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Final Fantasy Two Realistics

Part 26-30
von

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Die schwarze Substanz

Kapitel 27: Die schwarze Substanz

»Da wurde alles Wasser im Strom in Blut verwandelt.

Im ganzen Land war das Wasser zu Blut geworden.«

Das 2. Buch Mose
 

»Du hast keinen Grund dich zu fürchten.. schließlich dient alles einem Zweck..« Meinte Sephiroth mysteriös und wanderte gemächlich um das Loch herum, geradewegs auf Kim zu, die immer noch, unfähig sich zu bewegen oder einen klaren Gedanken zu fassen, auf dem Boden vor dem Torbogen saß und ihm entgegen starrte.

Sie verstand nicht was er wollte, und sie wollte es auch nie erfahren, sondern einfach nur weg von hier. Wenn doch nur ihr Körper endlich reagieren würde!

Sie versuchte irgendwie aufzuspringen um wegzurennen, aber sie befand sich immer noch in diesem Schockzustand, der ihr dies unmöglich machte.

Ihr Herz schlug nicht schnell, sondern so schwach und langsam, als wollte es stehen bleiben.

»Was meinst du damit?« Fragte Cloud an Kims stelle und verschränkte die Arme.

Red, Vincent und Aeris sahen sich nur irritiert an.

»Oh.. es war so schlicht.. so einfach zu erkennen, und doch bin ich selbst nicht dahintergekommen..« Sagte Sephiroth und blieb ein paar Meter vor ihnen stehen.

Kim sah sich hektisch um und hoffte zitternd, dass sie hier heil wieder herauskamen.

Cloud sah zu den Anderen hinter sich, dann wandte er sich wieder an Sephiroth »Ich versteh nicht ganz..«

»Natürlich nicht! Wie denn auch? Ich erwarte nicht, dass du es verstehst...« Damit sah er zu Kim, die sich versuchte unter seinem Blick hinwegzuducken, und sagte zu ihr »Ich bin gekommen, um die schwarze Substanz zu holen..«

»U- Und was hat das mit mir zu tun..?« stammelte Kim, der langsam vor angst schlecht wurde. Sephiroth lachte leise und bedrohlich, dann sagte er »Ganz einfach..« Er zeigte auf Kim »Du hast sie in dir!«

Wäre es jemand anderes gewesen, der dies zu Kim gesagt hätte, sie hätte angefangen laut aufzulachen, aber so bereitete es ihr einen gewaltigen schrecken.

Sie wurde noch eine spur blasser und entgeisterte sich »Nein! Das geht nicht! Ich komme aus einer ganz anderen Welt! Wie soll sie also in mir sein?«

»Keine andere Welt.. sondern eine andere Zeit..« Warf Sephiroth ein.

Kim sah hilfesuchend zu Cloud und den Übrigen, aber die waren selbst zu verwirrt um irgendetwas zu unternehmen.

Sie spürte wie ihre Hände anfingen zu zittern und blickte wieder zu Sephiroth »Wie meinst du das?«

Sephiroth stieß einen Stein in das Loch, wartete kurz, bis er schallend unten aufgekommen war, dann wandte er sich an Kim »Wieso glaubst du, hast du in letzter Zeit so schreckliche Alpträume? Oh.. du hast sie also nicht verstanden! Soll ich es dir erklären?«

Kim zögerte. Eigentlich wollte sie nur hier weg, aber sie wollte auch wissen, was das alles zu bedeuten hatte, und er war der Einzige der es ihr erklären konnte.

Sie sagte nichts, darum fing Sephiroth einfach an zu erklären »Du bist töricht zu glauben es gäbe nur die Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft! Die Zeit aber, ist sehr viel komplizierter! Es gibt auch Gegenwarten der Gegenwart.. Zukunften, der Zukunft,... und auch Vergangenheiten, der Vergangenheit..! natürlich auch Parallelzeiten der Zeiten.. wenn du von Zeit sprichst, sprichst du automatisch von anderen Welten! Diese Welt..« Er zeigte umher

».. ist eine andere Vergangenheit, deiner Zeit, weißt du? Darum wirst du auch gewisse Parallelen zu ihnen finden.. nimm zum Beispiel dein eigenes Haus! War es nicht so wie das Haus der Chocobofarm? Zeiten laufen zusammen und mischen sich, um eine neue Zeitspanne zu ergeben.. und dieses verfahren geschieht Zigmal im Universum... darum kannst du nie von der Zeit reden.. sondern nur von einer Zeit! Oh.. es gehört zu den unrealistischsten Dingen auf der Welt.. und selbst wenn ich weiter darüber reden würde, glaube ich kaum, dass solche Dummköpfe wie ihr, es jemals verstehen würden!«

Damit hatte er recht. Kim war es wirklich zu kompliziert, und außerdem auch zu unlogisch, sie sah auf und fragte »Aber das hier ist doch nur ein Spiel.. erfunden von Menschen aus meiner Welt! Also kann es nie und nimmer eine Vergangenheit zu meiner Zeit sein!«

»Es mag sein, dass jemand zufällig so ein Spiel erfunden hat... aber das ändert nichts an der Wahrheit über diese Zeit und den anderen Zeiten, die aus dieser Zeit geboren wurden, genau wie diese Zeit wieder aus anderen Zeiten geboren wurde..«

Kim fing langsam an ihm zu glauben. Er war so überzeugend, so rechtbehaltend und sie konnte es drehen und wenden wie sie wollte, sie kam einfach nicht drum herum ihm glauben zu schenken. Sie starrte ihn an, ohne einen Ton über die Lippen zu bekommen, und dieses mal war es Cloud der sprach »Du behauptest also, dass Kim eine Zeitreisende ist? Das ist dumm und unrealistisch!«

Sephiroth wandte sich an ihn »Ich habe doch gesagt, dass die Zeit zu den unrealistischsten Dingen gehört! Nimm es wie es ist..«

»Das erklärt aber noch nicht, wieso sie die schwarze Substanz hat!« Erwiderte Cloud und verschränkte die Arme. Sephiroth lachte erneut und erklärte »Hier wird es erst richtig kompliziert..! Aber ich kann es dir erklären!« Er zeigte auf Kim »Das kommt daher, weil sie schon einmal hier war!«

Kim schüttelte sofort den Kopf »Nein! War ich nicht!«

»Oh doch.. allerdings in einer anderen Zeit.. also warst nicht direkt du hier, sondern dein ich in der Zukunft! Oh.. es ist so einfach..«

Red trat neben Cloud und verschränkte seine Vorderpfoten, wie er es immer tat, wenn er nachdachte, dann sagte er »ich finde es gar nicht so einfach... wenn Kim schon einmal hier war.. oder besser gesagt, eine Kim... wie kann dann diese hier die schwarze Substanz haben?«

»Oh.. das kann ich dir erklären! Als Kim hier war, schloss sie einen packt mit euren anderen ich's.. sie nahm die schwarze Substanz und kehrte damit in ihre Zeit zurück.. leider ging während der Zeitreise einiges schief...! Zwar konnte sie sicher Zuhause ankommen, aber dummerweise sorgte die Zeitverschiebung dafür, dass sie und die schwarze Substanz eins wurden.. und nicht nur bei dieser einen Kim, sondern auch bei allen anderen, in jeder erdenklichen Zeit, genau wie die schwarze Substanz aus all den anderen Zeiten hier verschwand! Cloud wusste das und versuchte mich aufzuhalten, eine andere Kim hierher zubringen..«

»..aber er konnte es nicht, darum ließ er mir die Substanz als Schutz da.. dummerweise hat sie die Schleuse zwischen den Zeiten geöffnet und mich so doch hierher gebracht.. in die Vergangenheit.. den Cloud aus dieser zukünftigen Welt hast du umgebracht, damit er sich nicht mehr einmischen konnte.. von dem hier ging keine Gefahr aus, weil er nichts davon wusste.. jetzt verstehe ich es... du und der andere Cloud.. ich habe euch auf dem Feld gesehen.. und in meinem zweiten Traum..« Kim erinnerte sich. Das also, war es, was die Träume ihr sagen wollten. Die Zeit, das Lied, welches bezeugt hatte, dass etwas in ihr war, was der Meister des Todes haben wollte. Ja, auch der Mann, der, der Tod war, passte nun in die Geschichte. Es war logisch, dass Sephiroth der Meister des Tods war, da er über leben und tot entschied, hatte er erst mal die schwarze Substanz.

Allerdings gab es noch einige Sachen, die Kim nicht verstand.

Sie sah zu Sephiroth und fragte »Deine Erklärungen in Ehren.. aber.. wir redeten die ganze Zeit von dir, aber eigentlich kannst nicht du es gewesen sein, sondern auch ein anderes ich von dir, weil es dich ja auch öfters geben müsste, logischer weise.. doch du redest so, als wärst du es gewesen..«

Er lachte leise und sah in den Nachthimmel »Tz.. dir entgeht nichts, nicht wahr? Natürlich gibt es auch andere von mir, in anderen Zeiten.. allerdings..« Er sah an Kim vorbei ins Leere, als er weiter sprach ».. allerdings bin ich es gewesen, den du zusammen mit Cloud auf dem Feld gesehen hast.. ein Zeitportal bleibt nie lange auf.. und es kann bei der Zeitverschiebung viel fehlschlagen.. so bin ich selbst wieder in diese Vergangenheit geraten!«

»Aber das geht nicht! Wo ist dann der Sephiroth aus dieser Zeit? Und wieso wolltest du mich erst töten, oder besser gesagt; Wieso hast du dich nicht mehr daran erinnert, dass ich die schwarze Substanz habe?«

»Ich sagte doch; Bei so einer Zeitverschiebung kann viel fehlschlagen! Mein ich aus dieser Zeit wurde durch mich selbst ersetzt.. dafür gibt es mich in der anderen Zukunft nicht mehr, in der dein ich zuerst war.. als folge dessen habe ich alles vergessen was damit zusammenhing!«

Kim überlegte. Es klang logisch. Das würde erklären, wieso er hier nicht Jenova war, wie im Spiel, allerdings hatte er selbst gerade gesagt, er hätte alles vergessen gehabt.. wieso war es ihm gerade jetzt wieder eingefallen?

»Und wieso ist es dir jetzt wieder eingefallen?« Fragte sie und wartete eine antwort ab, die gleich darauf folgte »Ganz einfach; Durch dein auftauchen hier und all den Zeitrissen die es gegeben hat, wuchs meine Macht! Verstehst du? Deshalb sagte ich einst zu dir, dass du der Grund seiest, wieso sich hier alles zu meinem Vorteil verändert! Und das mit der wiederkehrenden Erinnerung.. nun... weil ich mächtiger bin, konnte ich mich dagegen zur Wehr setzen.. und als ich die Substanz hier nicht finden konnte, war mir alles wieder klar«

»Gut.. das klingt logisch... aber was ist mit dem Zeitportal? Es hat sich durch die Substanz geöffnet, hast du gesagt, und ich gehe davon aus, das Zeitportale nur an ganz bestimmten Stellen sind.. in diesem Fall mein eigenes Haus und die Chocobofarm! Aber wieso gerade diese Substanz?« Kim blieb stutzig. Es war schon alles logisch und sie hatte sich auch eigentlich schon damit abgefunden, dass er recht hatte, mit allem was er sagte, aber sie wollte es einfach nicht wahrhaben, deshalb versuchte sie ihm irgendwie eine Frage zu stellen, auf die er keine antwort hatte, was vermutlich ohne Erfolg bleiben würde.

»Oh..« machte Sephiroth und sah wieder zu ihr ».. es lag nicht an dieser Substanz.. Zeitportale sind ganz einfach zu bedienen, wenn man die richtigen Mittel dazu hat! Ersteinmal muss man eins finden, und dann braucht man irgendeinen Gegenstand aus der zeit, in die man Reisen will.. na ja, nicht direkt irgendeinen, sondern einen magischen, dass ist auch der Grund, warum man nicht in jede Zeit reisen kann, weißt du? Das Zeitportal war schon da, darum musste ich nur noch einen magischen Gegenstand in deiner Zeit lassen.. und das hat der andere Cloud für mich erledigt!« Er seufzte, sah kurz zu dem Mond und sagte dann »Ich hoffe du hast jetzt alles verstanden.. ich habe nämlich keine Zeit mehr weitere Dinge zu erklären, die euch eh nichts mehr nutzen... also... wenn du nichts dagegen hast, dann hol ich mir jetzt endlich das, was mir zusteht..« Damit zog er so schnell und plötzlich sein Schwert und rannte auf Kim zu, vermutlich um sie in der Mitte zu teilen, dass sie gar keine Chance hatte auszuweichen. Ihr leben wäre keinen Pfifferling mehr wert gewesen, hätte Cloud den Schlag nicht kommen sehen und abgewehrt. Die Schwerter knallten klirrend aufeinander und es stoben Funken auf, als Sephiroth seines zurückzog.

Kim war derweil paralysiert und starrte zu Cloud hoch, der schützend vor ihr stand, bereit wieder einen Schlag abfangen zu müssen.

Sephiroth sah ihn an und fing an zu lachen »Willst du etwa wieder gut machen, was dein anderes ich vermasselt hat?«

»Deine verrückten Geschichten über die Zeit interessieren mich nicht! Ich werde nur dafür sorgen, dass das alles endlich ein ende hat und dich besiegen!« Damit ließ er seinen Beidhänder auf Sephiroth niederrasen, der den Schlag jedoch, scheinbar spielerisch, abfing und ohne Anstrengung im Nichts verpuffen ließ.

»Das finde ich wirklich sehr amüsant! Willst du mir nicht lieber helfen?« Fragte Sephiroth fast sarkastisch und fing einen weiteren Schlag Clouds ab. Dieser trat einen Schritt zurück »Niemals!«

»Wie schade.. aber um dir die Wahrheit zu sagen, ich bestehe darauf..« Sephiroth steckte sein Schwert weg und sah zu Cloud, der seinerseits sein eigenes Schwert fallen ließ und die Hände zu seinem Kopf führte, dann sank er auf die Knie.

Kim erkannte die Zeichen wieder. Sie musste hier auf der Stelle weg, sonst würde sie getötet werden, und das vielleicht nicht einmal von Sephiroth selbst, sondern von Cloud. Er konnte nichts dafür, das wusste Kim, aber sie wusste auch, dass er keine andere Wahl hatte, als zu tun, was Sephiroth wollte.

Sie wollte in diesem Moment aufspringen und losrennen, als Aeris sie packte, auf die Füße zog und mit ihr Richtung Wald rannte, während Red und Vincent versuchten auf Cloud einzureden und ihn irgendwie aufzuhalten versuchten, aber Sephiroth hatte ihn bereits vollständig unter seiner Kontrolle.

Kim konnte nicht beobachten was dort hinten geschah, da sie von Aeris einfach mitgerissen wurde und sie bereits durch den Wald rannten. Sie hatte Mühe nicht hinzufallen und Aeris zog sie einfach durch jeden Busch mit. Kim selbst war noch so durcheinander wegen dem, was ihr Sephiroth erklärt hatte, dass sie nicht auf Aeris fragen, wo sich die Highwind befand antworten konnte. So rannten sie kopflos durch den Wald und hofften, dass weder Cloud noch Sephiroth sie finden oder einholen würde.

»Komm! Wir müssen weiter! Sonst bekommt Sephiroth die schwarze Substanz und du stirbst!« Rief Aeris und zog Kim hoch, nachdem diese über einen Stein gestolpert und hingefallen war. Sie rannten weiter, ohne zu wissen wohin. Ein paar mal konnte Aeris nur ganz knapp einem Baum ausweichen, dessen dunkler Stamm in der Finsternis kaum zu sehen war. Oft fielen sie beide zu Boden, weil sie über irgendetwas gestolpert waren, aber jedes Mal konnten sie sich wieder aufrappeln und weiterrennen.

Ihr Atem ging schnell, genau wie ihre Herzen rasten und ihnen der Schweiß auf der Stirn stand. Dennoch blieben sie nicht stehen, gönnten sich keine Pause in ihrem Lauf.

Immer noch fragte Aeris Kim gehetzt wo sich das Luftschiff befand, aber Kim war außerstande zu antworten. Sie fühlte sich so schlecht, so fehl am Platz...

Sie hatte solche Angst zu sterben und in ihrem Kopf spukten die Worte Sephiroths, hallten unaufhörlich nach, wie in einem langen, dunklem Tunnel, in dem sich Kim ganz alleine befand, und aus dem es kein entkommen gab. Wieso nur? Wieso musste es so enden? Wo war die Gerechtigkeit? Sie war anfangs noch so überwältigt gewesen, selbst als all das Grauen begann, weigerte sie sich, logisch zu sein und die Reise abzubrechen. Sie hatte diese warnenden Alpträume gehabt, und hatte sie nicht ernst genommen und ihre Bedeutung einfach beiseite gelegt, ohne wirkliche Gedanken daran zu verschwenden. Nun musste sie die Konsequenzen daraus ziehen. Sie hatte nie etwas unrechtes getan oder sich so ein Abenteuer gewünscht, und doch musste sie jetzt für sich selbst büßen. Sie hasste sich selbst dafür.

Wieso musste es soweit kommen?

»Oh, bitte nicht! Nicht jetzt! Wir müssen weg hier! Und zwar schnell!« Sagte Aeris gehetzt und sich umsehend, als Kim wieder gefallen war und sich weinend und schluchzend weigerte wieder aufzustehen. Sie zitterte am ganzen Körper und litt unter Todesängsten. Sie konnte einfach nicht mehr weiterlaufen. Wofür sollte sie es auch tun? Sephiroth würde sie sowieso finden, genauso, wie er den Plan entwickelt hatte, sie hierher zubringen, damit er das bekam, was er haben wollte. Er war einfach zu gerissen für sie alle, und er würde niemals aufgeben.

Aeris zog sie hoch »Kim! Kim, sieh mich an! Er wird dich nicht bekommen, das verspreche ich! Aber wir müssen weiter, und zur Highwind! Sag mir wo sie ist, Kim!«

»Auf.. auf dem Plateau!« schluchzte Kim und hob zitternd die Hand, um Aeris die ungefähre Richtung zu zeigen.

»Gut so! Und jetzt komm endlich!« Damit rannten sie weiter. Aeris musste Kim hinter sich herschleifen, weil diese wegen den Tränen nichts mehr sehen konnte und so stark zitterte, dass sie sich kaum auf den Füßen halten konnte.

Sie hatten den Wald fast verlassen, als ein Baum, direkt vor ihnen, einfach knapp vor dem Boden durchschnitten wurde, und ihnen die weitere Flucht unmöglich machte. Aeris konnte noch so gerade anhalten, und somit verhindern, dass sie beide von dem umstürzenden Stamm erschlagen wurden.

»Oh.. ihr wollt schon gehen?« Fragte Sephiroth, der gerade sein Schwert, mit dem er den Baum gefällt hatte, zurück in die Scheide schob. Er stand auf dem Stamm und blickte ihnen entgegen. Aeris drückte Kim hinter sich, um sie so besser schützen zu können und starrte zurück »Du bekommst Kim nicht!«

»Ich will sie auch gar nicht.. ich will das, was in ihr ist!« Gab er zurück und streckte die Hand aus »Los Cloud.. sei ein guter Junge und bring mir die schwarze Substanz!«

In diesem Moment wurde Kim von Aeris weggerissen und mit dem Rücken gegen den nächsten Baum gedrückt. Cloud hielt sie fest, während Kim versuchte sich schreien und panisch zu wehren.

»Oh nein!« Aeris wandte sich schockiert um, rannte zu Cloud und versuchte seine Hand von Kims Hals wegzuziehen »Cloud! Bitte tu das nicht! Komm zu dir!«

Doch Cloud reagierte nur auf ihre Worte, indem er Aeris mit seiner anderen, freien Hand von sich schlug. Aeris landete hart auf dem Boden, drehte sich auf den Rücken und starrte zu Cloud hoch »Cloud! Du willst das nicht! Ich weiß nicht, was Sephiroth mit dir gemacht hat, aber du willst das in echt gar nicht! Bitte komm wieder zu dir!«

»Gib es auf!« lachte Sephiroth, der immer noch auf dem umgefallenen Baumstamm stand »Er wird nur tun, was ich ihm sage!«

»Nein!« Rief Aeris aus, war mit einem Satz wieder auf den Füßen und riss und zog an Clouds Arm. Kim versuchte ihn derweil immer noch von sich zu drücken, aber sein Griff war so fest, dass sie kaum noch Luft bekam. Ihr Herz hämmerte gegen ihre Rippen und die Angsttränen liefen unaufhaltsam über ihre Wangen.

Sie wollte nicht sterben! Nicht hier und nicht so! sie wollte doch noch ihren Vater wiedersehen, sich bei ihm wegen der Anmache entschuldigen, wollte irgendwann einmal einen Freund haben und alt genug sein, um Auto zu fahren und in Discos zu gehen, alles zu tun, wovon sie immer geträumt hatte!

Sie kniff die Augen zu und schluchzte laut und unaufhörlich. Plötzlich ließ der Druck an ihrem Hals nach, bis er schließlich nicht mehr zu spüren war. Kim sah auf.

Cloud taumelte zurück und stöhnte »Ah.. was verlangst du von mir?« Dann zog er sein Schwert und stellte sich Sephiroth entgegen, der ihn von oben her musterte.

»Lauft! Steht nicht rum! Macht, das ihr weg kommt! Sofort!« Rief er Aeris und Kim zu, was sie sich nicht zweimal sagen ließen. Mit dem Geräusch von aufeinander prallenden Schwertern verließen sie den Wald und hatten den Fuß des Berges erreicht, auf dem die Highwind stand. Sie wollten soeben anfangen hochzuklettern, als die Kampfgeräusche hinter ihnen erstarben und Kim zum zweiten mal gepackt und zurückgezogen wurde.

Sie schrie auf, wurde trotz starker Gegenwehr in den Wald gezogen, um dort wieder mit dem Rücken gegen einen Baum gedrückt zu werden, dieses mal nicht von Cloud, sondern von Sephiroth. Sie sah ihn panisch vor angst an und stemmte einen Fuß gegen seinen Bauch, konnte ihn aber so nicht von sich drücken. Sein Griff würgte sie, zeigte ihr noch deutlicher, dass sie sich in einer Todeslage befand, aus der es kein entkommen gab.

Aeris versuchte zwar ihr zu helfen, aber Sephiroth schlug sie einfach beiseite, so, dass sie keine Kraft mehr hatte, aufzustehen. Auch von Cloud brauchte sie keine Hilfe mehr zu erwarten. Ein rascher Blick zeigte ihr, dass er ebenfalls gegen Sephiroth verloren hatte, und unfähig war, aufzustehen, und bei Red und Vincent musste es wohl genauso sein.

Sie war ganz alleine, ohne die Kraft sich wehren zu können. Ihre einzige Hoffnung, nämlich die Substanz, war hier nutzlos, da sie sie nur benutzen konnte, wenn Freunde von ihr in Gefahr waren und sie ihnen helfen wollte. Aber jetzt war ihre angst so groß, dass ihr ihre Freunde egal waren, und ihr eigenes Leben wichtiger schien.

Sie versuchte immer wieder sich aus dem Griff zu befreien, aber es blieb wie es war.

»Denk nicht einmal an die Substanz.. die ist hier nämlich völlig nutzlos, da sie nicht auf deine angst reagiert..« Grinste Sephiroth, und fügte dann hinzu »Und jetzt erfüll endlich deinen Zweck und lass mich an die schwarze Substanz..« Er zog eine Hand zurück und hielt mit der Anderen Kim noch brutaler fest.

Kim schrie lauthals auf, als Sephiroths freie Hand in ihren Bauch drang, um die schwarze Substanz aus ihr zu reißen. Sie kniff die Augen zu und spürte nichts mehr, außer dem Schmerz, der ihren ganzen Körper eingenommen hatte und sie immer wieder aufschreien ließ. Sie spürte wie warmes Blut ihren Bauch runterfloss, über ihre Beine, bis es schließlich auf dem Boden tropfte. Selbst in ihrem Mund sammelte sich Blut und ergoss sich auf ihre Brust, als sie erneut einen Schmerzensschrei von sich ließ.

Einen Moment krallte sie sich noch in Sephiroths Arm, dann wurde ihr ganzer Körper schlaff und ihre Sinne begannen sich zu verschleiern. Sie konnte kaum noch atmen, weil jeder neue Atemzug wehtat. Ihr Herz schlug so langsam, und würde bald stehen bleiben, weil es kein Blut mehr gab, welches durch es strömte.

Selbst Schreien konnte sie nicht mehr. Ihre Kraft reichte dafür einfach nicht mehr aus.

»Ah.. gut gemacht Kim! Dank dir habe ich sie nun.. die schwarze Substanz..« Sagte Sephiroth und zog die Hand aus Kims Körper. Nun hatte er, was er haben wollte. Die schwarze Substanz lag in seinen Händen, trotz Blut unschwer zu erkennen.

Er lachte triumphierend auf, ließ Kim los, die auf dem Waldboden aufschlug und dort reglos liegen blieb und verschwand dann in der Dunkelheit.

Kim rang nach Atem, während aus ihrer Wunde immer mehr Blut floss und sich auf dem Boden in eine Lache verwandelte.

Cloud, der langsam zu sich kam, war sofort bei ihr, genau wie Aeris, die auch wieder auf den Beinen war. Er nahm Kim in den Arm und sah sie an »Kim! Aeris! Was sollen wir machen?«

Aeris sah Kim an und blickte sich dann verzweifelt um »Ich weiß nicht! Wir beide haben keine Wiederherstellensubstanzen.. und wenn wir jetzt zur Highwind gehen, ist sie tot ehe wir oben sind... ich glaube wir können nichts mehr für Kim tun..«

Cloud sah Aeris noch einen Moment lang entsetzt an, dann sah er wieder auf Kim, die mehr tot als lebendig in seinen Armen hing »Kim halt durch! Wir retten dich.. das schwöre ich dir!« Er sah wieder zu Aeris »Wir versuchen es!« Aeris sah Cloud traurig an »Cloud.. das hat keinen Sinn.. so würdest du ihr nur noch mehr Qualen bereiten..«

Cloud wusste das, wollte es aber nicht einsehen. Er haute die Hand auf den Boden und brüllte »Das büßt du mir, Sephiroth!«
 

Kim war noch nicht tot. Sie hatte ihren eigenen Todeskampf, und zwar in ihrer ersten Traumwelt, wo sie mit dem Rücken an das Schild gelehnt, auf dem Boden saß und ins Nichts starrte. Der Tod wanderte an dem Ufer des Flusses entlang, ein schmutziges Grinsen im Gesicht. Als er schließlich bei Kim und dem Schild ankam, sagte er »Endlich! Ich musst' ja auch lang' genug warten!« Er packte Kims Handgelenk und zog ihren Arm in die Höhe, aber Kim reagierte nicht darauf. Sie starrte weiterhin wie hypnotisiert ins Nichts, ohne etwas zu fühlen oder zu denken. In ihr herrschte das Nichts, in welches sie starrte. Ein Nichts der Verzweiflung und des Schmerzes. Etwas, woraus es kein entkommen gab.

Der Tod befahl derweil dem Schild etwas zu schrumpfen, was dieses auch tat, dann drückte er Kims Hand gegen die kalte Oberfläche, neben der Zeile, die sagte »Zum Andenken an Kim«, und holte dann Hammer und Nagel hervor, um sie an das Schild zu schlagen.

Kim reagierte auch darauf nicht. Sie reagierte auch nicht, als der Mann die Spitze des Nagels gegen ihre Handinnenfläche drückte und mit dem Hammer ausholte, um sie aufzuhängen, wie er es einst schon gesagt hatte.

Er wollte gerade zuschlagen, als eine Stimme sagte »Lass das bleiben!«

Kim kannte diese Stimme. Sie hob sachte den Kopf, konnte aber nur Schatten erkennen.

Der Tod ließ vor Schreck Hammer und Nagel fallen und drehte sich zu der Quelle der Stimme um. Einen Moment geschah gar nichts, aber dann fragte der alte Mann voller Zorn »Was sucht ihr hier?«

»Wir sind gekommen um Kim zu holen!« Sagte die Stimme, die Kim so vertraut war.

Der Tod verzog das Gesicht und knurrte »Vergesst es! Sie gehört mir, und ich kann mit ihr machen was immer mir beliebt!« Er wollte den Hammer und den Nagel wieder aufheben, als ein Schwertstreich ihm beides aus der Hand fegte. Der Alte schrie auf und ging auf die Eindringlinge los, hatte aber keine Chance gegen sie und wurde einfach niedergemacht.

Kim sah zu ihm, erkannte, dass er auf dem Boden lag und sich nicht mehr bewegte, dann sah sie zu den Schattengestalten, die jetzt direkt auf sie zukamen. Sie hatte keine angst vor ihnen, sie spürte, dass sie keine angst haben musste.

»Und?« Fragte einer der Schatten und beugte sich zu ihr runter »Kommst du?«

Kim sah ihn an und fragte, leicht neben der Spur »Wer seit ihr?«

»Erkennst du uns nicht?« Fragte der Schatten und sah sie enttäuscht an. Kim gab halblaut zurück »Ich erkenne eure Stimmen.. aber ich weiß trotzdem nicht, wer ihr seit..«

»Dann sieh näher hin..« Sagte alle gleichzeitig und ruhig.

Kim strengte die Augen an, und als sie das tat, wurden die Schatten von Licht eingenommen und ihre Dunkelheit sank von ihnen ab.

»Ihr? Wieso seit ihr hier.. wie..?« Stammelte Kim und Tränen der Freude liefen über ihre Wangen. Vor ihr standen Cloud und alle anderen ihrer Freunde. Sie lächelten ihr entgegen und manche wunken ihr freundlich zu. Cloud hockte sich vor ihr hin und sagte »Wir wollen dich abholen! Kommst du mit uns?«

Kim wollte nicken, zögerte dann aber und sah zur Seite »Aber.. ihr müsst doch wütend auf mich sein.. schließlich hat Sephiroth meinetwegen die schwarze Substanz..«

Cloud und die Anderen sahen sich an, und dann sagen alle zusammen »Das stimmt nicht! Und wir sind nicht wütend! Kommst du jetzt?«

Kim überlegte kurz, ließ den Blick umherschweifen, bis er wieder bei ihren Freunden angelangt war, dann nickte sie und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.

Alle kamen auf sie zu und reichten ihr die Hand. Kim ergriff sie und ließ sich von ihnen

hochziehen, und was sie fühlte war etwas warmes, wunderbares. Es war Freundschaft.
 

Außerhalb von Kims Traum befanden sich die verzweifelten Cloud und Aeris, die nicht wussten was sie mit dem halbtoten Körper in Clouds Armen machen sollten.

Aeris schluchzte »Das ist nicht Fair! Kim ist viel zu jung um zu sterben!«

Cloud sah zu ihr ohne etwas zu sagen. Er konnte es selbst noch nicht fassen. Dazu kam, dass beinahe er es gewesen wäre, der Kim getötet hätte. Außerdem besaß Sephiroth nun die schwarze Substanz und würde Meteor rufen. Sie waren alle verloren.

Noch nie in seinem Leben hatte Cloud solche angst.

Zum einen war es die Tatsache, dass er ein sterbendes Kind in seinen Armen hielt, und nicht wusste, was er tun sollte, zum anderen konnte er sich einfach nicht erklären, warum er Sephiroth fast geholfen hätte.

Er starrte auf Kims Körper, als plötzlich ein grelles Licht die Umgebung einnahm. Dieses Licht ging von Kims Hosentasche aus, in der sich die Substanz befand.

Cloud kniff die Augen zusammen. Wieso reagierte sie jetzt?

Das Licht wurde immer greller, und wo es hinkam, begannen Blumen und Gras zu wachsen. Selbst der zerstörte Baum wuchs nach.

Cloud und Aeris fühlten sich gestärkt und gesund, wie nie zuvor, und als das Licht verblasst war, und Cloud auf Kims Wunde blickte, registrierte er, dass sie verheilt war.

Es war nichts mehr zu sehen. Nicht einmal eine kleine Narbe.

»Aeris..« brachte er hervor, bevor es ihm endgültig die Sprache verschlug.

Aeris kam auf sie zu und musterte Kim ebenfalls. Auch ihr verschlug es die Sprache.

Ungläubig starrte sie dorthin, wo einst die Wunde gewesen war »Aber das... das gibt es doch gar nicht.. es.. die Substanz.. sie.. sie heilt..«

Aeris nahm Cloud Kim aus dem Arm und untersuchte sie, dann sagte sie, zwar immer noch verblüfft, aber erfreut »Sie stabilisiert sich! Cloud! Sie lebt! Sie wird leben!«

Kim atmete in der tat wieder ganz normal und gleichmäßig, so, als würde sie ruhig schlafen.

Sie würde leben.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2005-01-27T22:25:51+00:00 27.01.2005 23:25
ich will den nächsten teil bittttttttttttttttteeeeeee
und dickes lob an dich


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