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Feuer und Eis

von

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Kapitel 2

TITEL: Feuer und Eis

TEIL: 2 / ?

KOMMENTAR: Viel zu sagen ist eigentlich nicht. Wie ihr seht ist das nächste Kapitel da. Je mehr Kommis kommen, desto schneller geht's mit dem Hochladen *mal die fiese yakuza-erpressein spiel* *sonnenbrille aufsetzt und mit den fingern knack*

Ja, also...ach, ignoriert mich einfach. Ich möchte nur noch mal anmerken, dass das hier eine Produktion zwischen mir und natsumi ist!

Runde zwei bei Eisklotz vs. Kratzbürste ^^

Viel Spaß! o^^o
 

Kapitel 2
 

Tarence fühlte wie langsam wieder Leben in seine müden Gedanken kam. Er hörte Geräusche, konnte sie aber nicht zuordnen und blinzelte leicht, um ihre Quelle ausfindig zu machen. Das Licht war grell und er schloss stöhnend die Augen, um sie vor dem Erblinden zu bewahren. Was war eigentlich passiert? Und wieso fühlte sich der Boden auf einmal so weich an? Nur Häppchenweise erschienen die Erinnerungen wieder und er sah noch einmal Tanjis lachende Grimasse vor sich.

"...Bastard...", knurrte er leise und versuchte sich aufzurichten, wurde aber durch stechende Schmerzen, die seinen gesamten Körper in Besitz zu nehmen schien, davon abgehalten. Nach einer kurzen Phase der Erholung startete Tarence einen zweiten Versuch wenigstens die Augen zu öffnen, was nun auch erfolgreich war. Doch als er die Person neben dem Bett...Bett?...erkannte, wünschte er sich sie nie geöffnet zu haben.

"Scheiße."
 

"Ein ,Danke' hätte es auch getan.."; murmelte er und in seiner Stimme war etwas Müdigkeit zu erkennen, ehe er das Tuch von Tarences Stirn nahm und es wieder in das kalte Wasser eintauchte.

"Bleib liegen...", befahl er, stand auf und schenkte Wasser in ein Glas, das er dem Jungen, ohne weitere Worte in die Hand drückte, während er sich selbst auf dem Stuhl zurücklehnte und für einen kurzen Moment die Augen schloss.
 

Tarence funkelte sein Gegenüber wütend an, setzt das Glas jedoch durstig an die Lippen, da sein Mund wie ausgedorrt war. Sofort zuckte er zusammen, als das kühle Wasser in Berührung mit den Wunden an seinen Lippen kam, schluckte aber tapfer alles herunter. Mit grimmigem Blick ließ er die Hand sinken und starrte auf das Glas hinab. Seine Knöchel traten weiß hervor unter dem Druck den er auf das Gefäße ausübte.

"Diese miese Ratte, wenn ich den in die Finger bekomme...", murmelte er und strampelte vorsichtig das Laken weg, um einen zweiten Aufstehversuch zu wagen. Von Schonen hielt er anscheinend nicht sonderlich viel. Ging auch schlecht, wenn man auf der Straße lebte und ständig um sein Leben fürchten musste, wenn man einen Augenblick mal nicht aufpasste.
 

"Und wenn er dich in diesem Zustand in die Finger bekommt, wirst du womöglich den morgigen Tag nicht mehr erleben...also entweder bleibst du jetzt liegen oder du krepierst.." Seine Augen funkelten dem Jungen abwartend entgegen, er würde ihn nicht aufhalten...wenn Tarence wirklich gehen wollte, sollte er doch gehen...aber um seiner Gesundheit Willen sollte der Kleine seiner Aufforderung nachgehen, auch wenn es ihm schwer fiel, denn anscheinend scherte er sich einen Dreck um gutgemeinte Ratschläge...
 

Tarence dachte kurz über die Worte des Mannes nach und musste schließlich mürrisch zugeben, dass dieser Recht hatte. Wenn er Tanji so gegenübertrat, konnte er sich auch gleich vor die Wachen stellen und rufen 'Ich bin der meistgesuchte Dieb in der Stadt, kommt und holt mich'. Nein, er sollte sich wirklich nicht bewegen, doch aus purem Trotz musste er dem Mann natürlich noch eine Beleidigung an den Kopf werfen, der allerdings nicht darauf reagierte.

"Warum tust du Penner das überhaupt? Schließlich hab ich deinen tollen Herrn beklaut, solltest du mich ihm nicht ausliefern und dich an meiner Bestrafung ergötzen?"
 

Yakos Augenbraue hob sich leicht, als dieser Junge sich alles andere als dankbar erwies, er zeigte jedoch sonst keine Gefühlsregung und wrang den nassen Lappen aus, um ihn wieder auf die Stirn zurück zu legen.

"Er ist nicht mein Herr...ich werde nur für meine Arbeit bezahlt...", verteidigen wollte Yako sich ja nicht gerade...aber diese eine Sache wollte er einfach klarstellen. Er war sein eigener Herr, gebürtigen Respekt zollte er sonst keinem, außer denen, die er mochte...und dieses Privileg hatten nicht gerade viele.
 

Ruppig riss Tarence dem Mann den Lappen aus der Hand und tupfte sich leicht den Mundwinkel ab, an dem ein feines Rinnsal entlang lief, dabei in Gedanken wieder sein ganzes Schimpfwortarsenal an Tanji verschwendend.

"Das ist doch das Gleiche, ob du nun für ihn arbeitest oder nicht, er ist dein Herr.", sagte der Junge patzig und starrte dem Anderen mordlustig in die Augen, wobei das Grün eine dunklere Nuance annahm.

"Wie heißt du überhaupt?", wurde er nun doch neugierig, obwohl er sich nichts anmerken ließ...oder besser...es versuchte. Denn was sollte schon an so einem silberhaarigen, blauäugigen muskulösen Kerl interessant sein?

<<Nichts...an ihm ist überhaupt nichts interessant und ich brauche auch nicht seine Hilfe. Ich komme sehr gut allein zurecht...wie man sieht...>>
 

Bei Tarences Worte schaute er fast schon zerknirscht auf, wollte es sich ersparen noch einmal zu erwähnen, dass diese verkommene Inbrunst von Whang Cho nicht sein Herr war und funkelte dem Anderen in der Stille entgegen, als wolle er ihm das Fürchten beibringen...sog dann letztendlich nur die Luft zwischen die Zähne ein, ehe leise Worte über seine Lippen kamen.

"Yako Fuyuko."
 

Ein verächtliches Schnauben seitens Tarence ertönte und der Kleine verschränkte trotzig seine Arme vor der Brust.

"Und warum...Yako...hast du mich nun aufgelesen? Ich bezweifle, dass du es aus reiner Herzensgüte getan hast. Niemand pflegt einen anderen einfach nur so ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Oder willst du mich wieder aufpäppeln und mich dann deinem Herren zum Fraß vorzuwerfen? Obwohl ich den Sinn darin nicht sehe, aber du scheinst mir nicht einer der Hellsten zu sein." Tarence beobachtete Yako genau, wusste, dass er ihn reizte, aber es war ihm egal. Er war sauer auf Tanji, auf seine Bande und auf sich selbst, also warum sollte er seine Aggressionen dann nicht an dem anderen Mann auslassen?
 

Nun würde ihm aber doch allmählich der Geduldsfaden reißen...

~...um mich dann deinem Herren zum Fraß vorzuwerfen...~

Hatte dieser Junge denn nicht begriffen, dass er diesem Mann nicht gehörte? ...Er arbeitete für ihn, war aber nicht sein Eigentum...Yako konnte genauso gut die Fronten wechseln...

Die restlichen Beleidigungen erreichten ihn gar nicht mehr, prallten irgendwo an einer imaginären Schutzwand ab, die ihn unnahbar erscheinen ließ.

Ihm deshalb nicht antwortend, stand er lediglich auf, um die Vorhänge zuzuziehen, damit das grelle Licht nicht weiterhin eindringen konnte.

"Sag mir lieber deinen Namen.."
 

Ein verächtliches Zischen drang aus Tarences Mund und er schaute demonstrativ in eine andere Richtung. Er merkte, dass er den Mann gerade gefährlich nahe an die Geduldsgrenze trieb und plapperte immer weiter.

"Das geht dich nichts an. Deinen Herrn wird es wohl kaum interessieren, also muss es dich auch nicht kümmern." Die zugezogenen Vorhänge wirkten sich sehr angenehm auf seine schmerzenden Augen aus, was ihn erleichtert aufseufzen ließ.

Doch anstatt sich zu bedanken, warf er dem Anderen nur böse Blicke zu. Warum sollte er zu diesem Yako auch freundlich sein? Auf der Straße kam man mit Freundlichkeit nicht weit, das hatte er in den 17 Jahren erkannt, also würde er damit jetzt nicht anfangen.
 

Irgendwann zwischendrin machte es ,Puff' und eine Sicherung brannte in seiner Vernunft durch. Sich schlagartig zu dem Verletzten wendend, stapfte er mit großen Schritten auf das Bett zu, hatte seine Augen zu schmalen Schlitzen verengt, sodass er bedrohlich zu dem Kleinen rübersah und knackte mit den Fingern, als wolle er im nächsten Moment einen Schlag ausüben.

"Er ist - NICHT - mein Herr...ist das so schwer zu verstehen?! Du kleine Kratzbürste hast wohl noch nie etwas von Dankbarkeit gehört, was?!...Was für ein Teufel ist in mich gefahren, dass ich DIR überhaupt geholfen habe??..", fauchte er auf, sah kaltblütig auf den Anderen herab und gab einen abwertenden Laut von sich, ehe er sich dann einfach umdrehte und das Zimmer mit einem lauten Türzuknallen verließ.

Vor sich hinfluchend stapfte er den Gang entlang, bemerkte nicht einmal Motoshi, der ihm eben mit zwei Tellern Suppe entgegenkam und ihm irritiert hinterher sah, als dem älteren Mann ein ungutes Gefühl beschlich und er doch ziemlich schnell in das Zimmer des verletzten Jungen trippelte.

<<Er wird doch nicht...so wie Yako eben drein geblickt hat...oh je, der arme Junge...>>

Doch anders als erwartet war der Kleine quicklebendig, sofern man das bei den Verletzungen behaupten konnte...er sah nur regelrecht verwirrt zur Tür.
 

Ängstlich starrte Tarence Yako hinterher, hatte solch einen Ausbruch nicht erwartet.

"Ach sind wir empfindlich.", grummelte er, als er den anderen Mann in der Tür bemerkte, der irgendwie erleichtert aussah ihn zu sehen. Skeptisch hob er eine Augenbraue und wollte schon zur nächsten Gemeinheit ansetzen, als er die Teller mit Suppe entdeckte. Zwangsläufig meldete sich sein Magen zu Wort und er guckte fragend in das freundlichwirkende Gesicht des Anderen.

"Ist das für mich?" Der Mann nickte nur, reichte ihm einen Teller, den er hungrig leerte, wobei er wieder mal vergaß wie empfindlich sein Magen reagierte, wenn er nach mehreren Tagen des Hungerns wieder etwas Essbares bekam. Sofort krampfte er sich zusammen, wobei der Teller von seinem Schoß rutschte und schallend auf dem Boden zersprang. Entsetzt starrte Tarence auf die Bruchstück. Das würde sicherlich Ärger geben. Einen Augenblick überlegte er, ob er nicht fliehen sollte, doch weit würde er mit seinen Verletzungen nicht kommen.
 

"Oh.." Motoshi schrak wegen des klirrenden Geräusches auf, schaute auf den Boden, wo sich die einzelnen Teile breit machten, ehe er in das zerknirschte Gesicht des Anderen sah.

"Kein Problem, Kleiner...wir haben ja genügend andere Teller..", meinte er schnell und klaubte die Scherben zusammen.

"Leg dich ruhig schlafen...dann heilen deine Wunden schneller.. " Besänftigend wurde gelächelt, er ließ den zweiten Teller Suppe auf dem Tisch stehen, als er wieder aus dem Zimmer ging und leise die Tür hinter sich schloss, um Tarence nicht weiter zu stören.
 

Erst als er das Klicken des einrastenden Schlosses hörte, konnte Tarence sich wieder entspannen. Eigentlich hatte er mit Schlägen gerechnet, anstatt einem netten Lächeln, aber das musste nichts heißen. Man konnte den Menschen nicht vertrauen. Sie führten immer etwas im Schilde.

Langsam aber sicher übermannten ihn Müdigkeit und Erschöpfung, so dass er der Aufforderung des Mannes nachging und sich hin legte. Es dauerte nicht lange, da war er auch schon in einen tiefen traumlosen Schlaf gedriftet.
 

Yako hatte sich in der Zwischenzeit auf die Bank im Garten gesetzt, starrte lange Zeit in den Himmel und beobachtete, wie er sich langsam orange färbte, je tiefer die Sonne sank, ehe er leise aufseufzte und sich durch die Haare fuhr. Die Wut verebbte langsam wieder unter der kühlen Mimik.

Als er wieder in das Haus ging, sagte Motoshi noch irgendwas von einem Teller Suppe, ging schließlich zurück in das Zimmer, aus dem er vorhin noch wie von einer Tarantel gestochen hinaus gerast war und entdeckte dort den eben erwähnten Teller. Ihn außer Acht lassend setzte er sich wieder ans Bett, als er bemerkt hatte, dass der Junge schlief und konnte so wieder das kühle feuchte Tuch auf dessen Stirn legen.

<<So bist du gleich viel angenehmer...>>
 

Als sich der angenehme Stoff auf seine Haut legte, schmatzte Tarence friedlich im Schlaf und zog die Nase kraus. Obwohl es dort, wo er lebte, gefährlich war einen tiefen Schlummer zu haben, war es schon immer schwer gewesen ihn zu wecken. Automatisch, da es seine normale Schlafposition war, drehte Tarence sich auf die Seite, zuckte jedoch sofort zusammen, als sich seine Rippen bemerkbar machten. Der einzige Kommentar dazu war ein lautes Stöhnen und das verziehen des Gesichtes.
 

Den Kopf schief legend, als der Junge sich umdrehte, da er wohl in einen tiefen Schlaf gefallen war, rückte er das Tuch wieder zurecht, weil es ihm über die Augen gerutscht war und merkte, wie sich die schleichende Müdigkeit auch bei ihm bemerkbar machte und ihn niederdrückte.

Das Gewicht seines Oberkörpers auf das Bett verlagernd, verschränkte er die Arme und legte seinen Kopf drauf, schloss dann die Augen und schlief schließlich ein.

Motoshi kam noch einmal ins Zimmer, wollte nach dem Jungen sehen und um der ungewohnten Stille, die eintrat, als Yako wieder ins Haus gekommen war, sicher gehen, dass auch alles in Ordnung war. Als er die Beiden schlafend vorfand, schmunzelte er leicht, war aber doch ziemlich erstaunt darüber, wie lange Yako eigentlich schon über den Kleinen wachte, anstatt nach Hause zu gehen...sogar dann nicht, als dieser nach drei Tagen wieder zu Bewusstsein gekommen war.
 

Die ersten Sonnenstrahlen des folgenden Tages kitzelten Tarence neckend im Gesicht, als sie sich ihren Weg durch die Vorhänge suchten. Wieder wurde die Nase krausgezogen und mit der Hand vor die Augen gepatscht. Wie gemein, wo man gerade so schön schlief. Tarence schlug die Augen auf, wobei ihm die Geschehnisse des vergangenen Tages wieder einfielen.

<<Das erklärt auch die fremde Umgebung>> Ächzend setzte er sich auf und fasste sich an die Stirn, wobei sein Blick auf ein schlafendes Etwas, das neben ihm halb lag, halb saß, fiel. Ein leichtes Schmunzeln ließ seine Mundwinkel zucken und er lehnte sich gegen die Wand, um Yako noch etwas zu beobachten.

<<So bist du gleich viel angenehmer>>
 

Durch die kleine Bewegung, die Tarence machte beim Aufrichten machte, wurde er auch allmählich wach und fing an zu blinzeln, als die Sonnenstrahlen, die sich frech einen Weg durch den Schlitz gebahnt hatten, ihn blendeten.

Die Augen noch einmal zusammenkneifend, sickerte es allmählich in sein Hirn, dass er nicht bei sich Zuhause war und erhob sich langsam, schaute sich mit verklärtem Blick um, als er schließlich den Jungen sah oder besser gesagt in zwei grüne Ovale, die ihm entgegenblickten.
 

"Na du Schlafmütze, auch endlich wach? Ich dachte schon, du wärst tot.", frotzelte Tarence gleich wieder rum, dabei geflissentlich die Tatsache ignorierend, dass er selbst erst vor einigen Minuten aufgewacht war. Er verschränkte die Arme vor der Brust und sah Yako herausfordernd an. Irgendwie fand er es amüsant den Anderen zu ärgern, obwohl ihm das forsche Auftreten am Vortag doch etwas Angst gemacht hatte.
 

Einen leisen murrenden Ton des Halbschlafes von sich gebend, winkte er ab, als wäre das die einzige Bewegung, zu der er gerade fähig wäre und starrte auf die Vorhänge, ehe er aufstand und sie aufzog, um in den klaren Himmel zu blicken.

"Yako...Yako, schnell..." Motoshi kam so prompt hereingestürzt, dass sogar der Kleine kurz erschrocken zusammenzuckte, stützte sich am Türrahmen ab und versuchte wieder zu Atem zu kommen, als er sich mit einer Hand Luft zuwedelte.

"Whang Cho lässt nach dir suchen...du hast ziemlich lange gefehlt und deine Dienste vernachlässigt...er ist stinksauer....du solltest besser wieder zurückgehen.."

Yako drehte sich um, sah seinen Freund mit einer Maske an, die keine Gefühle ans Tageslicht brachte, ehe er schließlich mit den Schultern zuckte...es glich einem unausgesprochenem ,na und?'.
 

Tarence beobachtete die Reaktion des Mannes und fragte sich nicht zum ersten Mal, warum dieser keinerlei Emotionen zeigte. Als ihm plötzlich aufging, was diese Worte bedeuteten, räusperte er sich und sah die Beiden fragend an.

"Ähm...und was ist mit mir?" Er erwartete nicht hier bleiben zu dürfen und wollte es eigentlich auch nicht. Je länger man sich mit anderen Menschen aufhielt desto gefährlicher wurde es, denn sie konnten einen verraten, wenn man es am wenigsten erwartete.
 

Motoshi sah auf den Jungen, stapfte auf ihn zu, den Mund öffnend um zum Reden anzusetzen.

"Du kannst ruhig hier bleiben, du bist ja noch verletzt und-"

Zum Weiterreden kam er nicht mehr, denn Yako fiel ihm sofort mit einem Handschwung ins Wort.

"Gib ihm was zum Essen und zum Trinken, Motoshi...und lass ihn dann selbst entscheiden...wenn du ihn gegen seinen Willen hier behalten willst, bis er gesund ist, könnte er Ärger machen..."

Die hellblauen Augen funkelten zu dem Jungen rüber, von dem er noch nicht einmal den Namen wusste, als er auch im nächsten Moment aus dem Zimmer stapfte und den Weg Richtung Adeligensitz einschlug, bevor Whang Cho noch auf die Idee kam, die ganze Stadt auf den Kopf zu stellen.
 

Tarence bebte vor Zorn. Was erlaubte sich dieser Möchte-gern-Gorilla eigentlich?

"Sag mal, ist der immer so? Is' ja schrecklich.", schnaubte er und versuchte aufzustehen, um zu testen in wie weit er belastbar war. Er hatte nichts dagegen noch etwas zum Essen und Trinken zu bekommen und Motoshi schien ja auch ganz nett zu sein, aber sein Straßeninstinkt kam wieder durch, so dass er lieber das Weite suchen wollte. Die Schmerzen waren auch nicht mehr so stark. Hier ein Ziehen und dort ein Stechen, aber auszuhalten. Nur die Rippen beschwerten sich noch, wenn er falsche Bewegungen machte, aber auch das konnte man mit starkem Willen ignorieren.
 

"Du meinst Yako?...hm", er lachte entschuldigend auf, "Ich habe ihn so kennen gelernt...aber, auch wenn man es auf den ersten Blick nicht sehen mag...er hat eine gute Seele...man muss ihn besser kennen, um ihn einschätzen zu können...nur tun das leider sehr wenige, weil er alle auf Abstand hält...ich weiß auch nicht, warum er das macht...er ist ja sonst eigentlich ein netter Kerl..."

Motoshi bereitete Tarence ein Frühstück vor, so wie es Yako vorgeschlagen hatte und reichte es ihm schließlich.
 

"Netter Kerl? Der?! Tut mir leid, aber DAS kann ich nun wirklich nicht glauben. Er ist einfach nur kaltherzig und arrogant.", widersprach der Schwarzhaarige verächtlich und ignorierte die Tatsache, dass ihn Yako die letzten Tage versorgt und gepflegt hatte.

Genau wie am Vortag schlang der Junge sein Essen in Sekundenschnelle hinunter, die verstörten Blicke Motoshis nicht bemerkend und grinste schließlich breit.

"Ich muss wirklich hier weg, sonst gewöhn ich mich noch an diese regelmäßigen Mahlzeiten." Er leckte sich die Finger ab und stand auf, noch etwas wackelig auf den Beinen.

"Wo arbeitet Yako eigentlich, weißt du das?" Tarence war die fixe Idee gekommen den Mann etwas zu beschatten, auch wenn er wusste, dass dies gefährlich war, da er möglicherweise von den Wachen des Adligen entdeckt werden konnte. Aber irgendwie hatte Yakos kalte Art seine Neugierde geweckt. Und wenn das einmal geschehen war, konnte man jede Vernunft bei Tarence abschreiben.

~Irgendwann bringt dich deine Neugierde noch mal um, Kleiner~, hallten die Worte in Tarences Gedächtnis wider und er lächelte etwas sehnsüchtig.

<<Ich kann es auch nicht ändern, so bin ich nun mal>>
 

"Yako? Naja, er arbeitet am Hof, überwacht das Anwesen Whang Chos oder ihn selbst. Aber warum willst du das eigentlich wissen?", fragte Motoshi verwundert und räumte den Teller weg, ehe er noch ein Stück Brot holte, um es Tarence zu geben.

Yako war in der Zwischenzeit am Hof angekommen, wurde sogleich von den Wachen abgefangen, die ihn zu Whang Cho bringen sollten.

"Sag mal...was hast du dir dabei gedacht? Ich war die ganze Zeit unbeaufsichtigt, mir hätte sonst was passieren können...ist das die Arbeit eines professionellen Leibwächters?? Wenn das noch einmal vorkommt, bist du deine Arbeit los...du glaubst nicht, wie viele junge starke Männer auf deinen Posten ein Auge geworfen haben.", schnaubte Whang Cho, während Yako das mehr oder weniger über sich ergehen ließ, innerlich die Augen verdrehend. Sollte der doch labern was er wollte, er würde so und so keinen besseren finden, als ihn...und diese Tatsache war es wohl auch, warum er ihn noch nicht hinausgeworfen hatte...
 

Tarence machte ein unschuldiges Gesicht, was jeden täuschen konnte, da er noch sehr kindliche Züge besaß.

"Oooch...nur so." Er nahm das Brot dankend an und wollte sich gleich auf den Weg machen. Dies war allerdings schwieriger als angenommen, da sofort seine Rippen protestierten, als Druck auf seinen Brustkorb ausgeübt wurde. Doch er biss die Zähne zusammen, ließ sich nichts weiter anmerken, winkte Motoshi noch einmal und verschwand dann nach draußen.
 

Nachdem seinem Arbeitgeber anscheinend nichts Passendes mehr einfiel, was er Yako noch an den Kopf hätte werfen können, winkte er ab, als Zeichen, dass sein Leibwächter wegtreten konnte.

Zurück in den Hof stapfend, blickte Yako finster über seine Schulter, wo Whang Cho mehr oder weniger erfolgreich versuchte mit einer Hofdame zu flirten. Die junge Frau war alles andere als hingerissen von den Annäherungsversuche und machte sich mit einem höflichen Lächeln, versteckt hinter ihrem rot-golden verzierten Fächer, rar, sodass der Adelige mit einem frustrierten Aufschnauben in sein Gemach stapfte, gefolgt von Yakos gehässigem Grinsen, als er dessen Misserfolg beobachtet hatte.

Whang Cho würde heute nicht mehr aus seinem Anwesen gehen, so konnte er sich auf die steinerne Bank legen, die unter einem Kirschbaum stand und besah sich dort die Blüten, die im Einfall der Sonnenstrahlen richtig pink aufstrahlten.
 

Da er sich in den Straßen der Stadt hervorragend auskannte, fiel es Tarence nicht schwer schnell und unauffällig bis an die Mauern des Palastes zu kommen. Durch seine geringe Größe wurde er von den meisten Leuten nicht beachtet oder übersehen, was ihm auch nun wieder zum Vorteil wurde. Unschuldig pfeifend streifte er einmal um das Gelände herum, um einen geeigneten Platz zu finden, wo er über die drei Meter hohe Mauer kommen konnte. Nach einigem Suchen fiel ihm dann ein dicker Ast eines Kirschbaumes ins Auge, der auf der anderen Seite der Mauer wuchs und mit etwas Geschick erklommen werden konnte. Mit einiger Anstrengung kletterte Tarence an dem Gestein empor, bis er den Ast zu fassen bekommen konnte und sich an ihm hochzog, was mit gequältem Stöhnen verbunden war, da seine Rippen schrecklich weh taten. Doch ausruhe konnte er sich noch nicht, denn erst musste er in der dichtbewachsenen Krone mit den herrlich duftenden Blüten Deckung suchen, da er an dieser Stelle für jeden sichtbar war.

Wie eine Katze kletterte der Junge also flink höher in das Geäst und versteckte sich zwischen den rosa Blüten. Erst dann gönnte er sich eine Pause und fasste an die Rippen, die ihm fast die Luft nahmen.

<<Das war eine blöde Idee. Ich sollte mich vielleicht wirklich für ein paar Tage schonen>> Nach kurzem Überlegen schüttelte er nur den Kopf und verwarf diesen Gedanken. Wer brauchte schon Erholung?

Statt dessen hielt er lieber Ausschau nach Yako, der auch gar nicht mal so weit entfernt war. Eigentlich genau unter ihm auf einer Bank lag.

<<Hah und dieser Trottel hat mich nicht mal entdeckt. Tarence, du bist wirklich ein Genie>>
 

Die Arme hinter seinen Kopf verschränkend, hatte er einen Schatten wie aus dem Nichts über die Häusermauer huschen sehen, ehe sie in der Baumkrone zu verschwinden drohte. Die Augenbraue wurde langsam hochgezogen und er blinzelte verwirrt, bis er den Jungen, den er die Tage zuvor noch gepflegt hatte, über sich zu sehen glaubte...glaubte? Es war tatsächlich der Kleine.

"Du bist lebensmüde, weißt du das?", murmelte er leise, gerade so, dass es keiner hören konnte, außer dem Angesprochenen selbst.
 

Fortsetzung folgt, ^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Damei
2005-09-19T19:32:13+00:00 19.09.2005 21:32
ja ja kindern kann man tausend mal was sagen und sie hören trotzdem net^^*g*
ich kann es nur wiederholen die story is echt geil^^
Von: abgemeldet
2005-01-17T20:31:17+00:00 17.01.2005 21:31
und ich bin's wieder =D

also echt. ich bin gespannt, wie die beiden zueinander finden werden. die schnauzen sich ja die ganze zeit an. naja, tarence wohl ein wenig mehr, weil yako anscheinend nicht sonderlich viel redet ;D das macht ihn aber ziemlich geheimnisvoll. :P und tarence ist so ein richtiger lausbube, ich hab die beiden ja jetzt schon gern.
wieviele kapitel werden es denn dieses mal werden? mehr oder weniger, als bei akuma und satoshi? ich weiß, ich bin so neugierig =( aber ich hoffe, dass es hier ganz schnell weitergehen wird ;D
vor allem jetzt, wo sich tarence reinschleichen will. was hat er eigentlich vor? na, ich werd's ja im dritten teil erfahren. :) *freu*
bis dann!
Von:  charity
2005-01-17T09:10:48+00:00 17.01.2005 10:10
mmh dieses Kapitel ist supie ich hoffe nur du schreibst ganz schnell weiter, Ja? Bitte Bitte dich ganz doll anflehen! Sagmal gibt es bei der Geschichte ein oder mehrere Adult Kabitels und ein Happyend??
Ciau schmusekatze0304^--^


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