Leuten geht es einfach schneller und bei anderen braucht es seine Zeit. Ich konnte meine Attacken auch nicht am ersten Tag. Ich weiss noch, dass ich Tage gebraucht habe, bis ich endlich mein erstes Beyblade starten konnte. Das hatte ich nicht so recht im Griff, aber ich habe so viel geübt, wie es nur ging und dann wurde ich besser. Bei dir ist das nicht anders. Und bei den anderen Bladebreakers auch nicht", sagte Kimi um Kai zu beruhigen. Kimi sah zu den Mädchen. Ihr Blickt sagte genug. Die Mädchen machten sich auf den Weg zurück ins Hotel. Kimi stand bei Kai, der vollkommen niedergeschlagen war.

"Ich bin nicht gut", sagte Kai enttäuscht.

"Doch, das bist du. Du hast ein grosses Potential und du wirst auch immer besser", sagte Kimi und nahm Kais Hand.

"Ich glaube es ist alles ein bisschen schiefgelaufen", sagte Kai.

"Es tut mir leid, dass wir das Gefühl geben, nicht gut zu sein", sagte Kimi.

"Ich meine nicht nur das", sagte Kai.

"Was meinst du sonst noch?", fragte Kimi und sah in Kais Augen. Er lächelte gequält. Sein Blick war traurig. Kimi zog ihn mit sich und ging mit ihm zu einer Bank. Sie setzte sich neben ihn und bat ihn ihr alles zu erzählen. Kai erzählte ihr, dass er gedacht hätte, dass sie ihn ausnutze. Und er erzählte auch, dass er den Jungs gesagt hätte, was er verbockt hatte. Er erzählte ihr auch davon, dass Kai nicht mehr lange zu den Bladebreakers gehören würde, wenn ihm noch ein Fehler unterlaufe. Kimi hörte ihm zu und versuchte nicht ihn zu unterbrechen. Als er alles erzählt hatte, fühlte er sich wohl. Kimi legte ihren Arm um seine Schultern. Er sah ihr in die Augen und versank darin. Bevor er sich versah, küssten sie sich leidenschaftlich und bemerkten nicht wie die anderen Mädchen sie noch aus sicherer Entfernung beobachteten.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  sweetangle
2005-04-30T15:03:25+00:00 30.04.2005 17:03
bin begeistert. mehr kann ich dazu nicht sagen


Zurück