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Final Fantasy Two Realistics

Part 26-30
von

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Der Weg durch die Wälder

Kapitel 26: Der Weg durch die Wälder

»Dann ritt Sir Beaumais... den ganzen lieben langen Tag durch

Moraste und Felder und große Täler, so viele Male... stürzte er

kopfüber in tiefen Sumpf; denn er kannte den Weg nicht, sondern

nahm den vorteilhaftesten Weg in dieser waldreichen Gegend...

und letztlich geschah es ihm, auf einen hübschen, grünenden Weg

zu kommen.«

Malory Le Morte d' Arthur
 

Das Plateau war sehr weitläufig, und übersäht mit Büschen und vereinzelten Bäumen. Ein seichter Wind strich durch das Gras und zog dann den steilen Berghang hinunter zu den Wäldern die um den Tempel gelegen waren.

Es war Ruhig hier oben, und vermutlich würde sie hier keine Patrouille vermuten, und selbst wenn, war der Weg hier herauf so Mühsam, dass die Meisten sich wohl scheuen würden es auch nur zu versuchen. Selbst Kim konnte in der ersten halben Stunde keinen günstigen Abstieg finden. An den Kanten des Plateaus ging es steil runter und die abstehenden Vorsprünge waren zu schmal und zu weit auseinander, als dass man sie erreichen konnte.

Kim musste einmal ganz rumwandern, um etwas abseits der Highwind eine Stelle zu finden, an der es ihr möglich war nach unten zu gelangen.

Vorsichtig rutschte sie den Hang runter, und verlor mehr als einmal den Halt, und wäre fast in den Tod gestürzt. Es war schweißtreibend und anstrengend das tempo so zu drosseln, dass sie nicht abstürzte, und über den Aufstieg wollte sie noch gar nicht nachdenken.

Einmal war ein Stein unter ihrem Fuß davon gerollte und riss gleich eine ganze Flut andere Steine mit sich. Kim selbst konnte sich noch so gerade an einen anderen Stein festkrallen.

Sie stierte in die Tiefe und schluckte trocken, kletterte aber tapfer weiter.

Sie zog sich mehrere Schrammen zu, besonders bei dem letzten abschnitt, wo sie wegrutschte und bis zum Boden kullerte, wo sie schließlich hart aufprallte.

Anfangs blieb sie benommen liegen, aber dann fing sie sich und rappelte sich auf, um weiterzugehen. Ein letzter Blick nach Oben, dann verschwand sie im Dickicht des Waldes.

Sie hoffte nur, dass sie sich nicht verirren würde und auf dem rechten Weg blieb. Natürlich hoffte sie auch, keiner Patrouille zu begegnen. Ihr Glück war es, dass es langsam Nacht wurde, und dass man sie, dank ihrer dunklen Kleidung, wohl kaum im Dickicht sehen konnte, andererseits lief sie Gefahr sich selbst zu verirren.

Sie drückte sich durch einen Dornenbusch, zog sich einige Kratzer zu, und kam dann zwischen Bäumen wieder aus dem Dickicht. Einen Moment sah sie sich prüfend um, wollte sichergehen, dass kein Shinra in der Nähe war, dann ging sie weiter.

Die Bäume warfen einen langen Schatten im roten Licht der untergehenden Sonne, und es wurde zunehmend Dunkel. Kim sah kurz zu den Baumkronen empor, durch die der Wind wehte und deren Blätter leise raschelten.

Sie sah wieder geradeaus, in den dichten, grünen Wald, der kein ende zu nehmen schien. Sie hoffte nur schnell beim Tempel zu sein und noch schneller wieder weg zu sein.

Sie wollte wirklich nicht auf Sephiroth treffen. Sie hatte angst vor ihm. Und das zurecht.

Sie beschleunigte ihren Schritt, ging um einige Büsche herum, weichte Bäumen aus und versuchte nicht über Steine oder Äste zu stolpern, die unter Laub lagen, und kaum zu sehen waren. Unter ihren Füßen knackte und knirschte es laut. Es war schon fast ganz dunkel am Waldboden und sie begann jetzt zu straucheln, weil sie nicht mehr die Steine und Äste sah.

Kim kannte den Weg nicht, deshalb ging sie einfach geradeaus weiter, bog nur ab, um Büschen auszuweichen, oder Bäumen, die eng aneinander standen.

Manchmal fuhr Kim zusammen, weil sie glaubte ein Geräusch zu hören, aber wenn sie sich umsah, konnte sie nichts sehen, deshalb schob sie es auf die Äste, die unter ihren eigenen Füßen knackten. Ab und zu dachte sie, dass es Monster waren, die auf sie lauerten, sie jagten und nur auf eine Chance warteten ihr die Kehle aufzuschlitzen und sie zu fressen.

Kims Herz schlug mit jedem Schritt schneller, weil es dunkler wurde und sie immer tiefer in den Wald vordrang. Sie hoffte nur, dass Cloud und die Anderen nicht schon auf dem Weg zurück waren, denn sonst würden sie sich verpassen.

Sie blieb kurz stehen und sah sich um. Noch gab es Licht hier unten, aber es würde nicht mehr lange anhalten. Sie seufzte und sah wieder zu den Baumkronen.

Etwas stimmte hier nicht. Das konnte sie spüren. Sie sah näher zu den Baumkronen und erkannte ein paar roter Augen. Kim schrie auf und rannte los. Ein kurzer Blick über die Schulter zeigte ihr, dass das Etwas die Verfolgung aufgenommen hatte.

Ein grünes Monster, mit einem länglichen Körper, sechs Beinen und langen Zangen vor dem Maul. Es ähnelte einem Insekt, war aber so groß wie ein Hirsch und schnell.

Kim rannte um ihr leben. Sie schrie laut auf, als vor ihr eine Reihe dichter Dornenbüsche auftauchte. Die hatte keine Wahl und rannte einfach mitten durch. Die dünnen, dornenbewehrten Äste verhakten sich in ihren Sachen und ihrer Haut, fügten ihr noch mehr Kratzer zu, aber das war ihr egal, solange dieses Ding hinter ihr, sie nicht erwischte.

Noch einmal sah sie über die Schulter und registrierte schockiert das dieses Etwas nicht aufgab. Es wollte unbedingt töten, und Kim kam ihm da gerade recht.

Sie konnte nicht einmal ,die Substanz einsetzen, weil ihr eigenes leben auf dem Spiel stand, und nicht das eines Freundes, und da die Substanz nur dann funktionierte...

Sie ließ die Büsche hinter sich, stürzte durch den Wald, wich den Bäumen aus und versuchte das Monster irgendwie abzuhängen. Aber es hing an ihren Versen und gab einfach nicht auf.

Sie schrie erneut auf, als sie merkte, dass das Ungeheuer näher kam, und das Tageslicht jetzt nicht mehr den Boden berührte, sondern in dem dichten Blätterwerk der Bäume hängen blieb.

Kim stolperte, fing sich ab und rannte weiter, ohne zurückzusehen, nur das fauchen und knistern des Monsters im Ohr.

Ihr Herz hämmerte schnell und ihr Hals tat weh, so, dass sie kaum noch atmen konnte.

Schließlich blieb sie in einer Wurzel hängen und fiel hin.

Sie drehte sich auf den Rücken und registrierte in einem Schockzustand, der ihr Verbiettete sich zu bewegen, dass das Monster genau über ihr war. Die Zangen klapperten und die vorderen Scherenfüße langten gierig nach Kim.

Sie schrie auf und versuchte irgendwie den spitzen Enden auszuweichen, die sich immer wieder in den Erdboden rammten, um irgendwie Kims Kopf zu spalten.

Kim wich mit Rollen aus und versuchte unter dem Körper der Bestie hinwegzukrabbel, bekam es aber nicht hin.

Ihr Herz raste und die Panik nahm sie ein, weil sie so eine Todesangst hatte. Ihr lief der Schweiß von der Stirn und sie hätte sich ihrem Schicksal wohl ergeben, wenn in diesem Moment nicht ein Schatten über das Ungeheuer hinweggezogen wäre und es mit einem Schwerthieb getötet hätte.

Kim krabbelte panisch zurück, bis sie mit dem Rücken gegen den nächsten Baum stieß und nicht weiter konnte. Sie starrte den Schatten des toten Monsters an, dann den anderen, der daneben stand. Sie musste sich erst beruhigen, bevor sie endlich einen spitzen Ton herausbrachte »Wer.. wer bist du?!«

»Du kennst mich..« Gab der andere zurück. Es war ein Mann, das verriet die Stimme, außerdem kam sie ihm bekannt vor. Erst konnte sie, sie nicht zuordnen, aber dann glaubte sie zu wissen wer vor ihr stand »Du bist Tseng, von den Turks... oder?«

»Du bist gut« Gab Tseng leicht lachend zurück. Kim ließ ihn nicht aus den Augen und fragte »Was willst du? Wieso hilfst du mir? Und wieso suchst du nicht nach der schwarzen Substanz?«

»So viele Fragen auf einmal..« Seufzte Tseng und lehnte sich an einen Baum zurück.

Es wunderte Kim nur, dass er nicht tot war, schließlich hatte Sephiroth ihn im Spiel ermordet.

»Ersteinmal.. ich will überhaupt nichts von dir.. ich habe nur deine Schreie gehört und dir geholfen..«

»Wieso? Du bist ein Turk!« Gab Kim zurück und presste sich gegen den Baum, immer bereit loszustürmen um sich zu retten und einer erneuten Gefangennahme zu entgehen.

»Na und? Ich habe nicht den Befehl dich festzunehmen.. also tu ich es auch nicht.. da ist es mir der Mühe nicht wert..«

Kim glaubte es ihm nicht. Mit Sicherheit war das nur eine List von ihm, um sie zu verwirren, andererseits, wieso sollte er sich soviel Mühe machen, wenn er sie einfach packen konnte?

»Und wieso ich die schwarze Substanz nicht suche.. tja.. weil sie dort nicht war...«

Kim sah irritiert auf. Wieso war sie nicht dort? Sie musste dort sein! Es ging gar nicht anders!

Wo sollte sie denn sonst sein?

Sie stand auf, blieb aber gegen den Baum gepresst und beobachtete immer noch den Schatten vor sich »Wie meinst du das?«

»So wie ich es sage.. wir waren im Tempel, als Cloud und ein paar andere von euch auftauchten, und ebenfalls die schwarze Substanz wollten. Nun ja.. auch Sephiroth erschien dort.. und als der Tempel in sich zusammenfiel, damit man an die schwarze Substanz kam, war sie nicht da... gehe ich recht in der Annahme, dass du uns angelogen hast..?«

Kim schüttelte den Kopf, mehr zu sich selbst, als zu Tseng, dann antwortete sie entrüstet »Nein.. sie sollte dort sein.. wieso ist sie da nicht? Ich verstehe das nicht.. das geht nicht..! Wo sollte sie sonst sein?«

»Tja.. das fragen wir uns alle, selbst Sephiroth war vor den Kopf gestoßen... also muss sie irgendwo anders sein.. fragt sich nur wo.. du weißt es nicht.. das ist mir klar..« Der Turk schüttelte den Kopf und ging ein paar Schritte auf Kim zu, bis sie in eine Verteidigungsstellung ging und fragte »Wo sind Cloud und die Anderen?«

Der Turk deutete ein Schulterzucken an »Keine Ahnung.. sie sind einfach verschwunden.. ich habe nur den Befehl die Patrouillen einzusammeln und zurück nach Junon zu fliegen..«

»Gut.. dann fang gleich hinten auf der Wiese, vor dem Meer an.. da liegen nämlich die meisten..« Gab Kim schnaubend zurück und tastete sich an dem Baumstamm entlang, ohne ihr Gegenüber aus den Augen zu lassen. Tseng schien erst nicht zu verstehen worauf sie hinaus wollte, aber dann sagte er »Ah.. verstehe.. sie haben euch angegriffen.. und ihr habt sie besiegt.. ihr seit wirklich ein hartgesottener Haufen.. muss ich schon zugeben..«

»Tz.. wegen euch geht es einigen von uns sehr schlecht...« Entgegnete Kim und funkelte zu Tseng, was dieser jedoch nicht sah, da es zu dunkel war. Er schüttelte leicht den Kopf und gab zurück »Frag doch mal unsere Soldaten.. zum Beispiel nachdem ihr die Rakete habt auf sie fallen lassen..«

Kim fuhr zusammen »Ja.. das.. das tut mir auch schon wieder leid.. es ist dumm, dass wir uns nicht vertragen können.. schließlich haben wir den selben Feind..«

»Ja.. aber andere Ziele... sei dankbar, dieses mal habe ich dein leben gerettet, beim nächsten mal bringe ich dich um..« Damit wandte er sich um und ging.

Kim sah ihm nach, bis sie ihn nicht mehr sehen konnte, dann ging auch sie weiter.

Sie konnte immer noch nicht fassen, dass die schwarze Substanz nicht an ihren Platz war. Sie musste das unbedingt ergründen und so schnell wie möglich herausbekommen, wo sie dann war. Und zwar bevor Sephiroth dahinter kam. Aber im Moment musste sie Cloud und die Übrigen finden und so schnell wie möglich zur Highwind zurückkehren.

Kims Füße trugen sie weiter in den Wald, obwohl sie weh taten und unbedingt eine Pause brauchten. Sie kam nach einiger zeit aus dem Wald heraus und stand vor dem Eingangsbogen zum Tempel, der allerdings nicht mehr stand, sondern sozusagen im Boden verschwunden war, ohne die schwarze Substanz zu hinterlassen.

Kim überquerte langsam die Brücke und ging auf das Loch zu. Sie hatte ein mulmiges Gefühl dabei und eigentlich sagte ihr ganzer Körper »Renne! Renne so schnell du kannst weg von hier!«, aber Kim schenkte dem keine Beachtung, sondern trat mit klopfendem Herzen an den Rand des Loches und stierte runter.

Etwas schlimmes überkam sie und sie schreckte zurück, wobei einige kleine Steinchen in das tiefe Loch fielen und dabei klirrende Geräusche von sich gaben.

Kim sah sich geduckt um. Es war totenstill und finster, weil kein einziger Stern am Himmel stand und der Mond nur eine ganz dünne Sichel war, die blass schimmerte.

Kim schluckte trocken und ging Rückwerts zurück zur Brücke.

Sie musste hier weg. Etwas seltsames war an diesem Ort, das spürte sie merklich. Etwas, was böse war. Übernatürlich böse. Und es hatte etwas mit ihr zu tun.

Sie konnte es nicht erklären, aber sie meinte zu wissen, dass es mit ihr zu tun hatte.

Sie wich weiter zurück, als eine Stimme an ihr Ohr drang und sie arg zusammenfahren ließ.

»Kim? Es ist doch Kim, oder nicht? Was machst du hier?«

Kim fuhr augenblicklich herum und erkannte Cloud auf der Brücke stehen. Es musste Cloud sein. Sie konnte ihn zwar nicht richtig erkennen, aber sie wusste es sofort.

Er schien irritiert zu sein, sie hier vorzufinden. Hinter ihm tauchten jetzt Red, Vincent und Aeris aus, die ebenfalls zu Kim sahen.

Kim wich erst einen Schritt zurück, aber dann fiel ihr ein Stein vom Herzen und sie kam näher auf die Vierergruppe zu.

»Bin ich froh, dass ich euch gefunden habe.. ich bin hier um euch zu holen.. wir müssen zurück zur Highwind.. es hat ärger gegeben..«

»Bei euch auch?« Fragte Red und setzte sich hin. Kim nickte »Ja.. die Shinra haben uns angegriffen und die Meisten sind verletzt.. besonders Cid und Joey.. wir müssen hier weg!«

Cloud nickte »Gut.. die Substanz ist eh nicht hier.. aber wenigstens wissen wir jetzt was Sephiroth vor hat..«

Kim schluckte und ging langsam auf sie zu, ohne sich umzudrehen.

Sie war fast bei der Gruppe, als eine andere Stimme sich über die Dunkelheit herhob »Du kannst noch nicht gehen, Kim! Ich brauche dich noch.. oder besser gesagt, etwas von dir..«

Kim fuhr erneut zusammen und sah sich um. Auch Cloud und die Anderen blickten umher.

Im ersten Moment konnte Kim niemanden sehen, aber dann tauchte Sephiroth wie aus dem Nichts auf und blickte zu ihnen runter. Er schwebte über dem Loch und Kim glaubte zu wissen, dass er lächelte, was ihr einen Schauer über den Rücken laufen ließ.

»Sephiroth..?« Fragten die Anderen ungläubig und starrten zu dem Mann empor. Kim sagte gar nichts. Sie hatte ihn erwartet. Immer noch konnte sie sich das nicht erklären, aber sie hatte gewusst, dass er kommt. Ihr Herz fing wieder an zu rasen und sie stolperte erneut Rückwerts weg, bis sie über ihre eigenen Füße stolperte und auf ihren Hosenboden landete. Den Blick hatte sie immer auf Sephiroth gerichtet, auch, wenn sie nicht wegrennen konnte, weil ihr Körper bleischwer zu sein schien.

»Was willst du..?« stammelte Kim und beobachtete, wie Sephiroth etwas abseits von ihnen landete und in das Loch sah, dann sah er Kim an und lachte.

Das Lachen ähnelte dem, von dem Mann in ihrem Traum, nur war es noch tausendmal schlimmer und versetzte Kim in einen Schockzustand.

Was auch immer er wollte, es würde Kim sicher nicht gut tun...



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