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A Dog's Life

Gesegnet mit vier Pfoten ♥ WheelerxKaiba
von

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Hinter den Fassaden der Kaiba Corporation (Teil 3)

14. Kapitel: Hinter den Fassaden der Kaiba Corporation III
 

oder auch: „Ein Spaziergang, der ist lustig, ein Spaziergang, der ist schön ...“
 

Joey lag wieder auf seinem Sessel. Er hatte sich zusammengerollt und die Augen geschlossen. Für einen Außenstehenden musste es so aussehen, als würde er schlafen, doch in Wirklichkeit war er hellwach. Alle Versuche vielleicht doch schlafen zu können waren ihm kläglich misslungen, nun lag er dort und versuchte krampfhaft, seine Gedanken daran zu hindern, in eine Richtung zu wandern, die er sich selbst strikt untersagt hatte. Diese Richtung hatte braune Haare, eisblaue Augen und eine umwerfende Figur, die – argh! Es funktionierte einfach nicht!

Seit Nico ihm verkündet hatte, Kaiba würde ihn ... sehr mögen, führten seine Gedanken ein verstörendes Eigenleben und selbst der Vorsatz, nichts für Kaiba zu empfinden und alles nur als Einbildung und Folge des Hundedaseins abzuharken, schien nicht wirklich viel zu bringen. Ständig glitten seine Gedanken zu fesselnden eisblauen Augen, einem in leichter Belustigung verzogenem Mund. Es funktionierte einfach nicht, nicht an ihn zu denken. Und das machte ihn innerlich fertig. Es frustrierte ihn gleichermaßen, wie es ihn schockte. Wenn es nur Einbildung war, warum schaffte er es dann nicht, sie zu ignorieren? Das war doch langsam nicht mehr normal! Andererseits - er schlug die Augen auf und seufzte frustriert - was war denn schon normal an dieser Situation? Gar nichts.

Er hätte heulen können, wären da nicht diese verdammten Schmetterlinge gewesen, die sich scheinbar geradezu in seinem Bauch eingenistet haben mussten. Merkwürdigerweise schienen sie nicht im Geringsten den Drang zu verspüren, in näherer Zukunft von dort verschwinden zu wollen. Diese Welt war so unfair!
 

’Alle sagen ihm nach, er sei herzlos, aber ich glaube er ist gar nicht so kalt.’
 

Ein verzweifeltes Winseln von sich gebend vergrub Joey den Kopf unter den blauen Kissen des Sessels. /Alister, konntest du nicht einfach die Klappe halten?! Diesen Spruch werde ich jetzt nie mehr los!/
 

’Etwas muss da in seiner Brust schlagen.’
 

/Ja verdammt! Natürlich schlägt da was in seiner Brust. Sein Herz, natürlich! Aber das heißt doch nichts, verflucht noch mal. Auch Pegasus besitzt ein Herz, Noah auch oder ... zumindest etwas in der Richtung, auch in Dartz Brust muss so was geschlagen haben und selbst Yami Marik muss ein Herz gehabt haben. Sonst hätten die alle nämlich gar nicht gelebt! Herrgott, da ist es doch klar, dass auch Kaiba so eins haben muss! Wieso beschäftigt mich dieser Satz eigentlich? Und wieso denk ich eigentlich schon wieder an Kaiba?! So toll ist der doch auch wieder nicht. Gut, er sieht ganz passabel aus - ganz gut eigentlich. Nun ja, ziemlich gut, aber – das ist doch jetzt vollkommen irrelevant! Wann kommt der denn von seiner Konferenz zurück? Es ist jetzt halb sechs. So langsam dürfte er doch mal zurückkommen. Von wegen, es dauert nicht sehr lange. Ha, wie nennt er das denn bitte? Ach, auch egal. Was kümmere ich mich überhaupt darum? Es kann mir doch komplett egal sein, wann Kaiba zurückkommt. Der kann meinetwegen bleiben, wo der Pfeffer wächst./

„Na, machen wir immer noch einen auf bockig?“, schaltete sich Nico, die ausnahmsweise mal die letzte Zeit beharrlich geschwiegen hatte, wieder ein. „Oder haben wir endlich eingesehen, dass das ganze nichts bringt?“

Als Antwort erklang von Joey, der noch immer seinen Kopf unter den Kissen verbarg, ein gedämpftes Knurren.

„Ah ja“, kommentierte Nico diesen Laut, „bist wohl immer noch nicht zu einer Einsicht gelangt.“

/Lass mich einfach in Ruhe. Schalt dich ab, fahr dich runter, ärgere Vivian, mach was du willst, aber halt endlich deine digitale Klappe, Nico!/

„Du bist selbst schuld, dass du mich jetzt am Hals hast“, fuhr Nico ungerührt fort. „Ich werde dich so lange nerven, bis du zugibst, dass du doch –“ Sie brach ab, als die Tür des Büros aufging. Joey der noch immer die Kissen als Sichtschild

missbrauchte, sah nicht, wer das Büro betrat, hörte nur wie die Tür geschlossen wurde und Schritte erklangen, die sich dem Schreibtisch näherten.

Er kannte diesen Gang. Ein Räuspern erklang und Joey schluckte. Er kannte dieses Räuspern. „Nico, führst du neuerdings Selbstgespräche?“ Der Blonde zuckte zusammen. Er kannte diese Stimme.

/Scheiße./

„Ich führe keine Selbstgespräche“, gab Nico pikiert zurück. Sie schien immer noch leicht sauer auf Kaiba zu sein, weil er ihr angedroht hatte, sie durch das Backup System zu ersetzen. „So etwas habe ich nicht nötig. Meine digitalen Gedanken sind komplex genug.“

„Dann sprichst du also mit dem Hund?“, fragte Kaiba und klang verwundert.

„So kann man es auch sehen“, entgegnete das Computerprogramm spitz. „Aber das ist ja auch nicht so wichtig. Ich schätze nicht, dass es Sie interessiert, Kaiba-sama, worüber ich mit dem Hund geredet habe.“

„Nein, das tut es wirklich nicht“, bestätigte Kaiba sachlich. „Zumal diese Konversation recht einseitig sein muss.“

„Na und?“, fragte Nico provozierend. „Etwas dagegen?“

„Jetzt komm mal wieder runter“, wies Kaiba sie scharf zurecht. „Du bist doch nicht ernsthaft immer noch beleidigt? Also langsam übertreibst du wirklich, Nico.“ Nico schwieg. „Dein Schweigen sehe ich als Zustimmung“, sagte Kaiba geschäftsmäßig. „Jetzt kühl endlich deine Schaltkreise ab und bleib ruhig.“

Joey wagte es nicht, seinen Kopf unter den Kissen wegzunehmen, zu groß war die Angst, den Brünetten dann ansehen zu müssen. Zu seinem Entsetzen hörte er, wie die Schritte Kaibas dem Sessel bedrohlich nahe kamen. Der kam doch jetzt nicht ernsthaft hierher?

/Bleib da! Bleib stehen! Nicht näher kommen!/

„Was ist denn mit dir los? Ich weiß, es hat länger gedauert, aber es gab da noch einige Probleme, die in der Konferenz geklärt werden mussten“

/Er steht direkt neben mir, das spüre ich. Weg! Geh weg, Kaiba!/

Unvermittelt legte sich eine warme Hand auf seinen Rücken. Joey schreckte zusammen. „Na na, ich tu dir doch nichts.“ Die Stimme des Größeren war beruhigend. „Was hast du denn plötzlich?“ Die Hand auf seinem Rücken fuhr leicht auf und ab. Offenbar sollte ihn das zusätzlich beruhigen, doch es bewirkte eher das komplette Gegenteil. Ein leichtes Zittern durchlief Joeys Körper. /Lass das. Geh einfach weg! Nimm die Hand gleich mit!/

„Geht es dir nicht gut?“ Nun schwang leichte Sorge in Kaibas Stimme mit. Joey kniff gequält die Augen zu. Die Fürsorge des Brünetten war ja nicht auszuhalten. Wo war der eiskalte Seto Kaiba hin? Er wollte ihn zurück! Er zögerte.

/Will ich das? Ganz ehrlich?/

Im nächsten Moment hätte er sich für diesen Gedanken Ohrfeigen können (was praktisch recht schwer geworden wäre). Natürlich wollte er das. Die Kissen, die seine Sicht versperrten, wurden beiseite genommen. Joey blickte direkt in das Gesicht von Seto Kaiba. Dieser lächelte ihn an. „Was ist denn? Hast du neuerdings so große Angst vor mir?“ Joey starrte ihn nur stumm an. /Seine Augen sind nicht so kalt wie sonst. Der Blick von ihm ist nicht so eisig, wie sonst immer, in der

Schule. Das Lächeln ist nicht spöttisch oder sarkastisch - es wirkt richtig ehrlich. Das ist nicht der Seto Kaiba, der rücksichtslose Geschäftsmann./

Was tat er da schon wieder?! Seine Gedanken gingen wiederholt in die falsche Richtung! Wo sollte das hinführen?

„Irgendwas stimmt doch nicht mit dir“, meinte der Brünette nachdenklich und strich Joey über den Kopf.

Dem Blonden lief bei dieser Berührung ein Schauer über den Rücken./Reiß dich zusammen!/, wies er sich in Gedanken scharf zurecht. /Was hast du dir denn bitte eben noch vorgenommen? Außerdem gibt es überhaupt keinen Grund für das Verhalten, das du hier an den Tag legst. Kaiba wird schon misstrauisch. Du solltest lieber etwas überzeugender schauspielern, wenn er keinen Verdacht schöpfen soll und du zudem Nico beweisen willst, dass du, was das angeht, nichts fühlst!/

Gedacht getan. Er hob den Blick, den er abgewandt hatte, und sah dem Brünetten ins Gesicht. Er bellte einmal und legte leicht den Kopf schief. Kaiba sah ihn einen Moment lang überrascht an, schmunzelte dann jedoch. „Da hab ich mir wohl umsonst Gedanken gemacht. Es scheint dir ja gut zu gehen.“

„Von wegen“, schnaubte Nico abfällig.

„Hast du was gesagt, Nico?“, fragte Kaiba leicht provozierend.

„Nein“, entgegnete Nico, „ich hab nur festgestellt, dass Sie sich einen nicht wirklich klugen Hund zugelegt haben, Kaiba-sama.“

Joey fletschte wütend die Zähne und hatte Mühe, sich zurückzuhalten. Am liebsten hätte er jetzt sämtliche Kabel von Nico zerbissen, als Ausgleich für diesen Spruch! Zerbissen? Hatte er das wirklich so gedacht? Er hatte zerrissen gemeint. Oh weh, kam da etwa schon der Hund in ihm ans Tageslicht? Bekam er etwa schon tierische Instinkte? Das konnte nicht sein. Er steckte schließlich nur im Körper eines Hundes. Er besaß nicht dessen Geist.

„Wie kommst du darauf Nico?“, fragte Kaiba und nahm seine Hand von Joeys Kopf.

„Ich habe meine Gründe“, erwiderte das Programm schlicht.

„Wenn du das sagst, bitte. Da du ja sicher alles, was während der Konferenz gesagt wurde, mitbekommen und aufgezeichnet haben dürftest, weißt du ja sicherlich, was wir entschieden haben.“

„Ja, das weiß ich.“

„Wir müssen etwas unternehmen. Industrial Illusion ist in letzter Zeit zu einem zu großen Konkurrenten geworden. Ich kenne Pegasus. Er wird höchstwahrscheinlich versuchen, mit dreckigen Mitteln an meine Firma zu kommen.“

„Ich habe bereist Sicherheitsvorkehrungen getroffen. Die Firewall wurde mehrfach verstärkt und abgesichert, alle Zugriffe auf die Firma von Außerhalb sind unmöglich, es sei denn, ich genehmige es und zu Mokubas Sicherheit habe ich Roland zur Villa geschickt.“

„Mokubas Sicherheit hat oberste Priorität“, stimmte Kaiba zu und sein Gesichtsausdruck war mehr als ernst. „Ich werde nicht zulassen, dass Pegasus ihn noch einmal bekommt.“

„Ich weiß“, sagte Nico und klang nun um einiges versöhnlicher, als eben noch, „dafür bin ich ab jetzt zuständig. Ich werde es ebenfalls nicht zulassen, Kaiba-sama.“

„Das hoffe ich, Nico.“
 

„Nein“

„Doch!“

„Nein!“
 

Kaiba wandte den Kopf, ebenso Joey. Gedämpft durch die schwere Holztür, drangen zwei, trotzdem noch recht laute Stimmen. Vivians Stimme war leicht rauszuhören, war es doch generell schwer, diese Stimme zu überhören, und die zweite ließ sich ebenfalls problemlos Alister zuordnen. „Was ist denn jetzt schon wieder los?“, fragte der Brünette leicht genervt.
 

„Lass mich durch, ich muss zu Kaiba!“

„Niemand kommt zu Kaiba-san! Wenn du ihm was geben willst, dann gib es mir. Ich werde es an ihn weiterleiten!“

„Vergiss es, das mach ich persönlich!“

„Du kommst da nicht rein!“

„Oh doch, und wenn ich dich eigenhändig aus dem Weg räumen muss!“

„Willst du mir etwa drohen, Rotfuchs?“

„Ja, wenn du es so sehen willst, Chinatante!“
 

Joey warf einen vorsichtigen Blick auf den Brünetten. Seine Vorahnung bestätigte sich. Kaiba hatte die Augen geschlossen, versuchte offenbar, sich zu beruhigen, doch seine bereits gefährlich zuckende linke Augenbraue zeigte, dass Beruhigen es im Moment nicht wirklich brachte.

„Kaiba-sama, langsam bis zehn zählen. Und wenn das nichts bringt, dann noch einmal bis zwanzig“, riet Nico ihrem Chef. Dieser öffnete die Augen. Joey schluckte. Dieser Blick war mehr als nur ein wenig gefährlich. „Ich habe bereits innerlich bis zwanzig gezählt, Nico“, knurrte Kaiba und seine Stimme zitterte, als ob er sich stark anstrengen musste, um nicht einige Oktaven lauter zu sprechen.

„Denken Sie an etwas Schönes, Kaiba-sama“, war ein weiterer Tipp Nicos, „das beruhigt die Nerven.“

„Es gibt im Augenblick nichts Schönes, an das ich denken kann.“
 

„Lass mich jetzt sofort vorbei, oder ich werde –“

„Nein, ich lasse dich nicht durch!“

„Nur weil du Kaibas Sekretärin bist, brauchst du nicht zu glauben, alles bestimmen zu können!“

„Ach ja?“

„Ja!“

„Ich lass dich trotzdem nicht zu ihm. Du könntest ihn stören!“
 

„Stören?“, grollte Kaiba. „Stören?!“

„Ganz ruhig, Kaiba-sama. Bleiben Sie ganz ruhig.“

/Genau! Denk an die Unschuldigen, die dabei draufgehen könnten. Ich zum Beispiel./

„Ich bin ruhig“, zischte der Brünette. „Aber die beiden vor meiner Tür nicht!“

„Das lässt sich sicher regeln“, versuchte Nico ihn zu beschwichtigen. „Nur die Ruhe.“
 

„Du bist die einzige, die ihn stört!“

„Ich?! Ich würde ihn nie stören! Wenn hier einer stört, dann du!“

„Ach ja wirklich?!“

„Ach ja wirklich!“
 

„Von Ruhe merke ich hier nicht die Spur“, fauchte Kaiba das Computerprogramm an.

/Ich auch nicht./
 

„Verschwinde endlich!“

„Ich denk ja gar nicht dran, Schnepfe!“

„Werd nicht anmaßend, Kleiner!“

„Ich bin ja wohl größer als du!“

„Na und?“

„Lass mich durch!“
 

„Mir reicht’s!“, keifte der Brünette. „Endgültig!“

„Aber Kaiba-sama –“

„Nichts ’aber Kaiba-sama’! Ich hab genug!“

/Oh, oh. Es braucht schon einiges, um ihn aus der Fassung zu bringen. Und wenn es dann so weit ist, sollte man schnellstmöglich das Weite suchen!/

„Joey“, richtete Kaiba sich an den blonden, welcher verschreckt zusammenzuckte. /Friss mich nicht./

„Du bleibst gleich dicht hinter mir, ja?“

Verschüchtert nickte Joey. /Wenn du mich dafür leben lässt./ Kaiba drehte sich um und marschierte zur Tür. Joey rappelte sich schnell auf und folgte ihm. /Gleich geht’s los. Gleich gibt’s ein Donnerwetter à la Kaiba Kaiba. Und ich hab in diesem Körper doch so empfindliche Ohren./

„Kaiba-sama, was haben Sie denn jetzt vor?“, fragte Nico verwirrt.

„Wir führen unsere Unterhaltung heute Abend in der Villa fort“, antwortete der Brünette kurz angebunden.

„Was soll das denn heißen?“, fragte Nico, nun ernsthaft aus dem Konzept gebracht.

„Bis heute Abend!“, verabschiedete Kaiba sich und sein Tonfall sagte zweifelsohne, dass das Gespräch für ihn beendet war und er keine Widerrede duldete.

„Was immer Sie sagen“, seufzte Nico resigniert.

Doch Seto Kaiba hörte ihr schon gar nicht mehr zu. Stattdessen griff er nach der Türklinke und riss die Holztür beinahe schon auf. Joey schlüpfte so schnell wie möglich an ihm vorbei. „Sicherheitssystem aktivieren“, hörte der Blonde Nico noch sagen, bevor die Tür sich mit einem lauten Knall hinter ihnen schloss.

Alister und Vivian wurden durch dieses Geräusch aus ihrer Meinungsverschiedenheit gerissen. Überrascht starrten sie den Firmenleiter an, dessen Blick zorniger nicht hätte sein können.

„Lasst euch nicht stören“, sagte er schließlich mit beinahe schon giftigen Zynismus in der Stimme und schritt an den beiden vorbei, ohne sie noch eines einzigen Blickes zu würdigen. „Ich mache für heute Feierabend. Viel Spaß noch.“

Sein Tonfall hätte nicht weniger zu diesen Worten passen können. Er betrat, dicht gefolgt von Joey, der bei den vor Staunen offen stehenden Mündern Vivians und Alisters belustigt schnaubte, den Fahrstuhl, den Nico bereits auf dieses Stockwerk beordert hatte und dessen Türen sich schon für sie geöffnet hatten.

„Aber Kaiba“, rief Alister seinem Chef hinterher. Er wedelte mit einer Mappe, die er in der Hand hielt. „Was ist denn hiermit? Ich dachte, du brauchst die bis heute Nachmittag noch! Was glaubst du, warum ich wohl versuche, mich an ihr“, er deutete über seine Schulter auf Vivian, die beleidigt das Gesicht verzog, „vorbeizukämpfen?“

Kaiba warf ihm einen kühlen Blick zu. „Schön für dich, Alister, aber ich mache trotzdem Feierabend. Schick mir die Datei zu, ich werde mich heute Abend darum kümmern.“

„Warte mal –“, wollte Alister protestieren, doch die Türen des Fahrstuhls schlossen sich bereits und sie sahen durch die Glastüren nur noch, wie die Lippen des Rothaarigen aufgebracht Worte formten und er heftig in Richtung Vivian gestikulierte.

Kaiba hob grüßend die Hand, winkte ihm ein letztes Mal zu und schenkte ihm ein spöttisches Lächeln gepaart mit einem schadenfrohen Blick, bevor der Fahrstuhl sich in Bewegung setzte und nach unten fuhr. Joey konnte noch sehen, wie Alister die Mappe wütend auf den Boden knallte und offenbar einige schöne Flüche von sich gab, woraufhin Vivian ihn scheinbar scharf zurechtwies, bevor die Szenerie aus ihrem Blickfeld verschwand, da sie das nächste Stockwerk passierten.

/Armer Alister/, dachte Joey belustigt und eine Spur mitleidig zugleich. /Muss ja frustrierend sein./
 

„Erdgeschoss“, verkündete Nicos Stimme und der Fahrstuhl hielt an. „Bis heute Abend, Kaiba-sama.“ Kaiba schien es offenbar nicht für nötig zu halten, etwas zu erwidern. Er nickte nur und verließ den Fahrstuhl. Mit raschen Schritten näherten sie sich den Glastüren, die als Ein- und Ausgang der Kaiba Corporation dienten.

„Auf Wiedersehen, Herr Kaiba!“, verabschiedeten ihn die beiden Zwillingsassistentinnen hinter der Rezeption freundlich und verbeugten sich höflich. Kaiba schenkte ihnen keine Beachtung, verließ mit Joey ohne ein weiteres Wort die Firma.

Die Glastüren schlossen sich hinter ihnen und endlich – zu Joeys Erleichterung – blieb der Brünette stehen. Er atmete einmal tief durch, bevor er den Kopf wandte und auf Joey hinab sah, der sich hechelnd neben ihn gesetzt hatte.

„Hab dich wohl etwas zu sehr gehetzt, was?“, stellte er mit einem minimalen Lächeln fest. Joey sah ihn vorwurfsvoll an. /Das kannst du laut sagen. Musst du immer so übertreiben?/

Kaiba hob den Blick und sah auf die befahrene Straße, an welche die Kaiba Corporation grenzte. Er schnaubte leise. „Dank unseres unvorhergesehenen Aufbruchs haben wir keine Mitfahrgelegenheit. Roland ist in der Villa bei Mokuba und von dort rufe ich ihn nur ungern weg. Joey“, er richtete seine Augen wieder auf Joey, welcher schlucken musste, als er das ungewohnt lebendige Funkeln in den blauen Kristallen bemerkte, „was hältst du von einem kleinen Spaziergang?“

verdutzt neigte Joey den Kopf. (Sollte er sich wegen dieser Angewohnheit Sorgen machen?) Spaziergang? Klang nicht schlecht – in seinen Hundeohren klang dieses Angebot geradezu verlockend. Wieso nicht.

Als Zeichen, dass er einverstanden war, erhob er sich und sah Kaiba erwartungsvoll an. Dieser nickte kurz wand sich dann um und ging los, gab Joey mit einer Handbewegung zu verstehen, dass er ihm folgen sollte.

/Ach, das hast du also vor/, dachte Joey, dem die Richtung, in die der Brünette sich gewandt hatte, nicht entgangen war. /Da willst du hin. In den Park. Ja, für einen Spaziergang der am meisten geeignete Ort./

Ohne Proteste lief er hinter dem größeren her, welcher, ohne sich umzudrehen, weiterging. Er schien sich sicher zu sein, dass Joey hinter ihm war.

Die neugierigen und offenkundig interessierten Blicke der Passanten, die ihnen auf dem Bürgersteig entgegenkamen, ignorierte der Brünette geflissentlich. Natürlich erregte er Aufmerksamkeit. Seto Kaiba sah man für gewöhnlich nicht nachmittags auf der Straße, in Begleitung eines kleinen Hundes, der offensichtlich zu ihm gehörte. Dies war eine Premiere.

Zum einen zeigte es, dass Seto Kaiba offensichtlich seine Firma auch verließ und zum anderen, dass er kein derartiger Bastard sein konnte, wie er immer genannt wurde. Gut für die Publicity, zweifellos, doch dies schien den Mann mit den eisblauen Augen nicht im Geringsten zu interessieren. Weder die bewundernden Blicke, die man ihm schenkte, noch das Gekicher einiger Mädchen, die ihn verliebt ansahen und hinter vorgehaltenen Händen eifrig miteinander tuschelten.

All das ging an ihm vorbei, als würde die Umwelt in seinen Augen überhaupt nicht existieren. Joey musste zugeben, dass ihn dieses Verhalten - all seinen Vorsätzen zum Trotz – beeindruckte.

Er selbst konnte die Umwelt nie komplett ausklammern. Allein das alberne Gekicher dieser nervigen, einfach nur total kindischen, übertreibenden Mädchen ging ihm derart auf die Nerven, dass er am liebsten ... - das durfte doch wohl nicht wahr sein. Er tat es schon wieder!

Es konnte ihm doch egal sein, dass diese Teenies Kaiba hinterher gafften und lechzten. Sollten sie doch! Er hatte kein Problem damit. Genau! So und nicht anders war es! Punkt. Aus. Schluss. Um sich von seinen äußerst störenden Gedanken zu befreien sah Joey rasch zur Seite. Sie hatten den Park beinahe erreicht.

Überhaupt war das Wetter heute überraschend schön. Für einen Herbstnachmittag konnte man sich eigentlich nicht mehr wünschen. Die Sonne brannte vom Himmel, war zwar schon im Begriff unterzugehen, nur wenige Wolken waren zu sehen und es war angenehm warm. Etwas wärmer als angenehm ...

Joey schüttelte sich. Dieses Fell schien die Wärme offenbar aufzunehmen und zu bunkern. Ihm wurde von Minute zu Minute wärmer. Herzlichen Dank und viele Grüße an Marik!

Oh, oh. Seine Augen weiteten sich leicht, als er registrierte, wie Kaiba sich seiner weißen Anzugjacke entledigte, sie sich über die Schulter warf und mit der anderen Hand seine Krawatte lockerte.

Na holla, der ließ sich aber gehen! Und wieso bitte waren plötzlich die obersten Knöpfe des blauen Hemdes offen?! Nicht gut, gar nicht gut! Er spürte zu seinem Entsetzten, wie sein Blick immer wieder zu dem Ausschnitt des Hemdes wanderte und er jedes Mal Stielaugen bekam.

/Aus, Joey! Sieh gefälligst woanders hin! Das darf doch einfach nicht wahr sein. Wieso hab ich mir überhaupt diese ganzen Vorsätze zurechtgelegt, wenn sie überhaupt nichts bringen?!/Sicherheitshalber ließ er sich ein paar Schritte zurückfallen. Allerdings hatte er jetzt guten Blick auf die Rückansicht des Brünetten und wie ihm mit Schrecken bewusst wurde, konnte diese sich in diesem Anzug mehr als nur blicken lassen. Irgendwie ließen sich seine Augen nur ungern von diesem Anblick lösen. Schaudernd legte er einen Zahn zu, bis er wieder neben dem Firmenleiter herlief. Dann lieber

Stielaugen, als dass er vielleicht noch zu sabbern anfing.

Er schüttelte, wütend auf sich selbst, den Kopf. /Wie schwach!/

Und dennoch ließ sich nicht verleugnen – so sehr er es auch versuchte -, dass Kaiba dieser lässige Look, die Anzugjacke über die Schulter geworfen, die Krawatte locker und die obersten drei Köpfe des Hemdes geöffnet, verboten gut aussehen ließ.

/Joey, du bist ein verdammter, dummer, einfältiger, verdammter – ich wiederhole mich – Schwächling! Nimmst dir was vor und schafft es nicht mal, das ganze ’ne Stunde lang durchzuziehen. Wer bist du denn?! Der Anblick von Seto Kaiba lässt dich schwach werden?! Ja wo sind wir denn hier? Ich dachte, du fühlst nichts! Warum bitte benimmst du dich dann nicht so?! Reiß dich gefälligst mal ein bisschen zusammen und zieh das ganze durch!/

Und diesem Entschluss musste er jetzt Folge leisten. Andererseits würde er selbst sich später dafür den Hals umdrehen. Und das sollte mal jemand bei sich selbst versuchen.
 

Mittlerweile hatten sie das Gelände zum Park betreten. Er war nicht stark besucht, nur vereinzelt traf man auf andere Spaziergänger, was eigentlich, angesichts des Wetters verwunderlich war. Doch Joey war es recht, musste er die neugierigen Blicke so nicht mehr über sich ergehen lassen. Sie folgten dem weißen Kiesweg an einer Wiese vorbei, auf der ein Junge mit einem großen Collie Frisbee spielte.

Als die Scheibe durch die Luft flog, spürte Joey unmittelbar das unbändige Verlangen, dem Gegenstand hinterherzulaufen. Er blieb wie angewurzelt stehen, seine Ohren stellten sich auf und seine Muskeln zuckten. Er musste sich angestrengt zurückhalten, um dem Frisbee nicht einfach hinterher zu jagen.

Was war plötzlich los mit ihm? Woher kam dieses plötzliche Verlangen nach einem Frisbee?! Das war doch nicht normal. Das war kein gutes Zeichen! Wurde er ganz zum Hund?! Bitte nicht!

Er versuchte verzweifelt den Blick von dem Jungen und seinem Hund zu nehmen. Ein gequälter Laut entwich seiner Kehle. Nun wurde auch der Brünette auf sein, mit sich selbst ringendes, Hündchen aufmerksam. Er blieb ebenfalls stehen, drehte sich leicht um. Seine Augenbrauen hoben sich, während sein Blick zwischen dem Jungen auf der Wiese und Joey hin und herpendelte. Ein Schmunzeln huschte über sein Gesicht. „Wenn wir wieder in der Villa sind kann Mokuba ja auch mit dir spielen. Ich denke, es würde ihm Spaß machen.“

Leicht gequält sah Joey zu dem anderen auf. /Bitte, führ mich nicht in Versuchung./

Kaiba drehte sich wieder um. „Na komm, lass uns weitergehen.“

/Nichts lieber als das. Alles, bloß kein Frisbee mehr!/ Und so lief er schnell weiter, darauf bedacht, ja keinen Blick mehr über die Schulter zu werfen.
 

Sie waren keine fünf Minuten gegangen, da blickte Joey sich unruhig um. Er spürte, dass jemand ihn ansah. Sein Instinkt – er besaß schon einen Instinkt? Hilfe ... – sagte ihm das. Der Teil des Parks, den sie mittlerweile erreicht hatten, war noch verlassener, als der andere. Bäume säumten den breiten Kiesweg, Vögel zwitscherten, Blätter rauschten.

Joeys Ohren zuckten. Er hörte flüsternde Stimmen. Nicht weit entfernt und sie kamen ihm bekannt vor. Misstrauisch sah er sich um. Da! Vielleicht gut zwanzig Meter hinter ihnen sah er drei Schatten hinter einer dicken Eiche verschwinden. Das Flüstern setzte erneut ein. Eins musste man den Hundeohren lassen, sie waren gut.

Leider nicht so gut, um auf diese Entfernung erkennen zu können, wem diese Stimmen gehörten. Allerdings - er verdrehte die Augen – er konnte sich schon denken, wem er zwei von den drei Schatten zuordnen musste. Typisch.

Er schnaubte abfällig durch die Nase. Bitte, sollten die beiden da hinten doch weiter Verfolgung und Spionieren spielen. Er würde ihnen ihren Spaß lassen. Hoch erhobenen Hauptes marschierte er weiter hinter Kaiba her. Die Schatten lösten sich von der Eiche und schlichen näher. Er hörte schnelle Schritte im Gras, die einige Sekunden lang verstummten und dann wieder einsetzten.

Unvermittelt blieb Kaiba stehen und die Schritte verstummten schlagartig. „Mag sein, dass euch dieses kindische Verhalten Spaß macht“, sagte er laut und ohne sich umzudrehen, „aber mir geht es langsam auf die Nerven. Entweder ihr zeigt euch endlich, oder ihr verschwindet aus meinem Blickfeld.“

Joey drehte sich um. Aus dem Schatten eines Baumes trat Marik, gefolgt von Bakura, der einen Schäferhund an der Leine hatte, hervor. Der Ägypter fasste sich an den Hinterkopf und lachte gespielt unbekümmert. „Hallo, äh, Kaiba. Was für ein Zufall, dich hier zu sehen“, meinte er und versuchte so zu tun, als würde ihn diese Tatsache wirklich überraschen.

Kaiba drehte sich langsam um. Seine Mine war ausdruckslos, vielleicht eine Spur gelangweilt und seine linke Augenbraue hob sich leicht. „Ja wirklich“, stellte er trocken fest. „Was für eine Überraschung.“

Er warf einen Blick auf den Schäferhund an Bakuras Leine, der neugierige Joey in Augenschein genommen hatte. „Seit wann zu Tierfreunden geworden?“

Marik folgte seinem Blick und grinste nun etwas sicherer. „Tja, wie du siehst, sind wir aus demselben Grund hier, wie du. Wir führen unseren Hund Gassi.“

„Der gehört doch niemals euch“, gab Kaiba skeptisch zu bedenken.

„Wie kommst du darauf?“, meldete sich nun Bakura zu Wort, der ebenfalls grinste. „Ist der Gedanke, dass wir unser Herz für Tiere entdeckt haben, wie es bei dir der Fall ist, so abwegig?“

Ein spöttisches Lächeln erschien auf Kaibas Gesicht. „Ja, ich muss zugeben, dass das schon ziemlich weit hergeholt klingt.“

Marik zuckte die Schultern. „Kann ich auch nicht ändern.“

„Aus welchem Tierheim habt ihr den Hund?“, fragte Kaiba mit Blick auf das Tier, welches nun interessiert im Gras herumschnüffelte.

„Wieso glaubst du, dass der aus dem Tierheim ist?“, fragte Marik mit gespielter Empörung in der Stimme. Der Firmenleiter sah ihn gelangweilt an. „Ihr wollt mir doch nicht ernsthaft erzählen, dass einer von euch beiden wirklich einen Hund besitzt.“

Marik starrte ihn einen Moment lang perplex an, fing dann jedoch an zu lachen und klopfte Bakura dabei auf die Schulter. „Hörst du das, Kura? Ich hab doch gesagt, der Hund ist zu groß. Das ist zu offensichtlich. Wir hätten den Mischling nehmen sollen, der war kleiner.“

Bakura, durch Mariks Reaktion sichtlich überrascht, lockerte den Griff um die Leine des Schäferhundes, was dieser sofort ausnutzte und neugierig schnüffelnd auf Joey zukam, welcher verschreckt zurückwich.

/Lieber Hund, ganz lieber Hund. Bleib schön da. Komm ja nicht näher. Bleib mir fern./ Doch dem Schäferhund schien Joeys Geruch offenbar zu gefallen, denn er kam trotzdem näher. /Hau ab. Geh weg. Lass mich in Ruhe./

Joey wich weiter zurück, bis er gegen etwas stieß. Ein Blick nach hinten zeigte ihm, dass er Kaiba erreicht hatte und so schnell wie möglich versteckte er sich hinter diesem. Vorsichtig lugte er an Kaibas Bein vorbei auf den um einiges größeren Schäferhund. /Kusch!/

Der Blauäugige sah leicht verwundert auf sein verängstigt wirkendes Hündchen hinab, bevor er den Blick hob. „Pfeift euren Hund zurück, er bedrängt meinen.“

Belustigt musterte Marik Joey. „Na so was, ist dein kleiner Freund etwa Kontaktscheu?“ Er warf Joey einen zweideutigen Blick zu. „Na ja, so kontaktscheu kann er ja nicht sein. Sonst wäre er ja nicht bei dir.“ Sein Grinsen war mehr als anzüglich. Joey knurrte ihn, sich noch immer dicht an Kaiba drückend, an. /Ein Wort noch und ich spring dir an die

Kehle!/

„Also, raus mit der Sprache“, meinte Kaiba nun und eine Spur Ungeduld schwang in seiner Stimme mit,

„warum braucht ihr diesen Alibi-Hund?“

„So kann man das auch nennen“, stellte Marik amüsiert fest. „Hörst du Kura, wir haben einen Alibi-Hund. Hört sich irgendwie professionell an.“

Bakura antwortete nicht, er war viel zu sehr damit beschäftigt, den Schäferhund unter Kontrolle zu halten, welcher versuchte, sich von der kurzen Leine loszusagen und zu Joey zu gelangen, der sich unbewusst noch etwas dichter an den Brünetten drückte.

„Alibi-Hund“, wiederholte Marik noch einmal und lachte leise. „Wirklich nicht schlecht.“

„Könntest du vielleicht aufhören, über diesen Ausdruck zu sinnieren und mir mal helfen“, fauchte Bakura wütend, alle Kraft aufwendend, um den Hund dazubehalten.

„Was machst du denn schon wieder?“, fragte der Blassblonde genervt und wandte sich zu dem Weißhaarigen um. In diesem Moment riss der Hund sich endgültig los. Doch er stürzte sich nicht, wie erwartet, auf Joey, der in dem Augenblick zusammengezuckt war - das Tier schien offenbar viel mehr Interesse an dem Ägypter gefunden zu haben. Mit einem Satz riss er diesen und Bakura, welcher versucht hatte, die Leine zu ergreifen, auf den Boden. Vergnügt schleckte er Marik das Gesicht ab. „Uah, was zum –“, stieß dieser geschockt hervor und versuchte das Tier von sich zu schieben. „Kura, nimm den - nimm das weg! Mach was!“

Und während Bakura versuchte, den Hund von Marik runter zu ziehen und dieser nur entsetzte Laute von sich gab, richtete der junge Firmenleiter sich an Joey. „Komm Joey, wir gehen. Ich glaub, du kannst jetzt aufhören, dich wie eine verängstigte Maus an mich zu pressen.“

Joey wurde sich unmittelbar der Nähe des anderen bewusst. Geschockt brachte er Abstand zwischen sich und den Brünetten und sah gebannt auf den Boden. /Das darf doch jetzt einfach nicht wahr sein!/

„Na komm, Hündchen. Steh da nicht rum, wie festgefroren.“

Joey sah benommen auf, setzte sich schließlich in Bewegung und schloss zu dem Blauäugigen auf. Hinter ihnen hörten sie noch die Stimmen von Marik, der Bakura anfauchte, endlich etwas gegen den Hund zu unternehmen und die von dem Weißhaarigen, der nicht minder verstimmt versuchte, Marik klarzumachen, dass das ganze nicht so einfach war, wie der Ägypter sich das vorstellte.

/Idioten/, dachte Joey kopfschüttelnd während sie um die nächste Biegung bogen, vergaß für einen Moment seine eigenen Probleme.
 

„Ich schätze, der Weg von der Kaiba Corporation zur Villa ist doch etwas weiter, als ich dachte“, stellte Kaiba zwanzig Minuten später nachdenklich fest. „oder aber, der Park ist einfach wesentlich größer, als ich ihn in Erinnerung hatte.“

Er erblickte eine Bank, ganz in ihrer Nähe, schlenderte auf sie zu und ließ sich auf ihr nieder. Joey haderte einige Sekunden mit sich, sprang dann jedoch neben Kaiba auf die Holzbank. Nachdenklich sah er in den, sich langsam dunkelrot verfärbenden Himmel. Tja, es war nun mal Herbst, da wurde es eben schneller dunkel.

„Was ist heute eigentlich mit dir los?“, fragte Kaiba nach einigen Sekunden der Stille, in denen man nur das Zirpen der langsam erwachenden Grillen hörte. „Du benimmst dich so seltsam.“

/Ja, dieser Tag fällt bei mir auch definitiv nicht unter die Kategorie ‚normal’. Nach dem, was ich heute alles erfahren habe.../ Er sah den Brünetten leicht betrübt an. /Ich kann es immer noch nicht glauben. Seto Kaiba mag mich. Mich, Joey Wheeler. Unfassbar. Der Typ ist wirklich.../

Joey dachte diesen Gedanken nicht weiter, da er dem Brünetten unverwandt in die Augen starrte. Das Blau der Kristalle war klar und funkelte ihn warm an. Der Braunäugige spürte seine Vorsätze von heute Nachmittag mehr und mehr wanken und bröckeln. Und als Kaiba ihn dann auch noch anlächelte - wie er ihn heute noch nicht angelächelt hatte - war es ganz um ihn geschehen.

„Du kleiner dummer Hund“, sagte Kaiba beinahe liebevoll und streckte eine Hand aus. Joey sah ihn eindringlich an, dann wurde sein Blick schließlich weich. Na, solange Nico nichts davon erfuhr. Er drückte sein Hundeschnäuzchen an Kaibas Handinnenfläche und brummte zufrieden. /Vielleicht mag ich dich ja doch irgendwie ganz gut leiden./

Und im Park gingen flackernd die Laternen an.



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Kommentare zu diesem Kapitel (29)
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Von:  lilac
2013-09-04T22:34:53+00:00 05.09.2013 00:34
Oh man ich hoffe joey verwandelt sich bald zurück.
Von:  Yamis-Lady
2008-06-15T13:11:43+00:00 15.06.2008 15:11
Aww, zucker pur >///<

ich finde die vorstellung einfach zu niedlich, wie seto mit seinem kleinen hündchen spazieren geht und *yay!*
einfch nur herrlich >///<


Von:  Freyaria_Fire
2008-01-27T15:25:28+00:00 27.01.2008 16:25
Einfach genieal!

Aber was wollen Marik und Bakura mit dem
Alibihund bewirken? Ich dachte Marik hat
verstanden was er Joey angetan hat...
*sich wohl zu früh gefreut hat*

Bis zum nächsten Kapitel!
Von: abgemeldet
2007-08-12T21:23:50+00:00 12.08.2007 23:23
Das Abschlusskapitel von Kaiba Co. (Kap 14)
Ist echt genial!

Der Spatziergang ist geil, besonders weil Bakura und Marik aufgetaucht sind und die Wendung erst! *höllisch grinst*

Einfach geil, das der Schäferhung sich letztenendes auf Marik gestürtzt hat! *hahaha*

Einfach klasse!

Mein Kompliment, du hast es drauf! ^.^b

Dann bin ich ja weiterhin gespannt auf die fortlaufende Story!

by by

Mimi
Von: abgemeldet
2006-12-27T20:48:10+00:00 27.12.2006 21:48
Yes! Er hat es endlich eingesehen, jetzt muss er nur noch wieder zum Mensch werden du alles wird gut^^ Genauso will ich das haben! Aber was ich will ist ja nun mal völlig nebensächlich^^ Liegt alles in deiner Hand…es liegt in deiner Hand, ob ich völlig überzuckert, aber dennoch glücklich bin, oder ob ich ganz traurig werde und weinen muss^^
eLGe
Von:  bebi
2006-12-17T01:30:24+00:00 17.12.2006 02:30
Ich muss sagen ich find Marik einfach lustig. Der is echt ne Marke der Kerl. Ich hoffe so, dass Joey ..ich weiß nich...es nichtvermasselt ;)
Aber ich hör für heute mal auf und les morgen weiter.
Genial ff!!^^
Von:  Noa-Willow
2006-06-03T10:36:35+00:00 03.06.2006 12:36
Also ich fand das Kapitel einsame Spitze! Weiter so!^^
Von:  PJoe
2006-05-24T18:59:35+00:00 24.05.2006 20:59
Oje, was soll ich nur schreiben??
ICH LIIIIEEEEEEBE DEINE FF!!!!!!!!
ICH LIEBE SIE, ICH LIEBE SIE, ICH LIEBE SIE!!!!!!!!!!!!!!!
Von: abgemeldet
2006-05-21T16:15:35+00:00 21.05.2006 18:15
niedlich, absolut niedlich
aber langsam wirds eng für joey! er wird ja schon immer hundeähnlicher!
jetzt wirds langsam zeit, dass er wieder er selbst wird! (was natürlich nicht heißen soll, dass die story enden soll!)
die letzte szene war voll süß, vor allem dass er seine schnauze in kaibas hand gedrückt hat und alles!
überhaupt kaibas verhalten ist total lieb!
weiter so
freu mich schon aufs nächste kapitel
lg
beddl-cat
Von:  Morathi
2006-05-10T19:51:35+00:00 10.05.2006 21:51
Dynamisches Duo? Oh, wie recht du hast *lach* Marik und Bakura sind einfach der Hammer *zwinker* und kommen anscheinend nich sonderlich gut mit Hunden zurecht *g*
wollten sie im Park eigentlich lediglich spionieren, oder wie? Diese zweideutigen Blicke .... ts ts ts XD

Wie Seto zu Joey is, find ich einfach hammermäßig *seufz**träum* da können keine Vorsätze lange bestehen bleiben *g*
sieht allerdings so aus, als würds vielleicht langsam mal aufs Ende zusteuern oO
wie auch immer du es planst, ich freu mcih schon riesig aufs nächste Kapi *jubel*
denn dieses war hammermäßig *g* Joeys Monologe, Nico, Seto natürlich und Marik&bakura ;)
freu mich schon,
cu, Morathi


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